Erdogan und die Demokratie
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#1: Erdogan und die Demokratie Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 07.03.2016, 13:06
    —
Frauen-Demo gewaltsam aufgelöst.

http://www.fr-online.de/tuerkei/istanbul-frauen-demo-gewaltsam-aufgeloest,23356680,33918354.html

Erdogan ist der Vertreter eines Faschismus light.

#2:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 29.03.2016, 22:40
    —
Erdogan lässt den deutschen Botschafter einbestellen - Grund: ein Beitrag in der Satiresendung "Extra 3" im NDR. Der Sultan ist zutiefst beleidigt.

#3:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 29.03.2016, 23:01
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Erdogan lässt den deutschen Botschafter einbestellen - Grund: ein Beitrag in der Satiresendung "Extra 3" im NDR. Der Sultan ist zutiefst beleidigt.

Siehe auch http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2050501#2050501 ff.

#4: erdogans sicht: kann das jemand recherchieren? Autor: DominikWohnort: Deutschland BeitragVerfasst am: 13.11.2016, 13:11
    —
http://www.sabahdeutsch.de/behaltet-doch-diesen-luegner/

#5:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 13.11.2016, 15:11
    —
Zur Einordnung des Artikels:

Sabah ist ein ehemals staatlicher Medienkonzern der mit unterstützung Erdogans und Güls an die
Çalık Holding verkauft wurde:
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%87al%C4%B1k_Holding

Der Schwiegersohn Erdogans war bis 2013 CEO der Çalık Holding
https://de.wikipedia.org/wiki/Berat_Albayrak

#6:  Autor: DominikWohnort: Deutschland BeitragVerfasst am: 14.11.2016, 23:07
    —
Ja dass die staatspropaganda betreiben ist mir klar. Hatte es vorher recherchiert. Aber dennoch kann man deren sichtweise ja mal versuchen zu verstehen. Auch was die repressalien gegen die hdp gerade angeht. Mein cousin war letztes jahr in istanbul für ein jahr studieren. Er hat kontakte zur hdp gehabt und erzählt, dass sie offiziell jeden kontakt zur pkk bestritten, in ihrer zentrale aber ein riesiges bild von öcalan hängen hatten. Ich finde ja dass man die pkk entkriminalisieren sollte und ihre einstufung als terrororganisation in deutschland hinterfragen sollte. Aber bislang wird sie ja auch von uns so eingestuft. Dann ist das vorgehen gegen hdp aus erdogans sicht für mich jedenfalls nachvollziehbar. Die pkkler haben eben auch anschläge gegen polizei und militär verübt. Als antwort auf repressalien durch erdogan, klar. Dennoch, es ist terror. für mich war die waffenlieferung erdogans an den islamischen staat die "smoking gun". Türken haben mir allerdings erklärt die waffen wären für turkmenische aufständische gewesen, nicht für den IS. Dass ist jedenfalls deren narrativ.

#7:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 17.11.2016, 16:08
    —
Dominik hat folgendes geschrieben:
Ja dass die staatspropaganda betreiben ist mir klar. Hatte es vorher recherchiert. Aber dennoch kann man deren sichtweise ja mal versuchen zu verstehen. Auch was die repressalien gegen die hdp gerade angeht. Mein cousin war letztes jahr in istanbul für ein jahr studieren. Er hat kontakte zur hdp gehabt und erzählt, dass sie offiziell jeden kontakt zur pkk bestritten, in ihrer zentrale aber ein riesiges bild von öcalan hängen hatten. Ich finde ja dass man die pkk entkriminalisieren sollte und ihre einstufung als terrororganisation in deutschland hinterfragen sollte. Aber bislang wird sie ja auch von uns so eingestuft. Dann ist das vorgehen gegen hdp aus erdogans sicht für mich jedenfalls nachvollziehbar. Die pkkler haben eben auch anschläge gegen polizei und militär verübt. Als antwort auf repressalien durch erdogan, klar. Dennoch, es ist terror. für mich war die waffenlieferung erdogans an den islamischen staat die "smoking gun". Türken haben mir allerdings erklärt die waffen wären für turkmenische aufständische gewesen, nicht für den IS. Dass ist jedenfalls deren narrativ.


Wäre die PKK nicht kommunistisch - bzw. führte das Wort "Kommunistisch" im Namen - dann wäre sie nie im Leben verboten worden. Der Kommunismus sowjetischer Prägung ist zwar vor 26 Jahren untergegangen - troztdem beißen immer noch viele vor Angst und Panik in die Tischkanten, wenn sie allein nur das Wort "Kommunismus" hören.

#8: Philou 6 Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 12:01
    —
Fortschritt =

1999 -> Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.

2016 -> Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten, die Flüchtlinge unsere Granaten.

#9:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 12:21
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Der Kommunismus sowjetischer Prägung ist zwar vor 26 Jahren untergegangen - troztdem beißen immer noch viele vor Angst und Panik in die Tischkanten, wenn sie allein nur das Wort "Kommunismus" hören.


daran sieht man, wie gut West-PR funktioniert. Wer hat's denn erfunden, die "Kommunisten-Paranoia" ?

#10:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 12:40
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Der Kommunismus sowjetischer Prägung ist zwar vor 26 Jahren untergegangen - troztdem beißen immer noch viele vor Angst und Panik in die Tischkanten, wenn sie allein nur das Wort "Kommunismus" hören.


daran sieht man, wie gut West-PR funktioniert. Wer hat's denn erfunden, die "Kommunisten-Paranoia" ?

Jedenfalls nicht die vermummten Antifa-Demonstranten. Die haben was dagegen, schon immer gehabt.

#11:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 13:10
    —
Was soll überhaupt das "erfunden", ein gewisses Expansionsstreben des Kommunismus, unter
sowjetischer Führung, war ja nun kaum von der Hand zu weisen.

Die Paranoia hatte auch nicht nur negative Auswirkungen, immerhin gings kräftig aufwärts mit dem
Wohlstand der Arbeiter- und Mittelschicht in dieser Zeit.
Die ersten Auswirkungen der Versuche dies nach dem "Sieg über den Kommunismus" wieder
zurückzudrehen erleben wir wohl gerade.
Dummerweise wird das diejenigen die früher noch bereit waren etwas abzugeben nicht sonderlich
stören, die bleiben meist auch in faschistoiden Regimes fett im Geschäft oder können sogar noch profitieren.

#12:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 13:36
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Der Kommunismus sowjetischer Prägung ist zwar vor 26 Jahren untergegangen - troztdem beißen immer noch viele vor Angst und Panik in die Tischkanten, wenn sie allein nur das Wort "Kommunismus" hören.


daran sieht man, wie gut West-PR funktioniert. Wer hat's denn erfunden, die "Kommunisten-Paranoia" ?

Jedenfalls nicht die vermummten Antifa-Demonstranten. Die haben was dagegen, schon immer gehabt.


stimmt - die haben erfolgreich eine "Kommunisten-Paranoia" durch konstruktivistische Glanzleistungen eigener Paranoia-Bildung iSv. "Deutschland verrecke" kompensiert Lachen

#13:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 14:51
    —
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:
Was soll überhaupt das "erfunden", ein gewisses Expansionsstreben des Kommunismus, unter
sowjetischer Führung, war ja nun kaum von der Hand zu weisen.

Die alte Geschichte vom parallelen Expansionismus des Ostens und des Westens zu jener Zeit, da wurden sehr viele und sehr dicke Bücher drüber geschrieben zwinkern

Zitat:
Die Paranoia hatte auch nicht nur negative Auswirkungen, immerhin gings kräftig aufwärts mit dem
Wohlstand der Arbeiter- und Mittelschicht in dieser Zeit.

Das Wirschaftswunder war der Auslöser dafür. Der Antikommunismus im Westen war logische Begleiterscheinung (Löwenthal), der Anti-Antikommunismus im Osten die Antwort darauf (von Schnitzler).

#14:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 15:00
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Der Kommunismus sowjetischer Prägung ist zwar vor 26 Jahren untergegangen - troztdem beißen immer noch viele vor Angst und Panik in die Tischkanten, wenn sie allein nur das Wort "Kommunismus" hören.


daran sieht man, wie gut West-PR funktioniert. Wer hat's denn erfunden, die "Kommunisten-Paranoia" ?

Jedenfalls nicht die vermummten Antifa-Demonstranten. Die haben was dagegen, schon immer gehabt.


stimmt - die haben erfolgreich eine "Kommunisten-Paranoia" durch konstruktivistische Glanzleistungen eigener Paranoia-Bildung iSv. "Deutschland verrecke" kompensiert Lachen

Ich wollte doch nur mal sehen, wie unser Forums-Agitator auf diese Bemerkung reagiert.
Und voilà: Reflexartige Reproduktion der "Berichterstattung" aus Epochtimes, info-kopp, tichy und ähnlichen Schmierfink-Brutkästen.


#15:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 15:31
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:

Und voilà: Reflexartige Reproduktion der "Berichterstattung" aus Epochtimes, info-kopp, tichy und ähnlichen Schmierfink-Brutkästen.



Krypto-Hatespeech Am Kopf kratzen

erzähl mir mehr über deine Verschwörungstheorien der gefährlichen Schmierfinken-Vereinigungen (ich lese die zu selten) und dem heroischen Kampf der "Gut-Foren-Schreiberlinge" gegen selbige ... Mr. Green


Zuletzt bearbeitet von Er_Win am 27.11.2016, 15:48, insgesamt einmal bearbeitet

#16:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 15:46
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Die Paranoia hatte auch nicht nur negative Auswirkungen, immerhin gings kräftig aufwärts mit dem
Wohlstand der Arbeiter- und Mittelschicht in dieser Zeit.

Das Wirschaftswunder war der Auslöser dafür. Der Antikommunismus im Westen war logische Begleiterscheinung (Löwenthal), der Anti-Antikommunismus im Osten die Antwort darauf (von Schnitzler).


selten so eine *ähm logische Geschichts-Erklärung gelesen. Antikommunismus als logische (sic) Begleiterscheinung des Wirtschaftswunders - ahaaaaaaa ...

Eventuell könntest du die Auswahl all der "dicken Bücher", aus denen du diese Weisheit extrahiert hast, optimieren

#17:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 16:13
    —
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:
Was soll überhaupt das "erfunden", ein gewisses Expansionsstreben des Kommunismus, unter
sowjetischer Führung, war ja nun kaum von der Hand zu weisen.

Die Paranoia hatte auch nicht nur negative Auswirkungen, immerhin gings kräftig aufwärts mit dem
Wohlstand der Arbeiter- und Mittelschicht in dieser Zeit.
Die ersten Auswirkungen der Versuche dies nach dem "Sieg über den Kommunismus" wieder
zurückzudrehen erleben wir wohl gerade.
Dummerweise wird das diejenigen die früher noch bereit waren etwas abzugeben nicht sonderlich
stören, die bleiben meist auch in faschistoiden Regimes fett im Geschäft oder können sogar noch profitieren.


Vor 16 Jahren wurde bereits herumgejammert, die Mittelschicht mit ihren Sparstrümpfen voller Bargeld wären der Grund, warum kein zufriedenstellendes Wachstum zustande käme. Das Geld würde so auf böswilliger Weise dem Geldkreislauf entzogen und so nicht bei "Leistungsträgern" landen.

#18:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 16:43
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
....
Vor 16 Jahren wurde bereits herumgejammert, die Mittelschicht mit ihren Sparstrümpfen voller Bargeld wären der Grund, warum kein zufriedenstellendes Wachstum zustande käme. Das Geld würde so auf böswilliger Weise dem Geldkreislauf entzogen und so nicht bei "Leistungsträgern" landen.

Dieses Zitat ist aber jetzt in sofern verfälscht, als, wer immer da vor 16 Jahren herumgejammert hat, mit Sicherheit nicht weise genug war, die Leistungsträger in "" zu setzen.

btw: Er_Wins Link ist da etwas umfassender in seiner Information zum Antikommunismus.

#19:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 18:32
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
....
Vor 16 Jahren wurde bereits herumgejammert, die Mittelschicht mit ihren Sparstrümpfen voller Bargeld wären der Grund, warum kein zufriedenstellendes Wachstum zustande käme. Das Geld würde so auf böswilliger Weise dem Geldkreislauf entzogen und so nicht bei "Leistungsträgern" landen.

Dieses Zitat ist aber jetzt in sofern verfälscht, als, wer immer da vor 16 Jahren herumgejammert hat, mit Sicherheit nicht weise genug war, die Leistungsträger in "" zu setzen.

btw: Er_Wins Link ist da etwas umfassender in seiner Information zum Antikommunismus.


Nein, nein, das kam schon quasi von "ganz oben".

In der Zeit zwischen 2000 und dem Beginn der Finanzkrise im Herbst 2008 gab es massive Probleme auf Grund von Konsumzurückhaltung. Diese Konsumzurückhaltung führte u.a. in die Karstadt-Quelle-Pleite. Der Zusammenbruch 2009 kam ja auf Raten.

Vor dem Beginn des Weihnachtsgeschäfts ging das große Schlottern durch den Einzelhandel. Zu Weihnachten wurden dann schnell Jubelmeldungen abgesetzt - die dann bei der Präsentation der Quartalszahlen wieder einkassiert werden mussten.

Ab 2000 wurde ja dann auch alles mögliche versucht, den Konsum anzukurbeln - etwa durch die Einführung neuer "Verkaufs-Feste", wie z.B. Halloween und den Valentinstag oder durch die schrittweise Aufhebung des gesetzlich geregelten Ladenschlusses. Im Grunde war das alles nur hilfloser Aktionismus.

Dass momentan der Konsum brummt, liegt daran, dass die Leute ihre Altersvorsorge verfrühstücken (müssen) bzw. daran, dass sie den Verlockungen der 0%-Finanzierung erliegen. Letzteres ist übrigens eine ganz üble und breits tickende Zeitbombe.

Aber: würden die Leute jetzt nicht ihre Vermögen verfrühstücken und gäbe es nicht die 0%-Finanzierung, wäre schon längst eine schwere Deflation da. Wachstum könnte dann nicht generiert werden. Weder in Form von nationalem Wirtschaftswachstum, noch in Form von unternehmerischen Wachstum. Die Börsianer verlangen aber Wachstum - vor allem, wenn es hoch und heilig versprochen wurde.

#20:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 18:42
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
....
Nein, nein, das kam schon quasi von "ganz oben".
....

Aber das Zitat möchte ich sehen, in dem jemand von denen die Leistungsträger in "" gesetzt hätte.

#21:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 19:47
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
....
Nein, nein, das kam schon quasi von "ganz oben".
....

Aber das Zitat möchte ich sehen, in dem jemand von denen die Leistungsträger in "" gesetzt hätte.


Das hat niemand in "" gesetzt. Die haben sich selbst als Leistungsträger gesehen. Und bis Herbst 2008, also bis zu Beginn der hektischen Rettungspakete ging es vielen Branchen sauschlecht. Und der Grund war eben die "Konsumzurückhaltung" bzw. der "Käuferstreik", das Entziehen von Geld aus dem Geldkreislauf.

Ad hoc habe ich hier mal so ein Artikel zur Lage im Handwerk 2008 gefunden.

Auch hier wurden die Folgen von Konsumzurückhaltung und Sparstrümpfe angesprochen (wobei das Problem der Gastronomie hausgemacht war).

Hier ein Beitrag aus börse.de vom Dezember 2004.

Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Damals gab es zu dem Thema auch sehr breite Diskussionen im damals noch existierenden Tagesschau-Forum... Eine ganze Reihe aus diesem Forum waren ja damals dort mit von der Partie... Das Abschöpfen von Privatvermögen bei Normalbürgern war ja damals ein ganz großes Thema.

#22:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 27.11.2016, 22:35
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Die Paranoia hatte auch nicht nur negative Auswirkungen, immerhin gings kräftig aufwärts mit dem
Wohlstand der Arbeiter- und Mittelschicht in dieser Zeit.

Das Wirschaftswunder war der Auslöser dafür. Der Antikommunismus im Westen war logische Begleiterscheinung (Löwenthal), der Anti-Antikommunismus im Osten die Antwort darauf (von Schnitzler).


selten so eine *ähm logische Geschichts-Erklärung gelesen. Antikommunismus als logische (sic) Begleiterscheinung des Wirtschaftswunders - ahaaaaaaa ...

Eventuell könntest du die Auswahl all der "dicken Bücher", aus denen du diese Weisheit extrahiert hast, optimieren


Halt doch einfach mal deinen *ähm Schnabel, wenn du nicht durchblickst. Und lies vorher, bevor du was verlinkst. Dort steht u.a.:

Zitat:
Dass Antikommunismus auch in der Bundesrepublik nicht nur auf die Exklusion politischer Gegner zielte, sondern zugleich auf die Integration der post-faschistischen Gesellschaft, heben die Herausgeber ebenso hervor wie Hermann Wentker, der die Ergebnisse des Bandes souverän und konzise zusammenfasst (S. 2f., 356f.). Andreas Wirsching weist in seiner nützlichen, um Konzeptualisierung bemühten Analyse des Antikommunismus in Deutschland vor 1945 ebenfalls mit Nachdruck auf dessen gesellschaftliche Mobilisierungskraft hin (S. 18–21). Gleichwohl wird die Doppelbödigkeit des Phänomens, die Stabilisierungs- und Normalisierungsfunktion des Antikommunismus, namentlich in Bezug auf die Rückkehr der NS-Funktionseliten im Kalten Krieg, in keinem der Beiträge systematisch behandelt.

fett v. mir

Was glaubst du denn, was mit gesellschaftlicher Mobilisierungskraft gemeint ist, du Ahnungsloser?
Wirtschaftswunder hüben, karge Planwirtschaft drüben; Marshall-Plan-Hilfe durch USA hier, Abbau von Industrieprodukten durch UdSSR als Reparationsleistung dort. Na, hats klick gemacht? Dann ist ja gut.

Natürlich hat der Antikommunismus mehrere Facetten, aber seine Funktion als legitimatorische Begleitfunktion des Wirtschaftswunders war exeptionell.

@Erwin: Wenn du dich echt mal (u.a.) darüber informieren, dich weiterbilden möchtest, dann lass die Gansers und KenFMs und lies mal was Anständiges.
Z.B. Huster, Kraiker et al: Determinanten der westdeutschen Restauration 1945-1949. Wenn dir das zu kompliziert ist, dann phantasier meinetwegen weiter über deine Lieblingsthemen rum.
Aber halt dich raus, wenn es um ernste Dinge geht.
Danke.

#23:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 00:58
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:

Was glaubst du denn, was mit gesellschaftlicher Mobilisierungskraft gemeint ist, du Ahnungsloser?
Wirtschaftswunder hüben, karge Planwirtschaft drüben; Marshall-Plan-Hilfe durch USA hier, Abbau von Industrieprodukten durch UdSSR als Reparationsleistung dort. Na, hats klick gemacht? Dann ist ja gut.


deine "Logik" wieder ... Schulterzucken

Auch jetzt wieder, denn die Reparationsleistungen waren nun mal kein positiver Beitrag zum sg. Wirtschaftswunder - können aber legitimerweise als ein verstärkender Faktor des Antikommunismus betrachtet werden. Btw. es wurden als Reparationsleistung (Industrie-)Produktionsanlagen in die damalige UDSSR verbracht - von Industriegütern ist mir weniger bekannt !

schtonk hat folgendes geschrieben:
Natürlich hat der Antikommunismus mehrere Facetten, aber seine Funktion als legitimatorische Begleitfunktion des Wirtschaftswunders war exeptionell.


Solltest einfach etwas besser Nachdenken, statt Geschichtsinterpretationen zu liefern, die am Stammtisch dank inflationärer Fremdwörter beeindrucken könnten, die du aber ziemlich unpassend und falsch geschriebenen verwendest.

eine "exeptionell legitimatorische Begleitfunktion des Wirtschaftswunders " ... selten so einen schwurbeligen Unsinn gelesen - zusammenfantasiert aus Quellen, die nichts davon belegen.

Das sg. Wirtschaftswunder hatte mit dem aufkommenden Antikommuismus einen zeitlichen aber kaum irgendeinen kausalen Zusammenhang. Außer in deiner "exzeptionellen Logik" ...

Im Gegensatz zu dir vergreift sich @uwebus wenigstens nicht so offensichtlich im Ton - die "Beweisführungen" zu Aussagen, finde ich expressis verbis von vergleichbarer Stringenz !

#24:  Autor: satscheWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 01:15
    —
Die Zeit Nr.49, vom 24.11.2016 druckt einen halbseitigen Artikel von Peter Sloterdijk zur Wahl von Trump. Überschrift: "Vom Unbehagen der Demokratie"

Nach den Sätzen "...Trump, wenn er im Januar 2017 ins Weiße Haus einzieht, wird Lichtjahre entfernt sein von Hitler im Januar 1933. Deutsche Gedächtnisse haben bedauerlicherweise nichts besseres zu bieten als giftige Analogien solcher Art. Was momentan wie eine Amtsübergabe aussieht, wird wenige Jahre später Machtergreifung heißen. Sorry, nur ein deutscher Tick."

Und dann der in Klammern gesetzte einzige Einschub zu Causa Erdogan:

"(Türkische Gedächtnisse bieten im Übrigen auch nichts Besseres: Manche von ihnen erinnern sich noch an die Tage, als Erdogan als Vollblutdemokrat ins Rennen ging. Sie wissen auch aus aktueller Anschauung: Zur Abschaffung von Demokratie eignet sich nichts besser als Demokratie.)"


Leider ist der Artikel noch nicht online aufzutreiben

#25:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 01:18
    —
https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswunder + STRG-F + Antikommunismus

#26:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 02:00
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:


Auch jetzt wieder, denn die Reparationsleistungen waren nun mal kein positiver Beitrag zum sg. Wirtschaftswunder

Richtig. Ich schrieb ja auch

schtonk hat folgendes geschrieben:

Wirtschaftswunder hüben, karge Planwirtschaft drüben; Marshall-Plan-Hilfe durch USA hier, Abbau von Industrieprodukten durch UdSSR als Reparationsleistung dort.


Hier=hüben=Westen, drüben=dort=Osten. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Im Osten wurde abtransportiert was nicht niet- und nagelfest war, während der Westen von April 1948 - Juni 1952 1.561,441 Mill. Dollar über den Marshall-Plan bekam.

Zitat:
Btw. es wurden als Reparationsleistung (Industrie-)Produktionsanlagen in die damalige UDSSR verbracht - von Industriegütern ist mir weniger bekannt !

Stimmt, -anlagen sollte es auch heißen. Hab mich verschrieben. Güter würde auch keinen Sinn machen, davon gab es ja keine nennenswerte.

Zitat:
Das sg. Wirtschaftswunder hatte mit dem aufkommenden Antikommuismus einen zeitlichen aber kaum irgendeinen kausalen Zusammenhang. Außer in deiner "exzeptionellen Logik" ...

Wikipedia als Bildungsquelle reicht nun mal nicht. Deshalb erwähnte ich Bücher.

Zitat:
Im Gegensatz zu dir vergreift sich @uwebus wenigstens nicht so offensichtlich im Ton - die "Beweisführungen" zu Aussagen, finde ich expressis verbis von vergleichbarer Stringenz !

Ich mache dich jetzt zum 2. Mal darauf aufmerksam, mich nicht mit anderen Usern zu vergleichen.

Was meinst du mit im Ton vergreifen?

Sowas wie
Er_Win hat folgendes geschrieben:

was soll die Blödstell-Trollerei jetzt ?

oder
Er_Win hat folgendes geschrieben:

bei dir fehlt's aber wirklich vorn und hinten Lachen


Klär mich auf.

#27:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 02:05
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswunder + STRG-F + Antikommunismus


ja und - wie wär's mit lesen und verstehen:
wikipedia hat folgendes geschrieben:
Jenseits der Marshallplan-Hilfen wurden die Länder wie die Bundesrepublik oder Japan durch die Einbindung in das westliche Wirtschaftssystem, das von den USA dominiert wurde, gefördert, zumal die USA im Sinne des Antikommunismus die Länder als Vorzeigeländer[14] in der Region betrachtete. So erklärte der US-Politologe Chalmers Johnson, dass in den Jahren bis zum Vietnamkrieg Länder wie z. B. Japan massiv als Exportnationen unterstützt wurden – indem man Einfuhrbeschränkungen in die USA trotz Schäden für die US-Wirtschaft senkte.


ist mit:

schtonk hat folgendes geschrieben:
Natürlich hat der Antikommunismus mehrere Facetten, aber seine Funktion als legitimatorische Begleitfunktion des Wirtschaftswunders war exeptionell.


bestechend stringent verkürzt !


Habe ich irgendwo behauptet, das Wort komme in dem Artikel nicht vor ? iA. gehe ich davon aus, dass sich die Semantik erst logisch aus der Anordnung von Worten im Kontext von anderen Worten ergibt.

Aber sicher mag es eine "Logik" geben, bei der das Vorkommen eines Wortes in rein räumlicher Umgebung anderer Worte beliebig "sinnstiftend" beim Leser wirkt - ich bezeichne das freundlich und euphemistisch als fantasievoll Lachen


Zuletzt bearbeitet von Er_Win am 28.11.2016, 02:07, insgesamt einmal bearbeitet

#28:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 02:07
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:

ja und - wie wär's mit lesen und verstehen:
wikipedia hat folgendes geschrieben:
Jenseits der Marshallplan-Hilfen wurden die Länder wie die Bundesrepublik oder Japan durch die Einbindung in das westliche Wirtschaftssystem, das von den USA dominiert wurde, gefördert, zumal die USA im Sinne des Antikommunismus die Länder als Vorzeigeländer[14] in der Region betrachtete. So erklärte der US-Politologe Chalmers Johnson, dass in den Jahren bis zum Vietnamkrieg Länder wie z. B. Japan massiv als Exportnationen unterstützt wurden – indem man Einfuhrbeschränkungen in die USA trotz Schäden für die US-Wirtschaft senkte.


ist mit:

schtonk hat folgendes geschrieben:
Natürlich hat der Antikommunismus mehrere Facetten, aber seine Funktion als legitimatorische Begleitfunktion des Wirtschaftswunders war exeptionell.


bestechend stringent verkürzt !


Nein.

#29:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 02:09
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:


Nein.


was sollte dann dein "hilfreicher" Hinweis ausdrücken ... Schulterzucken

#30:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 02:15
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:


Nein.


was sollte dann dein "hilfreicher" Hinweis ausdrücken ... Schulterzucken


Trösterchen

#31:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 02:33
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:


Nein.


was sollte dann dein "hilfreicher" Hinweis ausdrücken ... Schulterzucken


Trösterchen


Schmeckt Dir c3ps Keks nicht? Sehr glücklich

#32:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 02:42
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:


Nein.


was sollte dann dein "hilfreicher" Hinweis ausdrücken ... Schulterzucken


Trösterchen


Schmeckt Dir c3ps Keks nicht? Sehr glücklich


Nicht wirklich. Ich weiss nicht, ob der Keks vorher in seinem Duff-Beer oder seiner Unterhose steckte.

#33:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 07:23
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:


Auch jetzt wieder, denn die Reparationsleistungen waren nun mal kein positiver Beitrag zum sg. Wirtschaftswunder - können aber legitimerweise als ein verstärkender Faktor des Antikommunismus betrachtet werden. Btw. es wurden als Reparationsleistung (Industrie-)Produktionsanlagen in die damalige UDSSR verbracht - von Industriegütern ist mir weniger bekannt !


Das sg. Wirtschaftswunder hatte mit dem aufkommenden Antikommuismus einen zeitlichen aber kaum irgendeinen kausalen Zusammenhang. Außer in deiner "exzeptionellen Logik" ...


Zu den Reparationsleistungen in Form von Industrieanlagen gibts auch andere Meinungen.
Die nach neuestem Stand neu aufzubauenden (betrifft natürlich auch die zerbombten) Anlagen
waren natürlich einerseits selbbst Wirtschaftmotor, auch für andere Länder, andererseits boten sie nach
Fertigstellung einen Vorteil die Produkte abzusetzen. Weil meist kostengünstiger herszustellen,
insbesondere gegenüber den Konkurrenten die sich die abgebauten veralteten Anlagen
reingerissen hatten. Auch dadurch dass die erstmal wieder aufgebaut und ans Laufen gebracht werden mussten.
Aber das war nur ein Teilaspekt des Witschafts"wunders", viel wichtiger war das wir als Frontstaat
mit Militär gepflastert wurden und einfach auch Gegenmodell spielen mussten in dem es an allen
Ecken viel besser laufen musste als "drüben".
Starke Gewerkschaften, Soziale Marktwirtschaft, Parteien mit sozialistischen Programmen, all das
war unter der Fuchtel von Erzkapitalisten doch kein Zufall, kann man mir jedenfalls nicht erzählen.

Erstaunlich finde ich nur das diese damals offenbar vorhandene Fähigkeit vorausschauend zu
denken über die Jahrzehnte vollkkommen abhanden gekommen zu sein scheint, jedenfalls
bei dem was man US-Aussenpolitik nennt.

#34:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 10:25
    —
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:
.....
Erstaunlich finde ich nur das diese damals offenbar vorhandene Fähigkeit vorausschauend zu
denken über die Jahrzehnte vollkkommen abhanden gekommen zu sein scheint, jedenfalls
bei dem was man US-Aussenpolitik nennt.

Wir sind halt schon ein bisschen weiter weg vom New Deal, den die Republikaner als insgesamt sehr erfolgreichen "sozialistischen" Schub einstecken mussten.

Wobei ich mich schon etwas über die Verschiebung der Begriffe wundere, die hier so stillschweigend vorgenommen wurde: Wir haben auf der einen Seite den ganz bewusst vorgenommenen wirtschaftlichen Wettbewerb der Systeme, für den wir, also Deutschland, auch "gedopt" wurden.

Unter Antikommunismus wird aber üblicherweise nicht die strategisch geplante Wirtschaftspolitik verstanden, sondern eine ideologische Paranoia verbunden mit einer aus rechtsstaatlicher Sicht fragwürdigen bis illegalen juristischen Verfolgung Verdächtiger, die sich selbst irgendwann als Gegenmodell zum Stalinismus ad absurdum führte, weil sie in ihrer Repression letztlich in eine ähnliche Richtung ging: Freiheit ist etwas anderes. Die Amis haben das im Extrem als McCarthyismus erlebt. Dass das wirtschaftlich gefördert hat, halte ich ich für bezweifelbar, das Gegenteil für wahrscheinlicher.

Aber dass das Wirtschaftswunder überhaupt einer Legitimation bedurfte, wie schtonk es implizit mit
Zitat:
Natürlich hat der Antikommunismus mehrere Facetten, aber seine Funktion als legitimatorische Begleitfunktion des Wirtschaftswunders war exeptionell.
formuliert, ist mir neu. Der Wettbewerb der Systeme, zu dem auch die Installation eines demokratischen Systems in diesem Land gehörte, wird normalerweise nicht unter dem Stichwort Antikommunismus subsumiert, sondern genau als das bezeichnet, was es war: der Aufbau eines demokratischen Staates.

#35:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 11:16
    —
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:

Starke Gewerkschaften, Soziale Marktwirtschaft, Parteien mit sozialistischen Programmen, all das
war unter der Fuchtel von Erzkapitalisten doch kein Zufall, kann man mir jedenfalls nicht erzählen.


Die haben sogar die für die Zeit zwischen 1945 und 1989 typischen Bärenbörsen in Kauf genommen. Und die Westalliierten haben ja in Westdeutschland und in Westberlin richtig Geld reingesteckt. Panem et circensis: viele kulturelle Angebote im Rahmen der Truppenbetreuung gab's auch für Westdeutsche praktisch für lau. US-Topstars sind auf Dörfern auf irgendwelchen auf Äckern ausgerichteten Open-Air-Festivals oder in Veranstaltungshallen in Kleinstädten aufgetreten, der Eintritt kostete ein paar DM, weil alles vom State Department hoch subventioniert wurde. Miles Davis, Ella Fitzgerald, Whtiney Houston, Sammy Davis Jr. etc. für Alle...Irgendwie musste man ja die Leute in Westdeutschland in in Westberlin bei Laune halten.

Zitat:
Erstaunlich finde ich nur das diese damals offenbar vorhandene Fähigkeit vorausschauend zu
denken über die Jahrzehnte vollkkommen abhanden gekommen zu sein scheint, jedenfalls
bei dem was man US-Aussenpolitik nennt.


Das ist Börsendenke. Nicht die Herstellung und der Verkauf eines Produktes steht im Mittelpunkt, das Produkt ist der kurzfristige Wert des Unternehmens. Es wird von Quartal zu Quartal gedacht. Alles andere ist unheimlich und suspekt. Es könnte ja schief gehen.

#36:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 11:24
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
....Whtiney Houston....

Meinst Du wirklich Whitney Houston ?

Die ist zwar inzwischen auch schon tot, war aber damals noch im Eierstock ihrer Mutter - zumindest die ein Hälfte - die andere Hälfte war noch nicht identifizierbar. zwinkern

#37:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 11:24
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
(...)

Wobei ich mich schon etwas über die Verschiebung der Begriffe wundere, die hier so stillschweigend vorgenommen wurde: Wir haben auf der einen Seite den ganz bewusst vorgenommenen wirtschaftlichen Wettbewerb der Systeme, für den wir, also Deutschland, auch "gedopt" wurden.

Unter Antikommunismus wird aber üblicherweise nicht die strategisch geplante Wirtschaftspolitik verstanden, sondern eine ideologische Paranoia verbunden mit einer aus rechtsstaatlicher Sicht fragwürdigen bis illegalen juristischen Verfolgung Verdächtiger, die sich selbst irgendwann als Gegenmodell zum Stalinismus ad absurdum führte, weil sie in ihrer Repression letztlich in eine ähnliche Richtung ging: Freiheit ist etwas anderes. Die Amis haben das im Extrem als McCarthyismus erlebt. Dass das wirtschaftlich gefördert hat, halte ich ich für bezweifelbar, das Gegenteil für wahrscheinlicher.


Natürlich gab es auch die ideologische Komponente, die hat sich eben auch auf die Wirtschaftspolitik ausgewirkt.
Aber Wirtschaftsvertreter und Vermögende werden auch einfach Schiss gehabt haben dass man ihnen was wegnimmt, wenn der Kommunismus ausbricht. Die brauchten gar keine Ideologie zwinkern

#38:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 11:56
    —
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
(...)

Wobei ich mich schon etwas über die Verschiebung der Begriffe wundere, die hier so stillschweigend vorgenommen wurde: Wir haben auf der einen Seite den ganz bewusst vorgenommenen wirtschaftlichen Wettbewerb der Systeme, für den wir, also Deutschland, auch "gedopt" wurden.

Unter Antikommunismus wird aber üblicherweise nicht die strategisch geplante Wirtschaftspolitik verstanden, sondern eine ideologische Paranoia verbunden mit einer aus rechtsstaatlicher Sicht fragwürdigen bis illegalen juristischen Verfolgung Verdächtiger, die sich selbst irgendwann als Gegenmodell zum Stalinismus ad absurdum führte, weil sie in ihrer Repression letztlich in eine ähnliche Richtung ging: Freiheit ist etwas anderes. Die Amis haben das im Extrem als McCarthyismus erlebt. Dass das wirtschaftlich gefördert hat, halte ich ich für bezweifelbar, das Gegenteil für wahrscheinlicher.


Natürlich gab es auch die ideologische Komponente, die hat sich eben auch auf die Wirtschaftspolitik ausgewirkt.
Aber Wirtschaftsvertreter und Vermögende werden auch einfach Schiss gehabt haben dass man ihnen was wegnimmt, wenn der Kommunismus ausbricht. Die brauchten gar keine Ideologie zwinkern

Welche Komponenten gab es denn noch außer der ideologischen?

Ist es nicht eher andersherum, dass der kalte Krieg eine machtpolitische und eine ideologische Komponente hatte, von der letztere stark antikommunistisch geprägt war?

https://de.wikipedia.org/wiki/Antikommunismus#Bundesrepublik_Deutschland

#39:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 15:57
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
....Whtiney Houston....

Meinst Du wirklich Whitney Houston ?

Die ist zwar inzwischen auch schon tot, war aber damals noch im Eierstock ihrer Mutter - zumindest die ein Hälfte - die andere Hälfte war noch nicht identifizierbar. zwinkern


In den 1980ern war sie schon aktiv.
Gab aber auch noch andere Dorf-Festivals mit sehr illustren Gästen. Unter anderem das Bruchhausen-Festival. James Brown&Co. hätte sich ein normaler Veranstalter ohne Subventionen schon damals nicht leisten können. Erst recht nicht auf dem Dorf.

#40:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 16:04
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Wettbewerb der Systeme, zu dem auch die Installation eines demokratischen Systems in diesem Land gehörte, wird normalerweise nicht unter dem Stichwort Antikommunismus subsumiert, sondern genau als das bezeichnet, was es war: der Aufbau eines demokratischen Staates.


Der Aufbau des demokratischen Staates war eine Art Kollateralschaden. Ebenso der Aufbau des rheinischen Kapitalismus. Der war bei manchen in Westdeutschland noch verhasster, als die DDR. Man war froh, dass man den nach 1990 abwickeln konnte.

#41:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 17:04
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Die haben sogar die für die Zeit zwischen 1945 und 1989 typischen Bärenbörsen in Kauf genommen. Und die Westalliierten haben ja in Westdeutschland und in Westberlin richtig Geld reingesteckt. Panem et circensis: viele kulturelle Angebote im Rahmen der Truppenbetreuung gab's auch für Westdeutsche praktisch für lau. US-Topstars sind auf Dörfern auf irgendwelchen auf Äckern ausgerichteten Open-Air-Festivals oder in Veranstaltungshallen in Kleinstädten aufgetreten, der Eintritt kostete ein paar DM, weil alles vom State Department hoch subventioniert wurde. Miles Davis, Ella Fitzgerald, Whtiney Houston, Sammy Davis Jr. etc. für Alle...Irgendwie musste man ja die Leute in Westdeutschland in in Westberlin bei Laune halten.

Dann muss es noch ein Westdeutschland geben.

Fritz Rau, der die meisten amerikanischen Stars nach Westdeutschland holte, hat sich in den Siebzigern lauthals im Fernsehen über die Staatssubventionen der Opernhäuser beklagt, während er gleichzeitig sehr viel höhere Eintrittspreise für seine Konzerte von jungen Leuten mit wenig Geld verlangen musste. Dies sah er als ungerecht an.
Hast du mal eine Quelle zu den Subventionen amerikanischer Stars in Westdeutschland?

#42:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 19:29
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:


Nein.


was sollte dann dein "hilfreicher" Hinweis ausdrücken ... Schulterzucken


Trösterchen


Schmeckt Dir c3ps Keks nicht? Sehr glücklich


Nicht wirklich. Ich weiss nicht, ob der Keks vorher in seinem Duff-Beer oder seiner Unterhose steckte.


Jetzt ist mir schlecht.

#43:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 20:29
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Die haben sogar die für die Zeit zwischen 1945 und 1989 typischen Bärenbörsen in Kauf genommen. Und die Westalliierten haben ja in Westdeutschland und in Westberlin richtig Geld reingesteckt. Panem et circensis: viele kulturelle Angebote im Rahmen der Truppenbetreuung gab's auch für Westdeutsche praktisch für lau. US-Topstars sind auf Dörfern auf irgendwelchen auf Äckern ausgerichteten Open-Air-Festivals oder in Veranstaltungshallen in Kleinstädten aufgetreten, der Eintritt kostete ein paar DM, weil alles vom State Department hoch subventioniert wurde. Miles Davis, Ella Fitzgerald, Whtiney Houston, Sammy Davis Jr. etc. für Alle...Irgendwie musste man ja die Leute in Westdeutschland in in Westberlin bei Laune halten.

Dann muss es noch ein Westdeutschland geben.

Fritz Rau, der die meisten amerikanischen Stars nach Westdeutschland holte, hat sich in den Siebzigern lauthals im Fernsehen über die Staatssubventionen der Opernhäuser beklagt, während er gleichzeitig sehr viel höhere Eintrittspreise für seine Konzerte von jungen Leuten mit wenig Geld verlangen musste. Dies sah er als ungerecht an.
Hast du mal eine Quelle zu den Subventionen amerikanischer Stars in Westdeutschland?


Ad hoc habe ich das hier gefunden.
Die vom State Department organisierten und/oder subventionierten Tourneen gab es bis zum Ende des Kalten Krieges. In den 1980ern führte das m.W. zu großem Ärger, weil private Tourunternehmer wie Fritz Rau da leer ausgingen. Teilweise kamen Auftritte von Stars auf Kleinst-Openairs auf Grund von persönlichen Kontakten zustande. Eine große Rolle spielten da ehemalige Mitglieder der US-Streitkräfte bzw. der britischen Rheinarmee, die nach ihrem Militärdienst in Deutschland geblieben sind.

#44:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 20:53
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Die haben sogar die für die Zeit zwischen 1945 und 1989 typischen Bärenbörsen in Kauf genommen. Und die Westalliierten haben ja in Westdeutschland und in Westberlin richtig Geld reingesteckt. Panem et circensis: viele kulturelle Angebote im Rahmen der Truppenbetreuung gab's auch für Westdeutsche praktisch für lau. US-Topstars sind auf Dörfern auf irgendwelchen auf Äckern ausgerichteten Open-Air-Festivals oder in Veranstaltungshallen in Kleinstädten aufgetreten, der Eintritt kostete ein paar DM, weil alles vom State Department hoch subventioniert wurde. Miles Davis, Ella Fitzgerald, Whtiney Houston, Sammy Davis Jr. etc. für Alle...Irgendwie musste man ja die Leute in Westdeutschland in in Westberlin bei Laune halten.

Dann muss es noch ein Westdeutschland geben.

Fritz Rau, der die meisten amerikanischen Stars nach Westdeutschland holte, hat sich in den Siebzigern lauthals im Fernsehen über die Staatssubventionen der Opernhäuser beklagt, während er gleichzeitig sehr viel höhere Eintrittspreise für seine Konzerte von jungen Leuten mit wenig Geld verlangen musste. Dies sah er als ungerecht an.
Hast du mal eine Quelle zu den Subventionen amerikanischer Stars in Westdeutschland?


Ad hoc habe ich das hier gefunden.
Die vom State Department organisierten und/oder subventionierten Tourneen gab es bis zum Ende des Kalten Krieges. In den 1980ern führte das m.W. zu großem Ärger, weil private Tourunternehmer wie Fritz Rau da leer ausgingen. Teilweise kamen Auftritte von Stars auf Kleinst-Openairs auf Grund von persönlichen Kontakten zustande. Eine große Rolle spielten da ehemalige Mitglieder der US-Streitkräfte bzw. der britischen Rheinarmee, die nach ihrem Militärdienst in Deutschland geblieben sind.

Nach "hoher Subvention" hört sich das aber auch nicht an. Im übrigen wäre ich solcher Subvention dankbar gewesen: lieber Rock´n Roll und Blues als deutsche Marsch- oder Volksmusik. Meine Kindheit unter dem US-Imperialismus hat mir jedenfalls gefallen. Smilie

#45:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 20:56
    —
Vor Jahren hab ich mal ne Doku zum ziemlich breiten US-Einfluss gesehen, jetzt wiedergefunden:
Sie lief mal 2009 auf Phoenix (morgens um 3:00 zwinkern ),
http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/dokumentationen/163762

auf youtube gibts die noch zu sehen, sehr viele haben sich das dort aber auch nicht reingezogen:
https://www.youtube.com/watch?v=tfXLOtlYC7E&html5=1

Ob das alles so haltbar ist, kann ich nicht sagen, habe wenig dazu gefunden.
Vielleicht kann einer der dicke Bücher darüber gewälzt hat was dazu sagen zwinkern

#46: Philou 8 Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 21:12
    —
Wer kennt den Unterschied zwischen Erdogan und dem Erdal-Frosch ?

Der Erdal-Frosch hat heute schon ne Krone auf.

#47:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 21:14
    —
Danke für den Hinweis, irgendwie ist das hier Off Topic geraten Verlegen
(Die Amis müssen sich aber auch überall einmischen zwinkern )

#48:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 21:42
    —
unquest hat folgendes geschrieben:

Nach "hoher Subvention" hört sich das aber auch nicht an. Im übrigen wäre ich solcher Subvention dankbar gewesen: lieber Rock´n Roll und Blues als deutsche Marsch- oder Volksmusik. Meine Kindheit unter dem US-Imperialismus hat mir jedenfalls gefallen. Smilie


Nein - die waren halt auf Tour und zwischen den einzelnen Auftritten gab's wohl genug Möglichkeiten, woanders auch zu spielen. Da die Tour bezahlt war, war das verdientes Geld.
Und irgendwo saßen immer Leute, die da direkte Connections hatten - auch zu Nummern, wie James Brown. Den habe ich 1986 mit fast 17 live in Bruchhausen - das liegt in der Pampa fast auf halben Wege zwischen Bremen und Osnabrück - auf dem Acker gehört, den Eintritt konnte man vom Taschengeld bezahlen.
Aber ich glaube, genau diese Politik und die Offenheit der Westalliierten gegenüber den Westdeutschen hat sehr viel dazu beigetragen, dass die westdeutsche Gesellschaft eine offene und tolerante Gesellschaft geworden ist.
Interessant ist, dass schon in den 1980ern begonnen wurde, solchen Veranstaltungen systematisch den Hahn zuzudrehen. Damals wurde gemunkelt, dass da auch große professionelle Veranstalter hinter diesen Versuchen standen. Diese Angriffe konnten nur dann abgewehrt werden, wenn alle vor Ort an einem Strang gezogen haben. Wacken ist so ein Beispiel. Hinter dem Wacken-Open-Air steht die ganze Region.

#49:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.11.2016, 23:15
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Die haben sogar die für die Zeit zwischen 1945 und 1989 typischen Bärenbörsen in Kauf genommen. Und die Westalliierten haben ja in Westdeutschland und in Westberlin richtig Geld reingesteckt. Panem et circensis: viele kulturelle Angebote im Rahmen der Truppenbetreuung gab's auch für Westdeutsche praktisch für lau. US-Topstars sind auf Dörfern auf irgendwelchen auf Äckern ausgerichteten Open-Air-Festivals oder in Veranstaltungshallen in Kleinstädten aufgetreten, der Eintritt kostete ein paar DM, weil alles vom State Department hoch subventioniert wurde. Miles Davis, Ella Fitzgerald, Whtiney Houston, Sammy Davis Jr. etc. für Alle...Irgendwie musste man ja die Leute in Westdeutschland in in Westberlin bei Laune halten.

Dann muss es noch ein Westdeutschland geben.

Fritz Rau, der die meisten amerikanischen Stars nach Westdeutschland holte, hat sich in den Siebzigern lauthals im Fernsehen über die Staatssubventionen der Opernhäuser beklagt, während er gleichzeitig sehr viel höhere Eintrittspreise für seine Konzerte von jungen Leuten mit wenig Geld verlangen musste. Dies sah er als ungerecht an.
Hast du mal eine Quelle zu den Subventionen amerikanischer Stars in Westdeutschland?


Ad hoc habe ich das hier gefunden.
Die vom State Department organisierten und/oder subventionierten Tourneen gab es bis zum Ende des Kalten Krieges. In den 1980ern führte das m.W. zu großem Ärger, weil private Tourunternehmer wie Fritz Rau da leer ausgingen. Teilweise kamen Auftritte von Stars auf Kleinst-Openairs auf Grund von persönlichen Kontakten zustande. Eine große Rolle spielten da ehemalige Mitglieder der US-Streitkräfte bzw. der britischen Rheinarmee, die nach ihrem Militärdienst in Deutschland geblieben sind.

Nach "hoher Subvention" hört sich das aber auch nicht an. Im übrigen wäre ich solcher Subvention dankbar gewesen: lieber Rock´n Roll und Blues als deutsche Marsch- oder Volksmusik. Meine Kindheit unter dem US-Imperialismus hat mir jedenfalls gefallen. Smilie



Das dachte ich auch mal. Bis ich mal mitbekam, dass die meiste "amerikanische Negermusik", ueber die sich mein Onkel so herrlich aufregen konnte, aus England kam. Sehr glücklich

#50:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 29.11.2016, 08:42
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Nach "hoher Subvention" hört sich das aber auch nicht an. Im übrigen wäre ich solcher Subvention dankbar gewesen: lieber Rock´n Roll und Blues als deutsche Marsch- oder Volksmusik. Meine Kindheit unter dem US-Imperialismus hat mir jedenfalls gefallen. Smilie


Das dachte ich auch mal. Bis ich mal mitbekam, dass die meiste "amerikanische Negermusik", ueber die sich mein Onkel so herrlich aufregen konnte, aus England kam. Sehr glücklich


Erstens wurde die Rockmusik sowieso in England erfunden und zweitens gab und gibt es auch viele Rockmusiker aus den USA und anderswo, die den Imperialismus kritisier(t)en und alles andere als unkritische deutsche Schunkel- oder Trallalla-Musik produzierten.

Letztere scheint aber wohl die Lieblingsmusik von unquest zu sein ...- Smilie

#51:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 29.11.2016, 09:04
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Die haben sogar die für die Zeit zwischen 1945 und 1989 typischen Bärenbörsen in Kauf genommen. Und die Westalliierten haben ja in Westdeutschland und in Westberlin richtig Geld reingesteckt. Panem et circensis: viele kulturelle Angebote im Rahmen der Truppenbetreuung gab's auch für Westdeutsche praktisch für lau. US-Topstars sind auf Dörfern auf irgendwelchen auf Äckern ausgerichteten Open-Air-Festivals oder in Veranstaltungshallen in Kleinstädten aufgetreten, der Eintritt kostete ein paar DM, weil alles vom State Department hoch subventioniert wurde. Miles Davis, Ella Fitzgerald, Whtiney Houston, Sammy Davis Jr. etc. für Alle...Irgendwie musste man ja die Leute in Westdeutschland in in Westberlin bei Laune halten.

Dann muss es noch ein Westdeutschland geben.

Fritz Rau, der die meisten amerikanischen Stars nach Westdeutschland holte, hat sich in den Siebzigern lauthals im Fernsehen über die Staatssubventionen der Opernhäuser beklagt, während er gleichzeitig sehr viel höhere Eintrittspreise für seine Konzerte von jungen Leuten mit wenig Geld verlangen musste. Dies sah er als ungerecht an.
Hast du mal eine Quelle zu den Subventionen amerikanischer Stars in Westdeutschland?


Ad hoc habe ich das hier gefunden.
Die vom State Department organisierten und/oder subventionierten Tourneen gab es bis zum Ende des Kalten Krieges. In den 1980ern führte das m.W. zu großem Ärger, weil private Tourunternehmer wie Fritz Rau da leer ausgingen. Teilweise kamen Auftritte von Stars auf Kleinst-Openairs auf Grund von persönlichen Kontakten zustande. Eine große Rolle spielten da ehemalige Mitglieder der US-Streitkräfte bzw. der britischen Rheinarmee, die nach ihrem Militärdienst in Deutschland geblieben sind.

Nach "hoher Subvention" hört sich das aber auch nicht an. Im übrigen wäre ich solcher Subvention dankbar gewesen: lieber Rock´n Roll und Blues als deutsche Marsch- oder Volksmusik. Meine Kindheit unter dem US-Imperialismus hat mir jedenfalls gefallen. Smilie



Das dachte ich auch mal. Bis ich mal mitbekam, dass die meiste "amerikanische Negermusik", ueber die sich mein Onkel so herrlich aufregen konnte, aus England kam. Sehr glücklich


Aus den USA kamen Jazz, Rhythmn&Blues, Funk und Soul, wohingegen Rock (damals "Beat") aus GB kam. Der durfte in GB lange Zeit nicht im Radio gespielt werden. Die Verweigerung der BBC hatte zur Folge, dass in der Nordsee in internationalen Gewässern Schiffe mit sogenannten Piratensendern lagen, von denen aus die unerwünschte Musik gesendet wurde (hier gibt es einen interessanten Artikel dazu)

Diese Piratensender haben in der internationalen Politik damals für hektischen Aktionismus gesorgt. Es wurde sogar ein Internationales Abkommen zur Verhinderung von Rundfunksendungen außerhalb der Hoheitsgebiete geschlossen (Quelle).

Westdeutschland war - im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern - in der Frage der Rockmusik sehr viel liberaler. Ob Westdeutschland jemals dem Abkommen beigetreten ist, weiß ich nicht.

Es gab jedenfalls hier schon Anfang der 1960er eine ganze Reihe von "Musikschuppen"-Betreibern, die britischen Bands Auftrittsmöglichkeiten gaben. Die bekanntesten sind ja der StarClub in Hamburg und "Meta's Musikschuppen" von Meta Rogall in Norddeich.

#52:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 29.11.2016, 09:34
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
....
Es gab jedenfalls hier schon Anfang der 1960er eine ganze Reihe von "Musikschuppen"-Betreibern, die britischen Bands Auftrittsmöglichkeiten gaben. Die bekanntesten sind ja der StarClub in Hamburg und "Meta's Musikschuppen" von Meta Rogall in Norddeich.

Außerdem gab es natürlich vom großen Freund Radio AFN, brauchten wir im Norden aber nicht - wir hatten NDR2, dessen Musiksendungen legendär waren, und der mit schöner Regelmäßigkeit von den Rundfunkjournalisten zum besten Sender Deutschlands gewählt wurde. Ein Name aus der Musikredaktion, der sich sehr sich von den 70ern bis heute gehalten hat, ist Peter Urban. An die Namen aus den 60ern kann ich mich nicht mehr erinnern.

#53:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 29.11.2016, 22:11
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
....
Es gab jedenfalls hier schon Anfang der 1960er eine ganze Reihe von "Musikschuppen"-Betreibern, die britischen Bands Auftrittsmöglichkeiten gaben. Die bekanntesten sind ja der StarClub in Hamburg und "Meta's Musikschuppen" von Meta Rogall in Norddeich.

Außerdem gab es natürlich vom großen Freund Radio AFN, brauchten wir im Norden aber nicht - wir hatten NDR2, dessen Musiksendungen legendär waren, und der mit schöner Regelmäßigkeit von den Rundfunkjournalisten zum besten Sender Deutschlands gewählt wurde. Ein Name aus der Musikredaktion, der sich sehr sich von den 70ern bis heute gehalten hat, ist Peter Urban. An die Namen aus den 60ern kann ich mich nicht mehr erinnern.

Es gab im Norden BfBS... Der Sender war äusserst populär.


Zuletzt bearbeitet von sünnerklaas am 29.11.2016, 22:21, insgesamt einmal bearbeitet

#54:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 29.11.2016, 22:13
    —
Erdogan? Verwundert

#55:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 29.11.2016, 22:24
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Erdogan? Verwundert


So beleidigt man den Sultan am meisten: Ihn ignorieren, in einem Thread der seinen Namen trägt. Der türkische Generalstaatsanwalt ermittelt schon. zwinkern

#56:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 29.11.2016, 22:42
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Erdogan? Verwundert


So beleidigt man den Sultan am meisten: Ihn ignorieren, in einem Thread der seinen Namen trägt. Der türkische Generalstaatsanwalt ermittelt schon. zwinkern


Wer ist überhaupt Erdogan? Ist das eine Käsesorte? Vielleicht ... ähm ... Ziegenkäse ...-? Am Kopf kratzen

#57:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 29.11.2016, 22:54
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
...Der Sender war äusserst populär.


vrolijke hat folgendes geschrieben:
Erdogan? Verwundert


Radio Erwin heißt das.
Nee, Radio Eriwan.

Sünnerklaas läuft 3x um den Block. Naggich, mit Turban und Transisterradio.

Auf den Arm nehmen Auf den Arm nehmen

#58:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 29.11.2016, 23:24
    —
Erdogan und die Demokratie.

#59:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 13.12.2016, 17:31
    —
Jetzt tummeln es sich wieder..

Nach Gestapo, Stasi, NSA jetzt die Beschützer unserer zu gereisten Mitbürger:

http://www.ksta.de/politik/kommentar-zu-stasi-methoden-spione-bei-ditib---trauerspiel-auf-dem-ruecken-koelns-25268192

#60:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 12:49
    —
na ja, war ja zu erwarten....

https://www.welt.de/politik/ausland/article160394664/Tuerkische-Behoerden-verbieten-Weihnachten-an-deutscher-Schule.html

so geht man mit Verträgen, die geschlossen wurden um einen kulturelles Verständnis zeinander zu entwickeln um. Herrlich !

Wir allerdings bemühen uns noch um Halal an dt. Schulen.

Als ob Halal irgend ein Bedeutung hätte, außer zu zeigen, dass Mittelalter noch Nachwirkungen auf den Status des Denkens bei manchen Menschen hat, die hier herumtappern.

#61: Von Dicken und Dünnen Menschen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 13:42
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
na ja, war ja zu erwarten....

https://www.welt.de/politik/ausland/article160394664/Tuerkische-Behoerden-verbieten-Weihnachten-an-deutscher-Schule.html

so geht man mit Verträgen, die geschlossen wurden um einen kulturelles Verständnis zeinander zu entwickeln um. Herrlich !


ja, sollte man kritisieren,
wobei ich nicht möchte - das im Rahmen eines 'Kulturkampfes' Weihnachten zur Leitfeier einer 'deutschen' Kultur wird.

Eine spannende Antwort fände ich,
wenn im Unterricht statt über Weihnachtsbrauch über den Genozid an den Armeniern gesprochen wird - und wenn statt einer Weihnachtsfeier die eine oder andere gute Dokumentation zu diesem Genozid mit den Schülern gesehen wird.

Diesbezüglich würde mich überhaupt interessieren,
in wie weit dies im Lehrplan an dortigen Schulen vorgesehen ist - oder ob es da im Bereich dieses Kulturabkommen auch schon einknicken gab.

Kann da jemand mal hier aus dem Kreise nachrecherchieren,
mich würde das interessieren.

Gödelchen hat folgendes geschrieben:

Wir allerdings bemühen uns noch um Halal an dt. Schulen.

Als ob Halal irgend ein Bedeutung hätte, außer zu zeigen, dass Mittelalter noch Nachwirkungen auf den Status des Denkens bei manchen Menschen hat, die hier herumtappern.


Das ist eine andere Baustelle. Deine Argumentationsstil erinnert mich an Menschen, die gegen Moscheebauten sind, und dann immer sagen, erst wenn Christen in Saudi-Arabien Kirchen bauen dürfen, dann dürft ihr Moscheen bauen.
Letztendlich ist es aber für Moschee, Kirchen- und sonstige Tempelbauten bis hin zum Klo scheiß egal - ob man dies in den Herkunftsländern errichten darf oder nicht - weil nunmal hier das deutsche Recht (jetzt mal vereinfachend gesprochen) gilt - und im Rahmen der Bauvorschriften der Kommunen 'jeder' sein Recht verwirklichen kann.

Ich würde beispielsweise an Schulen nicht Halal anbieten,

sondern lediglich den Verzicht auf Schweinefleisch und den Ersatz durch Rindfleisch.

Bereits in meiner lange zurückliegenden Schulzeit wurden wir beim Besuch von Jugendherbergen gefragt - ob man Schweine- oder Rindfleisch haben möchte.
Wir hatten weder Muslime noch Juden bei uns in der Klasse - aber ich habe gerne die Extrawurst gespielt - und Rindfleisch angekreuzt - weil das nämlich dann auch besser schmeckte (Schweinefleischgerichte waren Massenspeisung, mit Rind wurde nur für die Individualisten gemacht).

Wenn dann doch mal Muslime in einer Gruppe dabei waren - nie fragten sie damals nach Halal-Essen, sondern lediglich nach Schwein oder Rind.

Wenn Menschen Halal oder Koscher wollen - sollen das ihre Eltern ihnen machen oder sie müssen halt hungern - so einfach ist das.
Das Schulen hier in ihrer 'Speiseplanung' übersensibilisiert Zugeständnisse machen - ist ein Problem der einzelnen Schulen.

#62:  Autor: StandpunktWohnort: Chattischer Bibelgürtel BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 13:53
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
na ja, war ja zu erwarten....

https://www.welt.de/politik/ausland/article160394664/Tuerkische-Behoerden-verbieten-Weihnachten-an-deutscher-Schule.html

so geht man mit Verträgen, die geschlossen wurden um einen kulturelles Verständnis zeinander zu entwickeln um. Herrlich !

Wir allerdings bemühen uns noch um Halal an dt. Schulen.

Als ob Halal irgend ein Bedeutung hätte, außer zu zeigen, dass Mittelalter noch Nachwirkungen auf den Status des Denkens bei manchen Menschen hat, die hier herumtappern.



Dieser Schritt der AKP kommt nicht überraschend. Sie handelt lediglich gemäß ihrem politischen Auftrag, denn in Sure 3, Vers 110 steht: "Ihr seid die beste Gemeinschaft, die jemals für die Menschen geschaffen wurde. Ihr gebietet das Rechte, verbietet das Schlechte und glaubt an Gott! Wenn auch die Buchbesitzer glauben würden, es wäre gut für sie." (Übers. H. Bobzin)

#63:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 14:02
    —
Halal oder koscher im engeren Sinne als nur den Verzicht auf Schweineprodukte scheitert in Schulen und Kitas doch bereits mit dem Blick auf den zur Verfügung stehenden Etat, ebenso in fast allen Krankenhäusern. Veganer haben da auch Pech gehabt aus den gleichen Gründen.

#64: Schüler wehren sich gegen Erdogan Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 19.12.2016, 02:09
    —
Heute ist das Weihnachtsverbot an deutscher Schule in Istanbul auf Seite 1,4 und 12 in der FAZ,

hier mal aus dem Artikel (letzter Abschnitt) von Seite 4:



Daumen hoch!

Mein Respekt gilt diesen Schülern für diesen Mut!

Wenigstens erfahren wir durch diesen Weihnachtsstreit von der wohl religiös-konservativen Einflussnahme des AKP-Regimes auf die Schulen,
wo es wohl schon seit längerem kriselt.

#65:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 24.01.2017, 16:15
    —
Unsere Mitbürger, die nie mit sein wollen bzw können noch können oder wollen sie Bürger im echten Wortsinn sein:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/cem-oezdemir-gruenen-chef-beschwert-sich-ueber-berliner-taxifahrer-a-1131474.html

http://www.ksta.de/politik/-werde-als-terrorist-bezeichnet--deutscher-lehrer-wird-zum-spionage-opfer-der-ditib-25600308

#66:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 24.01.2017, 16:57
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Unsere Mitbürger, die nie mit sein wollen bzw können noch können oder wollen sie Bürger im echten Wortsinn sein:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/cem-oezdemir-gruenen-chef-beschwert-sich-ueber-berliner-taxifahrer-a-1131474.html

http://www.ksta.de/politik/-werde-als-terrorist-bezeichnet--deutscher-lehrer-wird-zum-spionage-opfer-der-ditib-25600308


Die Berliner Taxifahrer sind eh ein Volk für sich. Unabhängig von ihrer Herkunft. Genauso, wie die Berliner Busfahrer.

Zum Thema Ditib: via Ditb ist Erdogans Arm richtig lang. Und Erdogan kann eine Menge richtigen Ärger machen. Und die Methode geht ganz einfach: auf einem Mal bekommen deutsche Firmen Probleme, die Aufträge aus der Türkei haben. Und die beschweren sich dann beim zuständigen Abgeordneten oder machen gleich im Ministerium richtig Ärger. Was will man als Unternehmer machen, wenn der in der Türkei sitzende Großkunde auf einem Mal nicht zahlt? Oder wenn auf einem Mal plötzlich aus unerfindlichen - aber juristisch einwandfreien - Gründen Verträge gekündigt oder nicht verlängert werden? Das kann richtig bitter selbst für ein großes Unternehmen werden - v.a. dann, wenn es schon in Vorleistung gegangen ist und es in der Vergangenheit niemals zu Schwierigkeiten mit dem türkischen Kunden gekommen ist.
Und die Frage ist dann: wer kommt für den Ausfall auf?
Und die Türkei ist als Exportland keine Kleinigkeit. Deutsche Firmen haben 2015 für 22 Mrd. Euro Waren und Dienstleistungen in die Türkei geliefert. Davon gehen rd. 7 Mrd. Euro gleich schon mal als Steuern und (Sozial-)Abgaben an den deutschen Fiskus bzw. an die gesetzlichen Sozialversicherungen...

#67:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 13.10.2017, 21:04
    —
https://web.de/magazine/politik/interview-mesale-tolu-tuerkei-willkuerstaat-32577320 schrieb:

Zitat:
Die Türkei ist ein Willkürstaat.

Zitat:
Wir wissen auch, dass Folter wieder gängig ist.

Zitat:
Hier erleben wir einen völligen Rückfall in die Praktiken der Militärdiktatur der 1980er-Jahre.


Für mich ist die Türkei kein Urlaubs-Land mehr, so lange Erdogan oder vergleichbare Autokraten dort an der Macht sind.
Zuletzt war ich 1990 für sechs Wochen und 2006 für 4 Wochen dort.
Auch damals gab es dort Abzocke auf der Straße und in den Geschäften.
Jetzt droht zusätzlich Gefahr vom Staat.

#68:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 14.10.2017, 11:49
    —
Hab mal wieder ein bißchen bei Karl May rumgestöbert. Also, was der über die Türken damals geschrieben hat - mit dem Staat war wohl noch nie Staat zu machen...

#69:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.10.2017, 12:48
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Hab mal wieder ein bißchen bei Karl May rumgestöbert. Also, was der über die Türken damals geschrieben hat - mit dem Staat war wohl noch nie Staat zu machen...


Karl May ist sowieso mit Vorsicht zu genießen.
Ich habe von ihn mal "das Kapital" gelesen. Habs dann bleiben lassen. Bis Seite 165 war nicht einmal ein Indianer da.

#70:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 14.10.2017, 12:56
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Hab mal wieder ein bißchen bei Karl May rumgestöbert. Also, was der über die Türken damals geschrieben hat - mit dem Staat war wohl noch nie Staat zu machen...

Wobei man nicht vergessen sollte, dass es Zeiten gab in denen Deutsche Zuflucht in Istanbul fanden. Als berühmte Exilanten fallen mir z.B. die Begründer des Neolberalismus Röpke und Rüstow ein.

#71:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 14.10.2017, 19:29
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Hab mal wieder ein bißchen bei Karl May rumgestöbert. Also, was der über die Türken damals geschrieben hat - mit dem Staat war wohl noch nie Staat zu machen...

Wobei man nicht vergessen sollte, dass es Zeiten gab in denen Deutsche Zuflucht in Istanbul fanden. Als berühmte Exilanten fallen mir z.B. die Begründer des Neolberalismus Röpke und Rüstow ein.


Nicht nur das. Das deutsche Reich hat den von den Türken begangenen Genozid an den Armeniern aus machtpolitischen Gründen unterstützt - sagt u.a. Jürgen Gottschlich in seinem Buch Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 28.04.2015 hat folgendes geschrieben:
Ludger Heid empfiehlt Jürgen Gottschlichs historische Reportage zum besseren Verständnis der Rolle Deutschlands beim Völkermord der Türkei an den Armeniern. Laut Heid macht der Autor deutlich, wie das Deutsche Reich nicht nur dabei zusah, sondern seine Verantwortlichen den Genozid aktiv deckten und die Mörder in Schutz nahmen und unterstützten. Dass hierbei imperiale Ziele Vorrang erhielten, erfährt Heid gleichfalls vom Autor.

https://www.perlentaucher.de/buch/juergen-gottschlich/beihilfe-zum-voelkermord.html

#72:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.10.2017, 21:48
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Hab mal wieder ein bißchen bei Karl May rumgestöbert. Also, was der über die Türken damals geschrieben hat - mit dem Staat war wohl noch nie Staat zu machen...


Karl May ist sowieso mit Vorsicht zu genießen.
Ich habe von ihn mal "das Kapital" gelesen. Habs dann bleiben lassen. Bis Seite 165 war nicht einmal ein Indianer da.

Lachen

#73:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 01.11.2017, 12:33
    —
Eine kleine Bilanz des Ausmaßes an Zerstörung von Freiheit und Recht liefert
http://www.handelsblatt.com/politik/international/cumhuriyet-prozess-in-der-tuerkei-kritische-journalisten-ins-exil-gefluechtet/20521382-2.html
Zitat:
171 Medienschaffenden, die in der Türkei derzeit in Haft sitzen – mehr als in irgendeinem anderen Land der Erde.
187 Zeitungen, Magazine, Nachrichtenagenturen, Radio- und Fernsehsender hat Staatschef Erdogan seit dem Putschversuch per Dekret verboten.
889 Journalisten hat die Regierung im vergangenen Jahr die staatlichen Presseausweise entzogen, was einem Berufsverbot gleichkommt.
139.141 Bücher ließ das Kulturministerium aus den staatlichen Büchereien entfernen

Zitat:
1756 Menschen wegen angeblicher Gülen-Verbindungen festgenommen.

#74: Lesenswert 4 Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 23.11.2017, 18:14
    —
Hat was.

http://www.spiegel.de/spiegel/erdogan-anhaenger-drangsalieren-und-bedrohen-deutschtuerken-a-1179408.html

Na ja, Daimler Benz baut weiter Busse in der Türkei, es soll auch Menschen geben, die mit ihrem Billigtourismus dem Autokraten weiter die Ressourcen verschaffen, seinen Mist nach D zu tragen.

#75: Re: Lesenswert 4 Autor: Korra BeitragVerfasst am: 23.11.2017, 18:52
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Hat was.

http://www.spiegel.de/spiegel/erdogan-anhaenger-drangsalieren-und-bedrohen-deutschtuerken-a-1179408.html

Na ja, Daimler Benz baut weiter Busse in der Türkei, es soll auch Menschen geben, die mit ihrem Billigtourismus dem Autokraten weiter die Ressourcen verschaffen, seinen Mist nach D zu tragen.


Würden wir nur noch in Länder exportieren die die Menschenrechte nicht missachten wäre unsere Wirtschafft kaputt

#76:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 27.11.2017, 11:32
    —
Wir sind ab Mitte der Seite 3
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2115156#2115156
völlig abgedriftet zu einem Thread über Waffen-Exporte, auf den noch keiner geantwortet hat:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=2459
Insofern könnte man die Diskussion komplett verschieben.

#77:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 27.11.2017, 12:26
    —
Diskussionen über Waffenexporte nach Waffenexporte in Spannungsgebiete verschoben.

#78:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 12.09.2019, 21:21
    —
https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/rap-video-susamam-tuerken-rapper-legen-sich-mit-erdogan-an-64585438.bild.html zitiert ein Rap-Video über die Zustände in der Türkei:
Zitat:
„Wenn sie dich eines Nachts zu Unrecht holen, dann kannst du noch nicht mal einen Journalisten finden, der darüber schreibt. Sie sitzen alle im Knast!“

Darüber hinaus prangern die Rapper an:
Umwelt-Zerstörung,
Krieg,
Zensur,
Ungerechtigkeit,
Bildungs-Mangel,
unzureichende Frauenrechte,
Zwangsheiraten,
Gewalt gegen Frauen,
mangelnde Tier-Rechte,
Faschismus,
Straßenverkehrs-Unfälle

#SUSAMAM
https://youtu.be/L5K3IxINr7A

Das Video geht viral mit derzeit 21 Millionen Aufrufen.

In der Erdogan-treuen Presse in der Türkei werden diese Rapper als Terroristen tituliert.

Erdogan versteht die Ängste und Wünsche der Jugend nicht oder sie sind ihm egal.



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