Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#1: Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 16.07.2017, 23:25
    —
Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland

Ich hatte ja u.a. hier schon mal darauf hingewiesen:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2097494#2097494

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
(...)
finden wir aber ganz viel Antisemitismus gerade in der muslimischen Migrantenszene,

Hier: ARD (Aspekte)

"Kontra Tel Aviv" und "Juden von der Börse" – Antisemitismus in der deutschen Rap-Szene?

http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/ndr/rap100.html

oder hier ein längerer Kommentar auf Rappers.in:

Special: Texte am Limit – wenn Deutschrapper sich fragwürdig äußern

http://www.rappers.in/de/Texte_am_Limit_-_wenn_Deutschrapper_sich_fragwuerdig_aeussern-2160_Special.html


Aktuell gab es im Juni wieder einen Vorfall,
der zu denken geben soll, hier der Angriff von Mighty Mo:

https://www.youtube.com/watch?v=FbeBGeRf4F0&feature=youtu.be&t=2338

Die Zuspitzung dann mit Juden**** fällt etwas bei 39:23 - weiterfolgend mit etwas später einer Hamaszeile,

und hinter Mighty Mo steht Nedal Nib (Bin Laden), dessen FANs ja letztens Amok liefen,
als Pilz die Sache mit dem Kopftuch 'abzog'.

#2:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 17.07.2017, 00:50
    —
Hä?

#3:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 17.07.2017, 01:21
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hä?

Hä?

#4: Re: Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 17.07.2017, 02:06
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

...
Aktuell gab es im Juni wieder einen Vorfall,
der zu denken geben soll, hier der Angriff von Mighty Mo:

https://www.youtube.com/watch?v=FbeBGeRf4F0&feature=youtu.be&t=2338
...

Seit wann nennt man Schwachsinn 'Vorfall'? Lachen

#5: Re: Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 17.07.2017, 06:52
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

...
Aktuell gab es im Juni wieder einen Vorfall,
der zu denken geben soll, hier der Angriff von Mighty Mo:

https://www.youtube.com/watch?v=FbeBGeRf4F0&feature=youtu.be&t=2338
...

Seit wann nennt man Schwachsinn 'Vorfall'? Lachen


Sowas ist lustig wie die Reichsbürger,
bis es halt eben knallt oder 'kawumm' macht.

Zu Mighty Mo hätte ich vielleicht noch einleiten müssen,
dass er nicht aus einer Migrantenfamilie stammt und zudem wahrscheinlich Christ ist, zumindest im Gegensatz zu Kollegah, der ja ein Konvertit ist.

#6:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 17.07.2017, 09:02
    —
Dumme Menschen sagen dumme Sachen. Was daran ist von Nachrichtenwert?

#7:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 17.07.2017, 09:18
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hä?

Hä?

Du hast da allerlei Namen (Mighty Mo, nedal nib, Pilz) und mit ihnen verknüpfte Ereignisse (Amok laufen, Kopftuch) so benutzt, als müsste es jedem klar sein, wer das ist und worum es geht. Mir sagt das alles aber überhaupt nichts. Trotz seiner Länge ist dein Beitrag für mich also ähnlich informativ, als höttest du einen unkommentierten Link gesetzt.

#8:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 19.07.2017, 12:13
    —
https://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2017/07/lehrer-umfrage-ajc-antisemitismus-islamismus-schulen-berlin.html

Zitat:
"Du Jude" als gängige Beschimpfung oder Koranlehrer, die das im staatlichen Unterricht Gelernte überprüfen: Berliner Lehrer berichten in einer Umfrage, dass Antisemitismus und Islamismus sich unter ihren Schülern immer mehr durchsetzen.

#9:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 19.07.2017, 12:28
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
https://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2017/07/lehrer-umfrage-ajc-antisemitismus-islamismus-schulen-berlin.html

Zitat:
"Du Jude" als gängige Beschimpfung oder Koranlehrer, die das im staatlichen Unterricht Gelernte überprüfen: Berliner Lehrer berichten in einer Umfrage, dass Antisemitismus und Islamismus sich unter ihren Schülern immer mehr durchsetzen.


Das ist der altbekannte christliche Antisemitismus, nur eben als Re-Import aus islamischen Ländern. Christentum und Islam vermischt ist nicht gut.

Man könnte eine intensive Sonderaufklärung für die Schüler starten, so als Semesterprojekt, also 6 Monate, wo auch das Lutherjahr*) und der Faschismus thematisiert werden.

Aber dazu müsste man auch erst mal die Lehrer schulen, denn die haben ja auch zu wenig Kenntnisse in dem Bereich.

Auf jeden Fall sind weder östliche noch westliche Kultur hier als Vorbilder tauglich. Das einzige, was Wert hat, sind die universellen Menschenrechte in ihrer integralen Gesamtheit. Von denen müssten sich alle Kulturen und Politiken auf der Erde sämtliche Scheiben abschneiden.

Insofern bin ich für romantische Zeltlager, in denen über Menschenrechte vs. West-/Ostkultur aufgeklärt wird - und auch über die teilweise verblödeten Elterngenerationen in Ost als auch in West.

*) Am 31. Oktober soll es ja wegen dem Antisemiten Mathin Luther sogar einen Feiertag geben.

#10:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.07.2017, 12:48
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
https://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2017/07/lehrer-umfrage-ajc-antisemitismus-islamismus-schulen-berlin.html

Zitat:
"Du Jude" als gängige Beschimpfung oder Koranlehrer, die das im staatlichen Unterricht Gelernte überprüfen: Berliner Lehrer berichten in einer Umfrage, dass Antisemitismus und Islamismus sich unter ihren Schülern immer mehr durchsetzen.


Das ist der altbekannte christliche Antisemitismus, ....

Den Unsinn hast Du schon mal verzapft. Deshalb nur noch mal die Gegenaussage:
Es geht nicht alles Übel dieser Welt vom Christentum und von Europa aus. Andere Kulturen sind durchaus auch selbst fähig, üblen Unrat abzusondern. Du solltest von dieser christlichen Unsitte, alle Sünden dieser Welt auf Dich, oder besser auf uns nehmen zu wollen (Du als Marxist stehst selbstverständlich außen vor), Abstand nehmen.

#11:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 19.07.2017, 13:03
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
https://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2017/07/lehrer-umfrage-ajc-antisemitismus-islamismus-schulen-berlin.html

Zitat:
"Du Jude" als gängige Beschimpfung oder Koranlehrer, die das im staatlichen Unterricht Gelernte überprüfen: Berliner Lehrer berichten in einer Umfrage, dass Antisemitismus und Islamismus sich unter ihren Schülern immer mehr durchsetzen.


Das ist der altbekannte christliche Antisemitismus, ....

Den Unsinn hast Du schon mal verzapft. Deshalb nur noch mal die Gegenaussage:


Nix Gegenaussage.

"Gegner meinen uns zu widerlegen, indem sie ihre Meinung wiederholen, aber auf die unsrige nicht achten." (J.W.v.Goethe)

Zitat:
Sarahs blaue Augen

Antisemitismus war in der Türkei lange Zeit eine Randerscheinung. Doch in islamistischen und nationalistischen Milieus florieren mittlerweile auch antisemitische Verschwörungstheorien – und finden von dort ihren Weg bis nach Deutschland


http://www.taz.de/%21439252/

Der britisch-amerikanische Orientalist Bernard Lewis hat darauf hingewiesen, dass Antisemitismus ein Produkt Europas war, erst seit dem 19. Jahrhundert in den Nahen Osten exportiert. Über lange Zeit hatte es dort eine friedliche Koexistenz gegeben zwischen Muslimen und Juden. Wenn auch nicht unbedingt gleichberechtigt, sondern von der Mehrheit der Islam-Gläubigen eher geduldet, lebten die Mitglieder beider Religionen nebeneinander.

"Es gab Vorurteile in der islamischen Welt, es gab gelegentliche Feindschaften, aber nichts, was man Antisemitismus hätte nennen können, weil man mit ihnen nicht das Böse schlechthin verband", schreibt Lewis. "Im Großen und Ganzen erging es Juden unter muslimischer Herrschaft besser als den Christen. (...)

Mit den europäischen Kolonialmächten kamen schließlich die antisemitischen Ideen nach Nahost.


http://www.stern.de/panorama/gesellschaft/antisemitismus-woher-der-hass-auf-juden-kommt-3956718.html

Der Antisemitismus in der arabischen Welt geht nicht allein auf das angespannte Verhältnis zwischen Israelis und Palästinensern im Nahen Osten zurück. Vielmehr handelt es sich um einen „Export aus Europa“, der jetzt Früchte trage.

Das sagte die Historikerin und Islamwissenschafterin Carmen Matussek (Tübingen) bei der 14. Sächsischen Israelkonferenz am 1. Mai in Reichenbach (Vogtland). Besonders die Nationalsozialisten hätten ihre Ideologie durch gezielte Propaganda schon beizeiten in die arabische Welt exportiert. So habe die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) bereits 1926 eine Außenorganisation in Ägypten eingerichtet, erklärte Matussek vor den rund 650 Besuchern der Veranstaltung. Seit 1939 sei die gesamte NS-Propaganda ins Arabische übersetzt und über Radio Zeesen (bei Berlin) gesendet worden. Im gleichen Jahr habe es in Ägypten bereits die ersten Bombenanschläge auf jüdische Häuser gegeben. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges hätten zahlreiche hochrangige NS-Vertreter in Schlüsselpositionen der ägyptischen Propagandamaschinerie Karriere gemacht. Das wirke bis heute nach. In der arabischen Welt gebe es so gut wie kein Faktenwissen über Israel und das jüdische Volk, sagte die Wissenschaftlerin, die im Rahmen einer Studienarbeit in mehreren arabischen Ländern Bücher und Medienveröffentlichungen auf Antisemitismus hin untersucht hat.


http://www.schneider-breitenbrunn.de/2010-05/antisemitismus-unter-arabern-ist-ein-export-aus-europa/


Importierter Hass

Das ist überhaupt kein Streitfall mehr, sondern geschichtlich eindeutig belegt.

fwo hat folgendes geschrieben:
Es geht nicht alles Übel dieser Welt vom Christentum und von Europa aus. Andere Kulturen sind durchaus auch selbst fähig, üblen Unrat abzusondern. Du solltest von dieser christlichen Unsitte, alle Sünden dieser Welt auf Dich, oder besser auf uns nehmen zu wollen (Du als Marxist stehst selbstverständlich außen vor), Abstand nehmen.


Von "allen Übeln dieser Welt" ist auch nicht die Rede, sondern von einem ganz spezifischen Übel, oder? zwinkern

#12:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.07.2017, 13:47
    —
@ Skeptiker

Du weißt, welchen Stellenwert das Handeln Mohammeds als Richtlinie für Muslime hat.
Die Männer der Quraiza wurden im Jahre 627 auf Verordnung Saʿd ibn Muʿādhs[1] und mit Zustimmung und unter der Aufsicht Mohammeds[2] getötet; ihre Frauen und Kinder wurden in die Sklaverei verkauft.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es dieses Massaker historisch wirklich gegeben hat, es wirkt als Narrativ der arabischen Geschichtsschreibung.

Auch dass wir schon länger in einer Zeit der Salafiyya leben, also eine Rückbesinnung auf das Leben der Altvorderen, ist nicht ganz unbekannt (auch die Wahhābīya gehört dazu). Die Muslime brauchen uns nicht, um etwas gegen die Juden zu haben. Wenn Du Dir in dem Zusammenhang das Leben des Mohammed Amin al-Husseini ansiehst, hat auch der keine Christen gebraucht, um zum überzeugten Befürworter der Vernichtung der europäischen Juden im Deutschen Reich zu werden.

Die iranischen Drohungen gegen Israel sind auch nicht besonders christlich inspiriert.

#13:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 19.07.2017, 14:15
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Das ist überhaupt kein Streitfall mehr, sondern geschichtlich eindeutig belegt.

Die Privatmeinung dieses oder jenes Kolumnisten ist doch kein Beleg.
Ausserdem war der Nahe Osten von westlichem Kolonialismus gar nicht betroffen.
Die meiste Zeit herrschten dort die Türken, dann kamen ein paar läppische Jahre Mandatszeit.
Wäre "westlicher Kolonialismus" der Hauptgrund für Antisemitismus,
dann müsste Lateinamerika die Weltgegend mit den meisten Antisemiten sein.

#14:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 20.07.2017, 09:49
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Man könnte eine intensive Sonderaufklärung für die Schüler starten, so als Semesterprojekt, also 6 Monate, wo auch das Lutherjahr*) und der Faschismus thematisiert werden.

...

Insofern bin ich für romantische Zeltlager, in denen über Menschenrechte vs. West-/Ostkultur aufgeklärt wird - und auch über die teilweise verblödeten Elterngenerationen in Ost als auch in West.

Wozu denn? Unsere kleinen Muselmanen werden bereits bestens geschult. Da wird noch auswendig gelernt und Autorität vermittelt, das zieht, da kannst Du einpacken mit Deinen Hippie-Seminaren.

Ich würd ja eine Reise nach Israel vorschlagen, wenn ich mir bei unserem Schulsystem nicht sicher wäre, dass das im Interesse des Ausgleichs dann zu einer riesen Solidaritätsbekundung mit Gaza und den Palästinensern mutieren würde.

Was bleibt, was bräuchte es? Aufrechte, charakterstarke Persönlichkeiten, die vielleicht auch mal den Holocaust angemessen thematisieren und sich nicht in einer Schuld- und Betroffenheitsorgie ergehen, wie noch zu meiner Zeit.
Von Verblödung wirst Du niemand heilen und es spielt auch gar nicht so die Rolle. Was diese Jugendlichen bräuchten wären Vorbilder und im lerntheoretischen Sinne Modelle außerhalb ihres religiösen Dunstkreises, Leute, zu denen sie aufschauen können.

Letztendlich rächt sich jetzt die aus dem Schuldkomplex resultierende Charakterlosigkeit der Deutschen in der Vergangenheit, die falsche Form einer Aufarbeitung.

#15:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 20.07.2017, 13:52
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Letztendlich rächt sich jetzt die aus dem Schuldkomplex resultierende Charakterlosigkeit der Deutschen in der Vergangenheit, die falsche Form einer Aufarbeitung.

Könntest du näher erläutern, was du mit "Schuldkomplex", "Charakterlosigkeit" und "falsche Form der AUfarbeitung" meinst? So hört es sich an wie eine Aneinanderreihung rechtsextremistischer Schlagworte, was du wohl nicht beabsichtigst.

#16:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 20.07.2017, 17:10
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Letztendlich rächt sich jetzt die aus dem Schuldkomplex resultierende Charakterlosigkeit der Deutschen in der Vergangenheit, die falsche Form einer Aufarbeitung.

Könntest du näher erläutern, was du mit "Schuldkomplex", "Charakterlosigkeit" und "falsche Form der AUfarbeitung" meinst? So hört es sich an wie eine Aneinanderreihung rechtsextremistischer Schlagworte, was du wohl nicht beabsichtigst.

Sei doch nicht immer so empfindlich! Lachen Nein, ist schon gut, dass Du aufpasst. Coole Sache, das...

Als rechten Jargon würde ich aber höchstens den 'Schuldkomplex' einordnen. Wobei ich darunter verstehe, das Trauma, dass der begangene Holocaust und der verlorene Krieg bei den Deutschen ausgelöst haben. Und so Auswüchse wie dass jeder moralische Widerstand sofort fallen gelassen wurde, sobald man mit dem Nazi-Vorwurf konfrontiert wurde. Dafür passt der Begriff Komplex, denke ich, ganz gut.

'Charakterlosigkeit' insofern, als dass erstmal alles verdrängt wurde und dann, nach mühevoller Aufarbeitung und dem Schock, den man sich dabei geholt hat, so getan wurde, als sei man völlig zahnlos und zu Schlimmerem gar nicht fähig. Das finde ich unehrlich. Man hätte dazu stehen und es bejahen müssen. So 'Seht, das waren wir und es tut uns Leid, aber das was jetzt kommt, das sind auch wir und wir werden uns die größte Mühe geben.' Stattdessen wars eher so 'Nein, nein, wir machen nie wieder was Böses.' Das ist nicht nur unrealistisch, sondern zeugt auch von mangelnder Reife, mithin fehlendem Charakter.

Jo, und 'die falsche Form einer Aufarbeitung' - da ist viel schief gelaufen. Eben auch weil nur wirklich wenige zu dem standen, was sie getan hatten. Die Verbrechen waren so gewaltig, dass sie die Fehler einzugestehen dem Einzelnen fast unmöglich machten. Jeder baut Scheiße, aber anstatt zu erkennen, zu welch gigantischen Leistungen ein Volk in der Lage sein muss, wenn es so etwas Furchtbares anstellen kann, hab ich eher irgendwie den Eindruck, dass man sich manchmal geradezu suhlt in der Rolle des vermeintlich schlimmsten Verbrechers der ganzen Welt, man kann dann überall ganz vorne mitheucheln.

Ist jetzt ein bisschen überzeichnet und nicht ganz vollständig, aber so seh ich das. Smilie

Und das ganze vermengt, führt nochmal dazu, dass dieses Bild des Deutschen für andere nicht gerade erstrebenswert erscheint und man sich lieber an selbstsicheren, fest verankerten und weniger gekünstelten Vorbildern orientiert. Und die hat der Islam zu bieten.

#17:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 20.07.2017, 17:26
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Jeder baut Scheiße, aber anstatt zu erkennen, zu welch gigantischen Leistungen ein Volk in der Lage sein muss, wenn es so etwas Furchtbares anstellen kann, ...........



Öhmmm, interessante Sicht... Geschockt

Zum Rest, so Sich-Suhlen ua: Punktuell, vielleicht, aber nicht als prinzipiell durchgehende Haltung.
Das sage ich mal als integrierte emotionell Aussenstehende.

#18:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 20.07.2017, 17:53
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Jeder baut Scheiße, aber anstatt zu erkennen, zu welch gigantischen Leistungen ein Volk in der Lage sein muss, wenn es so etwas Furchtbares anstellen kann, ...........



Öhmmm, interessante Sicht... Geschockt

Obacht, jetzt werd ich mal poetisch: Um zu so etwas stehen zu können, muss man zu ebenso viel Liebe fähig sein, wie vorher zum Schrecken. Diese Chance, find ich, haben wir leider verpasst, daran hätten wir wachsen können.


Naastika hat folgendes geschrieben:

Zum Rest, so Sich-Suhlen ua: Punktuell, vielleicht, aber nicht als prinzipiell durchgehende Haltung.
Das sage ich mal als integrierte emotionell Aussenstehende.

Naja, eine Chance auf die 'german Kleinigkeit' hinzuweisen und sich als ober-geläutert zu profilieren, lässt der sonst eher langweilige Deutsche im internationalen Vergleich selten aus.

#19: Augen auf! Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 21.07.2017, 12:02
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hä?

Hä?

Du hast da allerlei Namen (Mighty Mo, nedal nib, Pilz) und mit ihnen verknüpfte Ereignisse (Amok laufen, Kopftuch) so benutzt, als müsste es jedem klar sein, wer das ist und worum es geht. Mir sagt das alles aber überhaupt nichts. Trotz seiner Länge ist dein Beitrag für mich also ähnlich informativ, als höttest du einen unkommentierten Link gesetzt.

Nun,
im FGH hatte ich bereits breit berichtet:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2091622#2091622

und

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2091638#2091638

sowie viele folgende Links.

in Medien wie der TAZwurde auch darüber berichtet:

http://www.taz.de/%215401294/

halt nicht in
Code:
Bento
und
Code:
Spon


Insofern kann ich halt durchaus davon ausgehen,
dass Dir der Kontext bekannt ist.

Ansonsten empfehle ich das Benutzen einer Suchmaschine.
Du stellst Dich ja sonst nicht so an, oder Smilie

Allgemein fällt schon auf,
das Medial ein Rechtsrockkonzert irgendwo in der ostdeutschen Prärie einen riesen Hype erfährt,
während politische und religiöse Fundamentalisten mit anderer Hörerschaft problemlos landesweit die Hallen füllen können.
Man muss beide Augen offen halten, Tillich.
Und in meiner Region ist das Naziproblem kleiner als das Problem extremistisch eingestellter Migranten.

#20: Re: Augen auf! Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 21.07.2017, 12:21
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Insofern kann ich halt durchaus davon ausgehen,
dass Dir der Kontext bekannt ist.

Ansonsten empfehle ich das Benutzen einer Suchmaschine.
Du stellst Dich ja sonst nicht so an, oder Smilie

Ich lese nicht ständig das komplette FGH. Schulterzucken

Klar, du kannst, wenn du möchtest, davon "ausgehen", dass die anderen User im Kopf haben, was du dazu schon mal in irgendeinem anderen Thread geschrieben hast, oder sich ansonsten selber schlau machen. Kann ja bei manchen Lesern auch sein. Bei anderen kann's aber auch sein, dass sie dazu keine Lust haben, mit einem inneren "Hä?" reagieren und den für sie unverständlichen Post ignorieren. Dass es diesmal ein ausgeschriebenes "Hä?" war, sollte mal darauf hinweisen ...

Es ist einfach deine Sache, ob du das so möchtest oder deine Posts durch kleine Erklärungen oder Verweise auf frühere Threads verständlicher gestaltest.

#21: Re: Augen auf! Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 21.07.2017, 13:43
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Allgemein fällt schon auf,
das Medial ein Rechtsrockkonzert irgendwo in der ostdeutschen Prärie einen riesen Hype erfährt,
während politische und religiöse Fundamentalisten mit anderer Hörerschaft problemlos landesweit die Hallen füllen können.

Das mag daran liegen, das Deine Rap-Typen keine Sau kennt, uU deswegen, weil das Publikum hier aus dem Alter raus ist, in dem man solche Kasper cool findet.
Ausserdem herrscht hier die Meinung vor, dass Migranten sowas wie edle Wilde seien, die niemals nicht extremistische Ansichten vertreten können, selbst wenn sie der rückständigsten Religion dieses Planeten anhängen.

#22:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 21.07.2017, 13:53
    —
Warum liegt hier eigentlich so viel Stroh rum?



Ach, es hat jemand seinen Standardstrohmann gebaut.

#23: Antisemitismus unter jungen Muslimen und MOK und sein Antisemitismus. Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 27.10.2017, 16:31
    —
MOK,
ein älterer Sprayer und Rapper aus Berlin,
der erst seit einiger Zeit wieder aus dem Gefängnis draußen ist,

hat nichts anderes aktuell zu tun - als seinen Beef mit Farid Bang und Kollegah zu pflegen,
so weit,
so peinlich.

Dies wäre nicht erwähnenswert - hätte er nicht eine antisemitische Zeile verwendet.

http://rap.de/soundandvideo/111506-mok-veroeffentlicht-disstrack-gegen-farid-kollegah/

Zitat:
Kolle tut auf Moslem, seine Seele ist beim Judentum


https://youtu.be/537CYoqHM3U?t=32

Man kann sowas als Mikrowichtig weglächeln,
wie die verschrobenen Videos von irgendwelchen Ufo-Gläubigen,

Tatsächlich entstammen sie aber einer Jugendkultur bei Muslimen in Deutschland - die im Übrigen durch die Flucht und Migration der letzten Jahre wohl eine Erhöhung erfahren hat. Zumindest ist das Weltbild vieler Syrer und Iraner bezogen auf Israel und / oder Juden mehr als nur schräg.
Einiges lässt sich bei einigen korrigieren im direkten Gespräch. Aber was ist mit denen - die verstockt auf ihrem islamisch-antisemitschen Weltbild verharren?

Einen Einblick die aktuelle Lage gibt diese Dokumentation auf Arte:

Zitat:
Re: Weil Du Jude bist
Die Geschichte von Oscar, Opfer von Antisemitismus


https://www.arte.tv/de/videos/073399-061-A/re-weil-du-jude-bist/

Zitat:
Wie lebt es sich als Jude in Deutschland? Im ersten Halbjahr 2017 ist die Zahl antisemitischer Übergriffe zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder gestiegen. Am Fall einer jüdischen Familie, deren Sohn in seiner Berliner Schule Opfer antisemitischen Mobbings wurde, erzählt "Re:", wie Antisemitismus wieder Einzug in den Alltag in Deutschland hält.


Eine zuspitzende Zusammenfassung findet sich auch in der FAZ:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-arte-reportage-weil-du-jude-bist-15263065.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0

Zitat:
Den Judenhass der Rechten zu markieren, das fällt vielen leicht, die wahre und vollständige Dimension des Antisemitismus zu benennen, weniger. Denn es geht um ein Phänomen, das alltäglich zu werden droht, das von der extremen Rechten und von der Linken sowie von fanatisierten Muslimen ausgeht. Das aber wird nicht so gerne thematisiert, weil sogleich der Reflex einsetzt, hier würden antimuslimische Klischees bedient. Das Ergebnis ist Wegschauen, Wegducken, Wegreden.


Zitat:
Wer leugnet, dass diese Bewegung mit dem Zuzug von Flüchtlingen aus dem arabischen Raum Zuwachs bekommt und eine religiöse Grundierung hat, verschließt vor einer Realität die Augen, die unsere freiheitlich-pluralistische Gesellschaft auf die Existenzprobe stellt.

#24:  Autor: Commander VimesWohnort: Ankh-Morpork BeitragVerfasst am: 27.10.2017, 17:11
    —
Wird das ernsthaft geleugnet? Ist mir noch nicht untergekommen. Eher nicht in angemessenem Umfang öffentlich thematisiert.

#25:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 27.10.2017, 17:26
    —
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Wird das ernsthaft geleugnet? Ist mir noch nicht untergekommen. Eher nicht in angemessenem Umfang öffentlich thematisiert.

Hinzu kommt der heuchlerische Umgang gerade der FAZ mit der Existenzprobe der freiheitlich-pluralistischen Gesellschaft. Das ist aber OT.

#26:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 27.10.2017, 19:16
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Wird das ernsthaft geleugnet? Ist mir noch nicht untergekommen. Eher nicht in angemessenem Umfang öffentlich thematisiert.

Hinzu kommt der heuchlerische Umgang gerade der FAZ mit der Existenzprobe der freiheitlich-pluralistischen Gesellschaft. Das ist aber OT.


Das ist das Einzig, was dir dazu einfällt. lol

Als erstes sollte man die Selbstdarstellerin von Schulrektorin ablösen. Dann zwingt folgender Gedankengang sich auf:

Wer dämliche Ideologien den Steigbügel hält, sollte sich über das Aufkommen anderer dämlichen politischen Gedanken nicht wundern. Unser Schul- bzw Bildungssystem versagt nicht nur im Bereich der Sozialisation, sondern auch in der Form der kritischen Begleitung von dämlichen Auftritten aus Gedanken einer abgekupferten Ideologie aus der Wüste.

#27:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 27.10.2017, 19:53
    —
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Wird das ernsthaft geleugnet? Ist mir noch nicht untergekommen. Eher nicht in angemessenem Umfang öffentlich thematisiert.

Wundert Dich das? Waere ja "islamophob".
Antisemitisch sind prinzipiell nur deutsche Nazis.

#28:  Autor: Commander VimesWohnort: Ankh-Morpork BeitragVerfasst am: 27.10.2017, 21:39
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Wird das ernsthaft geleugnet? Ist mir noch nicht untergekommen. Eher nicht in angemessenem Umfang öffentlich thematisiert.

Wundert Dich das? Waere ja "islamophob".
Antisemitisch sind prinzipiell nur deutsche Nazis.


Völliger Unsinn. Ohne dass ich mich mit dem Thema gezielt beschäftigt habe, stoße ich mehr oder weniger regelmäßig auf entsprechende Berichterstattung.

Hier nur ein paar Beispiele der letzten Monate
http://www.zeit.de/2017/25/antisemitismus-junge-muslime-schule
https://cicero.de/kultur/islamischer-antisemitismus-nie-wieder
http://www.sueddeutsche.de/politik/verschwoerungstheorien-der-islamische-antisemitismus-ist-einimport-aus-europa-1.3558828

#29:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 27.10.2017, 22:26
    —
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Hier nur ein paar Beispiele der letzten Monate

Ebend. Mittlerweile schaut man nicht mehr weg. Schätze mal, für 2015 dürften solche Berichte eher rar sein.

#30:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.10.2017, 22:38
    —
DM: die Medien berichten nicht drüber!
CV: doch, hier sind Links!
DM: Eben!

Am Kopf kratzen

#31:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 27.10.2017, 22:42
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Hier nur ein paar Beispiele der letzten Monate

Ebend. Mittlerweile schaut man nicht mehr weg. Schätze mal, für 2015 dürften solche Berichte eher rar sein.


@Don Martin: In meinem obigen Beitrag vom 19.07.2017, 13:03 poste ich 3 Berichte über Antisemitismus & Islam aus den Jahren 2006, 2010 und 2014. zwinkern

#32:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 27.10.2017, 22:43
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
DM: die Medien berichten nicht drüber!
CV: doch, hier sind Links!
DM: Eben!

Am Kopf kratzen


Ja, genau. Sehr glücklich

#33:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 27.10.2017, 23:06
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Hier nur ein paar Beispiele der letzten Monate

Ebend. Mittlerweile schaut man nicht mehr weg. Schätze mal, für 2015 dürften solche Berichte eher rar sein.


@Don Martin: In meinem obigen Beitrag vom 19.07.2017, 13:03 poste ich 3 Berichte über Antisemitismus & Islam aus den Jahren 2006, 2010 und 2014. zwinkern

Keine Aufzählungen bitte für jemanden, der gerne schätzt Cool

#34:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 27.10.2017, 23:23
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Wird das ernsthaft geleugnet? Ist mir noch nicht untergekommen. Eher nicht in angemessenem Umfang öffentlich thematisiert.

Hinzu kommt der heuchlerische Umgang gerade der FAZ mit der Existenzprobe der freiheitlich-pluralistischen Gesellschaft. Das ist aber OT.


Das ist das Einzig, was dir dazu einfällt. ...

Falsch. Da steht "Hinzu kommt...". Das könnte evtl ein Hinweis darauf sein, dass ich mit Commander Vimes einer Meinung bin.
Aber breitlatschen muss ich das nicht. Im Übrigen hatte ich mich bereits Ende September zum Thema Kritik am Islam von den Linken und ihre Schwierigkeiten damit geäußert.

#35:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 31.10.2017, 21:13
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Hier nur ein paar Beispiele der letzten Monate

Ebend. Mittlerweile schaut man nicht mehr weg. Schätze mal, für 2015 dürften solche Berichte eher rar sein.


@Don Martin: In meinem obigen Beitrag vom 19.07.2017, 13:03 poste ich 3 Berichte über Antisemitismus & Islam aus den Jahren 2006, 2010 und 2014. zwinkern

Das ist rar.

#36:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 31.10.2017, 21:22
    —
Während D's oberste Jüdin Knobloch sich lieber über Nazis in der AfD echauffiert,
sehen untere Chargen das offenbar etwas differenzierter:
https://www.tag24.de/nachrichten/berlin-juden-antisemitismus-muslime-aufruf-dialog-364397#article

#37:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 01.11.2017, 01:14
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Während D's oberste Jüdin Knobloch sich lieber über Nazis in der AfD echauffiert,
sehen untere Chargen das offenbar etwas differenzierter:
https://www.tag24.de/nachrichten/berlin-juden-antisemitismus-muslime-aufruf-dialog-364397#article

Die Arbeit an hybriden europäisch-muslimischen Identitätsmodellen braucht halt Zeit. Schulterzucken

#38:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 01.11.2017, 12:35
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Hier nur ein paar Beispiele der letzten Monate

Ebend. Mittlerweile schaut man nicht mehr weg. Schätze mal, für 2015 dürften solche Berichte eher rar sein.


@Don Martin: In meinem obigen Beitrag vom 19.07.2017, 13:03 poste ich 3 Berichte über Antisemitismus & Islam aus den Jahren 2006, 2010 und 2014. zwinkern

Das ist rar.


Qualitativ hochwertige und aufklärende Artikel gab es jedenfalls schon früher. Qualität schlägt Masse.

Du favorisierst halt den hetzerischen Schund, ich dagegen die wissenschaftliche Aufklärung. Das unterscheidet uns wohl.

#39:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 01.11.2017, 20:46
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Qualitativ hochwertige und aufklärende Artikel gab es jedenfalls schon früher. Qualität schlägt Masse.

Du favorisierst halt den hetzerischen Schund, ich dagegen die wissenschaftliche Aufklärung. Das unterscheidet uns wohl.

Deine Realitaetsverweigerung ist keine wissenschaftliche Aufklärung.

#40:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 08.11.2017, 09:06
    —
Heute, auf BR3, 22:45: "Der ewige Antisemit", mit ua Broder und Abdel-Samad.
Vielleicht gibts ja was Erhellendes.

#41:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 08.11.2017, 12:46
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Qualitativ hochwertige und aufklärende Artikel gab es jedenfalls schon früher. Qualität schlägt Masse.

Du favorisierst halt den hetzerischen Schund, ich dagegen die wissenschaftliche Aufklärung. Das unterscheidet uns wohl.

Deine Realitaetsverweigerung ist keine wissenschaftliche Aufklärung.


Deine Missachtung wissenschaftlicher Aufklärung ist Realitätsverleugnung.

Ich dagegen interessiere mich im Gegensatz zu dir für die Realität. Beweis: siehe meine Beiträge oben.

#42: Hessischer Innenminister Beuth: Zuwanderung von Antisemitismus entgegenwirken Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 22:16
    —
Weil wichtig,
vollständig und mit Link zur Studie:
Quelle1:
http://www.wiesbadener-kurier.de/politik/hessen/hessischer-innenminister-beuth-zuwanderung-von-antisemitismus-entgegenwirken_18319510.htm
Zitat:

Hessischer Innenminister Beuth: Zuwanderung von Antisemitismus entgegenwirken

Der Kampf gegen Antisemitismus muss nach den Worten des hessischen Innenministers Peter Beuth ein wesentlicher Bestandteil der Integrationsarbeit sein. "Einer Zuwanderung von Antisemitismus müssen wir entgegenwirken", sagte der CDU-Politiker beim traditionellen Herbstgespräch des Landesamtes für Verfassungsschutz am Dienstagabend in Wiesbaden. "Jedem hier Lebenden muss klar sein: Das Existenzrecht Israels ist nicht verhandelbar." Der Kampf gegen jegliche Judenfeindlichkeit gehöre zur DNA der Bundesrepublik Deutschland.

Das Landesamt hatte in einer wissenschaftlichen Studie rund 7000 Nutzerkommentare in sozialen Netzwerken auf Antisemitismus hin untersuchen lassen. Dabei war herausgekommen, dass der Anteil an antisemitischen Kommentaren mit muslimischem und derjenigen mit rechtem Hintergrund etwa gleichermaßen hoch ist.


Link zur Studie:
https://lfv.hessen.de/pr%C3%A4vention/paaf/aktuelle-projekte-und-ver%C3%B6ffentlichungen

#43: Re: Hessischer Innenminister Beuth: Zuwanderung von Antisemitismus entgegenwirke Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 14.11.2017, 22:56
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Weil wichtig,
vollständig und mit Link zur Studie:
Quelle1:
http://www.wiesbadener-kurier.de/politik/hessen/hessischer-innenminister-beuth-zuwanderung-von-antisemitismus-entgegenwirken_18319510.htm
Zitat:

Hessischer Innenminister Beuth: Zuwanderung von Antisemitismus entgegenwirken

Der Kampf gegen Antisemitismus muss nach den Worten des hessischen Innenministers Peter Beuth ein wesentlicher Bestandteil der Integrationsarbeit sein. "Einer Zuwanderung von Antisemitismus müssen wir entgegenwirken", sagte der CDU-Politiker beim traditionellen Herbstgespräch des Landesamtes für Verfassungsschutz am Dienstagabend in Wiesbaden. "Jedem hier Lebenden muss klar sein: Das Existenzrecht Israels ist nicht verhandelbar." Der Kampf gegen jegliche Judenfeindlichkeit gehöre zur DNA der Bundesrepublik Deutschland.

Das Landesamt hatte in einer wissenschaftlichen Studie rund 7000 Nutzerkommentare in sozialen Netzwerken auf Antisemitismus hin untersuchen lassen. Dabei war herausgekommen, dass der Anteil an antisemitischen Kommentaren mit muslimischem und derjenigen mit rechtem Hintergrund etwa gleichermaßen hoch ist.


Link zur Studie:
https://lfv.hessen.de/pr%C3%A4vention/paaf/aktuelle-projekte-und-ver%C3%B6ffentlichungen

Insofern ein interessanter Vergleich als die beiden Gruppen Muslime und Deutsche mit geschlossen rechtsextremen Weltbild mit ca. 5,5% der Bevölkerung etwa gleich groß sind.
Quelle der Anteilsangaben:
Muslime
Rechtsextreme

#44:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 16.11.2017, 20:36
    —
Man muss nicht unbedingt junger Muslim sein, die Alten kriegen das auch noch hin, im Verein mit deutschen Gerichten:
http://www.n-tv.de/politik/Kuwaitische-Airline-darf-Israelis-ablehnen-article20137145.html

#45:  Autor: Korra BeitragVerfasst am: 17.11.2017, 01:12
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Man muss nicht unbedingt junger Muslim sein, die Alten kriegen das auch noch hin, im Verein mit deutschen Gerichten:
http://www.n-tv.de/politik/Kuwaitische-Airline-darf-Israelis-ablehnen-article20137145.html

Zitat:
3) 1Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.

Art.3 GG
Die sollten mal das Grundgesetz lesen.

#46:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 17.11.2017, 01:28
    —
Korra hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Man muss nicht unbedingt junger Muslim sein, die Alten kriegen das auch noch hin, im Verein mit deutschen Gerichten:
http://www.n-tv.de/politik/Kuwaitische-Airline-darf-Israelis-ablehnen-article20137145.html

Zitat:
3) 1Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.

Art.3 GG
Die sollten mal das Grundgesetz lesen.

Wow, gut aufgepasst. bravo Aber... das muss man nicht verstehen. Deprimiert

#47:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 17.11.2017, 02:32
    —
Wobei man noch anmerken könnte, dass der gute Mann für den Darwin-Award kandidieren sollte:
als Israeli zu versuchen, mit einer arabischen Airline zu fliegen ...

#48:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.11.2017, 03:33
    —
Korra hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Man muss nicht unbedingt junger Muslim sein, die Alten kriegen das auch noch hin, im Verein mit deutschen Gerichten:
http://www.n-tv.de/politik/Kuwaitische-Airline-darf-Israelis-ablehnen-article20137145.html

Zitat:
3) 1Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.

Art.3 GG
Die sollten mal das Grundgesetz lesen.


Ich glaube nicht, dass das deutsche Grundgesetz in Kuwait Gültigkeit besitzt.

Trotzdem. Dieses Reiseverbot für Israelis ist genauso bescheuert wie dem Donald Duck sein Moslembann (Bzw. seinem über die Planungsphase nie hinausgekommenen Einreiseverbot für Bürger bestimmter überwiegend muslimischer Staaten). Man muss da gar nicht erst das deutsche Grundgesetz bemühen um solche Regelungen zu verdammen. Das ist auch völlig unabhängig davon wie man beispielsweise zu Israels Besatzungspolitik steht.

Dennoch glaube ich, dass das deutsche Verfassungsgericht richtig entschieden hat. Es ist aus dessen Sicht in der Tat Sache der Kuwaitis, wen sie befördern und wen nicht, weil die Zuständigkeit der deutschen Gerichtsbarkeit an der Flugzeugtür endet. Ich würde es allerdings begruessen, wenn eine Klage vor dem internationalen Gerichtshof solche willkuerlichen Ausschlussmassnahmen international ächten könnte.

#49:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.11.2017, 03:51
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wobei man noch anmerken könnte, dass der gute Mann für den Darwin-Award kandidieren sollte:
als Israeli zu versuchen, mit einer arabischen Airline zu fliegen ...



Wann wurde eigentlich das letzte Mal ein Israeli spontan abgeschlachtet als er ein Flugzeug einer arabischen Airlines bestieg?

Ich denke zwar, dass viele Israels arabische Airlines weitgehend meiden, dennoch gehe ich davon aus, dass immer wieder mal israelische Staatsbürger mit international renommierten arabischen Fluggesellschaften fliegen ohne dass es zu Zwischenfaellen kommt. Wieso auch nicht? Auch arabische Fluggesellschaften wollen in erster Linie Geld verdienen und wenn dem keine bescheuerten gesetzliche Regelungen wie im hier erwaehnten Fall im Wege stehen, nehmen sie gerne auch das Geld israelischer Passagiere und sorgen veretragsgemaess für deren Sicherheit. Schulterzucken

#50:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 17.11.2017, 10:10
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wobei man noch anmerken könnte, dass der gute Mann für den Darwin-Award kandidieren sollte:
als Israeli zu versuchen, mit einer arabischen Airline zu fliegen ...



Wann wurde eigentlich das letzte Mal ein Israeli spontan abgeschlachtet als er ein Flugzeug einer arabischen Airlines bestieg?

Ich denke zwar, dass viele Israels arabische Airlines weitgehend meiden, dennoch gehe ich davon aus, dass immer wieder mal israelische Staatsbürger mit international renommierten arabischen Fluggesellschaften fliegen ohne dass es zu Zwischenfaellen kommt. Wieso auch nicht? Auch arabische Fluggesellschaften wollen in erster Linie Geld verdienen und wenn dem keine bescheuerten gesetzliche Regelungen wie im hier erwaehnten Fall im Wege stehen, nehmen sie gerne auch das Geld israelischer Passagiere und sorgen veretragsgemaess für deren Sicherheit. Schulterzucken


Klick Schulterzucken

#51:  Autor: Korra BeitragVerfasst am: 17.11.2017, 12:40
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich glaube nicht, dass das deutsche Grundgesetz in Kuwait Gültigkeit besitzt.

Denk auch nicht, trotzdem muss ein deutsches Gericht nicht noch die Kuwaiter in ihrem Unrecht bestätigen.

#52:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.11.2017, 14:13
    —
Korra hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich glaube nicht, dass das deutsche Grundgesetz in Kuwait Gültigkeit besitzt.

Denk auch nicht, trotzdem muss ein deutsches Gericht nicht noch die Kuwaiter in ihrem Unrecht bestätigen.


Wie wärs mit Landegenehmigungen?
Kann man ein Flugzeug Landegenehmigung geben, dass nicht die Gesetze des Landes einhält, wo sie Geschäfte machen wollen?

#53:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 17.11.2017, 14:49
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Korra hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich glaube nicht, dass das deutsche Grundgesetz in Kuwait Gültigkeit besitzt.

Denk auch nicht, trotzdem muss ein deutsches Gericht nicht noch die Kuwaiter in ihrem Unrecht bestätigen.


Wie wärs mit Landegenehmigungen?
Kann man ein Flugzeug Landegenehmigung geben, dass nicht die Gesetze des Landes einhält, wo sie Geschäfte machen wollen?


Flugzeuge halten sich nur an Naturgesetze.

#54:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.11.2017, 15:44
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Korra hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich glaube nicht, dass das deutsche Grundgesetz in Kuwait Gültigkeit besitzt.

Denk auch nicht, trotzdem muss ein deutsches Gericht nicht noch die Kuwaiter in ihrem Unrecht bestätigen.


Wie wärs mit Landegenehmigungen?
Kann man ein Flugzeug Landegenehmigung geben, dass nicht die Gesetze des Landes einhält, wo sie Geschäfte machen wollen?


Flugzeuge halten sich nur an Naturgesetze.


zwinkern
Vollkommen richtig.
Dennoch denke ich, das die Intension der Aussage von den meisten verstanden wurde.

#55:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.11.2017, 21:58
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Korra hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich glaube nicht, dass das deutsche Grundgesetz in Kuwait Gültigkeit besitzt.

Denk auch nicht, trotzdem muss ein deutsches Gericht nicht noch die Kuwaiter in ihrem Unrecht bestätigen.


Wie wärs mit Landegenehmigungen?
Kann man ein Flugzeug Landegenehmigung geben, dass nicht die Gesetze des Landes einhält, wo sie Geschäfte machen wollen?



Ich halte es für besser den internationalen Gerichtshof über solch eine Sache entscheiden zu lassen, weil der kann sich die eigentlich für sowas verantwortliche Regierung direkt vorknöpfen und muss sich nicht an einer Airlines abarbeiten, die letztlich nur politische Vorgaben umsetzen muss.

Was kann ein deutsches Gericht in einem solchen Fall schon machen? Die Airlines zur Beförderung der betreffenden Personen zwingen um vielleicht zu riskieren, dass sie bei 'ner Zwischenlandung in Kuwait von der dortigen Polizei aus dem Flugzeug geholt werden? Man hätte den Leuten einen Bärendienst erwiesen.

Darueber, dass solch staatliche Willkür nicht einfach hingenommen werden sollte, sind wir uns aber wohl einig.

#56: Immer mehr muslimischer Antisemitismus an Schulen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 19.11.2017, 16:09
    —
Zurück zum eigentlichen Thema:

Zitat:
Immer mehr muslimischer Antisemitismus an Schulen

"Du Jude", "Du jüdisches Opfer" – Beschimpfungen wie diese sind auf Schulhöfen keine Seltenheit mehr. Nach einer Umfrage des American Jewish Committee gehört Antisemitismus von Muslimen an Berliner Schulen zum Alltag. Der Zentralrat der Juden warnt in einigen Fällen sogar davor, sich als jüdisch zu erkennen zu geben.

(...)

Sie kommen aus der Türkei, aus Marokko, aus Afghanistan, sind alle muslimischen Glaubens – und haben eine klare Meinung zu Juden. Keine gute.

Code:
"Ich hasse die. Die sind einfach so schlimm. Die sind Bastarde einfach." 


Der 14-jährige Ahmed zuckt mit den Schultern. Warum er Juden für Bastarde hält? Kann oder will er nicht begründen. Er selbst kennt auch keine Juden. Das sei einfach so. Seine Kumpels grinsen, manche nicken.

"Die sind scheiße einfach. Die sind Problem, die sind das Problem."

(...)

In dem ehemaligen Arbeiterviertel Köln Kalk leben heute viele Migranten, manche in dritter oder vierter Generation, aber auch viele Geflüchtete, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind. Fast jeder muslimische Jugendliche, den ich hier anspreche, äußert sich antisemitisch, sofort und ganz offen.

(...)

Der muslimische Antisemitismus habe in den letzten zwei, drei Jahren deutlich zugenommen, sagt Lehrer. Und er werde offener gezeigt:

"Wir haben eine Million Flüchtlinge aus Ländern aufgenommen, die fast über die Muttermilch Informationen aufgenommen haben: 'Israel ist der Erzfeind, Juden soll man vernichten.' Das sind alles Dinge, die das Antisemitismus-Problem verschärfen und verstärken.

(...)



Quelle:

http://www.deutschlandfunk.de/umfrage-immer-mehr-muslimischer-antisemitismus-an-schulen.1769.de.html?dram:article_id=400886

#57:  Autor: Korra BeitragVerfasst am: 19.11.2017, 18:09
    —
Zitat:
"Dieser Hass, diese Intoleranz basieren auf einem religiösen Analphabetismus.

http://www.deutschlandfunk.de/umfrage-immer-mehr-muslimischer-antisemitismus-an-schulen.1769.de.html?dram:article_id=400886
Und was wäre wenn das Judentum und der Islam keine gemeinsame Wurzeln hätten? Der Antisemitismus in Deutschland liegt weniger an religiösem Analphabetismus als an Ethischem Analphabetismus.
Deshalb sollten wir in Deutschland nach einer gemeinsamen Ethik suchen, statt nach gemeinsamen Religiösen Wurzeln.

#58: Re: Immer mehr muslimischer Antisemitismus an Schulen Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.11.2017, 20:54
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Zurück zum eigentlichen Thema:

Zitat:
Immer mehr muslimischer Antisemitismus an Schulen

"Du Jude", "Du jüdisches Opfer" – Beschimpfungen wie diese sind auf Schulhöfen keine Seltenheit mehr. Nach einer Umfrage des American Jewish Committee gehört Antisemitismus von Muslimen an Berliner Schulen zum Alltag. Der Zentralrat der Juden warnt in einigen Fällen sogar davor, sich als jüdisch zu erkennen zu geben.

(...)

Sie kommen aus der Türkei, aus Marokko, aus Afghanistan, sind alle muslimischen Glaubens – und haben eine klare Meinung zu Juden. Keine gute.

Code:
"Ich hasse die. Die sind einfach so schlimm. Die sind Bastarde einfach." 


Der 14-jährige Ahmed zuckt mit den Schultern. Warum er Juden für Bastarde hält? Kann oder will er nicht begründen. Er selbst kennt auch keine Juden. Das sei einfach so. Seine Kumpels grinsen, manche nicken.

"Die sind scheiße einfach. Die sind Problem, die sind das Problem."

(...)

In dem ehemaligen Arbeiterviertel Köln Kalk leben heute viele Migranten, manche in dritter oder vierter Generation, aber auch viele Geflüchtete, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind. Fast jeder muslimische Jugendliche, den ich hier anspreche, äußert sich antisemitisch, sofort und ganz offen.

(...)

Der muslimische Antisemitismus habe in den letzten zwei, drei Jahren deutlich zugenommen, sagt Lehrer. Und er werde offener gezeigt:

"Wir haben eine Million Flüchtlinge aus Ländern aufgenommen, die fast über die Muttermilch Informationen aufgenommen haben: 'Israel ist der Erzfeind, Juden soll man vernichten.' Das sind alles Dinge, die das Antisemitismus-Problem verschärfen und verstärken.

(...)



Quelle:

http://www.deutschlandfunk.de/umfrage-immer-mehr-muslimischer-antisemitismus-an-schulen.1769.de.html?dram:article_id=400886



In der Schlichtheit seiner Argumente erinnert mich dieser Achmed sehr stark an rechtsextreme deutsche Jugendliche, die begründen warum für sie alle Ausländer Schmarotzer sind.

#59: Re: Immer mehr muslimischer Antisemitismus an Schulen Autor: Korra BeitragVerfasst am: 19.11.2017, 23:07
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

In der Schlichtheit seiner Argumente erinnert mich dieser Achmed sehr stark an rechtsextreme deutsche Jugendliche, die begründen warum für sie alle Ausländer Schmarotzer sind.

Macht die Sache aber nicht besser.

#60: Demonstranten verbrennen Flaggen mit Davidstern Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 10.12.2017, 02:09
    —
Zitat:
Demonstranten verbrennen Flaggen mit Davidstern

Vor der US-Botschaft am Pariser Platz haben am Freitagabend pro-palästinensische Demonstranten Flaggen mit Davidstern angezündet. Es gab mehrere Festnahmen. Nachdem der Veranstalter die Demonstration auflöste, kam es zu spontanen Protesten in Neukölln.


https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2017/12/berlin-protest-gegen-anerkennung-jerusalem-hauptstadt.html

#61: Re: Demonstranten verbrennen Flaggen mit Davidstern Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 10.12.2017, 10:38
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Demonstranten verbrennen Flaggen mit Davidstern

Vor der US-Botschaft am Pariser Platz haben am Freitagabend pro-palästinensische Demonstranten Flaggen mit Davidstern angezündet. Es gab mehrere Festnahmen. Nachdem der Veranstalter die Demonstration auflöste, kam es zu spontanen Protesten in Neukölln.


https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2017/12/berlin-protest-gegen-anerkennung-jerusalem-hauptstadt.html


Hier noch ein anderer Artikel:

Quelle: FAZ
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/aggressive-proteste-gegen-trumps-jerusalem-entscheidung-in-berlin-15332707.html

Zitat:
Aggressive Proteste gegen Trumps Jerusalem-Entscheidung in Berlin

Mit zum Teil antisemitischen Parolen haben mehr als 1000 Menschen vor der amerikanischen Botschaft und dem Brandenburger Tor in Berlin demonstriert. Die Polizei war mit 450 Beamten im Einsatz.


Impressionen - mit einer interessanten Dominanz von türkischen Fahnen:





Frauen dürfen natürlich nicht in den inneren Demokreis - sie ordnen sich dann halt schön als Fähnchenmädels am Rand ein.


und auch die jüngsten bekommen ein bisschen Gift mit:






In Göteborg (S) gab es übrigens einen Brandanschlag auf eine Synagoge,
vielleicht sollte man als Jude sich im europäischen Winter nicht mehr nur warm, sondern auch mit Asbest anziehen.

Zitat:
Brandanschlag auf Synagoge in Schweden

Unbekannte haben eine Synagoge in Schweden mit brennenden Gegenständen beworfen. Die jüdische Gemeinde bringt den Vorfall in Verbindung mit Trumps Jerusalem-Entscheidung.


http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/brandanschlag-auf-synagoge-in-schweden-15333758.html

#62: Papa, warum bist du Antisemit? Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 10.12.2017, 10:48
    —
Auch in interessant:

Zitat:
Papa, warum bist du Antisemit?
Der Vater unseres Autors rechnet die Zahl der Holocaustopfer herunter und glaubt, dass Israel ProSieben und den Welthandel kontrolliert. Wie geht man damit um?

(...)

Ich demonstrierte mit Tausenden gegen eine deutsche Teilnahme am Irakkrieg, bekleidet mit schwarzem Kapuzenpulli und dem Kufiya – dem Palästensertuch. Auf meinen Schulordner klebte ich einen Aufkleber. Auf dem prangte "NO WAR!" und direkt daneben, deutlich kleiner: "Boycott Israel". Den hatte mir mein Vater zugesteckt. Neben einigen Laternenmasten und Klotüren musste auch mein Schulordner dran glauben.
Als der Ordner das erste Mal auf dem Tisch vor mir in der Schule lag, sprach mich mein Deutschlehrer darauf an. Ob ich denn überhaupt wüsste, was ich da fordere. Er war nicht der Letzte. Diskussionen mit Freunden und meiner Mutter folgten.

(...)

Während ich bei biergeladenen Diskussionen in verrauchten WG-Küchen über die Vor- und Nachteile des Marxismus stritt, die Dialektik der Aufklärung las und auf Partys rumknutschte, wurde mein Vater immer religiöser. Er lud sich eine Mekka-App runter, die ihm immer die richtige Richtung zum Beten zeigt. Das belächelte ich noch. Erst als sich bei Restaurantbesuchen zwischen sanfte Erinnerungen, dass Allah immer bei mir sei, Tiraden über die Rothschilds, Bilderberger und den Zionismus mischten, fing ich an, wütend zu werden. Er sagte: Die Juden kontrollieren die Welt. Ich sagte: Papa, das ist doch Schwachsinn. Er erzählte mir von der amerikanischen Notenbank, die angeblich von Juden gegründet wurde, um den Welthandel zu kontrollieren. Ich erklärte ihm Geldpolitik. Er rechnete die Zahl der getöteten Juden im Holocaust herunter, ich schlug vor, Buchenwald zu besuchen. Er sagte: Alles Inszenierung. Wir stritten oft.

(...)
fett von mir


http://www.zeit.de/campus/2017-12/antisemitismus-islam-holocaust-familie-muslime

#63:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 10.12.2017, 11:57
    —
Eine Familie mit Diskussionskultur. Nach meinen subjektiven Eindrücken in türkischen und arabischen Familien kommt das eher selten vor, da schweigen die jüngeren lieber, als sich mit ihren Eltern und Großeltern, älteren Brüdern oder Onkeln auseinander zu setzen, selbst wenn sie eine gegenteilige Überzeugung haben und sogar praktizieren.

#64:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 26.12.2017, 11:22
    —
"Muslime werden mit dem europäischen Antisemitismus aufgeladen"

Juliane Wetzel hat folgendes geschrieben:
Aber tatsächlich gibt es auch in der Mitte der Gesellschaft antisemitische Töne, die im Gewand der "Israelkritik" daherkommen.


Ich finde diese Unterstellung unverschämt. Auch Michel Friedmann und Michael Wolffsohn haben schon immer versucht, Kritik an der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern als Antisemitismus darzustellen und damit zu unterbinden.

Eingewanderte Muslime werden nicht von Europäern mit Antisemitismus "aufgeladen", sie bringen ihren eigenen mit, der wesentlich stärker ist als der europäische.

#65:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 26.12.2017, 11:31
    —
Diese komische Einstellung "Alles muss immer unsere Schuld sein, sonst existiert das Problem nicht." ist völlig bekloppt. Pillepalle Es gibt Bereiche israelischer Politik, die absolut kritikwürdig sind. Das ist deren Schuld und nicht unsere. Muslime im arabischen Raum wachsen mit nem Anti-Israel-Lolli im Mund auf. Das ist ebenfalls nicht die Schuld der Europäer. Geht mir tierisch auf den Keks, diese ständige Selbstkasteiung, wenn die Ursachen doch ganz woanders liegen. Nein. Wir sind schuld an allem, wegen Kolonialismus usw. -.-

#66:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 26.12.2017, 11:52
    —
Exakt.

#67:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.12.2017, 12:36
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Diese komische Einstellung "Alles muss immer unsere Schuld sein, sonst existiert das Problem nicht." ist völlig bekloppt. Pillepalle Es gibt Bereiche israelischer Politik, die absolut kritikwürdig sind. Das ist deren Schuld und nicht unsere. Muslime im arabischen Raum wachsen mit nem Anti-Israel-Lolli im Mund auf. Das ist ebenfalls nicht die Schuld der Europäer. Geht mir tierisch auf den Keks, diese ständige Selbstkasteiung, wenn die Ursachen doch ganz woanders liegen. Nein. Wir sind schuld an allem, wegen Kolonialismus usw. -.-



Naja. Ganz so einfach ist es nicht, zumindest fuer uns Deutsche.

Ohne Holocaust gäbe es den Staat Israel nicht und ohne den Staat Israel waere der arabische Antisemitismus zumindest nicht im heutigen Ausmass vorhanden.

So ganz aussen vor sind wir da also nicht.


Richtig ist aber, dass wir nichts fuer die israelische Politik koennen und man uns zumindest deren Folgen nicht vorwerfen kann.

#68:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 26.12.2017, 12:38
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Muslime im arabischen Raum wachsen mit nem Anti-Israel-Lolli im Mund auf. Das ist ebenfalls nicht die Schuld der Europäer.

Natuerlich nicht. Die islamische Welt kriegt seit Jahrhunderten nix gebacken.
Zivilisatorisch nicht, politisch/wirtschaftlich nicht, und wissenschaftlich/technisch schon gleich gar nicht.
Da ist es schon praktisch, einen aeusseren Feind zur Hand zu haben, wie etwa Israel oder am besten gleich den ganzen gottlosen Westen.

#69:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 26.12.2017, 12:46
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Ohne Holocaust gäbe es den Staat Israel nicht und ohne den Staat Israel waere der arabische Antisemitismus zumindest nicht im heutigen Ausmass vorhanden.


Die Idee, einen juedischen Staat zu errichten, existierte lange bevor es ueberhaupt Nazis gab.
"Wir" haben uns diesbezueglich also gar nichts vorzuwerfen.

#70:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 26.12.2017, 12:54
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Ohne Holocaust gäbe es den Staat Israel nicht und ohne den Staat Israel waere der arabische Antisemitismus zumindest nicht im heutigen Ausmass vorhanden.


Die Idee, einen juedischen Staat zu errichten, existierte lange bevor es ueberhaupt Nazis gab.
"Wir" haben uns diesbezueglich also gar nichts vorzuwerfen.

Ist eine [Ironie]leichte[/Ironie] Untertreibung.
Ohne Nazis wäre die Idee, aller Wahrscheinlichkeit nach, bis heute eine Idee geblieben.

#71:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 26.12.2017, 13:08
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Diese komische Einstellung "Alles muss immer unsere Schuld sein, sonst existiert das Problem nicht." ist völlig bekloppt. Pillepalle Es gibt Bereiche israelischer Politik, die absolut kritikwürdig sind. Das ist deren Schuld und nicht unsere. Muslime im arabischen Raum wachsen mit nem Anti-Israel-Lolli im Mund auf. Das ist ebenfalls nicht die Schuld der Europäer. Geht mir tierisch auf den Keks, diese ständige Selbstkasteiung, wenn die Ursachen doch ganz woanders liegen. Nein. Wir sind schuld an allem, wegen Kolonialismus usw. -.-



Naja. Ganz so einfach ist es nicht, zumindest fuer uns Deutsche.

Ohne Holocaust gäbe es den Staat Israel nicht und ohne den Staat Israel waere der arabische Antisemitismus zumindest nicht im heutigen Ausmass vorhanden.

So ganz aussen vor sind wir da also nicht.


Richtig ist aber, dass wir nichts fuer die israelische Politik koennen und man uns zumindest deren Folgen nicht vorwerfen kann.


Rührte der arabische/muslimische Antisemitismus nicht viel mehr von deren Stammvatermythos her? Da war doch irgendwas mit Abrahams erster Frau, die keine Kinder bekam und stattdessen musste deren Bedienstete hinhalten und bekam auch einen Sohn... ich glaub sogar mehrere, aber als Abrahams Frau dann auch noch einen Sohn bekam (Isaak, wenn ich mich nicht irre), wurde die Bedienstete weggescheucht und ihr Ältester (Ismael, glaub ich) hat dann viel später die Araber und Mohammed hervorgebracht!? Ich meine mich zu erinnern, dass die Konkurrenz zu den Juden daher rührt und sich also auch nicht durch eine Nichtexistenz des Staates Israel aus der Welt schaffen ließe.

Ist aber alles unter vorbehalt. Ich bin da jetzt auch nicht so drin in der ganzen muslimischer Antisemitismus-Thematik. skeptisch

Aber du hast ein Stück weit recht, dass der Holocaust da, ähnlich übrigens dem Kolonialismus, mit reingespielt hat, wie du aber auch richtig bemerkst bedeutet das eben nicht, dass der Westen für alles verantwortlich ist, was im Nahen Osten so vor sich geht, insbesondere in der israelischen Politik. Das wäre auch vermessen. Denn es würde bedeuten, dass der souveräne Staat Israel mit seinen souveränen Bürgern entmündigt und lediglich zum Vasallen des Westens erklärt würde und das fänd ich respektlos den Menschen dort gegenüber. Die haben ein Recht für ihre Fehler selbst verantwortlich zu sein.

Dem Umstand, dass da auch einige Dominosteine bei uns gefallen sind, die den Fall aller anderen erst möglich machten, möchte ich aber auch nicht widersprochen haben. Nur, wie gesagt: Es untergräbt den Souverän der anderen Staaten schlicht die Schuld für alles nur in Europa zu suchen.

#72:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.12.2017, 14:40
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Ohne Holocaust gäbe es den Staat Israel nicht und ohne den Staat Israel waere der arabische Antisemitismus zumindest nicht im heutigen Ausmass vorhanden.

So ganz aussen vor sind wir da also nicht.


Richtig ist aber, dass wir nichts fuer die israelische Politik koennen und man uns zumindest deren Folgen nicht vorwerfen kann.

Es ist nicht so, dass "wir etwas für die Existenz Israels können", nur weil "wir" entscheidend an der Entstehung der historischen Situation beteiligt waren, in der Israel dann gegründet wurde. Die Gründung Israels basiert auf den Handlungen (bis zur Staatsgründung übrigens mehrheitlich einfacher Landkäufe) freier Juden in Verbindung mit Entscheidungen zuerst des Völkerbundes und dann der UN.

Wir haben eine Verantwortung für die Unterstützung der Überlebenden unserer Morde und ihrer Kinder, aber wir haben keine Verantwortung für den Staat Israel, bzw. halt nur insofern, als wir gegenüber vielen Familien dort Schuld tragen. Das sollte uns zwar nicht hindern, Handlungen der israelischen Regierung zu kritisieren, aber es sollte uns hindern, die Kritik derer, die Israel das Existenzrecht absprechen. einfach zu übernehmen.

In wie weit die Existenz Israels Schuld an dem heutigen Ausmaß des arabischen Antisemitismus trägt, darfst Du getrost spekulieren - man kann es auch einfach so interpretieren, dass der vorhandene Antisemitismus, der sich bereits lange vor der Staatsgründung gezeigt hatte, durch den ungeheuren Gesichtsverlust der Araber bei deren Versuchen, den UN-Beschluss militärisch rückgängig zu machen, einen neuen Anlass bekam.

#73:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 26.12.2017, 18:05
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Ohne Holocaust gäbe es den Staat Israel nicht und ohne den Staat Israel waere der arabische Antisemitismus zumindest nicht im heutigen Ausmass vorhanden.

So ganz aussen vor sind wir da also nicht.


Richtig ist aber, dass wir nichts fuer die israelische Politik koennen und man uns zumindest deren Folgen nicht vorwerfen kann.

Es ist nicht so, dass "wir etwas für die Existenz Israels können", nur weil "wir" entscheidend an der Entstehung der historischen Situation beteiligt waren, in der Israel dann gegründet wurde. Die Gründung Israels basiert auf den Handlungen (bis zur Staatsgründung übrigens mehrheitlich einfacher Landkäufe) freier Juden in Verbindung mit Entscheidungen zuerst des Völkerbundes und dann der UN.

Wir haben eine Verantwortung für die Unterstützung der Überlebenden unserer Morde und ihrer Kinder, aber wir haben keine Verantwortung für den Staat Israel, bzw. halt nur insofern, als wir gegenüber vielen Familien dort Schuld tragen. Das sollte uns zwar nicht hindern, Handlungen der israelischen Regierung zu kritisieren, aber es sollte uns hindern, die Kritik derer, die Israel das Existenzrecht absprechen. einfach zu übernehmen.

In wie weit die Existenz Israels Schuld an dem heutigen Ausmaß des arabischen Antisemitismus trägt, darfst Du getrost spekulieren - man kann es auch einfach so interpretieren, dass der vorhandene Antisemitismus, der sich bereits lange vor der Staatsgründung gezeigt hatte, durch den ungeheuren Gesichtsverlust der Araber bei deren Versuchen, den UN-Beschluss militärisch rückgängig zu machen, einen neuen Anlass bekam.


Das möchte ich gerne so unterschreiben. Smilie Wie immer findet sich jemand, der es besser auf den Punkt bringt als ich. zwinkern

#74:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 26.12.2017, 20:18
    —
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Ohne Holocaust gäbe es den Staat Israel nicht und ohne den Staat Israel waere der arabische Antisemitismus zumindest nicht im heutigen Ausmass vorhanden.

So ganz aussen vor sind wir da also nicht.


Richtig ist aber, dass wir nichts fuer die israelische Politik koennen und man uns zumindest deren Folgen nicht vorwerfen kann.

Es ist nicht so, dass "wir etwas für die Existenz Israels können", nur weil "wir" entscheidend an der Entstehung der historischen Situation beteiligt waren, in der Israel dann gegründet wurde. Die Gründung Israels basiert auf den Handlungen (bis zur Staatsgründung übrigens mehrheitlich einfacher Landkäufe) freier Juden in Verbindung mit Entscheidungen zuerst des Völkerbundes und dann der UN.

Wir haben eine Verantwortung für die Unterstützung der Überlebenden unserer Morde und ihrer Kinder, aber wir haben keine Verantwortung für den Staat Israel, bzw. halt nur insofern, als wir gegenüber vielen Familien dort Schuld tragen. Das sollte uns zwar nicht hindern, Handlungen der israelischen Regierung zu kritisieren, aber es sollte uns hindern, die Kritik derer, die Israel das Existenzrecht absprechen. einfach zu übernehmen.

In wie weit die Existenz Israels Schuld an dem heutigen Ausmaß des arabischen Antisemitismus trägt, darfst Du getrost spekulieren - man kann es auch einfach so interpretieren, dass der vorhandene Antisemitismus, der sich bereits lange vor der Staatsgründung gezeigt hatte, durch den ungeheuren Gesichtsverlust der Araber bei deren Versuchen, den UN-Beschluss militärisch rückgängig zu machen, einen neuen Anlass bekam.


Das möchte ich gerne so unterschreiben. Smilie Wie immer findet sich jemand, der es besser auf den Punkt bringt als ich. zwinkern


Bei Unterschriften sollte man immer vorsichtig sein. zwinkern

#75: Muslime werden dazu erzogen, Juden zu hassen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 01.01.2018, 23:38
    —
Da fwo zu recht den Namen Ourghi hier in die Diskussionen einbrachte,
hier ein anderer Artikel dieses Wissenschaftlers,
und dies auch,
weil einige hier immer noch meinen - der Antisemitismus sei etwas, was die Muslime vom Westen lernen und übernehmen 'mussten',
nein,
sie selbst haben überwiegend innerkulturell durch ihre Koranisierung eine nunmal andere 'Nichtdistanz' dazu,
wer sich dieser Tatsache verschließt, wird zum Steigbügelhalter von Massenmördern.

Zitat:
Muslime werden dazu erzogen, Juden zu hassen


Zitat:
Viele Juden trauen sich nicht mehr mit Abzeichen ihrer Religionszugehörigkeit auf deutsche Straßen. Der islamische Antisemitismus wird systematisch verharmlost. Ein Gastbeitrag von Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi.

(...)

Um den Antijudaismus unter Muslimen zu begreifen, ist es ratsam, einen raschen Blick auf den in Medina (622–632) offenbarten Koran zu werfen. Dort werden Ablehnung bis hin zu Feindschaft und Gewalt gegen die Juden theologisch legitimiert.

Nicht nur die Christen, sondern auch die Juden, meist als „Kinder Israels“ bezeichnet, müssten im Alltag gemieden werden (Koran 2:120). Ihre Herzen seien verhärtet, sogar härter als die Steine (Koran 2:69, 5:16 und 57:15). Sie hätten ihre eigenen Propheten umgebracht (Koran 2:58 und 2:85) und den mit Gott geschlossenen Bund gebrochen (Koran 4:154 und 5:16). Ihnen sei nicht zu trauen, sie seien als Verräter zu betrachten (Koran 2:94 und 5:16). Ihnen werden Wortverdrehungen und Verfälschungen des Wortes Gottes zugeschrieben (Koran 4-48-49 und 16:45), die durch den Koran korrigiert würden. Sie brächten andere Menschen um ihr Geld (Koran 159 und 9:34). Und dieses stereotype Sündenregister könnte beliebig verlängert werden.

Dadurch kreiert der Koran unter den Muslimen eine Atmosphäre des Misstrauens gegenüber den Juden. Und Sure 9, Vers 29 ruft sogar deutlich zur Bekämpfung der Juden auf. Auch der Prophet selbst, dessen religiöses und politisches Handeln als Vorbild für die Muslime gilt, ging erbarmungslos gegen Juden in Medina vor. Er ließ sie entweder vertreiben oder töten, nachdem sie sich nicht seiner Gemeinde anschließen wollten.

Der Koran bildet gewissermaßen die Tiefenschicht des Antisemitismus islamischer Prägung. Die kulturelle Sozialisation und politische Krisen wie der andauernde Palästinakonflikt dienen als Verstärker. Muslime werden dazu erzogen, die Juden zu hassen, nicht nur Israel, sondern alle Juden der Welt. Unter Muslimen gilt das Wort „Jude“ bis heute als Schimpfwort. Ihnen wird – neben den Amerikanern – die Verantwortung für das Leiden der Muslime in der ganzen Welt zugeschrieben.

(...)


Quelle:
http://www.fr.de/kultur/antisemitismus-muslime-werden-dazu-erzogen-juden-zu-hassen-a-1408164,0#artpager-1408164-0

Früher bildete das NT, hier vor allem - Paulus - die Basis für den Antijudaismus,
der zwar noch Konvertierung zuließ,
sich unter Luther hin zu einem rassistischen Antisemitismus erweiterte - und dann in Verbindung mit verschwurbelten neueren scheinsäkularen Argumenten aus den Naturwissenschaften die biologistischen Elemente des Antisemitismus erhielt.
Nur biologistisch funktionierte zur NS-Zeit der Antisemitismus noch nicht - man bedurfte also des relgiös-tradierten Rückbezuges - und hier wieder auf Luther. Ich verweise hier nur mal auf den Film Jud Süss und seine Rezeption.

Heute,
in unserer weitestgehend säkularen Gesellschaft funzt das nicht mehr in dieser breite. Der immer noch in unserem 'Kulturkreis' anzutreffende Antisemitismus arbeitet sich eher an einer mythischen Überhöhung von 'Netzwerken' ab, hinter dem dann irgendwie 'dunkle' Mächte am wirken sind. Hier wird es dann esoterisch - und erreicht vielleicht noch 10 bis 15 % der autochthonen Bevölkerung.

Ganz anders eben bei den Muslimen.
Hier reicht der Rückbezug auf die Gegnerschaft zu Koranzeiten vollkommen aus - um dieser Feindschaft ein solides Fundament zu geben,
an dem die Israelfeindschaft, verschwörungstheoretischer bla-bla und so weiter andocken können.

Wer das nicht sehen will,
ignoriert die Grundmotivation von Anschlägen in Frankreich - die sich eben auch gezielt gegen Juden richten.

Und wer das nicht sehen will,
ignoriert auch die Gegnerschaft - die diese Religion und seine 'strenggläubige' Anhängerschaft gegenüber Atheisten hat.

#76: Re: Muslime werden dazu erzogen, Juden zu hassen Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 02.01.2018, 03:41
    —
D'accord, aber:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Früher bildete das NT, hier vor allem - Paulus - die Basis für den Antijudaismus,

Wie das? Paulus war selber Jude.
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Nur biologistisch funktionierte zur NS-Zeit der Antisemitismus noch nicht - man bedurfte also des relgiös-tradierten Rückbezuges - und hier wieder auf Luther.

Am Kopf kratzen Goebbels hat sich (als gelernter Katholik) auf Luther berufen?
Religion - egal ob katholisch oder evangelisch - war für die Nazis eher hinderlich als hilfreich.
Hätten sie sonst versucht, sich einen "arischen" Jesus zusammenzubasteln?
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Ich verweise hier nur mal auf den Film Jud Süss und seine Rezeption.

Der hat aber keine religiösen Bezüge, sondern hebt auf das "Finanzjudentum" ab.
Futterneid funktioniert viel besser als Esoterik.
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Und wer das nicht sehen will,
ignoriert auch die Gegnerschaft - die diese Religion und seine 'strenggläubige' Anhängerschaft gegenüber Atheisten hat.

Jou. Schlechte Zeiten fürs FGH in der islamischen Welt:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/aegypten-gesetz-gegen-atheisten-kampf-gegen-die-nichtglaeubigen-a-1185410.html

#77: Re: Muslime werden dazu erzogen, Juden zu hassen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 02.01.2018, 10:16
    —
Nur kurz zu einigen Einlassungen von Dir:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
D'accord, aber:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Früher bildete das NT, hier vor allem - Paulus - die Basis für den Antijudaismus,

Wie das? Paulus war selber Jude.


Auf die schnelle empfehle ich Dir mal eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Begriff 'Antijudaismus' und seinem Unterschied zum Begriff Antisemitismus.

hierzu und zu Paulus einfach mal aus Gründen der Zeitkürze mal Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Antijudaismus_im_Neuen_Testament



Zitat:
1Thess 2,15f
„Denn, Brüder, ihr seid Nachahmer der Gemeinden Gottes geworden, die in Judäa sind in Christus Jesus, weil auch ihr dasselbe von den eigenen Landsleuten erlitten habt, wie auch sie von den Juden, die sowohl den Herrn Jesus als auch die Propheten getötet und uns verfolgt haben und Gott nicht gefallen und allen Menschen feindlich sind, indem sie – um ihr Sündenmaß stets voll zu machen – uns wehren, zu den Nationen zu reden, damit die errettet werden; aber der Zorn ist endgültig über sie gekommen.“

– Paulus


DonMartin hat folgendes geschrieben:

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Nur biologistisch funktionierte zur NS-Zeit der Antisemitismus noch nicht - man bedurfte also des relgiös-tradierten Rückbezuges - und hier wieder auf Luther.

Am Kopf kratzen Goebbels hat sich (als gelernter Katholik) auf Luther berufen?
Religion - egal ob katholisch oder evangelisch - war für die Nazis eher hinderlich als hilfreich.
Hätten sie sonst versucht, sich einen "arischen" Jesus zusammenzubasteln?

Die katholische Herkunft mancher der Nazielite ist relativ irrelevant, da diese meist wie die Mehrheit der Protestanten und vieler der damalig säkularen antirömisch waren, und den Begriff muss ich nun wirklich nicht erklären.
Panizza wurde von den Nazis neu verpackt und aufgelegt - und Deschner lernte diesen wohl über die Nazis kennen.

DonMartin hat folgendes geschrieben:

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Ich verweise hier nur mal auf den Film Jud Süss und seine Rezeption.

Der hat aber keine religiösen Bezüge, sondern hebt auf das "Finanzjudentum" ab.
Futterneid funktioniert viel besser als Esoterik.


Luther Zitate wie auch konstruierte historische Bezüge findest Du im ganzen Film von Luther.

Hier zum Beispiel diese Stelle:
Code:
https://www.youtube.com/watch?v=hULndv_05ZE&feature=youtu.be&t=2301


Die Urteilsbegründung gegen den Angeklagten lief übrigens über
Code:
'Rassenschande'
,
du solltest Dich als nicht an dem vermeintlichen Hauptthema abarbeiten - sondern schauen, wie die Nazis es benutzten.

#78: Re: Muslime werden dazu erzogen, Juden zu hassen Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 02.01.2018, 11:39
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Da fwo zu recht den Namen Ourghi hier in die Diskussionen einbrachte, ...


Nach dem unseriösen und rechtsaffinen Bassam Tibi bringst du nun eine weitere halbseidene Figur wie Ourghi als Kronzeugen für die irre These eines originär islamischen Antisemitismus ins Spiel. Habt ihr keine besseren Quellen, die ihr anführen könnt?

https://www.nachrichtenxpress.com/2016/02/abdel-ourghi-sexistisches-foul-eines-modernen-islam-reformers/

Es ist falsch, Religionskritiker Wiesbaden, es stimmt nicht, was Tibi und Ourghi unter dem Beifall von AfD und Pegida von sich geben.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
hier ein anderer Artikel dieses Wissenschaftlers, und dies auch, weil einige hier immer noch meinen - der Antisemitismus sei etwas, was die Muslime vom Westen lernen und übernehmen 'mussten', ...


Das ist nicht einfach eine "Meinung", was "hier einige" äußern. Cool

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
nein, sie selbst haben überwiegend innerkulturell durch ihre Koranisierung eine nunmal andere 'Nichtdistanz' dazu, wer sich dieser Tatsache verschließt, wird zum Steigbügelhalter von Massenmördern.


Wer sich den Klischees von Tibi und Ourghi "verschließt", der sympathisiert mit Massenmörden? Mit den Augen rollen

Also beim besten Willen - billige Klischees als "Tatsachen" auszugeben, ist abenteuerlich.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Muslime werden dazu erzogen, Juden zu hassen


Zitat:
Viele Juden trauen sich nicht mehr mit Abzeichen ihrer Religionszugehörigkeit auf deutsche Straßen. Der islamische Antisemitismus wird systematisch verharmlost. Ein Gastbeitrag von Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi.

(...)

Um den Antijudaismus unter Muslimen zu begreifen, ist es ratsam, einen raschen Blick auf den in Medina (622–632) offenbarten Koran zu werfen. Dort werden Ablehnung bis hin zu Feindschaft und Gewalt gegen die Juden theologisch legitimiert.

Nicht nur die Christen, sondern auch die Juden, meist als „Kinder Israels“ bezeichnet, müssten im Alltag gemieden werden (Koran 2:120). Ihre Herzen seien verhärtet, sogar härter als die Steine (Koran 2:69, 5:16 und 57:15). Sie hätten ihre eigenen Propheten umgebracht (Koran 2:58 und 2:85) und den mit Gott geschlossenen Bund gebrochen (Koran 4:154 und 5:16). Ihnen sei nicht zu trauen, sie seien als Verräter zu betrachten (Koran 2:94 und 5:16). Ihnen werden Wortverdrehungen und Verfälschungen des Wortes Gottes zugeschrieben (Koran 4-48-49 und 16:45), die durch den Koran korrigiert würden. Sie brächten andere Menschen um ihr Geld (Koran 159 und 9:34). Und dieses stereotype Sündenregister könnte beliebig verlängert werden.

Dadurch kreiert der Koran unter den Muslimen eine Atmosphäre des Misstrauens gegenüber den Juden. Und Sure 9, Vers 29 ruft sogar deutlich zur Bekämpfung der Juden auf. Auch der Prophet selbst, dessen religiöses und politisches Handeln als Vorbild für die Muslime gilt, ging erbarmungslos gegen Juden in Medina vor. Er ließ sie entweder vertreiben oder töten, nachdem sie sich nicht seiner Gemeinde anschließen wollten.

Der Koran bildet gewissermaßen die Tiefenschicht des Antisemitismus islamischer Prägung. Die kulturelle Sozialisation und politische Krisen wie der andauernde Palästinakonflikt dienen als Verstärker. Muslime werden dazu erzogen, die Juden zu hassen, nicht nur Israel, sondern alle Juden der Welt. Unter Muslimen gilt das Wort „Jude“ bis heute als Schimpfwort. Ihnen wird – neben den Amerikanern – die Verantwortung für das Leiden der Muslime in der ganzen Welt zugeschrieben.

(...)


Quelle:
http://www.fr.de/kultur/antisemitismus-muslime-werden-dazu-erzogen-juden-zu-hassen-a-1408164,0#artpager-1408164-0


Das sind religiöse Ressentiments gegen Juden, Christen und alle anderen Religionen sowie gegen Atheismus. Nur ist es eben kein Antisemitismus.

Muslime, Juden und Christen haben sich über die letzten Jahrhunderte meist gut oder einigermaßen arrangiert. Aber das, was parallel dazu im christlichen Europa an sehr gezielten Ausrottungsorgien gegen *das Böse* (!) stattfand - gegen Juden, Ketzer, Hexen, Aufständische, Behinderte, Landstreicher, usw. - dies alles findet in der islamischen Welt nicht wirklich eine Entsprechung. Darauf will ich noch näher eingehen, denn das ist noch nicht verstanden worden.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Früher bildete das NT, hier vor allem - Paulus - die Basis für den Antijudaismus,
der zwar noch Konvertierung zuließ, sich unter Luther hin zu einem rassistischen Antisemitismus erweiterte - und dann in Verbindung mit verschwurbelten neueren scheinsäkularen Argumenten aus den Naturwissenschaften die biologistischen Elemente des Antisemitismus erhielt.
Nur biologistisch funktionierte zur NS-Zeit der Antisemitismus noch nicht - man bedurfte also des relgiös-tradierten Rückbezuges - und hier wieder auf Luther. Ich verweise hier nur mal auf den Film Jud Süss und seine Rezeption.


Der Faschismus bedeutet bereits eine Ablösung gesellschaftlicher Diskriminierungs- und Spaltungsideologien von der Religion. Luther selbst ist hier das Scharnier der Säkularisierung, das Bindeglied zwischen religiösen und säkularem Antisemitismus - und Antikommunismus/Aufstandsbekämpfung. Denn diese beiden Dinge bilden eine Einheit. Auch dazu noch einige Anmerkungen später.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Heute, in unserer weitestgehend säkularen Gesellschaft funzt das nicht mehr in dieser breite. Der immer noch in unserem 'Kulturkreis' anzutreffende Antisemitismus arbeitet sich eher an einer mythischen Überhöhung von 'Netzwerken' ab, hinter dem dann irgendwie 'dunkle' Mächte am wirken sind. Hier wird es dann esoterisch - und erreicht vielleicht noch 10 bis 15 % der autochthonen Bevölkerung.


Antisemitismus ist nicht einfach Judenfeindschaft, sondern eine allgemeine Struktur, die Bevölkerungsgruppen absondert und in die Ecke *des Bösen* stellt. Dieses Muster ist transferabel auf nahezu belieblige Gruppen der Bevölkerung. Das ist es, was man sehen muss, wenn man Antisemitismus verstehen möchte.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Ganz anders eben bei den Muslimen.
Hier reicht der Rückbezug auf die Gegnerschaft zu Koranzeiten vollkommen aus - um dieser Feindschaft ein solides Fundament zu geben, an dem die Israelfeindschaft, verschwörungstheoretischer bla-bla und so weiter andocken können.

Wer das nicht sehen will, ignoriert die Grundmotivation von Anschlägen in Frankreich - die sich eben auch gezielt gegen Juden richten.

Und wer das nicht sehen will, ignoriert auch die Gegnerschaft - die diese Religion und seine 'strenggläubige' Anhängerschaft gegenüber Atheisten hat.


Du gehst in keiner Weise auf die Ausführungen von Stefan Wild ein und auch nicht auf die von Bernhard Lewis und anderen. Das geht aber nicht, wenn man diskutieren will.

Denn Wild hat z.B. auf deine Aussagen bereits geantwortet.

#79:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 17:45
    —
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1083567.antisemitismus-judenhass-an-der-grundschule.html
Zitat:
Am Wochenende war ein antisemitischer Vorfall an der Paul-Simmel-Grundschule in Tempelhof bekannt geworden. Die »Berliner Zeitung« berichtet von einer Schülerin, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von muslimischen Mitschüler*innen bedroht worden sein soll. Seit etwa drei Jahren komme es an der Schule zu religiös motivierten Bedrohungen, zuletzt Ende Februar. Das berichtet der Vater des Mädchens. Einmal soll seine Tochter gar mit dem Tode bedroht worden sein, weil sie nicht an Allah glaube.

#80: Kollegah ein Antisemit - weil er Muslim ist. Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 16.04.2018, 19:11
    —
@Zelig
in diesen Thread passt dies eher. Schließlich ist dies kein generelles Problem im Deutsch-Rap,
sondern vielmehr in der Gruppe vorwiegend junger Muslime,
also muslimischer Muckibudenbesuchen und Machospakken.
Kollegah ist Konvertit zum Islam,
Farid Bang ein geborener und bekennender Muslim.

Kollegah engagiert sich gegen Israel in seinen einseitigen Gazakampagnen.
Insofern nichts neues - auch in der erst jüngst im WDR kritischen Berichterstattung zum Thema: Antisemitismus im Deutsch-Rap wurde darauf eingegangen.

Und ja,
ein paar verblendete Nichtmuslime findet man auch darunter - Snaga zum Beispiel in seiner Kollabo mit FARD -->
Code:
Contraband
.

Code:
https://youtu.be/93wvKNi1iMs?t=23


Daher gehört Dein Beitrag hierher:

zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die Aufrechten sind zu wenige - und zu alt

Nach dem Antisemitismus-Eklat beim Echo geben Preisträger ihre Auszeichnung zurück und empören sich öffentlich. Das ist gut und wichtig - aber es erreicht nicht das Publikum, um das es geht.

[...]

Genau darum geht es aber eigentlich: Dem vor allem aus Jugendlichen rekrutierten Publikum des deutschen Battle- und Gangsta-Rap, das mit der extremen Überbietungslyrik von Kollegah und Konsorten längst sozialisiert wurde, ein Gespür für moralische Grenzen zu vermitteln. Dafür, dass es eben möglicherweise nicht okay ist, wenn zwei Rapper in Deutschland, die mit widerwärtigen Textzeilen über Auschwitzinsassen und Holocaust provozieren, ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag Jom Hashua einen Preis verliehen bekommen und sich auf der Bühne verächtlich bis triumphal geben, weil sie so geil unsensibel sind.

Und deswegen ist der wahre Skandal ja nicht die Idiotie von Vox und Echo, sondern dass dieser Zeitgeist der mangelnden Empathie und Sensibilität sich in der jüngeren Generation längst durchgesetzt zu haben scheint. Dass Veteranen wie Campino, Voormann und Maffay protestieren und sich empören, ist gut und wichtig, aber sie erreichen im Zweifel nicht das junge Klientel, das diese ehrwürdigen, aber alten Männer nicht kennt.


http://www.spiegel.de/kultur/musik/echo-2018-die-aufrechten-sind-zu-wenige-und-zu-alt-kommentar-a-1203218.html
fett und groß von mir

Der
Code:
Spiegel
bzw. der Kommentator sollte also auch ruhig den muslimischen Hintergrund erwähnen,
denn die Antisemiten wie Kollegah und Co. haben.

Erwähnt man dies nicht,
bekommt dass doch für Menschen die nicht in der Materie irgendwie drin sind,
einen eigentümlichen Einschlag. Man könnte sonst denken,
der NSU macht nun auch Hip-Hop. Böse

#81: Re: Kollegah ein Antisemit - weil er Muslim ist. Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 16.04.2018, 22:02
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

(...)
Code:
Contraband
.

[...]
Der
Code:
Spiegel
(...)

Kurz OT:
Es macht nur Sinn, Links unerwünschter Sites in Code-Tags zu setzen Cool

#82: Re: Kollegah ein Antisemit - weil er Muslim ist. Autor: zelig BeitragVerfasst am: 17.04.2018, 13:44
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Erwähnt man dies nicht,
bekommt dass doch für Menschen die nicht in der Materie irgendwie drin sind,
einen eigentümlichen Einschlag. Man könnte sonst denken,
der NSU macht nun auch Hip-Hop. Böse


Das wäre meine geringere Sorge.

#83:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 17.04.2018, 20:26
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1083567.antisemitismus-judenhass-an-der-grundschule.html
Zitat:
Am Wochenende war ein antisemitischer Vorfall an der Paul-Simmel-Grundschule in Tempelhof bekannt geworden. Die »Berliner Zeitung« berichtet von einer Schülerin, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von muslimischen Mitschüler*innen bedroht worden sein soll. Seit etwa drei Jahren komme es an der Schule zu religiös motivierten Bedrohungen, zuletzt Ende Februar. Das berichtet der Vater des Mädchens. Einmal soll seine Tochter gar mit dem Tode bedroht worden sein, weil sie nicht an Allah glaube.


In diesem Artikel beschreiben Eltern eines 'Schweinedeutschen', dass ihnen die Polizei empfahl:
Zitat:
Ziehen Sie am besten in einen anderen Bezirk.


Also könnte man den Juden doch auch einfach empfehlen wegzuziehen. Schulterzucken

#84: Re: Kollegah ein Antisemit - weil er Muslim ist. Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.04.2018, 18:31
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Erwähnt man dies nicht,
bekommt dass doch für Menschen die nicht in der Materie irgendwie drin sind,
einen eigentümlichen Einschlag. Man könnte sonst denken,
der NSU macht nun auch Hip-Hop. Böse


Das wäre meine geringere Sorge.


klar,
dachte ich mir schon.
Und wäre es ein Artikel,
der auf den muslimischen Hintergrund 'dieser' Deutsch-Rapper (oder Raper, - bei dem Frauenbild, zwinkern ) verweist,
dieses näher beleuchtet. Dann hättest Du diesen sicherlich nicht verlinkt. Was halt nicht ins achso gebügelt - tolerante Weltbild passt, wird ignoriert.
Wir puzzlen uns die Welt - wie sie uns gefällt.

Ich gebe mal darauf

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Herr von Grau - Klebeband

https://www.youtube.com/watch?v=AGm-drLdZOk

#85:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.04.2018, 18:40
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Dumme Menschen sagen dumme Sachen. Was daran ist von Nachrichtenwert?


Mittlerweile ergeben die vielen Vorfälle vieler dummer Menschen halt doch ein Gesamtbild,
der in so was 'banalen' wie einer Musikpreisverleihung für muslimischen Antisemiten gipfelt.

Insofern 'Augen auf',
wo sowas passiert.

#86:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 18.04.2018, 19:08
    —
Kollegah heißt bürgerlich Felix Blume und wenn man bei ihm von einem Migrationshintergrund reden kann, dann ist er kanadisch. Ob Kollegah muslimisch ist, konnte ich nicht feststellen, Sein Partner hat einen nordafrikanischen Vater, ob der muslimisch ist und der Islam in dieser Familie erblich, weiß ich auch nicht.

#87:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.04.2018, 19:13
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:
Kollegah heißt bürgerlich Felix Blume und wenn man bei ihm von einem Migrationshintergrund reden kann, dann ist er kanadisch. Ob Kollegah muslimisch ist, konnte ich nicht feststellen, Sein Partner hat einen nordafrikanischen Vater, ob der muslimisch ist und der Islam in dieser Familie erblich, weiß ich auch nicht.

Mit den Augen rollen
Er ist Konvertit. Das habe ich schon mehrmals erwähnt.
Also bitte weiter recherchieren.
Langsam wird es hier in den Diskussionen wirklich uwebusmäßig.

Es geht hier in diesem Thread nicht um Antisemitismus junger Migranten, sondern junger Muslime. Bei vielen spielt zwar der Migrationshintergrund 'natürlich' eine Rolle,
aber eben nicht bei allen.

Aber bei allen diesen Muslimen eben ihr Islam.
Ansonsten suche mal antimachistischen Hip-Hop von jungen Muslimen.

#88:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 18.04.2018, 19:21
    —
Noch nie gefunden, aber ich habe diese Musikrichtung auch aufgegeben, nachdem Bushido den Integrationspreis gekriegt hat.

#89: Prezident - Mise en Abyme und andere gute MCs Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.04.2018, 20:01
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:
Noch nie gefunden, aber ich habe diese Musikrichtung auch aufgegeben, nachdem Bushido den Integrationspreis gekriegt hat.


Jenseits von Ghettolyric gibt es auch anderes,

ich höre zum Beispiel
Prezident,
Lemur,
Herr von Grau,
Private Paul,
Fatoni,
ALLIGATOAH,
Juse Ju,
Amewu,
Audio 88 und Yassin,
etc.

Prezi hatte mich damals damit gecatchet:

Prezident: Mise en Abyme

https://www.youtube.com/watch?v=nUgrw3Zp8u4&t=1928s

Seine Platten kann man bis auf die Limbus vollständig von seiner Webseite downloaden. Klar,
das man da dann geringere Verkaufszahlen hat wie der Mainstream.

Empfehlen kann ich Dir von neben der Limbus (aktuelle),
noch
diese (vollständig auf YouTube):

Prezident - Kunst ist eine besitzergreifende Geliebte

https://www.youtube.com/watch?v=cPJPN2OvZrY

Antimachistisch sind zum Beispiel Edgar Wasser, Juse Ju, Audio 88, Zugezogen Maskulin.

#90: Unbekannter attackiert Kippa tragenden Mann mit Gürtel Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.04.2018, 22:46
    —
Unbekannter attackiert Kippa tragenden Mann mit Gürtel

https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2018/04/antisemitischer-angriff-prenzlauer-berg-berlin.html


Zitat:
Brutaler Angriff in Berlin: In Prenzlauer Berg haben Unbekannte zwei Kippa tragende Männer beschimpft und einen der beiden mit einem Gürtel geschlagen. Im Internet kursiert ein Video der antisemitischen Attacke.

#91:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 18.04.2018, 23:38
    —
In der Spätausgabe von heute erklärt das filmende Opfer, er sei ein arabischer Israeli, von Überzeugung Atheist, und er hätte eigentlich zeigen wollen, dass man in seiner Wohnumgebung unbehelligt Kippa tragen kann. Das hat nun so gar nicht funktioniert.
Aber sein Videomaterial ist gut genug für eine erfolgreiche Fahndung.

#92:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 09:58
    —
Wie kann man mit dem Problem umgehen, ohne zu stigmatisieren? Das finde ich wirklich eine wichtige Frage.

#93:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 10:59
    —
Da wir uns in einem Rechtsstaat befinden, halte ich die Verfolgung von Gewaltdelikten für das erste.
Wenn man außerdem feststellen muß, dass offener Rassismus und Antisemitismus unter Migranten, keineswegs nur unter muslimischen, häufigr vorkommt, muß man ihnen vermitteln, dass das mit unseren Werten nicht vereinbar ist, wenn es geht, überall, wo das zutage tritt. Dafür muß man vor allem die Situationen im Fokus behalten, wo es überhaupt Begegnungen der verschiedenen Gruppen gibt. Mir sind bis jetzt vor allem Schulen, Ausbildungsstätten und Krankenhäuser aufgefallen. Die wirklichen Chaoten kommen in Vereinen (Fußball) und Stadtteilevents selten vor.

#94:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 11:17
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Wie kann man mit dem Problem umgehen, ohne zu stigmatisieren? Das finde ich wirklich eine wichtige Frage.


Das Problem zeigt ja, dass unsere eigenen Werte noch nicht überall bei "uns" angekommen sind. Dass z.B. jemand, der Schutz sucht, Schutz erhält, ist für viele kein Wert an sich, sondern an Bedingungen geknüpft. Es wird zwar immer viel von Integration von Flüchtenden und Migranten geredet, aber eigentlich müsste man auch interne Integrationsarbeit leisten.

#95:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 11:25
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Wie kann man mit dem Problem umgehen, ohne zu stigmatisieren? Das finde ich wirklich eine wichtige Frage.



Es kommt auch darauf an, was du unter "Stigmatisierung" verstehst.

#96:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 11:31
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wie kann man mit dem Problem umgehen, ohne zu stigmatisieren? Das finde ich wirklich eine wichtige Frage.


Das Problem zeigt ja, dass unsere eigenen Werte noch nicht überall bei "uns" angekommen sind. Dass z.B. jemand, der Schutz sucht, Schutz erhält, ist für viele kein Wert an sich, sondern an Bedingungen geknüpft. Es wird zwar immer viel von Integration von Flüchtenden und Migranten geredet, aber eigentlich müsste man auch interne Integrationsarbeit leisten.


Ich finde, es sind weniger Bedingungen, als eher Folgen.

Dabei sehe ich von Bedingungen iSv juristischen Voraussetzungen mal ab, wie faktisches Vorliegen der Verfolgung.

Es findet keine Wertung der geflüchteten Menschen statt, z.B. ob sie für diese Gesellschaft nüztlich sind (wie bein plantmässiger Einwanderung).

Ich halte es aber für eine Selbstverständlichkeit, dass sich in einem Land ALLE an die dort geltenden Regeln halten.

#97:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 11:39
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Es findet keine Wertung der geflüchteten Menschen statt, z.B. ob sie für diese Gesellschaft nüztlich sind (wie bein plantmässiger Einwanderung).


Vielleicht nicht offiziell, aber in den Köpfen einiger/vieler Menschen schon. Ich vermute mal, das ist auch das, was zelig mit Stigmatisierung meint. Der Antisemitismus von einzelnen Flüchtlingen wird dazu benutzt, um alle Flüchtlinge pauschal abzuwerten.

#98:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 12:02
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Es findet keine Wertung der geflüchteten Menschen statt, z.B. ob sie für diese Gesellschaft nüztlich sind (wie bein plantmässiger Einwanderung).


Vielleicht nicht offiziell, aber in den Köpfen einiger/vieler Menschen schon. Ich vermute mal, das ist auch das, was zelig mit Stigmatisierung meint. Der Antisemitismus von einzelnen Flüchtlingen wird dazu benutzt, um alle Flüchtlinge pauschal abzuwerten.



Das stimmt sicherlich.

Dennoch dürfen wir uns nicht vor der Diskussion verschliessen.
Sie muss stattfinden, unter gleichzeitgiem Mitdenken von Korrekturmaßnahmen (Bildung in den Kindergärten, Schulen, zugleich polizeiliche Sicherheitsmaßnahmen, finanzielle Planung..)

#99:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 12:10
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wie kann man mit dem Problem umgehen, ohne zu stigmatisieren? Das finde ich wirklich eine wichtige Frage.


Das Problem zeigt ja, dass unsere eigenen Werte noch nicht überall bei "uns" angekommen sind. Dass z.B. jemand, der Schutz sucht, Schutz erhält, ist für viele kein Wert an sich, sondern an Bedingungen geknüpft. Es wird zwar immer viel von Integration von Flüchtenden und Migranten geredet, aber eigentlich müsste man auch interne Integrationsarbeit leisten.

vielleicht wäre es eine vertretbare Bedingung, das derjenige wirklich "Schutz" und nicht nur Wohlstand sucht? "Schutz" sucht z.B. niemand, der aus einem sicheren Drittstaat einreist.

#100:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 12:15
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Es findet keine Wertung der geflüchteten Menschen statt, z.B. ob sie für diese Gesellschaft nüztlich sind (wie bein plantmässiger Einwanderung).


Vielleicht nicht offiziell, aber in den Köpfen einiger/vieler Menschen schon. Ich vermute mal, das ist auch das, was zelig mit Stigmatisierung meint. Der Antisemitismus von einzelnen Flüchtlingen wird dazu benutzt, um alle Flüchtlinge pauschal abzuwerten.


Zunächst mal sollte die Wissenschaft zu Wort kommen:

Zitat:
Nicht religiös motiviert

Studie zu muslimischem Antisemitismus zeigt viel Unwissen und dass nicht der Koran, sondern Politik der Grund für muslimischen Antisemitismus ist


Die Ermordung einer 85-jährigen Holocaust-Überlebenden in Paris wie auch die Nachrichten aus Schulen über das Mobbing jüdischer Kinder und Jugendlicher durch Mitschüler mit einem muslimischen Migrationshintergrund nicht nur in Berlin fordern Antworten auf die Frage nach einem muslimischen Antisemitismus. David Ranan, 1946 in Tel Aviv geborener Sohn einer deutsch-jüdischen Familie, ist dem Problem auf der Spur. Er hat 70 Interviews mit muslimischen Studenten, Intellektuellen und Oberschülern geführt, um Klarheit in eine diffuse Diskussion zu bringen. (...)

Die Ergebnisse seiner Befragungen, die er selbst keineswegs »repräsentativ« sondern »bezeichnend« nennt, lassen sich zu zwei markanten Befunden zusammenfassen. Der als Fellow am Institut für Antisemitismusforschung der TU Berlin tätige, in London und Berlin lebende Autor stellt fest, dass nahezu keine antisemitischen Haltungen seiner Gesprächspartner auf den Koran oder überhaupt religiös gegründet waren, obwohl von muslimischen Predigern gelegentlich auch einige gegen Juden gerichtete Hass-Stellen im Koran verwendet werden. Vielmehr seien die antisemitischen Stellungnahmen der Interviewten fast immer auf den Israel-Palästina-Konflikt zurückzuführen. (...)

Der zweite, ebenso überraschende Befund der Befragungen war, dass die meisten der Interviewten nur ungenaue Vorstellungen von den historischen und aktuellen Hintergründen der Situation in Israel und den Palästinensergebieten haben. Sie informieren sich einseitig aus antiisraelischen Quellen und geben diese ungeprüft weiter, selbst wenn jene völlig unplausibel sind. Die eigentliche Bedeutung des Begriffs »Zionismus« ist den meisten völlig unklar. Das erschreckend mangelhafte Wissen über die Zusammenhänge erstaunt umso mehr, als Ranan ja eher gebildete Interviewpartner ausgesucht hatte, um möglichst intelligente Antworten zu bekommen. Wie mögen erst die Antworten weniger gebildeter Muslime ausfallen?


https://www.neues-deutschland.de/artikel/1084679.muslimischer-antisemitismus-nicht-religioes-motiviert.html

Der Politologe David Ranan bezweifelt, dass es unter Muslimen mehr Antisemiten gibt als unter Nicht-Muslimen. Doch derzeit wird seine These pervertiert und politisch missbraucht.

Antisemitismus, so wie Ranan ihn in Anlehnung an den britischen Philosophen Brian Klug begreift, beschreibt die "Feindschaft gegen Juden als Juden", also als allmächtige, weltweit vernetzte und einflussreiche Fantasiegeschöpfe. Die Feindschaft gegen Juden, weil sie vermeintlich die Börse, das Weiße Haus und Coca-Cola besitzen, wäre damit ein antisemitisches Vorurteil. Aber der Hass auf die israelischen Besatzer - auf jeden Fall seitens eines Arabers - entspricht einer realen Ohnmachtserfahrung. Ranan geht noch weiter: Wenn auf Palästina-Demonstrationen junge Araber ein Schild mit der Aufschrift "Kindermörder Israel" tragen, sei dies in aller Regel keine Anspielung auf die Ritualmord-Lüge des europäische Mittelalters ("Die kennen die meisten gar nicht"), sondern auf israelische Angriffe auf die besetzten Gebiete. Selbst judenfeindliche Plakate meinten in der Regel nicht Juden, sondern Israelis, genauer: die israelische Politik. Die Unterscheidung zwischen "Jude", "Israeli" und "Zionist" wäre nach Ranan eines der wichtigsten Themen für deutsche Lehrpläne. Weitere Vorschläge: mehr Integration. Und: weniger Aufregung.

Denn wenn die Bild-Zeitung - und mit ihr allerlei rechte Stimmen - von der Politik scheinheilig fordert, sie solle klarmachen, "dass der Antisemitismus der islamischen Welt sich hier nicht einnisten kann", dann stellt sie die Verhältnisse auf den Kopf. Durchaus heiter erzählt Ranan, dass er von manchen Deutschen schon Schlimmeres als nur Aufrufe zum Boykott von Coca-Cola gehört habe. Die "Perfidie" der deutschen Debatte liegt für ihn darin, "dass die Deutschen sich freuen, wenn man ihnen zeigt, dass die Muslime mit ihrem Antisemitismus schlimmer sind", es sei "eine komische Art des Persilscheins". So entlastet sich Deutschland vom Schock eines Rechtsrucks, der seinen Antisemitismus inzwischen schamlos offen zeigen kann. Die Konzentration auf die vermeintliche islamische Gefahr enthebt eine ratlose deutsche Gesellschaft der Auseinandersetzung mit ihren eigenen antisemitischen Wurzeln - und ihren Kontinuitäten.


http://www.sueddeutsche.de/kultur/antisemitismus-in-deutschland-jude-israeli-zionist-1.3926433


Deswegen ist die Lösung des Umgangs mit Antisemitismus und Judenfeindschaft erst einmal die Aufarbeitung des deutschen-christlichen - und echten - Antisemitismus.

Des weiteren braucht es eine breite und laute öffentlichen Debatte über den Unterschied zwischen originärem Antisemitismus, re-importierten Antisemitismus und israelischem Imperialismus, der von Deutschland unterstützt wird.

Außerdem ist es doch auch wichtig, öffentlich darüber aufzuklären, dass der christliche Antisemitismus im Grunde ja dem Islam fremd ist, was für die in Deutschland und Europa lebenden Muslime doch sicherlich ein Denkanstoß wäre, um von diesen fremden Anteilen Abstand zu nehmen. "Euer Verhalten ist unislamisch!"

Aber dennoch ist es natürlich so, dass es in jeder Bevölkerung rückständige Menschen gibt, die vom Dorf kommen und nichts wissen und bei den die Aufklärung besonders viel Arbeit hat.

#101:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 12:22
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wie kann man mit dem Problem umgehen, ohne zu stigmatisieren? Das finde ich wirklich eine wichtige Frage.


Das Problem zeigt ja, dass unsere eigenen Werte noch nicht überall bei "uns" angekommen sind. Dass z.B. jemand, der Schutz sucht, Schutz erhält, ist für viele kein Wert an sich, sondern an Bedingungen geknüpft. Es wird zwar immer viel von Integration von Flüchtenden und Migranten geredet, aber eigentlich müsste man auch interne Integrationsarbeit leisten.

vielleicht wäre es eine vertretbare Bedingung, das derjenige wirklich "Schutz" und nicht nur Wohlstand sucht? "Schutz" sucht z.B. niemand, der aus einem sicheren Drittstaat einreist.



Das meinte ich mit Prüfung der Asylgründe oder Vorliegen der subsidiären Schutzgründe.

Diese Prüfung geht vor. Dann fängt die Integrationsdiskussion an.

#102:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 12:40
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wie kann man mit dem Problem umgehen, ohne zu stigmatisieren? Das finde ich wirklich eine wichtige Frage.


Das Problem zeigt ja, dass unsere eigenen Werte noch nicht überall bei "uns" angekommen sind. Dass z.B. jemand, der Schutz sucht, Schutz erhält, ist für viele kein Wert an sich, sondern an Bedingungen geknüpft. Es wird zwar immer viel von Integration von Flüchtenden und Migranten geredet, aber eigentlich müsste man auch interne Integrationsarbeit leisten.

vielleicht wäre es eine vertretbare Bedingung, das derjenige wirklich "Schutz" und nicht nur Wohlstand sucht? "Schutz" sucht z.B. niemand, der aus einem sicheren Drittstaat einreist.


Das ist eine andere Diskussion. Nur so viel dazu: Wer hier her kommt und unsere Grundsicherung als Wohlstand betrachtet, muss da, wo er her kommt, ziemlich düstere Perspektiven gehabt haben. Manchmal braucht der Mensch auch nur Schutz vor einer düsteren, aussichtslosen Zukunft.

#103:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 12:52
    —
Ich habe im Sommer 2015 zum ersten Mal mit Flüchtlingen aus dem nahen Osten und Nordafrika zu tun bekommen, die so völlig neu bei uns waren. Ich habe dabei gelernt, dass unsere Gesellschaft auf sie sehr undeutlich wirkt. In der Kommune kamen sie mit einem überaus positiven Bild der deutschen Polizei an, die sie nicht geprügelt hat, die, wenn sie die Brieftasche weggenommen hat, sie mit vollständigem Inhalt wieder gibt, die sogar mitunter mit Trinken und sogar Essen aufwartet. Als die ersten kleinen Delikte und auch aggressive Taten in überfüllten Unterkünften vorkamen, die Polizei einschritt, Sachverhalte aufnahm und sie dann wieder freiließ, war kaum zu vermitteln, dass das dicke Ende noch kommt, bei der Überlastung der Gerichte auch sehr spät noch kommt. Gewalt, nicht nur innerfamiliäre, schien ihnen durchaus nicht immer ein Grund für Anzeigen zu sein, jedenfalls nicht innerhalb der eigenen Volksgruppe. Aber auch außerhalb derselben hielten sie es nicht für selbstverständlich, dass der Rechtsstaat auf Seiten der Opfer zu sein hat, egal welcher. Lieber den Ball flachhalten, egal ob man Recht oder Unrecht hat, wer weiß, was draus wird. Ich finde das zwar menschlich verständlich, aber ziemlich katastrophal in der Wirkung. Wir, auch ich, konnten nicht deutlich genug vermitteln, welche Anpassung wir denn nun für unabdingbar halten. Da hat sich gerächt, dass wir in den Jahrzehnten, als die BRD ständig behauptete, kein Einwanderungsland zu sein, uns auf diesem Feld so überhaupt nicht geübt haben, sondern davon ausgegangen sind, die Schulen, die Kollegen am Arbeitsplatz, die Polizei, das Jugendamt machen das schon. Die Inhalte der immer mal wieder aufflackernden Leitkulturdiskussion zeigen das sehr deutlich. Da gehts dann um Handgeben, Kopftuch, Schweinefleisch und ähnliches Pillepalle, wenn es um mehr als gesetzestreues Verhalten gehen soll.

#104:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 13:15
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:

Das ist eine andere Diskussion. Nur so viel dazu: Wer hier her kommt und unsere Grundsicherung als Wohlstand betrachtet, muss da, wo er her kommt, ziemlich düstere Perspektiven gehabt haben. Manchmal braucht der Mensch auch nur Schutz vor einer düsteren, aussichtslosen Zukunft.

Diese "düsteren Perspektiven" dürfte die weit überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung haben. Wenn du denen allen "Schutz" gewähren willst, haben sie die "düstere, aussichtslose Zukunft" bald auch hier.

#105:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 13:32
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Wenn du denen allen "Schutz" gewähren willst, haben sie die "düstere, aussichtslose Zukunft" bald auch hier.


Das darf natürlich auf gar keinen Fall passieren, weil wir die besseren Menschen sind?

#106:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 13:33
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:
Da gehts dann um Handgeben, Kopftuch, Schweinefleisch und ähnliches Pillepalle, wenn es um mehr als gesetzestreues Verhalten gehen soll.



Leider ist dieses "Pillepallle", wenn es Gleichberechtigung der Frau geht (Kopftuch, Handgeben), ein Ausdruck von Werten, die die Grundlage dieser Gesellschaft bilden.

#107:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 13:37
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Wenn du denen allen "Schutz" gewähren willst, haben sie die "düstere, aussichtslose Zukunft" bald auch hier.


Das darf natürlich auf gar keinen Fall passieren, weil wir die besseren Menschen sind?


Es sollte auf andere Art und Weise passieren. Z.B.: Kein Export von hier "minderwertigen", hochsubvenstionierten Hähnchenteilen nach Afrika, der dort entsprechende kleinteilige Agrarindustrie kaputtmacht.

Kein vermeintlich sozialer Export von Gebrauchtkleidung, der vergleichbare Folgen hat.

Dafür Öffnung unsere Märkte für entsprechenden Importe.

#108:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 13:40
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Wenn du denen allen "Schutz" gewähren willst, haben sie die "düstere, aussichtslose Zukunft" bald auch hier.


Das darf natürlich auf gar keinen Fall passieren, weil wir die besseren Menschen sind?

Das darf auf gar keinen Fall passieren, weil ich nicht will, dass es meiner Familie, meinen Freunden und mir wegen den "Schutzsuchenden" schlechter geht. Ich den Kuchen alleine essen will. nun isses raus.

Wir sind nicht die "besseren" sondern die reicheren; und ich fände schön wenn das so bleibt.

#109:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 13:49
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Wir sind nicht die "besseren" sondern die reicheren; und ich fände schön wenn das so bleibt.


Dir ist aber klar, dass Du damit in keiner Geschichte der Sympathieträger wärst. Selbst in Hollywood würde man Dich als den hässlichen Reichen porträtieren.

#110:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 13:59
    —
Ja doch. Aber gerade mit Kopftuch und Handgeben kommt man erstens auf die religiöse Schiene, die kompliziert wegen der Religionsfreiheit ist und zweitens gibt es tatsächlich Frauen, die ein Kopftuch für ein von ihnen gewähltes Identitätszeichen halten. Wir hatten lange eine Bürgermeisterin, die wurde von einigen muslimischen Verantwortungsträgern durch eine Verbeugung mit Hand auf der Brust gegrüßt, mußte man nicht gerade für Verachtung halten.
Pillepalle meine ich im Vergleich zu den wirklich gravierenden Problem von Gewalt gegen Frauen, in der Familie und auch anderswol, von dem Versuchen, die Kontakte von Flüchtlingsfrauen in die Gesellschaft hinein auf ein Minimum zu beschränken.
Über die vielen Aspekte des Kopftuches kann man ausgiebig und seitenfüllend diskutieren, über die Geschlechtertrennung, die in dem Verweigerung des Handschlags ausgedrückt wird, auch, aber raus kommt eben konkret bei all diesen Argumentieren nichts. Unsere Gesellschaft erläßt eben keine Kleiderordnung und zwingt niemanden, jedem die Hand zu geben. Gewalt ist aber verboten, die Teilnahme an Deutschkursen und Ausbildungsmaßnahmen kann man aber Empfängern von Leistungen zur Auflage machen, auch Frauen.
Wenn man über Kopftücher oder Handgeben mit Neulingen in unserer Gesellschaft redet, kommt das deshalb sehr unverbindlich an. Wenn es um Qualifizierung von Frauen und ihren Schutz vor Gewalt geht, wird es tatsächlich praktisch und damit ernst.

#111:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 14:04
    —
Ich finde durchaus, dass wir nicht nur die reicheren , sondern auch die sind, trotz unserer Heucherlei und unseres Egoismus, die zumindest die besseren Werte in der Theorie haben.

#112:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.04.2018, 19:45
    —
Einige Beiträge hier abgetrennt, und an Einwanderung angehängt.

#113: Muselrapper soll man Muselrapper nennen - sonst verzerrt dass die Diskussion Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 13:45
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Wie kann man mit dem Problem umgehen, ohne zu stigmatisieren? Das finde ich wirklich eine wichtige Frage.

Du stigmatisierst nicht 'Muslime' als Gruppe,
wenn Du darauf hinweist, dass die antisemitischen Täter und aktiven Unterstützen in dieser Musikszene derzeit überwiegend muslimische Rapper sind.

Denn das ist nun einmal der Fakt.

Du stigmatisierst aber alle anderen Rapper,
wenn Du eben nur von Rappern sprichst. Das ist in etwa so,
als würdest Du alle die Rock hören in eine Gruppe zusammenfassen,
die Faschobands wie Störkraft hören.

Hier muss man also differenziert schreiben und sprechen,
oder man lässt es halt.

Das Album,
wofür Kollegha und Farid B. ihren Echo bekamen,
wurde schon innerhalb der Szene regelrecht zerissen,
lies mal die 'persönliche' Rez. von Skinny,
und ja, man muss wissen, dass er erst Anfang 20 ist, er also vor ein paar Jahren,
als er noch sowas 'feiern' konnte, in der Pubertät war, jetzt also nicht mehr,
und daher ist auch die Review für fast alle Ü25 und Nichtmuslime repräsentierend:

https://rap.de/reviews/114031-review-kollegah-farid-bang-jung-brutal-gutaussehend-3/

Zitat:
Es klappt aber nicht, weil die Lines so schockierend sind. Nicht mal Farids geschmacklose Auschwitz-Line auf dem Bonustrack „0815“ ringt irgendwem mehr als ein müdes „oh“ ab. Niemand steht mit offenem Mund da und fragt sich, ob die das gerade wirklich gesagt haben. Es gibt einen Aufschrei, weil es einfach widerlich ist, solche Sprüche rauszuhauen, nur um sein fades Album aussehen zu lassen wie eine mutige, tabulose Grenzüberschreitung.

Wir haben 2017, da macht kein aufgeklärter Mensch mehr Judenwitze in der Öffentlichkeit. Dass es hier trotzdem passiert, zeigt nur, wie krampfhaft Kollegah und Farid Bang anecken wollen, um ihrem Ruf gerecht zu werden – dabei spielt die Grenze des guten Geschmacks genauso wenig eine Rolle, wie die Qualität der Lines. Die sind nur Mittel zum Zweck, um sich als respektlose Kerle mit losem Mundwerk und lässig-niedriger Hemmschwelle zu inszenieren. Das ist aber verdammt offensichtlich und berechenbar. Ich bin über keine der Lines bestürzt – alles schon tausend Mal gehört, damals sogar teilweise für lustig befunden – ich finde es nur peinlich, wie erzwungen und substanzlos hier Grenzen überschritten werden.


@Mods: Das Zitat ist deutlich weniger als 1/3 und kürzen wollte ich jetzt nicht unnötig, damit das Klima rüber kommt.

#114: Re: Muselrapper soll man Muselrapper nennen - sonst verzerrt dass die Diskussion Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 14:19
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Du stigmatisierst aber alle anderen Rapper,
wenn Du eben nur von Rappern sprichst.


Das sollte man natürlich nicht tun. Rapper sind ja Künstler und daher sehr empfindsame Wesen.

#115: Reim dich, oder ich fress dich Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 14:27
    —
Hier (ich glaube noch einmal) der Link zur WDR Doku:

Die dunkle Seite des deutschen Rap

http://www.ardmediathek.de/tv/die-story/Die-dunkle-Seite-des-deutschen-Rap/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=7486242&documentId=51196000

Zitat:
Über Antisemitismus im deutschen Rap wird nicht nur in der Musikszene heftig debattiert. Die Story fragt nach: Wer sind die Akteure? Um was geht es in den Rap-Texten wirklich? Wirklich um Judenhass? Autor/-in: Viola Funk


Eine kritische Einschätzung jetzt aktuell aus der FAZ:

Reim dich, oder ich fress dich

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/ard-tv-doku-zu-antisemitismus-im-deutschen-rap-15551359.html

Zitat:
Der Deutsch-Rap heroisiert Jugendliche aus muslimischen Familien als die genuinen Nachfolger ihrer amerikanischen schwarzen Brüder. Sie müssen nicht um brennende Mülltonnen tanzen. Ihre Phantasien entfesseln sie aus dem Schicksal einer an den Rand gedrängten Minderheit, die in ihren Battle-Raps seltsame Kurzschlüsse vollziehen wie zum Beispiel der Rapper PA Sports. Im Gespräch mit der Filmemacherin schwadroniert er großspurig über den mit Kollegah eingespielten Track „HS.HC“. Die Abkürzung steht für "Hurensohn Holocaust".


oder wie sie die Welt sehen:

Zitat:
singt Kollegah:

    „Etliche Jahre sind seit dem Kriegsende vergang’n
    Die Menschen auf der Erde leben friedfertig zusamm’n
    Man sieht, wie Buddhisten, Muslime und Christen
    Gemeinsam die zerstörten Städte wieder errichten
    Sie wurden niedergerissen
    Doch nun schwören sie, man würde sie nie mehr vernichten und ihr Klima vergiften.“
    Nicht ernst zu nehmen?


Kollegah leistet lyrisch ganze Arbeit. Was die Nazis nicht geschafft haben, bringt er reimend zustande: die vollständige Vernichtung der Juden.


und der Atheisten und vieler anderer,
denn die meisten von uns haben wohl wenig mit den buddhistischen Clowns gemeinsam,
insofern gilt eben das hallo Wach auch für uns,
Tillich und Co. können sich in ihrem chrisltichen Sonnenstuhl bequem machen,
denn sie sind ja Teil von Kollegahs Welt.

#116: Re: Reim dich, oder ich fress dich Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 14:38
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Tillich und Co. können sich in ihrem chrisltichen Sonnenstuhl bequem machen,
denn sie sind ja Teil von Kollegahs Welt.


Das wird die sicher freuen, dass ihnen so ein Sprechgesangpsychopath einen Sonnenstuhl reserviert hat. Auch gut, dass Du es erwähnst, sonst hätte es wohl keiner mitbekommen.

#117: Re: Muselrapper soll man Muselrapper nennen - sonst verzerrt dass die Diskussion Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 14:39
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Du stigmatisierst aber alle anderen Rapper,
wenn Du eben nur von Rappern sprichst.


Das sollte man natürlich nicht tun. Rapper sind ja Künstler und daher sehr empfindsame Wesen.


manche sind es auch
Schulterzucken

#118: Re: Muselrapper soll man Muselrapper nennen - sonst verzerrt dass die Diskussion Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 14:44
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Du stigmatisierst aber alle anderen Rapper,
wenn Du eben nur von Rappern sprichst.


Das sollte man natürlich nicht tun. Rapper sind ja Künstler und daher sehr empfindsame Wesen.


manche sind es auch
Schulterzucken


Ich steh nicht so auf Hiphop, darum kannst Du Dir die missionarischen Links sparen.

#119: Re: Muselrapper soll man Muselrapper nennen - sonst verzerrt dass die Diskussion Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 15:09
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Du stigmatisierst aber alle anderen Rapper,
wenn Du eben nur von Rappern sprichst.


Das sollte man natürlich nicht tun. Rapper sind ja Künstler und daher sehr empfindsame Wesen.


manche sind es auch
Schulterzucken


Ich steh nicht so auf Hiphop, darum kannst Du Dir die missionarischen Links sparen.


ok,
mache ich bei Dir,
wollte Dir nur ein bisschen Farbe beigeben, weil Deine Zeilen sonst ein wenig zu eindimensional herüberkommen.

Um Dir die Tillich Zeile zu erklären: Tillich wendet sich immer stark gegen Rechts, AfD, Sexismus und Co. Mir ist nicht bekannt, dass er sonderlich engagiert gegen Atheistenphobie (Atheophobie vielleicht, wie wäre wohl die richtige Schreibe?) sich wendet. Klar, er ist Kuschelchrist und man kann nicht überall aktiv sein. Insbesondere für Minderheiten, die einen selbst in 'Frage' stellen.

Aber in einem religionskritischen Forum sollte halt auch der Blick darauf gerichtet sein,
wenn eben 'wir' auch fehlen.
Es fehlen schließlich nicht nur die 'Juden' in besagter Zeile.
Tillich geht sowas an seinem Hintern vorbei,
ebenso wie man von diesem auch keine religionskritischen oder kirchenkritischen Beiträge erwarten kann. Mir sind keine in Erinnerung.

Eine Frage an Dich, Kramer,
siehst Du die bisherige Diskussion wirklich als Stimmungsmache gegen muslimische Migranten?

Wenn ja,
wie sollte man denn sonst ein Problem diskutieren, dass derzeit aktuell eben 'in dieser Form' nur in diesem Milieu beheimatet ist. Und ja - auch bei autochthonen Deutschen gibt es Antisemitismus. Aber eben in anderer Form.

#120: Re: Muselrapper soll man Muselrapper nennen - sonst verzerrt dass die Diskussion Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 15:45
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Du stigmatisierst aber alle anderen Rapper,
wenn Du eben nur von Rappern sprichst.


Das sollte man natürlich nicht tun. Rapper sind ja Künstler und daher sehr empfindsame Wesen.


manche sind es auch
Schulterzucken


Ich steh nicht so auf Hiphop, darum kannst Du Dir die missionarischen Links sparen.


ok,
mache ich bei Dir,
wollte Dir nur ein bisschen Farbe beigeben, weil Deine Zeilen sonst ein wenig zu eindimensional herüberkommen.

Um Dir die Tillich Zeile zu erklären: Tillich wendet sich immer stark gegen Rechts, AfD, Sexismus und Co. Mir ist nicht bekannt, dass er sonderlich engagiert gegen Atheistenphobie (Atheophobie vielleicht, wie wäre wohl die richtige Schreibe?) sich wendet. Klar, er ist Kuschelchrist und man kann nicht überall aktiv sein. Insbesondere für Minderheiten, die einen selbst in 'Frage' stellen.

Aber in einem religionskritischen Forum sollte halt auch der Blick darauf gerichtet sein,
wenn eben 'wir' auch fehlen.
Es fehlen schließlich nicht nur die 'Juden' in besagter Zeile.
Tillich geht sowas an seinem Hintern vorbei,
ebenso wie man von diesem auch keine religionskritischen oder kirchenkritischen Beiträge erwarten kann. Mir sind keine in Erinnerung.

Eine Frage an Dich, Kramer,
siehst Du die bisherige Diskussion wirklich als Stimmungsmache gegen muslimische Migranten?

Wenn ja,
wie sollte man denn sonst ein Problem diskutieren, dass derzeit aktuell eben 'in dieser Form' nur in diesem Milieu beheimatet ist. Und ja - auch bei autochthonen Deutschen gibt es Antisemitismus. Aber eben in anderer Form.


Unter autochthonen Deutschen gibt es den eigentlichen Antisemitismus, unter Muslimen eher die re-importierte und politische Judenfeindschaft, siehe meinen Beitrag oben über die Forschungen des Politologen David Ranan. Antisemitismus christlicher Herkunft und die genannte Judenaggression sind zwei verschiedene Dinge, was man noch weiter aufdröseln könnte.

Abgesehen von diesem Unterschied, der eine entscheidende Bedeutung bei der Bekämpfung der Gewalt gegen Juden hat, ist der jeweilige Antisemitismus bei Christen und Muslimen ungefähr gleich häufig:

Zitat:
Die Zahlen der Bundespolizei stehen jedem zur Verfügung: Mehr als 95 Prozent aller antisemitischen Gewalt- und Straftaten werden in Deutschland durch nicht-muslimische Deutsche verübt. Antisemitische Gewalt kommt unter Muslimen nicht häufiger vor als unter Nicht-Muslimen. Wenn jemand trotzdem behauptet, dass die sogenannten muslimischen Gegenden für Juden gefährlich seien, schürt er nur antimuslimische Vorurteile und verhindert einen ehrlichen Dialog über den Antisemitismus der Mitte.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-03/juden-muslime-zusammenleben-deutschland/komplettansicht


Die Frage wäre also folgende:

"Warum sammeln sich die wenigen muslimischen Antisemiten besonders häufig in Milieus wie z.B. der Rap-Musik?"

Wahrscheinlich hängt das u.a. auch damit zusammen - wolle hatte es schon geschrieben - dass die Rap-Musik einer bestimmten Macho-Kultur besonders entgegen kommt. (Wo gibt es weibliche Rapperinnen?)

Mit dem Kampf gegen die rechte Rap-Szene wird natürlich die Rückständigkeit bestimmter muslimischer Milieus nicht verschwinden.

Das Ganze wirft auch ein Schlaglicht auf die unaufgearbeitete deutsche und europäische Vergangenheit wie auch auf die aktuelle Schuld der Unterstützung des Neokolonialismus in Nahost durch just die Deutschen und die anderen mächtigen europäischen Staaten.

#121: Muslimischer Antisemitismus Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 16:10
    —
Muslimischer Antisemitismus,
ein Beitrag des NDR vom 20-04
von der Islamwissenschaftlerin

Lamya Kaddor

https://mediandr-a.akamaihd.net/progressive/2018/0419/AU-20180419-1544-3600.mp3

#122: Wo bleibt der Schutz? Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 16:22
    —
Wo bleibt der Schutz?

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/antisemitismus-wo-bleibt-der-schutz-15550594.html

Zitat:
Die Auspeitschung eines Kippa-Trägers ist nicht nur Körperverletzung. Ihre Symbolik weckt düstere Erinnerungen – jetzt braucht es mehr als vorgefertigte Solidaritätsbekundungen.


Zitat:
Ob die Berliner Gürtelattacke aus religiösem Antisemitismus oder politischem Antiisraelismus – etwa als eine Reaktion auf das Agieren Israels im Gazastreifen – geschah, ist unklar.

(...) Das öffentliche Auspeitschen gilt in muslimisch geprägten Ländern ähnlich wie der Schuhwurf als explizite Demütigung. Diebe werden so bestraft oder publizistische Regimekritiker (...). Das symbolische Spezifikum des Gürtelschlags sei, so der Wiener Soziologe und Integrationsforscher Kenan Dogan Güngör, dass man das Opfer dadurch – anders als etwa beim Faustschlag – als Gegner nicht ernst nehme. Ähnlich wie das Bespucken oder Ohrfeigen diene der Gürtelschlag dazu, den anderen zu „demütigen, entmännlichen und zu verweichlichen“. Die Demütigung ist hier also wichtiger als die physische Verletzung.

#123: Re: Muselrapper soll man Muselrapper nennen - sonst verzerrt dass die Diskussion Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 20.04.2018, 20:05
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Fragen an Kramer


Unter autochthonen Deutschen gibt es den eigentlichen Antisemitismus,


wie unter vielen anderen Völkern auch. Die Frage ist nun wie viele sind es noch unter den Deutschen und welcher Art ist ihr Antisemitismus.
Der in seiner Reinform im Nationalsozialismus angewandte Antisemitismus biologistischer Prägung dürfte hier wohl in deutlicher Minderheit sein.

Eher dürften die Formen zu finden, die aus Dummheit und Desinformation gewachsen sind - Also die VT - Schiene - und da kämpft man momentan selbst in den Schulen schwer an - denn bedauerlicherweise gibt es halt im Internet und in der Musikszene eben die Quellen,
wo sich Suchende schnell ihr Weltbild zurechtkopieren können.

Aber ich schätze diesen Anteil in seiner aktuellen Gefährlichkeit für die hier unter uns lebenden Juden deutlich geringer ein,
als eben der muslimische Antisemitismus, mit dem sie aktuell bei uns in den Westdeutschen konfrontiert sind.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
unter Muslimen eher die re-importierte und politische Judenfeindschaft,


Das mit dem re-importiert ist für mich in der aktuellen Diskussion nicht nützlich. Wenn also ein muslimischer Syrer X hier einen Juden schlägt, soll dann das deutsche Gericht berücksichtigen, dass ja eigentlich die Deutschen ursächlich Schuld sind, dass der Jude von einem Syrer geschlagen wird. Der Syrer also eigentlich unschuldig sei und man für ihn Verständnis haben soll.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Und es zudem ob des Israel - Palästina Konfliktes eine politisches Dimension des Übergriffes gibt.


Da sage ich ganz klar nein. Das Antisemitismus ein No Go ist, eine rote Linie, die man nicht überschreitet, muss spürbar und für alle nachvollziehbar umgesetzt werden.
Das heißt konsequent in Integrationskursen darüber informieren und bei Verstößen streng sanktionieren.

siehe meinen Beitrag oben über die Forschungen des Politologen David Ranan.
Ich empfehle Dir diesbezüglich mehr die Frau Schröder und ihre Publikationen sowie ihre Beiträge in den Zeitungen.
https://www.uni-frankfurt.de/43551644/schroeter

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Antisemitismus christlicher Herkunft und die genannte Judenaggression sind zwei verschiedene Dinge, was man noch weiter aufdröseln könnte.


Welche Rolle hat denn der christliche Antisemitismus heute noch bei uns in D?

Den meisten Protestanten ist der ältere Luther erst in den Diskussionen um die Lutherdekade bekannt geworden. Vorher spielte dieser keine Rolle, sondern man orientierte sich in der Mehrheit an semitophilen Schriften Luthers.

Und bei den Katholen gibt es in unseren Breiten keinen 'Antisemitismuskult' (im polnischen Katholizismus sieht des stellenweise anders aus).

paganer Antisemitismus von völkischen in der Neofolk und Paganmetalszene hat aber durchaus eine Relevanz für die Jugendkultur - und zwar mehr als dieser christliche Randgruppenscheiss.

Denn stattdessen gibt es bei uns im Westen zahlreiche christliche Jugendprogramme wie die Aktion Sühnezeichen. Das mal so am Rande an Dich als Ostdeutschen gerichtet.


Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Abgesehen von diesem Unterschied, der eine entscheidende Bedeutung bei der Bekämpfung der Gewalt gegen Juden hat, ist der jeweilige Antisemitismus bei Christen und Muslimen ungefähr gleich häufig:

Zitat:
Die Zahlen der Bundespolizei stehen jedem zur Verfügung: Mehr als 95 Prozent aller antisemitischen Gewalt- und Straftaten werden in Deutschland durch nicht-muslimische Deutsche verübt. Antisemitische Gewalt kommt unter Muslimen nicht häufiger vor als unter Nicht-Muslimen. Wenn jemand trotzdem behauptet, dass die sogenannten muslimischen Gegenden für Juden gefährlich seien, schürt er nur antimuslimische Vorurteile und verhindert einen ehrlichen Dialog über den Antisemitismus der Mitte.


http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-03/juden-muslime-zusammenleben-deutschland/komplettansicht


Ein Artikel vom März 2015 bildet nicht die Zahlen ab,
die wir jetzt haben. Hier hat sich nämlich einiges getan - und zwar sehr zum negativen für den muslimischen Anteil an Straftaten gegen Juden.

Wir haben in der Zwischenzeit eine erhebliche Migration von schon in der Schule geschulten Antisemiten aus Syrien und dem Iran,
sowie eine türkische Minderheit innländisch, in der mindestens 25% zum eher israelkritischen und jetzt auch aktiv philopalästinensischen Erdoganlager dazu zählen.

Und die Übergriffe in den Schulen werden sowieso bisher nicht erfasst.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die Frage wäre also folgende:

"Warum sammeln sich die wenigen muslimischen Antisemiten besonders häufig in Milieus wie z.B. der Rap-Musik?"

Wahrscheinlich hängt das u.a. auch damit zusammen - wolle hatte es schon geschrieben - dass die Rap-Musik einer bestimmten Macho-Kultur besonders entgegen kommt. (Wo gibt es weibliche Rapperinnen?)


Und da liegt wolle wahrscheinlich richtig. Innerhalb der Rap-kultur gibt es einen starken Stream des Machismus. Dies spricht natürlich Machos an, insbesondere aus patriachalen Kulturräumen.
Dicke Autos, viele Frauen, Drogen und Muckis sind alles Sehnsuchtsobjekte vieler in Trashverhältnissen aufwachsenden junger Männer - unabhängig ihrer kulturellen Vorprägung.
Nur, die jeweilige kulturelle Vorprägung fördert dies bei den einen jedoch, bei den anderen mit anderer Prägung nimmt dies einen eher gegenläufigen Verlauf.

Oder mit anderen Worten - es ist am Ende doch die patriachale islamische Kultur, die die Orientierung an diesen homophoben Männern erleichtert - während andere zu Hause eher eine andere Kultur des Zusammenlebens von Mann und Frau erleben, wo Werte nicht aus einer verstaubten, sandigen Tradition oder etwa aus den tiefen der Religion kommen.

Und ja es gibt weibliche Rapperinnen. Ich hatte hier im FGH schon mehrmals,
auch mal mit kritischem Unterton zum Beispiel SXTN erwähnt. Pilz natürlich auch. Antifuchs hatte ich bisher noch nicht gepostet - obgleich ich diese schon ab und zu mal höre. Wilson wiederum hat die für mich etwas überschätzte Haiyti mehrmals gepostet - aber das ist halt Geschmackssache.

Ich poste dann halt jetzt einmal die Links zu SXTN:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2085741#2085741

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2127954#2127954

Nura von SXTN kommt übrigens aus einem muslimischen Elternhaus - insofern kann diese noch viel für säkulare Musliminnen bewirken.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Mit dem Kampf gegen die rechte Rap-Szene wird natürlich die Rückständigkeit bestimmter muslimischer Milieus nicht verschwinden.

natürlich nicht,
weil ja der Kampf gegen die Religion auch allgemein geführt werden muss -
Muslime bekommen halt jetzt der Feuer der Aufklärung ab,
was Christen schon seit 200, 300 Jahren abbekommen. Während die Christen in D. das mittlerweile gewohnt sind, ist das für viele Muslime Neuland - insbesondere wenn sie neu hier im Lande sind.
Und nein - eine Schonfrist sollte es hier nicht geben.
Dafür starben zu viele Menschen bei Charlie Hebdo und im Bataclan.


Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Das Ganze wirft auch ein Schlaglicht auf die unaufgearbeitete deutsche und europäische Vergangenheit wie auch auf die aktuelle Schuld der Unterstützung des Neokolonialismus in Nahost durch just die Deutschen und die anderen mächtigen europäischen Staaten.


Der Kommentar gehört eher dann in den Syrien Thread.

#124: Ben Salomos Rücktritt. Ein Kommentar Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 21.04.2018, 15:36
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1083567.antisemitismus-judenhass-an-der-grundschule.html
Zitat:
Am Wochenende war ein antisemitischer Vorfall an der Paul-Simmel-Grundschule in Tempelhof bekannt geworden. Die »Berliner Zeitung« berichtet von einer Schülerin, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von muslimischen Mitschüler*innen bedroht worden sein soll. Seit etwa drei Jahren komme es an der Schule zu religiös motivierten Bedrohungen, zuletzt Ende Februar. (...)


In diesem Artikel beschreiben Eltern eines 'Schweinedeutschen', dass ihnen die Polizei empfahl:
Zitat:
Ziehen Sie am besten in einen anderen Bezirk.


Also könnte man den Juden doch auch einfach empfehlen wegzuziehen. Schulterzucken


Das Wort 'Umvolkung' ist AfD-Nazisprache,
aber wenn man die Entwicklungen so sieht kann man von einer 'Ausvolkung' sprechen. Den Begriff haben die 'Rechten' noch nicht besetzt. Es wird nämlich in Zukunft wohl nur schwer möglich sein, wenn man eine bestimmte Haltung, Einstellung oder Lebensweise hat - die zwar vom GG gedeckt ist - die aber von einem sich ausbreitenden urban-muslimischen Faschismus nicht toleriert wird,
diese zu Leben. Es sei denn,
man verschwindet aus diesem Land, oder zumindest aus seinem Beruf / Hobby.

Aktuell verlässt der bekannte Battle Rapper Ben Salomo - jüdischer Herkunft - die Deutschrapszene.

Rapper Ben Salomo kündigt Rückzug an
Der Antisemitismus der Rap-Szene

http://www.deutschlandfunkkultur.de/rapper-ben-salomo-kuendigt-rueckzug-an-der-antisemitismus.2156.de.html?dram:article_id=415890

Jener Rapper also, der zu Beginn dieses Threads eine Rolle spielte, als er als 'Diskussionsleiter' die antizionistische / antisemitische Hamaspunchline von Mighty Mo abbekam, ähnliches gab es auch schon Jahre vorher.

Sein aktueller Rückzug verdeutlicht aber noch einmal die Verdichtung des Problems,
das über Jahre in deutschen Städten gewachsen, und das nun seit 2015 eine Verstärkung durch zugewanderten Antisemitismus erfuhr.

Von den zahlreichen im Netz befindlichen Interviews empfehle ich dieses hier mal zum Einstieg,
das aber auch einige Probleme der PC - Toleranz gegenüber dem Islam hat.

Interview also vom 13-04 in der Berliner Morgenpost:

https://www.morgenpost.de/kultur/article214010643/Der-deutsche-Rap-ist-so-antisemitisch-wie-Rechtsrock.html

Zitat:
"Der deutsche Rap ist so antisemitisch wie Rechtsrock"
Nach dem Echo für Kollegah und Farid Bang spricht der jüdische Rapper Ben Salomo im Interview über Judenfeindlichkeit im Rap.


Zitat:
    Haben Sie selbst Antisemitismus erfahren?

Ben Salomo: Natürlich. Das fängt damit an, dass Backstage jemand einen Joint nicht weitergibt und als "Jude" beschimpft wird. In Gesprächen mit anderen Rappern werde ich sofort in die Außenminister-Position von Israel gedrängt. Da soll ich mich dann von der Politik Israels distanzieren. Aber ich habe Antisemitismus nicht nur in der Rap-Szene erlebt – das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Ich wurde bereits in der siebten Klasse von türkischen und arabischen Mitschülern wegen meines Jüdischseins diskriminiert und angegriffen.
fett von mir
Wer Ben Salomo kennt, weiß, dass er ein äußerst toleranter Mensch ist, jemand, der niemals jemanden ob seiner Herkunft negativ versucht zu brandmarken.
Hier aber vermeidet er das Wort muslimisch - nun - vielleicht auch bei dem einen oder der anderen zu Recht. Entscheidend ist hier aber die Beschreibung von Mitschülern aus dem vorderen Orient und damit eben aus muslimisch geprägten Ländern.
Um von einem gesamtgesellschaftlichen Problem zu sprechen - hätte er auch von autochthonen Deutschen diskriminiert werden müssen.
Das aber beschreibt er nicht.
Und es sei gerne hier auch gesagt -ja, unter autochthonen jungen Deutschen (in Westdeutschland) gibt es auch Antisemitismus - nur, dieser ist so verschwindend gering unter diesen jungen Deutschen,
dass er eben den Opfern nicht auffällt.

Zitat:
Ja, die deutsche Rap-Szene ist in weiten Teilen genauso antisemitisch wie die deutsche Rechtsrock-Szene.

Nein, sie ist im Bereich der muslimischen Aktiven deutlich stärker antisemitisch als weite Teile der Rechtsrockszene. Die extremen Ränder im Rechtsrock lass ich hier mal außen vor. Es geht hier also im Vergleich mit Bands wie Frei.Wild - um den Massenvergleich Echokompatibel zu halten.

Zitat:
Bei vielen, die ich kenne, spiegelt sich das noch nicht mal in den Texten wider, aber sehr viele glauben an antijüdische Verschwörungstheorien. Dadurch kommt das dann auch immer wieder in den Songs vor.

auch das sehe ich deutlich stärker im muslimischen Deutschrap.

Zitat:
    Die Rapper sind also Spiegel antisemitischer Tendenzen in der ganzen Gesellschaft?


Nicht nur das! Sie sind auch ein besonders starker Multiplikator dieser Vorurteile. Sie haben Millionen junge und fanatische Fans, die die Rapper als Idole sehen. Die können das noch gar nicht reflektieren. Das ist eine sehr, sehr gefährliche Sache. Dass der Echo so was auch noch kürt, ist kein Skandal, das ist ein komplettes Versagen.

und hier trifft Ben des Pudels Kern.
Das mit dem Spiegel der Gesellschaft halte ich zwar für daneben,
weil sie eben nur einen Teil der Gesellschaft und der Szene abbilden - aber der Einfluss ist immens, weil ja sozusagen auch von Linken Rappern bzw. Links verortenden Rappern diesen antisemitischen Muslimen im Biz Steigbügel für den Fame gehalten werden.
Meine Fresse - gerade Haftbefehl wurde hier aufgebaut.
Und wie schon gesagt hat Böhmermann auch schon Kollegha eine Plattform gegeben, in der Hoffnung diesen durch ein paar Witzchen einzufangen - hat super geklappt, Böhmi. Mit den Augen rollen

Und ja,
es ist auch keine Hilfe,
wenn gebührenfinanziert im für Jugendliche gegründeten Spartenkanal funk von ARD und ZDF Antisemiten eine Plattform geboten wird,
nur weil diese so 'lecker' integriert sind.

#125: Statistik und muslimische Gewalttaten in urbanen Zentren Deutschlands Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 21.04.2018, 15:48
    —
Quelle:
http://www.zeit.de/2018/17/antisemitismus-juden-muslime-schule-deutschland

Zitat:
"Hitler war ein guter Mann", sagt die Mitschülerin
An Deutschlands Schulen werden Juden beleidigt und bedroht. Die jüngsten Vorfälle haben auch Politiker aufgerüttelt – aber was kann man gegen den Antisemitismus unter Jugendlichen tun, ganz praktisch?


Zitat:
Im vergangenen Dezember wird ein Schüler an einer Oberschule im Wedding als "Kindermörder" beschimpft. "Hitler war ein guter Mann, denn er hat die Juden getötet", bekommt er zu hören. Die Täterin ist eine Mitschülerin, 18 Jahre alt, sie hat arabische Wurzeln.


und da ja immer so gerne Statistiken bemüht werden:

Zitat:
Die Polizeiliche Kriminalstatistik hat für das Jahr 2017 bundesweit 1.453 antisemitische Delikte registriert, davon 32 Gewalttaten. Über 90 Prozent der Delikte werden dabei dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet. Das ist umstritten, denn ist ein Täter nicht bekannt, erfolgt diese Einstufung automatisch. Schulen werden in der Statistik nicht gesondert erfasst, auch tauchen dort nur die strafrechtlich relevanten Fälle auf. (...) Laut Zentralrat gibt es mindestens hundert jüdische Gemeinden. Eine aktuelle Umfrage der Universität Bielefeld unter rund fünfhundert Juden ergab: 78 Prozent nehmen eine Zunahme von Antisemitismus wahr. Viele Betroffene, so heißt es, gehen nicht zur Polizei.
fett und unterstrichen von mir

Ja,
wenn man antisemitische Delikte bei unbekannten Täter automatisch den Rechtsextremen zuordnet,
ja dann muss man sich über die Diskrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung (Übergriffe und Taten im urbanen - westdeutschen Milieu von jungen Migranten) und Statistik 'rechtsextreme Delikte' nicht wundern,
insbesondere wenn Vorkommnisse in Schulen nicht oder nur selten erfasst werden.

#126:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 21.04.2018, 16:14
    —
Jein, in NRW werden sie ja erfasst, und bis jetzt sieht das nicht nach einem Massendelikt aus, deutlich geringer als Drogendelikte. Da kommt man beim Einsammeln von unter das Waffengesetz fallenden Messern auf ganz andere Größenordnungen.
Dass man alle Taten, bei denen kein Täter idedentifiziert werden kann, rechtsextrem zuordnet, ist sicher falsch. Aber ich bin mir auch gar nicht sicher, dass dem flächendeckend so ist. Schließlich gibt es ja auch ein Täterbild des "südländisch aussehenden" Angreifers, das man den Rechtsextremen nicht automatisch zuordnet. Hakenkreuzschmiereien werden dagegen mehrheitlich wohl richtig zugeschrieben, bei anderen, insbesondere mit Israelbezug, muß das durchaus nicht so sein.

#127: Re: Statistik und muslimische Gewalttaten in urbanen Zentren Deutschlands Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 21.04.2018, 16:47
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Quelle:
http://www.zeit.de/2018/17/antisemitismus-juden-muslime-schule-deutschland

Zitat:
"Hitler war ein guter Mann", sagt die Mitschülerin
An Deutschlands Schulen werden Juden beleidigt und bedroht. Die jüngsten Vorfälle haben auch Politiker aufgerüttelt – aber was kann man gegen den Antisemitismus unter Jugendlichen tun, ganz praktisch?


Zitat:
Im vergangenen Dezember wird ein Schüler an einer Oberschule im Wedding als "Kindermörder" beschimpft. "Hitler war ein guter Mann, denn er hat die Juden getötet", bekommt er zu hören. Die Täterin ist eine Mitschülerin, 18 Jahre alt, sie hat arabische Wurzeln.


und da ja immer so gerne Statistiken bemüht werden:

Zitat:
Die Polizeiliche Kriminalstatistik hat für das Jahr 2017 bundesweit 1.453 antisemitische Delikte registriert, davon 32 Gewalttaten. Über 90 Prozent der Delikte werden dabei dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet. Das ist umstritten, denn ist ein Täter nicht bekannt, erfolgt diese Einstufung automatisch. Schulen werden in der Statistik nicht gesondert erfasst, auch tauchen dort nur die strafrechtlich relevanten Fälle auf. (...) Laut Zentralrat gibt es mindestens hundert jüdische Gemeinden. Eine aktuelle Umfrage der Universität Bielefeld unter rund fünfhundert Juden ergab: 78 Prozent nehmen eine Zunahme von Antisemitismus wahr. Viele Betroffene, so heißt es, gehen nicht zur Polizei.
fett und unterstrichen von mir

Ja,
wenn man antisemitische Delikte bei unbekannten Täter automatisch den Rechtsextremen zuordnet,
ja dann muss man sich über die Diskrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung (Übergriffe und Taten im urbanen - westdeutschen Milieu von jungen Migranten) und Statistik 'rechtsextreme Delikte' nicht wundern,
insbesondere wenn Vorkommnisse in Schulen nicht oder nur selten erfasst werden.


Das stelle ich in Frage. Siehe dazu eine brandaktuelle Statistik von Anfang diesen Jahres:

Zitat:
Bei 1377 Delikten geht die Polizei von rechts motivierten Tätern aus. 33 Straftaten werden ausländischen Judenfeinden - ohne Islamisten - zugeschrieben, weitere 25 Delikte „religiös motivierten“ Antisemiten, also meist muslimischen Fanatikern ausländischer sowie deutscher Herkunft. Bei 17 Taten war es der Polizei trotz erkennbarem Judenhass nicht möglich, ein politisches Milieu zu ermitteln. Nur ein einziges Delikt, eine Volksverhetzung, war nach Erkenntnissen der Polizei links motiviert.

Quelle: tagesspiegel vom 11.02.2018
https://www.tagesspiegel.de/politik/hass-gegen-juden-in-deutschland-pro-tag-im-schnitt-vier-antisemitische-straftaten/20949750.html


In verschiedenen parlamentarischen Anfragen der LINKEN zur neofaschistischen Gewalt wurde immer wieder deutlich, wie sehr diese in der Statistik als von "unpolitischen Einzeltätern" begangen unterschätzt wird.

In einer Studie von 2012 wurden bei 20% der Gesamtbevölkerung in der BRD antisemitische Einstellungen ermittelt. Die Annahme, dass Muslime einen stärkeren Antisemitismus hätten als autochthone Deutsche wurde nirgendwo wissenschaftlich bestätigt. Bedenke dabei, dass Einstellungen und Handlungen sich grundsätzlich nicht decken müssen.

Dazu kommt, dass die Quelle der Feindschaft gegen jüdische Menschen bei *eingeborenen Deutschen* und Muslimen aus Nahost eine jeweils andere ist.

Du hattest oben gefragt, welches die Quelle und die Art des christlichen Antisemitismus ist. Die Quelle ist die Art der christlichen Religion, welche einen Bi-Theismus darstellt, d.h. *Gott* ist im Christentum immer nur im Zusammenhang mit dem *Teufel* - dem *Antigott* - zu denken. In der christlichen Geschichte wurden stets Sündenböcke als vom *Teufel Besesssene* verfolgt, gefoltert und massenweise ermordet, Ketzer, Aufständische, *Hexen*, Sinti & Roma - und Juden.

Ein solcher Teufelsglauben existiert im Islam nicht. Auch die historische Empirie bestätigt, dass es meist eine friedliche Koexistenz zwischen Muslimen und Juden gegeben hat. Im Iran ist das heute noch so.

Seit 2.700 Jahren leben Juden im Iran – und sie wollen dort auch bleiben

Den Antisemitismus, den Muslime aus ihren Ländern mitbringen, haben sie von christlichen und faschistischen Kolonisatoren und Missionaren mitgebracht und der Rest ist politische Judenfeindschaft.

------

Es ist eine Sache, mit Gewalt in der Schule und auf offener Straße und in der Rap-Musik gegen jüdische Mitmenschen polizeilich und juristisch umzugehen.

Wesentlicher und auf Dauer wirksamer wäre jedoch eine Aufarbeitung der deutschen und europäischen Geschichte des Christentums, die immer noch nicht vergangen ist, sondern latent weiter in der europäischen Bevölkerung brodelt. Und zweitens muss endlich die neokoloniale Politik des westlichen Imperialismus gegen die Länder in Nahost und im Maghreb beendet werden.

Den Muslimen wiederum muss gezeigt werden, dass die westliche/christliche Form des Antisemitismus unislamisch und also für einen ordentlichen Muslim "bähbäh" ist. Das wäre sicherlich pädagogisch heilsam.

Dies alles erfordert eine breite öffentliche und wissenschaftliche Diskussion - und zwar nicht bei Maybritt Illner.

#128:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 22.04.2018, 08:05
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:
Jein, in NRW werden sie ja erfasst, und bis jetzt sieht das nicht nach einem Massendelikt aus, deutlich geringer als Drogendelikte. Da kommt man beim Einsammeln von unter das Waffengesetz fallenden Messern auf ganz andere Größenordnungen.
Dass man alle Taten, bei denen kein Täter idedentifiziert werden kann, rechtsextrem zuordnet, ist sicher falsch. Aber ich bin mir auch gar nicht sicher, dass dem flächendeckend so ist. Schließlich gibt es ja auch ein Täterbild des "südländisch aussehenden" Angreifers, das man den Rechtsextremen nicht automatisch zuordnet. Hakenkreuzschmiereien werden dagegen mehrheitlich wohl richtig zugeschrieben, bei anderen, insbesondere mit Israelbezug, muß das durchaus nicht so sein.

Jein,
NRW hat schon eine ganz prägnant eigene Struktur der Rechtsextremen. Schließlich gibt es dort bundesweit vernetzte Nazis aus Dortmund,
und Hogesa hat sich auch in NRW gegründet.

Bei uns in Wiesbaden haben wir vor allem mit faschistischen Türken Probleme,
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1998622#1998622
in ländlichen Regionen Hessens sind es dann wieder mehr rechtsextreme autochthone Deutsche.

zu anderen Aspekten dann in meiner Antwort auf Skeptiker.

#129: Re: Statistik und muslimische Gewalttaten in urbanen Zentren Deutschlands Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 22.04.2018, 08:48
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
(...)
Dazu kommt, dass die Quelle der Feindschaft gegen jüdische Menschen bei *eingeborenen Deutschen* und Muslimen aus Nahost eine jeweils andere ist.


Unter autochthonen jungen Deutschen ist Jude als Schimpfwort nicht verbreitet,
sehr wohl aber unter jungen Muslimen (hier kann man vielleicht auch allgemein Migranten sagen, da auch in Osteuropa leider 'Jude' [zyd] als Schimpfwort benutzt wird.

Siehe hier in der WDR-Doku zum Antisemitismus im Deutschrap:

https://youtu.be/HXZCmXK9wWc?t=389

Und genau dieser Alltagsrassismus ist es, der eben in diesem Millieu deutlich höher anzusiedeln ist, als eben bei 'uns'.

Ben Salomo hat seine schlechten Erfahrungen in der Schulzeit nicht mit autochthonen Deutschen Schülern erlebt!

Quelle: siehe Thread weiter oben
Zitat:
Ich wurde bereits in der siebten Klasse von türkischen und arabischen Mitschülern wegen meines Jüdischseins diskriminiert und angegriffen.



Skeptiker hat folgendes geschrieben:
(...)
Den Muslimen wiederum muss gezeigt werden, dass die westliche/christliche Form des Antisemitismus unislamisch und also für einen ordentlichen Muslim "bähbäh" ist. Das wäre sicherlich pädagogisch heilsam. (...)


nö,
muss gar nicht. Es muss auch nicht den Christen gezeigt werden, das Antisemitismus 'unchristlich' ist, noch irgendeiner anderen Gruppe, dass dieser eben gruppenspezifisch abzulehnen sei.

Es reicht vollkommen aus, wenn die in der Schule lernen, Rassismus ist Scheiße und unmenschlich. Und Antisemitismus ist Rassismus.

Ich bin ein großer Freund von religiösem Analphabetismus und sehe darin keinen Vorteil, religiöse Sonderprogramme einzurichten wie etwa den Religionsunterricht.

Viel wichtiger halte ich eine neutrale Wertevermittlung in den Schulen, die dann an Stelle der verstaubten, tradierten religiösen Modelle treten kann.

#130: Re: Statistik und muslimische Gewalttaten in urbanen Zentren Deutschlands Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 22.04.2018, 12:28
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
(...) Dazu kommt, dass die Quelle der Feindschaft gegen jüdische Menschen bei *eingeborenen Deutschen* und Muslimen aus Nahost eine jeweils andere ist.


Unter autochthonen jungen Deutschen ist Jude als Schimpfwort nicht verbreitet,
sehr wohl aber unter jungen Muslimen (hier kann man vielleicht auch allgemein Migranten sagen, da auch in Osteuropa leider 'Jude' [zyd] als Schimpfwort benutzt wird.

Siehe hier in der WDR-Doku zum Antisemitismus im Deutschrap:

https://youtu.be/HXZCmXK9wWc?t=389

Und genau dieser Alltagsrassismus ist es, der eben in diesem Millieu deutlich höher anzusiedeln ist, als eben bei 'uns'.

Ben Salomo hat seine schlechten Erfahrungen in der Schulzeit nicht mit autochthonen Deutschen Schülern erlebt!

Quelle: siehe Thread weiter oben
Zitat:
Ich wurde bereits in der siebten Klasse von türkischen und arabischen Mitschülern wegen meines Jüdischseins diskriminiert und angegriffen.


Danke für den Link auf die WDR-Doku, sehr interessant gemacht. Besonders wichtig der Beitrag von Jacob Baier über ein Video von Kollegah mit dem Titel "Apokalypse". Dort geht es um den "Kampf des Bösen gegen das Gute". (Man erinnere sich an das imperialistische Paradigma von Bush vom Kommunismus als dem "Reich des Bösen".)

Im kommentierten Videoclip von Kollegah hat der "Teufel" das Ziel/die Aufgabe, die Bevölkerungszahl zu dezimieren. In einer Aufnahme wird gezeigt, wie dieser "Teufel" an der einen Hand einen Ring mit einem Instagram/einem Davidstern trägt. Das verweist auf die christliche Herkunft des im Video codierten Antisemitismus:

https://www.youtube.com/watch?v=HXZCmXK9wWc&feature=youtu.be&t=555s

Zu Kollegah schreibt wikipedia:

Zitat:
Blume wurde als Sohn eines kanadischen Vaters und einer deutschen Mutter in Friedberg (Hessen) geboren und verbrachte seine Jugend teilweise vaterlos. Er wuchs in Simmern/Hunsrück auf und besuchte dort das Herzog-Johann-Gymnasium.

Blume war zeitweise als Übersetzer tätig. Nach 2003 ließ er seine Übersetzertätigkeit für seine beginnende Rap-Karriere ruhen, die er unter dem Pseudonym T.O.N.I. begann. 2008 erklärte er in einem Interview, er sei durch seinen algerischen Stiefvater in Kontakt mit dem Islam gekommen, habe sich darüber informiert und sei daraufhin als 15-Jähriger gläubiger Muslim geworden. Sein Künstlername „Kollegah“ sei auf seinen Stiefvater zurückzuführen.


https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kollegah&oldid=176754751


Obwohl später Moslem geworden, wurde Blume in Deutschland christlich sozialisiert. Anders verhält es sich bei Farid Bang, der zwar in Spanien geboren wurde, aber von islamischen Eltern erzogen wurde. Welche Struktur dessen Antisemitismus hat, wäre zu untersuchen.

Auf jeden Fall ist es wichtig, hier zu unterscheiden.

Zur Rolle des christlichen Bi-Theismus bei Rassismus und Antisemitismus siehe Wolfgang Wippermann:

Zitat:
Wolfgang Wippermann: Rassenwahn und Teufelsglaube

Drei Thesen will dieses Buch belegen:

1. Rassenwahn und Teufelsglaube ähneln sich strukturell
2. diese strukturelle Ähnlichkeit entstand historisch, weil es gemeinsame Ursprünge gibt
3. der Rassenwahn ist der säkularisierte Teufelsglaube

Alle Thesen werden sauber und akribisch besprochen und nachgewiesen.

Der christliche Teufelsglaube und der heidnische Dämonenglaube waren die gemeinsamen Ursprünge des Hexenwahns. Er dauerte bis zur Aufklärung. Allerdings wurde er nur durch den Rassenwahn ersetzt, der ab da seinen verhängnisvollen Verlauf nahm.
Zwischen der Verfemung der Juden, Roman und Sinti und den Afrikaner zeigt Wippermann zahlreiche Bezüge auf.


http://www.gavagai.de/Buch/mr/HHDMR08.htm


Insofern ist - ungeachtet aller oberflächlichen Säkularisierung - das Christentum nach wie vor ein aufzuarbeitendes Kapitel und ein brandaktuelles Problem.

Die muslimische Variante des christlichen Antisemitismus plus die politische Judenfeindschaft sind selbstverständlich ein zusätzliches aktuelles Problem. Dennoch sollte man beides nicht vermischen, das ist mein Argument in dieser Debatte.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
(...) Den Muslimen wiederum muss gezeigt werden, dass die westliche/christliche Form des Antisemitismus unislamisch und also für einen ordentlichen Muslim "bähbäh" ist. Das wäre sicherlich pädagogisch heilsam. (...)


nö,
muss gar nicht. Es muss auch nicht den Christen gezeigt werden, das Antisemitismus 'unchristlich' ist, noch irgendeiner anderen Gruppe, dass dieser eben gruppenspezifisch abzulehnen sei.


Antisemitismus ist nicht nur unislamisch, er ist vor allem unmenschlich. Leider ist Antisemitismus sehr wohl christlich geprägt.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Es reicht vollkommen aus, wenn die in der Schule lernen, Rassismus ist Scheiße und unmenschlich. Und Antisemitismus ist Rassismus.


Klar, in den Schulen, den Unis, den Ausbildungsstätten, auf öffentlichen Plätzen und in den Medien. Aber es muss die wissenschaftliche Seite dabei sein, damit die Menschen es nachvollziehen, nach-denken, nach-prüfen können.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Ich bin ein großer Freund von religiösem Analphabetismus und sehe darin keinen Vorteil, religiöse Sonderprogramme einzurichten wie etwa den Religionsunterricht.

Viel wichtiger halte ich eine neutrale Wertevermittlung in den Schulen, die dann an Stelle der verstaubten, tradierten religiösen Modelle treten kann.


Der Ansicht bin ich auch. Prost

#131: Re: Statistik und muslimische Gewalttaten in urbanen Zentren Deutschlands Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 22.04.2018, 19:22
    —
In der "Heute Show" vom 20.04. hat Oliver Welke zwei Beiträge zum Thema "Rap & Antisemitismus" präsentiert, mit der bewährten Mischung aus Kritik und Satire:

Antisemitismus im deutschen Rap? Ein Echo für Kollegah und Farid Bang

Dennis aus Hürth wird Rapper (mit Martin Klempnow)

(Beide Videos sind etwa 3-4 Minuten lang.)

#132: Kritik an Heute -Show zur Echoverleihung an Kollegah und Farid B. Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 22.04.2018, 23:56
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
In der "Heute Show" vom 20.04. hat Oliver Welke zwei Beiträge zum Thema "Rap & Antisemitismus" präsentiert, mit der bewährten Mischung aus Kritik und Satire:


bewährt?,
Kritik?
Mit den Augen rollen
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Antisemitismus im deutschen Rap? Ein Echo für Kollegah und Farid Bang

Gut war hier noch der Part von O. Polak. Ja, der war sogar Spitze.
Durchschnittlich der Part gegen Farid Bang - Sorry, der Kerl liefert soviel Kanonfutter, da kann man in den Tagen von Echo bis zum Sendetag mehrabliefern, als diese 'Bildungswitzchen' mit Klassikern.

Oliver Welke und Co. ist übrigens in diesem Beitrag wieder gelungen,
weder Farid Bang noch Kollegah als Muslime vorzustellen. Er holt ja doch bei Kollegha immerhin soweit aus, dass er seinen bürgerlichen Namen Felix Blume und seine Herkunft Düsseldorf benennt.
Bravo. Es wäre keine Verrenkung gewesen, wenn er den muslimischen Hintergrund von Kollegah, nämlich seine selbst gewählte Annahme des Islams als seine Religion als er noch Jugendlicher war,
sowie der Einfluss des kreationistischen und antisemitischen Muslim Harun Yahya,

so erweckt die Heute Show den falschen Eindruck und schreibt die diese Taten einem falschen Umfeld zu.

Noch krasser wird diese Fehlleistung, wenn man sich den nachfolgenden von Dir verlinkten Beitrag anschaut:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Dennis aus Hürth wird Rapper (mit Martin Klempnow)
(...)


Mit den Augen rollen

Wenn man wirklich mit einem Klischee Rapper als Kunstfigur arbeiten wollte,
dann hätte die Figur nicht Dennis heißen sollen,
sondern Tarek oder Mohammed und nicht Dennis.

Danach ist der Werdegang dieses Dennis eben nicht typisch für Aktive im Hip-Hop-Biz. Hier wird es nämlich so dargestellt, als ob die Aktiven, wenn überhaupt, nur Hauptschulabschluss hätten.
Zitat Dennis: "fast Hauptschulabschluss"
und dann noch ein bisschen Berufsschule.

Die Schreiberlinge dieser Sketche fühlen sich wohl bildungsbürgerlich ganz erhaben - und - was noch viel wichtiger ist - ganz entrückt, denn sie haben wahrscheinlich nie eine Berufsschule von Innen gesehen. Eher dürfte der Weg wohl über Hotel - Mama, zur Uni - und dann über Praktika zum Fernsehen geführt haben.
Aber Hauptsache mal über Menschen mit niederen Schulabschlüssen Witzchen machen - sich dann aber beschweren, dass diese von der Gesellschaft ausgegrenzt werden und diese keine Lehrstellen bekommen.

Dabei wird die von dir beklatschte Satire selber ausgrenzend.

Sie ist aber zudem auch falsch. Denn Dennis versucht ja dann schließlich ein Lied gegen alle Religionen zu rappen und wird dann von der Figur Tarek ermahnt, nicht gegen den Islam zu rappen da sonst Terrorgefahr.

Die Situation die wir aber mit muslimischen Rappern im Deutsch-Rap haben, ist die, dass diese von sich aus schon nicht kritisch über den Islam rappen würden. Nicht aus Angst vor Terror, sondern aus Liebe zu ihrer Religion.
Kein Problem haben die meisten dieser jedoch damit, gegen Juden zu singen.

Insofern hat dieses Video das Thema total verfehlt. Ähnlich wie aktuell geschätzt 90% der Zeitungsbeiträge zu dem Antisemitismus im Deutschrap.

Übrigens,
die außer Farid Bang und Kollegah in der WDR Doku auch breiter behandelten PA Sports und Haftbefehl sind ebenfalls Muslime.
Einen nichtmuslimischen Deutschrapper der antisemitisch ist, nennt die ganze Doku nicht. Wie kommt denn das, Smilie

#133: Re: Kritik an Heute -Show zur Echoverleihung an Kollegah und Farid B. Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.04.2018, 15:25
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Antisemitismus im deutschen Rap? Ein Echo für Kollegah und Farid Bang


Gut war hier noch der Part von O. Polak. Ja, der war sogar Spitze.
Durchschnittlich der Part gegen Farid Bang - Sorry, der Kerl liefert soviel Kanonfutter, da kann man in den Tagen von Echo bis zum Sendetag mehrabliefern, als diese 'Bildungswitzchen' mit Klassikern.

Oliver Welke und Co. ist übrigens in diesem Beitrag wieder gelungen,
weder Farid Bang noch Kollegah als Muslime vorzustellen. Er holt ja doch bei Kollegha immerhin soweit aus, dass er seinen bürgerlichen Namen Felix Blume und seine Herkunft Düsseldorf benennt.
Bravo. Es wäre keine Verrenkung gewesen, wenn er den muslimischen Hintergrund von Kollegah, nämlich seine selbst gewählte Annahme des Islams als seine Religion als er noch Jugendlicher war, sowie der Einfluss des kreationistischen und antisemitischen Muslim Harun Yahya,

so erweckt die Heute Show den falschen Eindruck und schreibt die diese Taten einem falschen Umfeld zu.


Ich selber hatte etwas zur Herkunft von Kollegah geschrieben. Er ist für mich christlich-westlich-deutsch grundsozialisiert. Den Islam hat er sich später erst draufgepappt. Beleg dafür - darauf bist du nicht eingegangen - ist die Verwendung christlich-antisemitischer Symbolik in seinem Video.

Auf beides ist Oliver Welke auch korrekt eingegangen und im übrigen auch der Forscher im WDR-Beitrag.

Bei Farid Bang, der in Spanien aufgewachsen ist, weiß ich nicht so genau, wo seine Sozialisationsschwerpunkte liegen.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Noch krasser wird diese Fehlleistung, wenn man sich den nachfolgenden von Dir verlinkten Beitrag anschaut:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Dennis aus Hürth wird Rapper (mit Martin Klempnow)
(...)


Mit den Augen rollen

Wenn man wirklich mit einem Klischee Rapper als Kunstfigur arbeiten wollte, dann hätte die Figur nicht Dennis heißen sollen, sondern Tarek oder Mohammed und nicht Dennis.

Danach ist der Werdegang dieses Dennis eben nicht typisch für Aktive im Hip-Hop-Biz. Hier wird es nämlich so dargestellt, als ob die Aktiven, wenn überhaupt, nur Hauptschulabschluss hätten. Zitat Dennis: "fast Hauptschulabschluss" und dann noch ein bisschen Berufsschule.

Die Schreiberlinge dieser Sketche fühlen sich wohl bildungsbürgerlich ganz erhaben - und - was noch viel wichtiger ist - ganz entrückt, denn sie haben wahrscheinlich nie eine Berufsschule von Innen gesehen. Eher dürfte der Weg wohl über Hotel - Mama, zur Uni - und dann über Praktika zum Fernsehen geführt haben.
Aber Hauptsache mal über Menschen mit niederen Schulabschlüssen Witzchen machen - sich dann aber beschweren, dass diese von der Gesellschaft ausgegrenzt werden und diese keine Lehrstellen bekommen.

Dabei wird die von dir beklatschte Satire selber ausgrenzend.


Die Satire der "Heute Show" zieht viele gesellschaftlichen Gruppen durch den Kakao und stellt ggf. deren Dummheit plastisch dar. Bei der "Reportage" über den Rap-Newcomer "Dennis" liest der zwischendurch in einem Lexikon mit dem Titel "Reime für Rapper" oder so ähnlich, nach dem Motto: "Hauptsache, es reimt sich, Inhalt egal."

Auch bei der Echo-Preisverleihung zählte ja in erster Linie der kommerzielle Erfolg und nicht die Qualität. Die Satire über Dumm-Dennis ziehlte meiner Meinung nach auf diesen Sachverhalt ab und ist keine Diskriminierung von Hauptschülern.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Sie ist aber zudem auch falsch. Denn Dennis versucht ja dann schließlich ein Lied gegen alle Religionen zu rappen und wird dann von der Figur Tarek ermahnt, nicht gegen den Islam zu rappen da sonst Terrorgefahr.

Die Situation die wir aber mit muslimischen Rappern im Deutsch-Rap haben, ist die, dass diese von sich aus schon nicht kritisch über den Islam rappen würden. Nicht aus Angst vor Terror, sondern aus Liebe zu ihrer Religion. Kein Problem haben die meisten dieser jedoch damit, gegen Juden zu singen.


Nun ist Antisemitismus schon noch etwas mehr als nur "gegen Juden". Antisemitismus ist eine Struktur von Diskriminierung, welche sich - ggf. entsprechend modifiziert - auch auf andere Gruppen übertragen lässt und in der Vergangenheit auch übertragen ließ.

Auch beim Punkt "gegen Israel" muss man genau gucken, was ist Kritik, was ist Hetze. Wer hier nicht unterscheiden kann - oder schlimmer! - wer hier nicht unterscheiden will (!), der vermischt Antisemitismus mit Kritik und das ist schlimm.

Nun ist aber der Fall bei Kollegah und auch Farid Bang klar - beide sind keine Kritiker.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Insofern hat dieses Video das Thema total verfehlt. Ähnlich wie aktuell geschätzt 90% der Zeitungsbeiträge zu dem Antisemitismus im Deutschrap.

Übrigens, die außer Farid Bang und Kollegah in der WDR Doku auch breiter behandelten PA Sports und Haftbefehl sind ebenfalls Muslime.
Einen nichtmuslimischen Deutschrapper der antisemitisch ist, nennt die ganze Doku nicht. Wie kommt denn das, Smilie


Doch, Kollegah. Smilie

-----

Beim Deutschrap muss man sich vergegenwärtigen, dass auch das deutsche Umfeld eine Rolle spielt. Es waren schließlich christliche Antisemiten, die den Holocaust verbrochen haben und keine Muslime. Insofern warne ich vor den Versuchen, die Leichen in deutschen Kellern den Zuwanderern unterzuschieben.

Es findet auch kein "Import von Antisemitismus" statt, wie irgendwelche unterbelichteten CDU-Heinis vermelden, sondern wenn, dann ist es ein Re-Import, wie ich schon mehrfach erläuterte und auch wissenschaftlich belegte.

Und der Rest ist politische Judenfeindschaft.

Es ist also falsch, von einem muslimischen Antisemitismus zu reden. Wenn überhaupt, dann kann man von einem übernommenen christlichen Antisemitismus durch einige Muslime sprechen.

Zum Schluss dieses Beitrags ein zum Thema passendes Interview des Rappers "Retrogott" (was für ein Name!):

Zitat:
Frage: Der Journalist Oliver Marquart vom Onlinemagazin Rap.de hat gesagt, dass die Zeilen von Kollegah und Farid Bang »geschmacklos, aber nicht antisemitisch« seien. Wie sehen Sie das?

Antwort: Das ist Haarspalterei. Wir sprechen hier über einen sehr schamlosen Umgang mit dem Gedenken an den Holocaust, und zwar vor Mainstream-Publikum. Es ist eine Anmaßung und ein Affront gegenüber den Betroffenen, jegliche Antisemitismus-Vorwürfe als »Quatsch« abzutun, wie dies Herr Marquart getan hat.

Frage: Würden Sie sagen, dass es einen strukturellen Antisemitismus im deutschen Rap gibt?

Antwort: In den letzten zehn Jahren hat sich Rap in Deutschland stark nationalisiert. Damit wurde er immer mehr zum Spiegel einer konservativer werdenden Gesellschaft. Die Forderung nach einem unbeschwerten Patriotismus hat sich über die letzten Jahre auch auf die Hip-Hop-Szene übertragen. Das durch die deutsche Geschichte ausgelöste Unbehagen und die Verdrängung des Holocaust erzeugen in vielen deutschen Köpfen eine diffuse Ablehnung des Judentums. ...

Ich kritisiere vor allem eine Berichterstattung, die in ihrer blinden Verteidigungshaltung neurotisch erscheint. So eine Abwehrhaltung kann zur Identität werden. Vor fast zehn Jahren textete Samy Deluxe:

»Wir haben keinen Nationalstolz/ Und das alles bloß wegen Adolf - ja toll / Schöne Scheiße, der Typ war doch eigentlich n‘ Österreicher / (…) Die Nazizeit hat unsere Zukunft versaut«.

Das stand noch in der Tradition von Martin Walser. Die Zeilen von Kollegah und Farid Bang sind nun derber und geschmackloser. Dennoch sehe ich eine Kontinuität zu diesen revisionistischen Wünschen. Das Leid der Shoah der Lächerlichkeit preis zu geben, ist auch eine neue Strategie, langsam mit der Vergangenheit abzuschließen. Die Deutschen sind aber nicht in der Position, damit abzuschließen.


https://www.neues-deutschland.de/artikel/1085839.echo-kontroverse-um-antisemitismus-rap-ist-spiegel-einer-konservativer-werdenden-gesellschaft.html


Der hat sich Gedanken gemacht, so wie auch die Mitglieder der Antilopen-Band. "Retrogott" spricht sich dagegen aus, mit der deutsch-faschistisch-christlichen Vergangenheit abzuschließen. Und in der Tat - darum geht es, endlich eine verstärkte, intensivere und echte Aufarbeitung in Angriff zu nehmen!

#134: Re: Kritik an Heute -Show zur Echoverleihung an Kollegah und Farid B. Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.04.2018, 17:32
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Beim Deutschrap muss man sich vergegenwärtigen, dass auch das deutsche Umfeld eine Rolle spielt. Es waren schließlich christliche Antisemiten, die den Holocaust verbrochen haben und keine Muslime. Insofern warne ich vor den Versuchen, die Leichen in deutschen Kellern den Zuwanderern unterzuschieben.

Es versucht niemand, denen die "Leichen aus deutschen Kellern" unterzuschieben - hier geht es um aktuelles Verhalten.
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es findet auch kein "Import von Antisemitismus" statt, wie irgendwelche unterbelichteten CDU-Heinis vermelden, sondern wenn, dann ist es ein Re-Import, wie ich schon mehrfach erläuterte und auch wissenschaftlich belegte. ....


.... jou.
es wurde auch schon mehrfach begründet, warum man dieser Sicht nicht folgen muss, sie sogar für wissenschaftliche belegten, ausgemachten Blödsinn halten kann.

#135:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 23.04.2018, 18:52
    —
Selbst wenn man Skeptiker darin folgt, dass in den letzten 100 Jahren die herrschenden Strömungen des Islam in den arabischen Staaten als Reaktion auf den Kolonialismus ungut verschoben haben, wird davon das Problem des importierten Antisemitismus auch nicht kleiner.

#136:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.04.2018, 19:23
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:
Selbst wenn man Skeptiker darin folgt, dass in den letzten 100 Jahren die herrschenden Strömungen des Islam in den arabischen Staaten als Reaktion auf den Kolonialismus ungut verschoben haben, wird davon das Problem des importierten Antisemitismus auch nicht kleiner.


Es ist immer wichtig zu wissen, woher etwas kommt (auch wenn man ad hoc keine Lösung dafür hat).

Und zweitens wird die Motivation für das Ausgraben der Leichen im eigenen Keller gefördert (anstatt sie anderswo zu entsorgen).

Ich finde, vor jedem Pragmatismus muss erst mal eine Analyse stehen.

#137: Re: Kritik an Heute -Show zur Echoverleihung an Kollegah und Farid B. Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.04.2018, 19:32
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Beim Deutschrap muss man sich vergegenwärtigen, dass auch das deutsche Umfeld eine Rolle spielt. Es waren schließlich christliche Antisemiten, die den Holocaust verbrochen haben und keine Muslime. Insofern warne ich vor den Versuchen, die Leichen in deutschen Kellern den Zuwanderern unterzuschieben.

Es versucht niemand, denen die "Leichen aus deutschen Kellern" unterzuschieben - hier geht es um aktuelles Verhalten.
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es findet auch kein "Import von Antisemitismus" statt, wie irgendwelche unterbelichteten CDU-Heinis vermelden, sondern wenn, dann ist es ein Re-Import, wie ich schon mehrfach erläuterte und auch wissenschaftlich belegte. ....


.... jou.
es wurde auch schon mehrfach begründet, warum man dieser Sicht nicht folgen muss, sie sogar für wissenschaftliche belegten, ausgemachten Blödsinn halten kann.


Du kannst alles für Blödsinn halten. Aber du kannst dir auch die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse anschauen:

TAZ hat folgendes geschrieben:
In den letzten Jahren aber haben antisemitische Publikationen in der Türkei in gewissen Kreisen eine unheimliche Konjunktur bekommen: Während türkische Übersetzungen der "Protokolle der Weisen von Zion" vor allem unter Islamisten Verbreitung finden, erfreut sich Hitlers "Mein Kampf" - auf Türkisch "Kavgam" - bei nationalistisch gesinnten Jugendlichen, die sich zu Gruppierungen wie den Grauen Wölfen hingezogen fühlen, großer Beliebtheit.

Der neueste Renner sind Bücher, die vor einer Unterwanderung der Türkei durch die so genannten Dönme warnen. Mit Dönme werden die Anhänger des ehemaligen Rabbiners von Izmir, Sabbatai Zwi, und deren Nachfahren bezeichnet. Dieser hatte sich vor über 300 Jahren zum neuen Messias erklärt und damit Juden aus ganz Europa angelockt. Doch als er im Jahre 1666 verhaftet und vom Sultan zum Tode verurteilt wurde, traten er und seine Gefolgsleute zum Islam über.
...
Lange Zeit waren solche wirren Fantasien allenfalls an den radikalislamischen oder ultranationalistischen Rändern des politischen Spektrums zu finden. Doch auch die nationalistische Linke zeigte sich dafür anfällig. Der Boom entsprechender Publikationen hat dazu geführt, dass deren krude Thesen in den Mainstream einsickern.
...
Von einer neuen Qualität kündete etwa die TV-Serie "Sahras blaue Augen", die im Sommer 2005 im Abendprogramm des islamistischen Fernsehsenders TV 5 ausgestrahlt wurde. Die siebenteilige Reihe spielt im israelisch besetzten Westjordanland und erzählt die fiktive Geschichte des israelischen Generals Yitzhak Cohen, der für seinen an den Rollstuhl gefesselten und erblindeten Sohn Theodor dringend ein neues Augenpaar benötigt. Israelische Soldaten, die sich als UN-Mitarbeiter verkleidet haben, besuchen daraufhin eine palästinensische Schule. Unter dem Vorwand, die Kinder auf Augenkrankheiten zu untersuchen, wird die kleine Zahra in der letzten Folge ihrem Großvater entrissen und ins Krankenhaus gebracht, wo ihr die Augen entnommen und dem kranken Theodor eingepflanzt werden. Als ihr Bruder von dem grausamen Organraub erfährt, beschließt er, ein Selbstmordattentat zu verüben
...
Der türkische Kanal TV 5, der dem Islamistenführer Necmettin Erbakan nahe steht und sich durch seine streng religiöse Ausrichtung von anderen Programmen in der Türkei abhebt, hat die Serie auf Türkisch übersetzt; und über Satellit kann man diesen Sender auch in Europa empfangen.

Inzwischen wird "Filistinli Zehranin Gözleri", so der türkische Titel, auch auf DVD vertrieben. Beim türkischen Internetportal ankebut.net kann man den kompletten Film sogar kostenlos downloaden. Dort erfährt der Interessent auch, wie die Serie von der bisherigen Kundschaft beurteilt wurde: Unter den mehr als 100 Mails aus Deutschland, Frankreich, Holland und anderen europäischen Ländern überwiegt große Zustimmung.

Erst vorige Woche wurde publik, dass die DVDs von "Sahras blaue Augen" auch auf einer Buchmesse auf dem Gelände einer Moschee in Berlin-Kreuzberg angeboten wurden, neben anderen antisemitischen und islamistischen Publikationen. Das zeigt, dass der türkische Antisemitismus längst nicht mehr nur in der Türkei ein Problem ist. Zwar ließen die Veranstalter der Buchmesse, die zum Umkreis der fundamentalistischen Milli Görüs gehören, das inkriminierte Material sofort entfernen. Doch man sollte sich keine Illusionen darüber machen, welche Verbreitung es dennoch finden dürfte. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass solch offener Antisemitismus unter türkischen Migranten viel freier zirkulieren kann, als dies unter deutschen Neonazis möglich wäre. Für die deutsche Polizei, aber auch für hiesige Bildungsinstitutionen und Lehrer an deutschen Schulen ist das eine Herausforderung, auf die sie noch nicht so recht vorbereitet scheinen.


Zitat:
Der britisch-amerikanische Orientalist Bernard Lewis hat darauf hingewiesen, dass Antisemitismus ein Produkt Europas war, erst seit dem 19. Jahrhundert in den Nahen Osten exportiert. Über lange Zeit hatte es dort eine friedliche Koexistenz gegeben zwischen Muslimen und Juden. Wenn auch nicht unbedingt gleichberechtigt, sondern von der Mehrheit der Islam-Gläubigen eher geduldet, lebten die Mitglieder beider Religionen nebeneinander.

"Es gab Vorurteile in der islamischen Welt, es gab gelegentliche Feindschaften, aber nichts, was man Antisemitismus hätte nennen können, weil man mit ihnen nicht das Böse schlechthin verband", schreibt Lewis. "Im Großen und Ganzen erging es Juden unter muslimischer Herrschaft besser als den Christen. (...)

Mit den europäischen Kolonialmächten kamen schließlich die antisemitischen Ideen nach Nahost.


http://www.stern.de/panorama/gesellschaft/antisemitismus-woher-der-hass-auf-juden-kommt-3956718.html


Zitat:
Der Antisemitismus in der arabischen Welt geht nicht allein auf das angespannte Verhältnis zwischen Israelis und Palästinensern im Nahen Osten zurück. Vielmehr handelt es sich um einen „Export aus Europa“, der jetzt Früchte trage.

Das sagte die Historikerin und Islamwissenschafterin Carmen Matussek (Tübingen) bei der 14. Sächsischen Israelkonferenz am 1. Mai in Reichenbach (Vogtland). Besonders die Nationalsozialisten hätten ihre Ideologie durch gezielte Propaganda schon beizeiten in die arabische Welt exportiert. So habe die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) bereits 1926 eine Außenorganisation in Ägypten eingerichtet, erklärte Matussek vor den rund 650 Besuchern der Veranstaltung. Seit 1939 sei die gesamte NS-Propaganda ins Arabische übersetzt und über Radio Zeesen (bei Berlin) gesendet worden. Im gleichen Jahr habe es in Ägypten bereits die ersten Bombenanschläge auf jüdische Häuser gegeben. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges hätten zahlreiche hochrangige NS-Vertreter in Schlüsselpositionen der ägyptischen Propagandamaschinerie Karriere gemacht. Das wirke bis heute nach. In der arabischen Welt gebe es so gut wie kein Faktenwissen über Israel und das jüdische Volk, sagte die Wissenschaftlerin, die im Rahmen einer Studienarbeit in mehreren arabischen Ländern Bücher und Medienveröffentlichungen auf Antisemitismus hin untersucht hat.


http://www.schneider-breitenbrunn.de/2010-05/antisemitismus-unter-arabern-ist-ein-export-aus-europa/


Zitat:
Politischer Antisemitismus

Diese Form des Antisemitismus ist eng verknüpft mit dem Verweis auf die soziale und wirtschaftliche Bedeutung von Juden. Danach gelten die als homogenes Kollektiv gedachten Juden als einflussreiche soziale Macht, die sich in politischer Absicht zu gemeinsamem Handeln zusammenschlössen. Dessen Ziel sei die Erlangung der Herrschaft im jeweiligen Land oder in der ganzen Welt, die durch eine Verschwörung erreicht werden sollte. Insofern stünden jüdische Kräfte hinter politischen Umbrüchen wie Kriegen, Revolutionen oder Wirtschaftskrisen. (...)

In der islamisch geprägten Welt erfuhren derartige Auffassungen erst seit den 1930er Jahren Anerkennung und ab den 1950er Jahren stärkere Beachtung. (...)

Auch in der Gegenwart finden Behauptungen von einer jüdischen Konspiration in der arabischen Welt große Verbreitung ...


http://www.bpb.de/apuz/30327/ideologische-erscheinungsformen-des-antisemitismus?p=4


Zitat:
Wie antisemitisch ist der Islam?

FREITAG: Gibt es aus Ihrer Sicht einen islamischen Antisemitismus?

STEFAN WILD: Ich rede lieber von arabischem Antisemitismus, weil der Antisemitismus nichts ist, was die islamische Kultur von Anfang an begleitet hätte. Antisemitische Klischees wie sie zum Beispiel in den Protokollen der Weisen von Zion zum Ausdruck kommen, sind erst Ende des 19. Jahrhunderts aus Europa übernommen worden und zwar in der Auseinandersetzung mit der zionistischen Bewegung. Ich halte es für außerordentlich wichtig, das nicht zu verkennen. Die Bewegung gegen den Zionismus hatte primär nichts Antisemitisches an sich. Es waren Leute, die versuchten, weiter auf dem Platz zu wohnen, auf dem sie gewohnt hatten, und die sich gegen eine Siedlungsbewegung wehrten, die zumindest in ihren Augen kolonial begründet war. (...)

FREITAG: Aber hat es im Islam nicht immer schon ein antijüdisches Ressentiment gegeben?

STEFAN WILD: Es gibt Stellen im Koran und auch Episoden aus dem Leben des Propheten, in denen Juden schlecht wegkommen. Das stimmt. Aber das würde ich auf einer Linie mit dem sehen, was es auch in den christlichen Kirchen gab: ein Vorurteil gegenüber Juden. Dieses Vorurteil wurde aber im Allgemeinen dadurch aufgehoben, dass die Juden unter islamischen Regimes immer einen geschützten Status hatten, ähnlich wie die Christen. In der christlichen Welt waren Minderheiten dagegen weniger geschützt. (...)

FREITAG: Verharmlosen Sie damit nicht den arabischen Antisemitismus? Gibt es in der arabischen Welt etwa keinen Ausrottungswillen gegenüber den Juden?

STEFAN WILD: Im arabischen Nationalismus habe ich so etwas nie gesehen. Es gab genug Fanatiker, aber solange man über Territorien irgendwie in nationalstaatlichen Theorien reden konnte, hab ich keinen Vernichtungswillen empfunden, auch wenn es Äußerungen gab, die man so interpretieren konnte. Ich muss allerdings sagen, dass ich mir beim islamistischen Diskurs nicht so sicher bin, ob es da nicht tatsächlich eine Art nihilistischen Vernichtungswillen gibt. Auf alle Fälle gibt es Äußerungen, die das nahe legen. Auf der anderen Seite ist Israel in seinem Bestand nicht gefährdet. Israel ist eine Nuklearmacht und hat das größte Heer in der Region ...


https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/wie-antisemitisch-ist-der-islam


Zu Stefan Wild:

https://www.ioa.uni-bonn.de/de/abteilungen/islamwissenschaft/personen/Prof.-Dr.-Stefan-Wild

So weit einige Forschungen zum Thema.

edit:

und selbstverständlich meinen kürzlich verfassten Beitrag an Kramer und Religionskritiker Wiesbaden mit den Studien von David Ranan:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2131693#2131693

#138:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.04.2018, 22:14
    —
@ Skeptiker

Die Antworten von Stefan Wild sind nicht so eindeutig wie Du sie lesen möchtest. Auf jeden Fall wiegelt er vor diesem Hintergrund ab:
Zitat:
Auf der anderen Seite ist Israel in seinem Bestand nicht gefährdet.


Ansonsten kann es natürlich sein, dass der Antisemitismus in der islamischen Welt aktuell gewaltig zunimmt, aber dass der arabische Antisemitismus erheblich älter ist, sagt Wild auch. Diese Stelle
Zitat:
Es gibt Stellen im Koran und auch Episoden aus dem Leben des Propheten, in denen Juden schlecht wegkommen. Das stimmt.
ist ein amüsanter Euphemismus dafür, dass die Ausrottung der Banū Quraiza ein noch heute zitierter Teil in islamischen Rechtsgutachten ist. (Dabei spielt es keine Rolle, ob es diesen Vorgang wirklich gegen hat - er ist ein fester Bestandteil der Überlieferung und darin eine Handlung des Propheten.)

Ich habe bei Wilds Antworten den starken Eindruck, dass sich da jemand, der es eigentlich besser weiß, etwas schön redet.

Vor dem Hintergrund der islamwissenschaftliche Szene in Deutschland gehe ich auch aus, dass es da auch nicht opportun ist, Klartext zu reden. Der Abgang des Josef van Ess wäre als Beispiel dazu genauso zu nennen wie die persönliche Vernichtung Günter Lülings, der Versuch der persönlichen Verunglimpfung Gerd-Rüdiger Puins oder Christoph Luxenbergs oder auf der anderen Seite auch Tilman Nagels. Die Wissenschaft ist sich zum Thema Islam in keiner Weise einig. Man könnte auch sagen, dass die Romantisierung, die da Jahrzehnte lang stattfand, langsam anfängt zu bröckeln.

#139:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 24.04.2018, 02:53
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Man könnte auch sagen, dass die Romantisierung, die da Jahrzehnte lang stattfand, langsam anfängt zu bröckeln.


Von welcher "Romantisierung" sprichst Du eigentlich? Bloss weil manche Leute nicht grundsätzlich alles islamische scheisse finden, "romantisieren" sie den Islam nicht. Seriöse Historiker versuchen die Rolle des Islam in der Geschichte möglichst neutral zu beschreiben, wobei es sowohl Licht als auch Schatten gibt, positiven Einfluss als auch Kritikwürdiges. Weniger seriöse Autoren versuchen dem Islam jegliche positive Rolle abzusprechen und lassen sich ausschliesslich ueber die negativen Aspekte aus und wollen sich so einem rassistisch-islamophoben Zeitgeist in Teilen der Gesellschaft andienen.


Ich denke, dass die Leute, die eine angebliche "Romantisierung" des Islam fantasieren, dadurch vor allem zum Ausdruck bringen, dass sie den Islam grundsätzlich verteufeln. Sie sagen damit mehr ueber sich selber aus als ueber den Islam. Auch gegenueber anderen Religionen konnte man zeitweise eine solche Tendenz zur pauschalen Verteufelung schon beobachten.

#140:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 24.04.2018, 11:08
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Man könnte auch sagen, dass die Romantisierung, die da Jahrzehnte lang stattfand, langsam anfängt zu bröckeln.


Von welcher "Romantisierung" sprichst Du eigentlich? ...

Ich spreche z.B. von der "Toleranz des Islam und der Gedankenfreiheit in ihm", die es so nie gegeben hat. Was es gegeben hat, war immer die Toleranz einzelner Herrscher - wie auch im Christentum. Luther hat nicht überlebt, weil das Christentum so tolerant gewesen wäre, sondern weil er einen Fürsten gefunden hatte, der ihn machen ließ.

Sieh Dir einfach die aktuellen Todesurteile rund um den Globus an, und sieh Dir an, wo und durch was für Gerichte sie gefällt werden und aus welchen Gründen. Dann siehst Du die Toleranz des Islam.

Von mir aus verteufle ich den Islam. Aber nur ein bisschen mehr als das Christentum.

#141:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 24.04.2018, 22:40
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Man könnte auch sagen, dass die Romantisierung, die da Jahrzehnte lang stattfand, langsam anfängt zu bröckeln.


Von welcher "Romantisierung" sprichst Du eigentlich? ...

Ich spreche z.B. von der "Toleranz des Islam und der Gedankenfreiheit in ihm", die es so nie gegeben hat. Was es gegeben hat, war immer die Toleranz einzelner Herrscher - wie auch im Christentum. Luther hat nicht überlebt, weil das Christentum so tolerant gewesen wäre, sondern weil er einen Fürsten gefunden hatte, der ihn machen ließ.

Sieh Dir einfach die aktuellen Todesurteile rund um den Globus an, und sieh Dir an, wo und durch was für Gerichte sie gefällt werden und aus welchen Gründen. Dann siehst Du die Toleranz des Islam.

Von mir aus verteufle ich den Islam. Aber nur ein bisschen mehr als das Christentum.


Es gab eine Zeit, da war der Islam toleranter als das damalige Christentum. Das ist Fakt. Wer dies feststellt, der romantisiert nichts.

Klar, wenn man das mit heutigen offenen Gesellschaften vergleicht, dann faellt das Urteil anders aus. Bloss wer tut das schon ausser Leuten, denen es nur darauf ankommt ausschliesslich das Negative im Islam zu sehen? Schulterzucken

#142:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.04.2018, 01:45
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Man könnte auch sagen, dass die Romantisierung, die da Jahrzehnte lang stattfand, langsam anfängt zu bröckeln.


Von welcher "Romantisierung" sprichst Du eigentlich? ...

Ich spreche z.B. von der "Toleranz des Islam und der Gedankenfreiheit in ihm", die es so nie gegeben hat. Was es gegeben hat, war immer die Toleranz einzelner Herrscher - wie auch im Christentum. Luther hat nicht überlebt, weil das Christentum so tolerant gewesen wäre, sondern weil er einen Fürsten gefunden hatte, der ihn machen ließ.

Sieh Dir einfach die aktuellen Todesurteile rund um den Globus an, und sieh Dir an, wo und durch was für Gerichte sie gefällt werden und aus welchen Gründen. Dann siehst Du die Toleranz des Islam.

Von mir aus verteufle ich den Islam. Aber nur ein bisschen mehr als das Christentum.


Es gab eine Zeit, da war der Islam toleranter als das damalige Christentum. Das ist Fakt. Wer dies feststellt, der romantisiert nichts.

Klar, wenn man das mit heutigen offenen Gesellschaften vergleicht, dann faellt das Urteil anders aus. Bloss wer tut das schon ausser Leuten, denen es nur darauf ankommt ausschliesslich das Negative im Islam zu sehen? Schulterzucken

Gegenfrage: Was nützt der verklärte Blick in die Vergangenheit, wenn wir es mit der Gegenwart zu tun haben?

Aber selbst dieser Blick in die Vergangenheit ist politisch getrübt. (Johannes Tomas hat sehr ausführlich zur Geschichte Spaniens gearbeitet, ich habe Dir hier eine Zusammenfassung verlinkt - Du kannst es aber auch gerne differenzierter haben.)

#143:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 25.04.2018, 03:47
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Man könnte auch sagen, dass die Romantisierung, die da Jahrzehnte lang stattfand, langsam anfängt zu bröckeln.


Von welcher "Romantisierung" sprichst Du eigentlich? ...

Ich spreche z.B. von der "Toleranz des Islam und der Gedankenfreiheit in ihm", die es so nie gegeben hat. Was es gegeben hat, war immer die Toleranz einzelner Herrscher - wie auch im Christentum. Luther hat nicht überlebt, weil das Christentum so tolerant gewesen wäre, sondern weil er einen Fürsten gefunden hatte, der ihn machen ließ.

Sieh Dir einfach die aktuellen Todesurteile rund um den Globus an, und sieh Dir an, wo und durch was für Gerichte sie gefällt werden und aus welchen Gründen. Dann siehst Du die Toleranz des Islam.

Von mir aus verteufle ich den Islam. Aber nur ein bisschen mehr als das Christentum.


Es gab eine Zeit, da war der Islam toleranter als das damalige Christentum. Das ist Fakt. Wer dies feststellt, der romantisiert nichts.

Klar, wenn man das mit heutigen offenen Gesellschaften vergleicht, dann faellt das Urteil anders aus. Bloss wer tut das schon ausser Leuten, denen es nur darauf ankommt ausschliesslich das Negative im Islam zu sehen? Schulterzucken

Gegenfrage: Was nützt der verklärte Blick in die Vergangenheit, wenn wir es mit der Gegenwart zu tun haben?

Aber selbst dieser Blick in die Vergangenheit ist politisch getrübt. (Johannes Tomas hat sehr ausführlich zur Geschichte Spaniens gearbeitet, ich habe Dir hier eine Zusammenfassung verlinkt - Du kannst es aber auch gerne differenzierter haben.)





"Politisch getrübt" ist hier vor allem Deine Quelle

Jenes "Institut zur Erforschung der frühen Islamgeschichte und des Korans", das Du uns hier gerne als grosse wissenschaftliche Autorität in puncto Islam verkaufen willst, ist in Fachkreisen recht umstritten:


Zitat:
...In Zusammenarbeit mit dem Syrologen Christoph Luxenberg vertritt Ohlig überdies die Auffassung, dass der Koran nicht nur einem syro-aramäischen Sprachumfeld entstamme, sondern zumindest in großen Teilen auf einer syrischen christlichen Grundschrift basiere, die lediglich ins Arabische übertragen worden sei, wobei dem Übersetzer allerdings mehrere sinnentstellende Fehler und Missverständnisse nachzuweisen seien.[3] So beziehe sich zum Beispiel die Sure 97 in Wahrheit nicht auf die Verkündigung des Koran an einen Propheten Mohammed, sondern sei ursprünglich schlicht eine Beschreibung der Geburt Jesu.

Darüber hinaus vertritt Ohlig folgerichtig die These, dass die bereits im späteren 7. Jahrhundert zweifelsfrei belegte islamische Zeitrechnung nicht auf der Hidschra beruhe, denn einen Propheten Mohammed habe es ja nie gegeben, und also auch keinen Auszug desselben aus Mekka; vielmehr beziehe sie sich auf den Beginn des Perserfeldzugs des oströmischen Kaisers Herakleios gegen die Sassaniden im Jahr 622.[4] Bei diesem Kampf hätten christliche arabische Hilfstruppen auf der Seite des Herakleios eine wichtige Rolle gespielt und als Dank in diesem Jahr ein eigenes Reich als foederati gründen können. Die islamische Zeitrechnung beziehe sich also in Wahrheit auf die Gründung eines eigenen Reiches durch christliche Araber, die bald darauf die völlige Unabhängigkeit erreicht hätten.

Diese radikalen Thesen führte Ohlig mit Volker Popp und Christoph Luxenberg in Der frühe Islam (2007) weiter aus. Sie werden in der Fachwelt diskutiert, aber von den meisten Islamwissenschaftlern in der Regel nicht akzeptiert und teils als unwissenschaftlich bzw. methodisch unzulässig zurückgewiesen (besonders Tilman Nagel hat Ohlig scharf kritisiert).[5] Bis auf weiteres stellen Ohligs Ansichten in ihrer Radikalität eine extreme Außenseiterposition dar....


Hier wird also nicht die Geschichte des Islam neu geschrieben, sondern es wird eine "extreme Aussenseiterposition" vertreten.

...was ja auch kein Wunder ist, gibt doch der Gründer jenes Instituts, Karl-Heinz Ohlig, selbst unumwunden zu Laie auf dem Fachgebiet zu sein:

Zitat:
..In den letzten Jahren vor seiner Emeritierung hat sich Ohlig – der einräumt, „weder Orientalist noch spezialisierter Islamforscher, sondern Theologe und Religionswissenschaftler“ zu sein, was ein „nicht unbeträchtliches Manko“ sei[2] – mit neuen, sehr kontroversen Thesen zur Frühgeschichte des Islam befasst. ..



https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Ohlig

Wir fassen also zusammen. Ein Theologe einer konkurrierenden Religion und selbstbekannter Laie auf dem Gebiet schickt sich an die Geschichte des Islam neu zu schreiben und wird von den Fachleuten auf jenem Gebiet als extremer Aussenseiter gesehen.

Und Du willst uns das jetzt als grosse Wissenschaft verkaufen? Noe. Kaufe ich Dir nicht ab. Du machst hier lediglich das, was Du auch schon an anderer Stelle immer wieder getan hast. Du hast eine vorgefasste Meinung und suchst nach Quellen, die Dir diese Meinung bestätigen, wobei Du verschweigst wie umstriiten die in Fachkreisen sind. Dann erklärst Du diese zumeist Aussenseiter-Quellen zur größten Autorität auf dem betreffenden Gebiet und verlangst von Deinen Kritiker, das zu akzeptieren. Dies tue ich aber nicht. Weder hier noch anderswo.


Ansonsten spricht noch nicht mal die von Dir angegebene Quelle von einer angeblichen "Romantisierung des Islam" durch die hiesige Islamwissenschaft, sondern nur davon, dass im "arabisch islamischen Raum die teilweise in antiwestliche Aggressivität umgemünzte Nostalgie nach den angeblich paradiesischen Verhältnissen im muslimischen Spanien vor allem im arabisch-islamischen Raum gepflegt" wird und als Beispiel dafuer werden ausgerechnet Al Qaida und die Muslimbruderschaft namentlich genannt! Sehr glücklich


Zitat:
....Heute wird die teilweise in antiwestliche Aggressivität umgemünzte Nostalgie nach den angeblich paradiesischen Verhältnissen im muslimischen Spanien vor allem im arabisch-islamischen Raum gepflegt, und das drückt sich nicht nur in der Beliebtheit andalusischer Städtenamen für die Bezeichnung von Lokalen und Hotels aus. So verlangt Al Qaida, durchaus in Übereinstimmung mit der muslimischen Tradition, nicht mehr oder nicht weniger als die Rückgewinnung der einstmals muslimisch dominierten Gebiete. Und eben das verlangt auch die heute als relativ offen oder liberal gepriesene ägyptische Muslimbruderschaft....


wobei mich bei moslemischen Islamgelehrten (von Al Qaida mal ganz zu schweigen) eine gewisse Voreingenommenheit bezüglich des Themas genausowenig wundert wie beim katholischen Theologen Karl-Heinz Ohlig. Es kann halt niemand so richtig raus aus seiner Haut.


Und natuerlich darf bei einer tendenziösen Quelle ein gewisser Herr Schicklgruber nicht fehlen:

Zitat:
..Übrigens reihte sich auch Adolf Hitler seinerzeit in den Chor der Sarazenen-Fans ein..



Jetzt wissen wir's. Adolf Hitler war Islam-Fan also muss der Islam scheisse sein. Adolf Hitler stand allerdings auch der Religion des Herrn Ohlig nicht gerade kritisch gegenüber und hat mit den deutschen Bischöfen genauso paktiert wie mit dem Grossmufti von Jerusalem. Wir wollen da jetzt aber nicht so pingelig sein.... zwinkern

#144:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.04.2018, 04:35
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Ohlig

Wir fassen also zusammen. Ein Theologe einer konkurrierenden Religion und selbstbekannter Laie auf dem Gebiet schickt sich an die Geschichte des Islam neu zu schreiben und wird von den Fachleuten auf jenem Gebiet als extremer Aussenseiter gesehen.

Und Du willst uns das jetzt als grosse Wissenschaft verkaufen? ....

Ja. Ohlig tut das nämlich als Kenner der schriftlichen Quellen der christlichen Klöster dieser Zeit und dieser Gegend, er macht also - im Gegensatz zu den Islamwissenschaftlern - keine Koranexegese, worauf die Islamwissenschaft bisher aufgebaut hat, sondern ganz solide Historikerarbeit. Und unter Historikern ist er längst nicht so schräg angesehen wir bei den Islamwissenschaftlern, denen er ihr Fundament durchlöchert. Das ist auch das besondere an Inarah, das dort Wissenschaftler unterschiedlicher Fächer zusammenarbeiten.

Johannes Thomas hatte, bevor er sich der Geschichte Spaniens zuwandte ein Professur mit dem Schwerpunkt Romanische Literatur- und Landeswissenschaften. Der weiß, was er macht, wen er sich die spanische Geschichtsschreibung ansieht.
Hier hast Du die ausführlichere Version seiner Arbeit.
http://inarah.de/sammelbaende-und-artikel/inarah-band-3/fruehe-spanische-zeugnisse-zum-islam-1-teil/
http://inarah.de/sammelbaende-und-artikel/inarah-band-3/fruehe-spanische-zeugnisse-zum-islam-2-teil/
http://inarah.de/sammelbaende-und-artikel/inarah-band-3/fruehe-spanische-zeugnisse-zum-islam-3-teil/

Anstatt hier allgemein über die Zweifelhaftigkeit dieser Quelle zu schwadronnieren, zeig doch einfach die Fehler in seiner Arbeit, so wie er sich die Mühe macht, die Fehler in anderer Leute Arbeit zu zeigen. Velleicht findest DU ja auch jemanden, der seine Arbeit nicht nur verunglimpft, sondern fachlich zerlegt - ich habe beim Suchen keinen gefunden. Bis Du den gefunden hast, solltest Du das fachliche Zerlegen entweder selbst erledigen oder die Klappe halten - wenn Du noch irgendeinen Anspruch an dich selbst stellst.

#145:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 25.04.2018, 04:46
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Ohlig

Wir fassen also zusammen. Ein Theologe einer konkurrierenden Religion und selbstbekannter Laie auf dem Gebiet schickt sich an die Geschichte des Islam neu zu schreiben und wird von den Fachleuten auf jenem Gebiet als extremer Aussenseiter gesehen.

Und Du willst uns das jetzt als grosse Wissenschaft verkaufen? ....

Ja. Ohlig tut das nämlich als Kenner der schriftlichen Quellen der christlichen Klöster dieser Zeit und dieser Gegend, er macht also - im Gegensatz zu den Islamwissenschaftlern - keine Koranexegese, worauf die Islamwissenschaft bisher aufgebaut hat, sondern ganz solide Historikerarbeit. Und unter Historikern ist er längst nicht so schräg angesehen wir bei den Islamwissenschaftlern, denen er ihr Fundament durchlöchert. Das ist auch das besondere an Inarah, das dort Wissenschaftler unterschiedlicher Fächer zusammenarbeiten.

Johannes Thomas hatte, bevor er sich der Geschichte Spaniens zuwandte ein Professur mit dem Schwerpunkt Romanische Literatur- und Landeswissenschaften. Der weiß, was er macht, wen er sich die spanische Geschichtsschreibung ansieht.
Hier hast Du die ausführlichere Version seiner Arbeit.
http://inarah.de/sammelbaende-und-artikel/inarah-band-3/fruehe-spanische-zeugnisse-zum-islam-1-teil/
http://inarah.de/sammelbaende-und-artikel/inarah-band-3/fruehe-spanische-zeugnisse-zum-islam-2-teil/
http://inarah.de/sammelbaende-und-artikel/inarah-band-3/fruehe-spanische-zeugnisse-zum-islam-3-teil/

Anstatt hier allgemein über die Zweifelhaftigkeit dieser Quelle zu schwadronnieren, zeig doch einfach die Fehler in seiner Arbeit, so wie er sich die Mühe macht, die Fehler in anderer Leute Arbeit zu zeigen. Velleicht findest DU ja auch jemanden, der seine Arbeit nicht nur verunglimpft, sondern fachlich zerlegt - ich habe beim Suchen keinen gefunden. Bis Du den gefunden hast, solltest Du das fachliche Zerlegen entweder selbst erledigen oder die Klappe halten - wenn Du noch irgendeinen Anspruch an dich selbst stellst.



Ich habe weder genug Zeit noch Lust mich mit jeder "extremen Aussenseiterposition" selbst ausführlich zu befassen, schon gar nicht auf einem Gebiet, auf dem ich letztlich aehnlich inkompetent bin wie der Herr Ohlig (nach dessen eigener Aussage!). Da verlasse ich mich auch schon mal auf das Urteil der Experten und wie das ausfällt steht im wikipedia-Artikel drin. Das haette der Herr Ohlig vielleicht auch besser tun sollen, anstatt ein neues Institut zu gründen. Sehr glücklich

#146:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.04.2018, 05:20
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...

Ich habe weder genug Zeit noch Lust mich mit jeder "extremen Aussenseiterposition" selbst ausführlich zu befassen, schon gar nicht auf einem Gebiet, auf dem ich letztlich aehnlich inkompetent bin wie der Herr Ohlig (nach dessen eigener Aussage!). Da verlasse ich mich auch schon mal auf das Urteil der Experten und wie das ausfällt steht im wikipedia-Artikel drin. Das haette der Herr Ohlig vielleicht auch besser tun sollen, anstatt ein neues Institut zu gründen. Sehr glücklich

Das Dumme ist nur, dass die Experten, auf die Du dich berufst, nur Experten für die islamische Geschichtschreibung sind und keine Experten für die Islamische Geschichte. Es sind nämlich alles keine Historiker - das war in den Islamwissenschaften bisher verpönt. Das war im Prinzip auch der Inhalt des etwas lauten Abganges des Herrn van Ess.

Auch sich bei Inarah nur auf Ohlig einzuschießen, (ohne sich seine Arbeit im Detail anzusehen) ist etwas billig. Versuch doch mal etwas Vergleichbares zu Lüling oder Puin zu schreiben, letzterer ist mit Ohlig zusammen zu nennen, wenn es um die Gründung von Inarah geht. Ohligs letzte Hauptarbeit in seinem ursprünglichen Gebiet ist übrigens eine historische Arbeit zur Entstehung des Dreifaltigkeitsdogmas. Wer ein bisschen Ahnung von Puins Ansicht zum Ursprung des Korans hat - die wird inzwischen übrigens nach anfänglichem Gezeter auch von Neuwirth geteilt, weiß, dass er sich da historisch mitten in der Entstehung des Islams befindet.

Da ist also einiges im Umbruch - auch in Wikipedia:
Günter Lüling entwickelte eine Theorie, die von einem christlichen Urkoran in Strophendichtung ausgeht. John Wansbrough geht davon aus, dass der Koran in einem längeren Prozess entstanden ist und frühe Zeugnisse lediglich „koranisches Material“ enthalten, jedoch nicht auf die Existenz des Korans zu dieser Zeit hinweisen.

Die Funde von alten Koranfragmenten z. T. aus dem ersten muslimischen Jahrhundert in Sanaa haben vieles, was lange als gesichert galt, wieder in Frage gestellt (siehe Gerd-Rüdiger Puin). Die Vorstellung, dass der Koran in einem längeren Prozess aus Schriften verschiedenster Herkunft zusammengestellt wurde, teilen unter anderem Ibn Warraq, Karl-Heinz Ohlig und Yehuda Nevo.[9] Vom fachwissenschaftlichen Konsens abweichende Thesen hat auch ein unter dem Pseudonym Christoph Luxenberg schreibender Islamforscher [10] des Saarbrücker Institutes „Inârah“ [11] publiziert.

#147:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 25.04.2018, 06:31
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...

Ich habe weder genug Zeit noch Lust mich mit jeder "extremen Aussenseiterposition" selbst ausführlich zu befassen, schon gar nicht auf einem Gebiet, auf dem ich letztlich aehnlich inkompetent bin wie der Herr Ohlig (nach dessen eigener Aussage!). Da verlasse ich mich auch schon mal auf das Urteil der Experten und wie das ausfällt steht im wikipedia-Artikel drin. Das haette der Herr Ohlig vielleicht auch besser tun sollen, anstatt ein neues Institut zu gründen. Sehr glücklich

Das Dumme ist nur, dass die Experten, auf die Du dich berufst, nur Experten für die islamische Geschichtschreibung sind und keine Experten für die Islamische Geschichte. Es sind nämlich alles keine Historiker - das war in den Islamwissenschaften bisher verpönt. Das war im Prinzip auch der Inhalt des etwas lauten Abganges des Herrn van Ess.

Auch sich bei Inarah nur auf Ohlig einzuschießen, (ohne sich seine Arbeit im Detail anzusehen) ist etwas billig. Versuch doch mal etwas Vergleichbares zu Lüling oder Puin zu schreiben, letzterer ist mit Ohlig zusammen zu nennen, wenn es um die Gründung von Inarah geht. Ohligs letzte Hauptarbeit in seinem ursprünglichen Gebiet ist übrigens eine historische Arbeit zur Entstehung des Dreifaltigkeitsdogmas. Wer ein bisschen Ahnung von Puins Ansicht zum Ursprung des Korans hat - die wird inzwischen übrigens nach anfänglichem Gezeter auch von Neuwirth geteilt, weiß, dass er sich da historisch mitten in der Entstehung des Islams befindet.

Da ist also einiges im Umbruch - auch in Wikipedia:
Günter Lüling entwickelte eine Theorie, die von einem christlichen Urkoran in Strophendichtung ausgeht. John Wansbrough geht davon aus, dass der Koran in einem längeren Prozess entstanden ist und frühe Zeugnisse lediglich „koranisches Material“ enthalten, jedoch nicht auf die Existenz des Korans zu dieser Zeit hinweisen.

Die Funde von alten Koranfragmenten z. T. aus dem ersten muslimischen Jahrhundert in Sanaa haben vieles, was lange als gesichert galt, wieder in Frage gestellt (siehe Gerd-Rüdiger Puin). Die Vorstellung, dass der Koran in einem längeren Prozess aus Schriften verschiedenster Herkunft zusammengestellt wurde, teilen unter anderem Ibn Warraq, Karl-Heinz Ohlig und Yehuda Nevo.[9] Vom fachwissenschaftlichen Konsens abweichende Thesen hat auch ein unter dem Pseudonym Christoph Luxenberg schreibender Islamforscher [10] des Saarbrücker Institutes „Inârah“ [11] publiziert.



Das dachte ich mir irgendwie, dass das die falschen Experten sind und Du Dich auf die richtigen Experten berufst.


Who would have thought.... Sehr glücklich


Der Herr Ohlig ist uebrigens der Gruender und Leiter des Instituts und hat insofern schon eine etwas herausragende Stellung inne. Insbesondere kann er sich heraussuchen, wen er in sein Institut beruft und wen nicht. Natuerlich gucke ich mir vor allem den etwas genauer an.

#148:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 25.04.2018, 07:52
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Da verlasse ich mich auch schon mal auf das Urteil der Experten ...

Würdest du Theologen fragen, wenn du etwas über den historischen Jesus wissen willst?
Der Erste, der herausgefunden hat, dass Moses sein Volk nicht aus Ägypten geführt hat, war sicher auch ein Außenseiter.

#149:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 25.04.2018, 10:27
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Man könnte auch sagen, dass die Romantisierung, die da Jahrzehnte lang stattfand, langsam anfängt zu bröckeln.


Von welcher "Romantisierung" sprichst Du eigentlich? ...

Ich spreche z.B. von der "Toleranz des Islam und der Gedankenfreiheit in ihm", die es so nie gegeben hat. Was es gegeben hat, war immer die Toleranz einzelner Herrscher - wie auch im Christentum. Luther hat nicht überlebt, weil das Christentum so tolerant gewesen wäre, sondern weil er einen Fürsten gefunden hatte, der ihn machen ließ.

Sieh Dir einfach die aktuellen Todesurteile rund um den Globus an, und sieh Dir an, wo und durch was für Gerichte sie gefällt werden und aus welchen Gründen. Dann siehst Du die Toleranz des Islam.

Von mir aus verteufle ich den Islam. Aber nur ein bisschen mehr als das Christentum.


Die millionenfachen Verfolgungen, Folterungen und Morde von Ketzern, *Hexen*, Sinti & Roma, Landstreichern, Juden, usw. im christlichen Europa über viele Jahrhunderte hinweg waren nicht einfach Ausdruck mangelnder Toleranz, sondern waren Ausdruck des bi-theistischen Charakters des Christentums, welches für alles und jeden immer wieder *den Teufel* - in Menschengestalt, versteht sich - schuldig sprach. Die ewige Suche nach der sündigen Schlange, nach dem Sündenbock, nach dem auszurottenden Bösen überall und zu jeder Zeit - das ist ein Alleinstellungsmerkmal christlicher Religion. Daraus ist auch der Antisemitismus erwachsen, der ebenfalls in der Welt einmalig ist.

In der islamischen Welt gab und gibt es viel Gewalt und Verfolgung gegen Ungläubige und auch Andersgläubige und gegen Menschen, die gegen die herrschenden Sitten verstoßen, keine Frage. Aber nicht diese Art von Dämonisierung von Menschen und Menschengruppen, die ja mit Luther nicht aufhörte, sondern in Form des christlichen Faschismus dem ultimativen Höhepunkt zustrebte.

Ein solcher Teufelsglauben existiert wie gesagt im Islam nicht. Auch die historische Empirie bestätigt, dass es meist eine friedliche Koexistenz zwischen Muslimen und Juden gegeben hat. Im Iran ist das heute noch so.

Seit 2.700 Jahren leben Juden im Iran – und sie wollen dort auch bleiben

Und dies bitte ich mal zur Kenntnis zu nehmen.

fwo hat folgendes geschrieben:
Was nützt der verklärte Blick in die Vergangenheit, wenn wir es mit der Gegenwart zu tun haben?

Aber selbst dieser Blick in die Vergangenheit ist politisch getrübt. (Johannes Tomas hat sehr ausführlich zur Geschichte Spaniens gearbeitet, ich habe Dir hier eine Zusammenfassung verlinkt - Du kannst es aber auch gerne differenzierter haben.)


Was hat das muslimische Spanien denn mit der Gegenwart zu tun?

Hochkultur oder nicht, Toleranz oder Aufklärung im damaligen Spanien - das geht alles am Thema vorbei.

Hier geht es ja um die Frage eines muslimischen Antisemitismus, den die Forschung verneint.

Dein Johannes B. Kerner ... ich meine ... Johannes Thomas ist übrigens nicht zufällig mit der Konrad-Adenauer-Stiftung verbandelt:

http://www.kas.de/wf/de/33.14739/

Eine unwichtige Tatsache? Keineswegs; genau so wenig wie politischen Verbindungen eines Bassam Tibi.

Und der im folgenden gefettete Halbsatz von J. Thomas ist einfach unseriös und primitiv:

Zitat:
Dass für solche Kooperationen zwischen Religionen, immer nur die gleichen zwei oder drei Namen von Christen und (sehr viel mehr von) Juden angeführt werden, hätte allerdings stutzig machen müssen, lebten wir nicht wegen der ständigen Bedrohung durch muslimische Hassausbrüche in Zeiten politisch korrekter Lobgesänge auf den Islam als einer Religion des Friedens.

http://inarah.de/bereits-veroeffentlichte-artikel/was-heisst-muslimisches-spanien/


Politically Incorrect: J. Thomas.

#150:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 25.04.2018, 18:34
    —
Speziell zum Judentum im Islam weiß ich nicht viel mehr, als das so gut wie immer sie im osmanischen Reich denselben Status wie die Christen hatten, keinesfalls gleichberechtigt, aber kaum Progrome, was mehr ist, als man vom christlichen Europa sagen kann.
Die ältesten Klöster der Christenheit haben zum Beispiel das gesamte osmanische Reich vom erstenen bis zum letzten Tag überleben können, die werden erst jetzt unter Erdogan finanziell ausgehungert und enteignet. Das ist schon ein bißchen mehr als persönliche Toleranz einzelner Herrscher.

Das nützt nur jetzt nicht viel, weil sich der mainstream des Islams, nicht zuletzt durch das Ölgeld der Wahabiten, ihren Stiftungen und Ausbildungsangeboten nicht nur bei uns, sondern vor allem in Afrika und Asien ungünstig verschoben hat. Wir haben, trotz allem Ärger mit ditib und Erdogan noch Glück, dass bei uns die Salafisten eine zwar wachsende, aber doch unbedeutende Minderheit sind, die bei den frommen Türken keine Chance haben.

#151:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 25.04.2018, 20:14
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Da verlasse ich mich auch schon mal auf das Urteil der Experten ...

Würdest du Theologen fragen, wenn du etwas über den historischen Jesus wissen willst?


Auf jeden Fall wuerde ich keinen konservativen islamischen Theologen fragen, wenn ich was ueber den historischen Jesus wissen will.

Aus den gleichen Gründen misstraue ich auch den Erkenntnissen eines von einem konservativen christlichen Theologen gegründeten Instituts ueber den Islam.

Eine gewisse Voreingenommenheit erscheint mir in beiden Fällen vorgrammiert.


kereng hat folgendes geschrieben:
Der Erste, der herausgefunden hat, dass Moses sein Volk nicht aus Ägypten geführt hat, war sicher auch ein Außenseiter.



Dass manchmal bahnbrechende neue Erkenntnisse als Aussenseiterpositionen begonnen haben, bedeutet nicht, dass jede Aussenseiterposition automatisch spaeter zur allgemeinen Lehrmeinung wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn Aussenseiterpositionen sich mehr einem aktuellen Zeitgeist anbiedern als aus einer neutraler Position heraus Erkenntnisgewinn anstreben.

Heutzutage ist es irgendwie in Mode im Islam nur Finsteres, Böses und Bedrohliches zu sehen. Wenn ein Moslem was Falsches macht, dann tut er das ausschliesslich, weil er Moslem ist, andere Gründe kann es da nicht geben und wenn ein Moslem was Richtiges tut, dann tut er es, obwohl er Moslem ist und weil er den Koran nicht richtig versteht.

Entsprechend wird einer Islamforschung, die den Islam nicht nur negativ sieht, sondern auch positive kulturelle Auswirkungen des Islam benennt, unterstellt sie wuerde den Islam "romantisieren". Damit kann man zwar bei der Leserschaft solcher Hetzblogs wie "political incorrect" gut punkten, mit seriöser Wissenschaft hat das aber herzlich wenig zu tun.

Diese Voreingenommenheit liegt auch jenem Institut zu Grunde. Man hat es sich nicht zur Aufgabe gemacht sein Forschungsobjekt neutral zu untersuchen, sondern man will nur beweisen, was man vorher schon zu wissen glaubt und was im Einklang mit dem aktuellen Zeitgeist steht, naemlich dass der Islam schlecht und böse ist und zumindest etwas schlechter als Christentum und Judentum. Man will so die Basis legen fuer einen angestrebten Kulturkampf.

Natuerlich gibt es beim Islam jede Menge zu kritisieren, genauso wie bei den anderen grossen Schriftreligionen auch, man sollte diese jedoch aus neutraler Sicht heraus tun und nicht als Teil einer politischen Agenda, die letztlich anderes im Sinn hat als Religionskritik.


Zuletzt bearbeitet von beachbernie am 26.04.2018, 00:16, insgesamt einmal bearbeitet

#152:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 25.04.2018, 22:48
    —
http://www.titanic-magazin.de/heft/2018/april/fabian-lichter-importierter-antisemitismus/
Zitat:
Die deutsche Antisemitismusbranche hat ein Problem. Und das kommt, wie immer, aus dem Ausland. Nach importierten Bienen, importierten Äpfeln und importierten Frauen drängt sich ein weiteres Importprodukt auf den Markt, das Deutschland eigentlich auch alleine in ausreichendem Maß herstellen könnte: Antisemitismus. Die Folgen der Einfuhr sind verheerend und zersetzen die deutsche Heimatidylle.

#153:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 25.04.2018, 23:54
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.titanic-magazin.de/heft/2018/april/fabian-lichter-importierter-antisemitismus/
Zitat:
Die deutsche Antisemitismusbranche hat ein Problem. Und das kommt, wie immer, aus dem Ausland. Nach importierten Bienen, importierten Äpfeln und importierten Frauen drängt sich ein weiteres Importprodukt auf den Markt, das Deutschland eigentlich auch alleine in ausreichendem Maß herstellen könnte: Antisemitismus. Die Folgen der Einfuhr sind verheerend und zersetzen die deutsche Heimatidylle.

Passt genauso gut in Satire. Ist aber keine gute. Dröge aus dem Ärmel geschüttelt.

#154:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 26.04.2018, 00:07
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.titanic-magazin.de/heft/2018/april/fabian-lichter-importierter-antisemitismus/
Zitat:
Die deutsche Antisemitismusbranche hat ein Problem. Und das kommt, wie immer, aus dem Ausland. Nach importierten Bienen, importierten Äpfeln und importierten Frauen drängt sich ein weiteres Importprodukt auf den Markt, das Deutschland eigentlich auch alleine in ausreichendem Maß herstellen könnte: Antisemitismus. Die Folgen der Einfuhr sind verheerend und zersetzen die deutsche Heimatidylle.

Passt genauso gut in Satire. Ist aber keine gute. Dröge aus dem Ärmel geschüttelt.


klar, satire wo sie hingehört. mal einen guten abend im theater mit vorher beworbener vorstellung oder am abend, die heute show- da wird zur richtigen zeit gelacht, dann geht man nach hause, fühlt sich besser und?

in dikaturen gibts keine satire, deshalb brechen die auch irgendwann mal zusammen.

dröge war die nicht im übrigen. nicht intellektuell genug?
sog. geschmacklosigkeit ist m.m. nach sowieso die einzige form, die noch zum nachdenken oder wenigstens aufregen anregt.
alles andere ist konsum und reine unterhaltung. wir satiren uns zu tode...

#155:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 26.04.2018, 07:56
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Man hat es sich nicht zur Aufgabe gemacht sein Forschungsobjekt neutral zu untersuchen, sondern man will nur beweisen, was man vorher schon zu wissen glaubt und was im Einklang mit dem aktuellen Zeitgeist steht, naemlich dass der Islam schlecht und böse ist und zumindest etwas schlechter als Christentum und Judentum.

Den Ansatz von Ohligs Gruppe, zeitgenössische Texte und Münzen zu untersuchen, finde ich weit neutraler als den anderen Ansatz, die islamische Traditionsliteratur für bare Münze zu nehmen. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass der Islam ursprünglich ein Versuch war, Christentum und Judentum zu harmonisieren, indem auf Merkwürdigkeiten wie "Gottes Sohn" verzichtet wurde. Auch die Erfindung der Gestalt Mohammed ist nicht böse, sondern nur ein Irrtum. Ohlig behauptet nicht, dass Mohammed seine Kritiker und 800 Juden tötete, und nicht, dass die Muslime alle angrenzenden Länder bis hin nach Spanien überfallen hätten. Das behauptet die Traditionsliteratur. Die Gruppe untersucht die Entstehung des Islam und macht kaum Aussagen darüber, wie gut oder böse die heutigen Ausprägungen sind.

#156:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 26.04.2018, 10:12
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.titanic-magazin.de/heft/2018/april/fabian-lichter-importierter-antisemitismus/
Zitat:
Die deutsche Antisemitismusbranche hat ein Problem. Und das kommt, wie immer, aus dem Ausland. Nach importierten Bienen, importierten Äpfeln und importierten Frauen drängt sich ein weiteres Importprodukt auf den Markt, das Deutschland eigentlich auch alleine in ausreichendem Maß herstellen könnte: Antisemitismus. Die Folgen der Einfuhr sind verheerend und zersetzen die deutsche Heimatidylle.


Das passt hier gut hin, gute Satire, wilson! Daumen hoch!

Ich finde auch, dass diese importierten Antisemitismus-Billig-Imitate im Vergleich mit der original made-in-germany-Wertarbeit nicht im entferntesten mithalten können.

Da ist Deutschland vollkommen autark und braucht nix zu importieren. Schließlich ist Doitschland Export-Weltmeister, auch und insbesondere auf diesem Gebiet. zynisches Grinsen

#157:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 26.04.2018, 20:08
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.titanic-magazin.de/heft/2018/april/fabian-lichter-importierter-antisemitismus/
Zitat:
Die deutsche Antisemitismusbranche hat ein Problem. Und das kommt, wie immer, aus dem Ausland. Nach importierten Bienen, importierten Äpfeln und importierten Frauen drängt sich ein weiteres Importprodukt auf den Markt, das Deutschland eigentlich auch alleine in ausreichendem Maß herstellen könnte: Antisemitismus. Die Folgen der Einfuhr sind verheerend und zersetzen die deutsche Heimatidylle.


Das passt hier gut hin, gute Satire, wilson! Daumen hoch!
...

Opportunismus ist eine der prägenden kleinbürgerlichen Eigenschaften zynisches Grinsen

#158:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.04.2018, 01:58
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Das dachte ich mir irgendwie, dass das die falschen Experten sind und Du Dich auf die richtigen Experten berufst.
...

Ich habe nicht von richtig oder falsch gesprochen, sondern davon, was die einzelnen Leute inhaltlich studiert haben. Und das ist bei den klassischen Islamwissenschaftlern in Wesentlichen der Inhalt der Islamischen Schriften, der als solcher nicht in Frage gestellt wurde. Die klassische Islamschung geht einfach davon aus, dass dieser Inhalt stimmt und aus dieser Position wurde geantwortet.

Wenn das für Dich glaubwürdig ist, ist das Dein Problem.

#159:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.04.2018, 02:29
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Das dachte ich mir irgendwie, dass das die falschen Experten sind und Du Dich auf die richtigen Experten berufst.
...

Ich habe nicht von richtig oder falsch gesprochen, sondern davon, was die einzelnen Leute inhaltlich studiert haben. Und das ist bei den klassischen Islamwissenschaftlern in Wesentlichen der Inhalt der Islamischen Schriften, der als solcher nicht in Frage gestellt wurde. Die klassische Islamschung geht einfach davon aus, dass dieser Inhalt stimmt und aus dieser Position wurde geantwortet.

Wenn das für Dich glaubwürdig ist, ist das Dein Problem.



Das ist alles Deine Interpretation. Fuer Dich kommt es doch nur darauf an, dass der Islam schlecht wegkommt. Alles andere sind nur Nebelbomben um das zu vernebeln. Das ist in Wirklichkeit das einzig entscheidende Kriterium, nach dem Du entscheidest, was richtige und was falsche Experten sind. (Ich habe meine Worte schon richtig gewählt, auch wenn Du selbst sie nicht verwendest.) Jemand, der auch nur ein einziges gutes Haar beim Islam findet, der "romantisiert". zwinkern

#160:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 27.04.2018, 10:31
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Das dachte ich mir irgendwie, dass das die falschen Experten sind und Du Dich auf die richtigen Experten berufst.
...

Ich habe nicht von richtig oder falsch gesprochen, sondern davon, was die einzelnen Leute inhaltlich studiert haben. Und das ist bei den klassischen Islamwissenschaftlern in Wesentlichen der Inhalt der Islamischen Schriften, der als solcher nicht in Frage gestellt wurde. Die klassische Islamschung geht einfach davon aus, dass dieser Inhalt stimmt und aus dieser Position wurde geantwortet.

Wenn das für Dich glaubwürdig ist, ist das Dein Problem.


Das ist alles Deine Interpretation. Fuer Dich kommt es doch nur darauf an, dass der Islam schlecht wegkommt. Alles andere sind nur Nebelbomben um das zu vernebeln. Das ist in Wirklichkeit das einzig entscheidende Kriterium, nach dem Du entscheidest, was richtige und was falsche Experten sind. (Ich habe meine Worte schon richtig gewählt, auch wenn Du selbst sie nicht verwendest.) Jemand, der auch nur ein einziges gutes Haar beim Islam findet, der "romantisiert". zwinkern


fwo geht auf keinerlei Argumente ein. Er ignoriert sie einfach und postet irgend eine andere *Sichtweise*, als wenn Wissenschaft aus *Sichtweisen* bestünde.

Das Thema hier ist außerdem "Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland" und nicht, ob es im maurischen Spanien eine Hochkultur gab und falls ja, ob die Muslime imstande waren, Hochkultur zu produzieren, was ja einschlägige Kreise sowieso in Frage stellen.

#161:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 27.04.2018, 12:02
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.titanic-magazin.de/heft/2018/april/fabian-lichter-importierter-antisemitismus/
Zitat:
Die deutsche Antisemitismusbranche hat ein Problem. Und das kommt, wie immer, aus dem Ausland. Nach importierten Bienen, importierten Äpfeln und importierten Frauen drängt sich ein weiteres Importprodukt auf den Markt, das Deutschland eigentlich auch alleine in ausreichendem Maß herstellen könnte: Antisemitismus. Die Folgen der Einfuhr sind verheerend und zersetzen die deutsche Heimatidylle.


Das passt hier gut hin, gute Satire, wilson! Daumen hoch!
...

Opportunismus ist eine der prägenden kleinbürgerlichen Eigenschaften zynisches Grinsen


wie wäre es mit "solidarität"? Ausrufezeichen

#162:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 27.04.2018, 12:23
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Das dachte ich mir irgendwie, dass das die falschen Experten sind und Du Dich auf die richtigen Experten berufst.
...

Ich habe nicht von richtig oder falsch gesprochen, sondern davon, was die einzelnen Leute inhaltlich studiert haben. Und das ist bei den klassischen Islamwissenschaftlern in Wesentlichen der Inhalt der Islamischen Schriften, der als solcher nicht in Frage gestellt wurde. Die klassische Islamschung geht einfach davon aus, dass dieser Inhalt stimmt und aus dieser Position wurde geantwortet.

Wenn das für Dich glaubwürdig ist, ist das Dein Problem.


Das ist alles Deine Interpretation. Fuer Dich kommt es doch nur darauf an, dass der Islam schlecht wegkommt. Alles andere sind nur Nebelbomben um das zu vernebeln. Das ist in Wirklichkeit das einzig entscheidende Kriterium, nach dem Du entscheidest, was richtige und was falsche Experten sind. (Ich habe meine Worte schon richtig gewählt, auch wenn Du selbst sie nicht verwendest.) Jemand, der auch nur ein einziges gutes Haar beim Islam findet, der "romantisiert". zwinkern


fwo geht auf keinerlei Argumente ein. Er ignoriert sie einfach und postet irgend eine andere *Sichtweise*, als wenn Wissenschaft aus *Sichtweisen* bestünde.

Das Thema hier ist außerdem "Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland" und nicht, ob es im maurischen Spanien eine Hochkultur gab und falls ja, ob die Muslime imstande waren, Hochkultur zu produzieren, was ja einschlägige Kreise sowieso in Frage stellen.


Wo fwo recht hat, hat er recht. Er postet das, was wissenschaftlich gesichertes Wissen ist. Im Gegensatz zu BB und dir, die eine Meinung, gespeist aus persönlichen Befinden , posten.

Das mit der maurischen Hochkultur ist und bleibt z.B eine. Nur das die als Vorbild und Exempel für eine Integratiobsfähigjeit des Islam gelten darf, ist zu bezweifeln. Die Beherrsvhung des anderen war da wie in anderen Gefilden mit anderen Machtideen gleich. Die Grundlagen zu dem, was damals die Herrschaft der Idee über die politischen Gebilde gab, haben sich beim Islam bis heute nicht geändert. Bei anderen schon.

#163:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 27.04.2018, 12:29
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Das dachte ich mir irgendwie, dass das die falschen Experten sind und Du Dich auf die richtigen Experten berufst.
...

Ich habe nicht von richtig oder falsch gesprochen, sondern davon, was die einzelnen Leute inhaltlich studiert haben. Und das ist bei den klassischen Islamwissenschaftlern in Wesentlichen der Inhalt der Islamischen Schriften, der als solcher nicht in Frage gestellt wurde. Die klassische Islamschung geht einfach davon aus, dass dieser Inhalt stimmt und aus dieser Position wurde geantwortet.

Wenn das für Dich glaubwürdig ist, ist das Dein Problem.


Das ist alles Deine Interpretation. Fuer Dich kommt es doch nur darauf an, dass der Islam schlecht wegkommt. Alles andere sind nur Nebelbomben um das zu vernebeln. Das ist in Wirklichkeit das einzig entscheidende Kriterium, nach dem Du entscheidest, was richtige und was falsche Experten sind. (Ich habe meine Worte schon richtig gewählt, auch wenn Du selbst sie nicht verwendest.) Jemand, der auch nur ein einziges gutes Haar beim Islam findet, der "romantisiert". zwinkern


fwo geht auf keinerlei Argumente ein. Er ignoriert sie einfach und postet irgend eine andere *Sichtweise*, als wenn Wissenschaft aus *Sichtweisen* bestünde.

Das Thema hier ist außerdem "Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland" und nicht, ob es im maurischen Spanien eine Hochkultur gab und falls ja, ob die Muslime imstande waren, Hochkultur zu produzieren, was ja einschlägige Kreise sowieso in Frage stellen.


Wo fwo recht hat, hat er recht. Er postet das, was wissenschaftlich gesichertes Wissen ist. Im Gegensatz zu BB und dir, die eine Meinung, gespeist aus persönlichen Befinden , posten.

Das mit der maurischen Hochkultur ist und bleibt z.B eine. Nur das die als Vorbild und Exempel für eine Integratiobsfähigjeit des Islam gelten darf, ist zu bezweifeln. Die Beherrsvhung des anderen war da wie in anderen Gefilden mit anderen Machtideen gleich. Die Grundlagen zu dem, was damals die Herrschaft der Idee über die politischen Gebilde gab, haben sich beim Islam bis heute nicht geändert. Bei anderen schon.


Die „maurische Hochkultur“, die übrigens nicht für die ganze Zeit maurischer Präsens auf der iberischen Halbinsel in Anspruch genommen werden kann, zeichnete sich auch nicht durch eine andere Art von Islam aus, sondern durch einen geringeren Einfluß der islamischen Geistlichen und ihrer Gläubigen. Der Islam war der gleiche, nur kümmerte die herrschende Schicht sich im täglichen Leben kaum darum.

#164:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.04.2018, 21:26
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Das dachte ich mir irgendwie, dass das die falschen Experten sind und Du Dich auf die richtigen Experten berufst.
...

Ich habe nicht von richtig oder falsch gesprochen, sondern davon, was die einzelnen Leute inhaltlich studiert haben. Und das ist bei den klassischen Islamwissenschaftlern in Wesentlichen der Inhalt der Islamischen Schriften, der als solcher nicht in Frage gestellt wurde. Die klassische Islamschung geht einfach davon aus, dass dieser Inhalt stimmt und aus dieser Position wurde geantwortet.

Wenn das für Dich glaubwürdig ist, ist das Dein Problem.


Das ist alles Deine Interpretation. Fuer Dich kommt es doch nur darauf an, dass der Islam schlecht wegkommt. Alles andere sind nur Nebelbomben um das zu vernebeln. Das ist in Wirklichkeit das einzig entscheidende Kriterium, nach dem Du entscheidest, was richtige und was falsche Experten sind. (Ich habe meine Worte schon richtig gewählt, auch wenn Du selbst sie nicht verwendest.) Jemand, der auch nur ein einziges gutes Haar beim Islam findet, der "romantisiert". zwinkern


fwo geht auf keinerlei Argumente ein. Er ignoriert sie einfach und postet irgend eine andere *Sichtweise*, als wenn Wissenschaft aus *Sichtweisen* bestünde.

Das Thema hier ist außerdem "Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland" und nicht, ob es im maurischen Spanien eine Hochkultur gab und falls ja, ob die Muslime imstande waren, Hochkultur zu produzieren, was ja einschlägige Kreise sowieso in Frage stellen.


Wo fwo recht hat, hat er recht. Er postet das, was wissenschaftlich gesichertes Wissen ist. Im Gegensatz zu BB und dir, die eine Meinung, gespeist aus persönlichen Befinden , posten.

Das mit der maurischen Hochkultur ist und bleibt z.B eine. Nur das die als Vorbild und Exempel für eine Integratiobsfähigjeit des Islam gelten darf, ist zu bezweifeln. Die Beherrsvhung des anderen war da wie in anderen Gefilden mit anderen Machtideen gleich. Die Grundlagen zu dem, was damals die Herrschaft der Idee über die politischen Gebilde gab, haben sich beim Islam bis heute nicht geändert. Bei anderen schon.


fwo postet eben gerade nicht "wissenschaftlich gesichertes Wissen", sondern (laut wikipedia) in der Fachwelt umstrittene Aussenseiterpositionen.

fwo tut bloss so als ob das ab jetzt gängige Lehrmeinung waere.

#165:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 28.04.2018, 02:31
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.....
fwo postet eben gerade nicht "wissenschaftlich gesichertes Wissen", sondern (laut wikipedia) in der Fachwelt umstrittene Aussenseiterpositionen.

fwo tut bloss so als ob das ab jetzt gängige Lehrmeinung waere.

Du unterschlägst gerade das Fach.
In der Tat interessieren mich gängige Lehrmeinungen von Theologen zu historischen Fragen nicht. Und Islamwissenschaftler, die die islamische Geschichtsschreibung, die ein rein religionsstiftender Akt ist, ernst nehmen, anstatt historische Bedenken, die sehr präzise begründet geäußert werden, wirklich zu untersuchen, leben in ihren Aussagen nur von der religiösen Überlieferung und sind damit wissenschaftstheoretisch eher Theologen als Historiker.

Erzähle mir mal, warum ich denen bei historischen Fragen glauben soll. Weil Wikipedia ihre Meinung bevorzugt?

#166:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 28.04.2018, 07:53
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.....
fwo postet eben gerade nicht "wissenschaftlich gesichertes Wissen", sondern (laut wikipedia) in der Fachwelt umstrittene Aussenseiterpositionen.

fwo tut bloss so als ob das ab jetzt gängige Lehrmeinung waere.

Du unterschlägst gerade das Fach.
In der Tat interessieren mich gängige Lehrmeinungen von Theologen zu historischen Fragen nicht. Und Islamwissenschaftler, die die islamische Geschichtsschreibung, die ein rein religionsstiftender Akt ist, ernst nehmen, anstatt historische Bedenken, die sehr präzise begründet geäußert werden, wirklich zu untersuchen, leben in ihren Aussagen nur von der religiösen Überlieferung und sind damit wissenschaftstheoretisch eher Theologen als Historiker.

Erzähle mir mal, warum ich denen bei historischen Fragen glauben soll. Weil Wikipedia ihre Meinung bevorzugt?


Genau so ist das.

Hier in Europa haben wir den Theologen die Deutungshoheit über die Zeit genommen, indem wir die Geschichtsschreibung den Historikern gegeben haben. Die beschreiben anhand von Fakten nicht mit vorgefassten ideologisch eingefärbten Betrachtungsweisen die Zeit.

Den Islamwissenschaftlern überlassen wir die Deutung der Zeit so wie wir diese hier vor 200 Jahren deuten mussten. Dabei haben die Orientalisten den Islam schon vor über hundert Jahren schon von den Märchen entkleidet , von denen heute noch der Islam zehrt. Besonders in den Köpfen der Gutmeinenden.

Warum das so ist? Weil in der Sparte Weltbetrachtung bei den Gutmeinenden der " arme " Mensch im Vordergrund steht, nicht das, was ist. Der arme Muslim, der hier in der EU so viel harten Gegenwind ertragen muss, der arme Orienrale, dem der böse Kolonialismus, der böse Westen so viel Böses getan hat, der arme muslimische Oriientale, der ökonomisch als Drittweltler sich durchschlagen muss usw, usw.

Das ist bei der Betrachtung der Dinge Maß von BB und Co.

Vieles von dem, was sich in den Köpfen der Gutneinenden zusammen gebraut hat, ist widerlegt. Bleibt aber dort für ewig verhaftet. Damit kann der politische Islam hier wunderbar spielen zur Meinungsbildung.

Die Köpfe a la BB sollten sich mal Gedanken darüber machen, wie die Welt hier in Europa aussehen würde ohne den kritischen historischen Sturm, der über die Theologie des Abendlandes gestürmt ist. Dann sollten die sich fragen, warum der Islam in Gänze die kritisch historische Forschung über sich ablehnt, die Gelehrten darin verfolgt und die Ergebnisse fruorartig bekämpft.

Sollte mal angefangen werden .......das darüber Nachdenken.

#167:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 28.04.2018, 08:19
    —
Fragen ..nur mal so..

Gibt es in der Bibel antijüdische Anmerkung vom Religionsstifter ? Wie sieht das im Koran aus?

Hatte der Religionsstifter mit dem grünen Thesenbuch eine eigene persönliche spannungsgeladene Beziehung zum Jüdischen/ Juden ? Hatte der Religionsstifter aus dem Evangelienbuch solches ?

Würden Antworten darauf zum Strangthema was hergeben ?

#168:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 28.04.2018, 08:43
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Fragen ..nur mal so..

Gibt es in der Bibel antijüdische Anmerkung vom Religionsstifter ? Wie sieht das im Koran aus?

Hatte der Religionsstifter mit dem grünen Thesenbuch eine eigene persönliche spannungsgeladene Beziehung zum Jüdischen/ Juden ? Hatte der Religionsstifter aus dem Evangelienbuch solches ?

Würden Antworten darauf zum Strangthema was hergeben ?

Hat der Fragenstifter eine eigene persönliche spannungsgeladene Beziehung zu diesem Kuddelmuddel? Sehr glücklich

#169:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 28.04.2018, 09:03
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Fragen ..nur mal so..

Gibt es in der Bibel antijüdische Anmerkung vom Religionsstifter ? Wie sieht das im Koran aus?

Hatte der Religionsstifter mit dem grünen Thesenbuch eine eigene persönliche spannungsgeladene Beziehung zum Jüdischen/ Juden ? Hatte der Religionsstifter aus dem Evangelienbuch solches ?

Würden Antworten darauf zum Strangthema was hergeben ?

Hat der Fragenstifter eine eigene persönliche spannungsgeladene Beziehung zu diesem Kuddelmuddel? Sehr glücklich


Smilie

Würde die Antwort darauf dem Strangthema was beitragen, oder nur deine persönliche Spannung aufladen?

#170:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 28.04.2018, 09:24
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Fragen ..nur mal so..

Gibt es in der Bibel antijüdische Anmerkung vom Religionsstifter ? Wie sieht das im Koran aus?

Hatte der Religionsstifter mit dem grünen Thesenbuch eine eigene persönliche spannungsgeladene Beziehung zum Jüdischen/ Juden ? Hatte der Religionsstifter aus dem Evangelienbuch solches ?

Würden Antworten darauf zum Strangthema was hergeben ?

Hat der Fragenstifter eine eigene persönliche spannungsgeladene Beziehung zu diesem Kuddelmuddel? Sehr glücklich


Smilie

Würde die Antwort darauf dem Strangthema was beitragen, oder nur deine persönliche Spannung aufladen?

Schwach. Du hast verloren Cool

#171:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 28.04.2018, 11:06
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Fragen ..nur mal so..

Gibt es in der Bibel antijüdische Anmerkung vom Religionsstifter ? Wie sieht das im Koran aus?

Hatte der Religionsstifter mit dem grünen Thesenbuch eine eigene persönliche spannungsgeladene Beziehung zum Jüdischen/ Juden ? Hatte der Religionsstifter aus dem Evangelienbuch solches ?

Würden Antworten darauf zum Strangthema was hergeben ?

Hat der Fragenstifter eine eigene persönliche spannungsgeladene Beziehung zu diesem Kuddelmuddel? Sehr glücklich


Smilie

Würde die Antwort darauf dem Strangthema was beitragen, oder nur deine persönliche Spannung aufladen?

Schwach. Du hast verloren Cool


Glaube ich kaum Smilie

Du hast ha meine im Kontext wichtige Frage noch nicht geantwortet. In der Debatte ist Positionsabklopfung - was wir ha tun - so wichtig wie das eigentliche Argument in der Sache.

Alter Spruch in Seminaren von mir: falscher Hals schluckt selbst Gutes schlecht.

Stimmt doch ? Smilie

#172:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.04.2018, 11:25
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Gibt es in der Bibel antijüdische Anmerkung vom Religionsstifter?

Welchem? Ich hoffe doch sehr, dass du uns nicht die rein mythologische Figur Jesus Christus als Religionsstifter des Christentums verkaufen willst.

Antijüdische Stellen im Neuen Testament gibt es allerdings. Mal zwei Beispiele:

1. Thessalonicher 2

14 Denn, liebe Brüder, ihr seid den Gemeinden Gottes in Judäa nachgefolgt, die in Christus Jesus sind; denn ihr habt dasselbe erlitten von euren Landsleuten, was jene von den Juden erlitten haben.
15 Die haben den Herrn Jesus getötet und die Propheten und haben uns verfolgt und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen Feind,
16 indem sie, um das Maß ihrer Sünden allewege voll zu machen, uns wehren, den Heiden zu predigen zu ihrem Heil. Aber der Zorn Gottes ist schon in vollem Maß über sie gekommen.

Johannes 8

31 Da sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger,
32 und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!
33 Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Same und sind nie jemandes Knechte gewesen; wie kannst du da sagen: Ihr sollt frei werden?
34 Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde.
35 Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig.
36 Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei.
37 Ich weiß, daß ihr Abrahams Same seid; aber ihr sucht mich zu töten, denn mein Wort findet keinen Raum in euch.
38 Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe; so tut auch ihr, was ihr bei eurem Vater gesehen habt.
39 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater! Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so würdet ihr Abrahams Werke tun.
40 Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan.
41 Ihr tut die Werke eures Vaters! Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht unehelich geboren; wir haben einen Vater: Gott!
42 Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn nicht von mir selbst bin ich gekommen, sondern er hat mich gesandt.
43 Warum versteht ihr meine Rede nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt!
44 Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
45 Weil aber ich die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.
46 Wer unter euch kann mich einer Sünde beschuldigen? Wenn ich aber die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht?
47 Wer aus Gott ist, der hört die Worte Gottes; darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.

#173:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 28.04.2018, 11:44
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Gibt es in der Bibel antijüdische Anmerkung vom Religionsstifter?

Welchem? Ich hoffe doch sehr, dass du uns nicht die rein mythologische Figur Jesus Christus als Religionsstifter des Christentums verkaufen willst.

Antijüdische Stellen im Neuen Testament gibt es allerdings. Mal zwei Beispiele:

1. Thessalonicher 2

14 Denn, liebe Brüder, ihr seid den Gemeinden Gottes in Judäa nachgefolgt, die in Christus Jesus sind; denn ihr habt dasselbe erlitten von euren Landsleuten, was jene von den Juden erlitten haben.
15 Die haben den Herrn Jesus getötet und die Propheten und haben uns verfolgt und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen Feind,
16 indem sie, um das Maß ihrer Sünden allewege voll zu machen, uns wehren, den Heiden zu predigen zu ihrem Heil. Aber der Zorn Gottes ist schon in vollem Maß über sie gekommen.

Johannes 8

31 Da sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger,
32 und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!
33 Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Same und sind nie jemandes Knechte gewesen; wie kannst du da sagen: Ihr sollt frei werden?
34 Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde.
35 Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig.
36 Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei.
37 Ich weiß, daß ihr Abrahams Same seid; aber ihr sucht mich zu töten, denn mein Wort findet keinen Raum in euch.
38 Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe; so tut auch ihr, was ihr bei eurem Vater gesehen habt.
39 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater! Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so würdet ihr Abrahams Werke tun.
40 Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan.
41 Ihr tut die Werke eures Vaters! Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht unehelich geboren; wir haben einen Vater: Gott!
42 Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn nicht von mir selbst bin ich gekommen, sondern er hat mich gesandt.
43 Warum versteht ihr meine Rede nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt!
44 Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
45 Weil aber ich die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.
46 Wer unter euch kann mich einer Sünde beschuldigen? Wenn ich aber die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht?
47 Wer aus Gott ist, der hört die Worte Gottes; darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.


Was schreibst denn da ?

Also es spricht sehr viel dafür, dass der Mensch Jesus gelebt hat. Sagen die zuständigen Wissenschaftler.

Der Mensch hat ja was in die Welt gesetzt, was andere aufgeschrieben und ausgeformt haben. Also hast du was von dem Religionsstifter selber.....so als Vergleichsparameter zum anderen Religionstifter ?

Was der Paulus geschrieben hat, interessiert erstmal nicht und die 44 beim Johanes bezieht sich auf was ??

Also ??

#174:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.04.2018, 11:56
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Also es spricht sehr viel dafür, dass der Mensch Jesus gelebt hat.

Selbst wenn es irgendsoeinen Kerl gegeben haben sollte, auf den einzelne Teile der Beschreibung zutreffen (tatsächlich dürfte es sogar eine ganze Reihe von Kerlen gegeben haben, auf die einzelne Teile der Beschreibung zutreffen, und einige andere Teile wie z.B. die Auferstehung oder die Wundertaten treffen sicher auf überhaupt keinen tatsächlich zu), so war er nicht der Religionsstifter des Christentums. Das kam nämlich erst eine ganze Zeit nach seinem angeblichen Todeszeitpunkt auf.

Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Sagen die zuständigen Wissenschaftler.

Ich hoffe, du meinst nicht die Theologen. Die sollten doch besser mythosimmanent bleiben.

In der Geschichts- und Religionswissenschaft gibt es zu dieser Frage sehr unterschiedliche Meinungen.

Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Der Mensch hat ja was in die Welt gesetzt

Jeder Mensch, der gelebt hat, hat auch in seinem Leben irgendwas in die Welt gesetzt. Nur weiss in diesem Fall buchstäblich niemand, was genau.

Gödelchen hat folgendes geschrieben:
was andere aufgeschrieben und ausgeformt haben.

Die qualifizieren sich wohl kaum als verlässliche Quellen.

Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Also hast du was von dem Religionsstifter selber...

Nichts, das ihm zweifelsfrei zugeschrieben werden könnte.

Gödelchen hat folgendes geschrieben:
die 44 beim Johanes bezieht sich auf was ??

Auf das, was da steht.

#175: Re: Ben Salomos Rücktritt. Ein Kommentar Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 13.05.2018, 10:57
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1083567.antisemitismus-judenhass-an-der-grundschule.html
Zitat:
Am Wochenende war ein antisemitischer Vorfall an der Paul-Simmel-Grundschule in Tempelhof bekannt geworden. Die »Berliner Zeitung« berichtet von einer Schülerin, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von muslimischen Mitschüler*innen bedroht worden sein soll. Seit etwa drei Jahren komme es an der Schule zu religiös motivierten Bedrohungen, zuletzt Ende Februar. (...)


In diesem Artikel beschreiben Eltern eines 'Schweinedeutschen', dass ihnen die Polizei empfahl:
Zitat:
Ziehen Sie am besten in einen anderen Bezirk.


Also könnte man den Juden doch auch einfach empfehlen wegzuziehen. Schulterzucken


Das Wort 'Umvolkung' ist AfD-Nazisprache,
aber wenn man die Entwicklungen so sieht kann man von einer 'Ausvolkung' sprechen. Den Begriff haben die 'Rechten' noch nicht besetzt. Es wird nämlich in Zukunft wohl nur schwer möglich sein, wenn man eine bestimmte Haltung, Einstellung oder Lebensweise hat - die zwar vom GG gedeckt ist - die aber von einem sich ausbreitenden urban-muslimischen Faschismus nicht toleriert wird,
diese zu Leben. Es sei denn,
man verschwindet aus diesem Land, oder zumindest aus seinem Beruf / Hobby.

Aktuell verlässt der bekannte Battle Rapper Ben Salomo - jüdischer Herkunft - die Deutschrapszene.

(...)
fett und groß von mir

und in Frankreich verlassen junge Juden vor allem wegen des muslimischen Antisemitismus ihre Heimat und ziehen nach Isarel:

Zitat:
Junge Juden ziehen weg aus Frankreich

Wegen des wachsenden Antisemitismus verlassen immer mehr junge Juden Frankreich in Richtung Israel. Sie nehmen dafür den harten Wehrdienst in der israelischen Armee in Kauf. 70 Jahre nach der Staatsgründung ist die Identifikation so stark wie nie.


http://www.dw.com/de/junge-juden-ziehen-weg-aus-frankreich/av-43655360

Link zum Video:
http://tv-download.dw.com/Events/mp4/ea/ea20180509_Frankreich_sd_dwdownload.mp4

#176:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 20:32
    —
Antisemitismus unter alten Karikaturisten in Deutschland?

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/antisemitismus-vorwuerfe-sueddeutsche-zeitung-trennt-sich-von-karikaturist-a-1208322.html


Zitat:
"Süddeutsche" trennt sich von Karikaturist

Dieter Hanitzsch hatte den israelischen Ministerpräsidenten in einer "SZ"-Karikatur in der Manier antisemitischer Stereotype dargestellt - jetzt kündigt die Zeitung die Zusammenarbeit mit dem Zeichner auf.

#177:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 17.05.2018, 20:46
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Antisemitismus unter alten Karikaturisten in Deutschland?

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/antisemitismus-vorwuerfe-sueddeutsche-zeitung-trennt-sich-von-karikaturist-a-1208322.html


Zitat:
"Süddeutsche" trennt sich von Karikaturist

Dieter Hanitzsch hatte den israelischen Ministerpräsidenten in einer "SZ"-Karikatur in der Manier antisemitischer Stereotype dargestellt - jetzt kündigt die Zeitung die Zusammenarbeit mit dem Zeichner auf.



Wie kann der Mann auch bloss seine Kritik am israelischen Regierungschef in einer Karikatur Ausdruck verleihen.

Dem Herrn Wolffsohn sei empfohlen mal darueber zu reflektieren gegen wen sich die Karikaturen im Stürmer richteten und wen und welches konkrete Verhalten eines Politikers der Herr Hanitsch im Visier hatte.

Das ist doch nur wieder die alte Leier: Jede Kritik am israelischen Staat und israelischer Politik soll mit der Antisemitismuskeule totgeschlagen werden! immer die gleiche Leier

#178:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 18.05.2018, 09:19
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Antisemitismus unter alten Karikaturisten in Deutschland?

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/antisemitismus-vorwuerfe-sueddeutsche-zeitung-trennt-sich-von-karikaturist-a-1208322.html


Zitat:
"Süddeutsche" trennt sich von Karikaturist

Dieter Hanitzsch hatte den israelischen Ministerpräsidenten in einer "SZ"-Karikatur in der Manier antisemitischer Stereotype dargestellt - jetzt kündigt die Zeitung die Zusammenarbeit mit dem Zeichner auf.



Wie kann der Mann auch bloss seine Kritik am israelischen Regierungschef in einer Karikatur Ausdruck verleihen.

Dem Herrn Wolffsohn sei empfohlen mal darueber zu reflektieren gegen wen sich die Karikaturen im Stürmer richteten und wen und welches konkrete Verhalten eines Politikers der Herr Hanitsch im Visier hatte.

Das ist doch nur wieder die alte Leier: Jede Kritik am israelischen Staat und israelischer Politik soll mit der Antisemitismuskeule totgeschlagen werden! immer die gleiche Leier


Es geht nicht darum, dass er ihn karikiert hat, sondern wie er ihn karikiert hat.

Zitat:
Karikatur in der Manier antisemitischer Stereotype

#179:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 18.05.2018, 15:20
    —
Unsere Münchner Gemeindechefin Charlotte Knobloch schrieb an die SZ einen bösen Brief und kritisiert darin auch die gesamte Israel-Berichterstattung.

https://www.ikg-m.de/24987-2/

#180:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.05.2018, 20:47
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Antisemitismus unter alten Karikaturisten in Deutschland?

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/antisemitismus-vorwuerfe-sueddeutsche-zeitung-trennt-sich-von-karikaturist-a-1208322.html


Zitat:
"Süddeutsche" trennt sich von Karikaturist

Dieter Hanitzsch hatte den israelischen Ministerpräsidenten in einer "SZ"-Karikatur in der Manier antisemitischer Stereotype dargestellt - jetzt kündigt die Zeitung die Zusammenarbeit mit dem Zeichner auf.



Wie kann der Mann auch bloss seine Kritik am israelischen Regierungschef in einer Karikatur Ausdruck verleihen.

Dem Herrn Wolffsohn sei empfohlen mal darueber zu reflektieren gegen wen sich die Karikaturen im Stürmer richteten und wen und welches konkrete Verhalten eines Politikers der Herr Hanitsch im Visier hatte.

Das ist doch nur wieder die alte Leier: Jede Kritik am israelischen Staat und israelischer Politik soll mit der Antisemitismuskeule totgeschlagen werden! immer die gleiche Leier


Es geht nicht darum, dass er ihn karikiert hat, sondern wie er ihn karikiert hat.

Zitat:
Karikatur in der Manier antisemitischer Stereotype


Im Zweifel ist alles "antisemitische Stereotype". Mit den Augen rollen

#181:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 18.05.2018, 21:00
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Antisemitismus unter alten Karikaturisten in Deutschland?

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/antisemitismus-vorwuerfe-sueddeutsche-zeitung-trennt-sich-von-karikaturist-a-1208322.html


Zitat:
"Süddeutsche" trennt sich von Karikaturist

Dieter Hanitzsch hatte den israelischen Ministerpräsidenten in einer "SZ"-Karikatur in der Manier antisemitischer Stereotype dargestellt - jetzt kündigt die Zeitung die Zusammenarbeit mit dem Zeichner auf.



Wie kann der Mann auch bloss seine Kritik am israelischen Regierungschef in einer Karikatur Ausdruck verleihen.

Dem Herrn Wolffsohn sei empfohlen mal darueber zu reflektieren gegen wen sich die Karikaturen im Stürmer richteten und wen und welches konkrete Verhalten eines Politikers der Herr Hanitsch im Visier hatte.

Das ist doch nur wieder die alte Leier: Jede Kritik am israelischen Staat und israelischer Politik soll mit der Antisemitismuskeule totgeschlagen werden! immer die gleiche Leier


Es geht nicht darum, dass er ihn karikiert hat, sondern wie er ihn karikiert hat.

Zitat:
Karikatur in der Manier antisemitischer Stereotype


Im Zweifel ist alles "antisemitische Stereotype". Mit den Augen rollen


Für meinen liebsten Antizionisten sind die Juden eh alles Schneeflocken. Sehr glücklich

#182:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 18.05.2018, 21:15
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Antisemitismus unter alten Karikaturisten in Deutschland?

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/antisemitismus-vorwuerfe-sueddeutsche-zeitung-trennt-sich-von-karikaturist-a-1208322.html


Zitat:
"Süddeutsche" trennt sich von Karikaturist

Dieter Hanitzsch hatte den israelischen Ministerpräsidenten in einer "SZ"-Karikatur in der Manier antisemitischer Stereotype dargestellt - jetzt kündigt die Zeitung die Zusammenarbeit mit dem Zeichner auf.



Wie kann der Mann auch bloss seine Kritik am israelischen Regierungschef in einer Karikatur Ausdruck verleihen.

Dem Herrn Wolffsohn sei empfohlen mal darueber zu reflektieren gegen wen sich die Karikaturen im Stürmer richteten und wen und welches konkrete Verhalten eines Politikers der Herr Hanitsch im Visier hatte.

Das ist doch nur wieder die alte Leier: Jede Kritik am israelischen Staat und israelischer Politik soll mit der Antisemitismuskeule totgeschlagen werden! immer die gleiche Leier


Es geht nicht darum, dass er ihn karikiert hat, sondern wie er ihn karikiert hat.

Zitat:
Karikatur in der Manier antisemitischer Stereotype


Im Zweifel ist alles "antisemitische Stereotype". Mit den Augen rollen


Für meinen liebsten Antizionisten sind die Juden eh alles Schneeflocken. Sehr glücklich


Quatsch.

Ich rede nicht von "den Juden". Solche pauschalisierenden Allgemeinplätze überlasse ich gerne Schubladendenkern wie Dir.

Ich rede von einem einzigen Bildzeitungsschreiberling namens Michael Wolffsohn, der zufällig Jude ist.

Und den halte ich auch nicht fuer eine "Schneeflocke", sondern der ist ein strammer Zionist, der auch schon mal eher rechte deutsche Befindlichkeiten bedient (Die ideologische Schnittmenge zwischen Zionismus und rechtem deutschen Gedankengut ist ja nicht unbeträchtlich, wie sich hier wieder mal zeigt):

Zitat:
...Wolffsohn has argued in favor of German patriotism and has claimed that the crimes of National Socialism represent no reason why modern Germans cannot be proud of their country. In his book Eternal Guilt? (1993), he argued against the idea of Germans having to bear guilt for the Holocaust for all time......


https://en.wikipedia.org/wiki/Michael_Wolffsohn


Dazu ist anzumerken, dass er, dafuer dass er den Deutschen die ewige Schuld am Holocaust ausreden will, recht routiniert genau an diese Schuldgefühle appelliert um einen Israelkritiker mundtot zu machen.


...und jetzt nimm Dir die Worte des Herrn Wolffsohn mal zu Herzen und sei recht schoen stolz auf Dein Vaterland anstatt mir andauernd hinterher zu stänkern. Sehr glücklich

#183:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 09:42
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Unsere Münchner Gemeindechefin Charlotte Knobloch schrieb an die SZ einen bösen Brief und kritisiert darin auch die gesamte Israel-Berichterstattung.

https://www.ikg-m.de/24987-2/


Ich habe sowohl die Erklärung von Hanitzsch gelesen, als auch den Brief von Knobloch. Ich nehme Hanitzsch ab, daß er nichts Antisemitisches im Sinn hatte. Andererseits kann ich die Reaktion Knoblochs verstehen. In einer Zeit, in der deutlich wird, daß Juden in Deutschland Grund haben sich bedroht zu fühlen, wenn sie sich als solche zu erkennen geben. Letztlich hat tatsächlich die SZ-Redaktion versagt. Die hätte das erkennen müssen. Auch um Hantizsch zu schützen.

#184:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 11:13
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Unsere Münchner Gemeindechefin Charlotte Knobloch schrieb an die SZ einen bösen Brief und kritisiert darin auch die gesamte Israel-Berichterstattung.

https://www.ikg-m.de/24987-2/


Ich habe sowohl die Erklärung von Hanitzsch gelesen, als auch den Brief von Knobloch. Ich nehme Hanitzsch ab, daß er nichts Antisemitisches im Sinn hatte. Andererseits kann ich die Reaktion Knoblochs verstehen. In einer Zeit, in der deutlich wird, daß Juden in Deutschland Grund haben sich bedroht zu fühlen, wenn sie sich als solche zu erkennen geben. Letztlich hat tatsächlich die SZ-Redaktion versagt. Die hätte das erkennen müssen. Auch um Hantizsch zu schützen.



Nur geht es bei der Karikatur nun mal erkennbar ueberhaupt nicht um Juden in Deutschland.

Was haette denn die Radaktion der SZ Deiner Meinung nach machen sollen? In vorauseilendem Gehorsam zensieren?

Die Reaktion der Frau Knobloch kann man ja durchaus verstehen. Das ist allerdings noch lange kein Grund den Herrn Hanitzsch rauszuwerfen, weil man muss genauso verstehen, das der kein antisemitisches Klischee im Sinn gehabt hat als er die Karikatur zeichnete.

Merke: Nicht immer wenn sich irgendwer subjektiv verletzt fühlt liegt böse Absicht vor und auf die kommt es nun mal an, wenn man von Schuld sprechen will und die alleine kann einen Rauswurf rechtfertigen! Wenn man subjektive Betroffenheitsgefuehle zum Masstab macht, dann duerfen zu bestimmten Themenbereichen bald ueberhaupt keine Karikaturen mehr angefertigt werden.

Die SZ haette eigentlich zu ihrem Mitarbeiter stehen muessen, darin liegt ihr Versagen, was nicht ausschliesst, dass man Verständnis fuer die Ueberreaktion der Frau Knobloch zeigt.

#185:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 14:46
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Antisemitismus unter alten Karikaturisten in Deutschland?

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/antisemitismus-vorwuerfe-sueddeutsche-zeitung-trennt-sich-von-karikaturist-a-1208322.html


Zitat:
"Süddeutsche" trennt sich von Karikaturist

Dieter Hanitzsch hatte den israelischen Ministerpräsidenten in einer "SZ"-Karikatur in der Manier antisemitischer Stereotype dargestellt - jetzt kündigt die Zeitung die Zusammenarbeit mit dem Zeichner auf.



Wie kann der Mann auch bloss seine Kritik am israelischen Regierungschef in einer Karikatur Ausdruck verleihen.

Dem Herrn Wolffsohn sei empfohlen mal darueber zu reflektieren gegen wen sich die Karikaturen im Stürmer richteten und wen und welches konkrete Verhalten eines Politikers der Herr Hanitsch im Visier hatte.

Das ist doch nur wieder die alte Leier: Jede Kritik am israelischen Staat und israelischer Politik soll mit der Antisemitismuskeule totgeschlagen werden! immer die gleiche Leier


Es geht nicht darum, dass er ihn karikiert hat, sondern wie er ihn karikiert hat.

Zitat:
Karikatur in der Manier antisemitischer Stereotype


Im Zweifel ist alles "antisemitische Stereotype". Mit den Augen rollen


Nein, ist es nicht. Es gibt viele andere Karikaturen von Netanjahu und dessen Politik, die zu keinen Vorwürfen des Antisemitismus geführt haben.

#186:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 14:55
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Unsere Münchner Gemeindechefin Charlotte Knobloch schrieb an die SZ einen bösen Brief und kritisiert darin auch die gesamte Israel-Berichterstattung.

https://www.ikg-m.de/24987-2/


Ich habe sowohl die Erklärung von Hanitzsch gelesen, als auch den Brief von Knobloch. Ich nehme Hanitzsch ab, daß er nichts Antisemitisches im Sinn hatte. Andererseits kann ich die Reaktion Knoblochs verstehen. In einer Zeit, in der deutlich wird, daß Juden in Deutschland Grund haben sich bedroht zu fühlen, wenn sie sich als solche zu erkennen geben. Letztlich hat tatsächlich die SZ-Redaktion versagt. Die hätte das erkennen müssen. Auch um Hantizsch zu schützen.



Nur geht es bei der Karikatur nun mal erkennbar ueberhaupt nicht um Juden in Deutschland.

Was haette denn die Radaktion der SZ Deiner Meinung nach machen sollen? In vorauseilendem Gehorsam zensieren?

Die Reaktion der Frau Knobloch kann man ja durchaus verstehen. Das ist allerdings noch lange kein Grund den Herrn Hanitzsch rauszuwerfen, weil man muss genauso verstehen, das der kein antisemitisches Klischee im Sinn gehabt hat als er die Karikatur zeichnete.

Merke: Nicht immer wenn sich irgendwer subjektiv verletzt fühlt liegt böse Absicht vor und auf die kommt es nun mal an, wenn man von Schuld sprechen will und die alleine kann einen Rauswurf rechtfertigen! Wenn man subjektive Betroffenheitsgefuehle zum Masstab macht, dann duerfen zu bestimmten Themenbereichen bald ueberhaupt keine Karikaturen mehr angefertigt werden.

Die SZ haette eigentlich zu ihrem Mitarbeiter stehen muessen, darin liegt ihr Versagen, was nicht ausschliesst, dass man Verständnis fuer die Ueberreaktion der Frau Knobloch zeigt.


Wenn ein deutscher Karikaturist antisemitische Stereotype verwendet, betrifft das sehr wohl auch die Juden in Deutschland.

Das Schneeflockenmotiv „subjektive Betroffenheitsgefühle“ hast du wie immer als alter, weißer, nichtjüdischer Mann voll drauf. Check your privilege, dude.

#187:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 15:17
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....
Wenn ein deutscher Karikaturist antisemitische Stereotype verwendet, betrifft das sehr wohl auch die Juden in Deutschland.
....

Das ist etwas, was man auch dem Ferkelbuch vorgeworfen hatte - das würde ich erst unterschreiben, nachdem ich die Karikatur selbst gesehen habe.

@ AD : was würdest Du als Karikaturist machen, wenn Du eine gute Karikatur einer Person gemacht hast (ich gem mal davon aus, dass der Mann gut ist, wenn er so lange für die SZ arbeiten kann) und Dir wirft jemand vor, Du würdest irgendwelche Stereotypen verwenden.

Entscheidungshilfe: Karikaturen werden durch eine Übersteigerung der realen Formen hergestellt, die die Erkennbarkeit einer Person im Zweifelsfall eher erhöhen als verringern. Wenn die dargestellte Person also gut erkennbar ist, handelt es sich um eine gute Karikatur.

#188:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 15:25
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....
Wenn ein deutscher Karikaturist antisemitische Stereotype verwendet, betrifft das sehr wohl auch die Juden in Deutschland.
....

Das ist etwas, was man auch dem Ferkelbuch vorgeworfen hatte - das würde ich erst unterschreiben, nachdem ich die Karikatur selbst gesehen habe.

@ AD : was würdest Du als Karikaturist machen, wenn Du eine gute Karikatur einer Person gemacht hast (ich gem mal davon aus, dass der Mann gut ist, wenn er so lange für die SZ arbeiten kann) und Dir wirft jemand vor, Du würdest irgendwelche Stereotypen verwenden.

Entscheidungshilfe: Karikaturen werden durch eine Übersteigerung der realen Formen hergestellt, die die Erkennbarkeit einer Person im Zweifelsfall eher erhöhen als verringern. Wenn die dargestellte Person also gut erkennbar ist, handelt es sich um eine gute Karikatur.


Entscheidungshilfe: Schau dir die Karikatur an und komm dann wieder.

#189:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 15:30
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...)als alter, weißer, nichtjüdischer Mann voll drauf. Check your privilege, dude.


Das ist doch eigentlich Nazijargon, nur aufpoliert.

#190:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 15:31
    —
Noch eine Entscheidungshilfe: Timur Vermes hält Hanitzsch für einen schlechten Karikaturisten, aber keinen Antisemiten.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sueddeutsche-zeitung-karikatur-typisch-juedisch-typisch-hanitzsch-a-1208529.html



Zitat:
Wesentlich mehr Sinn ergibt eine andere Betrachtungsweise: Ich abonniere seit inzwischen 16 Jahren die "Süddeutsche Zeitung". Und nach 16 Jahren mit Karikaturen von Hanitzsch bin ich ziemlich sicher: Der Mann ist kein Antisemit. Er ist nur hoffnungslos überschätzt.


Wobei man sowieso kein Anti-irgendwas sein muss, um sich unbewusst oder fahrlässig anti-irgendwaslicher Stereotype zu bedienen.

#191:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 15:35
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...)als alter, weißer, nichtjüdischer Mann voll drauf. Check your privilege, dude.


Das ist doch eigentlich Nazijargon, nur aufpoliert.


Sagt der alte, weiße Mann, der stereotypisch für Nazis ist.

#192:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 15:39
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...)als alter, weißer, nichtjüdischer Mann voll drauf. Check your privilege, dude.


Das ist doch eigentlich Nazijargon, nur aufpoliert.


Sagt der alte, weiße Mann, der stereotypisch für Nazis ist.


Erklär mir doch mal, wo der Unterschied ist, ob ich jemanden pauschal zum Sündenbock erkläre, weil er jüdischer Abstammung ist oder weil er mitteleuropäischer Abstammung ist?

#193:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 15:42
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...)als alter, weißer, nichtjüdischer Mann voll drauf. Check your privilege, dude.


Das ist doch eigentlich Nazijargon, nur aufpoliert.


Sagt der alte, weiße Mann, der stereotypisch für Nazis ist.


Erklär mir doch mal, wo der Unterschied ist, ob ich jemanden pauschal zum Sündenbock erkläre, weil er jüdischer Abstammung ist oder weil er mitteleuropäischer Abstammung ist?


Das interessiert mich jetzt auch.

#194:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 15:46
    —
Meine Meinung dazu:
- Hanitzsch ist kein Antisemit - es gibt sonst keinerlei Anlaß zu dieser Annahme
- Karikaturen über Netanjahu sind nicht per se antisemitisch
- diese Karikatur ist antisemitisch - denn sie transportiert typisch antisemitische Klischees. Wer argumentiert, daß auch Genscher mit großen Ohren karikiert wurde, hat nicht verstanden, was Antisemitismus bedeutet
- ich finde es richtig, die Karikatur zu entfernen und sich dafür zu entschuldigen
- die Kritik von C.Knobloch an der SZ-Berichterstattung über Israel kann ich nicht nachvollziehen.

#195:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 16:00
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...)als alter, weißer, nichtjüdischer Mann voll drauf. Check your privilege, dude.


Das ist doch eigentlich Nazijargon, nur aufpoliert.


Sagt der alte, weiße Mann, der stereotypisch für Nazis ist.


Erklär mir doch mal, wo der Unterschied ist, ob ich jemanden pauschal zum Sündenbock erkläre, weil er jüdischer Abstammung ist oder weil er mitteleuropäischer Abstammung ist?


Wo hat denn ein mitteleuropäischer deutscher nichtjüdischer Mann dieselben rassistische Probleme wie einer der jüdischen Glaubens ist? Wer hat die höhere Wahrscheinlichkeit Opfer eines Übergriffs zu werden? Wenn sich derjenige, der sich als Jude bei der Beschwerde über antisemitische Stereotype sowas wie „subjektive Betroffenheitsgefühle“ anhören muss, ist doch klar, wer aus einer Position des Privilegs heraus spricht. „Der soll sich mal nicht so haben, diese jüdische Schneeflocke“ ist der nichtausgedrückte Vorwurf. Ein Privileg (oder mehr soziales Kapital) zu besitzen, ist nicht das Problem. Sondern sich nicht dessen bewusst zu sein und dann sich über Diskriminierung anderer zu erheben, das ist ein Problem.

Beispiel: Ich genieße als angestellter deutscher Mann mehr Privilegien als ein Ausländer oder ein HartzIvler oder ein Student und weniger als Frauen und Doktoren auf dem Wohnungsmarkt. Siehe: https://www.hanna-und-ismail.de
Global gesehen ist die Wahrscheinlichkeit als alter, weißer Mann Privilegien zu genießen höher als für andere gesellschaftliche Gruppen. Das heißt nicht, das dies für jeden alten weißen Mann gilt und der nicht auch diskriminiert werden kann. Z.B., wenn du über 80 bist, hast du eher Probleme einen Kredit zu bekommen als mit 50.

Darum von Nazijargon zu schreiben ist kramerischer Blödsinn. Aber dieses Privileg hast du nicht alleine. zwinkern

#196:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 16:04
    —
step hat folgendes geschrieben:
Meine Meinung dazu:
- Hanitzsch ist kein Antisemit - es gibt sonst keinerlei Anlaß zu dieser Annahme
- Karikaturen über Netanjahu sind nicht per se antisemitisch
- diese Karikatur ist antisemitisch - denn sie transportiert typisch antisemitische Klischees. Wer argumentiert, daß auch Genscher mit großen Ohren karikiert wurde, hat nicht verstanden, was Antisemitismus bedeutet
- ich finde es richtig, die Karikatur zu entfernen und sich dafür zu entschuldigen
- die Kritik von C.Knobloch an der SZ-Berichterstattung über Israel kann ich nicht nachvollziehen.


So sehe ich das auch.

#197:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 16:10
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...)als alter, weißer, nichtjüdischer Mann voll drauf. Check your privilege, dude.


Das ist doch eigentlich Nazijargon, nur aufpoliert.


Sagt der alte, weiße Mann, der stereotypisch für Nazis ist.


Erklär mir doch mal, wo der Unterschied ist, ob ich jemanden pauschal zum Sündenbock erkläre, weil er jüdischer Abstammung ist oder weil er mitteleuropäischer Abstammung ist?


Wo hat denn ein mitteleuropäischer deutscher nichtjüdischer Mann dieselben rassistische Probleme wie einer der jüdischen Glaubens ist? Wer hat die höhere Wahrscheinlichkeit Opfer eines Übergriffs zu werden? Wenn sich derjenige, der sich als Jude bei der Beschwerde über antisemitische Stereotype sowas wie „subjektive Betroffenheitsgefühle“ anhören muss, ist doch klar, wer aus einer Position des Privilegs heraus spricht. „Der soll sich mal nicht so haben, diese jüdische Schneeflocke“ ist der nichtausgedrückte Vorwurf. Ein Privileg (oder mehr soziales Kapital) zu besitzen, ist nicht das Problem. Sondern sich nicht dessen bewusst zu sein und dann sich über Diskriminierung anderer zu erheben, das ist ein Problem.

Beispiel: Ich genieße als angestellter deutscher Mann mehr Privilegien als ein Ausländer oder ein HartzIvler oder ein Student und weniger als Frauen und Doktoren auf dem Wohnungsmarkt. Siehe: https://www.hanna-und-ismail.de
Global gesehen ist die Wahrscheinlichkeit als alter, weißer Mann Privilegien zu genießen höher als für andere gesellschaftliche Gruppen. Das heißt nicht, das dies für jeden alten weißen Mann gilt und der nicht auch diskriminiert werden kann. Z.B., wenn du über 80 bist, hast du eher Probleme einen Kredit zu bekommen als mit 50.

Darum von Nazijargon zu schreiben ist kramerischer Blödsinn. Aber dieses Privileg hast du nicht alleine. zwinkern


Kannst Du mal mit Deinem Schneeflocken- und Privilegscheiss aufhören? Das nervt. Du bist hier nicht im Genderseminar.

Ich rede davon, dass persönliche Betroffenheit allein nicht ausreicht um etwas als antisemitisch oder sonstwie rassistisch, sexistisch oder auch "blasphemisch" abzuqualifizieren. Sonst gibt man bestimmten Leuten einen Knüppel in die Hand, mit der sie jede Meinung, die ihnen nicht passt, unterdrücken koennen. Und das betrifft ausdruecklich nicht nur Zionisten.

#198:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 16:13
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wo hat denn ein mitteleuropäischer deutscher nichtjüdischer Mann dieselben rassistische Probleme wie einer der jüdischen Glaubens ist? Wer hat die höhere Wahrscheinlichkeit Opfer eines Übergriffs zu werden?


Das war nicht die Frage. Deine Rezeptur zur Abschaffung des Antisemitismus schaut für mich bisher so aus, dass Du nicht das grundlegende Prinzip - jemanden aus "welchen Gründen auch immer" zum Sündenbock zu erklären - über Bord wirfst, sondern lediglich den Platzhalter "-semitismus" durch einen neuen austauscht. Deine Frage deutet dabei an, dass die Auswahlkriterien dabei ziemlich willkürlich sind: "Wir nehmen uns jetzt einfach mal jemanden vor, der bisher noch nichts abbekommen hat." Da passen weisse Mitteleuropäer doch ganz gut ins Konzept. Allerdings läuft es nicht darauf hinaus, das eigentliche Übel zu beseitigen, sondern nur, es etwas gerechter zu verteilen. Die Menschenverachtung wird nicht eliminiert, sondern nur auf diejenigen verlagert, die man für die geeigneteren Sündenböcke hält.

Oberflächlich mag das nach einem Fortschritt aussehen, im Kern ist es jedoch der gleiche alte Scheiss, den man vorgibt, damit überwunden zu haben. Es ist heuchlerisch, verlogen und grundsätzlich Menschenverachtend.

#199:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 16:28
    —
http://www.deutschlandfunk.de/empoerung-ueber-karikatur-in-sueddeutscher-zeitung-ich.2907.de.html?dram:article_id=418176
Zitat:
Der langjährige Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung hält die Kritik an einer Karikatur in der SZ für ungerechtfertigt. Die Zeichnung sei unfreundlich für Israels Ministerpräsidenten, aber nicht judenfeindlich, sagte Wolfgang Benz im Dlf.

#200:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 16:29
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
http://www.deutschlandfunk.de/empoerung-ueber-karikatur-in-sueddeutscher-zeitung-ich.2907.de.html?dram:article_id=418176
Zitat:
Der langjährige Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung hält die Kritik an einer Karikatur in der SZ für ungerechtfertigt. Die Zeichnung sei unfreundlich für Israels Ministerpräsidenten, aber nicht judenfeindlich, sagte Wolfgang Benz im Dlf.


So sehe ich das auch.

#201:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 16:35
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wo hat denn ein mitteleuropäischer deutscher nichtjüdischer Mann dieselben rassistische Probleme wie einer der jüdischen Glaubens ist? Wer hat die höhere Wahrscheinlichkeit Opfer eines Übergriffs zu werden?


Das war nicht die Frage. Deine Rezeptur zur Abschaffung des Antisemitismus schaut für mich bisher so aus, dass Du nicht das grundlegende Prinzip - jemanden aus "welchen Gründen auch immer" zum Sündenbock zu erklären - über Bord wirfst, sondern lediglich den Platzhalter "-semitismus" durch einen neuen austauscht. Deine Frage deutet dabei an, dass die Auswahlkriterien dabei ziemlich willkürlich sind: "Wir nehmen uns jetzt einfach mal jemanden vor, der bisher noch nichts abbekommen hat." Da passen weisse Mitteleuropäer doch ganz gut ins Konzept. Allerdings läuft es nicht darauf hinaus, das eigentliche Übel zu beseitigen, sondern nur, es etwas gerechter zu verteilen. Die Menschenverachtung wird nicht eliminiert, sondern nur auf diejenigen verlagert, die man für die geeigneteren Sündenböcke hält.

Oberflächlich mag das nach einem Fortschritt aussehen, im Kern ist es jedoch der gleiche alte Scheiss, den man vorgibt, damit überwunden zu haben. Es ist heuchlerisch, verlogen und grundsätzlich Menschenverachtend.


Welche Rezeptur zur Abschaffung des Antisemitismus? Ich habe niemand zum Sündenbock gemacht und auch keine „Rezeptur“. Ihr macht Euch durch Eure Aussagen aus einer geschützten Position aka privilegierten Position selbst zu Heuchlern.

Wer diskriminiert wird, fühlt sich betroffen und wehrt sich mit entsprechenden Mitteln.
Nichtjuden sind nicht in derselben Weise von Antisemitismus betroffen wie Juden.
Nicht jeder Jude fühlt sich in derselben Weise von Antisemitismus betroffen wie andere Juden.
Derjenige Jude, der sich betroffen fühlt, hat einen andere Einstellung zu Antisemitismus als Nichtjuden - und verhält sich deshalb anders gegenüber Antisemitismus und verwendet andere Mittel, damit, umzugehen. (Das bedeutet nicht, dass diese Mittel erfolgsversprechend sind)
Als Nichtjude über diese Einstellung herzufallen, und sie als „subjektive Betroffenheitsgefühle“ abzuwerten, ist heuchlerisch. Natürlich ist der Jude objektiv anders betroffen.

Und ja, man kann Jude durch Frau, Schwarzer, Homosexueller und Antisemitismus durch die entsprechenden Begriffe austauschen. Es geht dabei nicht um eine LÖSUNG. Diese Behauptung stellen Heuchler wie Du auf. Es geht um VERSTEHEN.

#202:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 16:37
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Was haette denn die Radaktion der SZ Deiner Meinung nach machen sollen? In vorauseilendem Gehorsam zensieren?


Ich glaube da hast du eine falsche Vorstellung von den Vorgängen in der Redaktion. Es gibt immer jemanden in der Redaktion, der verantwortlich entscheiden muss, ob etwas veröffentlicht wird oder nicht. Für Hanitzsch, der nicht zur Redaktion gehört, ist Ablehnung, Veröffentlichung oder Veränderung einer Karikatur ein alltäglicher Vorgang. Die Verantwortung liegt bei der Redaktion.

#203:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 16:41
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
(...)als alter, weißer, nichtjüdischer Mann voll drauf. Check your privilege, dude.


Das ist doch eigentlich Nazijargon, nur aufpoliert.


Sagt der alte, weiße Mann, der stereotypisch für Nazis ist.


Erklär mir doch mal, wo der Unterschied ist, ob ich jemanden pauschal zum Sündenbock erkläre, weil er jüdischer Abstammung ist oder weil er mitteleuropäischer Abstammung ist?


Wo hat denn ein mitteleuropäischer deutscher nichtjüdischer Mann dieselben rassistische Probleme wie einer der jüdischen Glaubens ist? Wer hat die höhere Wahrscheinlichkeit Opfer eines Übergriffs zu werden? Wenn sich derjenige, der sich als Jude bei der Beschwerde über antisemitische Stereotype sowas wie „subjektive Betroffenheitsgefühle“ anhören muss, ist doch klar, wer aus einer Position des Privilegs heraus spricht. „Der soll sich mal nicht so haben, diese jüdische Schneeflocke“ ist der nichtausgedrückte Vorwurf. Ein Privileg (oder mehr soziales Kapital) zu besitzen, ist nicht das Problem. Sondern sich nicht dessen bewusst zu sein und dann sich über Diskriminierung anderer zu erheben, das ist ein Problem.

Beispiel: Ich genieße als angestellter deutscher Mann mehr Privilegien als ein Ausländer oder ein HartzIvler oder ein Student und weniger als Frauen und Doktoren auf dem Wohnungsmarkt. Siehe: https://www.hanna-und-ismail.de
Global gesehen ist die Wahrscheinlichkeit als alter, weißer Mann Privilegien zu genießen höher als für andere gesellschaftliche Gruppen. Das heißt nicht, das dies für jeden alten weißen Mann gilt und der nicht auch diskriminiert werden kann. Z.B., wenn du über 80 bist, hast du eher Probleme einen Kredit zu bekommen als mit 50.

Darum von Nazijargon zu schreiben ist kramerischer Blödsinn. Aber dieses Privileg hast du nicht alleine. zwinkern


Kannst Du mal mit Deinem Schneeflocken- und Privilegscheiss aufhören? Das nervt. Du bist hier nicht im Genderseminar.

Ich rede davon, dass persönliche Betroffenheit allein nicht ausreicht um etwas als antisemitisch oder sonstwie rassistisch, sexistisch oder auch "blasphemisch" abzuqualifizieren. Sonst gibt man bestimmten Leuten einen Knüppel in die Hand, mit der sie jede Meinung, die ihnen nicht passt, unterdrücken koennen. Und das betrifft ausdruecklich nicht nur Zionisten.


Aha, der Bernie entscheidet, was rassistisch und was antisemitisch ist und frauenfeindlich ist. Weil er es besser weiß, obwohl er überhaupt keine Ahnung hat.

Edit: den faschistischen Schneeflockenbegriff hast du hier im Forum schon öfter ins Spiel gebracht, um Opfer von Diskriminierung lächerlich zu machen.

#204:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 16:43
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Was haette denn die Radaktion der SZ Deiner Meinung nach machen sollen? In vorauseilendem Gehorsam zensieren?


Ich glaube da hast du eine falsche Vorstellung von den Vorgängen in der Redaktion. Es gibt immer jemanden in der Redaktion, der verantwortlich entscheiden muss, ob etwas veröffentlicht wird oder nicht. Für Hanitzsch, der nicht zur Redaktion gehört, ist Ablehnung, Veröffentlichung oder Veränderung einer Karikatur ein alltäglicher Vorgang. Die Verantwortung liegt bei der Redaktion.


Der Bernie hat keine Ahnung, aber er wittert gleich mal wieder Zensur.

#205:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 16:46
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Der Bernie hat keine Ahnung, aber er wittert gleich mal wieder Zensur.


Und schon hat Addi wieder seinen Sündenbock. Langsam wird das langweilig.

#206:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 16:49
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Der Bernie hat keine Ahnung, aber er wittert gleich mal wieder Zensur.


Und schon hat Addi wieder seinen Sündenbock. Langsam wird das langweilig.


Inwiefern Sündenbock? Und für was?

#207:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 16:56
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Der Bernie hat keine Ahnung, aber er wittert gleich mal wieder Zensur.


Und schon hat Addi wieder seinen Sündenbock. Langsam wird das langweilig.


Inwiefern Sündenbock? Und für was?


Ich bin doch Addis Suendebock fuer alles.

Das kannst Du, aus Deiner privilegierten Position als Nichtinselbewohner heraus, doch gar nicht richtig einschätzen, was es heisst ständig von den Addis dieser Welt wegen Deinem Wohnort mit antiinsularen Klischees diskriminiert und beschimpft zu werden. Sowas koennen höchstens andere Inselbewohner verstehen. Weinen

#208:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 17:03
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Es gibt immer jemanden in der Redaktion, der verantwortlich entscheiden muss, ob etwas veröffentlicht wird oder nicht. Für Hanitzsch, der nicht zur Redaktion gehört, ist Ablehnung, Veröffentlichung oder Veränderung einer Karikatur ein alltäglicher Vorgang. Die Verantwortung liegt bei der Redaktion.

Insofern könnte man die Beendigung der Zusammenarbeit kritisieren. Vielleicht ist dem was vorausgegangen, etwa daß Hanitzsch es nicht einsehen und sich nicht entschuldigen wollte. Oder sie wollten ihn schon lange loswerden, weil es Bessere gibt oder er zu teuer wurde. Spekulation.

#209:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 17:03
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Der Bernie hat keine Ahnung, aber er wittert gleich mal wieder Zensur.


Und schon hat Addi wieder seinen Sündenbock. Langsam wird das langweilig.


Inwiefern Sündenbock? Und für was?


Ich bin doch Addis Suendebock fuer alles.

Das kannst Du, aus Deiner privilegierten Position als Nichtinselbewohner heraus, doch gar nicht richtig einschätzen, was es heisst ständig von den Addis dieser Welt wegen Deinem Wohnort mit antiinsularen Klischees diskriminiert und beschimpft zu werden. Sowas koennen höchstens andere Inselbewohner verstehen. Weinen


Meine Insel ist vieeel kleiner als deine.


#210:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 17:21
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Der Bernie hat keine Ahnung, aber er wittert gleich mal wieder Zensur.


Und schon hat Addi wieder seinen Sündenbock. Langsam wird das langweilig.


Inwiefern Sündenbock? Und für was?


Ich bin doch Addis Suendebock fuer alles.

Das kannst Du, aus Deiner privilegierten Position als Nichtinselbewohner heraus, doch gar nicht richtig einschätzen, was es heisst ständig von den Addis dieser Welt wegen Deinem Wohnort mit antiinsularen Klischees diskriminiert und beschimpft zu werden. Sowas koennen höchstens andere Inselbewohner verstehen. Weinen


Welche Sünden lade ich dem Bock Bernie in diesem Falle auf? Das Bild ist so schief, das kann nur von Kramer stammen und von Bernie beklatscht werden. Ich habe nur festgestellt, dass Bernie keine Ahnung hat. Das kommt häufiger vor. Damit wird er nicht zum Sündenbock für irgendwas. Kramer hat sich in einem rabulistischen Einzeiler verrannt. Das kommt auch immer häufiger vor.

#211:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.05.2018, 17:35
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat sich in einem rabulistischen Einzeiler verrannt. Das kommt auch immer häufiger vor.


Nö. Ich denke mal, ich habe den Kern der Sache ganz gut getroffen.

#212:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.05.2018, 17:57
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....
Wenn ein deutscher Karikaturist antisemitische Stereotype verwendet, betrifft das sehr wohl auch die Juden in Deutschland.
....

Das ist etwas, was man auch dem Ferkelbuch vorgeworfen hatte - das würde ich erst unterschreiben, nachdem ich die Karikatur selbst gesehen habe.

@ AD : was würdest Du als Karikaturist machen, wenn Du eine gute Karikatur einer Person gemacht hast (ich gem mal davon aus, dass der Mann gut ist, wenn er so lange für die SZ arbeiten kann) und Dir wirft jemand vor, Du würdest irgendwelche Stereotypen verwenden.

Entscheidungshilfe: Karikaturen werden durch eine Übersteigerung der realen Formen hergestellt, die die Erkennbarkeit einer Person im Zweifelsfall eher erhöhen als verringern. Wenn die dargestellte Person also gut erkennbar ist, handelt es sich um eine gute Karikatur.


Entscheidungshilfe: Schau dir die Karikatur an und komm dann wieder.

Ich habe sie mir angesehen. Und dann habe ich sie mal gegen diesen Bild aus der Zeit gestellt. Ich halte das nicht gerade für eine überragende Karikatur, aber wenn er diesen Gesichtsausdruck dieser Person haben wollte, dann ergeben sich seine Mittel aus dem Objekt und nicht aus der Werkzeugkiste des "Stürmer".

Das bedeutet auf der anderen Seite, dass die Erregungshöhe über dieses Bild eher von der eigenen Vorstellung von Netanjahu und der Differenz zu dieser Darstellung abhängt als davon, dass Hanitzsch's Karikatur antisemitische Klischees transportierte. Die werden höchstens dann zur Erklärung des Bildes herangezogen, wenn Du das Objekt nicht als getroffen empfindest.

#213:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 28.05.2018, 01:28
    —
nicht ganz jung,
aber wohl alltäglich - der zugewanderte Antisemitismus und die Rückendeckung durch Deutsche.

Quelle: FAS, Sonntag - 27-05 - Seite 46
Ein Artikel von Ze'ev Avrahami,

hier die Passage, in der mehrmals auf dem Wochenmarkt im Viertel Prenzlauerberg von einem palästinensischen Falafelverkäufer beleidigt und gedemütigt wurde,
und der deutsche Markleiter sich nach einer Beschwerde eher schützend vor den Falafelverkäufer stellte. Und die anderen Besucher des Marktes taten auch nichts:



Edit 16:06: Link zu Bilddatei verändert, Doppelpunkt gesetzt


Zuletzt bearbeitet von Religionskritik-Wiesbaden am 28.05.2018, 16:07, insgesamt einmal bearbeitet

#214:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 28.05.2018, 07:56
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
hier die Passage, in der mehrmals auf dem Wochenmarkt im Viertel Prenzlauerberg von einem palästinensischen Falafelverkäufer beleidigt und gedemütigt wurde,
und der deutsche Markleiter sich nach einer Beschwerde eher schützend vor den Falafelverkäufer stellte. Und die anderen Besucher des Marktes taten auch nichts.

Bei dem Link bekomme ich 404 "not found".

#215:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 28.05.2018, 08:14
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
hier die Passage, in der mehrmals auf dem Wochenmarkt im Viertel Prenzlauerberg von einem palästinensischen Falafelverkäufer beleidigt und gedemütigt wurde,
und der deutsche Markleiter sich nach einer Beschwerde eher schützend vor den Falafelverkäufer stellte. Und die anderen Besucher des Marktes taten auch nichts.

Bei dem Link bekomme ich 404 "not found".

Wenn User ihren Link vor dem Posten in der Vorschau nicht überprüfen, dann ist er ihnen im Grunde auch nicht wichtig Schulterzucken

#216:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 28.05.2018, 16:04
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
hier die Passage, in der mehrmals auf dem Wochenmarkt im Viertel Prenzlauerberg von einem palästinensischen Falafelverkäufer beleidigt und gedemütigt wurde,
und der deutsche Markleiter sich nach einer Beschwerde eher schützend vor den Falafelverkäufer stellte. Und die anderen Besucher des Marktes taten auch nichts.

Bei dem Link bekomme ich 404 "not found".

danke Kereng,
mir wurde der Link angezeigt, ich stelle es aber oben als Image rein.

schtonk hat folgendes geschrieben:

Wenn User ihren Link vor dem Posten in der Vorschau nicht überprüfen, dann ist er ihnen im Grunde auch nicht wichtig Schulterzucken

ob Du es glaubst oder nicht,
ich habe es überprüft - allerdings nicht in der Vorschau - sondern auf meinen Ebenen, und da öffnete sich der Link im Browser zu der Bilddatei.

Und ja,
mir sind die Imgs und Links immer wichtig,
darum funzen die ja in der Regel auch - ebenso wie mir die Pflege der von mir erstellten Threads wichtig ist.

#217: Oberrabbiner Goldschmidt zu Antisemitismus durch Muslime_Welt Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 28.05.2018, 22:22
    —
Zitat:

Oberrabbiner Goldschmidt

„Größere Gefahr von muslimischen Antisemiten als von Rechtsradikalen“


https://www.welt.de/politik/deutschland/plus176761074/Oberrabbiner-Pinchas-Goldschmidt-warnt-vor-Antisemitismus-von-Muslimen.html

#218: Assads Antisemitismus Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 31.05.2018, 19:59
    —
Wenn wir über zugewanderten Antisemitismus sprechen,
insbesondere in der Zeit von 2014 bis heute,
dann kommen wir an Syrien und seinem Staatsantisemitismus nicht vorbei - und das erschreckende ist,
dieser bezieht sich nicht nur auf Assad, sondern auch auf die Opposition.

Meine Empfehlung, der kurze Debattenbeitrag von Joseph Croitoru in der FAZ vom 30.05:

Zitat:
Judenhass in Syrien:
Israel als terroristisches Gebilde

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/antisemitismus-ist-in-syrien-staatsdoktrin-15613671.html

Quelle: FAZ, 30.05, Seite 14,
übermalt habe ich u.a. die Stelle - wo erwähnt wird, dass der Vater von Basar A. noch Israel als Staat erwähnt hat - was sein Sohn ja tunlichst zu vermeiden sucht.
geschwärzt habe ich soweit - damit aus dem ganzen Artikel - der über mehrere Spalten geht, nicht zuviel zitiert wird.


#219:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 05.06.2018, 18:40
    —
http://www.sueddeutsche.de/kultur/judenhass-im-koran-im-islam-gibt-es-keinen-traditionellen-antisemitismus-1.3975336
Im Islam gibt es keinen traditionellen Antisemitismus

#220:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 05.06.2018, 19:56
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/judenhass-im-koran-im-islam-gibt-es-keinen-traditionellen-antisemitismus-1.3975336
Im Islam gibt es keinen traditionellen Antisemitismus

Hast du das gepostet, um zu zeigen, dass es im Islam es keinen traditionellen Antisemitismus gibt, oder um zu zeigen, was für ein Müll in der Süddeutschen erscheint?

#221:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 05.06.2018, 20:05
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/judenhass-im-koran-im-islam-gibt-es-keinen-traditionellen-antisemitismus-1.3975336
Im Islam gibt es keinen traditionellen Antisemitismus

Hast du das gepostet, um zu zeigen, dass es im Islam es keinen traditionellen Antisemitismus gibt, oder um zu zeigen, was für ein Müll in der Süddeutschen erscheint?


ich habe das zufällig entdeckt und mir erlaubt hier einzustellen, als beitrag zur diskussion.
die kompetenten hier mögen darauf eingehen und entspr. fehler aufzeigen.
bist du kompetent? wunderbar.

#222:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 06.06.2018, 08:03
    —
Aus dem Artikel der SZ
Zitat:
Verse, die zu Gewalt gegenüber Juden aufrufen sind etwa eingebettet in Berichte über historische Ereignisse. Als der Prophet 622 von Mekka nach Medina auswanderte, schloss er ein Bündnis mit der Bevölkerung, das auch jüdische Stämme einschloss. Als diese der Überlieferung nach den Vertrag brachen, übten Muhammad und seine Anhänger Rache. Hass auf Juden in der frühislamischen Tradition entsprang der prekären Lage der Gemeinde, die in Konkurrenz zu gesellschaftlichen Gegnern stand.

Mir erscheint es plausibler, dass die "Überlieferung" später erfunden wurde, um den Koran zu erklären. "Berichte über historische Ereignisse" gibt es in der "Überlieferung", aber nicht im Koran, also ist dort auch nichts "eingebettet".

Zitat:
Einzelne judenfeindliche Verse werden aus dem Zusammenhang gelöst und aufhetzerisch mit europäischen antisemitischen Parolen verwoben. Es ist jedoch fraglich, ob der Mufti die Rundfunkreden selbst verfasste. Deutsche Spezialisten, die teils als Orientalisten mit dem Koran vertraut waren, stellten die antisemitischen Verbindungen her. Die antisemitische, dem Kontext entrissene Deutung einschlägiger Koranverse war im Nahen Osten zu der Zeit noch unbekannt.

Ein "Kontext" existiert im Koran kaum. Alle paar Verse wechselt das Thema. Nach der Arbeit habe ich mehr Zeit und kann nach Beispielen suchen.

#223:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 06.06.2018, 20:29
    —
Immer noch als Erwiderung auf

Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/judenhass-im-koran-im-islam-gibt-es-keinen-traditionellen-antisemitismus-1.3975336
Im Islam gibt es keinen traditionellen Antisemitismus

Sure 5 ist zunächst ganz allgemein, dann ist von irgendeiner "Gruppe" die Rede, aber das ist zu wenig für einen "Bericht über historische Ereignisse".

Zitat:
5.9. Allah hat denen, die glauben und gute Werke tun, verheißen, daß sie Vergebung und großen Lohn erlangen werden.
5.10. Die aber ungläubig sind und Unsere Zeichen verleugnen, werden Insassen der Dschahim sein.
5.11. O ihr, die ihr glaubt! Gedenkt der Gnade Allahs über euch, als eine Gruppe die Hände nach euch auszustrecken trachtete. Er aber hielt ihre Hände von euch zurück. Und fürchtet Allah; auf Allah sollen die Gläubigen vertrauen.

Es geht weiter mit einem Bund, der sehr nach Altem Testament aussieht.
Zitat:
5.12. Wahrlich, Allah hatte einen Bund mit den Kindern Israels geschlossen; und Wir erweckten aus ihnen zwölf Führer. Und Allah sprach: "Seht, Ich bin mit euch, wenn ihr das Gebet verrichtet und die Zakah entrichtet und an Meine Gesandten glaubt und sie unterstützt und Allah ein gutes Darlehen gebt, dann werde Ich eure Missetaten tilgen und euch in Gärten führen, in denen Bäche fließen. Wer von euch aber hierauf in den Unglauben zurückfällt, der ist vom rechten Weg abgeirrt.
5.13. Deshalb, weil sie ihren Bund brachen, haben Wir sie verflucht und haben ihre Herzen verhärtet. Sie entstellten die Schrift an ihren richtigen Stellen und sie haben einen Teil von dem vergessen, woran sie gemahnt wurden. Und du wirst nicht aufhören, auf ihrer Seite - bis auf einige von ihnen - Verrat zu entdecken. Also vergib ihnen und wende dich (von ihnen) ab. Wahrlich, Allah liebt jene, die Gutes tun.

Glaubt jemand, dass hier von Juden in Medina die Rede ist, die einen Vertrag mit Mohammed brachen?
Wenig später werden Christen kritisiert:
Zitat:
5.17. Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: "Allah ist der Messias, der Sohn der Maria." Sprich: "Wer vermochte wohl etwas gegen Allah, wenn Er den Messias, den Sohn der Maria, seine Mutter und jene, die allesamt auf der Erde sind, vernichten will?" Allahs ist das Königreich der Himmel und der Erde und dessen, was zwischen beiden ist. Er erschafft, was Er will; und Allah hat Macht über alle Dinge.

Dann Christen und Juden zusammen:
Zitat:
5.51. O ihr, die ihr glaubt! Nehmt nicht die Juden und die Christen zu Beschützern. Sie sind einander Beschützer. Und wer sie von euch zu Beschützern nimmt, der gehört wahrlich zu ihnen. Wahrlich, Allah weist nicht dem Volk der Ungerechten den Weg.

Dann nochmal alle Juden:
Zitat:
5.64. Und die Juden sagen: "Die Hand Allahs ist gefesselt." Ihre Hände sollen gefesselt sein, und sie sollen verflucht sein um dessentwillen, was sie da sprechen. Nein, Seine Hände sind weit offen; Er spendet, wie Er will. Und was auf dich von Deinem Herrn herabgesandt wurde, wird gewiß viele von ihnen in ihrem Aufruhr und Unglauben noch bestärken. Und Wir haben unter ihnen Haß und Zwietracht bis zum Tage der Auferstehung gesät. Sooft sie ein Feuer für den Krieg anzündeten, löschte Allah es aus, und sie trachteten nur nach Unheil auf Erden; und Allah liebt nicht die Unheilstifter.

Dann scheint es unter Christen und Juden aber auch Gute zu geben, und im nächsten Vers sind wieder die Juden die Bösen.
Zitat:
5.69. Jene, die geglaubt haben, und die Juden und die Sabäer und die Christen - wer an Allah glaubt und gute Werke tut -, keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie traurig sein.
5.70. Wahrlich, Wir hatten einen Bund mit den Kindern Israels geschlossen und Gesandte zu ihnen geschickt. Sooft aber Gesandte zu ihnen mit etwas kamen, was ihre Herzen nicht begehrten, erklärten sie einige von ihnen für Lügner und brachten andere um.


Ja, ich habe einzelne Verse rausgepickt, aber dabei habe ich sie aus keinem Kontext gerissen, sondern nur die unwichtigen weggelassen. Lest es nach. Aus dem Korantext kann man nicht herauslesen, dass es um einem Stamm in Medina geht. Es handelt sich um eine theologische Verdammung der Juden, die sich auf die Bibel stützt.

Es mag dem Zusammenleben von Juden und Muslimen geholfen haben, dass solche Koranstellen in Erzählungen aus dem Leben Mohammeds eingebettet wurden, aber man kann den "deutschen Spezialisten" kaum vorwerfen, diese Koranstellen "dem Kontext entrissen" zu haben.

#224:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.06.2018, 21:03
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Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/judenhass-im-koran-im-islam-gibt-es-keinen-traditionellen-antisemitismus-1.3975336
Im Islam gibt es keinen traditionellen Antisemitismus

aus diesem Artikel:
Zitat:
Verse, die zu Gewalt gegenüber Juden aufrufen sind etwa eingebettet in Berichte über historische Ereignisse. Als der Prophet 622 von Mekka nach Medina auswanderte, schloss er ein Bündnis mit der Bevölkerung, das auch jüdische Stämme einschloss. Als diese der Überlieferung nach den Vertrag brachen, übten Muhammad und seine Anhänger Rache. Hass auf Juden in der frühislamischen Tradition entsprang der prekären Lage der Gemeinde, die in Konkurrenz zu gesellschaftlichen Gegnern stand. Nach diesem Verständnis war er situationsgebunden.
So oder ähnlich sahen es islamische Gelehrte bis in unsere Zeit. Jüdisches Leben blühte in Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft unter islamischer Herrschaft durch die Jahrhunderte. Historiker sind sich einig, dass es Juden im Islam weit besser ging als im europäischen Christentum.

Das wahre Wunderland der Toleranz war ja angeblich al Andalus:
Zitat:
In Wirklichkeit war das muslimische Spanien ein Schreckensland/ Dys-topia [Anm. Übers.: U-topia = englisches Wortspiel von Thomas Morus; U-topia – Nirgendland würde genauso ausgesprochen [ju...] wie Eu-topia – das gute/perfekte Land. Das Gegenteil von letzterem wäre Dys-topia – das schlechte Land]. Fernández-Morera stellt die muslimische Eroberung von Spanien in den Kontext des Jihad, wie durch den [mittelalterlichen muslimischen Historiker; Anm. Übers.] Ibn Khaldun bewiesen wird: ‚In einer muslimischen Gemeinschaft ist der heilige Krieg (jihad; im Original) eine religiöse Pflicht aufgrund des universalen Charakters des Islam ebenso wie die Verpflichtung zur Bekehrung aller zum Islam entweder durch Überzeugung oder durch Gewalt. Daher ist das Kalifat und die königliche Autorität [die politische und religiöse Macht] im Islam vereinigt.‘

.... Antichristliche Pogrome waren häufig, in denen Kreuzigungen, Pfählungen und Enthauptungen an der Tagesordnung waren, und christliche Kinder wurden [ihren Eltern] weggenommen und als Muslime erzogen. Zeitweilig wurden Juden zwar zu Verbündeten der Islamischen Herrschaft, an ihrem subalternen Status änderte dies aber nur wenig. So geschah es dann im Jahre 1066, dass die Juden von Granada vom muslimischen Mob niedergemetzelt wurden, während die Karäer [eine vom Hauptstamm des Judentums abgespaltene Religionsgemeinschaft; Anm. Übers.] überall in Andalusien systematisch vernichtet wurden. In den Worten des Maimonides, des jüdischen Philosophen, der Zeuge dieser Greueltaten wurde: ‚Nie hat eine Nation [die Muslime; im Orig.] uns dermaßen schikaniert, gedemütigt, entwürdigt und gehasst wie diese.‘

Frauen wurden abgeschottet, mussten den Schleier tragen und lebten unter der Fuchtel eines männlichen Verwandten oder des Ehemannes, während das Steinigen von Frauen wegen Ehebruchs zur rechtlichen Tagesordnung gehörte (der Sharia; im Orig.). Außerdem war das Halten von weiblichen Sexsklaven eine häufige Praxis und war vom Gesetz geschützt. Für gefangene christliche Frauen wurden in der muslimischen Welt hohe Preise veranschlagt und der Handel mit ihnen war hochprofitabel.

.... Der Andalusische Rechtsgelehrte Ibn Abdun schrieb im Jahre 1100: ‚[Juden und Christen] müssen verabscheut und gemieden werden. Es ist verboten, ihnen den Gruß Friede sei mit dir zu entbieten. Der Satan hat Besitz von ihnen ergriffen und bringt sie dazu, die Warnungen Gottes zu vergessen. Sie gehören Satan an. Ein unverwechselbares Zeichen muss von ihnen getragen werden,....

Quelle: Markus Groß: Das Märchen vom der andalusischen Toleranz

#225:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.06.2018, 21:08
    —
Das klingt mir alles so nach "eure Schweinereien waren viel schlimmer als unsere Schweinereien".
Wo bitte, gabs in der Zeit ein funktionierendes tolerantes Rechtssystem?

#226:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.06.2018, 21:20
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das klingt mir alles so nach "eure Schweinereien waren viel schlimmer als unsere Schweinereien".
Wo bitte, gabs in der Zeit ein funktionierendes tolerantes Rechtssystem?

Das ist ziemlich egal, ob es für Dich so klingt. Es geht einfach um die Korrektur eines Geschichtsbildes.

Oder sollte man das lassen, weil Du komische Gefühle dabei hast?

#227:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.06.2018, 21:32
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das klingt mir alles so nach "eure Schweinereien waren viel schlimmer als unsere Schweinereien".
Wo bitte, gabs in der Zeit ein funktionierendes tolerantes Rechtssystem?

Das ist ziemlich egal, ob es für Dich so klingt. Es geht einfach um die Korrektur eines Geschichtsbildes.

Oder sollte man das lassen, weil Du komische Gefühle dabei hast?


Ich habe keine "komische Gefühle" dabei.
Es gab im Laufe der Geschichte immer wieder Perioden der Toleranz. In jede Gesellschaft und Religion.
Man braucht immer nur die richtige Periode hochzukochen, um die jeweilige Gruppe zu dämonisieren.

#228:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 06.06.2018, 21:41
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das klingt mir alles so nach "eure Schweinereien waren viel schlimmer als unsere Schweinereien".
Wo bitte, gabs in der Zeit ein funktionierendes tolerantes Rechtssystem?

Das ist ziemlich egal, ob es für Dich so klingt. Es geht einfach um die Korrektur eines Geschichtsbildes.

Oder sollte man das lassen, weil Du komische Gefühle dabei hast?


Ich habe keine "komische Gefühle" dabei.
Es gab im Laufe der Geschichte immer wieder Perioden der Toleranz. In jede Gesellschaft und Religion.
Man braucht immer nur die richtige Periode hochzukochen, um die jeweilige Gruppe zu dämonisieren.

Es geht nicht ums Dämonisieren, sondern um das Aufheben einer Verklärung.

Wenn Du den verlinkten Artikel gelesen hättest, wüsstest Du das - die ersten beiden dieser 5 Seiten sind allgemein zu genau diesem Thema.

#229:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 06.06.2018, 21:54
    —
@fwo
Kannst du mir sagen, wer dieser Markus Groß ist?

#230:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 06.06.2018, 21:55
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das klingt mir alles so nach "eure Schweinereien waren viel schlimmer als unsere Schweinereien".
Wo bitte, gabs in der Zeit ein funktionierendes tolerantes Rechtssystem?

Das ist ziemlich egal, ob es für Dich so klingt. Es geht einfach um die Korrektur eines Geschichtsbildes.

Oder sollte man das lassen, weil Du komische Gefühle dabei hast?


Ich habe keine "komische Gefühle" dabei.
Es gab im Laufe der Geschichte immer wieder Perioden der Toleranz. In jede Gesellschaft und Religion.
Man braucht immer nur die richtige Periode hochzukochen, um die jeweilige Gruppe zu dämonisieren.

Es geht nicht ums Dämonisieren, sondern um das Aufheben einer Verklärung.

Wenn Du den verlinkten Artikel gelesen hättest, wüsstest Du das - die ersten beiden dieser 5 Seiten sind allgemein zu genau diesem Thema.

Es gibt Perioden in der Geschichte, worin Europa tatsächlich das "finstere Mittelalter" war. Daneben war die arabische Gesellschaft tatsächlich kultiviert und zivilisiert. Nicht mehr und nicht weniger.
Da braucht man nichts zu verklären.

#231:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 00:50
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
@fwo
Kannst du mir sagen, wer dieser Markus Groß ist?

Einer von den Inarah-Leuten, Philologe mit Schwerpunkten Arabistik, Indogermanistik mit einem Brot- und Butter-Lehrstuhl an der Fachhochschule Kaiserslautern.

Er gibt in dem Aufsatz im Wesentlichen den Inhalt von Dario Fernandez-Morera : The Myth of the Andalusian Paradise: Muslims, Christians, and Jews Under Islamic Rule in Medieval Spain wieder, angereichert mit Aussagen aus neueren Schriften von Johannes Thomas, vom dem ältere Arbeiten bei Fernandez-Morera schon eingeflossen sind.

Johannes Thomas, bis zu seiner Emeritierung Romanistik-Professor in Paderborn, ab 1999 Gründungssenator der Universität Erfurt, ist auch Mitarbeiter bei Inârah.

Seine Arbeit zur islamischen Geschichte Spaniens ist hier nachzulesen:
http://inarah.de/sammelbaende-und-artikel/inarah-band-3/fruehe-spanische-zeugnisse-zum-islam-1-teil/
http://inarah.de/sammelbaende-und-artikel/inarah-band-3/fruehe-spanische-zeugnisse-zum-islam-2-teil/
http://inarah.de/sammelbaende-und-artikel/inarah-band-3/fruehe-spanische-zeugnisse-zum-islam-3-teil/

#232:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 00:52
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
...
Es gibt Perioden in der Geschichte, worin Europa tatsächlich das "finstere Mittelalter" war. Daneben war die arabische Gesellschaft tatsächlich kultiviert und zivilisiert. Nicht mehr und nicht weniger.
Da braucht man nichts zu verklären.

Nö. Braucht man nicht mehr - das ist bereits verklärt.

#233:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 01:47
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das klingt mir alles so nach "eure Schweinereien waren viel schlimmer als unsere Schweinereien".
Wo bitte, gabs in der Zeit ein funktionierendes tolerantes Rechtssystem?

Das ist ziemlich egal, ob es für Dich so klingt. Es geht einfach um die Korrektur eines Geschichtsbildes.

Oder sollte man das lassen, weil Du komische Gefühle dabei hast?


Ich habe keine "komische Gefühle" dabei.
Es gab im Laufe der Geschichte immer wieder Perioden der Toleranz. In jede Gesellschaft und Religion.
Man braucht immer nur die richtige Periode hochzukochen, um die jeweilige Gruppe zu dämonisieren.

Es geht nicht ums Dämonisieren, sondern um das Aufheben einer Verklärung.

Wenn Du den verlinkten Artikel gelesen hättest, wüsstest Du das - die ersten beiden dieser 5 Seiten sind allgemein zu genau diesem Thema.


Das ist Bullshit. Du willst den Islam dämonisieren und akzeptierst deshalb nur negative Aussagen ueber den Islam und dessen Geschichte. Alles andere ist fuer Dich "widerlegt", "falsch" und "verklärend".

Nenne mir bitte ein einziges Beispiel dafuer, wo Du einen positiven Beitrag des Islam zu Kultur und Zivilisation hier schon anerkannt hast!

#234:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 04:39
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....

Wenn Du den verlinkten Artikel gelesen hättest, wüsstest Du das - die ersten beiden dieser 5 Seiten sind allgemein zu genau diesem Thema.


Das ist Bullshit. Du willst den Islam dämonisieren und akzeptierst deshalb nur negative Aussagen ueber den Islam und dessen Geschichte. Alles andere ist fuer Dich "widerlegt", "falsch" und "verklärend".

Nenne mir bitte ein einziges Beispiel dafuer, wo Du einen positiven Beitrag des Islam zu Kultur und Zivilisation hier schon anerkannt hast!

Lachen
Der von mir verlinkte Text ist weder von mir noch über mich. Zu ihm gehört meine Aussage. Hast Du ihn gelesen?

#235:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 05:31
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....

Wenn Du den verlinkten Artikel gelesen hättest, wüsstest Du das - die ersten beiden dieser 5 Seiten sind allgemein zu genau diesem Thema.


Das ist Bullshit. Du willst den Islam dämonisieren und akzeptierst deshalb nur negative Aussagen ueber den Islam und dessen Geschichte. Alles andere ist fuer Dich "widerlegt", "falsch" und "verklärend".

Nenne mir bitte ein einziges Beispiel dafuer, wo Du einen positiven Beitrag des Islam zu Kultur und Zivilisation hier schon anerkannt hast!

Lachen
Der von mir verlinkte Text ist weder von mir noch über mich. Zu ihm gehört meine Aussage. Hast Du ihn gelesen?


Lenk jetzt nicht ab.

#236:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 07:20
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das klingt mir alles so nach "eure Schweinereien waren viel schlimmer als unsere Schweinereien".
Wo bitte, gabs in der Zeit ein funktionierendes tolerantes Rechtssystem?

Das ist ziemlich egal, ob es für Dich so klingt. Es geht einfach um die Korrektur eines Geschichtsbildes.

Oder sollte man das lassen, weil Du komische Gefühle dabei hast?


Ich habe keine "komische Gefühle" dabei.
Es gab im Laufe der Geschichte immer wieder Perioden der Toleranz. In jede Gesellschaft und Religion.
Man braucht immer nur die richtige Periode hochzukochen, um die jeweilige Gruppe zu dämonisieren.

Es geht nicht ums Dämonisieren, sondern um das Aufheben einer Verklärung.

Wenn Du den verlinkten Artikel gelesen hättest, wüsstest Du das - die ersten beiden dieser 5 Seiten sind allgemein zu genau diesem Thema.


Das ist Bullshit. Du willst den Islam dämonisieren und akzeptierst deshalb nur negative Aussagen ueber den Islam und dessen Geschichte. Alles andere ist fuer Dich "widerlegt", "falsch" und "verklärend".

Nenne mir bitte ein einziges Beispiel dafuer, wo Du einen positiven Beitrag des Islam zu Kultur und Zivilisation hier schon anerkannt hast!
Meistens wird ja der Faschismus dämonisiert und nur die negativen Seiten gesehen...

#237: Lukrez - und sein Überleben in Fulda Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 08:32
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/judenhass-im-koran-im-islam-gibt-es-keinen-traditionellen-antisemitismus-1.3975336
Im Islam gibt es keinen traditionellen Antisemitismus


Der Artikel enthält Behauptungen, die man freundlich nur schlicht nennen kann.
Der Autor kombiniert gängige Märchen und Legenden - wie sie wohl gerne zum Islam und seiner Judenfreundschaft gerne gedruckt oder wie hier gepostet werden.
Ich habe ja auf einige dieser Punkte schon einmal Antworten gegeben und wiederhole diese gerne noch einmal hier.

Aus Deinem Text zitiert:
Zitat:
Jüdisches Leben blühte in Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft unter islamischer Herrschaft durch die Jahrhunderte. Historiker sind sich einig, dass es Juden im Islam weit besser ging als im europäischen Christentum.

Zunächst einmal sind sich die Historiker in dieser Behauptung bestimmt nicht einig - Herr Weir und einige in diesem Forum hätten gerne diese Einigkeit, aber sie gibt es in diesem Fall nicht.
Hierzu mal ein paar frühere Gedanken von mir hier aus dem Forum,
die Überschrift meines Posts lautete:
Christlicher Herrschaftsbereich schützender als muslimischer

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Nach den Pestpogromen 1348 / 49 floh die Mehrzahl der Juden nicht etwa in den muslimischen Herrschaftsbereich,
sondern in den des katholischen Polens.
Warum?

Auch später - in der Zeit der Kosakenaufstände 1648-xx und der damit einhergehenden Massenmorde an Juden gab es keinen Massenexodus in den muslimischen Herrschaftsbereich,
sondern vor allem eine Flucht in Richtung Westeuropa.
Warum?


Weil es auch in Europa neben den unbestreitbaren Verfolgungen immer wieder Phasen der relativen Sicherheit und Ruhe gab.


Nicht nur Phasen,
sondern auch unterschiedliche Herrschaftsräume - ein breites Spektrum eben von 'relativer' Toleranz bis hin zum religiösen Totalitarismus.

(...)

Ich denke schon,
dass die Juden wussten, warum sie nicht überwiegend in den muslimischen Herrschaftsbereich flohen.


Nur die meist auch arabisch sprechenden sephardischen Juden gingen aus ökonomischer Sicht logisch zu einem großen Teil in den muslimischen Herrschaftsraum,
allerdings migrierten auch viele in den christlichen Herrschaftsraum und wenn sie sich in Thessaloniki niederließen,
dann wählten sie auch mal eine christlich dominierte Stadt im muslimischen Herrschaftsraum aus.

Aber die zahlenmäßig deutlich größere Gruppe der aschkenasischen Juden floh im Mittelalter und der frühen Neuzeit nach einem Pogrom nur aus dem Herrschaftsbereich des lokalen christlichen Herrschers in den eines anderen.

Weir Fehler ist,
das er die komplexe Beziehungsgeschichte zwischen Juden und Christen in Europa nicht kennt, da er nur ein sehr kleines, ausschnitthaftes Wissen von der europäischen Geschichte hat.

Suche mal im muslimischen Herrschaftsraum etwas,
was sich beispielsweise mit dem mittelalterlichen! Statut von Kalisch messen kann,
die Juden haben zumindest in der Zeit,
in der sie lebten - nichts besseres gefunden - und sie kannten den muslimischen Herrschaftsraum sehr gut.

Auf heute gemünzt:
Die Muslime stimmen ja aktuell auch mit ihren 'Füßen' ab, wo sich besser leben lässt - schließlich gibt es keine Masseneinwanderungsbewegung nach Saudi Arabien - obwohl dort ihre höchste Kultstätte ist,
zwinkern

zu Vrolijke:

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Es gibt Perioden in der Geschichte, worin Europa tatsächlich das "finstere Mittelalter" war. Daneben war die arabische Gesellschaft tatsächlich kultiviert und zivilisiert. Nicht mehr und nicht weniger.
Da braucht man nichts zu verklären.


Mit den Augen rollen

Kein ernstzunehmender Mediävist würde vom 'finsteren Mittelalter' in Europa sprechen,
zwinkern

Beschreib doch mal,
was Du damit meinst - und vor allem für welche Bereiche dies denn im Mittelalter gelten soll - und was da denn als positives im Islam dagegen steht. Nur mal so als Hilfestellung, der Begriff "finsteres Mittelalter" hat natürlich eine ganz bestimmte Geschichte,
wird aber in 'wissenschaftlichen Publikationen' bestimmt nicht deskriptiv für das Mittelalter benutzt.

Das deschnerisierte Geschichtsbabaren dies anders sehen mögen, mag hier ja sein - aber diese Form der uwebusschen Geschichtsschreibung sollte hier nicht durchgehen, zwinkern

Kleiner Tipp: Lukrez zentrale Schrift 'De rerum naturae' wurde nicht vom arabischen Kulturkreis 'gerettet' und dann später in unseren übersetzt eingepflegt,
hat ja auch keiner behauptet,
sondern überlebte in der Fuldaer Klosterbibliothek als Handschrift die Jahrhunderte - Oh Wunder, Oh Wunder - Smilie

Und im Byzanz diskutierte man die Schriften von Aristoteles und Platon ungebrochen - in einem christlichen, halt griechischsprachigen Umfeld,
ja, bis eben die stumpfsinnigen 'Lateiner' bei einem der Kreuzzüge erstürmten, eroberten und plünderten.

Viel Spass noch beim Stöbern

#238: Re: Lukrez - und sein Überleben in Fulda Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 09:10
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/judenhass-im-koran-im-islam-gibt-es-keinen-traditionellen-antisemitismus-1.3975336
Im Islam gibt es keinen traditionellen Antisemitismus


Der Artikel enthält Behauptungen, die man freundlich nur schlicht nennen kann.
Der Autor kombiniert gängige Märchen und Legenden - wie sie wohl gerne zum Islam und seiner Judenfreundschaft gerne gedruckt oder wie hier gepostet werden.
Ich habe ja auf einige dieser Punkte schon einmal Antworten gegeben und wiederhole diese gerne noch einmal hier.


Der von Wilson zitierte Autor ist nicht der einzige. Ich hatte dir einige weitere gepostet. Du hast nie eine wirklich Antwort gegeben.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Hierzu mal ein paar frühere Gedanken von mir hier aus dem Forum,
die Überschrift meines Posts lautete:
Christlicher Herrschaftsbereich schützender als muslimischer

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Nach den Pestpogromen 1348 / 49 floh die Mehrzahl der Juden nicht etwa in den muslimischen Herrschaftsbereich,
sondern in den des katholischen Polens.
Warum?

Auch später - in der Zeit der Kosakenaufstände 1648-xx und der damit einhergehenden Massenmorde an Juden gab es keinen Massenexodus in den muslimischen Herrschaftsbereich,
sondern vor allem eine Flucht in Richtung Westeuropa.
Warum?


Weil es auch in Europa neben den unbestreitbaren Verfolgungen immer wieder Phasen der relativen Sicherheit und Ruhe gab.


Nicht nur Phasen,
sondern auch unterschiedliche Herrschaftsräume - ein breites Spektrum eben von 'relativer' Toleranz bis hin zum religiösen Totalitarismus.

(...)

Ich denke schon,
dass die Juden wussten, warum sie nicht überwiegend in den muslimischen Herrschaftsbereich flohen.


Nur die meist auch arabisch sprechenden sephardischen Juden gingen aus ökonomischer Sicht logisch zu einem großen Teil in den muslimischen Herrschaftsraum, ...


Na, da hast du doch schon eine wichtige Erklärung - die Sprache.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
... allerdings migrierten auch viele in den christlichen Herrschaftsraum und wenn sie sich in Thessaloniki niederließen,
dann wählten sie auch mal eine christlich dominierte Stadt im muslimischen Herrschaftsraum aus.

Aber die zahlenmäßig deutlich größere Gruppe der aschkenasischen Juden floh im Mittelalter und der frühen Neuzeit nach einem Pogrom nur aus dem Herrschaftsbereich des lokalen christlichen Herrschers in den eines anderen.


Nur waren solche Fluchtbewegungen aus diversen Christentümern ziemlich häufig. Warum eigentlich? Gab es seinerzeit vergleichbare Fluchtbewegungen auch in der muslimischen Welt?

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Suche mal im muslimischen Herrschaftsraum etwas,
was sich beispielsweise mit dem mittelalterlichen! Statut von Kalisch messen kann, ...


Und kannst du erläutern, warum so ein Statut in christlichen Regionen überhaupt notwendig war?

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Auf heute gemünzt:
Die Muslime stimmen ja aktuell auch mit ihren 'Füßen' ab, wo sich besser leben lässt - schließlich gibt es keine Masseneinwanderungsbewegung nach Saudi Arabien - obwohl dort ihre höchste Kultstätte ist,
zwinkern


Es gab aber mit Beginn des westlichen Kolonialismus eine Massenauswanderung von Christen und Juden aus muslimischen Ländern. Zuvor hatten beide dort ziemlich gut und sicher gelebt, wie die Geschichtsforschung weiß. Im Iran ist das heute noch so. Vor nicht allzu langer Zeit war es auch im Irak und in Ländern des Maghreb der Fall.

Man kann doch nicht nur Zustände beschreiben, ohne sie zu erklären. Was ist das denn?

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
zu Vrolijke:

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Es gibt Perioden in der Geschichte, worin Europa tatsächlich das "finstere Mittelalter" war. Daneben war die arabische Gesellschaft tatsächlich kultiviert und zivilisiert. Nicht mehr und nicht weniger.
Da braucht man nichts zu verklären.


Mit den Augen rollen

Kein ernstzunehmender Mediävist würde vom 'finsteren Mittelalter' in Europa sprechen,
zwinkern


Das europäische Mittelalter war nicht finster? Ach, RAW, mit dieser Meinung stehst du nicht ohne Grund ziemlich alleine.

Ist dir die einzigartige Geschichte der antisemitischen Pogrome des christlichen Europa bekannt?

Auch in Polen oder in Russland waren die Pogrome massiv, aber eben auch im Süden und Westen Deutschlands, wo der Mob Jahrhunderte wütete und ganze Landstriche ausrottete.

Für Missernten, die Pest und alle möglichen Unglücke wurden die Juden als Sündenböcke hingestellt. Regelmäßige Vorwürfe und Verdächtigungen wie Brunnenvergiftungen, Ritualmorde und Vorwürfe anderer *satanischer Verbrechen* suchen in der muslimischen Welt vergeblich ihresgleichen. Vom Holocaust mal ganz zu schweigen; aber dieser hatte eben genau diese christliche Vorgeschichte und keine muslimische, es sei denn, du bist hier anderer Meinung, nur zu.

Man muss sich vor Augen halten, dass Antisemitismus zwar Gewalt ist, aber mehr als nur Gewalt, denn dahinter steckte ein bestimmtes religiöses Menschenbild, was es in dieser Form im Islam nicht gibt.

Sicher hat der Islam zahlreiche andere brutale Merkmale und eine gewiss nicht immer sehr humane Geschichte. Aber der christliche Antisemitismus in der entsprechenden Qualität hat der Islam nie entwickelt, einiges jedoch amalgamiert, seit Mitte des 19. Jahrhunderts mit Beginn der Kolonisation und Okkupation.

Man muss hinter die Dinge gucken, sie in ihrer Wurzel und Beschaffenheit genau analysieren, anstatt nur die reinen Phänomene zu betrachten und Dinge zusammen zu werfen, die in Wahrheit womöglich unterschiedlich sind.

#239: Re: Lukrez - und sein Überleben in Fulda Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 09:55
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Der von Wilson zitierte Autor ist nicht der einzige. Ich hatte dir einige weitere gepostet. Du hast nie eine wirklich Antwort gegeben.
....

Natürlich nicht. Es ist in der Wissenschaft in weiten Kreisen noch Gang und Gäbe, die islamische Geschichtsschreibung im Sinne einer Geschichtsschreibung ernst zu nehmen und sich darauf zu beziehen. Sich mit diesen Texten ähnlich kritisch auseinander zu setzen wie mit anderen historischen Schriften und sie mit anderen Quellen zu vergleichen, auch mit Quellen aus anderen Fächern wie der Archäologie, gilt vielen noch als ungehörig, politisch unklug, kulturimperialistisch usw. Günter Lüling wurde deshalb noch 1972 aus der Hochschule entlassen und konnte nur noch privat weitermachen. Das ist der Hintergrund dafür, dass Inarah eine, inzwischen internationale, Gruppe von Wissenschaftlern ist, die zwar gemeinsam an diesem Thema arbeiten, aber ihr Geld woanders verdienen.

Um es nicht nur an Lüling aufzuhängen, seien noch Sven Kalisch erwähnt und Josef van Ess. Van Ess gehört insofern dazu, als er erst, nachdem er offiziell aufgehört hatte, für einen kleinen Eklat sorgte, indem er laut sagte, dass es für die ersten ca 150 Jahre der islamischen Geschichtsschreibung keinerlei externe Belege gäbe.

#240:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 10:04
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....

Wenn Du den verlinkten Artikel gelesen hättest, wüsstest Du das - die ersten beiden dieser 5 Seiten sind allgemein zu genau diesem Thema.


Das ist Bullshit. Du willst den Islam dämonisieren und akzeptierst deshalb nur negative Aussagen ueber den Islam und dessen Geschichte. Alles andere ist fuer Dich "widerlegt", "falsch" und "verklärend".

Nenne mir bitte ein einziges Beispiel dafuer, wo Du einen positiven Beitrag des Islam zu Kultur und Zivilisation hier schon anerkannt hast!

Lachen
Der von mir verlinkte Text ist weder von mir noch über mich. Zu ihm gehört meine Aussage. Hast Du ihn gelesen?


Lenk jetzt nicht ab.

Lachen Du hast da etwas verdrehte Ansichten. In Forendiskussionen und außerhalb der Inquisition gilt das ad personam als Ablenkung, vor allen Dingen, wenn es den gesamten Beitrag ausmacht.

#241: Lukrez alles - dem Platon nur wenig Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 19:17
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/judenhass-im-koran-im-islam-gibt-es-keinen-traditionellen-antisemitismus-1.3975336
Im Islam gibt es keinen traditionellen Antisemitismus


Der Artikel enthält Behauptungen, die man freundlich nur schlicht nennen kann.
Der Autor kombiniert gängige Märchen und Legenden - wie sie wohl gerne zum Islam und seiner Judenfreundschaft gerne gedruckt oder wie hier gepostet werden.
Ich habe ja auf einige dieser Punkte schon einmal Antworten gegeben und wiederhole diese gerne noch einmal hier.


Der von Wilson zitierte Autor ist nicht der einzige. Ich hatte dir einige weitere gepostet. Du hast nie eine wirklich Antwort gegeben.

Du meinst wohl diesen Post:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Du gehst in keiner Weise auf die Ausführungen von Stefan Wild ein und auch nicht auf die von Bernhard Lewis und anderen. Das geht aber nicht, wenn man diskutieren will.

Denn Wild hat z.B. auf deine Aussagen bereits geantwortet.

Ich halte beide für ‚wissenschaftlich‘ hängen geblieben in ihrer ‚Zeit‘. Beim im Mai verstorbenen Lewis wird dies auch auf Wikipedia diskutiert – d.h. – wenn Du Korrekturen an dem dort über ihn vermittelten Bild vornehmen möchtest, nur zu.
Hier einige Vorwürfe:
Zitat:
Dem Literaturtheoretiker Edward Said zufolge ist Lewis’ Darstellung des Orients geprägt von willkürlichen Zuschreibungen und Setzungen.[10] Andere Wissenschaftler, wie etwa S. M. Stern, kritisieren, dass Lewis die gleichen Thesen über Jahre in verschiedenen Publikationen immer wieder veröffentliche, ohne die wissenschaftliche Debatte ausreichend zu berücksichtigen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernard_Lewis#cite_note-11
Dir geht es aber nicht um seine fragwürdigen Thesen zur Armenierfrage oder dem Irak-Krieg,
sondern eben zum Antisemitismus – und da fand ich ihn nicht sonderlich interessant. Das es einen westlichen Einfluss auf diesen gab – steht außer Frage.
Wie aber konnte den der Antisemitismus mit seinen verschwurbelten VTs, etc. in der muslimischen Welt so verfangen, wo dockte er an – und da liefert er mir nichts.
Juden waren halt gemäß dem Koran und anderer heiliger Schriften nicht als Freunde aufgeführt – und verfügten nicht über eine gleiche Rechtsstellung – ebenso wie im voraufklärerrischen Europa. Die damit einhergehende Diskriminierung kann man aber auch – hier wie dort relativ sehen – denn häufig waren sie eben auch vom Kriegsdienst ausgeschlossen. Insofern haben sowohl die islamische Welt als auch die christliche Welt Rahmenbedingungen geschaffen, die die Juden und andere Minderheiten diskriminieren und sie eben als nicht vollwertige Mitglieder gleichberechtigt zählten – mit allen Vor- und Nachteilen, die dies für den einzelnen hat.
Kereng hat ja einige der Andockstellen für Antisemitismus benannt – und da gibt es halt noch mehr.
Für Lewis und S. Wild gilt für mich aber vor allem, dass sie beide nichts befruchtendes in die aktuellen wissenschaftlichen Diskussionen beigetragen haben.
Suchen kann man dazu hier: https://www.hsozkult.de/





Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Hierzu mal ein paar frühere Gedanken von mir hier aus dem Forum,
die Überschrift meines Posts lautete:
Christlicher Herrschaftsbereich schützender als muslimischer

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Nach den Pestpogromen 1348 / 49 floh die Mehrzahl der Juden nicht etwa in den muslimischen Herrschaftsbereich,
sondern in den des katholischen Polens.
Warum?

Auch später - in der Zeit der Kosakenaufstände 1648-xx und der damit einhergehenden Massenmorde an Juden gab es keinen Massenexodus in den muslimischen Herrschaftsbereich,
sondern vor allem eine Flucht in Richtung Westeuropa.
Warum?


Weil es auch in Europa neben den unbestreitbaren Verfolgungen immer wieder Phasen der relativen Sicherheit und Ruhe gab.


Nicht nur Phasen,
sondern auch unterschiedliche Herrschaftsräume - ein breites Spektrum eben von 'relativer' Toleranz bis hin zum religiösen Totalitarismus.

(...)

Ich denke schon,
dass die Juden wussten, warum sie nicht überwiegend in den muslimischen Herrschaftsbereich flohen.


Nur die meist auch arabisch sprechenden sephardischen Juden gingen aus ökonomischer Sicht logisch zu einem großen Teil in den muslimischen Herrschaftsraum, ...


Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Na, da hast du doch schon eine wichtige Erklärung - die Sprache.

sie gingen auch nach Amsterdam, Schulterzucken

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
... allerdings migrierten auch viele in den christlichen Herrschaftsraum und wenn sie sich in Thessaloniki niederließen,
dann wählten sie auch mal eine christlich dominierte Stadt im muslimischen Herrschaftsraum aus.

Aber die zahlenmäßig deutlich größere Gruppe der aschkenasischen Juden floh im Mittelalter und der frühen Neuzeit nach einem Pogrom nur aus dem Herrschaftsbereich des lokalen christlichen Herrschers in den eines anderen.


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nur waren solche Fluchtbewegungen aus diversen Christentümern ziemlich häufig. Warum eigentlich? Gab es seinerzeit vergleichbare Fluchtbewegungen auch in der muslimischen Welt?

a) haben wir in Europa eine deutlich bessere Quellenlage. Wir haben Dokumente – und nicht 1001 Nacht.
b) sind die aschkenasischen Juden deutlich mehr als die sephardischen Juden.
c) das osmanische Reich war zwar ein muslimischer Mehrheitsstaat, aber in fast all seinen Phasen nicht fundamentalistisch. Es gab also noch nicht den Nationalismus – der später Türken (antisosmanisch) werden ließ, oder der auch den arabischen Nationalismus forcierte. Wenn man als Christ oder Jude im osmanischen Reich kooperierte, ging es einem nicht schlecht. Schulterzucken - wenn man mal von so Fragen wie Janitscharen, etc. absieht, aber das hatten wird schon.
d) Die christlichen Pogrome waren ein Art eskalierendes Spiel im Mittelalter und der frühen Neuzeit – wovon nicht nur Juden betroffen waren, sondern auch andere Minderheiten. Juden wiederum allerdings häufiger. Es gab Pogrome ohne Tote und mit vielen Toten. Es gab Pogrome, in der die Juden die Städte oft über Jahrzehnte verlassen mussten und sie vollständig enteignet wurden und es gab Pogrome, wo dann die Rätelsführer bestraft wurden und eine ‚Entschädigung‘ gezahlt wurde.

Innerhalb Europas gab es so viele Möglichkeiten seine nicht der Mehrheit entsprechende Meinung zu leben – das es für Informierte irgendwo immer eine Stadt oder ein Territorium gab, wo man sich niederlassen konnte.
Schließlich hatten alle Gebiete bis in 19. Jahrhundert hinein ein Interesse – mehr Bevölkerung zu bekommen um mehr Gewinne zu machen.
Und so warb man um die Hugenotten, die Salzburger, die Sozzianer aber auch die Juden und die Waldenser.

Und ja,
der muslimische Herrschaftsraum war diesbezüglich deutlich langweiliger. In Europa gab es Stadtrepubliken (Venedig, Novgorod, Pskov),
Adelsrepubliken,
selbständige und freie Städte im Alten Reich (Frankfurt)
Städte- und Wirtschaftsbünde (Hanse)
Lübecker und Magdeburger Stadtrecht
Säkulare Herrscher
Religiöse Herrscher – Fürstabteien, Bischöfe
etc.
etc.

Es gab ein ganzes Universum an Möglichkeiten – mir ist derartiges aus dem islamischen Kulturkreis nicht bekannt. Wo sollte man da auch hingehen – wenn die Herrschaft im Umkreis von vielleicht 500km oder 1000km die selbe ist.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Suche mal im muslimischen Herrschaftsraum etwas,
was sich beispielsweise mit dem mittelalterlichen! Statut von Kalisch messen kann, ...

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Und kannst du erläutern, warum so ein Statut in christlichen Regionen überhaupt notwendig war?

Tja, weil es halt nun mal dumme Menschen gibt.
In Polen-Litauen sorgte dieses Statut und weitere rechtliche Verbesserungen dazu, dass jüdische Migration aus Mitteleuropa eben nicht in die muslimische Welt vorwiegend stattfand, sondern eben nach Osteuropa.
Dort gab es dann auch eine regelmäßig tagende Synode der Juden Polen-Litauens – eine größere Autonomie genossen sie nirgends.


Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Auf heute gemünzt:
Die Muslime stimmen ja aktuell auch mit ihren 'Füßen' ab, wo sich besser leben lässt - schließlich gibt es keine Masseneinwanderungsbewegung nach Saudi Arabien - obwohl dort ihre höchste Kultstätte ist,
zwinkern


Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Es gab aber mit Beginn des westlichen Kolonialismus eine Massenauswanderung von Christen und Juden aus muslimischen Ländern. Zuvor hatten beide dort ziemlich gut und sicher gelebt, wie die Geschichtsforschung weiß. Im Iran ist das heute noch so. Vor nicht allzu langer Zeit war es auch im Irak und in Ländern des Maghreb der Fall.

Man kann doch nicht nur Zustände beschreiben, ohne sie zu erklären. Was ist das denn?

Manchmal kann man halt nur deskriptiv bleiben, wenn die Erklärung nach jetzigem Wissen zu spekulativ scheint.

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
zu Vrolijke:

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Es gibt Perioden in der Geschichte, worin Europa tatsächlich das "finstere Mittelalter" war. Daneben war die arabische Gesellschaft tatsächlich kultiviert und zivilisiert. Nicht mehr und nicht weniger.
Da braucht man nichts zu verklären.


Mit den Augen rollen

Kein ernstzunehmender Mediävist würde vom 'finsteren Mittelalter' in Europa sprechen,
zwinkern


Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Das europäische Mittelalter war nicht finster? Ach, RAW, mit dieser Meinung stehst du nicht ohne Grund ziemlich alleine.
So lange es hier im FGH ist, ist mir das auch schnuppe – im RL wäre so etwas eher eine Katastrophe.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Ist dir die einzigartige Geschichte der antisemitischen Pogrome des christlichen Europa bekannt?

ja
Dir aber nicht so, gell:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Auch in Polen oder in Russland waren die Pogrome massiv, aber eben auch im Süden und Westen Deutschlands, wo der Mob Jahrhunderte wütete und ganze Landstriche ausrottete.

Für Missernten, die Pest und alle möglichen Unglücke wurden die Juden als Sündenböcke hingestellt. Regelmäßige Vorwürfe und Verdächtigungen wie Brunnenvergiftungen, Ritualmorde und Vorwürfe anderer *satanischer Verbrechen* suchen in der muslimischen Welt vergeblich ihresgleichen.

Tja,
und dennoch flohen sie nicht ins gelobte muslimische Land,
woran das wohl gelegen haben mag.
Was Du hier betreibst ist eine Verdichtung von Negativereignissen die so von den Zeitgenossen selten und häufig nie empfunden wurde.
In der jüdischen Memoriakultur hat sich beispielsweise die Pogromserie in den 1648er (Kosaken) erhalten – weil diese für tausende von Juden von Relevanz war – schließlich flohen auch tausende gen Westen und trugen so zu einer Kollektiverinnerung – die Memoria der Opfer verschmolz mit derer, die die Flüchtenden aufnahm, insbesondere wenn untereinander Ehen gestiftet werden.
Andere Ereignisse sind nur für Sammler von Negativereignissen von Relevanz. Also sammelt man beispielsweise Ritualmordprozesse von 1350 bis 1792 und schreibt von den Jahrhunderten der Ritualmordprozesse. Das kann man machen und es ist legitim.
Aber es besteht auch die Gefahr einer Negativgeschichtsschreibung, die nicht das wirkliche Leben in dieser Zeit abbildet.
Ähnlich wie dies Deschner ja tat, als er nur die ‚Verbrechen‘ der christlichen Kirchen sammelte.


Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Vom Holocaust mal ganz zu schweigen; aber dieser hatte eben genau diese christliche Vorgeschichte und keine muslimische, es sei denn, du bist hier anderer Meinung, nur zu.

bin ich,
entscheidender war hier der vermeintlich naturwissenschaftliche Biologismus, der hier im 19. Jh. die schon bestehenden antisemitischen / antijudaistischen Grundströmungen auszunutzen wusste.
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Man muss sich vor Augen halten, dass Antisemitismus zwar Gewalt ist, aber mehr als nur Gewalt, denn dahinter steckte ein bestimmtes religiöses Menschenbild, was es in dieser Form im Islam nicht gibt.

Im Wunschbildislam nicht – das RL lehrt uns aber gerade was anderes.
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Sicher hat der Islam zahlreiche andere brutale Merkmale und eine gewiss nicht immer sehr humane Geschichte. Aber der christliche Antisemitismus in der entsprechenden Qualität hat der Islam nie entwickelt, einiges jedoch amalgamiert, seit Mitte des 19. Jahrhunderts mit Beginn der Kolonisation und Okkupation.

Womit wir ja eigentlich beim Hauptproblem von Deinem und Wilsons Post sind. Juden die heute in Frankfurt oder Berlin von muslimischen Migranten überwiegend antisemitisch angegangen werden,
hilft eine Erklärung,
dass eigentlich die westlichen Antisemiten schuld sind, überhaupt nicht, um das Problem zu lösen. Ihre aktuellen Feinde sind nicht die Lügen verbreitenden christlichen Missionare des 19. Jahrhunderts, Luther und Co.,
sondern die messerstechenden und den Gürtel schwingenden Antisemiten mit einem muslimischen Hintergrund.
Und den Tätern ist das mit Luther auch egal – sie haben ja längst die Andockstellen in ihrem Koran oder anderen hl. Schriften gefunden.
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Man muss hinter die Dinge gucken, sie in ihrer Wurzel und Beschaffenheit genau analysieren, anstatt nur die reinen Phänomene zu betrachten und Dinge zusammen zu werfen, die in Wahrheit womöglich unterschiedlich sind.

Deine Freispruchschreibe für den Islam kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Insofern wirfst Du hier einiges zusammen – was zeitlich und damit auch sachlich nicht mehr passt. Die Christen in Deutschland sind heute andere Christen als die Christen im 19. Jahrhundert. Wer diese und ihre Organisationen von damals mit denen von heute gleichsetzt, hat nicht unsere Gesellschaft von heute begriffen.
Die zunehmende Säkularisierung ist kein Ergebnis der Wiedervereinigung sondern setzte schon Jahrzehnte vorher im Westen ein – auch innerhalb der Kirchen selbst.

#242: Re: Lukrez alles - dem Platon nur wenig Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 20:42
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
sie haben ja längst die Andockstellen in ihrem Koran oder anderen hl. Schriften gefunden.

Ich hatte bislang nur den Koran betrachtet (eigentlich nur Sure 5). Dort steht, dass die Juden Propheten getötet hätten. Folgerichtig gibt es auch Geschichten in den anderen alten Schriften, wo ein Jude Mohammed vergiftet hat, z.B. hier (schlechtes Beispiel, weil Mohammed überlebt): http://quranx.com/Hadith/Bukhari/In-Book/Book-58/Hadith-11/
In den Hadithen steht auch das hier:

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Abū Huraira berichtete, dass Mohammed Folgendes gesagt habe: Die Stunde wird nicht schlagen, bis die Muslime die Juden bekämpfen und töten, sodass die Juden sich hinter Steinen und Bäume verstecken. Die Steine oder Bäume sagen jedoch: O, Muslim! O, Diener Gottes, ein Jude versteckt sich hinter mir. Komm und töte ihn! Nur al-Gharqad nicht; denn er ist ein Baum der Juden.

Kann ein Experte aufrichtig behaupten, dass erst die Nazis den Judenhass zu den Muslimen gebracht haben?

#243:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 21:29
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das klingt mir alles so nach "eure Schweinereien waren viel schlimmer als unsere Schweinereien".
Wo bitte, gabs in der Zeit ein funktionierendes tolerantes Rechtssystem?

Das ist ziemlich egal, ob es für Dich so klingt. Es geht einfach um die Korrektur eines Geschichtsbildes.

Oder sollte man das lassen, weil Du komische Gefühle dabei hast?


Ich habe keine "komische Gefühle" dabei.
Es gab im Laufe der Geschichte immer wieder Perioden der Toleranz. In jede Gesellschaft und Religion.
Man braucht immer nur die richtige Periode hochzukochen, um die jeweilige Gruppe zu dämonisieren.

Es geht nicht ums Dämonisieren, sondern um das Aufheben einer Verklärung.

Wenn Du den verlinkten Artikel gelesen hättest, wüsstest Du das - die ersten beiden dieser 5 Seiten sind allgemein zu genau diesem Thema.


Das ist Bullshit. Du willst den Islam dämonisieren und akzeptierst deshalb nur negative Aussagen ueber den Islam und dessen Geschichte. Alles andere ist fuer Dich "widerlegt", "falsch" und "verklärend".

Nenne mir bitte ein einziges Beispiel dafuer, wo Du einen positiven Beitrag des Islam zu Kultur und Zivilisation hier schon anerkannt hast!
Meistens wird ja der Faschismus dämonisiert und nur die negativen Seiten gesehen...



Dann zähle mir mal bitte ein paar positive Seiten dieser Hirnseuche auf.

#244: Re: Lukrez alles - dem Platon nur wenig Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.06.2018, 21:31
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
....
Kann ein Experte aufrichtig behaupten, dass erst die Nazis den Judenhass zu den Muslimen gebracht haben?

Das ist die Seite mit der schriftlichen Grundlage, die andere Seite ist aber die mit den realen Geschehen, von denen behauptet wird, dass es sie nie gegeben hätte. Deshalb hatte ich ja die von Maimonides bezeugten Massaker in Al Andalus auf den Tisch gelegt. Wobei man für das Jahr 1066 zumindest mit Sicherheit sagen kann, dass da überhaupt Muslime im Spanien waren - bei der ganz tollen Zeit vorher wird immer unsicherer, ob es die muslimische Besetzung Spaniens in der Form geben hat, wie sie in der arabischen Geschichtsschreibung existiert.

#245: Re: Lukrez alles - dem Platon nur wenig Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 08.06.2018, 00:22
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
....
Kann ein Experte aufrichtig behaupten, dass erst die Nazis den Judenhass zu den Muslimen gebracht haben?

(...) Al Andalus (...)


Mir ist eingefallen,
dass es in der Schrift der Antichrist einige positive Stellen gibt,
die sich wohl nachhaltig auf die historische Legendenbildung unter Freigeistern auswirkte,
ad fontes beherzigte hier wohl keiner, weil es ja gut ins Programm passte. Hier das böse, üble Christentum - dort der gute, friedliche und kultivierte Islam.

Beispiele aus Nietzsches Antichrist:
Abschnitt 21:
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Der+Antichrist/21-30

Zitat:
(...)Hier wird der Leib verachtet, die Hygiene als Sinnlichkeit abgelehnt; die Kirche wehrt sich selbst gegen die Reinlichkeit (– die erste christliche Maßregel nach Vertreibung der Mauren war die Schließung der öffentlichen Bäder, von denen Cordova allein 270 besaß). Christlich ist ein gewisser Sinn der Grausamkeit gegen sich und andre; der Haß gegen die Andersdenkenden; der Wille, zu verfolgen.(...)


http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Der+Antichrist/51-60

Abschnitt 59


Zitat:
(...) diese Herren Kirchenväter! Was ihnen abgeht, ist etwas ganz anderes. Die Natur hat sie vernachlässigt – sie vergaß, ihnen eine bescheidne Mitgift von achtbaren, von anständigen, von reinlichen Instinkten mitzugeben... Unter uns, es sind nicht einmal Männer... Wenn der Islam das Christentum verachtet, so hat er tausendmal recht dazu: der Islam hat Männer zur Voraussetzung...


Kurzer Hinweis an die Mods,
den letzten Abschnitt zitiere ich vollständig aus dem gemeinfreien Inhalt von Zeno.org

Abschnitt 60

Zitat:
Das Christentum hat uns um die Ernte der antiken Kultur gebracht, es hat uns später wieder um die Ernte der Islam-Kultur gebracht. Die wunderbare maurische Kultur-Welt Spaniens, uns im Grunde verwandter, zu Sinn und Geschmack redender als Rom und Griechenland, wurde niedergetreten (– ich sage nicht von was für Füßen –), warum? weil sie vornehmen, weil sie Männer-Instinkten ihre Entstehung verdankte, weil sie zum Leben ja sagte auch noch mit den seltnen und raffinierten Kostbarkeiten des maurischen Lebens!... Die Kreuzritter bekämpften später etwas, vor dem sich in den Staub zu legen ihnen besser angestanden hätte – eine Kultur, gegen die sich selbst unser neunzehntes Jahrhundert sehr arm, sehr »spät« vorkommen dürfte. – Freilich, sie wollten Beute machen: der Orient war reich... Man sei doch unbefangen! Kreuzzüge – die höhere Seeräuberei, weiter nichts! Der deutsche Adel, Wikinger-Adel im Grunde, war damit in seinem Elemente: die Kirche wußte nur zu gut, womit man deutschen Adel hat... Der deutsche Adel, immer die »Schweizer« der Kirche, immer im Dienste aller schlechten Instinkte der Kirche – aber gut bezahlt... Daß die Kirche gerade mit Hilfe deutscher Schwerter, deutschen Blutes und Mutes ihren Todfeindschafts-Krieg gegen alles Vornehme auf Erden durchgeführt hat! Es gibt an dieser Stelle eine Menge schmerzlicher Fragen. Der deutsche Adel fehlt beinahe in der Geschichte der höheren Kultur: man errät den Grund... Christentum, Alkohol – die beiden großen Mittel der Korruption... An sich sollte es ja keine Wahl geben, angesichts von Islam und Christentum, so wenig als angesichts eines Arabers und eines Juden. Die Entscheidung ist gegeben; es steht niemandem frei, hier noch zu wählen. Entweder [1232] ist man ein Tschandala, oder man ist es nicht... »Krieg mit Rom aufs Messer! Friede, Freundschaft mit dem Islam«: so empfand, so tat jener große Freigeist, das Genie unter den deutschen Kaisern, Friedrich der Zweite? Wie? muß ein Deutscher erst Genie, erst Freigeist sein, um anständig zu empfinden? Ich begreife nicht, wie ein Deutscher je christlich empfinden konnte...


Die Glorifizierung der maurischen Kultur geht einher mit Nietzsches Liebe für die Überlieferung und die Kommentare antiker Philosophen, die mutmaßlich über diesen Weg ins Abendland kamen.

Das aber Lukrez in der Fuldaer Klosterbibliothek gefunden wurde,
dass es eine lange Tradition der Auseinandersetzung mit Schriften von Aristotels und Platon in Byzanz gab,
also in einer christlichen Atmosphäre,
das unterschlägt er.
Seine Polemik dient einzig und allein der Abwertung oder Entwertung des Christentums,
und da muss halt der Islam als leuchtendes Gegenbild installiert werden.
Und dieses Bild dürfte einen maßgeblichen Einfluss auf dass doch sehr positive Islambild bei Nietzsche.

#246: Zulauf bei israelfeindlichem Al-Quds-Marsch in Berlin Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 12.06.2018, 22:25
    —
In Berlin gab es am Wochenende wieder den antisemtischen Al Quds Tag,
1600 Antizionisten durften durch Berlins Straßen ziehen,
Gegendemonstranten gab es nur 300 - wozu neben Parteien und jüdischen Organisationen, den Autonomen und den christlichen Kirchen auch eine kurdische Organisation aufriefen.

Wenn es erst gelingt,
die vielen Neubürger noch besser in die schon bestehenden israelfeindlichen Strukturen zu integrieren,
dann wird diese Veranstaltung noch viel mehr Verdopplungen erleben,
immerhin steigerte sie sich von ca. 800 im letzten Jahr auf 1600 in diesem Jahr.

Und das auch deutsche Rechtsradikale wie der VT-ler Hörstel (Deutsche Mitte) aktive mitmischen, wundert nun wirklich nicht, zeigt aber, mit wem wir es dort zu tun haben.

Videos hier:

Zulauf bei israelfeindlichem Al-Quds-Marsch in Berlin
https://www.youtube.com/watch?v=QLW1VnH1LGQ

Zitat:
Gegen den jährlichen Al-Quds-Marsch durch Berlin protestierten am 9. Juni 2018 mehrere hundert Menschen. An dem israelfeindlichen Aufmarsch beteiligten sich in diesem Jahr nach Polizeiangaben 1600 Personen. Kurzzeitig wurden Symbole der paramilitärischen Hisbollah sowie der palästinensische Terrororganisation PFLP gezeigt.


Al-Quds-Marsch spaltet Berlin
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2018/06/berlin-al-quds-tag-marsch-israel-demonstration-protest.html

Hier ein paar jugendliche Teilnehmende - dem Threadthema entsprechend:Beispiel Bild:


einige Bilder aus dem Tagesspiegel nachgeschoben:

Quelle dieser Artikel:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/liveblog-alquds-demo-und-frauenmarsch-weniger-israelhasser-als-erwartet/22666844.html




Edit 22:33, einige Bilder aus dem Tagesspiegel eingepflegt

#247:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 20.06.2018, 11:16
    —
läuft gerade auf deutschlandfunk

Zitat:
Antisemitismus, Antiislamismus, Extremismus: Dagegen engagiert sich das Jüdische Museum in Frankfurt am Main mit dem kulturellen Bildungsprogramm "AntiAnti-Museum Goes School" an berufsbildenden Schulen.



http://www.deutschlandfunk.de/juedisches-museum-frankfurt-gegen-vorurteile-bei-lehrern.1771.de.html?dram:article_id=420677
https://www.juedischesmuseum.de/antianti.html



im gespräch gab der Politikwissenschaftler David Ranan, an, er habe in einer erhebung primär gebildete muslime über ihre einstellungen zum judentum befragt. zum einen fand er heraus, dass es in dieser gruppe ebenso große vorurteile gibt bzw die üblichen stereotype bedient werden. allerdings sei das meistens durch die konkrete situation , den nahost-konflikt bedingt.
http://www.deutschlandfunkkultur.de/david-ranan-muslimischer-antisemitismus-der-neue-hass-auf.950.de.html?dram:article_id=416277


somit sei dem durch aufklärung im weitesten sinne beizukommen während den tradiert- bornierten antisemetismum der rechten wenig entgegenzusetzen sei.

es wurde auch hier von den beteiligten des projekts des jüdischen museum betont, dass der antisemitismus NICHT originär im koran zu verorten ist. kolonialgeschichte und das bereits im thread angeführte würde als ursache betrachtet.

#248:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 28.06.2018, 13:29
    —
Antisemitismus Jüdischer Neuntklässler von Mitschülern über Monate gemobbt an der renommierten John-F.-Kennedy-Schule
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/antisemitismus-juedischer-neuntklaessler-von-mitschuelern-ueber-monate-gemobbt-30687768#


Zitat:
* Im konkreten Fall aber ging der Antisemitismus nicht von muslimischen Schülern aus. Die bilinguale John-F.-Kennedy-Schule mit ihren gut 1600 Schülern besuchen auch zahlreiche Diplomatenkinder, vor allem von Angehörigen der US-Botschaft.*


wie das? teile der( bildungs)-elite ist auch antisemitisch? der elit mit gebildeten elit-eltern?
hm.


Zitat:
Die Schulleitung hat nun auch das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus miteinbezogen. Für das kommende Schuljahr sei eine intensive Werte-Diskussion geplant, bei der das Thema „Diskriminierung“ einen Schwerpunkt bilden soll.

ich dachte diese art bildung wäre selbstverständlich also teil des unterrichts. weshalb ja eben der elit zum eliten wird. zum edlen menschen... zwinkern

#249: Antisemitismus im Koran Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 30.06.2018, 14:05
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
(...)Politikwissenschaftler David Ranan, (...)

Dessen Analysen werden durchaus auch kritisch gesehen:
Zitat:
Der Judenhass der anderen
Muslime seien die neuen Antisemiten in Deutschland, heißt es. In seinem viel diskutierten Buch "Muslimischer Antisemitismus" relativiert David Ranan diese Warnung.

(...)

Die Zitate sind zweifellos deprimierend. Doch Ranan versucht, ihren antijüdischen Gehalt zu entschärfen, indem er einen definitorischen Unterschied macht zwischen dem europäischen Antisemitismus samt seinen Phantasmen einer jüdischen Übermacht und dem "sachlich sogar nachvollziehbaren Gefühl vieler Muslime, besonders arabischer, dass nur eine überwältigende Macht es dem kleinen Israel ermöglichen konnte, sich mit solchem Erfolg Palästina einzuverleiben".

Ranan trifft diese Unterscheidung, ohne sie ausführlich zu erklären. Denkt man seinen Gedanken zu Ende, dann wäre daraus zu schließen, dass Antisemitismus und dessen Bewertung von der Sozialisation und den Lebensumständen des Sprechers abhängen. Es wäre also etwas qualitativ anderes, wenn ein in Palästina aufgewachsener Muslim antisemitische Klischees reproduziert als wenn der im hessischen Friedberg geborene, christlich sozialisierte Rapper Kollegah dies tut. Während der eine aus einer realen Unrechtserfahrung spricht, schöpft der andere aus antisemitischen Idiomen, die sich nicht rational und unmittelbar kontextuell erklären lassen.
(...)



angemerkt sei wie schon mal,
das Kollegah bereits in seiner Jugend zum Islam konvertierte - und evolutionsfeindliche muslimische Texte übersetzte,
sozialisiert ist diese miese Type als Konvertiert maßgebend anders.


https://www.zeit.de/2018-04/antisemitismus-muslime-david-ranan-kollegah/komplettansicht

siehe zu Ranan auch den Beitrag in der jüdischen Allgemeinen:
https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/31313

Wilson hat folgendes geschrieben:

es wurde auch hier von den beteiligten des projekts des jüdischen museum betont, dass der antisemitismus NICHT originär im koran zu verorten ist. (...)


Mit den Augen rollen

Zitat:
(...)Wer den Koran studiert, stößt durchaus auf Verse, die ein Ensemble jüdischer Sünden enthalten und einer antijüdischen Exegese einiges an Tinte liefern. Bei genauer Betrachtung fällt aber auf, dass die entsprechenden Passagen dem medinischen Konvolut, also jener Phase entstammen, als Mohammed in einen Konflikt mit den jüdischen Stämmen Medinas verstrickt war. Der ältere Teil des Korans, der aus jener Zeit datiert, als der Prophet noch in Mekka weilte, spricht von Juden und Christen hingegen respektvoll und anerkennend (...)
.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/islam-und-antisemitismus-die-wurzeln-des-hasses/21125024.html

Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch,
Lachen

Warum verschanzt Du Dich eigentlich hinter dem NICHT und den fragwürdigen Positionen von Ranan und dem Jüdischen Museum?

#250: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.06.2018, 14:57
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

#251: Re: Antisemitismus im Koran Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.06.2018, 22:22
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.



Der Hauptunterschied ist der, dass die frei phantasierte Angst vor einer "Übernahme Deutschlands" durch "die Juden" eine absurde von bestimmten politischen Kreisen geschürte Wahnvorstellung ohne jegliche Basis in der Realität war, waehrend die Übernahme Palaestinas durch juedische Siedler sowohl alltägliche Erfahrung der Palaestinenser als auch offen vertretener Teil der zionistischen Staatsideologie ist.

Und auch wenn letzteres kein legitimer Grund dafuer ist alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!), sondern maximal ein Grund dafuer den Staat Israel und seine zionistische Staatsideologie abzulehnen und zu bekämpfen, so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.

#252: Re: Antisemitismus im Koran Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 30.06.2018, 22:35
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Zitat:
(...)Wer den Koran studiert, stößt durchaus auf Verse, die ein Ensemble jüdischer Sünden enthalten und einer antijüdischen Exegese einiges an Tinte liefern. Bei genauer Betrachtung fällt aber auf, dass die entsprechenden Passagen dem medinischen Konvolut, also jener Phase entstammen, als Mohammed in einen Konflikt mit den jüdischen Stämmen Medinas verstrickt war. Der ältere Teil des Korans, der aus jener Zeit datiert, als der Prophet noch in Mekka weilte, spricht von Juden und Christen hingegen respektvoll und anerkennend (...)
.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/islam-und-antisemitismus-die-wurzeln-des-hasses/21125024.html

Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch,
Lachen

Die Erzählungen über Mohammed als historisch anzunehmen, würde ich nicht historisch-kritisch nennen, sondern bestenfalls historisch-unkritisch

#253: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 02:49
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.... so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.

Und diese reale Grundlage hat der Visionär Mohammed Amin al-Husseini schon 1920 vorausgesehen.

#254: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 02:52
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Die menschliche Konstante, die existiert, ist, dass das beschwören eines äußeren Feindes die Bindung in der Gruppe stärkt. Wer da als Feind genommen wird, wenn keiner da ist, ist ein kulturelles Phänomen.

#255: Re: Antisemitismus im Koran Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 08:00
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.... so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.

Und diese reale Grundlage hat der Visionär Mohammed Amin al-Husseini schon 1920 vorausgesehen.


Juden lebten jahrhundertelang weitgehend unbehelligt in arabischen Laendern, trotz Mohammed. Oder ist dieser Mohammed seit etwa 100 Jahren, als die zionistische Landnahme begann, ein anderer geworden als vorher? zwinkern


Ich finde es immer wieder faszinierend wie sehr sich Dschihadisten und Moslemhasser in ihrer Schriftglaeubigkeit und Koranauslegung aehneln. Als ob sie aus demselben Schoss gekrochen waeren... Sehr glücklich

#256: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 10:18
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
.... so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.

Und diese reale Grundlage hat der Visionär Mohammed Amin al-Husseini schon 1920 vorausgesehen.


Juden lebten jahrhundertelang weitgehend unbehelligt in arabischen Laendern, trotz Mohammed. Oder ist dieser Mohammed seit etwa 100 Jahren, als die zionistische Landnahme begann, ein anderer geworden als vorher? zwinkern


Ich finde es immer wieder faszinierend wie sehr sich Dschihadisten und Moslemhasser in ihrer Schriftglaeubigkeit und Koranauslegung aehneln. Als ob sie aus demselben Schoss gekrochen waeren... Sehr glücklich

Um das zu erklären, was Du da geschrieben hast, müsstest Du zeigen, dass ich mich auf arabische Schriften beziehe, ich beziehe mich aber auf die konkrete Geschichte und nicht im pauschalen Urteil, mit dem Du versuchst, alles vom Tisch zu wischen.

Interessant auch dieses "sie lebten unbehelligt". Das würdest Du dann wahrscheinlich auch bei anderen Apartheitssystemen, etwa Südafrika so beschreiben? Denn dass das islamische System ein Apartheitssystem ist, ist nicht zu bestreiten.

Und darauf, dass die reale Geschichte noch anders ausgesehen hat, hatte ich auch hier schon mal hingewiesen, mit dem ansonsten sehr angesehenen Zeitzeugen Maimonides.

#257: Re: Antisemitismus im Koran Autor: zelig BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 10:30
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und auch wenn letzteres kein legitimer Grund dafuer ist alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!), sondern maximal ein Grund dafuer den Staat Israel und seine zionistische Staatsideologie abzulehnen und zu bekämpfen, so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.


Hübsch verschwurbelte Formulierung, die es emöglicht den Antisemitismus für rational gerechtfertigt zu halten. Besonders hübsch auch die private Definition, was Antisemitismus zu sein hat und was nicht.

#258: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 10:40
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.

#259: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 10:51
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.

Nicht die Ursachen, dieser Plural ist sehr wichtig, aber der subjektive Grund. Man sollte den zumindest nicht unter den Tisch fallen lassen, wenn man auf der anderen Seite den Menschen als moralisches Wesen fordert, also genau nach dieser Subjektivität beurteilt, ihn also als autonomes Subjekt betrachtet.

Die subjektive Ebene ist eine Ebene des persönlichen Handelns, auch wenn wir wissen, dass vieles ihrer Inhalte nur Rationalisierungen aus ganz anderen Zusammenhängen sind.

#260: Re: Antisemitismus im Koran Autor: zelig BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 11:14
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, :lol:

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.


Wobei ich behaupten würde, daß es gerechtfertigt ist, den Antisemitismus als Kulturkonstante zu bezeichnen. Er mäandert über Kulturen, Kontinente und Jahrtausende.

#261: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 11:42
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und auch wenn letzteres kein legitimer Grund dafuer ist alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!), sondern maximal ein Grund dafuer den Staat Israel und seine zionistische Staatsideologie abzulehnen und zu bekämpfen, so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.


Hübsch verschwurbelte Formulierung, die es emöglicht den Antisemitismus für rational gerechtfertigt zu halten. Besonders hübsch auch die private Definition, was Antisemitismus zu sein hat und was nicht.


Es ist ein Paradabeispiel für eine "moderne" Form des Antisemitismus. Sowie Nazis keine mehr Nazis sein wollen, wollen Antisemiten keine Antisemiten mehr sein und das klingt dann halt so...

#262: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 11:53
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.


Wobei ich behaupten würde, daß es gerechtfertigt ist, den Antisemitismus als Kulturkonstante zu bezeichnen. Er mäandert über Kulturen, Kontinente und Jahrtausende.

Dem widerspreche ich nicht - das steht aber auch schon in dem Teil, den Tarvoc ungekennzeichnet gesnippt hat:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Die menschliche Konstante, die existiert, ist, dass das beschwören eines äußeren Feindes die Bindung in der Gruppe stärkt. Wer da als Feind genommen wird, wenn keiner da ist, ist ein kulturelles Phänomen.

Aber ich kenne bisher nur zwei inzwischen ziemlich alte Kulturen, für die er eine Konstante ist - wieviele kennst Du?

#263: Re: Antisemitismus im Koran Autor: zelig BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 11:58
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber ich kenne bisher nur zwei inzwischen ziemlich alte Kulturen, für die er eine Konstante ist - wieviele kennst Du?


Ich vermute du zielst auf das Christentum und den Islam ab. Da können wir gerne offen Reden.
Der Kulturbegriff, den ich im Sinn hatte, beschränkt sich nicht auf diese Dimension. Spontan fällt mir zB der Antisemitismus in Russland ein, der politisch motiviert ist.

#264: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 12:04
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber ich kenne bisher nur zwei inzwischen ziemlich alte Kulturen, für die er eine Konstante ist - wieviele kennst Du?


Ich vermute du zielst auf das Christentum und den Islam ab. Da können wir gerne offen Reden.
Der Kulturbegriff, den ich im Sinn hatte, beschränkt sich nicht auf diese Dimension. Spontan fällt mir zB der Antisemitismus in Russland ein, der politisch motiviert ist.

Und Rußland fällt für dich nicht unter „Christentum“? Die Progrome noch zur Zarenzeit dürften doch auch dir nicht entgangen sein. Und wo steht die Orthodoxe Kirche heute?

#265: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 12:06
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Spontan fällt mir zB der Antisemitismus in Russland ein, der politisch motiviert ist.


Mir fällt da spontan der Antiflüchtlingismus in Deutschland ein. Es gibt ja fast kein anderes Thema mehr, sogar die Regierungskoalition droht daran zu zerbrechen. Es entsteht der Eindruck, als hätten wir überhaupt keine anderen Probleme.

#266: Re: Antisemitismus im Koran Autor: zelig BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 12:16
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber ich kenne bisher nur zwei inzwischen ziemlich alte Kulturen, für die er eine Konstante ist - wieviele kennst Du?


Ich vermute du zielst auf das Christentum und den Islam ab. Da können wir gerne offen Reden.
Der Kulturbegriff, den ich im Sinn hatte, beschränkt sich nicht auf diese Dimension. Spontan fällt mir zB der Antisemitismus in Russland ein, der politisch motiviert ist.

Und Rußland fällt für dich nicht unter „Christentum“? Die Progrome noch zur Zarenzeit dürften doch auch dir nicht entgangen sein. Und wo steht die Orthodoxe Kirche heute?


Natürlich fällt es darunter. Aber ich habe eben eine andere Dimension gesucht. Die politische eben. Und ja, jetzt willst Du unbedingt beweisen, daß sich das historisch nicht sauber trennen lässt. womit ich dir auch Recht gebe. Aber ich meine nunmal wirklich den politischen Antisemitismus, der ohne das klassische christliche antijüdische Vorzeichen auskommt.

#267:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 12:38
    —
Ob der Monotheismus "erfunden" wurde, um gegenüber Feinde eine Legitimität für Gewallt zu schaffen, oder ob durch Monotheismus zwangsläufig Gewallt entsteht, darüber bin ich mir noch nicht im Klaren.

Jedenfalls ist Monotheismus ein probates Mittel Kränkungen zu kanalisieren. Was z.Zt. wohl massiv geschieht.

#268: Diskriminierung an sich Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 12:38
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.


Wobei ich behaupten würde, daß es gerechtfertigt ist, den Antisemitismus als Kulturkonstante zu bezeichnen. Er mäandert über Kulturen, Kontinente und Jahrtausende.

Dem widerspreche ich nicht - das steht aber auch schon in dem Teil, den Tarvoc ungekennzeichnet gesnippt hat:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Die menschliche Konstante, die existiert, ist, dass das beschwören eines äußeren Feindes die Bindung in der Gruppe stärkt. Wer da als Feind genommen wird, wenn keiner da ist, ist ein kulturelles Phänomen.

Aber ich kenne bisher nur zwei inzwischen ziemlich alte Kulturen, für die er eine Konstante ist - wieviele kennst Du?


Es gibt nur eine Kultur, die den Antisemitismus hervor gebracht hat - die christliche.

Aber es gibt "natürlich" in jeder Kultur Diskriminierungen, die über die Verhältnisse und Zeiten variieren und immer neue Gruppen und Untergruppen aufs Korn nehmen, denen die vollen Rechte, die volle Wertschätzung von der Mehrheit und/oder vom Staat verweigert wird.

"Diskriminierung" ist der Oberbegriff auch des Antisemitismus.

Deswegen kann es nicht nur allein darum gehen, nur den christlichen Antisemitismus zu bekämpfen, selbst wenn man zusätzlich geschlechtliche, rassenmäßige und andere spezielle Diskriminierungen mit bekämpft.

Sondern die Diskriminierung an sich ist eines der zentralen Probleme der menschlichen Kultur(en).

Aber: Kultur wurzelt nicht nur in "Überlieferungen" und soziobiologischen Sinntüten, sondern on the long run in den realen gesellschaftlichen und mehr oder weniger menschlichen Verhältnissen im Großen.

#269: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 13:13
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber ich kenne bisher nur zwei inzwischen ziemlich alte Kulturen, für die er eine Konstante ist - wieviele kennst Du?


Ich vermute du zielst auf das Christentum und den Islam ab. Da können wir gerne offen Reden.
Der Kulturbegriff, den ich im Sinn hatte, beschränkt sich nicht auf diese Dimension. Spontan fällt mir zB der Antisemitismus in Russland ein, der politisch motiviert ist.

Und Rußland fällt für dich nicht unter „Christentum“? Die Progrome noch zur Zarenzeit dürften doch auch dir nicht entgangen sein. Und wo steht die Orthodoxe Kirche heute?


Natürlich fällt es darunter. Aber ich habe eben eine andere Dimension gesucht. Die politische eben. Und ja, jetzt willst Du unbedingt beweisen, daß sich das historisch nicht sauber trennen lässt. womit ich dir auch Recht gebe. Aber ich meine nunmal wirklich den politischen Antisemitismus, der ohne das klassische christliche antijüdische Vorzeichen auskommt.


Aber kann man das eine vom anderen trennen? Was, wenn der Judenhaß etwas viel Älteres wäre, was nur in immer wieder neuen Verkleidungen auftritt?

Fest steht, daß Judenhaß zum ersten Mal im antiken Alexandria nachweisbar ist, also eindeutig vorchristliche, heidnische Wurzeln hat (wen das genauer interessiert, findet dazu etwas bei Jan Assmann, Die Mosaische Unterscheidung, S, 49ff). Er speiste sich aus dem Gegeneinander von Polytheismus und exklusivem Monotheismus und der damit verbundenen Vorstellung von dem einen „wahren“ und den vielen „falschen“ Göttern. Sein nächstes Auftreten ist der Antijudaismus der Christen, der wesentlich resultierte aus unvereinbaren Auffassungen über den jüdischen bzw. christlichen Messias und damit verbunden die Thesen von den „Gottesmördern“. Der nächste Schritt war der antijüdische Rassismus, nein, nicht im 19. Jh., sondern schon im 16. in Spanien in Folge der Reconquista. Daran anschließend haben wir dann den allseits berüchtigten biologischen Rassismus des 19. und. 20. Jh. sowie schließlich den politischen Antizionismus des 20. und 21. Jh.

Gemeinsam ist diesen Formen von Judenhaß nicht die Abneigung gegen eine bestimmte Volksgruppe oder Ethnie. Das hat es immer gegeben. Gemeinsam ist dem Judenhaß vielmehr sein unbedingter Charakter, seine Maßlosigkeit, seine Feindschaft jenseits aller Begründung, und das, obwohl ständig neue „Begründungen“ angeführt werden, und die Tatsache, daß es seit zweieinhalbtausend Jahre ein feststehender Topos ist im Kulturraum rund um das Mittelmeer. Das erscheint mir das Außergewöhnliche des Judenhasses, daß er einmal aufgetaucht nicht wieder verschwunden ist, für das ich kein anderes Beispiel kenne.

Dieser Judenhaß hat Religionen überlebt, Gesellschaftsformen, Völkerwanderungen, Weltanschauungen, wissenschaftliche Revolutionen und politische Systeme. Nur eins ist immer gleich geblieben, ob in den ersten Schilderungen aus der Vielvölkerstadt Alexandria v.d.Z. oder aus Paris oder Gaza des 21. Jh.: immer sieht man in den Juden das über alle Maßen Böse, die Schuldigen schlechthin an jedem Übel, daß einem so einfällt. Fast alle Menschen dieses Kulturkreises haben zu dieser einen Gruppe von Menschen eine Meinung, mögen sie auch nur einen von ihnen jemals getroffen haben oder nicht.

Niemand ist gleichgültig, alle sind engagiert, und die allermeisten in Ablehnung, und fast immer ohne eigene Gründe, aber mit einer Fülle von Behauptungen. Es ist kein „Antisemitismus“. Die Bezeichnung ist irreführend, denn man findet ihn ja auch bei „Semiten“. Es ist keine Frage der Rasse, der Religion oder der Politik. Es geht einfach nur um Juden; einfach weil sie Juden sind. Die Begründungen wechseln, der Haß bleibt. Er ist in unserer Kultur beispiellos und er findet sich links wie rechts, in allen politischen Lagern. Der Judenhaß ist eine Kulturkonstante.

#270:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 13:21
    —
Zieht man nicht allein durch die Tatsache, dass man das Behauptet, das "auserkorene Volk" zu sein, den Hass auf sich?
Das gabs auch schon mal in der neuere Geschichte. Ganz ohne Religion. zwinkern

#271:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 13:38
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zieht man nicht allein durch die Tatsache, dass man das Behauptet, das "auserkorene Volk" zu sein, den Hass auf sich?


Nur wenn die Behauptung ernst genommen wird.

#272: Re: Antisemitismus im Koran Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 13:48
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Dieser Judenhaß hat Religionen überlebt, Gesellschaftsformen, Völkerwanderungen, Weltanschauungen, wissenschaftliche Revolutionen und politische Systeme. Nur eins ist immer gleich geblieben, ob in den ersten Schilderungen aus der Vielvölkerstadt Alexandria v.d.Z. oder aus Paris oder Gaza des 21. Jh.: immer sieht man in den Juden das über alle Maßen Böse, die Schuldigen schlechthin an jedem Übel, daß einem so einfällt. Fast alle Menschen dieses Kulturkreises haben zu dieser einen Gruppe von Menschen eine Meinung, mögen sie auch nur einen von ihnen jemals getroffen haben oder nicht.


Das Gefettete ist der eigentliche Antisemitismus, der - faktisch, historisch - im islamischen Kulturraum fehlt.

Im Islam fehlt auch die starke Rolle des Satans, des - wie du schreibst - "Bösen" und "Schuldigen" schlechthin.

Nur ist in christlichen Kulturen der Antisemitismus nicht dadurch verschwunden, dass - via Fast-Ausrottung - kaum noch Juden da sind vor Ort. Auch wenn es weltweit keinen einzigen Juden mehr gäbe, so verschwände Antisemitismus in christlich geprägten Kulturen nicht, solange nicht die wesentlichen Essenzen des Christentum selbst verschwänden.

Denn die antisemitische Struktur des identifizierten All-Sündenbocks lässt sich auch auf andere Gruppen der Bevölkerung übertragen. Das ist auch vielfach geschehen, wenn man sich die Verfolgung der *Inkarnationen des Bösen* in Gestalt der "Hexen", "Ketzer", usw. ansieht. Aber auch der Antikommunismus hat etwas davon, wie man z.B. am deutschen Faschismus sehen kann mit seinem Wahn von der *jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung*.

Somit ist es verkürzt und falsch, unter Antisemitismus einfach nur Judenfeindschaft oder Judenhass zu verstehen. Antisemitismus ist mehr als das.

#273: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 14:54
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.

Nicht die Ursachen, dieser Plural ist sehr wichtig, aber der subjektive Grund. Man sollte den zumindest nicht unter den Tisch fallen lassen [...]

Man kann ihn sehr wohl unter den Tisch fallen lassen, wenn er sich als buchstäblich beliebig austauschbar erweist. Der "subjektive Grund für den Antisemitismus" ist die Lüge über die Juden - und zwar auch in dem Sinne, dass sich der Antisemit damit (oft wissentlich und willentlich) selbst belügt. Wenn er nach der Widerlegung einer Lüge einfach zu einer anderen greift, ist noch nicht mal mehr klar, ob das wort "subjektiver Grund" auf die Lüge überhaupt passt. Ein sehr schönes Beispiel ist die Passage in Hitlers Mein Kampf, in der es um den Fälschungsprozess gegen die Protokolle der Weisen von Zion geht. Hitler sagt, dass ihn die Protokolle in seiner Einstellung deutlich beeinflusst haben, aber dass es ihm dennoch im Grunde völlig egal ist, ob sie sich als Fälschung herausstellen oder nicht. Wenn sie eine Fälschung sind, dann hat eben der Fälscher das Wesen der Juden erkannt und in seiner Fälschung für die Welt ausgesprochen. Da kann man noch nicht mal mehr eindeutig sagen, ob die Protokolle nun tatsächlich ein "subjektiver Grund" Hitlers sind oder nicht. Hinter dem angeblichen "subjektiven Grund" liegt einfach ein obskurer, unausgesprochener, aber letztlich völlig beliebiger weiterer "subjektiver Grund", auf den sich der Antisemit im Notfall zurückziehen kann.

#274: Re: Antisemitismus im Koran Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 16:23
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
private Definition, was Antisemitismus zu sein hat und was nicht.




Was willst Du damit sagen? Die private, interessengeleitete Antisemitismusdefinition eines christlichen Zionisten ist allgemeinverbindlich?

Lass es mich mal allgemeiner und "unverschwurbelt" sagen: Wer einen Menschen wegen seiner Herkunft ablehnt und damit zum Ausdruck bringt, dass er Menschen jener ethnischen Herkunft generell und genau wegen ihrer ethnischen Herkunft ablehnt, der ist ein Rassist. Wer einen Menschen oder eine Gruppe von Menschen ablehnt, weil er/die ihm etwas weggenommen haben, ist kein Rassist, ausser wenn er andere Menschen, die ihm nichts weggenommen haben, sondern bloss zufällig derselben Ethnie anghoeren, genauso ablehnt wie der/diejenige(n), der/die ihm etwas weggenommen haben.

Was ist daran zu so schwer zu verstehen? Schulterzucken

Gensuso wie ich die Politik von Laendern wie Iran oder Saudi-Arabien (auch sehr scharf!) verurteilen kann ohne deshalb islamophob und/oder rassistisch zu sein, so kann ich auch die Politik Israels verurteilen, inklusive der Ablehnung der Staatsideologie. Man muss den konservativen Islamismus genausowenig tolerieren wie den aggressiven Zionismus. Mit Rassismus (Antisemtismus) hat weder das eine noch das andere zu tun, auch wenn tatsächliche Rassisten (Antisemiten) manchmal auf diesen Zug mit aufspringen.

Wenn Du die zionistische Landnahme unbedingt verteidigen willst, so solltest Du das bitte zur Sache tun und nicht glauben, wenn Du jede Kritik daran als "Antisemitismus" diffamierst, könntest Du Dich davor drücken.

#275: Re: Antisemitismus im Koran Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 16:25
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.


Wobei ich behaupten würde, daß es gerechtfertigt ist, den Antisemitismus als Kulturkonstante zu bezeichnen. Er mäandert über Kulturen, Kontinente und Jahrtausende.


Was ist das denn fuer ein Unsinn?

#276:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 16:27
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zieht man nicht allein durch die Tatsache, dass man das Behauptet, das "auserkorene Volk" zu sein, den Hass auf sich?
Das gabs auch schon mal in der neuere Geschichte. Ganz ohne Religion. zwinkern


Man erleichtert so den gegen einen eingestellten Rassisten natuerlich die propagandistische Arbeit ungemein. Aber auch das rechtfertigt natuerlich fuer sich allein keinen Rassismus. (Wobei ich nicht behaupten will, Du haettest das gesagt)

#277:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 17:29
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zieht man nicht allein durch die Tatsache, dass man das Behauptet, das "auserkorene Volk" zu sein, den Hass auf sich?
Das gabs auch schon mal in der neuere Geschichte. Ganz ohne Religion. zwinkern

Welches "Volk" hat das denn nicht schon irgendwann mal von sich behauptet? Die Amerikaner haben ihr Manifest Destiny, praktisch alle europäischen Völker haben auch was ähnliches irgendwo in ihrer Geschichte, und der Islam beinhaltet ebenfalls eine mehr oder weniger explizite Komponente arabischer Auserwähltheit (u.A. einer der Gründe dafür, warum der Koran eigentlich nicht übersetzt werden darf). Um nur ein paar Beispiele zu nennen.

#278:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 17:45
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zieht man nicht allein durch die Tatsache, dass man das Behauptet, das "auserkorene Volk" zu sein, den Hass auf sich?
Das gabs auch schon mal in der neuere Geschichte. Ganz ohne Religion. zwinkern

Welches "Volk" hat das denn nicht schon irgendwann mal von sich behauptet? Die Amerikaner haben ihr Manifest Destiny, praktisch alle europäischen Völker haben auch was ähnliches irgendwo in ihrer Geschichte, und der Islam beinhaltet ebenfalls eine mehr oder weniger explizite Komponente arabischer Auserwähltheit (u.A. einer der Gründe dafür, warum der Koran eigentlich nicht übersetzt werden darf). Um nur ein paar Beispiele zu nennen.


Das angenehme an der jüdischen "Auserwählheit" ist zudem, dass ihr jedes Sendungsbewusstsein abgeht. Anders als Christen und Moslems gingen Juden einem nie mit Missionseifer oder Welteroberungsphantasien auf die Ketten.

#279: Über importierten Antisemitismus Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 08.07.2018, 21:03
    —
Vor ein paar Tagen erschien in der FAZ dieser Artikel,
insbesondere die Fraktion Danin Ranan hier im FGH sollte diesen mal lesen,
wenn sie schon die hier schon verlinkte Kritik an diesen ignoriert:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/hoch-schule/fluechtlinge-und-antisemitismus-wovon-man-lieber-nicht-spricht-15671455.html?premium

Zitat:
Flüchtlinge und Antisemitismus
Wovon man lieber nicht spricht
Die Migrationsforschung behandelt Antisemitismus unter muslimischen Flüchtlingen mit spitzen Fingern. Dabei sprechen neue Studien eine deutliche Sprache.
(...)

(...)


hier nun die neuen Studien, die eine deutliche Sprache sprechen:








Wer kein Geld für den Kauf dieses Artikels von G. Wagner hat,
kann natürlich auch in die Bib seines Vertrauens gehen und die FAZ im Original lesen - besser zumindest als ein weiteres Dingsdas von D. Ranan hierein zu posten.

Quelle: FAZ vom 04-07; S. 44

Und aktuell gibt es ja auch dies:
Zitat:

Achtköpfige Gruppe verprügelt Mann mit Davidstern

Ein Syrer sei in der Nacht zum Samstag in einem Park in Berlin-Mitte von einer Gruppe von Landsleuten angegriffen worden, berichtete die „Welt“ am Samstag unter Berufung auf Polizeiinformationen.

Der Mann habe die Gruppe um Feuer gebeten. Dabei habe einer der Syrer einen Davidstern an der Halskette des Mannes entdeckt, woraufhin die Gruppe auf ihn eingeschlagen habe. Dabei erlitt das Opfer dem Bericht zufolge Platzwunden, die ambulant behandelt worden seien. Demzufolge ermittelt nun der Staatsschutz.


Quelle:http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/neuer-antisemitismus-vorfall-gruppe-verpruegelt-mann-mit-davidstern-15679944.html

erschreckend

#280: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 08.07.2018, 21:52
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Quelle:http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/neuer-antisemitismus-vorfall-gruppe-verpruegelt-mann-mit-davidstern-15679944.html

erschreckend

Das Abartige ist ja, dass solche Übergriffe m.W. keine Auswirkungen auf den Asylstatus der Täter haben.
Das muss man sich mal geben: die Typen fliehen - angeblich - vor Krieg und Gewalt und haben dann im Gastland, welches sie durchfüttert,
nichts besseres zu tun, als weiter ihre heimischen Händel auszutragen.
Da wünscht man sich Schweizer "Ausschaffungs"gesetze: wer sich nicht benehmen kann, fliegt raus.

#281: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 08.07.2018, 22:03
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Quelle:http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/neuer-antisemitismus-vorfall-gruppe-verpruegelt-mann-mit-davidstern-15679944.html

erschreckend

Das Abartige ist ja, dass solche Übergriffe m.W. keine Auswirkungen auf den Asylstatus der Täter haben.
Das muss man sich mal geben: die Typen fliehen - angeblich - vor Krieg und Gewalt und haben dann im Gastland, welches sie durchfüttert,
nichts besseres zu tun, als weiter ihre heimischen Händel auszutragen.
Da wünscht man sich Schweizer "Ausschaffungs"gesetze: wer sich nicht benehmen kann, fliegt raus.

Ist das so?
Ich hatte früher mal ein holländischer Kollege. Der wurde wegen ein Verkehrsdelikt belangt. Der bekam umgehend Post von irgend ein Amt (Ich weiß nicht mehr welches. Das ist schon so lange her) dass er sich zu benehmen hätte, sonst würde er seine Aufenthalserlaubnis (das gabs damals noch) verlieren.

#282: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 09:39
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Quelle:http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/neuer-antisemitismus-vorfall-gruppe-verpruegelt-mann-mit-davidstern-15679944.html

erschreckend

Das Abartige ist ja, dass solche Übergriffe m.W. keine Auswirkungen auf den Asylstatus der Täter haben.
Das muss man sich mal geben: die Typen fliehen - angeblich - vor Krieg und Gewalt und haben dann im Gastland, welches sie durchfüttert,
nichts besseres zu tun, als weiter ihre heimischen Händel auszutragen.
Da wünscht man sich Schweizer "Ausschaffungs"gesetze: wer sich nicht benehmen kann, fliegt raus.

Ist das so?
Ich hatte früher mal ein holländischer Kollege. Der wurde wegen ein Verkehrsdelikt belangt. Der bekam umgehend Post von irgend ein Amt (Ich weiß nicht mehr welches. Das ist schon so lange her) dass er sich zu benehmen hätte, sonst würde er seine Aufenthalserlaubnis (das gabs damals noch) verlieren.

Ganz abgesehen davon, dass sich Gesetze manchmal ändern, schmeißt Du da Fälle in einen Topf, die juristisch nichts miteinander zu tun haben.

Das Aufenthaltsrecht wird nur durch ein Gesetz geregelt, das Asylrecht ist ein Grundrecht, das Du nur verwirken kannst, indem Du erkennbar gegen die Verfassung arbeitest. D.h. z.B. ein Mord ändert nichts am Asylverfahren, weil er auch nicht geeignet ist, den einzig zulässigen Grund für einen Asylantrag, politisch verfolgt zu sein, zu ändern.

Nur eine freiwillige Ausreise wie eine Flucht ins Ausland vor deutscher Strafverfolgung gilt als Rücktritt vom Asylantrag.

Nun sind Kriegsflüchtlinge nicht automatisch politisch Verfolgte und genießen dadurch auch nicht automatisch Asyl. Sobald sie aber beim Übertritt über die Grenze das Wort Asyl einmal aussprechen, sind sie automatisch im Asylverfahren und unterstehen, bis das Verfahren abgeschlossen ist, dem Asylrecht; ansonsten können sie nur ein befristetes Bleiberecht erhalten. Um sie damit aber rauszuwerfen, benötigt man allerdings ein Land, das bereit ist, sie aufzunehmen, weil unser Recht ein Aussetzen auf hoher See nicht vorsieht.

Dein Freund stammte aus den Niederlanden, einem Land, das verpflichtet gewesen wäre, ihn aufzunehmen.

Erst nachdenken, dann schreiben.

#283: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 10:01
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ist das so?
Ich hatte früher mal ein holländischer Kollege. Der wurde wegen ein Verkehrsdelikt belangt. Der bekam umgehend Post von irgend ein Amt (Ich weiß nicht mehr welches. Das ist schon so lange her) dass er sich zu benehmen hätte, sonst würde er seine Aufenthalserlaubnis (das gabs damals noch) verlieren.

Es geht hier nicht um pillepalle wie Falschparken, Schwarzfahren oder Kaugummiklauen.
Sondern um Gewalttaten oder antisemitische Übergriffe.
Wer sich sowas leistet, sollte sich m.E. nicht mehr auf Schutz vor Krieg oder politische Verfolgung berufen können.
Wenn das Asylrecht sowas deckt, dann bin ich in der Tat dafür, das zu ändern.

#284: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 10:10
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Wenn das Asylrecht sowas deckt, dann bin ich in der Tat dafür, das zu ändern.


Das lässt sich nicht so einfach ändern, weil das an dem Grundsatz hängt, dass Menschenrechte für alle gelten, auch für Straftäter.

#285: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 11:35
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Wenn das Asylrecht sowas deckt, dann bin ich in der Tat dafür, das zu ändern.


Das lässt sich nicht so einfach ändern, weil das an dem Grundsatz hängt, dass Menschenrechte für alle gelten, auch für Straftäter.

Darf ich höflich Daraufhinweisen, dass das Asylmenschenrecht nur für politisch verfolgte (sprich: Nichtmal für Kriegsflüchtlinge) gilt und sich niemand darauf berufen kann, der auf dem Landweg nach Deutschland reist?

Bezüglich derjenigen, die sich tatsächlich auf Asyl berufen können, bin ich allerdings auch der Ansicht, dass diese Recht selbst durch schwerste Straftaten nicht verwirkt werden kann.

#286: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 11:44
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:

Darf ich höflich Daraufhinweisen, dass (...)


Darf man das eigentlich auch höflich verneinen?

#287: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 12:15
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:

Darf ich höflich Daraufhinweisen, dass (...)


Darf man das eigentlich auch höflich verneinen?

Nö. Der Hinweis ist kein Verstoß gegen die Forumsregeln.

#288: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 12:34
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:

Darf ich höflich Daraufhinweisen, dass (...)


Darf man das eigentlich auch höflich verneinen?

Nö. Der Hinweis ist kein Verstoß gegen die Forumsregeln.


Wenn man die Frage nicht zurückweisen darf, dann ist diese pseudohöflche Fragerei doch nur eine hohle Masche.

#289: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 12:51
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:

Darf ich höflich Daraufhinweisen, dass (...)


Darf man das eigentlich auch höflich verneinen?

Nö. Der Hinweis ist kein Verstoß gegen die Forumsregeln.


Wenn man die Frage nicht zurückweisen darf, dann ist diese pseudohöflche Fragerei doch nur eine hohle Masche.
Natürlich darf man das verneinen, das ist ja der Sinn der Frage. Aber ich bitte höflich um Erläuterung, warum du das in diesem Fall möchtest.

#290:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 12:52
    —
Ich hatte nach Köln auch den Impuls, die übergriffigen Täter auszuweisen zu lassen. Rückblickend bin ich froh, daß sich das Gesetz nicht nach der Stimme des Volkes richtet.

#291:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 13:49
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich hatte nach Köln auch den Impuls, die übergriffigen Täter auszuweisen zu lassen. Rückblickend bin ich froh, daß sich das Gesetz nicht nach der Stimme des Volkes richtet.

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.

Ich bin auch froh, dass sich das Gesetz nicht nach der akuten Stimmung des Volkes richtet, aber man sollte in einer Demokratie im Auge behalten, dass es letztlich die Stimme des Volkes ist, die die Gesetze macht, und nicht in den Umkehrschluss verfallen, dass etwas schon deshalb falsch ist, weil "das Volk" es will. Mit dieser Überheblichkeit zwingst Du "das Volk" nur, Leute zu wählen, die Du noch weniger magst. Das ist genau das, was der SPD im Moment passiert.

#292: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: unquest BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 14:21
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

...erschreckend...

Alles Rechtsradikale

#293:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 14:25
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

#294:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 14:29
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich hatte nach Köln auch den Impuls, die übergriffigen Täter auszuweisen zu lassen. Rückblickend bin ich froh, daß sich das Gesetz nicht nach der Stimme des Volkes richtet.

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Das da:

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Bezüglich derjenigen, die sich tatsächlich auf Asyl berufen können, bin ich allerdings auch der Ansicht, dass diese Recht selbst durch schwerste Straftaten nicht verwirkt werden kann.


Es ging ja um die Frage, ob man auch unsympathische oder kriminelle Menschen dulden muss.


fwo hat folgendes geschrieben:
Ich bin auch froh, dass sich das Gesetz nicht nach der akuten Stimmung des Volkes richtet, aber man sollte in einer Demokratie im Auge behalten, dass es letztlich die Stimme des Volkes ist, die die Gesetze macht


Das ist eine Fehleinschätzung. Vox populi "macht letztlich" zum Glück keine Gesetze, sondern die Menschen, die ein Kreuz auf den Wahlzettel zeichnen. Es ist das Unglück unserer Tage, daß die Rechtspopulisten mit einigem Erfolg den Eindruck erwecken, Demokratie legitimierte sich durch Lautstärke auf der Straße. Das wünschst Du dir hoffentlich auch nicht.

edit: sinngebende korrektur

#295:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 14:40
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

Als somalische Piraten in Hamburg verurteilt wurden haben sie sich für die Haftstrafe bedankt. Einem Somali mit deutschem Knast zu drohen hat in etwa die Wirkung wie wenn man dir mit dem Aufenthalt in der Villa von Gates droht.
Und zum Thema Abschiebung

#296:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 14:47
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

Und ich bin dafür, dass wir die Herkunftsländer dafür bezahlen, dass die Verhandlung und auch das Einsitzen da stattfinden. Das würde abschrecken, unser Gefängnis nicht.

#297:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 14:56
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

Als somalische Piraten in Hamburg verurteilt wurden haben sie sich für die Haftstrafe bedankt. Einem Somali mit deutschem Knast zu drohen hat in etwa die Wirkung wie wenn man dir mit dem Aufenthalt in der Villa von Gates droht.
Und zum Thema Abschiebung


Merkwürdigerweise argumentieren Rechte in Fragen der Sozialisation genau umgekehrt: Sie pochen auf strikte Einhaltung hiesiger Standards. Nur wenn es um Bestrafung geht, sollen die Standards des Herkunftslandes gelten. Klassischer Fall von Bedarfslogik.

#298:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 15:02
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

Als somalische Piraten in Hamburg verurteilt wurden haben sie sich für die Haftstrafe bedankt. Einem Somali mit deutschem Knast zu drohen hat in etwa die Wirkung wie wenn man dir mit dem Aufenthalt in der Villa von Gates droht.
Und zum Thema Abschiebung


Merkwürdigerweise argumentieren Rechte in Fragen der Sozialisation genau umgekehrt: Sie pochen auf strikte Einhaltung hiesiger Standards. Nur wenn es um Bestrafung geht, sollen die Standards des Herkunftslandes gelten. Klassischer Fall von Bedarfslogik.

Häh? Ich wollte darauf hinweisen, dass deutscher Knast nicht abschreckend wirkt. Was hat das mit rechts / links und Bedarfslogik zu tun?

#299:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 15:06
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

Als somalische Piraten in Hamburg verurteilt wurden haben sie sich für die Haftstrafe bedankt. Einem Somali mit deutschem Knast zu drohen hat in etwa die Wirkung wie wenn man dir mit dem Aufenthalt in der Villa von Gates droht.
Und zum Thema Abschiebung


Merkwürdigerweise argumentieren Rechte in Fragen der Sozialisation genau umgekehrt: Sie pochen auf strikte Einhaltung hiesiger Standards. Nur wenn es um Bestrafung geht, sollen die Standards des Herkunftslandes gelten. Klassischer Fall von Bedarfslogik.

Häh? Ich wollte darauf hinweisen, dass deutscher Knast nicht abschreckend wirkt. Was hat das mit rechts / links und Bedarfslogik zu tun?


OK, du wolltest nicht implizit eine härtere Bestrafung rechtfertigen.

#300:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 15:32
    —
Kramer kann mit den realen Verhältnissen zufrieden sein, die meisten Straftäter, die sich schweres zu Schulden kommen haben lassen, kommen erst ins Gefängnis, von dem sie dann abgeschoben werden. Ziel sind dabei die Verbüßung von 2/3 der Haftzeit, aber es hängt sehr von den Kapazitäten zur Abschiebung ab. Knastinsassen haben im Vergleich zu anderen Abzuschiebenden den Vorteil, dass man weiß, wo sie sich tatsächlich aufhalten und dass man sie antrifft. Man kann mit ihnen kurzfristig ein Kontingent auffüllen oder sie auch noch etwas sitzen lassen.

#301:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 15:32
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

Als somalische Piraten in Hamburg verurteilt wurden haben sie sich für die Haftstrafe bedankt. Einem Somali mit deutschem Knast zu drohen hat in etwa die Wirkung wie wenn man dir mit dem Aufenthalt in der Villa von Gates droht.
Und zum Thema Abschiebung


Merkwürdigerweise argumentieren Rechte in Fragen der Sozialisation genau umgekehrt: Sie pochen auf strikte Einhaltung hiesiger Standards. Nur wenn es um Bestrafung geht, sollen die Standards des Herkunftslandes gelten. Klassischer Fall von Bedarfslogik.
Es ist aber in der Tat ein kriminologisches Problem, dass hiesige Sanktionsmöglichkeiten für Intensivkriminelle aus Ländern mit drakonischer Strafkultur kaum Abschreckungspotential haben. Mir ist keine tragfähige - sprich: Rechtstaatliche - Lösung des Problems bekannt.

#302:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 15:32
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich hatte nach Köln auch den Impuls, die übergriffigen Täter auszuweisen zu lassen. Rückblickend bin ich froh, daß sich das Gesetz nicht nach der Stimme des Volkes richtet.

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Das da:

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Bezüglich derjenigen, die sich tatsächlich auf Asyl berufen können, bin ich allerdings auch der Ansicht, dass diese Recht selbst durch schwerste Straftaten nicht verwirkt werden kann.


Es ging ja um die Frage, ob man auch unsympathische oder kriminelle Menschen dulden muss.

Solange sie das Wort Asyl nicht in den Mund genommen haben, muss man das wirklich nicht.
Und man muss das Asylrecht auch nicht so kompliziert machen, dass es zu Missbrauch regelrecht einlädt.
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich bin auch froh, dass sich das Gesetz nicht nach der akuten Stimmung des Volkes richtet, aber man sollte in einer Demokratie im Auge behalten, dass es letztlich die Stimme des Volkes ist, die die Gesetze macht


Das ist eine Fehleinschätzung. Vox populi "macht letztlich" zum Glück keine Gesetze, sondern die Menschen, die ein Kreuz auf den Wahlzettel zeichnen. Es ist das Unglück unserer Tage, daß die Rechtspopulisten mit einigem Erfolg den Eindruck erwecken, Demokratie legitimierte sich durch Lautstärke auf der Straße. Das wünschst Du dir hoffentlich auch nicht. ...

Nein. Wünsche ich mir auch nicht, Dein Hinweis auf die Wahl ist das, was ich in meiner Formulierung mit dem Wort letztlich meinte. Nur - das hat Folgen (s.u.).
Aber es gibt ein in meinen Augen ähnlich undemokratisches Gegenstück zur Lautstärke auf der Straße, das ist die Lautstärke im Blätterwald und in den Parteiführungen.

Bevor Du da jetzt "Lügenpresse" raushörst, möchte ich Dich an einen Vorgang erinnern in dem wir beide dicht genug beieinander waren, dass Du verstehst was ich meine: die Diskussion zum Beschneidungsgesetz, die im Bundestag gegen die Sache entschieden wurde, weil in unserer etwas höherwertigen Presse nur die FAZ Stimmen dagegen auch nur zuließ. Zur Flüchtlingssituation 2015 hatten wir eine ähnliche Situation, die inzwischen auch Forschungsgegenstand ist. Um sich gegen diese gesammelte Macht aussprechen zu können, muss jemand schon sehr viel lokalen Rückhalt genießen und gleichzeitig auch innerparteilich genügend konfliktfähig sein - um mal zwei dieser "Verräter" zu nennen: Palmer und Wagenknecht.

In der Realität sind das aber viel mehr, die so denken und nur nicht konfliktfähig sind, so dass etwa Habeck vor Kurzem in einer Talkrunde bemerkte, dass das eine Spaltung in allen Parteien existiere. Nur merkt man normalerweise nichts davon, weil diese Diskussion durch veröffentlichte Meinung und Parteiführung, Habeck ist neu und da freundlicherweise etwas anders, gedeckelt wird, also praktisch nicht stattfindet. Dann darf man sich nicht wundern, wenn Zuflucht bei denen gesucht wird, die dieses Thema laut herausschreien, und sei es mit absolut falschen Tönen. Die "Straße" wird dann in die Gesetzgebung kommen, wenn die unerwünschten Diskussionen lange genug unterdrückt werden.

#303:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 15:42
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Mir ist keine tragfähige - sprich: Rechtstaatliche - Lösung des Problems bekannt.


Gnadenlose Resozialisierung nach westlichen Standards. Die Welt soll wissen: In Deutschland kommst Du als knallharter Macho in den Knast und erst wieder raus, wenn Du ein sockenstrickender Softie bist, der lieber Kröten über die Strasse trägt als sie aus Tresoren zu stehlen. Ich denke, gerade als Rechter sollte man doch wissen, welche Abgründe unsere Kultur für echte Kerle bieten kann, ohne ihre Menschenrechte zu verletzen.

#304:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 15:49
    —
Ich wuerde sie zu "Walter" in den Frauenknast stecken.

#305:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 15:50
    —
Naja, völlig unrealistische Forderungen wie nach dichten Grenzen oder Zentren für die Bearbeitung von Asylanträgen außerhalb Europas kann man auch bei völlig geänderten Mehrheitsverhältnissen nicht erfüllen. Da ist es einfach falsch und unredlich, solche Erwartungen zu schüren.

#306:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 16:36
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

Als somalische Piraten in Hamburg verurteilt wurden haben sie sich für die Haftstrafe bedankt. Einem Somali mit deutschem Knast zu drohen hat in etwa die Wirkung wie wenn man dir mit dem Aufenthalt in der Villa von Gates droht.
Und zum Thema Abschiebung


Merkwürdigerweise argumentieren Rechte in Fragen der Sozialisation genau umgekehrt: Sie pochen auf strikte Einhaltung hiesiger Standards. Nur wenn es um Bestrafung geht, sollen die Standards des Herkunftslandes gelten. Klassischer Fall von Bedarfslogik.
Es ist aber in der Tat ein kriminologisches Problem, dass hiesige Sanktionsmöglichkeiten für Intensivkriminelle aus Ländern mit drakonischer Strafkultur kaum Abschreckungspotential haben. Mir ist keine tragfähige - sprich: Rechtstaatliche - Lösung des Problems bekannt.


Ja, ein kriminologisches Problem, das ich nicht leugnen würde. Es taugt aber nicht für Rückschlüsse auf den Umgang mit Flüchtlingen.

#307:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 17:00
    —
Natürlich nicht. Der ganze aggressive, wahrheitsverzerrende Schwachsinn, der von rechter Seite aus in die (un-)sozialen Netzwerke geworfen wird, ist einer rationalen Migrationspolitik abträglich. Man kann damit nur verlieren.

#308: :-) Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 17:51
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

Als somalische Piraten in Hamburg verurteilt wurden haben sie sich für die Haftstrafe bedankt. Einem Somali mit deutschem Knast zu drohen hat in etwa die Wirkung wie wenn man dir mit dem Aufenthalt in der Villa von Gates droht.
Und zum Thema Abschiebung


Merkwürdigerweise argumentieren Rechte in Fragen der Sozialisation genau umgekehrt: Sie pochen auf strikte Einhaltung hiesiger Standards. Nur wenn es um Bestrafung geht, sollen die Standards des Herkunftslandes gelten. Klassischer Fall von Bedarfslogik.
Es ist aber in der Tat ein kriminologisches Problem, dass hiesige Sanktionsmöglichkeiten für Intensivkriminelle aus Ländern mit drakonischer Strafkultur kaum Abschreckungspotential haben. Mir ist keine tragfähige - sprich: Rechtstaatliche - Lösung des Problems bekannt.


Ja, ein kriminologisches Problem, das ich nicht leugnen würde. Es taugt aber nicht für Rückschlüsse auf den Umgang mit Flüchtlingen.


Doch taugt schon. Es darf darauf hingewiesen werden, dass der kulturelle und soziale Effekt von Strafen in anderen Kulturen anders gesehen wird. Der, der diese Kultur für sich höher einschätzt, als die hiesige Sicht auf den Strafgedanken, wird bei strafbewerten Taten sein kulturelles Maß anlegen und ggf. Unsere Form der Bestrafung als quantite negligeable abhaken. Dann läuft da was schief.

Und jetzt unterstellt nicht in alter bekannter Manier aus deiner Ecke, damit würde einer erhöhten Kriminalität der Flüchtlinge das Wort geredet..........wäre nix neues.

Weiter die Sicht auf das was Strafe ausmacht in einer Kultur lässt Rückschlüsse auf das Menschenbild in dieser Kultur zu.

Aber das weißt du sicher, wollte dich nur nochmal dran erinnern.


Zuletzt bearbeitet von Gödelchen am 10.07.2018, 07:12, insgesamt einmal bearbeitet

#309:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 20:11
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Natürlich nicht. Der ganze aggressive, wahrheitsverzerrende Schwachsinn, der von rechter Seite aus in die (un-)sozialen Netzwerke geworfen wird, ist einer rationalen Migrationspolitik abträglich. Man kann damit nur verlieren.


Daumen hoch!

#310: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 10.07.2018, 20:55
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

...erschreckend...

Alles Rechtsradikale

danke,
kannte ich schon - aber so ein Artikel geht hier im moralischen Eiertanz immer unter,
zudem klicken nur die wenigsten hier einfach so was an,
ich zitiere daher mal für alle sichtbar ein paar Zeilen:

Zitat:
Wenn die Tat nicht aufgeklärt werden kann, sind automatisch Rechte die Täter, auch wenn es dafür keine Belege und Hinweise oder sogar andersgerichtete Indizien gibt. Außerdem landeten viele solcher Vorfälle unter dem Stichwort «Israel-Palästina-Konflikt» in einer anderen Statistik, derjenigen für politisch motivierte Kriminalität. „Damit“, betonen die Autoren des Berichts, „entsteht möglicherweise ein nach rechts verzerrtes Bild über die Tatmotivation und den Täterkreis.“
(...)
Wolffsohn dazu: „Der gewalttätige Antisemitismus kommt heute nicht von rechts, auch wenn die irreführenden Statistiken etwas anderes sagen.“ Araber brächten vielfach „eine militant antizionistische Ideologie mit“.


ich hatte diesen Aspekt ja hier schon mal in Anlehnung an einen Zeitartikel reingestellt:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2132022#2132022

Zitat:
Zitat:
Die Polizeiliche Kriminalstatistik hat für das Jahr 2017 bundesweit 1.453 antisemitische Delikte registriert, davon 32 Gewalttaten. Über 90 Prozent der Delikte werden dabei dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet. Das ist umstritten, denn ist ein Täter nicht bekannt, erfolgt diese Einstufung automatisch.


und nachreichen kann ich noch diesen kleinen Artikel von der Tagesschauredaktion der ARD:

https://faktenfinder.tagesschau.de/hintergrund/antisemitismus-147.html

Sind die Statistiken irreführend?

Zitat:
Wie viele antisemitische Straftaten werden in Deutschland verübt? Und von wem? Die vorliegenden Statistiken weisen Schwächen auf. Kritiker meinen sogar, sie seien irreführend.


und daraus als Beispiel ohne die anderen Details von schon Zitiertem zu wiederholen:

Zitat:
Vorfälle mit NS-Bezug seien statistisch fast immer rechts, was dazu geführt habe, dass selbst "ein Hitlergruß von Hisbollah-Anhängern auf der islamistischen Al-Quds-Demo als rechtsextrem eingruppiert" worden sei.


Ich bezweifle,
das Berlin das Land sein wird - das nach erreichen des Friedens in Syrien in absehbarer Zukunft die antisemitischen Täter vom Wochenende in ihre Heimat ausweist,
und das, obwohl diese, wie die meisten Syrer nicht politisches Asyl, sondern eben 'nur' subsidiären Schutz haben.
skeptisch

#311: Bonn - Zentrum des Antisemitismusnetzwerkes Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 12.07.2018, 20:23
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Einfach mal auf die Fresse hauen - auch wenn’s der Falsche ist und auch noch das eigentliche Opfer...

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bonn-antisemitischer-angriff-polizei-attackiert-den-falschen-a-1218030.html

Kann passieren....
Aber interessieren würde mich, ob die Straftat unter "Rechtsextremismus" abgelegt wird, zumal der Täter Deutscher war.

Bekommt man als in Deutschland geborener Palästinenser eigentlich seinen Flüchtlingsstatus automatisch anerkannt? Lachen


Über den Tatverdächtigen wissen wir dank DW dies:
Quelle:
https://www.dw.com/de/antisemitischer-%C3%BCbergriff-in-bonn/a-44646757

Zitat:
Der 20-jährige Angreifer, ein Deutscher mit palästinensischen Wurzeln, hatte den Juden auf seine Kopfbedeckung angesprochen. Nach zunächst verbalen Beleidigungen schlug der Täter dem Hochschullehrer mehrfach die Kippa vom Kopf, schubste und schlug ihn gegen die Schulter und rief hierbei unter anderem "Kein Jude in Deutschland“, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
(...)
Der 20-Jährige ist der Polizei wegen Gewalt- und Drogendelikten bereits bekannt. Zur Tatzeit habe er offenbar unter dem Einfluss von Drogen gestanden und sei inzwischen aufgrund "psychischer Auffälligkeiten" in eine psychiatrische Klinik gebracht worden, hieß es weiter.



und was wissen wir über Bonn:
nun,
dort ist dieses Institut, Instut für Palästinakunde,
eine Brutstätte für Antisemitismus - wo sich auch Politiker der Linken und BDS - Aktivisten engagieren. Zum Beispiel Annette Groth

Code:
http://www.ipk-bonn.de/


Code:
http://www.ipk-bonn.de/veranstaltungen/cafe-palaestina-41.html


Kein Wunder,
dass der antisemitische Flüchtlingsjunge FARD mit seinem antisemitischen Deutschrapsong Contraband vor allem im Ruhrpott und angrenzenden Rheinland seine Unterstützer hat,
hier vor allem im Migrantenmilieu.

ebenfalls bezeichnend,
dass dieses Bonner Institut sich ein Palästina in den Grenzen von 1937, äh, na ja, ohne Israel halt, zwinkern
gibt:


also Bonner Kommunalpolitiker sollten da mal ein Auge drauf werfen,
und sich fragen,
wie diese BDS - Lobbyisten in diesem Haus - Migrapolis - für ihre Veranstaltungen werben dürfen:

https://migrapolis-deutschland.de/ueber-uns/traeger-emfa/
https://migrapolis-deutschland.de/ueber-uns/traeger-bim/

Aber so kann man natürlich verstehen - dass die Flüchtlingshilfe auch teilweise Wanderungshilfe für Antisemiten aus dem Nahen Osten wird.
skeptisch

#312: Judenhass im Sport „Hasserfüllt wie nie Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 05.09.2018, 23:18
    —
Zitat:
Judenhass im Sport:
„Hasserfüllt wie nie“

Zitat:
Die Zuwanderung von Flüchtlingen hat auch Auswirkungen auf den Sport. Die jüdischen Makkabi-Vereine sehen sich immer wieder mit antisemitischen Anfeindungen durch Migranten konfrontiert.
(...)
Antisemitismus von Migranten aus arabischen Ländern bereitet den jüdischen Makkabi-Vereinen in Deutschland zunehmend Probleme. „In den unterklassigen Ligen ist es in den vergangenen anderthalb Jahren so aggressiv und hasserfüllt wie nie zuvor“, sagte Alon Meyer, Präsident vom Dachverband Makkabi Deutschland (...)

„Es fängt an bei judenfeindlichen Parolen und ging bis hin zu Handgreiflichkeiten und Messerattacken“, berichtete Meyer. Die verbalen Attacken reichen von „Drecks-Jude“ über „Schiedsrichter zieh’ dein Judentrikot aus“ bis „Juden ins Gas“.

„Die meisten der Flüchtlinge sind in hasserfüllten, totalitären Regimen aufgewachsen, in denen Feindbilder aufgebaut werden, die sich nicht nur gegen Juden, sondern zum Beispiel auch gegen leicht bekleidete Frauen, Schwule oder Lesben richten“, betonte


Quelle:

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/juedischer-sport-verein-beklagt-antisemitische-attacken-15772696.html

#313: Re: Judenhass im Sport „Hasserfüllt wie nie Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 06.09.2018, 01:12
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Judenhass im Sport:
„Hasserfüllt wie nie“


Zitat:
Die Judenfeindlichkeit komme schon lange nicht mehr von rechtsgerichteten Gruppierungen, sondern verstärkt von Gegnern mit muslimisch-arabischem Hintergrund, „die uns im Sport anfeinden“.

Die Kriminalstatistik behauptet immer noch das Gegenteil.
Wahrscheinlich zählt sie jedes Hakenkreuz-pille-palle mit demselben Gewicht wie physische Übergriffe,
https://www.watson.de/deutschland/exklusiv/941125735-im-zweifel-rechts-die-kriminalstatistik-und-ihr-problem-mit-antisemitischen-straftaten

#314: Re: Judenhass im Sport „Hasserfüllt wie nie Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 06.09.2018, 01:32
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
[...]
Wahrscheinlich zählt sie jedes Hakenkreuz-pille-palle mit demselben Gewicht wie physische Übergriffe...

Rechtsradikale Spekulation wie auf den üblichen Hetz-Seiten.
Wahrscheinlich dies... möglicherweise das...

#315: Antisemitische Überfälle in Frankfurt am Main Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 00:32
    —
Nachtrag von einem Frankfurter Ereignis:

Zitat:
Angriff mitten in Frankfurt :
Staatsschutz noch ohne Spur nach Attacke auf jungen Juden

(...)

Der 20 Jahre alte Mann wurde demnach nachts um 4 Uhr in der Nähe der Hauptwache von zwei Männern angegriffen.

„Aufgrund der Aussage des Opfers gehen wir von einer antisemitischen Attacke aus“, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagabend.

(...)

Das Opfer beschrieb die Täter laut Polizei als südländisch beziehungsweise arabisch.


Quelle:
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/staatsschutz-ermittelt-nach-attacke-auf-juden-in-frankfurt-15791858.html


In der Hessenschau - wurden die Täter im Video nicht beschrieben,
sondern nur der Überfall gemeldet.

Im HR-Text wissen die dann aber mehr:

Zitat:
Jude in Frankfurter Innenstadt angegriffen
Die Atmosphäre sei zunächst freundlich gewesen und dann plötzlich umgeschlagen, als der 20-Jährige sich selbst als "halber Israeli" vorgestellt habe. Beide Angreifer sollen daraufhin gesagt haben, sie seien Palästinenser. Die Zeitung berichtet von Schlägen mit der flachen Hand und einer Kopfnuss gegen das Opfer, das laut Polizei unverletzt davonkam.


https://www.hessenschau.de/panorama/jude-in-frankfurter-innenstadt-angegriffen,antisemitischer-angriff-frankfurt-100.html

Allgemein zu FFM:

http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/No-Go-Areas-in-der-Stadt-Wo-Kippa-tragen-als-gefaehrlich-gilt;art675,3074617

Zitat:

„No-Go-Areas“ in der Stadt: Wo Kippa tragen als gefährlich gilt

Und doch wachsen auch in Frankfurt Sorge und Vorsicht. „Ich habe einen David-Stern als Anhänger, den trage ich nicht mehr offen“, sagt eine Frankfurterin.

Meinen Söhnen sage ich: Geht mit euren Makkabi-T-Shirts nicht nach Griesheim, nach Sossenheim oder in die Nordweststadt“, erzählt ein Vater. Ob er damit jene Stadtteile nennt, die Rabbiner Apel meint, wenn er von No-Go-Areas spricht? In diesen Stadtteilen leben überwiegend Muslime. Und dass sich der islamisch geprägte Antisemitismus verbreitet und häufiger aggressiv offenbart, wird vielerorts beklagt. Der Berliner Psychologe und Islam-Kenner Ahmad Mansour fordert unablässig, dass vor allen in Schulen mehr dagegen getan werden müsse.


Quelle:
http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/No-Go-Areas-in-der-Stadt-Wo-Kippa-tragen-als-gefaehrlich-gilt;art675,3074617

#316: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Strahli BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 01:47
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Und auch wenn letzteres kein legitimer Grund dafuer ist alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!), sondern maximal ein Grund dafuer den Staat Israel und seine zionistische Staatsideologie abzulehnen und zu bekämpfen, so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.

Ich finde, Du hast hier einen selbstwidersprüchlichen Satz produziert:
Einerseits gibt es keinen legitimen Grund alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!).
Andererseits hat der arabische Antisemitismus eine reale Grundlage.

#317: Re: Antisemitismus im Koran Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 05:17
    —
Strahli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Und auch wenn letzteres kein legitimer Grund dafuer ist alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!), sondern maximal ein Grund dafuer den Staat Israel und seine zionistische Staatsideologie abzulehnen und zu bekämpfen, so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.

Ich finde, Du hast hier einen selbstwidersprüchlichen Satz produziert:
Einerseits gibt es keinen legitimen Grund alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!).
Andererseits hat der arabische Antisemitismus eine reale Grundlage.


Eine reale Grundlage bedeutet nicht automatisch legitim.

Ich habe auch schon Menschen getroffen, die Deutsche pauschal hassen. Pauschaler Hass ist nie legitim. Wenn solche Menschen durch deutsche Kriegsverbrechen traumatisiert wurden, dann hat deren Hass wenigstens eine reale Grundlage und ich kann zumindest nachvollziehen wo der herkommt. Deshalb ist dieser Hass nicht mit dem Hass gleichzusetzen, den man vielen Deutschen vorher gegen Juden ins Hirn gewaschen hatte. Letzterer war voellig irrational und eben ganz ohne jede reale Grundlage. Dass naemlich ein damaliger Deutscher ein reales traumatisches Erlebnis mit einem Juden gehabt hatte, der diesen Hass zumindest erklaeren koennte, duerfte eher die ganz seltene Ausnahme gewesen sein.

#318: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 09:14
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Strahli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Und auch wenn letzteres kein legitimer Grund dafuer ist alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!), sondern maximal ein Grund dafuer den Staat Israel und seine zionistische Staatsideologie abzulehnen und zu bekämpfen, so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.

Ich finde, Du hast hier einen selbstwidersprüchlichen Satz produziert:
Einerseits gibt es keinen legitimen Grund alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!).
Andererseits hat der arabische Antisemitismus eine reale Grundlage.


Eine reale Grundlage bedeutet nicht automatisch legitim.

Ich habe auch schon Menschen getroffen, die Deutsche pauschal hassen. Pauschaler Hass ist nie legitim. Wenn solche Menschen durch deutsche Kriegsverbrechen traumatisiert wurden, dann hat deren Hass wenigstens eine reale Grundlage und ich kann zumindest nachvollziehen wo der herkommt. Deshalb ist dieser Hass nicht mit dem Hass gleichzusetzen, den man vielen Deutschen vorher gegen Juden ins Hirn gewaschen hatte. Letzterer war voellig irrational und eben ganz ohne jede reale Grundlage. Dass naemlich ein damaliger Deutscher ein reales traumatisches Erlebnis mit einem Juden gehabt hatte, der diesen Hass zumindest erklaeren koennte, duerfte eher die ganz seltene Ausnahme gewesen sein.

Das war jetzt die allgemeine Antwort, und nun erklär mal bitte, woher der arabische Antisemitismus in Palästina vor der Gründung des Staates Israel kam.
Wo kommt z.B. der Judenhass eines al-Husseini oder seines Vaters her?
Amīn al-Ḥusainī wurde in Jerusalem geboren und war Sohn von Mufti Muḥammad Ṭāhir al-Ḥusainī. Dieser versuchte erfolglos – je nach historischer Interpretation – die osmanischen Behörden davon zu überzeugen, die jüdische Einwanderung in die osmanische Provinz Palästina einzuschränken und weitere Landverkäufe im Distrikt Jerusalem zu unterbinden,[3] beziehungsweise die jüdischen Einwanderer seit 1891 zur Auswanderung zu veranlassen.
Wo kommt der iranische Antisemitismus her? Immerhin, ein Antisemitismus, der verbreitet genug ist, dass es sich iranischen Politiker lohnenswert erscheint, auf dieser Welle zu reiten.

#319: Re: Antisemitismus im Koran Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 09:33
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Strahli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Und auch wenn letzteres kein legitimer Grund dafuer ist alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!), sondern maximal ein Grund dafuer den Staat Israel und seine zionistische Staatsideologie abzulehnen und zu bekämpfen, so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.

Ich finde, Du hast hier einen selbstwidersprüchlichen Satz produziert:
Einerseits gibt es keinen legitimen Grund alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!).
Andererseits hat der arabische Antisemitismus eine reale Grundlage.


Eine reale Grundlage bedeutet nicht automatisch legitim.

Ich habe auch schon Menschen getroffen, die Deutsche pauschal hassen. Pauschaler Hass ist nie legitim. Wenn solche Menschen durch deutsche Kriegsverbrechen traumatisiert wurden, dann hat deren Hass wenigstens eine reale Grundlage und ich kann zumindest nachvollziehen wo der herkommt. Deshalb ist dieser Hass nicht mit dem Hass gleichzusetzen, den man vielen Deutschen vorher gegen Juden ins Hirn gewaschen hatte. Letzterer war voellig irrational und eben ganz ohne jede reale Grundlage. Dass naemlich ein damaliger Deutscher ein reales traumatisches Erlebnis mit einem Juden gehabt hatte, der diesen Hass zumindest erklaeren koennte, duerfte eher die ganz seltene Ausnahme gewesen sein.

Das war jetzt die allgemeine Antwort, und nun erklär mal bitte, woher der arabische Antisemitismus in Palästina vor der Gründung des Staates Israel kam.
Wo kommt z.B. der Judenhass eines al-Husseini oder seines Vaters her?
Amīn al-Ḥusainī wurde in Jerusalem geboren und war Sohn von Mufti Muḥammad Ṭāhir al-Ḥusainī. Dieser versuchte erfolglos – je nach historischer Interpretation – die osmanischen Behörden davon zu überzeugen, die jüdische Einwanderung in die osmanische Provinz Palästina einzuschränken und weitere Landverkäufe im Distrikt Jerusalem zu unterbinden,[3] beziehungsweise die jüdischen Einwanderer seit 1891 zur Auswanderung zu veranlassen.
Wo kommt der iranische Antisemitismus her? Immerhin, ein Antisemitismus, der verbreitet genug ist, dass es sich iranischen Politiker lohnenswert erscheint, auf dieser Welle zu reiten.


Die Frage muss lauten: "Wie kommt es, dass der christliche Antisemitismus in Ländern des nahen Ostens Verbreitung finden konnte?"

Das Hetzbuch "Die Weisen von Zion" wurde zwar erst 1978 ins Persische übersetzt. Aber es ist kaum anzunehmen, dass dort antisemitische Klischees ohne bestimmte Schriften und Bilder aus Westeuropa entstanden wären. Auch die berüchtigten Iranischen Karikaturen lehnen sich tatsächlich an den Stürmer an und sind keine Eigenerfindung.

Auf fruchtbaren Boden sind allerdings diese Importe vor allem in religiösen und nationalistischen Kreisen der Iranischen Bourgeoisie gefallen, nicht in der allgemeinen Bevölkerung im Iran, die nach wie vor friedlich und freundschaftlich mit Juden zusammenlebt.

Darüber und über die Einflüsse europäischer Kolonialisten und Faschisten hatte ich bereits berichtet. Du solltest nicht ständig versuchen, diese Tatsachen zu ignorieren.

#320: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 10:54
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Das Hetzbuch "Die Weisen von Zion" wurde zwar erst 1978 ins Persische übersetzt. Aber es ist kaum anzunehmen, dass dort antisemitische Klischees ohne bestimmte Schriften und Bilder aus Westeuropa entstanden wären. Auch die berüchtigten Iranischen Karikaturen lehnen sich tatsächlich an den Stürmer an und sind keine Eigenerfindung.

Auf fruchtbaren Boden sind allerdings diese Importe vor allem in religiösen und nationalistischen Kreisen der Iranischen Bourgeoisie gefallen, nicht in der allgemeinen Bevölkerung im Iran, die nach wie vor friedlich und freundschaftlich mit Juden zusammenlebt.

Darüber und über die Einflüsse europäischer Kolonialisten und Faschisten hatte ich bereits berichtet. Du solltest nicht ständig versuchen, diese Tatsachen zu ignorieren.

Wenn ich mir das Wirken des Mohammed ansehe, wie es in der islamischen Geschichtsschreibung gesehen wird, dann scheint der dieses Buch auch schon gekannt zu haben.

#321: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 12:34
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Das Hetzbuch "Die Weisen von Zion" wurde zwar erst 1978 ins Persische übersetzt. Aber es ist kaum anzunehmen, dass dort antisemitische Klischees ohne bestimmte Schriften und Bilder aus Westeuropa entstanden wären. Auch die berüchtigten Iranischen Karikaturen lehnen sich tatsächlich an den Stürmer an und sind keine Eigenerfindung.

Auf fruchtbaren Boden sind allerdings diese Importe vor allem in religiösen und nationalistischen Kreisen der Iranischen Bourgeoisie gefallen, nicht in der allgemeinen Bevölkerung im Iran, die nach wie vor friedlich und freundschaftlich mit Juden zusammenlebt.

Darüber und über die Einflüsse europäischer Kolonialisten und Faschisten hatte ich bereits berichtet. Du solltest nicht ständig versuchen, diese Tatsachen zu ignorieren.

Wenn ich mir das Wirken des Mohammed ansehe, wie es in der islamischen Geschichtsschreibung gesehen wird, dann scheint der dieses Buch auch schon gekannt zu haben.

Hast du die Protokolle der Weisen von Zion gelesen?

#322: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 12:41
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Das Hetzbuch "Die Weisen von Zion" wurde zwar erst 1978 ins Persische übersetzt. Aber es ist kaum anzunehmen, dass dort antisemitische Klischees ohne bestimmte Schriften und Bilder aus Westeuropa entstanden wären. Auch die berüchtigten Iranischen Karikaturen lehnen sich tatsächlich an den Stürmer an und sind keine Eigenerfindung.

Auf fruchtbaren Boden sind allerdings diese Importe vor allem in religiösen und nationalistischen Kreisen der Iranischen Bourgeoisie gefallen, nicht in der allgemeinen Bevölkerung im Iran, die nach wie vor friedlich und freundschaftlich mit Juden zusammenlebt.

Darüber und über die Einflüsse europäischer Kolonialisten und Faschisten hatte ich bereits berichtet. Du solltest nicht ständig versuchen, diese Tatsachen zu ignorieren.

Wenn ich mir das Wirken des Mohammed ansehe, wie es in der islamischen Geschichtsschreibung gesehen wird, dann scheint der dieses Buch auch schon gekannt zu haben.

Hast du die Protokolle der Weisen von Zion gelesen?

Nö. Ich höre immer nur von ihrem schlechten Einfluss auf die Muslime.
Das, was ich allgemein von diesem Text weiß, ist auch kein Grund für mich, mit dem Lesen anzufangen.

#323: Re: Antisemitismus im Koran Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 13:22
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Das Hetzbuch "Die Weisen von Zion" wurde zwar erst 1978 ins Persische übersetzt. Aber es ist kaum anzunehmen, dass dort antisemitische Klischees ohne bestimmte Schriften und Bilder aus Westeuropa entstanden wären. Auch die berüchtigten Iranischen Karikaturen lehnen sich tatsächlich an den Stürmer an und sind keine Eigenerfindung.

Auf fruchtbaren Boden sind allerdings diese Importe vor allem in religiösen und nationalistischen Kreisen der Iranischen Bourgeoisie gefallen, nicht in der allgemeinen Bevölkerung im Iran, die nach wie vor friedlich und freundschaftlich mit Juden zusammenlebt.

Darüber und über die Einflüsse europäischer Kolonialisten und Faschisten hatte ich bereits berichtet. Du solltest nicht ständig versuchen, diese Tatsachen zu ignorieren.


Wenn ich mir das Wirken des Mohammed ansehe, wie es in der islamischen Geschichtsschreibung gesehen wird, dann scheint der dieses Buch auch schon gekannt zu haben.


Das Wirken Mohammeds hat die muslimischen Gesellschaften in der Regel nicht daran gehindert, friedlich und freundschaftlich oder zumindest tolerant mit jüdischen Menschen zusammen zu leben.

Die Geschichtswissenschaft ist sich hier auch begründetermaßen relativ einig.

#324: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 13:29
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
Die Geschichtswissenschaft ist sich hier auch begründetermaßen relativ einig.

Aber auch nur die, die aus politischen Gründen die muslimische Geschichtsschreibung übernimmt. Und die wird seltener.

#325: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Grey BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 14:51
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das Wirken Mohammeds hat die muslimischen Gesellschaften in der Regel nicht daran gehindert, friedlich und freundschaftlich oder zumindest tolerant mit jüdischen Menschen zusammen zu leben.

Die Geschichtswissenschaft ist sich hier auch begründetermaßen relativ einig.

Aber auch nur die, die aus politischen Gründen die muslimische Geschichtsschreibung übernimmt. Und die wird seltener.


Welche Geschichtswissenschaftler sind anderer Ansicht, als der von Skeptiker beschriebenen?

#326: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 16:42
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das Wirken Mohammeds hat die muslimischen Gesellschaften in der Regel nicht daran gehindert, friedlich und freundschaftlich oder zumindest tolerant mit jüdischen Menschen zusammen zu leben.

Die Geschichtswissenschaft ist sich hier auch begründetermaßen relativ einig.

Aber auch nur die, die aus politischen Gründen die muslimische Geschichtsschreibung übernimmt. Und die wird seltener.


Welche Geschichtswissenschaftler sind anderer Ansicht, als der von Skeptiker beschriebenen?

Was die muslimische Geschichtsschreibung angeht Hans Jansen in seiner Mohammedbiographie, aber auch Josef van Ess in seiner Nicht-Biografie (er ist berühmt für seine Werke zur Geschichte des Islam, wurde mehrmals aufgefordert, auch eins über den Anfang zu schreiben und gab erst nach seiner Emeritierung den Grund für die Absage an: Weil über Mohammed und den Anfang des Islam, so wie er normalerweise beschrieben wird, keine historisch verwertbaren Quellen existieren)

Selbst Nagel, der selbst als Quasi-Schlusswerk noch eine Mohammed-Biogrfie geschrieben hat, die auf der muslimischen Geschichtsschreibung beruht, die auch wichtig ist, weil dieses Bild Mohammeds das ist, das durch die Überlieferung wirkt, erkennt inzwischen die Fragwürdigkeit seiner Quellen an und unterstützt diese neueren Arbeiten ausdrücklich.

Was die berühmte Toleranz angeht findest Du hier eine ausführliche Besprechung des Buches “The Myth of the Andalusian Paradise: Muslims, Christians, and Jews Under Islamic Rule in Medieval Spain”, von Darío Fernández-Morera, durch Markus Groß, der selbst an diesem Thema arbeitet.

#327: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 17:32
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
Die Geschichtswissenschaft ist sich hier auch begründetermaßen relativ einig.

Aber auch nur die, die aus politischen Gründen die muslimische Geschichtsschreibung übernimmt. Und die wird seltener.

Schon faszinierend, wie sich die Geschichtswissenschaft immer wieder aufs Neue den politischen Stimmungen anpasst, nicht wahr? Cool

#328: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 17:50
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
Die Geschichtswissenschaft ist sich hier auch begründetermaßen relativ einig.

Aber auch nur die, die aus politischen Gründen die muslimische Geschichtsschreibung übernimmt. Und die wird seltener.

Schon faszinierend, wie sich die Geschichtswissenschaft immer wieder aufs Neue den politischen Stimmungen anpasst, nicht wahr? Cool

Wobei in diesem Fall die politische Stimmung noch gar nicht soweit ist. Hier betreiben anscheinend immer mehr Historiker keinen vorauseilenden, sondern einen geradezu prophetischen Gehorsam.

Günter Lüling wurde für diesen Gehorsam sogar noch gefeuert, weshalb in seiner Nachfolge Inarah heute eher eine private Veranstaltung ist.

Wenn man das zusammenfasst, kann man auch sagen, dass in diesem Fall die Geschichtswissenschaft langsam gegen die Politik laut wird. Was meinst Du, warum van Ess seine Erklärung erst abgab, als er seinen Job aufgegeben hatte? (Inzwischen hast Du übrigens Mühe, sie überhaupt noch im Netz zu finden)

#329: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 19:26
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Wenn man das zusammenfasst, kann man auch sagen, dass in diesem Fall die Geschichtswissenschaft langsam gegen die Politik laut wird.

Genau, endlich wird in der Geschichtswissenschaft mit dem dreckigen, verlogenen Globalistenpack aufgeräumt!

Mit den Augen rollen

#330: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 20.09.2018, 20:29
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wenn man das zusammenfasst, kann man auch sagen, dass in diesem Fall die Geschichtswissenschaft langsam gegen die Politik laut wird.

Genau, endlich wird in der Geschichtswissenschaft mit dem dreckigen, verlogenen Globalistenpack aufgeräumt!

Mit den Augen rollen

Lachen Nette Unterstellung, aber es ist viel lustiger:
Es gab einmal eine deutsche Führung in der Arabistik, aber das ist etwas länger her, als Du vielleicht gerade vermutest, das war Ignaz Goldziher. Dann gab es unter den Nazis eine Art Verbrüderung mit den Arabern, es wurde nichts mehr publiziert, was bei denen Ärger gegeben hätte und die Arabisten, die nach dem Krieg in diesem Fach weitergemacht haben, waren genau unter dieser Maxime aufgewachsen. Inzwischen buhlte man weltweit um die Araber. Das war solange ein einheitliches Fach, bis Lüling, an anderer Seite z.B. Patricia Crone, Goldziher wiederentdeckten und da weitermachten, worüber die "Fachwelt" not amused war - die Politik mag die Araber wegen des Öls und die Fachwelt mochte es nicht, dass ihre Arbeitsgrundlage in Frage gestellt wurde. Deshalb wurde Lüling von der Uni entfernt und hat danach privat weitergearbeitet, was zumindest finanziell ging, weil seine Frau in Lohn und Brot war.

Ganz gut zu sehen ist das auch an Angelika Neuwirth, die in ihrer Habilschrift noch selbstverständlich davon ausgegangen ist, dass es sich beim Koran um Offenbarungen eines Herrn Mohammed gehandelt hat und fürchterlich anfing, über die Stümperhaftigkeit des Ansatzes von " Christoph Luxenberg " (Pseudonym eines Arabisten arabischer Herkunft - da irrt Wikipedia) zu pöbeln, als der sein Buch zur syro-aramäische Lesart des Koran vorlegte und damit internationale Aufmerksamkeit erlangte. Wenn Du Dir dagegen Neuwirths neueste Aussagen zum Koran ansiehst, sind die von den Aussagen der Saarbrücker Gruppe um Ohlig, Puin und Luxenberg kaum noch zu unterscheiden.

Allerdings gibt es inzwischen politisch andere Schwierigkeiten als den unbedingten Schulterschluss mit den Arabern, das ist die unbedingte Notwendigkeit, jeden Anschein von Islamophobie zu vermeiden - es darf keine Forschung zum Islam geben, die zum Ärger mit dem Islam führen könnte, übrigens auch die Prämisse, unter der Neuwirth ihre Arbeit an den alten Schriften des Islam gestellt hatte.

Die Arabistik / Islamwissenschaft ist von der Methodik im Umgang mit Quellen immer noch in großen Teilen eher eine theologische Wissenschaft als eine historische, und Du kannst bei praktisch jeder neueren Arbeit, die damit bricht, die Historiker, die nicht speziell zum Islam, aber zu dieser Zeit arbeiten, vor Erleichterung aufstöhnen hören. Sieh Dir z.B. mal die Kommentare zu "Muhammad" von Kurt Bangert an, der als Außenseiter und "Amateur" ein Werk zu diesem Thema vorgelegt hat, das von Springer verlegt wurde, also auch gute Peer-Reviews gehabt haben muss, damit die das verlegerische Risiko eines Buches für ca. 100€ auf sich nehmen.

#331: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Strahli BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 00:21
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Strahli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Und auch wenn letzteres kein legitimer Grund dafuer ist alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!), sondern maximal ein Grund dafuer den Staat Israel und seine zionistische Staatsideologie abzulehnen und zu bekämpfen, so hat der arabische Antisemismus immerhin eine reale Grundlage, waehrend der europäische Antisemitismus voellig irrational und ohne jeden Bezug zur Realität war und ist.

Ich finde, Du hast hier einen selbstwidersprüchlichen Satz produziert:
Einerseits gibt es keinen legitimen Grund alle Juden pauschal zu hassen (nur das ist Antisemitismus!).
Andererseits hat der arabische Antisemitismus eine reale Grundlage.


Eine reale Grundlage bedeutet nicht automatisch legitim.

Ich habe auch schon Menschen getroffen, die Deutsche pauschal hassen. Pauschaler Hass ist nie legitim. Wenn solche Menschen durch deutsche Kriegsverbrechen traumatisiert wurden, dann hat deren Hass wenigstens eine reale Grundlage und ich kann zumindest nachvollziehen wo der herkommt. Deshalb ist dieser Hass nicht mit dem Hass gleichzusetzen, den man vielen Deutschen vorher gegen Juden ins Hirn gewaschen hatte. Letzterer war voellig irrational und eben ganz ohne jede reale Grundlage. Dass naemlich ein damaliger Deutscher ein reales traumatisches Erlebnis mit einem Juden gehabt hatte, der diesen Hass zumindest erklaeren koennte, duerfte eher die ganz seltene Ausnahme gewesen sein.

Ich verlange aber von Arabern oder Muslimen, die nach Deutschland eingewandert sind, dass sie, wenn sie alle Juden pauschal hassen, dafür einen legitimen Grund und nicht nur eine reale Grundlage haben. Sonst sollen sie gehen.

#332: Re: Antisemitismus im Koran Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 02:03
    —
Strahli hat folgendes geschrieben:
[...]
Ich verlange aber von Arabern oder Muslimen, die nach Deutschland eingewandert sind, dass sie, wenn sie alle Juden pauschal hassen, dafür einen legitimen Grund und nicht nur eine reale Grundlage haben. (...)

Ein sehr merkwürdiges Verlangen...
Hass hat noch niemals einen Grund gekannt oder verlangt.

#333: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 05:08
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Lachen Nette Unterstellung, aber es ist viel lustiger:

Lachen Schon klar. Mir ist auch klar, dass da viel im Argen liegt. Ich kauf' ja auch das von Skeptiker vorgetragene Narrativ zur Geschichte des Islam nicht.

#334: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 09:41
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Lachen Nette Unterstellung, aber es ist viel lustiger:

Lachen Schon klar. Mir ist auch klar, dass da viel im Argen liegt. Ich kauf' ja auch das von Skeptiker vorgetragene Narrativ zur Geschichte des Islam nicht.
Gibt es außer Skeptiker IRGENDWEN der das auch so vertritt?

#335: Re: Antisemitismus im Koran Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 10:07
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Lachen Nette Unterstellung, aber es ist viel lustiger:

Lachen Schon klar. Mir ist auch klar, dass da viel im Argen liegt. Ich kauf' ja auch das von Skeptiker vorgetragene Narrativ zur Geschichte des Islam nicht.
Gibt es außer Skeptiker IRGENDWEN der das auch so vertritt?


Oh ja. Die Leute, die ich hier im Forum zu diesem Thema zitiert habe.

Ich vertrete hier doch keine Exoten-Meinung.

#336: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 10:22
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Lachen Nette Unterstellung, aber es ist viel lustiger:

Lachen Schon klar. Mir ist auch klar, dass da viel im Argen liegt. Ich kauf' ja auch das von Skeptiker vorgetragene Narrativ zur Geschichte des Islam nicht.
Gibt es außer Skeptiker IRGENDWEN der das auch so vertritt?

hier am deutlichsten bb.

Aber unterschwellig ist die Angst vor den Labeln Islamophobie oder Xeneophobie erheblich verbreiteter, zum Teil auch bei Menschen, die z.B. in der Sozialarbeit täglich beruflich mit den Auswirkungen des Islam zu kämpfen haben. Ich habe es bei einer befreundeten Person (Jahrzehnte im SPD-Ortsvorstand) durchaus schon geschafft, mit meinen Ansichten zum Islam Unwillen oder gar Empörung auszulösen, aber dann auf die Bitte, mir zu zeigen, dass es sich im täglichem Umgang ganz anders darstellt, nur ein Herumeiern zur Antwort bekommen. Dabei weiß ich, dass sie ohne einen direkten Zusammenhang mit "islamophoben" Äußerungen, wie ich sie abgebe, genau die Erlebnisse zum Besten gibt, die eigentlich völlig ausreichen, meine Haltung zu bestätigen.

Deutlich wurde diese Haltung auch in den Reaktionen auf die Untersuchungen von Ruud Koopmans zum Zusammenhang zwischen Fremdenfeindlichkeit und religiösen Fundamentalismus, bei denen ein Ergebnis natürlich auch der erhebliche Unterschied im Anteil der Fundamentalisten der unterschiedlichen Religionen war.

Die niedlichste Reaktion aus meiner Umgebung, die die Haltung auf den Punkt brachte: "Ich finde die Frage einfach unanständig und verstehe nicht, dass man soetwas überhaupt untersuchen darf."

Die Haltung gegenüber dem Islam, die Skeptiker hier zeigt, ist letztlich sehr weit verbreitet.
Was selten ist, ist, dass die Leute versuchen, sich argumentativ so aufzumunitionieren, um sie zu verteidigen. Normalerweise reicht das moralische Argument.

#337: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 10:24
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Lachen Nette Unterstellung, aber es ist viel lustiger:

Lachen Schon klar. Mir ist auch klar, dass da viel im Argen liegt. Ich kauf' ja auch das von Skeptiker vorgetragene Narrativ zur Geschichte des Islam nicht.
Gibt es außer Skeptiker IRGENDWEN der das auch so vertritt?

hier am deutlichsten bb.


Ich meinte jemanden, der mit wissenschaftlichem Anspruch schreibt.

(so wie Skeptiker zwinkern ).

#338: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 12:11
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Lachen Nette Unterstellung, aber es ist viel lustiger:

Lachen Schon klar. Mir ist auch klar, dass da viel im Argen liegt. Ich kauf' ja auch das von Skeptiker vorgetragene Narrativ zur Geschichte des Islam nicht.
Gibt es außer Skeptiker IRGENDWEN der das auch so vertritt?

hier am deutlichsten bb.


Ich meinte jemanden, der mit wissenschaftlichem Anspruch schreibt.

(so wie Skeptiker zwinkern ).

Wobei ja nur mit wissenschaftlichem Anspruch schreiben kann, wer selbst an diesem Thema arbeitet.

Aber die Leute, die Skeptiker zitiert, haben zumindest teilweise einen wissenschaftlichen Anspruch, teilweise sind sie allerdings auch nur Haltungsapologeten, wie Skeptiker selbst.

Wenn Du die beiden Grundhaltungen
1. Religionen sind Privatsache und unsere Verfassung gebietet die Religionsfreiheit
2. Alle Religionen sind grundsätzlich so zu bewerten wie das Christentum genügend verinnerlicht hast, dann wird Forschung wie die von Koopmans unmoralisch.

Du kannst natürlich neben den Mohammed-Biographien, die ich hier erwähnt habe, auch solche finden, die in der "revisionistischen Schule der Islamwissenschaft" nicht anderes sehen, als das hervorbrechen alter Ressentiments und die sofort die Nähe von AfD oder schlimmerem argwöhnen. Was natürlich auch eine Rolle spielt, wenn Du eine wissenschaftliche Karriere unter bestimmten Prämissen gemacht hast, die plötzlich in Frage gestellt werden, ist dass Du auch Deine Arbeit in Frage stellen musst - das ist nicht selbstverständlich, dass man das schafft.

Um das an einem weniger politisch und moralisch brisanten Thema zu zeigen:
Wegeners Modell der Kontinentaldrift setzte sich nicht im wissenschaftlichen Streit durch, sondern durch das reale Wegsterben seiner wissenschaftlichen Gegner. Moral macht das dann noch komplizierter.

#339: Re: Antisemitismus im Koran Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 13:09
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Lachen Nette Unterstellung, aber es ist viel lustiger:

Lachen Schon klar. Mir ist auch klar, dass da viel im Argen liegt. Ich kauf' ja auch das von Skeptiker vorgetragene Narrativ zur Geschichte des Islam nicht.
Gibt es außer Skeptiker IRGENDWEN der das auch so vertritt?

hier am deutlichsten bb.


Ich meinte jemanden, der mit wissenschaftlichem Anspruch schreibt.

(so wie Skeptiker zwinkern ).

Wobei ja nur mit wissenschaftlichem Anspruch schreiben kann, wer selbst an diesem Thema arbeitet.

Aber die Leute, die Skeptiker zitiert, haben zumindest teilweise einen wissenschaftlichen Anspruch, teilweise sind sie allerdings auch nur Haltungsapologeten, wie Skeptiker selbst.

Wenn Du die beiden Grundhaltungen
1. Religionen sind Privatsache und unsere Verfassung gebietet die Religionsfreiheit
2. Alle Religionen sind grundsätzlich so zu bewerten wie das Christentum genügend verinnerlicht hast, dann wird Forschung wie die von Koopmans unmoralisch.

Du kannst natürlich neben den Mohammed-Biographien, die ich hier erwähnt habe, auch solche finden, die in der "revisionistischen Schule der Islamwissenschaft" nicht anderes sehen, als das hervorbrechen alter Ressentiments und die sofort die Nähe von AfD oder schlimmerem argwöhnen. Was natürlich auch eine Rolle spielt, wenn Du eine wissenschaftliche Karriere unter bestimmten Prämissen gemacht hast, die plötzlich in Frage gestellt werden, ist dass Du auch Deine Arbeit in Frage stellen musst - das ist nicht selbstverständlich, dass man das schafft.

Um das an einem weniger politisch und moralisch brisanten Thema zu zeigen:
Wegeners Modell der Kontinentaldrift setzte sich nicht im wissenschaftlichen Streit durch, sondern durch das reale Wegsterben seiner wissenschaftlichen Gegner. Moral macht das dann noch komplizierter.

Glaub mir; ich bekomme immer Pickel, wenn ich vermeintlich "den Islam" verteidige.
Ich versuche nur, den Islam so zu betrachten wie das Christentum.
Wie letzteres verhätschelt und getätschelt wurde, daran hat Europa sich in Jahrhunderte gewöhnt.
Entweder schafft man das ab, oder gesteht den Islam die gleichen Rechte.
"Geschichtliches" ist da wenig hilfreich. Je nach Periode worin man forscht, gibt es wenig Unterschieden bei den monotheistische Religionen. Toleranz und Bestialitäten wechseln sich ab.
Ich bin übrigens mehr fürs Abschaffen.

#340: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 13:14
    —
vrolijkes korrektur hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich bin übrigens mehr fürs Abschaffen.

Cool


Der Sonderrechte. zwinkern


Meinen Quotenfehler korrigiert. Ich hatte den "Edit"-Button anstatt den "Zitat"-Button getätigt. vrolijke

#341: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 14:39
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
....
Glaub mir; ich bekomme immer Pickel, wenn ich vermeintlich "den Islam" verteidige.
Ich versuche nur, den Islam so zu betrachten wie das Christentum.
Wie letzteres verhätschelt und getätschelt wurde, daran hat Europa sich in Jahrhunderte gewöhnt.
Entweder schafft man das ab, oder gesteht den Islam die gleichen Rechte.
"Geschichtliches" ist da wenig hilfreich. Je nach Periode worin man forscht, gibt es wenig Unterschieden bei den monotheistische Religionen. Toleranz und Bestialitäten wechseln sich ab.
Ich bin übrigens mehr fürs Abschaffen.

Außer dem "kleinen" Fehler, auf den Tarvoc schon hingewiesen hat, habe ich da noch mehr dran auszusetzen, so schön es auch klingt.
1.) Welche Ausprägungen und Folgen die Religionen in der Vergangenheit hatten, ist scheißegal - wer meint, das sei ein Argument, will nur abwehren. Für uns entscheidend kann nur sein, wie sich ihre Gläubigen heute benehmen und wie sie ihre Regeln heute auslegen - deshalb habe ich hier, obwohl man es in Anbetracht einer relativ zum europäischen Christentum sehr hohen Fundamentalistenrate durchaus tun könnte, nie mit dem Wortlaut des Korans argumentiert, sondern mit der relativ aktuellen Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam, dem aktuellen Verhalten der muslimischen Staaten in der UN oder aktuellen soziologischen Untersuchungen wie der Koopmans'.
2.) Wir haben hier ein zwar politisch viel zu gut eingebundenes aber insgesamt relativ verträgliches Christentum. Deshalb haben wir eine Mehrheit in der Bevölkerung, die zwar nicht mehr selbst glaubt, aber eigentlich mit dem Status quo relativ zufrieden ist. Wie willst Du denen ein Abschaffen der Sonderrechte von Religionen schmackhaft machen, wenn Du ihnen nicht ganz aktuell in den vorhandenen Ausprägungen zeigst, das "der Islam" dann doch etwas anderes ist als "das Christentum" und stattdessen jedesmal Islamophobie, Rassismus oder weiß der Henker was beklagst, wenn jemand das tut?

Man kann den Leuten ein Abschaffen der mit Religionen verbundenen Sonderrechte nur dann schmackhaft machen, wenn man ihnen ganz aktuell zeigt, dass die Religionen eben nicht alle so "harmlos" sind wie das gängige Christentum, vom Einschnitzen der Vereinslogos in die Söhne über eine Isolierung der Töchter und Frauen bis zur Kontaktsperre zwischen den eigenen Kindern und Kindern aus Familien mit anderen religiösen Bezügen u.s.w..

Das Verhalten unserer Parlamentarier bei der Abstimmung des Gesetzes zur Knabenbeschneidung sagt da alles für mich.

#342: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 15:04
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der Sonderrechte. zwinkern

Hat das ein Mod in meinen Beitrag reineditiert? Ich kann mich nicht erinnern, das geschrieben zu haben. *Am Kopf kratzen

Stimmt aber natürlich, dass das gemeint war. Ging aber schon aus dem Kontext hervor, bzw. aus dem von mir zitierten Beitrag von vrolijke.

*: Das stimmt. siehe https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2151606#2151606

#343: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 15:10
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
2.) Wir haben hier ein zwar politisch viel zu gut eingebundenes aber insgesamt relativ verträgliches Christentum. Deshalb haben wir eine Mehrheit in der Bevölkerung, die zwar nicht mehr selbst glaubt, aber eigentlich mit dem Status quo relativ zufrieden ist. Wie willst Du denen ein Abschaffen der Sonderrechte von Religionen schmackhaft machen, wenn Du ihnen nicht ganz aktuell in den vorhandenen Ausprägungen zeigst, das "der Islam" dann doch etwas anderes ist als "das Christentum" und stattdessen jedesmal Islamophobie, Rassismus oder weiß der Henker was beklagst, wenn jemand das tut?

Man kann den Leuten ein Abschaffen der mit Religionen verbundenen Sonderrechte nur dann schmackhaft machen, wenn man ihnen ganz aktuell zeigt, dass die Religionen eben nicht alle so "harmlos" sind wie das gängige Christentum, vom Einschnitzen der Vereinslogos in die Söhne über eine Isolierung der Töchter und Frauen bis zur Kontaktsperre zwischen den eigenen Kindern und Kindern aus Familien mit anderen religiösen Bezügen u.s.w..


"Jetzt, wo du uns gezeigt hast, dass das Christentum heute harmlos und der Islam viel, viel schlimmer ist, können wir ja auch getrost die Privilegien für die christlichen Kirchen behalten. Dadurch schaffen wir dann auch gleich eine religiöse Gegenkraft zum Islam in Europa. Äh... Deus vult?"

Cool

#344: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 15:14
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
2.) Wir haben hier ein zwar politisch viel zu gut eingebundenes aber insgesamt relativ verträgliches Christentum. Deshalb haben wir eine Mehrheit in der Bevölkerung, die zwar nicht mehr selbst glaubt, aber eigentlich mit dem Status quo relativ zufrieden ist. Wie willst Du denen ein Abschaffen der Sonderrechte von Religionen schmackhaft machen, wenn Du ihnen nicht ganz aktuell in den vorhandenen Ausprägungen zeigst, das "der Islam" dann doch etwas anderes ist als "das Christentum" und stattdessen jedesmal Islamophobie, Rassismus oder weiß der Henker was beklagst, wenn jemand das tut?

Man kann den Leuten ein Abschaffen der mit Religionen verbundenen Sonderrechte nur dann schmackhaft machen, wenn man ihnen ganz aktuell zeigt, dass die Religionen eben nicht alle so "harmlos" sind wie das gängige Christentum, vom Einschnitzen der Vereinslogos in die Söhne über eine Isolierung der Töchter und Frauen bis zur Kontaktsperre zwischen den eigenen Kindern und Kindern aus Familien mit anderen religiösen Bezügen u.s.w..


"Jetzt, wo du uns gezeigt hast, dass das Christentum heute harmlos und der Islam viel, viel schlimmer ist, können wir ja auch getrost die Privilegien für die christlichen Kirchen behalten. Dadurch schaffen wir dann auch gleich eine religiöse Gegenkraft zum Islam in Europa. Äh... Deus vult?"

Cool

Sehr glücklich Komisch. Ich ziehe da einen ganz anderen Schluss. Kann e sein, dass Du da etwas überlesen hast? Ich habe es noch mal gefettet. Diese Bedrohung wird offensichtlich auch dann nicht wahrgenommen, wenn man die Leute mit der Nase draufstößt. Da kann der schwarze Mann Islam ganz hilfreich sein. Cool


Zuletzt bearbeitet von fwo am 21.09.2018, 15:18, insgesamt einmal bearbeitet

#345: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 15:15
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
2.) Wir haben hier ein zwar politisch viel zu gut eingebundenes aber insgesamt relativ verträgliches Christentum. Deshalb haben wir eine Mehrheit in der Bevölkerung, die zwar nicht mehr selbst glaubt, aber eigentlich mit dem Status quo relativ zufrieden ist. Wie willst Du denen ein Abschaffen der Sonderrechte von Religionen schmackhaft machen, wenn Du ihnen nicht ganz aktuell in den vorhandenen Ausprägungen zeigst, das "der Islam" dann doch etwas anderes ist als "das Christentum" und stattdessen jedesmal Islamophobie, Rassismus oder weiß der Henker was beklagst, wenn jemand das tut?

Man kann den Leuten ein Abschaffen der mit Religionen verbundenen Sonderrechte nur dann schmackhaft machen, wenn man ihnen ganz aktuell zeigt, dass die Religionen eben nicht alle so "harmlos" sind wie das gängige Christentum, vom Einschnitzen der Vereinslogos in die Söhne über eine Isolierung der Töchter und Frauen bis zur Kontaktsperre zwischen den eigenen Kindern und Kindern aus Familien mit anderen religiösen Bezügen u.s.w..


"Jetzt, wo du uns gezeigt hast, dass das Christentum heute harmlos und der Islam viel, viel schlimmer ist, können wir ja auch getrost die Privilegien für die christlichen Kirchen behalten. Dadurch schaffen wir dann auch gleich eine religiöse Gegenkraft zum Islam in Europa. Äh... Deus vult?"

Cool


Sehr glücklich Komisch. Ich ziehe da einen ganz anderen Schluss.


Du bist halt leider dummerweise nicht die Leute, die du da ansprechen willst.

#346:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 15:19
    —
@ Tarvoc: Sorry, Du warst zu schnell.

#347: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 15:21
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Diese Bedrohung wird offensichtlich auch dann nicht wahrgenommen, wenn man die Leute mit der Nase draufstößt. Da kann der schwarze Mann Islam ganz hilfreich sein. Cool

Der "schwarze Mann" Islam hilft den Leuten nicht dabei, eine Bedrohung durch die politische Einbindung des Christentums besser wahrzunehmen. Wie kommst du nur auf solche Ideen? Mit den Augen rollen

Islamkritik heute führt tendenziell nicht zu mehr Säkularismus, sondern zu mehr Christentum. Hab' noch nie einen Menschen getroffen, der gesagt hat, er habe angefangen, ganz allgemein aktiv für Säkularismus einzustehen, weil ihn die Islamkritik überzeugt hat - kenne aber viele, die sagen, sie seien wieder christlicher geworden, um dem Islam etwas entgegenzusetzen.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 21.09.2018, 15:23, insgesamt einmal bearbeitet

#348: Re: Antisemitismus im Koran Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 15:22
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Lachen Nette Unterstellung, aber es ist viel lustiger:

Lachen Schon klar. Mir ist auch klar, dass da viel im Argen liegt. Ich kauf' ja auch das von Skeptiker vorgetragene Narrativ zur Geschichte des Islam nicht.
Gibt es außer Skeptiker IRGENDWEN der das auch so vertritt?

hier am deutlichsten bb.


Ich meinte jemanden, der mit wissenschaftlichem Anspruch schreibt.

(so wie Skeptiker zwinkern ).


Wobei ja nur mit wissenschaftlichem Anspruch schreiben kann, wer selbst an diesem Thema arbeitet.

Aber die Leute, die Skeptiker zitiert, haben zumindest teilweise einen wissenschaftlichen Anspruch, teilweise sind sie allerdings auch nur Haltungsapologeten, wie Skeptiker selbst.


Ich würde eher sagen, die von mir Zitierten sind nicht nur Leute mit einem wissenschaftlichen Anspruch, sondern vor allem Leute, die diesen Anspruch auch einlösen.

Zweitens sind es - wie auch ich - keine sogenannten *Haltungsapologeten*, sondern Apologeten qualitativ hochwertiger Begründungen für ihre Forschungsergebnisse und Aussagen. Sozusagen *Begründungsapologeten*. Nicht die Aussage oder das Ergebnis zählt, sondern die Qualität der Begründung derselben.

Deine Unterstellung, bei den Zitierten oder mir wäre die Reihenfolge umgekehrt, ist eine Verleumdung mit dem Ziel, besagte Ergebnisse und Aussagen selbst zu diskreditieren.

fwo hat folgendes geschrieben:
Wenn Du die beiden Grundhaltungen
1. Religionen sind Privatsache und unsere Verfassung gebietet die Religionsfreiheit
2. Alle Religionen sind grundsätzlich so zu bewerten wie das Christentum genügend verinnerlicht hast, dann wird Forschung wie die von Koopmans unmoralisch.


Die Forschung von Koopmanns ist wissenschaftlich schlecht, nicht unmoralisch.

Aus seinen Erbsenzählereien folgt nicht das, was er meint daraus folgern zu können.

fwo hat folgendes geschrieben:
Du kannst natürlich neben den Mohammed-Biographien, die ich hier erwähnt habe, auch solche finden, die in der "revisionistischen Schule der Islamwissenschaft" nicht anderes sehen, als das hervorbrechen alter Ressentiments und die sofort die Nähe von AfD oder schlimmerem argwöhnen. Was natürlich auch eine Rolle spielt, wenn Du eine wissenschaftliche Karriere unter bestimmten Prämissen gemacht hast, die plötzlich in Frage gestellt werden, ist dass Du auch Deine Arbeit in Frage stellen musst - das ist nicht selbstverständlich, dass man das schafft.


Mohammeds Biografie hatte nicht die Auswirkungen, die mit dem europäischen Antisemitismus vergleichbar wären. Was also willst du mit Mohammeds Biografie?

fwo hat folgendes geschrieben:
Um das an einem weniger politisch und moralisch brisanten Thema zu zeigen:
Wegeners Modell der Kontinentaldrift setzte sich nicht im wissenschaftlichen Streit durch, sondern durch das reale Wegsterben seiner wissenschaftlichen Gegner. Moral macht das dann noch komplizierter.


Relativ richtige Beschreibungen und Erklärungen der Wirklichkeit setzen sich auf lange Sicht deshalb durch, sofern sie richtiger und der Wirklichkeit angemessener sind als vorherige bzw. andere Beschreibungen und Erklärungen.

Wäre Wegeners Theorie falsch bzw. eine schlechtere Erklärung als die bisherigen, dann hätte ihr auch das Wegsterben seiner Kontrahenten nichts genützt.

Wissenschaft ist doch keine Sache von Überzahl und Unterzahl, sondern von Erklärungskraft.

#349: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 15:26
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Relativ richtige Beschreibungen und Erklärungen der Wirklichkeit setzen sich auf lange Sicht deshalb durch, sofern sie richtiger und der Wirklichkeit angemessener sind als vorherige bzw. andere Beschreibungen und Erklärungen.


Sorry, aber das ist doch maximal naiv und unkritisch. Was ist aus den Erkenntnissen der Ideologiekritik geworden, nach denen sich Überzeugungen keineswegs allein aufgrund ihrer faktischen Korrektheit gesellschaftlich durchsetzen, sondern oft genug aufgrund materieller Verhältnisse und daraus resultierender Machtverhältnisse und Interessenlagen? Wie kann man als Marxist sowas überhaupt unironisch schreiben?

#350: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 15:40
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Diese Bedrohung wird offensichtlich auch dann nicht wahrgenommen, wenn man die Leute mit der Nase draufstößt. Da kann der schwarze Mann Islam ganz hilfreich sein. Cool

Der "schwarze Mann" Islam hilft den Leuten nicht dabei, eine Bedrohung durch die politische Einbindung des Christentums besser wahrzunehmen. Wie kommst du nur auf solche Ideen? Mit den Augen rollen

Islamkritik heute führt tendenziell nicht zu mehr Säkularismus, sondern zu mehr Christentum. Hab' noch nie einen Menschen getroffen, der gesagt hat, er habe angefangen, ganz allgemein aktiv für Säkularismus einzustehen, weil ihn die Islamkritik überzeugt hat - kenne aber viele, die sagen, sie seien wieder christlicher geworden, um dem Islam etwas entgegenzusetzen.

Wie hoch war der Anteil der Ungläubigen unter denen? Ich kann mir so einen Wandel eigentlich nur bei Leuten vorstellen, die vielleicht gering, aber noch gläubig sind.

Ansonsten stelle ich mir vor, dass es relativ schwierig wird, rechtlich sicherzustellen, dass der Islam nicht ähnlich gut politisch eingebunden wird. Das ist doch die eigentliche Drohung, und ein gutes Beispiel ist, dass man bis jetzt brauchte, um auch nur zu überlegen, den Ditib durch den Verfassungsschutz beobachten zu lassen. Die saßen/sitzen in irgendwelchen politischen Gesprächsrunden mit unserer Regierung an einem Tisch ......

Ich habe außerdem die Vermutung, dass ein Grund für die Beobachtung, die Du da gemacht hast, auch darin liegt, dass Islamkritik bei uns verteufelt wird, weshalb man sich in einen bestimmten Geruch begibt, wenn man sie anerkennt und seine Schlüsse daraus zieht. Überlass sie nicht der AfD und dann wird es auch andere Schlüsse geben.

#351: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 15:47
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Wie hoch war der Anteil der Ungläubigen unter denen? Ich kann mir so einen Wandel eigentlich nur bei Leuten vorstellen, die vielleicht gering, aber noch gläubig sind.


Bei den Leuten, die du ganz spezifisch ansprechen willst:

fwo hat folgendes geschrieben:
Deshalb haben wir eine Mehrheit in der Bevölkerung, die zwar nicht mehr selbst glaubt, aber eigentlich mit dem Status quo relativ zufrieden ist.


...ist dummerweise der Übergang zwischen beidem sehr viel fließender, als uns FGHlern lieb sein will.

#352: Re: Antisemitismus im Koran Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 16:03
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Relativ richtige Beschreibungen und Erklärungen der Wirklichkeit setzen sich auf lange Sicht deshalb durch, sofern sie richtiger und der Wirklichkeit angemessener sind als vorherige bzw. andere Beschreibungen und Erklärungen.


Sorry, aber das ist doch maximal naiv und unkritisch. Was ist aus den Erkenntnissen der Ideologiekritik geworden, nach denen sich Überzeugungen keineswegs allein aufgrund ihrer faktischen Korrektheit gesellschaftlich durchsetzen, sondern oft genug aufgrund materieller Verhältnisse und daraus resultierender Machtverhältnisse und Interessenlagen? Wie kann man als Marxist sowas überhaupt unironisch schreiben?


Der wissenschaftliche Fortschritt war letzten Endes weder durch die heilige Inquisition noch durch bürgerliche Ideologien dauerhaft aufzuhalten.

Ideologien beziehen sich gar nicht auf wissenschaftliche Methodik und die wissenschaftliche Qualität der Begründung von Aussagen, sondern Ideologien setzen quasi bloß Aussage gegen Aussage oder aber Aussage gegen Negation dieser Aussage.

Dass die wissenschaftliche Methodik sich an den herrschenden Machtverhältnissen stößt und wissenschaftliche Forschungsergebnisse beständig ideologisch gefiltert und verdreht werden, ist das eine.

Das, wovon ich sprach, ist aber das Verhältnis verschiedener Theoriequalitäten gegeneinander, wenn du so willst, unter temporärer Ausblendung herrschaftlicher Verhältnisse.

So war die Durchsetzung von Wegeners Theorie der Kontinentaldrift von ihrer Verifizierung als notwendiger Bedingung abhängig. Dass die hohe Qualität der Begründung einer Theorie keine hinreichende Bedingung ist, um sich immer und überall durchzusetzen, ist doch klar.

Unter'm Strich konstatieren wir einen progressiv voranschreitenden wissenschaftlichen Fortschritt, wobei allerdings in Themenfeldern, bei denen in bestimmten Forschungsergebnissen gesellschaftliche Machtverhältnisse selbst tangiert werden, nicht nur ideologische Nebelbomben geworfen werden, sondern im Zweifel zu direkten Unterdrückungsmaßnahmen gegriffen wird. Ein Beispiel ist z.B. die Unterdrückung der wissenschaftlich wohlbegründeten Forschung zum Klimawandel. Da muss man nicht erst bei Galileo Galilei anfangen.

Also Idologie vs. Wahrheit ja, stimmt. Aber mein Thema war Wahrheit 1.0 gegen Wahrheit 2.0 .

(Es ging um die Qualität der Begründung von Theorien zum Antisemitismus, welche fwo lediglich auf Aussagen bzw. *Haltungen* eindampfen will.)


Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 21.09.2018, 16:08, insgesamt 2-mal bearbeitet

#353: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 16:06
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wie hoch war der Anteil der Ungläubigen unter denen? Ich kann mir so einen Wandel eigentlich nur bei Leuten vorstellen, die vielleicht gering, aber noch gläubig sind.


Bei den Leuten, die du ganz spezifisch ansprechen willst:

fwo hat folgendes geschrieben:
Deshalb haben wir eine Mehrheit in der Bevölkerung, die zwar nicht mehr selbst glaubt, aber eigentlich mit dem Status quo relativ zufrieden ist.


...ist dummerweise der Übergang zwischen beidem sehr viel fließender, als uns FGHlern lieb sein will.

Das ist etwas, was ich kaum abstreiten kann.

Aber das Dilemma ist zum Teil*** selbst gemacht:
Wir haben ein Christentum, das es geschafft hat, sich politisch außerordentlich effizient zu installieren, und das gleichzeitig religiös im Gros so weichgespült ist, dass die klassische Religionskritik kaum noch greift, wenn Du Dir z.B. Küng ansiehst, bei dem Gott praktisch nur noch ein Mantra ist.

Und bei den Gruppen, bei denen eine Religionskritik einfach ist, wird sie künstlich unappetitlich gemacht, indem man sie zum Rassismus erklärt, obwohl es eigentlich eine demokratische Tugend sein müsste, etwas gegen den Islam zu haben.

*** Das wird natürlich vom politischen Islam gut unterstützt, indem man die 3.Welt-Karte spielt und an das schlechte Gewissen der Europäer appelliert, die sich in ihrer moralischen Selbstzerfleischung darin gefallen, die alleinigen Ursachen für den schlechten Zustand der arabischen Welt zu sein.

#354: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 16:10
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das, wovon ich sprach, ist aber das Verhältnis verschiedener Theoriequalitäten gegeneinander, wenn du so willst, unter temporärer Ausblendung herrschaftlicher Verhältnisse.

Aha. Du sprachst also gar nicht von der tatsächlichen gesellschaftlichen Durchsetzungskraft einer Theorie, sondern lediglich von der Trivialität, dass sachlich bessere Theorien besser sind als sachlich schlechtere Theorien. Na dann. zwinkern

#355: Re: Antisemitismus im Koran Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 16:11
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wie hoch war der Anteil der Ungläubigen unter denen? Ich kann mir so einen Wandel eigentlich nur bei Leuten vorstellen, die vielleicht gering, aber noch gläubig sind.


Bei den Leuten, die du ganz spezifisch ansprechen willst:

fwo hat folgendes geschrieben:
Deshalb haben wir eine Mehrheit in der Bevölkerung, die zwar nicht mehr selbst glaubt, aber eigentlich mit dem Status quo relativ zufrieden ist.


...ist dummerweise der Übergang zwischen beidem sehr viel fließender, als uns FGHlern lieb sein will.

Das ist etwas, was ich kaum abstreiten kann.

Aber das Dilemma ist zum Teil*** selbst gemacht:
Wir haben ein Christentum, das es geschafft hat, sich politisch außerordentlich effizient zu installieren, und das gleichzeitig religiös im Gros so weichgespült ist, dass die klassische Religionskritik kaum noch greift, wenn Du Dir z.B. Küng ansiehst, bei dem Gott praktisch nur noch ein Mantra ist.

Und bei den Gruppen, bei denen eine Religionskritik einfach ist, wird sie künstlich unappetitlich gemacht, indem man sie zum Rassismus erklärt, obwohl es eigentlich eine demokratische Tugend sein müsste, etwas gegen den Islam zu haben.

*** Das wird natürlich vom politischen Islam gut unterstützt, indem man die 3.Welt-Karte spielt und an das schlechte Gewissen der Europäer appelliert, die sich in ihrer moralischen Selbstzerfleischung darin gefallen, die alleinigen Ursachen für den schlechten Zustand der arabischen Welt zu sein.


Das ist viel zu weit ausgeholt.

Hier im thread geht es um das Thema Antisemitismus bei Muslimen.

Und um entsprechende geschichtliche Forschungen dazu. Ich bin dagegen, diese Forschungen hier ständig zu negieren.

Entweder, du nimmst dazu Stellung, oder du wirst noch mal mit der Nase auf jene Forschungen gestoßen werden.

#356: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 16:13
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber das Dilemma ist zum Teil selbst gemacht:

Ja sicher ist es selbstgemacht und nicht von irgendeiner höheren Macht als Schicksal auf die Erde gesandt. Oder was meintest du mit "selbst gemacht"?

#357: Re: Antisemitismus im Koran Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 16:13
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das, wovon ich sprach, ist aber das Verhältnis verschiedener Theoriequalitäten gegeneinander, wenn du so willst, unter temporärer Ausblendung herrschaftlicher Verhältnisse.

Aha. Du sprachst also gar nicht von der tatsächlichen gesellschaftlichen Durchsetzungskraft einer Theorie, sondern lediglich von der Trivialität, dass sachlich bessere Theorien besser sind als sachlich schlechtere Theorien. Na dann. zwinkern


Wenn du so willst, sprach ich nicht von der Wirklichkeit. Verlegen

#358: Re: Antisemitismus im Koran Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 16:26
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
.....
Hier im thread geht es um das Thema Antisemitismus bei Muslimen.

Und um entsprechende geschichtliche Forschungen dazu. Ich bin dagegen, diese Forschungen hier ständig zu negieren.

Entweder, du nimmst dazu Stellung, oder du wirst noch mal mit der Nase auf jene Forschungen gestoßen werden.

Lachen Gröhl... Komplett von der Rolle niedlich.

#359:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 19:16
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Und bei den Gruppen, bei denen eine Religionskritik einfach ist, wird sie künstlich unappetitlich gemacht, indem man sie zum Rassismus erklärt, obwohl es eigentlich eine demokratische Tugend sein müsste, etwas gegen den Islam zu haben.

Etwas gegen "den Islam", TM und an und für sich und überhaupt, zu haben, ist natürlich eine antidemokratische Tugend, nämlich eine dem Rassismus weitgehend gleichkommende gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aka Islamfeindlichkeit oder -phobie. Das ist nicht "künstlich unappetitlich gemacht", sondern ein, wie du so schön schon mal sagtest, Kulturpatriotismus, der sich an GG und Menschenrechten orientiert.

Und:
Jaja, Islam ungleich Muslime, Kairoer Erklärung der Menschenrechte, blablabla. Ich weiß schon. Ist was ganz anderes. Hat alles gute Gründe, wenn ich alles in eine Tonne schmeiße. Klar.

#360:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 21:00
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Etwas gegen "den Islam", TM und an und für sich und überhaupt, zu haben, ist natürlich eine antidemokratische Tugend, nämlich eine dem Rassismus weitgehend gleichkommende gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aka Islamfeindlichkeit oder -phobie.

Hmm ... ich finde aber schon, daß man eine religiöse Ideologie oder weltanschauliche Haltung als solche (also insbesondere ihre wesentlichen verfaßten oder real geglaubten Elemente) benennen und kritisieren darf, ohne daß dies "dem Rassismus gleichkommt". Und zwar auch dann, wenn man zustimmt, daß die eigene Meinung sich an anderen, z.B. aufgeklärteren, Weltanschauungen orientiert.

Wenn ich zum Beispiel das Christentum als solches kritisiere für seinen Kern, ein Gott habe sich selbst am Kreuz für uns geopfert, um uns von der Erbsünde zu erlösen, dann fühle ich mich nicht "gruppenbezogen menschenfeindlich", denn die meisten Christen, die ich kenne, bestehen nur zu einem kleinen Teil aus dieser Überzeugung. Ebenso beim Islam.

#361:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 21:15
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Und bei den Gruppen, bei denen eine Religionskritik einfach ist, wird sie künstlich unappetitlich gemacht, indem man sie zum Rassismus erklärt, obwohl es eigentlich eine demokratische Tugend sein müsste, etwas gegen den Islam zu haben.

Etwas gegen "den Islam", TM und an und für sich und überhaupt, zu haben, ist natürlich eine antidemokratische Tugend, nämlich eine dem Rassismus weitgehend gleichkommende gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aka Islamfeindlichkeit oder -phobie. Das ist nicht "künstlich unappetitlich gemacht", sondern ein, wie du so schön schon mal sagtest, Kulturpatriotismus, der sich an GG und Menschenrechten orientiert. ....

Abgesehen davon, dass ich den Artikel 4 GG in dieser Form und wie er ausgelegt wird für eine Fehlkonstruktion halte, die den Staat zu einer zu leichten Beute für die Kirchen macht, ist besonders dieser Artikel 4 eine Forderung an den Staat und nicht an den Einzelnen. Der hat das Recht, Religionen genauso mit seiner Zu- oder Abneigung zu überziehen wie andere Ideologien auch. Dein Kulturpatriotismus beruht hier auf einer Fehlinterpretation des GG.

Abneigung gegen des Islam ist also ungefähr so eine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wie etwas gegen den Faschismus zu haben - auch da hängen reale Menschen dran, wenn es auch nicht gerade eine Zielgruppe für Religionslehrer ist, denen die Kundschaft auszugehen droht. Komischerweise höre ich aber nie Beschwerden von Dir, wenn es gegen den Faschismus geht. Diese speziellen Beschwerden gibt es nicht einmal, wenn es gegen das Christentum geht. Warum nicht? Weil da Dein geschäftliches Interesse zu offensichtlich wäre?

Ich habe es auch schon öfter selbst begründet, aber weil ich überhaupt keine Ahnung habe, überlasse ich das Feld jemandem, der vom Islam mit Sicherheit mehr Ahnung hat als Du. Islamwissenschaftler Nagel: "Islamophobie zulassen"

Und wenn Du möchtest, kann ich Dir zum Thema orthodoxer Islam, das betrifft die überwiegende Mehrheit auch der Muslime in Europa, auch noch passende Aussagen von Khorchide, Ourghi, Tibi oder Abdel-Samad heraussuchen, die auf ein ähnliches Fazit hinauslaufen, das müssen dann wohl auch alles Rassisten sein.

Aber danke für die Demo.

btw: Es ist absolut zu diesem Thema passend, dass der Verfassungsschutz gerade die Einstufung der DITIB-Zentrale als Verdachts- oder Beobachtungsobjekt prüft.

#362:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 21:33
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
[...] ist besonders dieser Artikel 4 eine Forderung an den Staat und nicht an den Einzelnen. Der hat das Recht, Religionen genauso mit seiner Zu- oder Abneigung zu überziehen wie andere Ideologien auch.

Ja natürlich. Der Einzelne hat selbstverständlich ein Recht auf die verschiedensten menschenfeindlichen Einstellungen, das ziehe ich ja gar nicht in Zweifel. Niemand ist verpflichtet, sich den Wertekanon des GG persönlich zu eigen zu machen.

#363:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 21:37
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
[...] ist besonders dieser Artikel 4 eine Forderung an den Staat und nicht an den Einzelnen. Der hat das Recht, Religionen genauso mit seiner Zu- oder Abneigung zu überziehen wie andere Ideologien auch.

Ja natürlich. Der Einzelne hat selbstverständlich ein Recht auf die verschiedensten menschenfeindlichen Einstellungen, das ziehe ich ja gar nicht in Zweifel. Niemand ist verpflichtet, sich den Wertekanon des GG persönlich zu eigen zu machen.

Du meinst, es gehört zum Wertekanon des GG, den Faschismus zu mögen?

#364:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 21:48
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
[...] ist besonders dieser Artikel 4 eine Forderung an den Staat und nicht an den Einzelnen. Der hat das Recht, Religionen genauso mit seiner Zu- oder Abneigung zu überziehen wie andere Ideologien auch.

Ja natürlich. Der Einzelne hat selbstverständlich ein Recht auf die verschiedensten menschenfeindlichen Einstellungen, das ziehe ich ja gar nicht in Zweifel. Niemand ist verpflichtet, sich den Wertekanon des GG persönlich zu eigen zu machen.

Du meinst, es gehört zum Wertekanon des GG, den Faschismus zu mögen?

Wenn du ohne Godwin nicht argumentieren kannst, ist das dein Problem.

#365:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.09.2018, 23:03
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
[...] ist besonders dieser Artikel 4 eine Forderung an den Staat und nicht an den Einzelnen. Der hat das Recht, Religionen genauso mit seiner Zu- oder Abneigung zu überziehen wie andere Ideologien auch.

Ja natürlich. Der Einzelne hat selbstverständlich ein Recht auf die verschiedensten menschenfeindlichen Einstellungen, das ziehe ich ja gar nicht in Zweifel. Niemand ist verpflichtet, sich den Wertekanon des GG persönlich zu eigen zu machen.

Du meinst, es gehört zum Wertekanon des GG, den Faschismus zu mögen?

Wenn du ohne Godwin nicht argumentieren kannst, ist das dein Problem.

Darf ich dieser Antwort entnehmen, dass der faschistische Tendenzen kein aktuelles sondern ein historisches Problem sind?
Nur dann hätten wir hier einen Godwin vor uns. Ansonsten haben wir es nur mit Deinem Unwillen zu tun, das Problem ernsthaft auszudiskutieren.

#366: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Strahli BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 01:20
    —
Strahli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Eine reale Grundlage bedeutet nicht automatisch legitim.

Ich habe auch schon Menschen getroffen, die Deutsche pauschal hassen. Pauschaler Hass ist nie legitim. Wenn solche Menschen durch deutsche Kriegsverbrechen traumatisiert wurden, dann hat deren Hass wenigstens eine reale Grundlage und ich kann zumindest nachvollziehen wo der herkommt. Deshalb ist dieser Hass nicht mit dem Hass gleichzusetzen, den man vielen Deutschen vorher gegen Juden ins Hirn gewaschen hatte. Letzterer war voellig irrational und eben ganz ohne jede reale Grundlage. Dass naemlich ein damaliger Deutscher ein reales traumatisches Erlebnis mit einem Juden gehabt hatte, der diesen Hass zumindest erklaeren koennte, duerfte eher die ganz seltene Ausnahme gewesen sein.

Ich verlange aber von Arabern oder Muslimen, die nach Deutschland eingewandert sind, dass sie, wenn sie alle Juden pauschal hassen, dafür einen legitimen Grund und nicht nur eine reale Grundlage haben. Sonst sollen sie gehen.

Ich widerrufe das. Alle Antisemiten, die hetzen, sollen gleich schwer bestraft werden.

#367:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 07:50
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Wenn du ohne Godwin nicht argumentieren kannst, ist das dein Problem.

Es ist kein Godwin, einen faschistische Ideologie wie den Islam als das zu bezeichnen was er ist, eben faschistisch.
Es ist auch keine "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" den Anhängern dieser Ideologie das ins Gesicht zu sagen.
Deinesgleichen klatschen ja auch Beifall wenn demonstrierende Rechte als "Pimmel mit Ohren" bezeichnet werden.
Nach Deinen moralischen Massstäben wäre das ebenfalls "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit".

#368:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 08:51
    —
"Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" oder nicht... jemandem ins Gesicht zu sagen, dass man besser weiß als er selbst, welche politischen Ansichten und Absichten er hat oder gefälligst zu haben hat, ist einfach nur scheiße dämlich.

#369:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 09:50
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
"Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" oder nicht... jemandem ins Gesicht zu sagen, dass man besser weiß als er selbst, welche politischen Ansichten und Absichten er hat oder gefälligst zu haben hat, ist einfach nur scheiße dämlich.


Kein „FCK Nazis“ mehr? Traurig

#370:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 11:01
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Darf ich dieser Antwort entnehmen, dass der faschistische Tendenzen kein aktuelles sondern ein historisches Problem sind?
Nur dann hätten wir hier einen Godwin vor uns. Ansonsten haben wir es nur mit Deinem Unwillen zu tun, das Problem ernsthaft auszudiskutieren.

Nein, ich meine keineswegs, dass der godwinsche Argumentationsnotstand ausschließlich bei einem Bezug auf den historischen Nationalsozialismus vorliegt. MMn liegt er auch bei anderen völlig sinnentleerten Faschismusvorwürfen vor (ja das ist eine Begriffsausweitung).

#371: Re: Antisemitismus im Koran Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 11:15
    —
Strahli hat folgendes geschrieben:
Strahli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Eine reale Grundlage bedeutet nicht automatisch legitim.

Ich habe auch schon Menschen getroffen, die Deutsche pauschal hassen. Pauschaler Hass ist nie legitim. Wenn solche Menschen durch deutsche Kriegsverbrechen traumatisiert wurden, dann hat deren Hass wenigstens eine reale Grundlage und ich kann zumindest nachvollziehen wo der herkommt. Deshalb ist dieser Hass nicht mit dem Hass gleichzusetzen, den man vielen Deutschen vorher gegen Juden ins Hirn gewaschen hatte. Letzterer war voellig irrational und eben ganz ohne jede reale Grundlage. Dass naemlich ein damaliger Deutscher ein reales traumatisches Erlebnis mit einem Juden gehabt hatte, der diesen Hass zumindest erklaeren koennte, duerfte eher die ganz seltene Ausnahme gewesen sein.


Ich verlange aber von Arabern oder Muslimen, die nach Deutschland eingewandert sind, dass sie, wenn sie alle Juden pauschal hassen, dafür einen legitimen Grund und nicht nur eine reale Grundlage haben. Sonst sollen sie gehen.


Ich widerrufe das. Alle Antisemiten, die hetzen, sollen gleich schwer bestraft werden.


Yo! Statt "Ausländer raus!" heisst es jetzt "Kampf dem Antisemitismus!"

Ein leicht durchschaubares Schema. Schade eigentlich für euereins. zynisches Grinsen

#372:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 11:27
    —
step hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Etwas gegen "den Islam", TM und an und für sich und überhaupt, zu haben, ist natürlich eine antidemokratische Tugend, nämlich eine dem Rassismus weitgehend gleichkommende gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aka Islamfeindlichkeit oder -phobie.

Hmm ... ich finde aber schon, daß man eine religiöse Ideologie oder weltanschauliche Haltung als solche (also insbesondere ihre wesentlichen verfaßten oder real geglaubten Elemente) benennen und kritisieren darf, ohne daß dies "dem Rassismus gleichkommt". Und zwar auch dann, wenn man zustimmt, daß die eigene Meinung sich an anderen, z.B. aufgeklärteren, Weltanschauungen orientiert.

Wenn ich zum Beispiel das Christentum als solches kritisiere für seinen Kern, ein Gott habe sich selbst am Kreuz für uns geopfert, um uns von der Erbsünde zu erlösen, dann fühle ich mich nicht "gruppenbezogen menschenfeindlich", denn die meisten Christen, die ich kenne, bestehen nur zu einem kleinen Teil aus dieser Überzeugung. Ebenso beim Islam.

Natürlich. Es geht ja aber bei fwos "etwas gegen den Islam haben" nicht nur darum, einen Glaubensinhalt, der tatsächlich zum Kern der jeweiligen Religion gehört, zu kritisieren und die Religion als Religion abzulehnen. Wer sagt, dass er meinen Glauben an den gekreuzigten Messias ablehnt, schließt mich noch nicht aus der demokratischen Gesellschaft aus, sondern hat schlicht eine andere weltanschauliche Auffassung als ich.

Er erklärt es vielmehr zur "demokratischen Tugend", etwas "gegen den Islam zu haben", und erklärt ihn zur faschistischen Ideologie. Vom begrifflich schwachsinnigen, völlig sinnentleerten Gebrauch des Worts Faschismus mal abgesehen: Damit kritisier er nicht mehr nur die Religion als Religion. Er geht damit vielmehr in den politischen Bereich und erklärt diese Religion als Ganzes zur Gefahr für die Demokratie, die in deren Namen zu bekämpfen sei. Nicht bestimmte Ausprägungen davon, nicht bestimmte politische Strömungen, die sich auf die Religion berufen, sondern die Religion als Ganzes. Letztlich könnten damit jeder Moscheeverein, jede Gruppe von Muslimen als solchen, jeder Muslim, der seinen Glauben zum Kern seiner Identität rechnet, nicht mehr Leute sein, mit denen man gemeinsam zum Wohl dieser Gesellschaft zusammenarbeiten kann, sondern sie wären grundsätzlich als Gegner dieser Gesellschaft zu betrachten - und zwar völlig unabhängig davon, wie sie sich tatsächlich in und zu dieser Gesellschaft verhalten, denn das Urteil über "den Islam" ist ja bereits gefällt.

Nebenbei erklärt er ja auch einige der Gewährsleute, auf die er sich regelmäßig beruft, zu Faschisten. Unter denen sind ja auch einige erklärte Muslime, die sich kritisch zu konkreten Organisationen oder Strömungen oder zu sozialen oder politischen Fragen im derzeitigen Islam äußern (was ja eine löbliche Tätigkeit ist). Nur eben sicher nicht so, dass sie es zur "demokratischen Tugend" erklären, etwas gegen "den Islam" (TM) zu haben.

#373:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 11:51
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Darf ich dieser Antwort entnehmen, dass der faschistische Tendenzen kein aktuelles sondern ein historisches Problem sind?
Nur dann hätten wir hier einen Godwin vor uns. Ansonsten haben wir es nur mit Deinem Unwillen zu tun, das Problem ernsthaft auszudiskutieren.

Nein, ich meine keineswegs, dass der godwinsche Argumentationsnotstand ausschließlich bei einem Bezug auf den historischen Nationalsozialismus vorliegt. MMn liegt er auch bei anderen völlig sinnentleerten Faschismusvorwürfen vor (ja das ist eine Begriffsausweitung).

Was Du für einen Vergleich des Islam mit dem mit dem Faschismus hältst, war ein Beispiel für die Ablehnung einer Ideologien aus demokratischer Sicht. Wenn Du das wirklich für einen Godwin hältst, habe ich Dich wohl überschätzt.
Genau das, nämlich die Ablehung des Islam aus demokratischer Sicht, macht auch Nagel in dem von mir verlinkten Interview, das Du offensichtlich zu vornehm warst zu lesen, weil Du es besser weißt. Ich kann Dir das aber, sobald ich mehr Zeit habe, gerne nochmal in eigenen Worten bringen, mit direkten Beispielen der Relevanz im täglichen Leben

#374:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 11:54
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Nebenbei erklärt er ja auch einige der Gewährsleute, auf die er sich regelmäßig beruft, zu Faschisten. ...

Lachen Kann man natürlich so lesen, wenn man will. Ich habe Dich wohl wirklich gewaltig überschätzt.

#375:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 12:15
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Es geht ja aber bei fwos "etwas gegen den Islam haben" nicht nur darum, einen Glaubensinhalt, der tatsächlich zum Kern der jeweiligen Religion gehört, zu kritisieren und die Religion als Religion abzulehnen. Wer sagt, dass er meinen Glauben an den gekreuzigten Messias ablehnt, schließt mich noch nicht aus der demokratischen Gesellschaft aus, sondern hat schlicht eine andere weltanschauliche Auffassung als ich.

Ja genau. Das bedeutet aber, daß es nicht per se "gruppenbezogen menschenfeindlich" ist, wenn man "den Islam" oder "das Christentum", also zum Beispiel in Form signifikanter Passagen seiner offiziellen heiligen Bücher, als antidemokratisch oder sogar selbst als "gruppenbezogen menschenfeindlich" bezeichnet. Es ist in etwa so, wie wenn ich die chinesische Verfassung oder Scientology als antidemokratisch kritisiere, damit stehe ich auch nicht allen Chinesen grundsätzlich feindlich gegenüber, selbst wenn sie sich regimetreu verhalten.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Er erklärt es vielmehr zur "demokratischen Tugend", etwas "gegen den Islam zu haben" ... Damit kritisier er nicht mehr nur die Religion als Religion. Er geht damit vielmehr in den politischen Bereich und erklärt diese Religion als Ganzes zur Gefahr für die Demokratie, die in deren Namen zu bekämpfen sei.

Stimmt, aber so ganz falsch finde ich das ehrlichgesagt nicht. Christentum und Islam sind auch politisch, da sie im Kern nicht rein kontemplativ / mystisch / volkskulturell sind, sondern u.a. die Hoheit über konkrete Handlungsfreiheiten einfordern. Natürlich gibt es auch Muslime und Christen, die für die Demokratie kämpfen, die religiöse Vorschriften ignorieren oder gar ablehnen, und mir ist auch klar, daß die Probleme häufig eher an der Kultur als an der Religion hängen - trotzdem kann man die grundlegenden "Memes" der beiden Religionen als nach heutigen Maßstäben demokratie- und aufklärungsfeindlich ansehen, finde ich.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
... Letztlich könnten damit jeder Moscheeverein, jede Gruppe von Muslimen als solchen, jeder Muslim, der seinen Glauben zum Kern seiner Identität rechnet, nicht mehr Leute sein, mit denen man gemeinsam zum Wohl dieser Gesellschaft zusammenarbeiten kann, sondern sie wären grundsätzlich als Gegner dieser Gesellschaft zu betrachten - und zwar völlig unabhängig davon, wie sie sich tatsächlich in und zu dieser Gesellschaft verhalten, denn das Urteil über "den Islam" ist ja bereits gefällt.

Hab jetzt nicht alles gelesen, aber ist dieser Schluß vom Islam/Christentum als solchem auf jeden einzelnen Muslim/Christen wirklich so klar? Wo genau siehst Du diesen Schluß beispielsweise bei fwo?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nebenbei erklärt er ja auch einige der Gewährsleute, auf die er sich regelmäßig beruft, zu Faschisten. Unter denen sind ja auch einige erklärte Muslime, die sich kritisch zu konkreten Organisationen oder Strömungen oder zu sozialen oder politischen Fragen im derzeitigen Islam äußern (was ja eine löbliche Tätigkeit ist). Nur eben sicher nicht so, dass sie es zur "demokratischen Tugend" erklären, etwas gegen "den Islam" (TM) zu haben.

Würdest Du es denn als "gruppenbezogen menschenfeindlich" ansehen, wenn jemand beispielsweise fordert, daß Muslime (oder Christen oder AfD-ler oder Militär oder ...) sich dazu bekennen sollen, daß die Grundrechte im Zweifel höher stehen als religiöse Vorschriften, Tradition, politische Intentionen, Befehle, Corpsgeist oder was auch immer?

#376:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 12:20
    —
step hat folgendes geschrieben:
Würdest Du es denn als "gruppenbezogen menschenfeindlich" ansehen, wenn jemand beispielsweise fordert, daß Muslime (oder Christen oder AfD-ler oder Militär oder ...) sich dazu bekennen sollen, daß die Grundrechte im Zweifel höher stehen als religiöse Vorschriften, Tradition, politische Intentionen, Befehle, Corpsgeist oder was auch immer?

Ich würde eher darauf hinweisen, wie wenig damit getan ist, dass man von Leuten fordert, sich öffentlich zu irgendwas zu bekennen. Gerade das Beispiel Korpsgeist zeigt das ja sehr schön.

#377:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 12:33
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Würdest Du es denn als "gruppenbezogen menschenfeindlich" ansehen, wenn jemand beispielsweise fordert, daß Muslime (oder Christen oder AfD-ler oder Militär oder ...) sich dazu bekennen sollen, daß die Grundrechte im Zweifel höher stehen als religiöse Vorschriften, Tradition, politische Intentionen, Befehle, Corpsgeist oder was auch immer?
Ich würde eher darauf hinweisen, wie wenig damit getan ist, dass man von Leuten fordert, sich öffentlich zu irgendwas zu bekennen. Gerade das Beispiel Korpsgeist zeigt das ja sehr schön.

Klar, der Nutzen ist extrem fraglich. Das weicht dem Problem aber aus. Mir ging es um die Idee dahinter - man könnte so etwas ja auch in die Erziehung / Ausbildung einfließen lassen, also "lernen" statt "sich bekennen". Die Frage ist, ob man einen relativ allgemeinen ideologischen/kulturellen Herkunftskontext (z.B. Mitglied in einer schlagenden Studentenverbindung oder im Opus Dei) als problematisch ansehen darf, oder ob das bereits "gruppenbezogen menschenfeindlich" ist. Oder erst ab einer gewissen Grenze verfasster Verfassungsfeindlichkeit, z.B. verbotene Organisationen.

#378:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 12:47
    —
step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Würdest Du es denn als "gruppenbezogen menschenfeindlich" ansehen, wenn jemand beispielsweise fordert, daß Muslime (oder Christen oder AfD-ler oder Militär oder ...) sich dazu bekennen sollen, daß die Grundrechte im Zweifel höher stehen als religiöse Vorschriften, Tradition, politische Intentionen, Befehle, Corpsgeist oder was auch immer?
Ich würde eher darauf hinweisen, wie wenig damit getan ist, dass man von Leuten fordert, sich öffentlich zu irgendwas zu bekennen. Gerade das Beispiel Korpsgeist zeigt das ja sehr schön.

Klar, der Nutzen ist extrem fraglich. Das weicht dem Problem aber aus. Mir ging es um die Idee dahinter - man könnte so etwas ja auch in die Erziehung / Ausbildung einfließen lassen, also "lernen" statt "sich bekennen". Die Frage ist, ob man einen relativ allgemeinen ideologischen/kulturellen Herkunftskontext (z.B. Mitglied in einer schlagenden Studentenverbindung oder im Opus Dei) als problematisch ansehen darf, oder ob das bereits "gruppenbezogen menschenfeindlich" ist. Oder erst ab einer gewissen Grenze verfasster Verfassungsfeindlichkeit, z.B. verbotene Organisationen.


Kritik ist keine Hetze, Hetze ist keine Kritik.

Die Frage ist aber, ob fwo in der Lage ist, Kritik zu leisten.

Und wenn er dann seine Bassam Tibis bringt, dann ist das BILD-Zeitungs-Niveau und garantiert das Gegenteil von Kritik.

Nagel beschäftigt sich mit den Aussagen des Koran etc. und kennt sich da aus. Auf meine Frage an fwo, was aber die Beschäftigung mit Mohammeds Biografie mit dem Antisemitismus unter Muslimen zu tun hat, im Zusammenhang mit dem Zusammenleben zwischen Juden, Christen, Muslimen über Jahrhunderte, bliebt fwo wieder mal eine Antwort schuldig und weitet ständig das Thema dieses threads aus.

#379:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 15:58
    —
step hat folgendes geschrieben:
....
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Er erklärt es vielmehr zur "demokratischen Tugend", etwas "gegen den Islam zu haben" ... Damit kritisier er nicht mehr nur die Religion als Religion. Er geht damit vielmehr in den politischen Bereich und erklärt diese Religion als Ganzes zur Gefahr für die Demokratie, die in deren Namen zu bekämpfen sei.

Stimmt, aber so ganz falsch finde ich das ehrlichgesagt nicht. Christentum und Islam sind auch politisch, da sie im Kern nicht rein kontemplativ / mystisch / volkskulturell sind, sondern u.a. die Hoheit über konkrete Handlungsfreiheiten einfordern. Natürlich gibt es auch Muslime und Christen, die für die Demokratie kämpfen, die religiöse Vorschriften ignorieren oder gar ablehnen, und mir ist auch klar, daß die Probleme häufig eher an der Kultur als an der Religion hängen - trotzdem kann man die grundlegenden "Memes" der beiden Religionen als nach heutigen Maßstäben demokratie- und aufklärungsfeindlich ansehen, finde ich....

Da bist Du ziemlich dicht am Kern meiner Meinung.
Und da kommt dann der Unterschied ins Spiel: Die Bibel ist göttlich inspiriert, der Koran ist das unverfälschte Wort Gottes, das genau so dem Propheten offenbart wurde.
Die Konsequenz besteht darin, dass die Bibel für die Gläubigen bestimmend ist, der Koran für alle.
Das ist in seiner politischen Wirkung nicht aussagekräftig, ohne dass den Anteil der Fundamentalisten betrachtet, der beim Islam mit den zuletzt ins Land gekommenen Kriegsflüchtlingen, die man in ihrem Fundamentalistenanteil realistisch mit 80-90% annehmen kann (aus PEW-Zahlen für diese Länder) dann für Europa basierend auf den inzwischen älteren Zahlen von Koopmans mit Sicherheit mehr als 50%. Bei ihrem Bevölkerungsanteil bekommen sie in einer Demokratie natürlich nicht die Macht, die Scharia wieder an Stelle der normalen Gesetze und Rechtsprechung zu setzen, gemeindeintern halten sie das aber durch, so dass es da in der Praxis höchst schwierig ist, aus dem Islam auszutreten - das ist nämlich eigentlich ein todeswürdiges Verbrechen, das außerdem die Familie entehrt, die das nicht verhindert. (Habe ich jetzt den Linkt nicht parat, aber es existiert eine Umfrage aus Österreich, bei der sich eine Mehrheit der Muslime dafür aussprach, Apostasie ganz offiziell zu bestrafen.)

Wir bekommen davon in der Praxis nur die Ausnahmefälle mit, wenn die Drangsalierungen auf Basis des Wortes des Propheten in Flüchtlingsheimen stattfinden oder - inzwischen seit Jahrzehnten - bei Aleviten, die seit Jahrzehnten erleben, dass deutsche Behörden da nicht tun, um die islamische Kultur nicht zu stören.

Das heißt, dass die Praxis des orthodoxen Islam - also der Mehrheit der Muslime, rigider ist als z.B. der der ZJ, die ich aus dem selben Grunde nicht mag, was mir bisher niemand angekreidet hat.

step hat folgendes geschrieben:
...
Würdest Du es denn als "gruppenbezogen menschenfeindlich" ansehen, wenn jemand beispielsweise fordert, daß Muslime (oder Christen oder AfD-ler oder Militär oder ...) sich dazu bekennen sollen, daß die Grundrechte im Zweifel höher stehen als religiöse Vorschriften, Tradition, politische Intentionen, Befehle, Corpsgeist oder was auch immer?

Koopmans benutzte in seiner Umfrage eine allgemein anerkannte Definition von Fundamentalismus, in der die Frage nach der Vorrangigkeit der göttlichen Regeln vor den menschgemachten eine zentrale Stellung annimmt. Wir besitzen also eine Selbstauskunft zu dieser Frage.

#380: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Strahli BeitragVerfasst am: 22.09.2018, 22:12
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Strahli hat folgendes geschrieben:
Strahli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Eine reale Grundlage bedeutet nicht automatisch legitim.

Ich habe auch schon Menschen getroffen, die Deutsche pauschal hassen. Pauschaler Hass ist nie legitim. Wenn solche Menschen durch deutsche Kriegsverbrechen traumatisiert wurden, dann hat deren Hass wenigstens eine reale Grundlage und ich kann zumindest nachvollziehen wo der herkommt. Deshalb ist dieser Hass nicht mit dem Hass gleichzusetzen, den man vielen Deutschen vorher gegen Juden ins Hirn gewaschen hatte. Letzterer war voellig irrational und eben ganz ohne jede reale Grundlage. Dass naemlich ein damaliger Deutscher ein reales traumatisches Erlebnis mit einem Juden gehabt hatte, der diesen Hass zumindest erklaeren koennte, duerfte eher die ganz seltene Ausnahme gewesen sein.


Ich verlange aber von Arabern oder Muslimen, die nach Deutschland eingewandert sind, dass sie, wenn sie alle Juden pauschal hassen, dafür einen legitimen Grund und nicht nur eine reale Grundlage haben. Sonst sollen sie gehen.


Ich widerrufe das. Alle Antisemiten, die hetzen, sollen gleich schwer bestraft werden.


Yo! Statt "Ausländer raus!" heisst es jetzt "Kampf dem Antisemitismus!"

Ein leicht durchschaubares Schema. Schade eigentlich für euereins. zynisches Grinsen

Ich verstehe den Sinn Deines Beitrages nicht.


Zuletzt bearbeitet von Strahli am 24.09.2018, 02:42, insgesamt einmal bearbeitet

#381:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.09.2018, 21:21
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step hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Es geht ja aber bei fwos "etwas gegen den Islam haben" nicht nur darum, einen Glaubensinhalt, der tatsächlich zum Kern der jeweiligen Religion gehört, zu kritisieren und die Religion als Religion abzulehnen. Wer sagt, dass er meinen Glauben an den gekreuzigten Messias ablehnt, schließt mich noch nicht aus der demokratischen Gesellschaft aus, sondern hat schlicht eine andere weltanschauliche Auffassung als ich.

Ja genau. Das bedeutet aber, daß es nicht per se "gruppenbezogen menschenfeindlich" ist, wenn man "den Islam" oder "das Christentum", also zum Beispiel in Form signifikanter Passagen seiner offiziellen heiligen Bücher, als antidemokratisch oder sogar selbst als "gruppenbezogen menschenfeindlich" bezeichnet. Es ist in etwa so, wie wenn ich die chinesische Verfassung oder Scientology als antidemokratisch kritisiere, damit stehe ich auch nicht allen Chinesen grundsätzlich feindlich gegenüber, selbst wenn sie sich regimetreu verhalten.

Scientology ist eine heutige, konkrete Organisation, die chinesische Verfassung ist ein moderner und heute als Gesetz gültiger Text, der im Kontext heutigen Staats- und Politikverständnisses entstanden ist. Damit ist selbstverständlich beides in dieser Weise kritisierbar. Wenn man in vergleichbarer Weise konkrte benennbare Organisationen und ihre im Kontext heutigen Politikverständnisses als politische Texte entstandenen Dokumente kritisiert, habe ich dagegen nicht die geringsten Einwände. Mach das zB mit der Hamas und ihrer Charta, und du wirst keinerlei grundsätzliche Einwände von mir hören.

Dasselbe aber mit einer über 1000-jährigen und entsprechend vielgestaltigen Weltreligion und ihren ebenso alten, in völlig anderem Kontext entstandenen und dementsprechend auslegungsbedürftigen heiligen Texten zu machen, ist reiner Bullshit. Wenn man so tut, als wäre "der Islam" eine entsprechend einheitliche Organisation wie Scientology und als wäre der Koran schlicht ein heute ohne größere Auslegungsnotwendigkeit zu lesendes Gesetzbuch, ist das intellektuell armselig und auf dem Niveau der intellektuell schwächsten Salafisten - die meinen nämlich auch genau das. Und das ändert sich auch nicht dadurch, dass diese Historisierung expressis verbis bei vielen Muslimen noch nicht angekommen ist - faktisch gibt es sie nämlich einfach.

step hat folgendes geschrieben:
Stimmt, aber so ganz falsch finde ich das ehrlichgesagt nicht. Christentum und Islam sind auch politisch, da sie im Kern nicht rein kontemplativ / mystisch / volkskulturell sind, sondern u.a. die Hoheit über konkrete Handlungsfreiheiten einfordern. Natürlich gibt es auch Muslime und Christen, die für die Demokratie kämpfen, die religiöse Vorschriften ignorieren oder gar ablehnen, und mir ist auch klar, daß die Probleme häufig eher an der Kultur als an der Religion hängen - trotzdem kann man die grundlegenden "Memes" der beiden Religionen als nach heutigen Maßstäben demokratie- und aufklärungsfeindlich ansehen, finde ich.

Die entsprechenden "Memes" sind aber eben nicht einfach so nach heuitigen Maßstäben zu messen, weil sie nicht in deren Kontext entstanden sind. Das zu tun ist also methodisch einfach Unfug. Sie müssen vielmehr erst auf die heutige Zeit hin ausgelegt werden (ob das nun explizit anerkannt wird oder nicht, das geschieht einfach). Und erst diese heutigen Auslegungen sowie die damit explizit oder implizit verbundene Lebenspraxis kann man dann an heutigen Maßstäben messen. Damit ist man dann aber wieder nicht bei "dem Islam", sondern konkreten Personen oder Organisationen.

Den Schritt kann man nicht überspringen. Wenn man es versucht, wendet man auch eine Auslegung an, nur eben eine willkürlich gewählte fundamentalistische. (Fundamentalisten denken immer, sie wären die am wenigsten willkürlichen Textausleger; wenn man genau hinschaut, merkt man, dass das Gegenteil der Fall ist.)

step hat folgendes geschrieben:
Hab jetzt nicht alles gelesen, aber ist dieser Schluß vom Islam/Christentum als solchem auf jeden einzelnen Muslim/Christen wirklich so klar? Wo genau siehst Du diesen Schluß beispielsweise bei fwo?

Wenn man uneingeschränkte Aussagen über "den Islam" macht, dann sind das Allaussagen mit entsprechendem Gültigkeitsanspruch. Oder man behauptet, dass die, für die die entsprechende Aussage nicht gilt, keine "wahren Schotten" sind. Womit wir wieder beim Fundamentalismus sind, konret beim Takfirismus, nur einem noch albernerem, nämlich von außen.

step hat folgendes geschrieben:
Würdest Du es denn als "gruppenbezogen menschenfeindlich" ansehen, wenn jemand beispielsweise fordert, daß Muslime (oder Christen oder AfD-ler oder Militär oder ...) sich dazu bekennen sollen, daß die Grundrechte im Zweifel höher stehen als religiöse Vorschriften, Tradition, politische Intentionen, Befehle, Corpsgeist oder was auch immer?

Erstens ist so etwas in unserer Gesellschaft ja nun mal nicht üblich (außer bei Staatsdienern - das Militär leistet ja bereits einen entsprechenden Eid). Wenn man das dann auf einmal von einer bestimmten Gruppe verlangt, ohne dass diese als Ganze (!) oder durch eine sie tatsächlich vertretende konkrete Organisation dazu Anlass gegeben hat, ist das natürlich ausgrenzend und diskriminerend.

Zweitens halte ich es für verfehlt, eine solche Rangfolge zu verlangen. Auch da, wo entsprechende Versicherungen verlangt werden (wie bei Staatsdienern), wird ja nie verlangt anzuerkennen, dass die Grundrechte höher stehen als alles andere inkl Religion; es wird einfach nur verlangt, dass anerkannt wird, dass sie gelten. Das reicht ja auch völlig aus. Ich kenne auch keinen demokratischen Staat, der derlei verlangen würde.

Da eine Rangfolge aufzumachen wäre dagegen mMn überflüsig und nicht mit der Gewissensfreiheit zu vereinbaren. Es wäre auch wegen der davon ausgehenden Botschaft idiotisch: Wenn man eine solche Rangfolge verlangt, sendet man die Botschaft, dass man eigentlich erwartet, dass beides nicht miteinander zu vereinbaren ist - und läuft Gefahr, dass die gemeinten Leute dieser Botschaft glauben und eine Auslegung ihrer Religion für richtig halten, bei der das auch so ist. Wenn man auf eine solche Rangfolge verzichtet, sendet man dagegen die Botschaft, dass man die Vereinbarkeit für selbstverständlich hält: Und dass diese Botshaft geglaubt wird, ist ja wünschenswert.

Ich würde ein solches Verlangen, dass man irgendetwas staatlich Gesetztes als allerhöchstes anzuerkennen hätte, als totalitär empfinden und von mir weisen. Und zwar auch dann, wenn es etwas wäre, was ich ohne solche Rangfolge aus vollem Herzen bejahen könnte wie eben die Grundrechte, weil es meinen religiösen Vorstellungen schlicht und einfach entspricht.

#382:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 10:54
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Die Bibel ist göttlich inspiriert, der Koran ist das unverfälschte Wort Gottes, das genau so dem Propheten offenbart wurde.

Ich denke niicht, daß das einen großen Unterschied macht - u.a. deshalb, weil auch das "unverfälschte Wort" extrem auslegungsbedürftig ist, und auch über die Exaktheit der "Inspiration" dürfte große Uneinigkeit herrschen. Und laut tillich ist das sowieso irrelevant, da beide Schriften schon so alt sind und im Allgemeinen nicht mehr viel mit der Lebensrealität zu tun haben, auch wenn sie nach wie vor unglaublich hohe Auflagezahlen haben.

Was mich zu dem nächsten Punkt bringt:

fwo hat folgendes geschrieben:
Anteil der Fundamentalisten betrachtet, der beim Islam mit den zuletzt ins Land gekommenen Kriegsflüchtlingen, die man in ihrem Fundamentalistenanteil realistisch mit 80-90% annehmen kann (aus PEW-Zahlen für diese Länder) dann für Europa basierend auf den inzwischen älteren Zahlen von Koopmans mit Sicherheit mehr als 50%.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wenn man so tut, als ... wäre der Koran schlicht ein heute ohne größere Auslegungsnotwendigkeit zu lesendes Gesetzbuch, ist das ... auf dem Niveau der intellektuell schwächsten Salafisten - die meinen nämlich auch genau das. Und das ändert sich auch nicht dadurch, dass diese Historisierung expressis verbis bei vielen Muslimen noch nicht angekommen ist - faktisch gibt es sie nämlich einfach.


Für mich sieht das nach etwas aus, daß man überprüfen könnte. Mir persönlich erscheint Dein Wert (50%-90%) viel zu hoch, auch wenn ich an die Flüchtlinge in den hiesigen Unterkünften denke. Andererseits gefällt mir nicht, daß sich tillich mit einem zahlenmäßig marginalen Historisierungsprozeß zufriedenzugeben scheint, gleichzeitig aber auf ein paar wenige Salafisten verweist. Was stimmt denn nun? Will die Mehrheit der Moslems grundrechtswidrige Schariagesetze oder sind das nur ein paar verrückte Salafisten?

#383:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 11:13
    —
step hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Die Bibel ist göttlich inspiriert, der Koran ist das unverfälschte Wort Gottes, das genau so dem Propheten offenbart wurde.

Ich denke niicht, daß das einen großen Unterschied macht

Doch, tut es.
Im NT gibt es ein paar entscheidende Sätze:
"Mein Reich ist nicht von dieser Welt" und "Gebt Gott was Gottes ist und dem Kaiser, was des Kaiser's ist".
Das macht es selbst dem frommen Christen relativ einfach, unter einem unchristlichen Regime zu leben ohne gleich religiös beleidigt zu sein.
Der Moslem schreit dann gleich nach dem Scharia-Staat.
step hat folgendes geschrieben:

Andererseits gefällt mir nicht, daß sich tillich mit einem zahlenmäßig marginalen Historisierungsprozeß zufriedenzugeben scheint, gleichzeitig aber auf ein paar wenige Salafisten verweist. Was stimmt denn nun? Will die Mehrheit der Moslems grundrechtswidrige Schariagesetze oder sind das nur ein paar verrückte Salafisten?

Ein Blick auf die reale islamische Welt zwischen Marokko und Indonesien ist da lehrreich.
Nirgendwo ist Bewegung in Richtung Säkularisierung, Aufklärung, Liberalisierung festzustellen,
sondern das Gegenteil.

#384:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 11:40
    —
step hat folgendes geschrieben:
Was stimmt denn nun? Will die Mehrheit der Moslems grundrechtswidrige Schariagesetze oder sind das nur ein paar verrückte Salafisten?

Mein Eindruck ist, dass die Mehrheit der Muslime einerseits in ihrem alltäglichen Leben mit unserer Gesellschaftsordnung gut zurechtkommt und sie befürwortet, andererseits aber ein traditionelles Islamverständnis hat, das mit der modernen Lebenswirklichkeit noch nicht ausgeglichen ist, sich aber auf einen religiösen Lebensbereich beschränkt.

Da stehen dann also noch Dinge unausgeglichen nebeneinander. Wie es im Leben der allermeisten Menschen der Fall ist. Das zu bearbeiten braucht Zeit, muss im Alltag aber auch gar nicht zwingend ein Problem sein.

Das dümmste, was man in dieser Situation machen kann, ist mMn einzelne Sätze zum Religionsverständnis abzufragen, davon dann mittels einiger (vielleicht formal durchaus logischer) Folgerungen Haltungen zum Gesellschaftsverständnis abzuleiten (was der Befragte selbst gar nicht tun würde) und dann festzustellen, dass man böse antidemokratische Fundamentalisten vor sich hat - wo sich die Befragten dann nur noch verwundert die Augen reiben.

#385:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 11:42
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Doch, tut es.
Im NT gibt es ein paar entscheidende Sätze:
"Mein Reich ist nicht von dieser Welt" und "Gebt Gott was Gottes ist und dem Kaiser, was des Kaiser's ist".
Das macht es selbst dem frommen Christen relativ einfach, unter einem unchristlichen Regime zu leben ohne gleich religiös beleidigt zu sein.

Sozusagen die christliche Variante von Taq?ya. zwinkern


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 24.09.2018, 11:43, insgesamt 2-mal bearbeitet

#386:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 11:42
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Moslem schreit dann gleich nach dem Scharia-Staat.

Jaja, die täglichen Muslimdemonstrationen für die Scharia in unseren Städten sind natürlich ein Problem. Und eine Regierungsbildung ohne die Scharia-Partei ist in den letzten Jahren ja auch nicht einfach.
Komplett von der Rolle

#387:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 12:03
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Moslem schreit dann gleich nach dem Scharia-Staat.

Jaja, die täglichen Muslimdemonstrationen für die Scharia in unseren Städten sind natürlich ein Problem. Und eine Regierungsbildung ohne die Scharia-Partei ist in den letzten Jahren ja auch nicht einfach.
Komplett von der Rolle


Die Realität ist Deutschland mit der Zuwanderung sieht so aus:

Studie: Mehrheit in Deutschland sieht Zuwanderung als Bereicherung

#388:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 12:13
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Moslem schreit dann gleich nach dem Scharia-Staat.

Jaja, die täglichen Muslimdemonstrationen für die Scharia in unseren Städten sind natürlich ein Problem. Und eine Regierungsbildung ohne die Scharia-Partei ist in den letzten Jahren ja auch nicht einfach.
Komplett von der Rolle


Die Realität ist Deutschland mit der Zuwanderung sieht so aus:

Studie: Mehrheit in Deutschland sieht Zuwanderung als Bereicherung

Realität oder Umfrage? Was denn nun? Sehr glücklich

#389:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 13:02
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Moslem schreit dann gleich nach dem Scharia-Staat.

Jaja, die täglichen Muslimdemonstrationen für die Scharia in unseren Städten sind natürlich ein Problem. Und eine Regierungsbildung ohne die Scharia-Partei ist in den letzten Jahren ja auch nicht einfach.
Komplett von der Rolle


Die Realität ist Deutschland mit der Zuwanderung sieht so aus:

Studie: Mehrheit in Deutschland sieht Zuwanderung als Bereicherung

Realität oder Umfrage? Was denn nun? Sehr glücklich

Gibt die Stichprobenauswahl der Studie diese Aussage überhaupt her? Oder müsste die Überschrift nicht, wie eine Zuschrift unter dem Artikel vorschlägt, Mehrheit der Zuwanderer sieht Deutschland als Bereicherung heissen?

#390:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 14:25
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Moslem schreit dann gleich nach dem Scharia-Staat.

Jaja, die täglichen Muslimdemonstrationen für die Scharia in unseren Städten sind natürlich ein Problem. Und eine Regierungsbildung ohne die Scharia-Partei ist in den letzten Jahren ja auch nicht einfach.
Komplett von der Rolle


Die Realität ist Deutschland mit der Zuwanderung sieht so aus:

Studie: Mehrheit in Deutschland sieht Zuwanderung als Bereicherung

Realität oder Umfrage? Was denn nun? Sehr glücklich

Gibt die Stichprobenauswahl der Studie diese Aussage überhaupt her? Oder müsste die Überschrift nicht, wie eine Zuschrift unter dem Artikel vorschlägt, Mehrheit der Zuwanderer sieht Deutschland als Bereicherung heissen?


Die Stichprobe lässt sich aufschlüsseln in ohne/mit/mit einem bestimmten Migrationshintergrund.

Am Ergebnis ändert dies wenig. In allen Gruppen wird Migration als positiv angesehen.

#391:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 15:05
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Moslem schreit dann gleich nach dem Scharia-Staat.

Jaja, die täglichen Muslimdemonstrationen für die Scharia in unseren Städten sind natürlich ein Problem. Und eine Regierungsbildung ohne die Scharia-Partei ist in den letzten Jahren ja auch nicht einfach.
Komplett von der Rolle


Die Realität ist Deutschland mit der Zuwanderung sieht so aus:

Studie: Mehrheit in Deutschland sieht Zuwanderung als Bereicherung

Realität oder Umfrage? Was denn nun? Sehr glücklich

Gibt die Stichprobenauswahl der Studie diese Aussage überhaupt her? Oder müsste die Überschrift nicht, wie eine Zuschrift unter dem Artikel vorschlägt, Mehrheit der Zuwanderer sieht Deutschland als Bereicherung heissen?


Die Stichprobe lässt sich aufschlüsseln in ohne/mit/mit einem bestimmten Migrationshintergrund.

Am Ergebnis ändert dies wenig. In allen Gruppen wird Migration als positiv angesehen.

Eine Kritik der Studie bezieht sich auf die Ausschöpfungsquote und kommt zum Schluss:

Zitat:
Wenn man trotzdem diese Studie ungerührt und ohne jede Relativierung der Öffentlichkeit präsentiert, verlässt man wissenschaftlichen Boden und übertritt die Grenze zur Propaganda. Offensichtlich wird vom SVR das damit einhergehende Risiko einer Schädigung des wissenschaftlichen Rufes als gering erachtet. Denn wer wird in diesen Zeiten die Überbringer „guter“ Botschaften kritisieren, bloß stellen oder gar zur Rechenschaft ziehen? Und Kritik aus der rechten Ecke steckt der deutsche Migrationsforscher doch wohl locker weg.

#392:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 15:15
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
Am Ergebnis ändert dies wenig. In allen Gruppen wird Migration als positiv angesehen.

Ohne Zweifel. Aber was sagt uns das?
Die Mehrheit der Deutschen hat auch mal .... nee, keinen Godwin jetzt.
Grünwähler sprechen sich bei Umfragen gegen das Auto, für Ökologie usw. aus. Wenn Du Dir ihr Verhalten ansiehst, sind es die Leute mit dem größten Ökologischen Fußabdruck, weil sie alle die Landschaften, die es bald nicht mehr gibt, schnell noch einmal persönlich sehen wollen.

Wir haben zum Flüchtlings-Thema eine jahrelange Berichterstattung hinter uns, die - ich beziehe mich hier auf die Untersuchung von Haller - durch einen Gleichklang von Politik und Medien gekennzeichnet ist und in der Zeitungen eher Volkserzieher waren als Berichterstatter. Was erwartest Du danach von einer Umfrage? Ein abweichendes Ergebnis?

Wir werden seit Jahrzehnten mit Nachrichten zu unserer Gesundheit traktiert, wie wir uns bewegen und was wir essen sollen. Und bei Umfragen kommt raus, dass das allen total wichtig ist, die Industrie kann mit ihren speziellen Angeboten zur Diät, zur Nahrungsergänzung und zum "Function-Food" auch gut davon leben, wie wichtig uns das alles ist, und wenn Du die Leute nicht befragst, sondern einfach über eine Waage laufen lässt, stellst Du fest, was man auch feststellen kann, wenn man sich einfach in einer Fußgängerzone umsieht: Sie sind in der Regel zu fett.

Was also sollen uns diese Zahlen sagen, was für eine Realität bilden sie ab?

#393:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 15:31
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
....
Eine Kritik der Studie bezieht sich auf die Ausschöpfungsquote und kommt zum Schluss:

Zitat:
Wenn man trotzdem diese Studie ungerührt und ohne jede Relativierung der Öffentlichkeit präsentiert, verlässt man wissenschaftlichen Boden und übertritt die Grenze zur Propaganda. Offensichtlich wird vom SVR das damit einhergehende Risiko einer Schädigung des wissenschaftlichen Rufes als gering erachtet. Denn wer wird in diesen Zeiten die Überbringer „guter“ Botschaften kritisieren, bloß stellen oder gar zur Rechenschaft ziehen? Und Kritik aus der rechten Ecke steckt der deutsche Migrationsforscher doch wohl locker weg.

Das kommt noch dazu Cool
Eine Ausschöpfungsquote von 6,4 Prozent, die in der Auswertung weder versucht wird auf ihre Folgen abzuschätzen, noch überhaupt erwähnt wird, lässt mich vermuten, dass man sich im Erziehungsmodus (s.o.) befindet:
Zitat:
Von 136.356 Interviews konnten lediglich 9.298 beziehungsweise 6,4 Prozent auswertbar durchgeführt werden.

#394:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 15:48
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Moslem schreit dann gleich nach dem Scharia-Staat.

Jaja, die täglichen Muslimdemonstrationen für die Scharia in unseren Städten sind natürlich ein Problem. Und eine Regierungsbildung ohne die Scharia-Partei ist in den letzten Jahren ja auch nicht einfach.
Komplett von der Rolle

Stimmt. Scharia-Partei Deutschlands, abgekuerzt SPD.
Man kann's ja mal probieren, dachte der sich wohl.
Anderswo ist man schon weiter, da ist das schonkein Witz mehr.

#395:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 21:11
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Der Moslem schreit dann gleich nach dem Scharia-Staat.

Jaja, die täglichen Muslimdemonstrationen für die Scharia in unseren Städten sind natürlich ein Problem. Und eine Regierungsbildung ohne die Scharia-Partei ist in den letzten Jahren ja auch nicht einfach.
Komplett von der Rolle


Die Realität ist Deutschland mit der Zuwanderung sieht so aus:

Studie: Mehrheit in Deutschland sieht Zuwanderung als Bereicherung

Realität oder Umfrage? Was denn nun? Sehr glücklich

Gibt die Stichprobenauswahl der Studie diese Aussage überhaupt her? Oder müsste die Überschrift nicht, wie eine Zuschrift unter dem Artikel vorschlägt, Mehrheit der Zuwanderer sieht Deutschland als Bereicherung heissen?


Die Stichprobe lässt sich aufschlüsseln in ohne/mit/mit einem bestimmten Migrationshintergrund.

Am Ergebnis ändert dies wenig. In allen Gruppen wird Migration als positiv angesehen.

Eine Kritik der Studie bezieht sich auf die Ausschöpfungsquote und kommt zum Schluss:

Zitat:
Wenn man trotzdem diese Studie ungerührt und ohne jede Relativierung der Öffentlichkeit präsentiert, verlässt man wissenschaftlichen Boden und übertritt die Grenze zur Propaganda. Offensichtlich wird vom SVR das damit einhergehende Risiko einer Schädigung des wissenschaftlichen Rufes als gering erachtet. Denn wer wird in diesen Zeiten die Überbringer „guter“ Botschaften kritisieren, bloß stellen oder gar zur Rechenschaft ziehen? Und Kritik aus der rechten Ecke steckt der deutsche Migrationsforscher doch wohl locker weg.


Broder und seine Internetseite "achgott" ... äh ... "achgut" soll kritisieren können?

Seit wann das denn?

Die sind genau so kritikfähig wie BILD oder PI. Lächerlich.

#396:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 22:50
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die Realität ist Deutschland mit der Zuwanderung sieht so aus:

Studie: Mehrheit in Deutschland sieht Zuwanderung als Bereicherung

Die Realität islamischer Kulturbereicherung sieht so aus.

#397:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 24.09.2018, 23:22
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Broder und seine Internetseite "achgott" ... äh ... "achgut" soll kritisieren können?

Seit wann das denn?

Die sind genau so kritikfähig wie BILD oder PI. Lächerlich.

Kann man auch direkt nachlesen
Tabelle 4 weist unter "nicht neutrale Ausfälle" aus, dass fast 3/4 der zunächst erfolgreich Angerufenen
die Teilnahme verweigern, direkt auflegen, screening oder Interview abbrechen.
Also dann, wenn sie, wie es Usus ist, vom Interviewer erfahren, dass es um Migration/Integration geht.
Wir dürfen vermuten, dass es sich hierbei nicht grade um Migrantenfreunde handelte.

Damit ist die Studie für die Rundablage.

#398:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 02:09
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
Broder und seine Internetseite "achgott" ... äh ... "achgut" soll kritisieren können?

Seit wann das denn?

Die sind genau so kritikfähig wie BILD oder PI. Lächerlich.

Da haben weder Broder noch "seine Internetseite" etwas kritisiert, sondern ein Gastautor, der unter anderem ein Psychologie-Diplom hat. Bei diesem Fach wird relativ viel Wert auf Statistik gelegt, besonders auch auf die statistische Auswertung von Umfragen, eine der Standardmethoden der Psychologie.

Wir können also davon ausgehen, dass der Autor von Statistik erheblich mehr versteht als Du, und das ist genau die Richtung aus der heraus er diese Kritik geschrieben hat. Dieser Kommentar, den Du da abgegeben hast, anscheinend, ohne die kommentierte Kritik auch nur gelesen zu haben, ist leider nicht mehr als eine Demonstration selbstzufriedener Borniertheit.
Wo ist Dein sonst demonstrativ vor Dir her getragener wissenschaftlicher Anspruch?
Wie begründest Du diese Ablehnung inhaltlich?

#399:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 02:19
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die Realität ist Deutschland mit der Zuwanderung sieht so aus:

Studie: Mehrheit in Deutschland sieht Zuwanderung als Bereicherung

Die Realität islamischer Kulturbereicherung sieht so aus.

Ich war etwas gespannt, weil nicht alles, was Du hier verlinkst, stubenrein ist.
Aber was hier vor Gericht steht, ist tatsächlich islamische Kultur.
Deshalb wirst Du kaum ein Echo bekommen.

#400:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 08:54
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die Realität ist Deutschland mit der Zuwanderung sieht so aus:

Studie: Mehrheit in Deutschland sieht Zuwanderung als Bereicherung

Die Realität islamischer Kulturbereicherung sieht so aus.

Ich war etwas gespannt, weil nicht alles, was Du hier verlinkst, stubenrein ist.
Aber was hier vor Gericht steht, ist tatsächlich islamische Kultur.
Deshalb wirst Du kaum ein Echo bekommen.

Natürlich bekommt er ein Echo.
Diesen allerschlimmsten Teilislamischer Kultur für die islamische "Realität" schlechthin zu nehmen, ist wieder mal übelste Hetze auf Stürmer-Niveau.

#401:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 09:56
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Im NT gibt es ein paar entscheidende Sätze: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" und "Gebt Gott was Gottes ist und dem Kaiser, was des Kaiser's ist". Das macht es selbst dem frommen Christen relativ einfach, unter einem unchristlichen Regime zu leben ohne gleich religiös beleidigt zu sein. Der Moslem schreit dann gleich nach dem Scharia-Staat.

- die Bibel ist so selbstwidersprüchlich und auslegungsfähig, daß man alles als übertragen gemeint, kontextuell bedingt, zeitgeistig geprägt ansehen oder sogar in sein Gegenteil drehen kann. Z.B. folgt aus der Jenseitigkeit von Jesus' Reich ja nicht, daß ein diesseitiges religiöses Reich (z.B. einer Kirche oder religiöser Machthaber) ausgeschlossen oder von Gott unerwünscht sei.

- dafür daß das christliche Reich so jenseitig ist, finden sich in der Bibel aber erstaunlich viele Gebote und Verbote, inklusive Homophobie, Misogynie, körperliche Züchtigung (sogar Kinder) usw.; es ist eben keineswegs primär eine kontemplative Religion

- wenn man die bisherige Lebensdauer beider Religionen nimmt, oder von mir aus die Zeit ab 700 uZ., so hat das Christentum mehr diesseitige Gewalt und Tote zu verantworten als der Islam

- viele Moslems wollen gar keinen Scharia-Staat.

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Ein Blick auf die reale islamische Welt zwischen Marokko und Indonesien ist da lehrreich. Nirgendwo ist Bewegung in Richtung Säkularisierung, Aufklärung, Liberalisierung festzustellen, sondern das Gegenteil.

Das war ja über die längste Phase des Christentums ebenso, und ist es teilweise heute noch, etwa in Afrika, Philippinen, bis vor kurzem in Irland, Bayern usw. - ich denke, es hängt mehr mit den Lebensumständen zusammen. Ungebildete Menschen aus traditionellen Dorfgemeinschaften sind nicht primär muslimisch oder christlich, sondern ungebildet und traditionell. Natürlich helfen die Religionen nicht unbedingt bei der Aufklärung, einerseits aus Machtinteresse, andererseits aufgrund ihrer inhärenten Irrationalität.

#402:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 10:03
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die Realität ist Deutschland mit der Zuwanderung sieht so aus:

Studie: Mehrheit in Deutschland sieht Zuwanderung als Bereicherung

Die Realität islamischer Kulturbereicherung sieht so aus.

Ich war etwas gespannt, weil nicht alles, was Du hier verlinkst, stubenrein ist.
Aber was hier vor Gericht steht, ist tatsächlich islamische Kultur.
Deshalb wirst Du kaum ein Echo bekommen.

Natürlich bekommt er ein Echo.
Diesen allerschlimmsten Teilislamischer Kultur für die islamische "Realität" schlechthin zu nehmen, ist wieder mal übelste Hetze auf Stürmer-Niveau.

ts ts ts. von Stürmer-Niveau reden und dann verkürzen bzw verändern, um es als Hetze zu bezeichnen. DonMartin schrieb nur von der Realität der Bereicherung. Da ist weder eine mögliche Schnittmenge noch deren Anteil am Islam Thema. Dass dieser Anteil, der nur im Islam und nicht in der abendländischen Kultur ist - sonst wäre er nicht bereichernd -, die islamische Realität schlechthin ist, also eine Schnittmenge nicht vorhanden sei, dieser Gedanke ist von Dir.

#403:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 11:33
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Was stimmt denn nun? Will die Mehrheit der Moslems grundrechtswidrige Schariagesetze oder sind das nur ein paar verrückte Salafisten?
Mein Eindruck ist, dass die Mehrheit der Muslime einerseits in ihrem alltäglichen Leben mit unserer Gesellschaftsordnung gut zurechtkommt und sie befürwortet, andererseits aber ein traditionelles Islamverständnis hat, das mit der modernen Lebenswirklichkeit noch nicht ausgeglichen ist, sich aber auf einen religiösen Lebensbereich beschränkt.

Da stehen dann also noch Dinge unausgeglichen nebeneinander. Wie es im Leben der allermeisten Menschen der Fall ist. Das zu bearbeiten braucht Zeit, muss im Alltag aber auch gar nicht zwingend ein Problem sein.

Da stimme ich im Prinzip zu, allerdings kann man mE diese Grenze zwischen Alltag und Religion eben nicht wirklich ziehen - Alltag/Umfeld, Kulturtraditionen und Religionsvorschriften bedingen sich wechselseitig. Beispiel Verhüllung: ist eine patriarchalische Kulturtradition, wird religiös untermauert, hat Auswirkungen auf den Alltag. Ebenso Sex vor der Ehe, Rolle der Frau usw.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das dümmste, was man in dieser Situation machen kann, ist mMn einzelne Sätze zum Religionsverständnis abzufragen, ...

Ja, ich denke auch nicht, daß das viel weiterbringt. Meine Strategie wäre, bei den Kindern anzusetzen, die also wirklich in die demokratischen und aufklärerischen gesellschaftlichen Prozesse einzubinden.

#404:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 11:37
    —
step hat folgendes geschrieben:

Ja, ich denke auch nicht, daß das viel weiterbringt. Meine Strategie wäre, bei den Kindern anzusetzen, die also wirklich in die demokratischen und aufklärerischen gesellschaftlichen Prozesse einzubinden.


Du willst doch nicht wirklich empfehlen, Kinder gegen den Willen und die Überzeugungen ihrer Eltern zu erziehen?

#405:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 11:38
    —
step hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Im NT gibt es ein paar entscheidende Sätze: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" und "Gebt Gott was Gottes ist und dem Kaiser, was des Kaiser's ist". Das macht es selbst dem frommen Christen relativ einfach, unter einem unchristlichen Regime zu leben ohne gleich religiös beleidigt zu sein. Der Moslem schreit dann gleich nach dem Scharia-Staat.

- die Bibel ist so selbstwidersprüchlich und auslegungsfähig, daß man alles als übertragen gemeint, kontextuell bedingt, zeitgeistig geprägt ansehen oder sogar in sein Gegenteil drehen kann. Z.B. folgt aus der Jenseitigkeit von Jesus' Reich ja nicht, daß ein diesseitiges religiöses Reich (z.B. einer Kirche oder religiöser Machthaber) ausgeschlossen oder von Gott unerwünscht sei.

- dafür daß das christliche Reich so jenseitig ist, finden sich in der Bibel aber erstaunlich viele Gebote und Verbote, inklusive Homophobie, Misogynie, körperliche Züchtigung (sogar Kinder) usw.; es ist eben keineswegs primär eine kontemplative Religion

- wenn man die bisherige Lebensdauer beider Religionen nimmt, oder von mir aus die Zeit ab 700 uZ., so hat das Christentum mehr diesseitige Gewalt und Tote zu verantworten als der Islam

- viele Moslems wollen gar keinen Scharia-Staat.

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Ein Blick auf die reale islamische Welt zwischen Marokko und Indonesien ist da lehrreich. Nirgendwo ist Bewegung in Richtung Säkularisierung, Aufklärung, Liberalisierung festzustellen, sondern das Gegenteil.

Das war ja über die längste Phase des Christentums ebenso, und ist es teilweise heute noch, etwa in Afrika, Philippinen, bis vor kurzem in Irland, Bayern usw. - ich denke, es hängt mehr mit den Lebensumständen zusammen. Ungebildete Menschen aus traditionellen Dorfgemeinschaften sind nicht primär muslimisch oder christlich, sondern ungebildet und traditionell. Natürlich helfen die Religionen nicht unbedingt bei der Aufklärung, einerseits aus Machtinteresse, andererseits aufgrund ihrer inhärenten Irrationalität.

Wir sind hier nicht in Afrika und wollen - kulturell - auch nicht dahin. Wenn es um den Vergleich der Religionen bzw. die Verhaftung ihrer Anhänger in ihnen geht, sollten wir schon bei uns und in der Gegenwart bleiben - wie lange unsere Domestizierung des Christentums gedauert hat, weißt Du selbst.

Das eigentliche Thema um das es geht, ist auch mit einem Gedankenexperiment besser beschrieben als mit theologischer Theorie: Stell jemanden auf dem Stachus mit einem Schild auf, auf dem steht "Es gibt keinen Gott, Jesus war ein Bankert und die Bibel ist einfach nur ein schlechter Roman", und stelle jemanden auf einem zentralen Platz in Kairo mit einem Schild auf, auf dem steht "Es gibt keinen Gott, Mohammed war einfach bekloppt und der Koran ist schlechte Literatur". Und dann protokolliere den gesundheitlichen Verlauf bei beiden Testpersonen.

Auf der menschlichen Ebene hat Tilman Nagel in einer Vorbemerkung zu "Kann es einen säkularisierten Islam geben" so ausgedrückt, worum es hier geht:
Zitat:
Vorbemerkung
In einer anschließenden Diskussion nach einem Vortrag zum Thema "Krankheit und Sterben in islamischer Sicht" an der Medizinischen Hochschule Hannover, hob eine muslimische Studentin hervor, der Prophet Mohammed habe gesagt, es gebe für jede Krankheit ein Heilmittel, weswegen alle "guten" Behandlungsmethoden "islamisch" seien; überdies habe er einmal einer Verstorbenen den Leib aufschneiden lassen, um einen verschluckten Goldschmuck zu bergen, woraus zu folgern sei, dass der Islam auch die Autopsie billige. Die Absurdität dieser Argumentation, der zufolge angemessene Therapien oder Maßnahmen zur Ermittlung der Todesursache allein unter der Voraussetzung erlaubt sein sollen, dass ein im Jahre 632 in Arabien verstorbener Mann sie guthieß oder eine im äußerlichen Vollzug, nicht einmal in der Zwecksetzung vergleichbare Handlung anordnete, fiel der Mehrheit des Publikums nicht auf; im Gegenteil, es zeigte sich beeindruckt, als die Studentin mit dem Hinweis schloss, man könne an diesen Beispielen die Fortschrittlichkeit des Islam und seine Tauglichkeit für jegliches Zeitalter und jeglichen Ort ablesen.

Solche Ahnungslosigkeit, ja Hilflosigkeit gegenüber einer sich selbstbewusst gebenden, streng religiös fundierten Denkweise ist für unsere säkularisierte Gesellschaft kennzeichnend. Dies sei hier nur angesprochen und am Ende noch einmal aufgegriffen. Worum es auf den folgenden Seiten geht, ist lediglich die Skizzierung einer solchen Denkweise, deren Verfechter in der veröffentlichten Meinung nicht ohne Einfluss und eifrige Fürsprecher sind, nämlich des Islam. Der Leser möge bei der notwendig erweise gedrängten Darstellung im Auge behalten, dass alles, was vorzutragen ist, für den gläubigen Muslimen kein intellektuelles Spiel ist, sondern seine Existenz unmittelbar und tief berührt. Sich dies vorzustellen, ist für jemanden, der an den postmodernen Synkretismus aus unüberschaubar vielen Religions- und Weltanschauungssplittern gewöhnt ist, kein geringes Ansinnen; aber es ist ihm zuzumuten, sofern er die Herausforderung begreifen will, vor der er steht.


Gerade in diesem Forum haben wir uns lang und breit darüber unterhalten, wie und unter welchen Bedingungen der persönliche Übergang vom Gläubigen zum Atheisten stattfindet, dass er zwar als persönliche Entscheidung erlebt wird, aber eben nicht einfach ein Produkt von Information und Intelligenz ist, sondern ohne eine über Jahrhunderte geänderte kulturelle Umgebung und ohne den zusätzlichen Kulturbruch durch den Nationalsozialismus und den 2. Weltkrieg in dieser Einfachheit nie möglich wäre, wie wir das hier erleben. Der religiöse Umbruch oder besser Abbruch, wie wir ihn in der BRD erleben, hat kein geschichtliches Beispiel und unsere Einstellung zur Religion, ob wir uns nun Christen nennen oder uns als Atheisten sehen, ist nicht verallgemeinerbar auf die Gläubigen einer anderen Religion, aus einer anderen Kultur, die im Gegenteil zu unserer gerade fundamentalistischer wird.

Kultur basiert normalerweise nicht auf persönlichen Entscheidungen, sondern auf der Übernahme von den Eltern. So heiratete der in Deutschland geborene junge Mann aus dem Nachbarhaus kein Mädchen, in das er sich verliebt hatte, sondern eins, das der Vater bestimmt hatte, aus dem Dorf in der Türkei, aus dem der Vater gekommen war. Das ist kulturelle Realität, letztlich genauso wie der von DonMartin verlinkte Prozess, der in dieser Dramatik glücklicherweise nicht so häufig ist.

Der Hinweis, dass etwas im Christentum vor x-hundert Jahren auch mal so war, ist unwesentlich für unsere Gegenwart.

#406:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 12:00
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:

Ja, ich denke auch nicht, daß das viel weiterbringt. Meine Strategie wäre, bei den Kindern anzusetzen, die also wirklich in die demokratischen und aufklärerischen gesellschaftlichen Prozesse einzubinden.


Du willst doch nicht wirklich empfehlen, Kinder gegen den Willen und die Überzeugungen ihrer Eltern zu erziehen?

Für die Integration machen wir alles. Wenn wir Derartiges im Ausland beobachten, beschreiben wir das normalerweise als kulturelle Entwurzelung und protokollieren auf der persönlichen Ebene einen überproportionalen Anteil an persönlichen Katastrophen - dazu gehört z.B. die Selbstmordrate bei den Inuit, die durch die arktischen Nächte zwar begünstigt wird, aber nicht wirklich erklärbar ist.

Was mich daran auch fasziniert, ist, dass es prinzipiell ein Mittel gäbe, das zu machen: Das wäre ein verpflichtendes Fach Religionskunde und Religionskritik an allen Schulen. Was noch mehr fasziniert, ist, dass step genauso wie ich weiß, dass dieses Fach dank des Einflusses der christlichen Kirchen nicht allgemein durchsetzbar ist. Außerdem wird es natürlich durch eine zunehmende Größe der Immigrantengemeinden, die die Sicherheit der kulturellen Tradition stärkt, konterkariert.

#407:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 12:04
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ja, ich denke auch nicht, daß das viel weiterbringt. Meine Strategie wäre, bei den Kindern anzusetzen, die also wirklich in die demokratischen und aufklärerischen gesellschaftlichen Prozesse einzubinden.


Du willst doch nicht wirklich empfehlen, Kinder gegen den Willen und die Überzeugungen ihrer Eltern zu erziehen?


Genau das würde ich in der Tat empfehlen. Allerdings muss man sich genau überlegen, wie man das macht. Tatsächlich ist das Schulsystem und die Schulpflicht schon jetzt eine Erziehung der Kinder u.U. auch gegen den Willen und die Überzeugungen der Eltern. Erziehung gegen den Willen der Eltern heißt ja nicht zwingend, dass man den Eltern die Kinder gleich ganz entzieht.

In diesem Kontext halte ich die folgenden zwei Maßnahmen für angebracht:

(1) Ersetzung der Religionsunterrichte durch ein verpflichtendes, historisch-kritisch orientiertes Fach Religionskunde.
(2) Verpflichtende Ganztagsschulen.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 25.09.2018, 12:05, insgesamt einmal bearbeitet

#408:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 12:04
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:

Ja, ich denke auch nicht, daß das viel weiterbringt. Meine Strategie wäre, bei den Kindern anzusetzen, die also wirklich in die demokratischen und aufklärerischen gesellschaftlichen Prozesse einzubinden.


Du willst doch nicht wirklich empfehlen, Kinder gegen den Willen und die Überzeugungen ihrer Eltern zu erziehen?

Für die Integration machen wir alles. Wenn wir Derartiges im Ausland beobachten, beschreiben wir das normalerweise als kulturelle Entwurzelung und protokollieren auf der persönlichen Ebene einen überproportionalen Anteil an persönlichen Katastrophen - dazu gehört z.B. die Selbstmordrate bei den Inuit, die durch die arktischen Nächte zwar begünstigt wird, aber nicht wirklich erklärbar ist.

Was mich daran auch fasziniert, ist, dass es prinzipiell ein Mittel gäbe, das zu machen: Das wäre ein verpflichtendes Fach Religionskunde und Religionskritik an allen Schulen. Was noch mehr fasziniert, ist, dass step genauso wie ich weiß, dass dieses Fach dank des Einflusses der christlichen Kirchen nicht allgemein durchsetzbar ist. Außerdem wird es natürlich durch eine zunehmende Größe der Immigrantengemeinden, die die Sicherheit der kulturellen Tradition stärkt, konterkariert.


Es gibt hier im forum -zig Islam-threads, wo du deine ewig hinkenden Vergleiche zwischen Islam und Christentum in epischer Breite ausrollen kannst - unter ständiger Ignoranz meiner Hinweise auf die Relevanz der jeweiligen Gesamtkulturen, zu denen stets mehr als nur Religionen gehören.

Aber dieses Thema lautet "Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland".

Das ist ein sehr spezielles Thema.

#409:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 12:18
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Du willst doch nicht wirklich empfehlen, Kinder gegen den Willen und die Überzeugungen ihrer Eltern zu erziehen?

Doch, das habe ich schon immer empfohlen. Natürlich nicht nur bei Migrantenkindern zwinkern

#410:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 12:27
    —
step hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Du willst doch nicht wirklich empfehlen, Kinder gegen den Willen und die Überzeugungen ihrer Eltern zu erziehen?

Doch, das habe ich schon immer empfohlen. Natürlich nicht nur bei Migrantenkindern zwinkern

Daumen hoch!

#411:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 12:29
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
... Was noch mehr fasziniert, ist, dass step genauso wie ich weiß, dass dieses Fach dank des Einflusses der christlichen Kirchen nicht allgemein durchsetzbar ist.

Der Einfluß der Kirchen schwindet. Und es gibt andere Möglichkeiten, z.B. gute Lehrer in anderen Fächern, das Internet ...

fwo hat folgendes geschrieben:
Außerdem wird es natürlich durch eine zunehmende Größe der Immigrantengemeinden, die die Sicherheit der kulturellen Tradition stärkt, konterkariert.

Das macht es natürlich nicht einfacher, vor allem wenn man eben nicht integrativ vorgeht und Ghettos bildet. Aber für so eine Migrantenfamilie ist die Wahscheinlichkeit deutlich größer, daß ihre Kinder zu aufgeklärteren Demokraten werden, als für meine Kinder, vom Salafismus oder christlichen Fundamentalismus infiziert oder zum Bergdorfmesserstecher zu werden.

#412:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 12:37
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
....
In diesem Kontext halte ich die folgenden zwei Maßnahmen für angebracht:

(1) Ersetzung der Religionsunterrichte durch ein verpflichtendes, historisch-kritisch orientiertes Fach Religionskunde.
(2) Verpflichtende Ganztagsschulen.

Volle Zustimmung bis auf die Kleinigkeit, die über Deinem Post steht, und die Dir mit Sicherheit auch bekannt ist:
fwo hat folgendes geschrieben:
...
Was mich daran auch fasziniert, ist, dass es prinzipiell ein Mittel gäbe, das zu machen: Das wäre ein verpflichtendes Fach Religionskunde und Religionskritik an allen Schulen. Was noch mehr fasziniert, ist, dass step genauso wie ich weiß, dass dieses Fach dank des Einflusses der christlichen Kirchen nicht allgemein durchsetzbar ist. Außerdem wird es natürlich durch eine zunehmende Größe der Immigrantengemeinden, die die Sicherheit der kulturellen Tradition stärkt, konterkariert.


Was mich noch für diesen Gedanken einnimmt, ist, dass das reichen würde, um Deutschland als Fluchtziel erheblich unattraktiver zu machen.

Wahrscheinlich müsstest Du aber die Parteispitzen aller Parteien (evtl außer der FDP) liquidieren, um den Einfluss der Kirchen soweit zu reduzieren, dass Du dieses Fach durchsetzen könntest.

Um möglichen Missverständnissen vorzubeugen: Der letzte Satz war satirisch und keine Empfehlung.

#413:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 12:50
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Wahrscheinlich müsstest Du aber die Parteispitzen aller Parteien (evtl außer der FDP) liquidieren, um den Einfluss der Kirchen soweit zu reduzieren, dass Du dieses Fach durchsetzen könntest.

Eine Koalition aus FDP und MLPD könnte sowas vielleicht am leichtesten durchsetzen. Lachen

#414:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 12:54
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die Realität ist Deutschland mit der Zuwanderung sieht so aus:

Studie: Mehrheit in Deutschland sieht Zuwanderung als Bereicherung

Die Realität islamischer Kulturbereicherung sieht so aus.

Ich war etwas gespannt, weil nicht alles, was Du hier verlinkst, stubenrein ist.
Aber was hier vor Gericht steht, ist tatsächlich islamische Kultur.
Deshalb wirst Du kaum ein Echo bekommen.

Natürlich bekommt er ein Echo.
Diesen allerschlimmsten Teilislamischer Kultur für die islamische "Realität" schlechthin zu nehmen, ist wieder mal übelste Hetze auf Stürmer-Niveau.

Holla, halt mal den Ball flach, Kollege.
Der Stürmer hat sich seine Geschichte im wesentlichen aus dem Hintern gezogen,
was ich verlinkt habe ist traurige islamische Realität des Jahres 2018, westlicher Zeitrechnung.
Im Islam schreibt man 1440, und so geht's da auch zu.
Oder kannst Du mir ein Beispiel aktueller islamischer Kultur nennen, von dem man sich fortschrittlich bereichert fühlen sollte?
(komm mir jetzt bloss nicht mit bewahrten antiken Schriften, die gab's im griechischen Original auch in Byzanz, jedenfalls bevor es 1453 von den Musels endgültig platt gemacht wurde)

#415:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 13:13
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die Realität ist Deutschland mit der Zuwanderung sieht so aus:

Studie: Mehrheit in Deutschland sieht Zuwanderung als Bereicherung

Die Realität islamischer Kulturbereicherung sieht so aus.

Ich war etwas gespannt, weil nicht alles, was Du hier verlinkst, stubenrein ist.
Aber was hier vor Gericht steht, ist tatsächlich islamische Kultur.
Deshalb wirst Du kaum ein Echo bekommen.

Natürlich bekommt er ein Echo.
Diesen allerschlimmsten Teilislamischer Kultur für die islamische "Realität" schlechthin zu nehmen, ist wieder mal übelste Hetze auf Stürmer-Niveau.

Holla, halt mal den Ball flach, Kollege.
Der Stürmer hat sich seine Geschichte im wesentlichen aus dem Hintern gezogen,
was ich verlinkt habe ist traurige islamische Realität des Jahres 2018, westlicher Zeitrechnung.
Im Islam schreibt man 1440, und so geht's da auch zu.
Oder kannst Du mir ein Beispiel aktueller islamischer Kultur nennen, von dem man sich fortschrittlich bereichert fühlen sollte?
(komm mir jetzt bloss nicht mit bewahrten antiken Schriften, die gab's im griechischen Original auch in Byzanz, jedenfalls bevor es 1453 von den Musels endgültig platt gemacht wurde)


ich hoer immer fortschritt. fortschritt. hier fahren kleinpanzer , genannt suv durch die gegend und wenn man huehnchen isst stirbt die omma an einer pneumonie trotz pillen. und an jeder ecke kann man sich bunte krallen anmontieren lassen.
laecherlich.

#416:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 13:20
    —
step hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
... Was noch mehr fasziniert, ist, dass step genauso wie ich weiß, dass dieses Fach dank des Einflusses der christlichen Kirchen nicht allgemein durchsetzbar ist.

Der Einfluß der Kirchen schwindet. Und es gibt andere Möglichkeiten, z.B. gute Lehrer in anderen Fächern, das Internet ...
....

Ich fange mit dem zweiten an, das nur eine vage Hoffnung ausdrückt, nicht einmal ein Notnagel ist - ganz abgesehen davon, dass der Einfluss der Kirchen bis in die Lehrplankommissionen reicht. Und selbst im relativ heidnischen Schleswig-Holstein stelle ich fest, dass das Christentum auch in theoretisch unreligiösen Fächern wie Philosophie fest verankert ist. Religionskritik wird vermieden. Philosophie statt Religion wird ungern gesehen - auch weil man die Lehrer nicht hat.

Und damit bin ich beim ersten. Carsten Frerk hat in seinem Buch "Kirchenrepublik Deutschland" aufgezeigt, dass der Einfluss der Kirchen im politischen Prozess gegenläufig zur Zahl ihrer Mitglieder steigt.....

#417:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 13:26
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
... verpflichtendes Fach Religionskunde und Religionskritik an allen Schulen ...
Was mich noch für diesen Gedanken einnimmt, ist, dass das reichen würde, um Deutschland als Fluchtziel erheblich unattraktiver zu machen.

Also da würde ich doch glatt dagegen wetten. Die Migranten kommen doch nicht deshalb nach D, weil hier die christlichen Kirchen so mächtig sind und es keine kritische Religionskunde an Schulen gibt. Sondern die kommen her, weil sie glauben, daß sie hier nicht verfolgt werden und wirtschaftliche Perspektiven haben.

#418:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 13:29
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Und selbst im relativ heidnischen Schleswig-Holstein stelle ich fest, dass das Christentum auch in theoretisch unreligiösen Fächern wie Philosophie fest verankert ist. Religionskritik wird vermieden.

Da habe ich wohl Glück gehabt. Ich war auf einem katholischen Gymnasium in NRW, und ich habe im Wahlfach Philosophie Feuerbach, Nietzsche und die Existenzialisten gelesen.

Ich schätze mal, es hängt sehr vom Lehrer ab.

#419:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 13:33
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
wenn man huehnchen isst stirbt die omma an einer pneumonie trotz pillen.

ohne westlichen Fortschritt wäre Deine Omma ggf an pneumonie gestorben auch ohne Hühnchen gegessen zu haben. Oder an TBC. Oder Pocken.
Oder einer anderen Malaise, die man heute ratzfatz kurieren kann.
Oder im Kindbett, evtl gäbe es Dich dann gar nicht.
Wilson hat folgendes geschrieben:
laecherlich.

albern.

#420:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 13:34
    —
step hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
... verpflichtendes Fach Religionskunde und Religionskritik an allen Schulen ...
Was mich noch für diesen Gedanken einnimmt, ist, dass das reichen würde, um Deutschland als Fluchtziel erheblich unattraktiver zu machen.

Also da würde ich doch glatt dagegen wetten. Die Migranten kommen doch nicht deshalb nach D, weil hier die christlichen Kirchen so mächtig sind und es keine kritische Religionskunde an Schulen gibt. Sondern die kommen her, weil sie glauben, daß sie hier nicht verfolgt werden und wirtschaftliche Perspektiven haben.

Falscher Zusammenhang: Die Macht der Kirchen sorgt für den konfessionellen Unterricht, der gleichzeitig dafür sorgt, dass der Nachwuchs der unterschiedlichen Konfessionen gesichert bleibt.

Die Macht der Kirchen sorgt für eine Sicherung der eigenen Tradition und resultiert im Seiteneffekt darin, dass auch die muslimische Tradition nicht gestört wird.

Die Ungestörtheit der eigenen Tradition ist nicht der, aber ein Grund, nach Deutschland zu kommen.

#421:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 13:49
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Oder kannst Du mir ein Beispiel aktueller islamischer Kultur nennen, von dem man sich fortschrittlich bereichert fühlen sollte?
(komm mir jetzt bloss nicht mit bewahrten antiken Schriften, die gab's im griechischen Original auch in Byzanz, jedenfalls bevor es 1453 von den Musels endgültig platt gemacht wurde)

Das Scheidungsrecht im Islam ist gegenüber der katholischen Kirche modern.

#422:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 13:59
    —
worse hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Oder kannst Du mir ein Beispiel aktueller islamischer Kultur nennen, von dem man sich fortschrittlich bereichert fühlen sollte?
(komm mir jetzt bloss nicht mit bewahrten antiken Schriften, die gab's im griechischen Original auch in Byzanz, jedenfalls bevor es 1453 von den Musels endgültig platt gemacht wurde)

Das Scheidungsrecht im Islam ist gegenüber der katholischen Kirche modern.


Nicht nur das. Unter dem Islam entstanden weder Antisemitismus noch Untermenschen-Ideologien (um mal wieder zum thread-Thema zu kommen).

Die aber entstanden unter dem Christentum und sind bis heute virulent - auch wenn zum großen Teil unter säkularen Vorzeichen, aber das ist sekundär.

#423:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 14:01
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
... ganz abgesehen davon, dass der Einfluss der Kirchen bis in die Lehrplankommissionen reicht. Und selbst im relativ heidnischen Schleswig-Holstein stelle ich fest, dass das Christentum auch in theoretisch unreligiösen Fächern wie Philosophie fest verankert ist. Religionskritik wird vermieden. Philosophie statt Religion wird ungern gesehen - auch weil man die Lehrer nicht hat.

Da stimme ich zu und sehe das klar als Mißstand, wie Du.

fwo hat folgendes geschrieben:
Und damit bin ich beim ersten. Carsten Frerk hat in seinem Buch "Kirchenrepublik Deutschland" aufgezeigt, dass der Einfluss der Kirchen im politischen Prozess gegenläufig zur Zahl ihrer Mitglieder steigt. ...

Eine Zeitlang mag das als Gegenreaktion so sein, vielleicht auch, weil bestimmte gesellschaftliche Kräfte von den Kirchen als moralisches Korsett und Opium zugleich profitieren. Aber ich denke, der Trend ist nicht mehr aufzuhalten, außer wir bekämen ein autokratisches Regime (a la Putin).

Zum Beispiel wenn ich heute normale Jugendliche aus München + Umgebung frage, welche Rolle Kirche und Jesus in ihrem Leben spielen, dann antworten hier deutlich mehr als die Hälfte: keine oder nur kleine Rolle. Das wäre noch vor 30 Jahren ganz anders gewesen. D.h. die gehen in den Ethik- oder Religionsuntericht (die tatsächlich leider beide christlich tendenziös sind), aber es schert sie nicht. Der Einfluß der Kirchen auf die politischen Institutionen, etwa Rundfunkräte, Redaktionen, Ethikrat, Lehrpläne usw.) ist also noch groß, der auf die jungen Köpfe ist aber klein.

Und das wissen die Brüder auch ganz genau, jedenfalls die helleren unter ihnen. Wenn man z.B. mal liest, wie sich die EKD verzweifelt abmüht, ein hippe Kirche 2.0 im Netz aufzuziehen und dabei u.a. auch an der Heimatfront scheitert (nämlich ihrem konservativen Flügel) ... das ist schon tragikomisch.

#424:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 14:05
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Und selbst im relativ heidnischen Schleswig-Holstein stelle ich fest, dass das Christentum auch in theoretisch unreligiösen Fächern wie Philosophie fest verankert ist. Religionskritik wird vermieden.

Da habe ich wohl Glück gehabt. Ich war auf einem katholischen Gymnasium in NRW, und ich habe im Wahlfach Philosophie Feuerbach, Nietzsche und die Existenzialisten gelesen.

Ich schätze mal, es hängt sehr vom Lehrer ab.


Ich konnte Religion zugunsten von Philosophie ebenfalls abwählen.

So etwas ist schon sehr wichtig, finde ich, diese Wahlfreiheit zu haben.

Ich weiß gar nicht, wie man es später wieder gut machen kann, als Kind und Jugendlicher religiösen Müll inhalieren zu müssen.

#425:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 14:24
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich konnte Religion zugunsten von Philosophie ebenfalls abwählen.

Ich nicht. Ich hatte bis zum Ende Religionsunterricht und konnte Philosophie zusätzlich wählen.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
So etwas ist schon sehr wichtig, finde ich, diese Wahlfreiheit zu haben.

Finde ich nicht. Sowas wie konfessionell gebundener Religionsunterricht hat an Schulen nichts verloren - auch nicht als freie Wahl.

#426:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 14:25
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Ich weiß gar nicht, wie man es später wieder gut machen kann, als Kind und Jugendlicher religiösen Müll inhalieren zu müssen.

Auch nicht schwieriger als beim Rauchen, wenn man rechtzeitig genug damit aufhört.

#427:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 14:26
    —
Mr. Green

#428:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 14:33
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Ich weiß gar nicht, wie man es später wieder gut machen kann, als Kind und Jugendlicher religiösen Müll inhalieren zu müssen.

Auch nicht schwieriger als beim Rauchen, wenn man rechtzeitig genug damit aufhört.

Ich glaube, das eine hat nichts mit dem andern zu tun.
Ich bin sowohl als auch "ex".
Ex-Gläubiger, weil ich im Laufe der zeit immer mehr unlogisches und widersprüchliches gesehen habe.
Ex-Raucher, weil ich es gehasst habe, von irgend etwas (zumal noch überflüssiges und ungesundes) abhängig zu sein.

#429:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 14:39
    —
step hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
... Was noch mehr fasziniert, ist, dass step genauso wie ich weiß, dass dieses Fach dank des Einflusses der christlichen Kirchen nicht allgemein durchsetzbar ist.

Der Einfluß der Kirchen schwindet. Und es gibt andere Möglichkeiten, z.B. gute Lehrer in anderen Fächern, das Internet ...

fwo hat folgendes geschrieben:
Außerdem wird es natürlich durch eine zunehmende Größe der Immigrantengemeinden, die die Sicherheit der kulturellen Tradition stärkt, konterkariert.

Das macht es natürlich nicht einfacher, vor allem wenn man eben nicht integrativ vorgeht und Ghettos bildet. Aber für so eine Migrantenfamilie ist die Wahscheinlichkeit deutlich größer, daß ihre Kinder zu aufgeklärteren Demokraten werden, als für meine Kinder, vom Salafismus oder christlichen Fundamentalismus infiziert oder zum Bergdorfmesserstecher zu werden.

So ist es.
Auffallend ist auch, dass in ziemlich viele moslemisch geprägten Familien ein Weihnachtsbaum steht. zwinkern

#430:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 14:44
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Holla, halt mal den Ball flach, Kollege.
Der Stürmer hat sich seine Geschichte im wesentlichen aus dem Hintern gezogen,
was ich verlinkt habe ist traurige islamische Realität des Jahres 2018, westlicher Zeitrechnung.
Im Islam schreibt man 1440, und so geht's da auch zu.
Oder kannst Du mir ein Beispiel aktueller islamischer Kultur nennen, von dem man sich fortschrittlich bereichert fühlen sollte?
(komm mir jetzt bloss nicht mit bewahrten antiken Schriften, die gab's im griechischen Original auch in Byzanz, jedenfalls bevor es 1453 von den Musels endgültig platt gemacht wurde)


Du bist ein Hetzer vor dem Herrn.
Gschwind so mal eben schlappe 1,6 Milliarden Menschen gleich zu schalten, und für Banausen zu schelten.
Das sagt jemand aus eine Volksgruppe, die mordend durch Europa gezogen sind.
Das ist mir zu hoch. Sowas verstehe ich nicht.

#431:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 15:33
    —
Ich meine, die folgende Meldung könnte auch im AfD-thread stehen. Ich habe mich aber doch für dieses Thema entschieden, weil ich die Begründung für die Errichtung einer jüdischen Gruppe in der AfD wichtiger finde als die Tatsache, dass es jüdische Mitglieder in der AfD gibt (was ja als Meldung nichts Neues wäre):

Zitat:
Anfang Oktober wollen jüdische Mitglieder der AfD eine Vereinigung gründen. Die Partei sei die einzige in Deutschland, die den muslimischen Judenhass nicht verharmlose.

Jüdische Mitglieder der AfD wollen Anfang Oktober eine bundesweite Vereinigung gründen.

"Die AfD ist die einzige Partei der Bundesrepublik, die [...] muslimischen Judenhass thematisiert, ohne diesen zu verharmlosen", schrieb Gründungsmitglied Dimitri Schulz am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Eine "Masseneinwanderung junger Männer aus dem islamischen Kulturkreis" sei wegen deren "antisemitischen Sozialisation" jüdischem Leben in Deutschland abträglich. (...)

Über den endgültigen Namen werde noch entschieden, vorläufig nenne man sich "JAfD". Zur Gründungsveranstaltung werden die AfD-Bundesvorstandsmitglieder Beatrix von Storch und Joachim Kuhs erwartet.

Laut Schulz sollen auch der hessische AfD-Sprecher Robert Lambrou und die ehemalige CDU-Abgeordnete Erika Steinbach ein Grußwort sprechen.


https://web.de/magazine/politik/juden-verein-afd-gruenden-33181004


Dass diese Leute mit ihrer Ansicht völlig falsch liegen, sollte klar sein. Aber dennoch profitiert nun auch die AfD davon, dass selbst ihre jüdischen Mitglieder jenen Mythos eines antimuslimischen Antisemitismus vor sich her beten.

Wichtig ist deshalb ganz besonders die analytische Begriffsklärung im Zusammenhang mit der historischen Aufarbeitung des Antisemitismus, damit nicht plötzlich eine AfD sich quasi ein antifaschistisches Mäntelchen umhängen kann.

Aber auch unabhängig davon ist die wissenschaftliche Arbeit wichtig.

#432:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 16:21
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Wichtig ist deshalb ganz besonders die analytische Begriffsklärung im Zusammenhang mit der historischen Aufarbeitung des Antisemitismus, damit nicht plötzlich eine AfD sich quasi ein antifaschistisches Mäntelchen umhängen kann.

Als echte und einzig wahre Antifaschisten solltest du und deine Kumpanen für den Begriff ein Gebrauchsmusterschutz eintragen lassen. Lachen

#433:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 16:30
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Wichtig ist deshalb ganz besonders die analytische Begriffsklärung im Zusammenhang mit der historischen Aufarbeitung des Antisemitismus, damit nicht plötzlich eine AfD sich quasi ein antifaschistisches Mäntelchen umhängen kann.

Als echte und einzig wahre Antifaschisten solltest du und deine Kumpanen für den Begriff ein Gebrauchsmusterschutz eintragen lassen. Lachen

Schon wieder ein grammatikalischer Schnitzer.

#434:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 16:39
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Wichtig ist deshalb ganz besonders die analytische Begriffsklärung im Zusammenhang mit der historischen Aufarbeitung des Antisemitismus, damit nicht plötzlich eine AfD sich quasi ein antifaschistisches Mäntelchen umhängen kann.

Als echte und einzig wahre Antifaschisten solltest du und deine Kumpanen für den Begriff ein Gebrauchsmusterschutz eintragen lassen. Lachen

Schon wieder ein grammatikalischer Schnitzer.

Zwei.

#435:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 18:04
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Dass dieser Anteil, der nur im Islam und nicht in der abendländischen Kultur ist - sonst wäre er nicht bereichernd -, die islamische Realität schlechthin ist, also eine Schnittmenge nicht vorhanden sei, dieser Gedanke ist von Dir.

Geenaauu. Wenn er sagt, das sei "islamische Realität" ohne irgendeine Einschränkung vorzunehmen, dann meint er damit natürlich nicht uneingeschränkt die Realität des Islams allgemein und will auch keinesfalls uneingeschränkt den Islam insgesamt damit angreifen, sondern er will nur ganz sachlich feststellen, dass es so etwas gibt. Klar.
Pillepalle

Das ist genau die formal nicht völlig unmögliche, konkret aber außergewöhnlich abwegige Deutung, die rechte Hetzer so gerade noch offen lassen, damit die Hetzerversteher dann sofort anfangen können, die Hetze zu relativieren. Während für alle anderen die Botschaft "So sind die Musel" sonnenklar ist.

#436:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 18:10
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Hinweis, dass etwas im Christentum vor x-hundert Jahren auch mal so war, ist unwesentlich für unsere Gegenwart.

Keineswegs. An diesem Beispiel sieht man, dass Religionen sich entwickeln können. An diesem Wissen entscheidet sich, ob man redlicherweise sagen kann: "Soundso ist 'der Islam' und deswegen kann er nicht integriert werden und muss hier weg", oder "Diese und jenen Anteile im Islam sind mit unserer Gesellschaft nicht zu vereinbaren, aber jede Religion kann sich verändern."

#437:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 18:15
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Holla, halt mal den Ball flach, Kollege.
Der Stürmer hat sich seine Geschichte im wesentlichen aus dem Hintern gezogen,
was ich verlinkt habe ist traurige islamische Realität des Jahres 2018, westlicher Zeitrechnung.

Nö. Der Stürmer hat zwar sicher eine Menge erfunden, aber er hat darüber hinaus sicher auch jedes tatsächliche, von einem Juden begangene Verbrechen dankbar aufgegriffen, aufgebauscht und zum Beweis für die Schreicklichkeit "der Juden" erklärt. Also im Prinzip die Methode PI&Co, wovon du dich anscheinend so gern inspirieren lässt.

#438:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 18:20
    —
step hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
... verpflichtendes Fach Religionskunde und Religionskritik an allen Schulen ...
Was mich noch für diesen Gedanken einnimmt, ist, dass das reichen würde, um Deutschland als Fluchtziel erheblich unattraktiver zu machen.

Also da würde ich doch glatt dagegen wetten. Die Migranten kommen doch nicht deshalb nach D, weil hier die christlichen Kirchen so mächtig sind und es keine kritische Religionskunde an Schulen gibt. Sondern die kommen her, weil sie glauben, daß sie hier nicht verfolgt werden und wirtschaftliche Perspektiven haben.

Wie jetzt? Du meinst nicht, dass sich Migranten vor ihrem Aufbruch über die Regelungen über den Stellenwert von konfessionellem Religionsunterricht im deutschen Schulsystem informieren, sondern ihnen eher die Lage in Bezug auf Sicherheit, Bürgerrechte und Wirtschaft wichtig ist? Du Islamistenverhamrloser ...

#439:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 18:25
    —
Das gehört wohl in diesen Thread:

Juden wollen Verein in der AfD gründen

Zitat:
"Die AfD ist die einzige Partei der Bundesrepublik, die [...] muslimischen Judenhass thematisiert, ohne diesen zu verharmlosen", schrieb Gründungsmitglied Dimitri Schulz am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.


Nun ja... die Partei hat noch ganz andere Alleinstellungsmerkmale. Aber die sind wohl nur Fliegenschiss.

#440:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 18:40
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wie jetzt? Du meinst nicht, dass sich Migranten vor ihrem Aufbruch über die Regelungen über den Stellenwert von konfessionellem Religionsunterricht im deutschen Schulsystem informieren, sondern ihnen eher die Lage in Bezug auf Sicherheit, Bürgerrechte und Wirtschaft wichtig ist? Du Islamistenverhamrloser ...

Jetzt wo Du's sagst - die Kirchen unterhalten natürlich Vorposten in Irak und Afghanistan, die den Leuten den unaufgeklärten deutschen Religionsunterricht schmackhaft machen. Da gehen die Werber aus den anderen Ländern regelmäßig leer aus!

#441:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 19:05
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Dass dieser Anteil, der nur im Islam und nicht in der abendländischen Kultur ist - sonst wäre er nicht bereichernd -, die islamische Realität schlechthin ist, also eine Schnittmenge nicht vorhanden sei, dieser Gedanke ist von Dir.

Geenaauu. Wenn er sagt, das sei "islamische Realität" ohne irgendeine Einschränkung vorzunehmen, dann meint er damit natürlich nicht uneingeschränkt die Realität des Islams allgemein und will auch keinesfalls uneingeschränkt den Islam insgesamt damit angreifen, sondern er will nur ganz sachlich feststellen, dass es so etwas gibt. Klar.
Pillepalle

Du brauchst leider Nachhilfe in Mengenlehre und Du zitierst verkürzt, um Deine Missdeutung zu begründen.
Er sagt eben nicht das sei "islamische Realität", sondern er schreibt von "der Realität islamischer Kulturbereicherung". Die Bereicherung ist das außerhalb der Schnittmenge.

Oder auf Theologenniveau: Wenn Du ein Buch mit 10 Märchen hast und Dir jemand ein Buch schenkt, in dem 11 Märchen sind, dann bestünde die Realität der Bereicherung in dem einen neuen Märchen und diese Formulierung würde nicht bedeuten, dass dieses Buch nur dieses Märchen enthielte, auch wenn Trottel auf diese Idee kommen könnten.

#442:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 19:15
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Hinweis, dass etwas im Christentum vor x-hundert Jahren auch mal so war, ist unwesentlich für unsere Gegenwart.

Keineswegs. An diesem Beispiel sieht man, dass Religionen sich entwickeln können. An diesem Wissen entscheidet sich, ob man redlicherweise sagen kann: "Soundso ist 'der Islam' und deswegen kann er nicht integriert werden und muss hier weg", oder "Diese und jenen Anteile im Islam sind mit unserer Gesellschaft nicht zu vereinbaren, aber jede Religion kann sich verändern."

Von welchen Zeiträumen reden wir hier?
So wie Du argumentierst, würdest Du jemandem, der einen Schutzhund will, auch einen Chihuahua verkaufen und das damit begründen, dass die Geschichte der Hundezucht gezeigt hat, dass die Möglichkeit bestünde, dass das mal ein Schutzhund würde.

#443:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 19:34
    —
Hübsch. Das nehm ich in meine Beispielsammlung für "Warum Islamophobie oft strukturanalog zum Rassismus ist" auf.

Hunderassen als Vergleich, nee klar ...

#444:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:00
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hübsch. Das nehm ich in meine Beispielsammlung für "Warum Islamophobie oft strukturanalog zum Rassismus ist" auf.

Hunderassen als Vergleich, nee klar ...

Lachen
Aber für uns alle.

Da Du es anscheinend nicht alleine verstehst: Es handelt sich um eine Metapher, die auf die Zahl der Generationen hinweist, die für so eine Änderung nötig sind. Deshalb beginnt der Post mit:
Von welchen Zeiträumen reden wir hier.

Also: Unter der Bedingung, dass das gesamte Zitat mit deiner erfrischenden Bereitwilligkeit der Religionen sich, ohne wesentlich Zeit dafür zu benötigen, zu ändern, im Zusammenhang bleibt, damit andere mitlachen können, kannst Du das Zitat gerne verwenden.


Zuletzt bearbeitet von fwo am 25.09.2018, 20:01, insgesamt einmal bearbeitet

#445:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:00
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Unter dem Islam entstanden weder Antisemitismus noch Untermenschen-Ideologien ...

Das stimmt beides nicht.

#446:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:09
    —
step hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wie jetzt? Du meinst nicht, dass sich Migranten vor ihrem Aufbruch über die Regelungen über den Stellenwert von konfessionellem Religionsunterricht im deutschen Schulsystem informieren, sondern ihnen eher die Lage in Bezug auf Sicherheit, Bürgerrechte und Wirtschaft wichtig ist? Du Islamistenverhamrloser ...

Jetzt wo Du's sagst - die Kirchen unterhalten natürlich Vorposten in Irak und Afghanistan, die den Leuten den unaufgeklärten deutschen Religionsunterricht schmackhaft machen. Da gehen die Werber aus den anderen Ländern regelmäßig leer aus!

zwinkern Ich glaube ihr unterschätzt unsere Flüchtlinge. Ich habe sogar schon mal welche mit Handys gesehen.

Außerdem gibt es bereits Elternproteste wegen des Aufklärungsunterrichtes, wie bei durchgeknallten Christen auch. Wenn wir dieses Programm um ein verpflichtendes Fach ergänzen würden, das aus islamischer Sicht den Mohammed schlecht macht, würden die ganz wenigen Handys in Flüchtlingshänden mit Sicherheit diese Nachricht bis nach Hause bringen, so wie sie auch die schönen Bilder der Kanzlerin verbreitet haben.

#447:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:11
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
... Von welchen Zeiträumen reden wir hier.

Natürlich sollte man sich keine schlimme Ideologie holen, nur weil sie sich vielleicht später mal wandelt. Mir wären da bessere Beispiele als Hunderassen eingefallen zwinkern

Aber andererseits - hattest Du nicht oben noch argumentiert, das Christentum sein aufgrund einer bestimmten Bibelstelle friedlicher? Hat wohl nahezu evolutionäre Zeiträume gedauert, die Stelle zu lesen ...

#448:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:13
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Da Du es anscheinend nicht alleine verstehst: Es handelt sich um eine Metapher, die auf die Zahl der Generationen hinweist, die für so eine Änderung nötig sind. Deshalb beginnt der Post mit:
Von welchen Zeiträumen reden wir hier.

Ja, richtig. Der Vergleich (OT: =/= Metapher) bezieht sich auf Zeiträume vieler Generationen, wodurch dem gemeinten Gegenstand eine extrem geringe Veränderbarkeit zugewiesen wird, die kritisierten Punkte also nahezu essenzialistisch gesehen werden, wohingegen eine Veränderung durch kulturelle Umstände kaum in Betracht kommt. Genau das habe ich gemeint.

Dazu kommen dann noch diverse äußerst unpassende Konnotationen; so beinhaltet der Vergleich praktisch notwendig einen Züchter gegenüber dem Züchtungsobjekt.

Wenn ich diese Vorstellungen kritisiere, meine ich übrigens nicht, dass Veränderungen passieren könnten, "ohne wesentlich Zeit zu benötigen". Nur eben nicht durch biologische Rhythmen wie Generationenfolgen bestimmte Zeiträume, sondern durch kulturelle Umstände wie historische Umstände, Begegnung, Austausch.

#449:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:19
    —
step hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
... Von welchen Zeiträumen reden wir hier.

Natürlich sollte man sich keine schlimme Ideologie holen, nur weil sie sich vielleicht später mal wandelt. Mir wären da bessere Beispiele als Hunderassen eingefallen zwinkern

Aber andererseits - hattest Du nicht oben noch argumentiert, das Christentum sein aufgrund einer bestimmten Bibelstelle friedlicher? Hat wohl nahezu evolutionäre Zeiträume gedauert, die Stelle zu lesen ...

Sehr richtig. Das hat sehr lange gedauert, obwohl nichts vom unverfälschten Wort Gottes in der Bibel steht - das ist relativ zum Christentum ein zusätzliches Handycap des Islam. Aber seitdem liest man die Bibel hier in Europa mehrheitlich so. Wo ist da ein andererseits?

#450:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:19
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wie jetzt? Du meinst nicht, dass sich Migranten vor ihrem Aufbruch über die Regelungen über den Stellenwert von konfessionellem Religionsunterricht im deutschen Schulsystem informieren, sondern ihnen eher die Lage in Bezug auf Sicherheit, Bürgerrechte und Wirtschaft wichtig ist? Du Islamistenverhamrloser ...

Jetzt wo Du's sagst - die Kirchen unterhalten natürlich Vorposten in Irak und Afghanistan, die den Leuten den unaufgeklärten deutschen Religionsunterricht schmackhaft machen. Da gehen die Werber aus den anderen Ländern regelmäßig leer aus!

zwinkern Ich glaube ihr unterschätzt unsere Flüchtlinge. Ich habe sogar schon mal welche mit Handys gesehen.

Außerdem gibt es bereits Elternproteste wegen des Aufklärungsunterrichtes, wie bei durchgeknallten Christen auch. Wenn wir dieses Programm um ein verpflichtendes Fach ergänzen würden, das aus islamischer Sicht den Mohammed schlecht macht, würden die ganz wenigen Handys in Flüchtlingshänden mit Sicherheit diese Nachricht bis nach Hause bringen, so wie sie auch die schönen Bilder der Kanzlerin verbreitet haben.

Naja. Die Flüchtlinge/Migranten, die ich kenne, haben eher Sorgen wie Kinderarzt, Kindergartenplatz usw., ärgern sich, wenn ihre Kinder eine andere Empfehlung für die weiterführende Schule bekommen, als den Noten entspräche, oder beschäftigen sich gedanklich damit (im SInne von: stolz auf das Kind vs. Selbstzweifel), dass das Kind schneller Deutsch lernt als sie selbst. Von Problemen wie "Mein Kind hat voll haram Aufklärungsunterricht" habe ich noch nichts mitbekommen; ein Massenphänomen scheint das nicht gerade zu sein.

#451:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:35
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Außerdem gibt es bereits Elternproteste wegen des Aufklärungsunterrichtes, wie bei durchgeknallten Christen auch.

Ganz genau - das Gegenstück zu den Evangelikalen gibts bei den Moslems natürlich auch. Die protestieren auch gegen Abtreibung usw. und treffen sich evtl. mit den Pegidisten, die sich vor allgemeiner Verschwulung durch die Lehrpläne fürchten. Die Evangelikalen werden übrigens im Gegensatz zu den Evangelen auch derzeit nicht weniger. Finde ich nicht toll, ist für mich eher so was wie Drogensucht.

fwo hat folgendes geschrieben:
Wenn wir dieses Programm um ein verpflichtendes Fach ergänzen würden, das aus islamischer Sicht den Mohammed schlecht macht, würden die ganz wenigen Handys in Flüchtlingshänden mit Sicherheit diese Nachricht bis nach Hause bringen, so wie sie auch die schönen Bilder der Kanzlerin verbreitet haben.

Und? Die Fundis würden deutsche Fahnen verbrennen und vielleicht sogar Anschläge planen wie nach den dänischen oder frz. Karikaturen. Aber die Flüchtlinge? Die haben ganz andere Probleme und Motivationen. Übrigens würden sicher mehr Flüchtlinge nach DK und FR gehen, wenn man sie denn ließe.

Versteh mich nicht falsch - ich bin nicht fürs Kuschen vor den Religionen, im Gegenteil. Einen distanziert-faktenorientierten Unterricht über das Wirken Mohammeds, Jesus und die unverklärte Geschichte der großen Religionen bis heute müßten die kleinen Zuwanderer und ihre Eltern mAn schon ertragen. Ebenso wie auch Evolution, ähh ... Rassenkunde.

#452:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:36
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Da Du es anscheinend nicht alleine verstehst: Es handelt sich um eine Metapher, die auf die Zahl der Generationen hinweist, die für so eine Änderung nötig sind. Deshalb beginnt der Post mit:
Von welchen Zeiträumen reden wir hier.

Ja, richtig. Der Vergleich (OT: =/= Metapher) bezieht sich auf Zeiträume vieler Generationen, wodurch dem gemeinten Gegenstand eine extrem geringe Veränderbarkeit zugewiesen wird, die kritisierten Punkte also nahezu essenzialistisch gesehen werden, wohingegen eine Veränderung durch kulturelle Umstände kaum in Betracht kommt. Genau das habe ich gemeint.

Dazu kommen dann noch diverse äußerst unpassende Konnotationen; so beinhaltet der Vergleich praktisch notwendig einen Züchter gegenüber dem Züchtungsobjekt.

Wenn ich diese Vorstellungen kritisiere, meine ich übrigens nicht, dass Veränderungen passieren könnten, "ohne wesentlich Zeit zu benötigen". Nur eben nicht durch biologische Rhythmen wie Generationenfolgen bestimmte Zeiträume, sondern durch kulturelle Umstände wie historische Umstände, Begegnung, Austausch.

Die kulturellen Änderungen im Christentum, um die es geht, benötigten nicht weniger Zeit, als es braucht, um eine neue Hundeart zu züchten, sondern erheblich mehr - die Anzahl der Generationen dürfte in etwa vergleichbar sein. Dein Verkaufsversuch ohne Berücksichtigung der Zeit ist eine grobe Täuschung. Darum geht es.

#453:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:39
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Von Problemen wie "Mein Kind hat voll haram Aufklärungsunterricht" habe ich noch nichts mitbekommen; ein Massenphänomen scheint das nicht gerade zu sein.

Ich kenne immerhin ein Migrantenkind (inzwischen erwachsen), das als Jugendliche/r heimlich - also ohne Wissen der Eltern - in den Aufklärungsunterricht gegangen ist (und zwar gern). Ging aber wohl nur, weil es keine soziale Kontrolle durch Bekannte in derselben Klasse gab.

#454:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:45
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Die kulturellen Änderungen im Christentum, um die es geht, benötigten nicht weniger Zeit, als es braucht, um eine neue Hundeart zu züchten, sondern erheblich mehr - die Anzahl der Generationen dürfte in etwa vergleichbar sein. Dein Verkaufsversuch ohne Berücksichtigung der Zeit ist eine grobe Täuschung. Darum geht es.

Die Christen kamen aber auch nicht von außen in eine bereits aufgeklärte Gesellschaft, die schon da war.

#455:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:49
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Christen kamen aber auch nicht von außen in eine bereits aufgeklärte Gesellschaft, die schon da war.

Höre ich da eine Obergrenze raus?

#456:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:51
    —
step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Christen kamen aber auch nicht von außen in eine bereits aufgeklärte Gesellschaft, die schon da war.

Höre ich da eine Obergrenze raus?

Hä? Am Kopf kratzen

#457:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:52
    —
Nee im Ernst, es muß sich ja nicht "der ganze Islam" ändern (auch das Christentum ist nicht als solches aufgeklärt), sondern konkrete Menschen, speziell Kinder, sollen Demokratie und Menschenrechte lernen. Das geht schneller als eine ganze Religion bzw. Kirche.

#458:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:53
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Christen kamen aber auch nicht von außen in eine bereits aufgeklärte Gesellschaft, die schon da war.
Höre ich da eine Obergrenze raus?
Hä? Am Kopf kratzen

Naja, Dein Argument ist ja nur so lange nachvollziehbar, wie ich mehr Kaffee als Milch habe, sozusagen. Also genügend bereits Aufgeklärte.

#459:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:54
    —
step hat folgendes geschrieben:
Nee im Ernst, es muß sich ja nicht "der ganze Islam" ändern (auch das Christentum ist nicht als solches aufgeklärt), sondern konkrete Menschen, speziell Kinder, sollen Demokratie und Menschenrechte lernen. Das geht schneller als eine ganze Religion bzw. Kirche.

Ich dachte, es geht hier nicht um menschen, sondern um Musels.

Den eindruck bekommt man bei einige User zumindest.

#460:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:57
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich dachte, es geht hier nicht um menschen, sondern um Musels.

Stimmt ja, und bis so ein Musel in einen Mensch evolviert, das kann natürlich dauern.

#461:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 20:58
    —
step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Christen kamen aber auch nicht von außen in eine bereits aufgeklärte Gesellschaft, die schon da war.
Höre ich da eine Obergrenze raus?
Hä? Am Kopf kratzen

Naja, Dein Argument ist ja nur so lange nachvollziehbar, wie ich mehr Kaffee als Milch habe, sozusagen. Also genügend bereits Aufgeklärte.

Also wenn wir hier irgendwann so viele Muslime haben, dass sie die Mehrheit der Bevölkerung stellen, und bis dahin die Aufklärung immer noch nicht in ihrer Mitte angekommen ist, dann wäre natürlich irgendwo auf dem Weg dorthin eine "Obergrenze" überschritten worden. In näherer Zukunft ist das aber wohl eher nicht zu erwarten.

#462:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 21:03
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Unter dem Islam entstanden weder Antisemitismus noch Untermenschen-Ideologien ...

Das stimmt beides nicht.


Das kann man leicht so in den Raum werfen.

Beim Antisemitismus ist der Fall eigentlich geklärt. Da müsstest du auf meine bereits hier gelieferten Quellen eingehen.

Was ist mit der Untermenschen-Ideologie? Gab es in der Islamischen Welt auch *Menschenzoos*, wo sogenannte *Affenmenschen* vorgeführt wurden und wenigstens einen analogen Begriff zum *Untermenschen* wie bei christlichen Kolonialpfaffen, deutschen Hereroschlächtern und Nazis?

Wenn du seriöse Forschungen zum Thema hast, bin ich auf jeden Fall interessiert. Dann her damit! Aber bitte keine Koran-Zitate, es geht darum, ob die genannten Ideologien faktische Bedeutung hatten.

#463:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 21:45
    —
So etwas wie das hier würde ich beispielsweise als originären islamischen Antismitismus ansehen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dhimma#Der_Erlass_des_Abbasidenkalifen_al-Mutawakkil_gegen_die_Dhimmis

Inklusive Judenhüte, gelbe Kleidung usw., wie später auch im Christentum.

Gabs wahrscheinlich schon irgendwo im FGH oder in diesem Thread. Und vermutlich alles unwissenschaftlich bzw. falsche Sorte Wissenschaft.

#464:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 22:44
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Unter dem Islam entstanden weder Antisemitismus noch Untermenschen-Ideologien ...

Das stimmt beides nicht.


Das kann man leicht so in den Raum werfen.

Beim Antisemitismus ist der Fall eigentlich geklärt. Da müsstest du auf meine bereits hier gelieferten Quellen eingehen.

Was ist mit der Untermenschen-Ideologie? Gab es in der Islamischen Welt auch *Menschenzoos*, wo sogenannte *Affenmenschen* vorgeführt wurden und wenigstens einen analogen Begriff zum *Untermenschen* wie bei christlichen Kolonialpfaffen, deutschen Hereroschlächtern und Nazis?

Wenn du seriöse Forschungen zum Thema hast, bin ich auf jeden Fall interessiert. Dann her damit! Aber bitte keine Koran-Zitate, es geht darum, ob die genannten Ideologien faktische Bedeutung hatten.


Gerade im arabischen Raum gab es schon einen Rassismus,
der eigen zu nennen und weitestgehend unbeeinflusst war vom Rassismus europäischer Gesellschaften.

Hier einige Links:

https://www.mena-watch.com/mena-analysen-beitraege/das-tabu-des-arabischen-rassismus-und-sklavenhandels/

Das Tabu des arabischen Sklavenhandels und Rassismus

https://de.qantara.de/inhalt/der-mauretanische-menschenrechtsaktivist-biram-dah-abeid-den-arabischen-rassismus-ueberwinden

Zitat:
"Den arabischen Rassismus überwinden"
In Mauretanien werden noch immer Kinder in die Leibeigenschaft hineingeboren und haben keine Chance, sich jemals wieder daraus zu befreien. Für den mauretanischen Menschenrechtsaktivisten Biram Dah Abeid ist das die extremste Form von arabischem Rassismus in Nordafrika. Mit ihm sprach Claudia Mende.


und nein,
verschiedene Strukturen derer Gesellschaften sind überhaupt nicht mit unserem Mittelalter vergleichbar,
weil das ja immer von 'geschichtsferner' Seite so angestrebt wird.
Als Beispiel sei angeführt, dass es im Rheingau - in den Gegenden des Gebücks - keine Leibeigenschaft gab. Da war der Bauer Herr über sein Feld, der Winzer über seine Reben. Ok,
den Zehnten musste man abführen - und einiges noch ins gemeinschaftliche Wohl investieren. Aber das war es auch auch schon.


dies mal so ergänzt in diesen Thread,
der ja eigentlich als Thema hat:
Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland
und hier steht eben nicht, Antisemitismus der jungen Muslime in Deutschland
auch wenn unser christlicher Humanist und vor allem Moralinquisitor das gerne immer lesen möchte.

Bleibt doch ansonsten bitte mal beim Threadthema - das nämlich um den vor allem unter jungen Muslimen grassierenden Antisemitismus geht - für das ja hier schon hinlänglich Links und Beobachtungen gesetzt wurden.

#465:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 22:54
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

[...] das nämlich um den vor allem unter jungen Muslimen grassierenden Antisemitismus geht - für das ja hier schon hinlänglich Links und Beobachtungen gesetzt wurden.

fett von mir

Vor allem heißt genau was?

#466:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 23:13
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

[...] das nämlich um den vor allem unter jungen Muslimen grassierenden Antisemitismus geht - für das ja hier schon hinlänglich Links und Beobachtungen gesetzt wurden.

fett von mir

Vor allem heißt genau was?


sollte verstärkend wirken,
kann man aber streichen, da ja hier der Vergleich in W-Deutschland, nämlich die jungen Nichtmuslime kaum diesbezüglich auffallen. Sieht man mal von dem letzten Offenbacher Vorfall ab, wobei nicht klar, welcher Religion die jugendlichen Bulgaren angehörten - durchaus möglich, das es Angehörige der türkischen Minderheit in Bulgarien sind, die ja in FFM und Offenbach stark vertreten sind.

Hast Du eigenlich, außer Korrekturen anmahnend, etwas inhaltlich zum Thema zu sagen.
Denn gerade Lesern in der FR-Filterblase unterstelle ich hier eine gewisse Weltfremdheit,
insbesondere da Staiger ja dereinst die Türe für den Antisemiten Haftbefehl in der FR aufschloss,
wie ja allgemein der Alternativfeuilleton damals die Sabber aus dem Mund lief, wenn sie den Azzlackrap nach oben besprachen,
und menschenverachtende Lines passieren ließen.

#467: Schon früher wurder auf Antisemitismus im Deutschrap junger Muslime hingewiesen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 25.09.2018, 23:30
    —
hier ein Artikel von 2012,
ja von 2012!

https://www.welt.de/kultur/musik/article106182968/Kokain-an-die-Juden-von-der-Boerse.html

Zitat:
"Kokain an die Juden von der Börse"
Verse gegen Israel, Maschinengewehre und der Hitler-Gruß: Der deutschsprachige Rap hat ein Antisemitismus-Problem. Besonders provokant sind Haftbefehl und das Duo Celo & Abdi.


https://www.welt.de/kultur/musik/article106182968/Kokain-an-die-Juden-von-der-Boerse.html

Zitat:
"Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude" heißt das Buch des Schriftstellers Arye Sharuz Shalicar. Darin schildert er, wie seine jüdischen Eltern von Berlin-Spandau in den Wedding zogen. Als er dort seine jüdische Herkunft offenbarte, habe er seine besten Freunde umgehend verloren und sei zunehmend Opfer von Gewalttaten muslimischer Jugendlicher geworden.
(...)
Wenn er in einem älteren Lied aber "das Judentum" "verflucht" ("Mama reich mir deine Hand") und in einem Video, das bislang weit mehr als sechs Millionen Besucher registrierte, einer seiner Mitstreiter martialisch mit einer Bazooka-Attrappe auftritt und "Free Palestine" brüllt ("Glänzen"), dann klingen seine Toleranzbekundungen eher nach Schadensbegrenzung.(...)


Und es bedurfte tatsächlich erst der Provokation der diesjährigen Grimmepreisverleihung,
um ein schon seit Jahren relevantes Problem im Hip-Hop der Migranten zu sprechen?

#468:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 07:16
    —
worse hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Oder kannst Du mir ein Beispiel aktueller islamischer Kultur nennen, von dem man sich fortschrittlich bereichert fühlen sollte?
(komm mir jetzt bloss nicht mit bewahrten antiken Schriften, die gab's im griechischen Original auch in Byzanz, jedenfalls bevor es 1453 von den Musels endgültig platt gemacht wurde)

Das Scheidungsrecht im Islam ist gegenüber der katholischen Kirche modern.



Bloss sollten wir nicht unbedingt ausgerechnet die katholische Kirche zum Massstab nehmen.

We can do better than that. Smilie

#469:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 07:19
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Wichtig ist deshalb ganz besonders die analytische Begriffsklärung im Zusammenhang mit der historischen Aufarbeitung des Antisemitismus, damit nicht plötzlich eine AfD sich quasi ein antifaschistisches Mäntelchen umhängen kann.

Als echte und einzig wahre Antifaschisten solltest du und deine Kumpanen für den Begriff ein Gebrauchsmusterschutz eintragen lassen. Lachen

Schon wieder ein grammatikalischer Schnitzer.



Viel schlimmer ist, dass es sich um einen inhaltlichen Schnitzler handelt. Oder war es ein Löwenthaler? Ich kann die beiden so schlecht auseinanderhalten. zwinkern

#470:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 07:24
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Da Du es anscheinend nicht alleine verstehst: Es handelt sich um eine Metapher, die auf die Zahl der Generationen hinweist, die für so eine Änderung nötig sind. Deshalb beginnt der Post mit:
Von welchen Zeiträumen reden wir hier.

Ja, richtig. Der Vergleich (OT: =/= Metapher) bezieht sich auf Zeiträume vieler Generationen, wodurch dem gemeinten Gegenstand eine extrem geringe Veränderbarkeit zugewiesen wird, die kritisierten Punkte also nahezu essenzialistisch gesehen werden, wohingegen eine Veränderung durch kulturelle Umstände kaum in Betracht kommt. Genau das habe ich gemeint.

Dazu kommen dann noch diverse äußerst unpassende Konnotationen; so beinhaltet der Vergleich praktisch notwendig einen Züchter gegenüber dem Züchtungsobjekt.

Wenn ich diese Vorstellungen kritisiere, meine ich übrigens nicht, dass Veränderungen passieren könnten, "ohne wesentlich Zeit zu benötigen". Nur eben nicht durch biologische Rhythmen wie Generationenfolgen bestimmte Zeiträume, sondern durch kulturelle Umstände wie historische Umstände, Begegnung, Austausch.

Die kulturellen Änderungen im Christentum, um die es geht, benötigten nicht weniger Zeit, als es braucht, um eine neue Hundeart zu züchten, sondern erheblich mehr - die Anzahl der Generationen dürfte in etwa vergleichbar sein. Dein Verkaufsversuch ohne Berücksichtigung der Zeit ist eine grobe Täuschung. Darum geht es.



Wir koennen aber nicht darauf warten bis Du eine besser geeignete Migrantenrasse gezüchtet hast, sondern muessen mit den Migranten vorlieb nehmen, die zur Zeit verfügbar sind.

#471:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 07:54
    —
step hat folgendes geschrieben:
So etwas wie das hier würde ich beispielsweise als originären islamischen Antismitismus ansehen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dhimma#Der_Erlass_des_Abbasidenkalifen_al-Mutawakkil_gegen_die_Dhimmis

Inklusive Judenhüte, gelbe Kleidung usw., wie später auch im Christentum.

Gabs wahrscheinlich schon irgendwo im FGH oder in diesem Thread. Und vermutlich alles unwissenschaftlich bzw. falsche Sorte Wissenschaft.


Dhimmis waren nicht nur Juden. Sonderregelungen nur für Juden waren die Ausnahme (etwa beim fanatischen Almohadenherrscher Ya'qub al-Mansur).

Allgemein ist die Dhimmi-Geschichte natürlich eine erhebliche Diskriminierung von religiösen Nichtmuslimen, betraf aber eben nicht nur eine Religion.

#472: Re: Schon früher wurder auf Antisemitismus im Deutschrap junger Muslime hingewie Autor: swifty BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 08:48
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Zitat:
"Kokain an die Juden von der Börse"


Ja, aber mit dieser einen Textzeile, die zudem autobiografisch ist, erschöpft sich Hafts 'Antisemitisums' dann auch schon wieder. Mit den Augen rollen

#473:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 08:52
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
So etwas wie das hier würde ich beispielsweise als originären islamischen Antismitismus ansehen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dhimma#Der_Erlass_des_Abbasidenkalifen_al-Mutawakkil_gegen_die_Dhimmis

Inklusive Judenhüte, gelbe Kleidung usw., wie später auch im Christentum.

Gabs wahrscheinlich schon irgendwo im FGH oder in diesem Thread. Und vermutlich alles unwissenschaftlich bzw. falsche Sorte Wissenschaft.


Dhimmis waren nicht nur Juden. Sonderregelungen nur für Juden waren die Ausnahme (etwa beim fanatischen Almohadenherrscher Ya'qub al-Mansur).

Allgemein ist die Dhimmi-Geschichte natürlich eine erhebliche Diskriminierung von religiösen Nichtmuslimen, betraf aber eben nicht nur eine Religion.



Im Vergleich zu dem zur gleichen Zeit in christlichen Laendern üblichen Umgang mit "Ungläubigen" nach dem Motto "Lass Dich taufen oder wir verbrennen Dich" war diese Praxis allerdings noch relativ menschenrechtskompatibel.

#474:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 09:02
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dhimmis waren nicht nur Juden. ... Allgemein ist die Dhimmi-Geschichte natürlich eine erhebliche Diskriminierung von religiösen Nichtmuslimen, betraf aber eben nicht nur eine Religion.

Richtig, allerdings: Untermenschen bei den Nazis waren auch nicht nur Juden. Rassisten diskriminieren selten nur eine ganz bestimmte Gruppe. Und die Diskriminierung von Juden beinhaltete typisch klischeehafte Rationalisierungen, z.B. bestimmte den Juden kollektiv zugeschriebene Eigenschaften, teilweise andere als den Christen. Alles in allem würde ich das antisemitisch nennen.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sonderregelungen nur für Juden waren die Ausnahme (etwa beim fanatischen Almohadenherrscher Ya'qub al-Mansur).

Zur Widerlegung von Allbehauptungen reichen nun mal Ausnahmen.

#475:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 09:04
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Im Vergleich zu dem zur gleichen Zeit in christlichen Laendern üblichen Umgang mit "Ungläubigen" nach dem Motto "Lass Dich taufen oder wir verbrennen Dich" war diese Praxis allerdings noch relativ menschenrechtskompatibel.

Diese Praxis wurde gegenüber Juden mW nicht angewandt, und christliche Judenverfolgung entstand, soweit mir bekannt, erst im Mittelalter, schwerpunktmäßig ab ~1400. Falls ich da falsch liege, lasse ich mich gern korrigieren.

#476:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 09:11
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Da Du es anscheinend nicht alleine verstehst: Es handelt sich um eine Metapher, die auf die Zahl der Generationen hinweist, die für so eine Änderung nötig sind. Deshalb beginnt der Post mit:
Von welchen Zeiträumen reden wir hier.

Ja, richtig. Der Vergleich (OT: =/= Metapher) bezieht sich auf Zeiträume vieler Generationen, wodurch dem gemeinten Gegenstand eine extrem geringe Veränderbarkeit zugewiesen wird, die kritisierten Punkte also nahezu essenzialistisch gesehen werden, wohingegen eine Veränderung durch kulturelle Umstände kaum in Betracht kommt. Genau das habe ich gemeint.

Dazu kommen dann noch diverse äußerst unpassende Konnotationen; so beinhaltet der Vergleich praktisch notwendig einen Züchter gegenüber dem Züchtungsobjekt.

Wenn ich diese Vorstellungen kritisiere, meine ich übrigens nicht, dass Veränderungen passieren könnten, "ohne wesentlich Zeit zu benötigen". Nur eben nicht durch biologische Rhythmen wie Generationenfolgen bestimmte Zeiträume, sondern durch kulturelle Umstände wie historische Umstände, Begegnung, Austausch.

Die kulturellen Änderungen im Christentum, um die es geht, benötigten nicht weniger Zeit, als es braucht, um eine neue Hundeart zu züchten, sondern erheblich mehr - die Anzahl der Generationen dürfte in etwa vergleichbar sein. Dein Verkaufsversuch ohne Berücksichtigung der Zeit ist eine grobe Täuschung. Darum geht es.



Wir koennen aber nicht darauf warten bis Du eine besser geeignete Migrantenrasse gezüchtet hast, sondern muessen mit den Migranten vorlieb nehmen, die zur Zeit verfügbar sind.

Weder habe ich von einer Migrantenrasse gesprochen, noch davon züchten zu wollen.

Falls Du tatsächlich etwas zum Problem sagen wolltest:
Es ging darum, wie gut "die zur Zeit verfügbaren Migranten" in diese Gesellschaft passen bzw. wie lange sie, bei den Zahlen, in denen sie ins Land gelassen werden, dazu brauchen, mit der europäischen Kultur kompatibel zu sein.

Der alte Rosstäuscher tillich hatte versucht, diesen Zeitraum als unwesentlich darzustellen.

#477:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 09:20
    —
step hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Im Vergleich zu dem zur gleichen Zeit in christlichen Laendern üblichen Umgang mit "Ungläubigen" nach dem Motto "Lass Dich taufen oder wir verbrennen Dich" war diese Praxis allerdings noch relativ menschenrechtskompatibel.

Diese Praxis wurde gegenüber Juden mW nicht angewandt, und christliche Judenverfolgung entstand, soweit mir bekannt, erst im Mittelalter, schwerpunktmäßig ab ~1400. Falls ich da falsch liege, lasse ich mich gern korrigieren.


Die europäischen Juden waren in der Tat die einzige religiöse Minderheit, die im mittelalterlichen Europa mehr oder weniger geduldet wurde. Allerdings nicht immer und überall. In Spanien nach dem Ende der maurischen Herrschaft wurden zunaechst mal Juden genauso grausam verfolgt wie Moslems und so mancher Jude, der z.B. durch Finanzierung mithalf Spanien christlich zu machen, duerfte das später unter der Folter der spanischen Inquisition bitter bereut haben.

Im Grossen und Ganzen hielten sich die christlichen europäischen Gesellschaften "ihre" Juden um durch sie Arbeiten verrichten zu lassen, die den Christen als "suendig" verboten waren, z.B. war das mittelalterliche Bestattungswesen im Wesentlichen Juden vorbehalten und dummerweise das sich entwickelnde Bankwesen lange Zeit auch. (Ja, erst war man sich zu fein fuer das Geldverleihgeschaeft und hinterher warf man den juedischen Bankern vor sich heimtückisch ihr Quasimonopol erschlichen zu haben).

Die guten und als ehrlich geltenden Jobs waren Juden allerdings verboten. Dafuer sorgte schon das Zunftsystem.

Nein. Dass zumindest die Juden in Europa toleriert wurden hatte tatsaechlich rein gar nichts mit Toleranz zu tun, sondern mehr mit der Notwendigkeit sich mit seinen zum grossen Teil sehr unsinnigen religiösen Ver- und Geboten arrangieren zu muessen.
Den "Dhimmis" in islamischen Gesellschaften jener Zeit bot man den deal an gegen die Bezahlung einer Sondersteuer halbwegs unbehelligt und ansonsten mehr oder weniger gleichberechtigt leben zu koennen. Ja, das war ungerecht aber damit konnten die Leute wenigstens leben.

#478:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 09:28
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Da Du es anscheinend nicht alleine verstehst: Es handelt sich um eine Metapher, die auf die Zahl der Generationen hinweist, die für so eine Änderung nötig sind. Deshalb beginnt der Post mit:
Von welchen Zeiträumen reden wir hier.

Ja, richtig. Der Vergleich (OT: =/= Metapher) bezieht sich auf Zeiträume vieler Generationen, wodurch dem gemeinten Gegenstand eine extrem geringe Veränderbarkeit zugewiesen wird, die kritisierten Punkte also nahezu essenzialistisch gesehen werden, wohingegen eine Veränderung durch kulturelle Umstände kaum in Betracht kommt. Genau das habe ich gemeint.

Dazu kommen dann noch diverse äußerst unpassende Konnotationen; so beinhaltet der Vergleich praktisch notwendig einen Züchter gegenüber dem Züchtungsobjekt.

Wenn ich diese Vorstellungen kritisiere, meine ich übrigens nicht, dass Veränderungen passieren könnten, "ohne wesentlich Zeit zu benötigen". Nur eben nicht durch biologische Rhythmen wie Generationenfolgen bestimmte Zeiträume, sondern durch kulturelle Umstände wie historische Umstände, Begegnung, Austausch.

Die kulturellen Änderungen im Christentum, um die es geht, benötigten nicht weniger Zeit, als es braucht, um eine neue Hundeart zu züchten, sondern erheblich mehr - die Anzahl der Generationen dürfte in etwa vergleichbar sein. Dein Verkaufsversuch ohne Berücksichtigung der Zeit ist eine grobe Täuschung. Darum geht es.

Und noch etwas für den Linguisten:
Der Gegenstand meines Bildes war Deine Argumentationsweise und nicht die Muslime. Das war kein Vergleich der Ausdruck Metapher ist absolut passend. Richtig ist allerdings, dass Du mir einen rassistischen Vergleich unterjubeln wolltest.

#479:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 09:38
    —
@beachbernie: Es geht mir nicht darum, das Christentum als tolerant oder die Juden als gleichberechtigt erscheinen zu lassen, das ist ein Strohmann. Meine Kommentare richteten sich zuerst gegen Skeptikers Behauptung, es habe nie muslimischen Antisemitismus gegeben, und dann gegen Deine Behauptung, der sei immer noch besser gewesen als die damalige christliche Praxis "Lass Dich taufen oder wir verbrennen Dich".

#480:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 09:42
    —
step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dhimmis waren nicht nur Juden. ... Allgemein ist die Dhimmi-Geschichte natürlich eine erhebliche Diskriminierung von religiösen Nichtmuslimen, betraf aber eben nicht nur eine Religion.


Richtig, allerdings: Untermenschen bei den Nazis waren auch nicht nur Juden.


Den Begriff "Untermensch" habe ich nicht grundlos gesondert in meine obige Frage aufgenommen. Der christliche Antisemitismus kam über 2 jahrtausende ohne den "Untermenschen" aus; dieser Begriff ist viel jünger, hat aber ebenfalls einen vorfaschistischen Ursprung, wie überhaupt die Nazis nichts selber zu erfinden brauchten in ideologischer Hinsicht. Es war alles schon da in Europa, in Deutschland.

Bei den Nazis überlappten sich bzgl. der Juden der Antisemitismus mit dem "Untermenschen". Dennoch sind das zwei verschiedene Kategorien, die man analytisch trennen muss.

step hat folgendes geschrieben:
Rassisten diskriminieren selten nur eine ganz bestimmte Gruppe. Und die Diskriminierung von Juden beinhaltete typisch klischeehafte Rationalisierungen, z.B. bestimmte den Juden kollektiv zugeschriebene Eigenschaften, teilweise andere als den Christen. Alles in allem würde ich das antisemitisch nennen.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sonderregelungen nur für Juden waren die Ausnahme (etwa beim fanatischen Almohadenherrscher Ya'qub al-Mansur).


Zur Widerlegung von Allbehauptungen reichen nun mal Ausnahmen.


Eine Allaussage habe ich aber nicht getroffen. Ich habe schon hier und da gesagt, dass es im Islam auch Judenfeindschaft gab. Nur war sie nie vergleichbar mit dem Ideologiekomplex, den man als "Antisemitismus" bezeichnen kann.

Auch hier ist wieder sorgfältige Unterscheidung und Analyse notwendig.

Man kann nicht alles in einen Topf werfen, nur weil man meint, es sei ähnlich oder sogar gleich.

#481:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 09:47
    —
step hat folgendes geschrieben:
@beachbernie: Es geht mir nicht darum, das Christentum als tolerant oder die Juden als gleichberechtigt erscheinen zu lassen, das ist ein Strohmann. Meine Kommentare richteten sich zuerst gegen Skeptikers Behauptung, es habe nie muslimischen Antisemitismus gegeben, und dann gegen Deine Behauptung, der sei immer noch besser gewesen als die damalige christliche Praxis "Lass Dich taufen oder wir verbrennen Dich".



Ich wollte Dir das auch nicht unterstellen und der Spruch, auf den ich das aus Gründen der Anschaulichkeit reduziert habe, mag etwas verkürzt sein aber von der Grundtendenz her gab es das schon, was man an der Tatsache ablesen kann, dass zumindest bis zur modernen Migrationsgeschichte christliche Laender praktisch moslemfrei waren, obwohl es zumindest in einigen mal Perioden mit starkem muslimischen Einfluss gab, während in den meisten islamischen Laendern zu jeder Zeit teils uralte christliche Gemeinschaften überleben konnten.

#482:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 10:57
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Im Vergleich zu dem zur gleichen Zeit in christlichen Laendern üblichen Umgang mit "Ungläubigen" nach dem Motto "Lass Dich taufen oder wir verbrennen Dich" war diese Praxis allerdings noch relativ menschenrechtskompatibel.

Diese Praxis wurde gegenüber Juden mW nicht angewandt, und christliche Judenverfolgung entstand, soweit mir bekannt, erst im Mittelalter, schwerpunktmäßig ab ~1400. Falls ich da falsch liege, lasse ich mich gern korrigieren.


Die europäischen Juden waren in der Tat die einzige religiöse Minderheit, die im mittelalterlichen Europa mehr oder weniger geduldet wurde. Allerdings nicht immer und überall. In Spanien nach dem Ende der maurischen Herrschaft wurden zunaechst mal Juden genauso grausam verfolgt wie Moslems und so mancher Jude, der z.B. durch Finanzierung mithalf Spanien christlich zu machen, duerfte das später unter der Folter der spanischen Inquisition bitter bereut haben.

....

Zur Lage der Juden im arabisch besetzten Spanien:

Wer sich nicht überzeugen lässt, könne als Dhimmi [Anm. Übers.: “Schwacher”; Schriftbesitzer, d.h. Juden und Christen im Islam; nicht jedoch Nicht-Monotheisten, die man als Kafir, Pl. Kuffar oder Kafirun bezeichnet] weiterleben, als ein in Unsicherheit lebender Untergebener, der die Kopfsteuer (Schutzsteuer, jizya, im Original.: jaziya) zahlen musste, die aber selbst noch keine Garantie für Toleranz sei. Antichristliche Pogrome waren häufig, in denen Kreuzigungen, Pfählungen und Enthauptungen an der Tagesordnung waren, und christliche Kinder wurden [ihren Eltern] weggenommen und als Muslime erzogen. Zeitweilig wurden Juden zwar zu Verbündeten der Islamischen Herrschaft, an ihrem subalternen Status änderte dies aber nur wenig. So geschah es dann im Jahre 1066, dass die Juden von Granada vom muslimischen Mob niedergemetzelt wurden, während die Karäer [eine vom Hauptstamm des Judentums abgespaltene Religionsgemeinschaft; Anm. Übers.] überall in Andalusien systematisch vernichtet wurden. In den Worten des Maimonides, des jüdischen Philosophen, der Zeuge dieser Greueltaten wurde: ‚Nie hat eine Nation [die Muslime; im Orig.] uns dermaßen schikaniert, gedemütigt, entwürdigt und gehasst wie diese.‘
...
Die Realität der [andalusischen] Dystopie war zum Teil Folge der Sharia, wie sie von den vier offiziellen Rechtsschulen im gesellschaftlichen Leben interpretiert wurde. Die in Andalusien vorherrschende Rechtsschule war die malikitische, die für ihre Strenge gegen Nicht-Muslime bekannt war. Der Andalusische Rechtsgelehrte Ibn Abdun schrieb im Jahre 1100: ‚[Juden und Christen] müssen verabscheut und gemieden werden. Es ist verboten, ihnen den Gruß Friede sei mit dir zu entbieten. Der Satan hat Besitz von ihnen ergriffen und bringt sie dazu, die Warnungen Gottes zu vergessen. Sie gehören Satan an. Ein unverwechselbares Zeichen muss von ihnen getragen werden, so dass sie [als Nicht-Muslime] erkannt werden können und dieses Zeichen für sie zur Quelle der Scham wird.‘ Aufgrund dessen mussten Christen einen blauen, Juden einen gelben Flicken tragen. Urkunden beweisen zudem, dass es einen Massen-Exodus von Nicht-Muslimen von Andalusien in christliche Territorien im Norden gab. Im Nahen Osten und in Ägypten dagegen, wo eine andere Rechtsschule das Sagen hatte, wurden Nicht-Muslime weniger streng verfolgt.


Der Jude Maimonides hat als Quelle einen sehr guten Ruf.

Wenn man sich neuere Untersuchungen ansieht, scheint es überhaupt ein ziemlicher Blödsinn zu sein, davon auszugehen, dass die arabische Besetzung der iberischen Halbinsel von Beginn an eine muslimische war.

#483:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 11:15
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dhimmis waren nicht nur Juden. ... Allgemein ist die Dhimmi-Geschichte natürlich eine erhebliche Diskriminierung von religiösen Nichtmuslimen, betraf aber eben nicht nur eine Religion.
Richtig, allerdings: Untermenschen bei den Nazis waren auch nicht nur Juden.
Den Begriff "Untermensch" habe ich nicht grundlos gesondert in meine obige Frage aufgenommen. Der christliche Antisemitismus kam über 2 jahrtausende ohne den "Untermenschen" aus; dieser Begriff ist viel jünger, hat aber ebenfalls einen vorfaschistischen Ursprung, wie überhaupt die Nazis nichts selber zu erfinden brauchten in ideologischer Hinsicht. Es war alles schon da in Europa, in Deutschland.

Jaja, aber Du lenkst ab - mein Einwand ist offensichtlich unabhängig von der Frage, wann der Begriff "Untermensch" entstanden ist. Es ging darum, wie relevant Dein Hinweis, nicht nur Juden seien betroffen gewesen, überhaupt ist für die Frage, ob es bei den Arabern Antisemitismus gab.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sonderregelungen nur für Juden waren die Ausnahme (etwa beim fanatischen Almohadenherrscher Ya'qub al-Mansur).
Zur Widerlegung von Allbehauptungen reichen nun mal Ausnahmen.
Eine Allaussage habe ich aber nicht getroffen.

Doch, hier:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Unter dem Islam entstanden weder Antisemitismus ...

Aber egal - ich denke inzwischen, es geht Dir wohl vor allem um das Wort "Antisemitismus":

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich habe schon hier und da gesagt, dass es im Islam auch Judenfeindschaft gab. Nur war sie nie vergleichbar mit dem Ideologiekomplex, den man als "Antisemitismus" bezeichnen kann.

Geht es Dir also vor allem um den Begrifft? Laut Wikipedia wird "Antisemitismus" tatsächlich speziell für die Sorte Antijudaismus verwendet, die im 19. Jahrhundert in Europa entstand und einen (pseudo-)biologischen Rassenkontext heranzog. Die Araber hatten damals keinen biologisch-phänotypischen Rassebgriff, obwohl auch sie die Juden als minderwertige Menschen betrachteten. Und sie lebten natürlich auch vor dem 19. Jahrhundert. Also würde ich demgemäß zustimmen, daß unter dem frühmittelalterlichen Islam kein Antisemitismus im neuzeitlichen Sinne, wohl aber Antijudaismus entstand.

#484:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 11:20
    —
step hat folgendes geschrieben:
...
Geht es Dir also vor allem um den Begrifft? Laut Wikipedia wird "Antisemitismus" tatsächlich speziell für die Sorte Antijudaismus verwendet, die im 19. Jahrhundert in Europa entstand und einen (pseudo-)biologischen Rassenkontext heranzog. Die Araber hatten damals keinen biologisch-phänotypischen Rassebgriff, obwohl auch sie die Juden als minderwertige Menschen betrachteten. Und sie lebten natürlich auch vor dem 19. Jahrhundert. Also würde ich demgemäß zustimmen, daß unter dem frühmittelalterlichen Islam kein Antisemitismus im neuzeitlichen Sinne, wohl aber Antijudaismus entstand.

Allerdings würde man dann auch den christlichen Judenhass der vorherigen Zeit nicht unter dem Begriff Antisemitismus subsummieren.

#485:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 11:26
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
...
Geht es Dir also vor allem um den Begrifft? Laut Wikipedia wird "Antisemitismus" tatsächlich speziell für die Sorte Antijudaismus verwendet, die im 19. Jahrhundert in Europa entstand und einen (pseudo-)biologischen Rassenkontext heranzog. Die Araber hatten damals keinen biologisch-phänotypischen Rassebgriff, obwohl auch sie die Juden als minderwertige Menschen betrachteten. Und sie lebten natürlich auch vor dem 19. Jahrhundert. Also würde ich demgemäß zustimmen, daß unter dem frühmittelalterlichen Islam kein Antisemitismus im neuzeitlichen Sinne, wohl aber Antijudaismus entstand.

Allerdings würde man dann auch den christlichen Judenhass der vorherigen Zeit nicht unter dem Begriff Antisemitismus subsummieren.

Genau, das war mir auch neu - aber wenn es die Herren Historiker so wünschen ... vermutlich darf man jetzt Luther keinen Antisemiten mehr nennen

#486:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 11:30
    —
step hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
...
Geht es Dir also vor allem um den Begrifft? Laut Wikipedia wird "Antisemitismus" tatsächlich speziell für die Sorte Antijudaismus verwendet, die im 19. Jahrhundert in Europa entstand und einen (pseudo-)biologischen Rassenkontext heranzog. Die Araber hatten damals keinen biologisch-phänotypischen Rassebgriff, obwohl auch sie die Juden als minderwertige Menschen betrachteten. Und sie lebten natürlich auch vor dem 19. Jahrhundert. Also würde ich demgemäß zustimmen, daß unter dem frühmittelalterlichen Islam kein Antisemitismus im neuzeitlichen Sinne, wohl aber Antijudaismus entstand.

Allerdings würde man dann auch den christlichen Judenhass der vorherigen Zeit nicht unter dem Begriff Antisemitismus subsummieren.

Genau, das war mir auch neu - aber wenn es die Herren Historiker so wünschen ... vermutlich darf man jetzt Luther keinen Antisemiten mehr nennen

Mir ist es auch neu, aber ich lese gerade, dass es nicht nur die Historiker sind:
Nach Hannah Arendt ist „Antisemitism much more then Jew hatred“, denn Judenhass ist das Übel rassistischer Vorurteile im Gegensatz zum genozidalen Antisemitismus, der die Juden ausrotten will. Nach Arendt hat es Judenhass immer gegeben, auch im Islam. Antisemitismus ist aber ein neuzeitlicher Totalitarismus.

#487:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 11:53
    —
step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Den Begriff "Untermensch" habe ich nicht grundlos gesondert in meine obige Frage aufgenommen. Der christliche Antisemitismus kam über 2 jahrtausende ohne den "Untermenschen" aus; dieser Begriff ist viel jünger, hat aber ebenfalls einen vorfaschistischen Ursprung, wie überhaupt die Nazis nichts selber zu erfinden brauchten in ideologischer Hinsicht. Es war alles schon da in Europa, in Deutschland.


Jaja, aber Du lenkst ab - mein Einwand ist offensichtlich unabhängig von der Frage, wann der Begriff "Untermensch" entstanden ist. Es ging darum, wie relevant Dein Hinweis, nicht nur Juden seien betroffen gewesen, überhaupt ist für die Frage, ob es bei den Arabern Antisemitismus gab.


Ich gedenke nicht, abzulenken, das ist nicht meine Absicht. Nur ist die "Untermenschen"-Ideologie etwas anderes.

Die Frage hier im thread ist nicht nur, ob es auch im Islam einen unabhängig entstandenen Antisemitismus gab, sondern - im Zusammenhang damit - wovon muslimische Jugendliche, die 'Relikritiker Wiesbaden' ins Spiel brachte denn nun beeinflusst sind. Wir wissen ja um den ideologischen Einfluss der Europäischen Kolonialisten und Nazis im nahen Osten, wir wissen um den Einfluss ihrer Propagandaschriften, die dort von den nationalen und religiösen Kräften wohl sehr aufmerksam rezipiert wurden.

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sonderregelungen nur für Juden waren die Ausnahme (etwa beim fanatischen Almohadenherrscher Ya'qub al-Mansur).
Zur Widerlegung von Allbehauptungen reichen nun mal Ausnahmen.
Eine Allaussage habe ich aber nicht getroffen.

Doch, hier:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Unter dem Islam entstanden weder Antisemitismus ...

Aber egal - ich denke inzwischen, es geht Dir wohl vor allem um das Wort "Antisemitismus":

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich habe schon hier und da gesagt, dass es im Islam auch Judenfeindschaft gab. Nur war sie nie vergleichbar mit dem Ideologiekomplex, den man als "Antisemitismus" bezeichnen kann.

Geht es Dir also vor allem um den Begrifft?


Exakt! Es geht mir um den Begriff und damit um die jeweiligen Wurzeln und Inhalte von Judenfeindschaft und Antisemitismus.

step hat folgendes geschrieben:
Laut Wikipedia wird "Antisemitismus" tatsächlich speziell für die Sorte Antijudaismus verwendet, die im 19. Jahrhundert in Europa entstand und einen (pseudo-)biologischen Rassenkontext heranzog. Die Araber hatten damals keinen biologisch-phänotypischen Rassebgriff, obwohl auch sie die Juden als minderwertige Menschen betrachteten. Und sie lebten natürlich auch vor dem 19. Jahrhundert. Also würde ich demgemäß zustimmen, daß unter dem frühmittelalterlichen Islam kein Antisemitismus im neuzeitlichen Sinne, wohl aber Antijudaismus entstand.


Wobei man die These aufstellen könnte, dass der europäische Antisemitismus eine qualitative Ausweitung des davor schon bestehenden christlichen Antijudaismus ist, während im Islam so eine Ausweitung gar nicht stattfand, sondern eher ein Herunterfahren antijüdischer (und antichristlicher) Ressentiments.

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Es gibt folgende Unterschiede, auf die ich hinweisen möchte, was die Gründe für Antijudaismus/Antisemitismus sein können:

a) Das Bild des Teufels/des Satans im Christentum und im Islam.
Diese Bilder waren unterschiedlich. Während im Christentum vom Satan quasi alle Übel dieser Welt ausgehen, steht der Satan im Islam für die Entfernung vom wahren Glauben, von *Gott*.
Besonders im europäischen Christentum wurden verschiedene Gruppen als Sündenböcke für Hungersnöte, Seuchen usw. verantwortlich gemacht als vom Satan besessen: Hexen, Juden, Ketzer und andere Gruppen.
Ich meine, dies ist ein Kern des Antisemitismus bis heute, allerdings heute unbewusst und dennoch christlich geprägt.

b) ökonomische Ressentiments.
Im europäischen Antisemitismus wurden den Juden vorgeworfen, sie seien Wucherer, Zinsschneider usw., wobei sie oft notgedrungen Berufe wie Händler und Gelehrte hatten. Im Islam gilt aber der Beruf des Händlers als sehr angesehen. Mohammed selber war Händler.

c) Biologistische bzw. sozialdarwinistische Ideologien, die im Zusammenhang mit der Ideologie des "Untermenschen" stehen, sind auch nur in der christlichen Welt entstanden und wurden ebenfalls u.a. auf Juden angewandt. Auch dies fehlt im Islam.

Somit muss man meiner Ansicht nach die speziellen Ressentiments muslimischer Jugendlicher mal genauer unter die Lupe nehmen, bevor man sie einfach vorschnell mit europäischem und eigentlichem Antisemitismus identifiziert. Denn dies könnte ein grober Kategorienfehler sein.

Eine Untersuchung hatte ich mal verlinkt.

#488:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 11:53
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Eine Allaussage habe ich aber nicht getroffen. Ich habe schon hier und da gesagt, dass es im Islam auch Judenfeindschaft gab. Nur war sie nie vergleichbar mit dem Ideologiekomplex, den man als "Antisemitismus" bezeichnen kann.

Dass sich der biologistische oder kulturalistische Antisemitismus nicht gesondert von Europa auch nochmal in den islamischen Ländern entwickelt hat, mag ja stimmen. Das heißt aber nicht, dass ein in Europa entstandener Antisemitismus nicht für heutige Muslime attraktiv sein oder Teil ihrer Überzeugungen werden könnte. Die Verbreitung einer Idee ist ja nicht das selbe wie ihre Genese. Die Judenfeindschaft, die es im Islam auch gab und gibt, kann diesbezüglich ohne Weiteres Nährboden sein. Zu argumentieren, dass ein Muslim nicht Antisemit sein könne, weil der Antisemitismus nicht originär zu seiner Religion oder seiner Kultur gehöre, ist selbst ein Kulturessenzialismus. Die historische Herkunft des Antisemitismus ist diesbezüglich eigentlich weniger interessant als seine historische Verbreitung bis in die Gegenwart.

#489:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.09.2018, 12:10
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
Wobei man die These aufstellen könnte, dass der europäische Antisemitismus eine qualitative Ausweitung des davor schon bestehenden christlichen Antijudaismus ist, während im Islam so eine Ausweitung gar nicht stattfand, sondern eher ein Herunterfahren antijüdischer (und antichristlicher) Ressentiments.
...

Kann sein, dass diese These unter Kaffeehauskommunisten populär ist, aber das Gegenteil passiert.

Direkt über Deinem Post habe ich jemanden verlinkt, der Hannah Arendt zitiert. Der hat genau zu dem Thema nicht nur gelesen, sondern selbst gearbeitet. Als muslimischer Islamwissenschaftler syrischer Herkunft.

#490:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 27.09.2018, 18:15
    —
Selbst seriöse Zeitungen ignorieren aber anscheinend diese Definition von Antisemitismus und mischen munter alle Ausdrücke mehr oder weniger synonym. So z.B. in der heutigen SZ:

SZ hat folgendes geschrieben:
Null-Toleranz gegen Judenhasser

Generalstaatsanwaltschaft hat jetzt einen Antisemitismusbeauftragten

Rechte Judenhasser wittern Morgenluft. In Bayern hat sich die Zahl rechtsextremistisch motivierter antisemitischer Delikte binnen vier Jahren nahezu verfünffacht ... Im laufenden Jahr registrierte die Münchner Polizei bisher 52 Delikte, darunter Waren auch zwei Serientäter. 30 Drohbriefe mit judenfeindlichen Parolen ...


Ich denke, für fast alle Menschen ist Antisemitismus und Judenfeindlichkeit dasselbe, nur Eingeweihte kennen den Unterschied. Hoffentlich weiß der neue Beauftragte, für welche Fälle genau er beauftragt ist.

#491: Ausbruch von Gewalt und Hass gegen Juden in Deutschland Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.10.2023, 22:48
    —
Der Thread ist ja leider aktuell,

in Hessen versucht man der Situation Herr zu werden durch Bildung,

https://kultusministerium.hessen.de/unterrichtsmaterial-zum-nahost-konflikt-umgang-mit-krieg-und-antisemitismus

teilweise auf KiKa Niveau, siehe den Logo Link vom ZDF:

https://www.zdf.de/kinder/logo/logo-erklaert-konflikt-israel-palaestinenser-102.html

Ok, es ist schwierig (eigentlich unmöglich), den Palästinenser - Israel Konflikt auf 2 1/2 Minuten zu pressen,
aber den schon vorher existierenden muslimischen Antisemitismus nicht zu erwähnen,
oder nach (oder vorher!) der
Erzählung von der Flucht der Palästinenenser - die man auch mit 'Flucht und Vertreibung' wie andere vergleichbare Situationen anderer Völker beschreiben kann,
eben Nichts von der Vertreibung der Juden aus der arabischen Welt erzählt,
ist halt eben ganz schlecht.

Insofern entsteht beim für die Schulen empfohlenen Video wieder eine Schieflage zu ungunsten Israels.
Dabei könnte man es besser wissen, wie etwa ein Text aus der Bundeszentrale für politische Bildung zeigt:
https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/321671/flucht-und-vertreibung-von-juden-aus-den-arabischen-laendern/

Darüber hinaus fehlen natürlich noch andere wichtige Aspekte - also der Zuzug von Juden in den Jahrzehnten davor,
die fehlende palästinensischer Staatlichkeit - bzw. eigentliche Konstruktion dieses Volkes durch den Konflikt und natürlich auch
die Neustaatenbildung aus der Konkursmasse des Osmanischen Reiches, etc., etc.

Die aktuellen Brennpunkte (ARD) und Spezialsendungen (Berlin RBB) lassen für die nahe Zukunft nichts Gutes erwarten, insbesondere, weil der muslimische Antisemitismus Teil der Jugendkultur junger Muslime in Deutschland ist.
Auf die entsprechenden Hip-Hop Künstler und Songs habe ich bereits hingewiesen - von vielen hier wahrscheinlich belächelt. Die Hamasliebe unter hier aufgewachsenen aber auch unter den 2014- ff. zugewanderten ist bekannt.

Meine Prognose für die Zukunft sieht aber nicht gut aus:
Es drohen schon bald französische Verhältnisse.

#492:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 21.10.2023, 13:23
    —
Code:
https://t.me/NewsWorld_23/911
schrieb:
Zitat:
A Turkish member of parliament from Erdogan's party regrets that Hitler did not kill all the Jews.

Mit Video Beweis auf Türkisch, Einblendung auf Türkisch:
Zitat:
Ratssitzung der Gemeinde Atakum im Oktober, dritte Sitzung

Eine Google simultan Übersetzung ergab:
Zitat:
"Du wirst mich für jeden Zionisten verfluchen, den ich nicht getötet habe."


Der Abgeordnete bezeichnet Israel als Terrorstaat.
Unter den anderen im Video sichtbaren Abgeordneten gibt es keinen Widerspruch.

Es ist wohl weit verbreitet in islamischen Staaten, antisemitisch zu sein.
Was sich mittlerweile leider auch auf deutschen Straßen widerspiegelt.

#493: Re: Ausbruch von Gewalt und Hass gegen Juden in Deutschland Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 01.11.2023, 15:41
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Meine Prognose für die Zukunft sieht aber nicht gut aus:
Es drohen schon bald französische Verhältnisse.

... und zwar u.a. schon ganz banal aufgrund der Demographie.

#494: Re: Ausbruch von Gewalt und Hass gegen Juden in Deutschland Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 01.11.2023, 18:09
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Es drohen schon bald französische Verhältnisse.

Dieser Behauptung fehlt sowohl eine Konkretisierung als auch eine Begründung.

Was sind denn die französischen Verhältnisse? Was meinst du damit?

Und warum sollten diese in D auch "drohen"?

Der Kontext von Mehrheitsgesellschaft und Einwanderern, von Staat und Religion usw. ist in D und F doch völlig verschieden.

#495: Re: Ausbruch von Gewalt und Hass gegen Juden in Deutschland Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 01.11.2023, 18:16
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Meine Prognose für die Zukunft sieht aber nicht gut aus:
Es drohen schon bald französische Verhältnisse.

... und zwar u.a. schon ganz banal aufgrund der Demographie.

Quark. Die Demografie sagt, dass fast die Hälfte der Zuwanderer aus EU-Ländern kommt (laut Zahlen von 2021), und auch unter den anderen gibt es zahlreiche nicht-muslimische Herkunftsländer. Ferner sagt die Demografie, dass sich Geburtenraten von Einwanderern relativ schnell an die Einwanderungsgesellschaft anpassen.

Und schließlich ist gar nicht klar, warum überhaupt die Demografie entscheidend sein sollte und nicht etwa die politisch-soziale Entwicklung.

#496: Re: Ausbruch von Gewalt und Hass gegen Juden in Deutschland Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.11.2023, 19:55
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Es drohen schon bald französische Verhältnisse.

Dieser Behauptung fehlt sowohl eine Konkretisierung als auch eine Begründung.

Was sind denn die französischen Verhältnisse? Was meinst du damit?

Und warum sollten diese in D auch "drohen"?

Ist doch egal, Hauptsache es klingt irgendwie unheimlich.

#497: Re: Ausbruch von Gewalt und Hass gegen Juden in Deutschland Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 01.11.2023, 21:11
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....

Und schließlich ist gar nicht klar, warum überhaupt die Demografie entscheidend sein sollte und nicht etwa die politisch-soziale Entwicklung.

Weil gefühlsgebundene Kulturbestandteile wie Hass oder (Goottes-)Fucht mit einer hohen Sicherheit tradiert werden, verstärkt natürlich da, wo diese Kulturen clusterweise vorkommen.

Da hilft auch die Installation abfragbarer Bildung wenig, wie man auch an unserem biodeutschen rechtsradikalen Milieu leicht sehen kann.

Wofür ich bisher kein Bildungskonzept gesehen habe, das ist eine gezielte Störung derartiger Traditionen, z.B. ein gezieltes Stören der Weitergabe fundamentalistischer Religionen, An der Stelle fehlt mir auch eine Präzisierung des Religionsbegriffes im GG.

#498: Re: Ausbruch von Gewalt und Hass gegen Juden in Deutschland Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 01.11.2023, 21:32
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....

Und schließlich ist gar nicht klar, warum überhaupt die Demografie entscheidend sein sollte und nicht etwa die politisch-soziale Entwicklung.

Weil gefühlsgebundene Kulturbestandteile wie Hass oder (Goottes-)Fucht mit einer hohen Sicherheit tradiert werden, verstärkt natürlich da, wo diese Kulturen clusterweise vorkommen.

Unplausibel. Wenn die Umstände, in denen die Personen leben, sich völlig ändern (einerseits durch Migration, andererseits durch die gesellschaftliche Entwicklung), sollen solche Kulturbestandteile weiter trafiert werden - und zwar weil sie "gefühlsgebunden" wären? Das setzt voraus, dass das konkrete Leben innerhalb der jeweiligen Umstände weniger mit den Gefühlen zu tun hätte als diese tradierten Kulturbestandteile. Das halte ich, mit Verlaub, für abwegig. Und obendrein für falsifiziert durch die drastischen Änderungen, die man in verschiedenen Gesellschaften, wie unserer eigenen, beobachten kann.

fwo hat folgendes geschrieben:
Wofür ich bisher kein Bildungskonzept gesehen habe, das ist eine gezielte Störung derartiger Traditionen, z.B. ein gezieltes Stören der Weitergabe fundamentalistischer Religionen, An der Stelle fehlt mir auch eine Präzisierung des Religionsbegriffes im GG.

Ein derartiges Bildungskonzept dürfte es auch nur für evtl. Bestandteile von Religionen geben, die selbst Grundrechten widersprechen. Und dafür - also zur Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus, Sexismus usw. - gibt es selbstverständlich Konzepte.

Bildungskonzepte zur gezielten Störung der Weitergabe von Religionen an sich, egal ob nach aktuell mehr oder weniger willkürlicher Einstufung als "fundamentalistisch", darf es dagegen von staatlicher Seite aus natürlich nicht geben. Das GG ist da mit Gründen völlig hinreichend präzise: Religionsfreiheit. Punkt.
Derartiges kann es nur in den feuchten Träumen von Atheisten geben, die den Staat zur allgemeinen Durchsetzung ihnen genehmer Weltanschauungen missbrauchen wollen.

#499: Re: Ausbruch von Gewalt und Hass gegen Juden in Deutschland Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 02.11.2023, 00:49
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....

Und schließlich ist gar nicht klar, warum überhaupt die Demografie entscheidend sein sollte und nicht etwa die politisch-soziale Entwicklung.

Weil gefühlsgebundene Kulturbestandteile wie Hass oder (Goottes-)Fucht mit einer hohen Sicherheit tradiert werden, verstärkt natürlich da, wo diese Kulturen clusterweise vorkommen.

Unplausibel. Wenn die Umstände, in denen die Personen leben, sich völlig ändern (einerseits durch Migration, andererseits durch die gesellschaftliche Entwicklung), sollen solche Kulturbestandteile weiter trafiert werden - und zwar weil sie "gefühlsgebunden" wären? Das setzt voraus, dass das konkrete Leben innerhalb der jeweiligen Umstände weniger mit den Gefühlen zu tun hätte als diese tradierten Kulturbestandteile. Das halte ich, mit Verlaub, für abwegig. Und obendrein für falsifiziert durch die drastischen Änderungen, die man in verschiedenen Gesellschaften, wie unserer eigenen, beobachten kann.

fwo hat folgendes geschrieben:
Wofür ich bisher kein Bildungskonzept gesehen habe, das ist eine gezielte Störung derartiger Traditionen, z.B. ein gezieltes Stören der Weitergabe fundamentalistischer Religionen, An der Stelle fehlt mir auch eine Präzisierung des Religionsbegriffes im GG.

Ein derartiges Bildungskonzept dürfte es auch nur für evtl. Bestandteile von Religionen geben, die selbst Grundrechten widersprechen. Und dafür - also zur Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus, Sexismus usw. - gibt es selbstverständlich Konzepte.

Bildungskonzepte zur gezielten Störung der Weitergabe von Religionen an sich, egal ob nach aktuell mehr oder weniger willkürlicher Einstufung als "fundamentalistisch", darf es dagegen von staatlicher Seite aus natürlich nicht geben. Das GG ist da mit Gründen völlig hinreichend präzise: Religionsfreiheit. Punkt.
Derartiges kann es nur in den feuchten Träumen von Atheisten geben, die den Staat zur allgemeinen Durchsetzung ihnen genehmer Weltanschauungen missbrauchen wollen.

Man muss aber schon verflucht angestrengt wegsehen, um z.B. in der Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam nicht zu erkennen, dass der orthodoxe Islam ein höchst rassistisches System ist. Ich habe jetzt nicht irgendwelche Koranferse möglichst fundamentalistisch zitiert, sondern auf ein aktuelles Dokument hingewiesen, in dem wesentliche Stimmen des Islam erklären, was dieser Islam heute bedeutet.
So zu tun, als sei das vergleichbar mit der Rolle des Christentums in unserer Gesellschaft halte ich nicht für einen feuchten sonder für einen kranken Traum eines Menschen, der verdrängen will, dass die Väter, Mütter und Diversen des GG niemals an etwas Derartiges dachten, als sie den Begriff Religion unspezifiziert ins GG brachten. Religionen müssen nicht explizit strafbare Handlungen wie Menschenopfer enthalten, um negative Wirkungen zu haben.

Für die heilige Kuh Religion werden bei uns bereits Grundrechte geopfert, wenn wir z.B. erlauben, dass Vereinszeichen in kleine Jungs geschnitzt werden, die das Sexualleben durch das gesamte Leben beeinflussen. Wir wissen auch, dass die Erziehung, die in Sekten wie den ZJ ihren Kindern angedeihen lassen, zu einem Leben in Angst und Unselbständigkeit unter dem Druck der Gemeinde führen. Aus psychologischer Sicht eine fortgesetzte psychische Vergewaltigung, die aber anscheinend in Ordnung ist, weil es sich schließlich um eine Religion handelt und es bei dieser Vereinsform üblich ist, dass die Kinder den Eltern gehören und einfach verfügbare Masse sind - da sind ZJ und Islam sehr ähnlich.

Ich habe genug von Dir gelesen, um zu wissen, dass es Dir eigentlich hochkommen müsste, das alles unter den gleichen Schutz zu stellen wie das Christentum, das Du selbst vertrittst. Nicht alles, wo Religion draufsteht, ist bekömmlich für einen demokratischen Staat, der von freien Bürgern ausgeht.

#500:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 02.11.2023, 17:52
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Frage Auch ohne den Islam wäre ein Beschneidungsverbot in Deutschland vermutlich kaum durchsetzbar.

#501: Re: Ausbruch von Gewalt und Hass gegen Juden in Deutschland Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 02.11.2023, 19:13
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fwo hat folgendes geschrieben:
Ich habe genug von Dir gelesen, um zu wissen, dass es Dir eigentlich hochkommen müsste, das alles unter den gleichen Schutz zu stellen wie das Christentum, das Du selbst vertrittst. Nicht alles, wo Religion draufsteht, ist bekömmlich für einen demokratischen Staat, der von freien Bürgern ausgeht.

Es kommt mir dabei nicht nur nicht hoch, sondern ich halte genau das für den Sinn von Grundrechten.
Grundrechte schützen andere Leute gerade bei den Dingen, die einem nicht gefallen. Das ist gerade der Punkt. Würde es nur um die Dinge gehen, die man gut findet, bräuchte man sie nicht zu schützen und Grundrechte wären überflüssig.

Grundrechte stoßen nur dann an Grenzen, wenn sie mit anderen Grundrechten kollidieren. Dann muss man zwischen beiden abwägen. Man kann aber nicht sagen: "Diesdas ist fundamentalistisch [oder andere "Find ich doof"-Vokabel], dagegen muss der Staat was machen."

#502:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 02.11.2023, 19:16
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Frage Auch ohne den Islam wäre ein Beschneidungsverbot in Deutschland vermutlich kaum durchsetzbar.

Wegen einer weiteren religiösen Gruppe. Aber leben tut dieses Gesetzt nur, weil es den Leuten, die immerhin dagegen argumentiert haben, an den Eiern gefehlt hat, anschließend für eine Normenkontrolle zu trommeln und weil das Gesetz selbst so ist, dass eine private Klage, die die Instanzen hoch klettert, kaum möglich ist.

Wir haben damit auf jeden Fall ein Gesetz, das ziemlich sicher eine aus mehreren Gründen verfassungswidrige Vorschrift im Dienst bestimmter religiöser Gruppen ist.

Und ob dieses Gesetz heute noch einmal durchkommen würde, halte ich für sehr fraglich. Heute wäre die Stellungnahme der Kinderärzte, die damals mit Tricks verhindert wurde, um eine Fehlinformation durch den wissenschaftlichen Dienst zu ermöglichen, nämlich nicht mehr zu verhindern. Die damals gemachte Behauptung "Es schadet ja nicht", mit der man die Abgeordneten unter Druck gesetzt hat, wäre nicht mehr möglich.

Aus dem Grunde hat man es auch unterlassen, das Gesetz wie angekündigt, nach einer Zeit noch einmal überprüfen zu lassen.



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