Tolkien und seine Übersetzer
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Tolkien und seine Übersetzer Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 08:22
    —
Hi!

Ich möchte in nächster Zeit Tolkiens Herr der Ringe lesen. Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich das Original bevorzugen soll, oder ob ich mir eine Übersetzung kaufen sollte. Nachdem ich mich in diversen Tolkienforen umgesehen habe, ist mir klar, dass die neue Übersetzung von Krege bei den Fans sehr unbeliebt ist, die alte ist mir aber zu teuer. Die Argumente gegen Krege haben aber, wie ich gesehen habe, nicht allzu viel Substanz, oft wird einfach nur kritisiert, weil er von der alten Übersetzung abweicht, und zwar selbst dann, wenn für mich recht klar erkennbar ist, dass Krege besser übersetzt hat. Ich muss allerdings zugeben, dass mir die Wortwahl von Krege bei so manchem Beispiel nicht gefällt. Bei einer Gegenüberstellung des Originals mit beiden Übersetzungen eines längeren Textes ist mir allerdings aufgefallen, dass die alte Übersetzung deutlich antiquierter wirkt als das Original und sich Krege flüssiger liest und durchaus auch seine Qualitäten hat.

Hat jemand Erfahrungen mit Kreges Übersetzung gemacht und hat jemand sowohl Krege als auch das Original gelesen? Wie ist euer Eindruck?

Schöne Grüße,
viator

#2:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 08:44
    —
ich kenne "nur" das original, die "alte" deutsche übersetzung (wußte nicht, daß es ne neue gibt Verlegen ) und die frz übersetzung von Ledoux (hat auch nicht wenige Kritiker...)

ich würde auf jeden Fall das Original nehmen Cool

#3:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 09:03
    —
Wenn Du Dich wirklich damit beschäftigen willst, welche Übersetzung besser ist, kannst Du Dir mal dieses PDF ansehen.

Beide Übersetzungen werden hier ausschnittsweise dem Original gegenübergestellt und kommentiert. Die Kommentare scheinen recht fair zu sein, was bei mir - auf Grund der Zusammenstellung - den Eindruck erweckt, beide Übersetzungen seien schlecht.

Übersetzungen sind eigentlich immer schlecht, so gesehen, halte Dich an ds Original wenn Du kannst.

Rasmus.

#4:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 09:47
    —
Der Herr der Ringe hat folgendes geschrieben:
Tolkien: "Most of them bore the mark DALE on them..."
Carroux: "Die meisten trugen die Herkunftsbezeichnung THAL..."
Krege: "...die meisten mit dem Herkunftsstempel MADE IN THAL..."


Der Herr der Ringe hat folgendes geschrieben:
Tolkien: "I hope Strider or someone will come und claim us."
Carroux: "Ich hoffe, Streicher oder sonst wer wird kommen und uns abholen."
Krege: "Hoffentlich kommt Streicher und holt mich im Fundbüro ab."


Ich bin versucht, etwas über Bücherverbrennungen zu schreiben zynisches Grinsen Das sind keine verzeihlichen Übersetzungsfehler mehr, das sind Verfälschungen, die einem Übersetzer nicht zustehen.

Rasmus.

#5:  Autor: JoleschWohnort: Omicron Persei VIII BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 10:02
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Der Herr der Ringe hat folgendes geschrieben:
Tolkien: "Most of them bore the mark DALE on them..."
Carroux: "Die meisten trugen die Herkunftsbezeichnung THAL..."
Krege: "...die meisten mit dem Herkunftsstempel MADE IN THAL..."


Der Herr der Ringe hat folgendes geschrieben:
Tolkien: "I hope Strider or someone will come und claim us."
Carroux: "Ich hoffe, Streicher oder sonst wer wird kommen und uns abholen."
Krege: "Hoffentlich kommt Streicher und holt mich im Fundbüro ab."


Ich bin versucht, etwas über Bücherverbrennungen zu schreiben zynisches Grinsen Das sind keine verzeihlichen Übersetzungsfehler mehr, das sind Verfälschungen, die einem Übersetzer nicht zustehen.

Rasmus.


Geschockt das gibts ja nicht

#6:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 10:02
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Harry Rowohlt zum Thema:
Zitat:
Aber das zauselhafte Äußere des Harry Rowohlt steht diametral zur Pedanterie, mit der er arbeitet. Rowohlt liebt es, die fremden Texte wortwörtlich ins Deutsche zu transportieren.
Zum Beispiel, wenn er aus Frank McCourts Bestseller „Die Asche meiner Mutter“ an einer Stelle, die vom Hunger handelt, übersetzt: Unser Nabel rieb sich an der Wirbelsäule. Da hat ihm eine Leserin geschrieben, das hieße auf Deutsch: „den Gürtel enger schnallen“.
[...]
Der Übersetzer schaut jetzt so entgeistert durch die Brille, als säße die Leserin vor ihm, hebt die Teetasse zum Mund und sagt dunkel: „Ach, leck mich doch am Arsch.“
Cool
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/973/49924/

#7:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 10:10
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Ich bin versucht, etwas über Bücherverbrennungen zu schreiben zynisches Grinsen Das sind keine verzeihlichen Übersetzungsfehler mehr, das sind Verfälschungen, die einem Übersetzer nicht zustehen.

Das Problem ist, dass Tolkien im Original auch mehrere Sprachebenen hat und auch moderne Wörter verwendet (wie zB "express train"), die, würden sie in der Krege-Übersetzung auftauchen, bemängelt werden. Ich habe auch gesehen, dass die Kritiker auch Wörter kritisieren, die im Original sind (zB "Toast"), die Krege genauso übersetzt hat. Krege wollte seinen Aussagen nach, diese unterschiedlichen Sprachebenen herausarbeiten. Er wählte für die moderne offenbar die heutige Umgangssprache. Meiner Meinung nach hat er dem Anschein nach dieses Konzept zu extrem angewandt. Seine Übersetzung müsste zumindest noch überarbeitet werden (so ist mein Eindruck).

Auch ist es unfair, einzelne Sätze aus dem Zusammenhang zu reißen. Ich habe durchaus auch Aussagen gelesen, wonach diese Vorgehensweise auch bei der alten Übersetzung gleichwertige Ergebnisse brächte, nur halt mit umgekehrten Vorzeichen.

Aber Du hast Recht: genau solche Beispiele schrecken mich ab. Viele der Kritiken an Krege sind substanzlos, aber diejenigen mit Substanz haben es in sich. Ich bin eher geneigt, das Original zu kaufen, es ist halt deutlich anstrengender.

#8:  Autor: Tassilo BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 10:18
    —
Die Übersetzung, die ich habe, ist von Margaret Carroux, Gedichtübertragungen von E.-M. von Freymann, korrigiert und überarbeitet von Roswith Krege-Mayer.

Gibts da einen Unterschied zu der nicht-überarbeiteten Fassung? Mir sind jedenfalls keine sprachlichen Holprigkeiten aufgefallen.

#9: Re: Tolkien und seine Übersetzer Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 10:20
    —
viator hat folgendes geschrieben:
Hi!

Ich möchte in nächster Zeit Tolkiens Herr der Ringe lesen. Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich das Original bevorzugen soll, oder ob ich mir eine Übersetzung kaufen sollte.

Ich habe anfangs nur das Original gelesen, was den lustigen Nebeneffekt hatte, daß ich mich mit anderen Tolkien-Fans nicht über das Buch unterhalten konnte. Cool
Ich: "...bla bla, Elfen bla bla..."
Jemand anderes: "Wie, Elfen? In dem Buch kommen keine Elfen vor."
Ich: "Bitte? Das ganze Buch handelt von vorne bis hinten von Elfen."
Jemand anderes: "..bla bla Auenland bla bla..."
Ich: "Was ist das Auenland?"
Jemand anderes: "Hallo? Das halbe Buch spielt im Auenland."

Falls Du das Original lesen willst, nimm Dir viel Zeit mit. ("Wereguild" heißt übrigens Blutgeld (Wergeld), findet sich in keinem modernen Dictionary.)

Ansonsten lies die alte Übersetzung, die hat Tolkien persönlich abgesegnet. Die neue ist der blanke Horror.

#10:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 10:51
    —
viator hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist, dass Tolkien im Original auch mehrere Sprachebenen hat und auch moderne Wörter verwendet (wie zB "express train"), die, würden sie in der Krege-Übersetzung auftauchen, bemängelt werden. Ich habe auch gesehen, dass die Kritiker auch Wörter kritisieren, die im Original sind (zB "Toast"), die Krege genauso übersetzt hat.


Ich habe den Herrn der Ringe nie auf Deutsch gelesen - vor hundert Jahren mal den Hobbit, glaube ich - und halte mich daher nur an diese kurzen Auszüge. Ich glaube, die Kritik an Kreges Arbeit ist in weiten Teilen übertrieben oder sogar ungerechtfertigt. Aber: Wer solche Fehler macht (Fundbüro...???) hat es - unterm Strich - nicht besser verdient.

Zitat:
Krege wollte seinen Aussagen nach, diese unterschiedlichen Sprachebenen herausarbeiten. Er wählte für die moderne offenbar die heutige Umgangssprache. Meiner Meinung nach hat er dem Anschein nach dieses Konzept zu extrem angewandt. Seine Übersetzung müsste zumindest noch überarbeitet werden (so ist mein Eindruck).


Ja.

Zitat:
Auch ist es unfair, einzelne Sätze aus dem Zusammenhang zu reißen. Ich habe durchaus auch Aussagen gelesen, wonach diese Vorgehensweise auch bei der alten Übersetzung gleichwertige Ergebnisse brächte, nur halt mit umgekehrten Vorzeichen.


Ja, das mag etwas unfair sein; und das verlinkte PDF revidiert den schlechten Eindruck, den man sonst leicht von Kreges Übersetzung gewinnen könnte, und er zeigt auch zahlreiche Fehler von Carroux auf. Aber... Fundbüro....???

Zitat:
Aber Du hast Recht: genau solche Beispiele schrecken mich ab. Viele der Kritiken an Krege sind substanzlos, aber diejenigen mit Substanz haben es in sich. Ich bin eher geneigt, das Original zu kaufen, es ist halt deutlich anstrengender.


Übersetzen ist eine verdammt schwierige Sache. Ganz richtig kann man es nie machen. (Ich glaube Ephraim Kishon hat mal gesagt, daß der Übersetzer für eine gute Übersetzung ebenso begabt, intelligent, fähig und kreativ sein müsse, wie der Autor - und solche Leute würden nicht übersetzen sondern ihre eigenen Bücher schreiben.)

Aber es bestehen himmelweite Unterschiede zwischen Interpretationsmöglichkeiten oder real existierenden sprachlichen Barrieren und Fehlern. Und Fehler sind nochmal eine ganz andere Klasse als Fundbüros oder Imbisstuben.

Rasmus.

#11:  Autor: Graf ZahlWohnort: Universum BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 11:34
    —
@viator:
Lies das englische Original, habe ich auch getan.
Du kannst ja vorher als Einstieg "The Hobbit" lesen, um Dich mit der "Terminologie" vertraut zu machen, bevor Du Dich an "Lord of the Rings" machst. Ist sowieso die Vorgeschichte zu LOR, wenn auch sprachlich auf einer anderen Ebene.
Die englischen Originale sind beide auf sprachlicher Ebene ein absoluter Hochgenuß und generell besser als die Filme (meine subjektive Meinung).

#12: Re: Tolkien und seine Übersetzer Autor: Tso Wang BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 11:41
    —
viator hat folgendes geschrieben:
Hat jemand Erfahrungen mit Kreges Übersetzung gemacht und hat jemand sowohl Krege als auch das Original gelesen? Wie ist euer Eindruck?

Schöne Grüße,
viator


Lies die originale Englische Fassung! Auch wenn's u.U. länger dauert (ein positiver Nebeneffekt ist, Sprachkenntnisse zu verbessern - wie bei Shakespeare), geht das Original tiefer.

()

#13:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 11:57
    —
Thanks euch allen! Ich werde mir das Original besorgen (den Hobbit werde ich zuerst lesen und nach dem HdR, wenn mich das dann noch freut, das Similarion).

#14:  Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 13:54
    —
viator hat folgendes geschrieben:
Thanks euch allen! Ich werde mir das Original besorgen (den Hobbit werde ich zuerst lesen und nach dem HdR, wenn mich das dann noch freut, das Similarion).

Sprachlich gesehen, ist das die richtige Reihenfolge, obwohl das Simarilion ja zeitlich besser vor den Hobbit gehört. Mein Tipp: Wenn Du das ganze ein 2. Mal liest, fang mit dem Silmarilion an.

#15:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 14:15
    —
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Sprachlich gesehen, ist das die richtige Reihenfolge, obwohl das Simarilion ja zeitlich besser vor den Hobbit gehört. Mein Tipp: Wenn Du das ganze ein 2. Mal liest, fang mit dem Silmarilion an.

Wenn ich das beim 2. Mal lese, würde ich auch dann das Simarilion vor dem Hobbit gelesen haben, wenn ich wieder mit dem Hobbit anfangen würde. Cool Aber jetzt im Ernst: Du hast schon recht. Ich werde sicher eine längere Pause machen und dann ist es sicher ein guter Tipp, mit dem Simarilion anzufangen. Auf diese Weise stimmt die Chronologie.

Es gibt noch weitere Bücher von Tolkien, die sich mit dieser Thematik befassen:

- Nachrichten aus Mittelerde
- Das Buch der Verschollenen Geschichten, 2 Bde

Ich habe jetzt der Einfachheit halber nur die deutschen Titel zitiert. Wie gut sind diese Bücher zu lesen?

#16: Silmarillion Autor: Graf ZahlWohnort: Universum BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 14:24
    —
Ich möchte dringend davor abraten, mit dem Silmarillion zu beginnen. Ich habe es zwar gelesen - aber erst zum Schluß. Hätte ich damit angefangen, wäre mir die Lust an den anderen Werken wahrscheinlich vergangen.
Das Silmarillion ist für mich eigentlich für Leute, die von Tolkien nicht genug bekommen können, für echte Fans halt. Es ist aber bisweilen etwas langatmig. Außerdem ist es für das Verständnis von "The Hobbit" und "Lord of the Rings" nicht erforderlich.
Deshalb empfehle ich als Reihenfolge: Hobbit - LotR - Silmarillion (falls man nicht genug bekommt)

Ich mache mich demnächst vielleicht an die Parodien:
"The Sellamillion" von Adam Roberts und "Bored of the Rings" von Henry Beard

#17:  Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 14:32
    —
viator hat folgendes geschrieben:
Aber jetzt im Ernst: Du hast schon recht. Ich werde sicher eine längere Pause machen und dann ist es sicher ein guter Tipp, mit dem Simarilion anzufangen. Auf diese Weise stimmt die Chronologie.

Genau so habe ich es auch gemacht.

Zitat:

Es gibt noch weitere Bücher von Tolkien, die sich mit dieser Thematik befassen:

- Nachrichten aus Mittelerde
- Das Buch der Verschollenen Geschichten, 2 Bde

Ich habe jetzt der Einfachheit halber nur die deutschen Titel zitiert. Wie gut sind diese Bücher zu lesen?

Mit letzterem habe ich mal angefangen, fand ich aber ziemlich öde. Es sind im prinzip nur Textfragmente, die Christofer (oder so ähnlich) Tolkien gesammelt und zu Geld gemacht gemacht hat. Das ist wirklich nur für Hardcore-Fans. Auch wenn Graf Zahl das schon fürs Silmarilion sagt, ich fand's genial. Teilweise etwas langatmig, und ohne den Index weiß man auch irgendwann nicht mehr, wer wer ist. Zum Vertsändnis vom Hobbit & LotR nicht notwendig, aber der Hobbit ist für LotR auch nicht notwendig, die den Ring betreffenden Teil der Geschichte wird quasi nochmal erzählt.

#18:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 14:50
    —
Dann sehe ich es einmal so: Der Hobbit, wenn er auch nicht zum Verständnis notwendig ist, ist ein gutes Buch, das auch einen guten Einstieg bietet. Es ist leichter zu lesen und daher kommt man auch schneller hinein. Ich habe in den letzten Jahren nur Fachliteratur gelesen, was das Englische betrifft, aber nur sehr selten einen Roman. So gesehen habe ich vermutlich mehr vom Herrn der Ringe, weil ich mich dann schon besser in Tolkiens Sprache eingelesen habe.

#19: Re: Silmarillion Autor: gwarpyWohnort: KinA BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 14:54
    —
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Das Silmarillion ist für mich eigentlich für Leute, die von Tolkien nicht genug bekommen können, für echte Fans halt. Es ist aber bisweilen etwas langatmig.


das Silmarillion ist einfach für erwachsene geschrieben und wirkt mit seiner erzählform auch sehr mythologischen büchern wie den antiken göttergeschichten ahnlich , während der Hobbit und der HdR eher für Kinder und jugendliche geschrieben wurde bzw. in ihrer form eher im stil von märchenbüchern geschrieben sind. besonders beim Hobbit merkt man das ziemlich stark.
ich halte das Silmarillion für das beste der bücher, das den Hobbit und den HdR bei weitem übertrifft.


Zitat:
Außerdem ist es für das Verständnis von "The Hobbit" und "Lord of the Rings" nicht erforderlich.
Deshalb empfehle ich als Reihenfolge: Hobbit - LotR - Silmarillion (falls man nicht genug bekommt)


stimmt, es ist nicht unbedingt erforderlich, aber wenn man beim lesen des Hobbit und des HdR wissen will, auf welche alten geschichten des öfteren bezug genommen wird, was es mit den erwähnten personen aus den alten geschichten auf sich hat, was der weiße baum von Minas Tirith (immerhin im buch ja nicht so unwichtig wie im film) für eine vorgeschichte hat, was die unsterblichen lande eigentlich sind, etc., sollte man das silmarillion schon kennen.


gwarpy


Zuletzt bearbeitet von gwarpy am 12.04.2005, 17:56, insgesamt einmal bearbeitet

#20:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 15:13
    —
Graf Zahl hat Recht. Das Silmarillion ist nur was für Hardcore-Fans.
Ich fand's stinkendlangweilig. HdR hat mich gut unterhalten, der kleine Hobbit auch. Aber Silmarillion ist keine Unterhaltung mehr, sondern erfordert ernsthafte Beschäftigung mit der Welt von Mittelerde.

#21: Re: Silmarillion Autor: GermanHeretic BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 17:32
    —
gwarpy hat folgendes geschrieben:

ich halte das Silmarillion für das beste der bücher, das den Hobbit und den HdR bei weitem übertrifft.

Geschockt
Es gibt noch jemanden, der denkt wie ich. Daß ich das noch erleben durfte... Auf den Arm nehmen

#22:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 17:53
    —
Erinnert mich an die Diskussionen unter Christen wer denn nun die "wahre" Bibel besitzt.

#23:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 18:08
    —
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
@viator:
Lies das englische Original, habe ich auch getan.


Das ist dann aber nicht das Original. Wenn schon Original, dann auch Westron. nerv

#24: Re: Tolkien und seine Übersetzer Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 18:49
    —
viator hat folgendes geschrieben:
Nachdem ich mich in diversen Tolkienforen umgesehen habe, ist mir klar, dass die neue Übersetzung von Krege bei den Fans sehr unbeliebt ist, die alte ist mir aber zu teuer.
Ich habe beide Versionen gelesen und muss auch sagen, dass mir die ältere Übersetzung auch deutlich besser gefallen hat. Aber wenn man die alte nicht kennt, dann schmerzt die neue vielleicht auch nicht gar so sehr.

#25: Re: Silmarillion Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 18:51
    —
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:

ich halte das Silmarillion für das beste der bücher, das den Hobbit und den HdR bei weitem übertrifft.

Geschockt
Es gibt noch jemanden, der denkt wie ich. Daß ich das noch erleben durfte... Auf den Arm nehmen


Die drei genannten "Ergänzungsbücher" geben dem Werk eine gewisse Tiefe. Tolkien hat eine Welt erfunden inkl. Mythen und eigenen Sprachen. Ob das Silmarillion nun wirklich das beste der Bücher ist, weiß ich nicht. Ich finde lediglich, dass es dazu gehört, wenn man dieser Faszination nachspüren will, die Tolkien da offenbar gepackt hatte.

#26:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 19:06
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an die Diskussionen unter Christen wer denn nun die "wahre" Bibel besitzt.

Auch inhaltlich hat HdR ja viel platt-religiöses.

#27:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 19:16
    —
step hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an die Diskussionen unter Christen wer denn nun die "wahre" Bibel besitzt.

Auch inhaltlich hat HdR ja viel platt-religiöses.
In der Tat. Umsomehr stört mich immer ein bißchen der Hype, der teilweise darum gemacht wird.
Aber als Zeitvertreib läßt sich das ja ganz gut lesen.

#28:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 19:23
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an die Diskussionen unter Christen wer denn nun die "wahre" Bibel besitzt.

Auch inhaltlich hat HdR ja viel platt-religiöses.
In der Tat. Umsomehr stört mich immer ein bißchen der Hype, der teilweise darum gemacht wird.
Aber als Zeitvertreib läßt sich das ja ganz gut lesen.


Genau. Ich mag das Fantasy-Genre und ohne Zweifel ist Tolkien einer der Väter.

Ich mag z.B. auch DSA und da gibt es gleich 12 Götter zzgl. Halbgötter. Es ist ein Zeitvertreib oder ein Hobby. Mehr nicht.

#29:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 19:48
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ich mag z.B. auch DSA und da gibt es gleich 12 Götter zzgl. Halbgötter.
Natürlich siehst du das so. Du bist ja auch nur eine Garethja und weißt es nicht besser. Nein

#30: Re: Tolkien und seine Übersetzer Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 20:38
    —
viator hat folgendes geschrieben:
Hi!

Ich möchte in nächster Zeit Tolkiens Herr der Ringe lesen. Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich das Original bevorzugen soll, oder ob ich mir eine Übersetzung kaufen sollte. Nachdem ich mich in diversen Tolkienforen umgesehen habe, ist mir klar, dass die neue Übersetzung von Krege bei den Fans sehr unbeliebt ist, die alte ist mir aber zu teuer. Die Argumente gegen Krege haben aber, wie ich gesehen habe, nicht allzu viel Substanz, oft wird einfach nur kritisiert, weil er von der alten Übersetzung abweicht, und zwar selbst dann, wenn für mich recht klar erkennbar ist, dass Krege besser übersetzt hat. Ich muss allerdings zugeben, dass mir die Wortwahl von Krege bei so manchem Beispiel nicht gefällt. Bei einer Gegenüberstellung des Originals mit beiden Übersetzungen eines längeren Textes ist mir allerdings aufgefallen, dass die alte Übersetzung deutlich antiquierter wirkt als das Original und sich Krege flüssiger liest und durchaus auch seine Qualitäten hat.

Hat jemand Erfahrungen mit Kreges Übersetzung gemacht und hat jemand sowohl Krege als auch das Original gelesen? Wie ist euer Eindruck?

Schöne Grüße,
viator

grundsätzlich gilt: Kannst du das original lesen, lies es.

Übersetzungen kommen nur selten an den Originaltext heran. das gilt besonders für einen Autoren wie Tolkien, der intensiv mit Sprache(n) gearbeitet hat.

#31:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 20:43
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an die Diskussionen unter Christen wer denn nun die "wahre" Bibel besitzt.

Auch inhaltlich hat HdR ja viel platt-religiöses.
In der Tat. Umsomehr stört mich immer ein bißchen der Hype, der teilweise darum gemacht wird.
Aber als Zeitvertreib läßt sich das ja ganz gut lesen.

Obwohl eine Diskussion, welche Übersetzung die bessere ist, durchaus legitim und sinnvoll sein kann. Allein die Art und Weise, wie das getan wird, läuft genauso ab, wie es auch narziss schon geschrieben hat: nämlich genauso wie bei diversen fundamentalistischen Christen. Ich habe mich durchaus mit der Bibel und der Übersetzung derselben befasst und kenne derartige Dispute recht gut.

Wie auch immer, was Tolkien betrifft, habe ich mir jetzt die englischen Versionen gekauft. Es dürfte eine interessante Unterhaltungsliteratur sein, außerdem kann ich mein Englisch etwas trainieren, wenn auch Tolkiens Englisch nicht das heute gesprochene Englisch sein dürfte. Als Religionsersatz, wie dieses Buch leider auffällig oft verwendet wird, wird es mir nicht dienen können (einmal davon abgesehen, dass ich mich für das Religiöse einfach nicht eigne).

#32:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 20:54
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ich mag z.B. auch DSA und da gibt es gleich 12 Götter zzgl. Halbgötter.
Natürlich siehst du das so. Du bist ja auch nur eine Garethja und weißt es nicht besser. Nein


Suspekt Willst du mich beleidigen? Bei Kor, das wird dir noch Leid tun. Leg dich schon mal in die Ecke und fang an zu bluten. Duell

#33:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 21:00
    —
Mir ist HdR nicht etwa zu unrealistisch. Aber die religiösen Bezüge sind für mich so stark, daß ich eventuelle sprachliche Höhepunkte einfach nicht mehr genießen kann. Der personifizierte Satan, die nahezu faschistoiden ethnischen Charaktere, die fehlenden Frauenrollen, der ganze Schuld-, Erfüllungs- und Erlösungsquatsch, die Priesterfigur, das komplett unhinterfragte Irrationale ...

OK, ich laß Euch schon in Ruhe ...

gruß/step

#34:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 22:59
    —
step hat folgendes geschrieben:
Mir ist HdR nicht etwa zu unrealistisch. Aber die religiösen Bezüge sind für mich so stark, daß ich eventuelle sprachliche Höhepunkte einfach nicht mehr genießen kann. Der personifizierte Satan, die nahezu faschistoiden ethnischen Charaktere, die fehlenden Frauenrollen, der ganze Schuld-, Erfüllungs- und Erlösungsquatsch, die Priesterfigur, das komplett unhinterfragte Irrationale ...

OK, ich laß Euch schon in Ruhe ...

gruß/step



ok, Arwen ist im Buch nur eine Randfigur (verglichen mit den Filmen Mit den Augen rollen )
aber Galadriel hat sehr wohl (in den Büchern mehr als in den Filmen) mehr als nur Statistenrang, allein was HdR betrifft, im Silmarillion finden sich noch einige weitere Frauenrollen (Z.B. Luthien Tinuviel) und sogar einige "Göttinnen"(Maiar)
im Buch gibt's außerdem noch Goldbeere (Tom Bombadils Frau), Rosie (Sams spätere Frau)
selbst wenn es sozusagen keine weibliche"Hauptrolle" gibt, so finden sich durchaus einige mehr oder weniger wichtige weibliche Nebenrollen und nicht nur Statistinnen

#35:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 12.04.2005, 23:04
    —
viator hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an die Diskussionen unter Christen wer denn nun die "wahre" Bibel besitzt.

Auch inhaltlich hat HdR ja viel platt-religiöses.
In der Tat. Umsomehr stört mich immer ein bißchen der Hype, der teilweise darum gemacht wird.
Aber als Zeitvertreib läßt sich das ja ganz gut lesen.

Obwohl eine Diskussion, welche Übersetzung die bessere ist, durchaus legitim und sinnvoll sein kann. Allein die <a href="http://www.ntsearch.com/search.php?q=Art&v=56">Art</a> und Weise, wie das getan wird, läuft genauso ab, wie es auch narziss schon geschrieben hat: nämlich genauso wie bei diversen fundamentalistischen Christen. Ich habe mich durchaus mit der Bibel und der Übersetzung derselben befasst und kenne derartige Dispute recht gut.

Wie auch immer, was Tolkien betrifft, habe ich mir jetzt die englischen Versionen gekauft. Es dürfte eine interessante Unterhaltungsliteratur sein, außerdem kann ich mein Englisch etwas trainieren, wenn auch Tolkiens Englisch nicht das heute gesprochene Englisch sein dürfte. Als Religionsersatz, wie dieses Buch leider auffällig oft verwendet wird, wird es mir nicht dienen können (einmal davon abgesehen, dass ich mich für das Religiöse einfach nicht eigne).


das zwar nicht (für Übungen in dieser Richtung eignet sich eher Harry Potter zwinkern ), aber so krass wie Sir Walter Scott (Ivanhoe, Quentin Durward etc) ist's zum Glück auch nicht Bitte nicht! den schaffst du nur mit einer etwas älteren (um nicht zu sagen veralteten....) Ausgabe des Wörterbuchs.....

#36:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 13.04.2005, 00:09
    —
step hat folgendes geschrieben:
Mir ist HdR nicht etwa zu unrealistisch. Aber die religiösen Bezüge sind für mich so stark, daß ich eventuelle sprachliche Höhepunkte einfach nicht mehr genießen kann. Der personifizierte Satan, die nahezu faschistoiden ethnischen Charaktere, die fehlenden Frauenrollen, der ganze Schuld-, Erfüllungs- und Erlösungsquatsch, die Priesterfigur, das komplett unhinterfragte Irrationale ...

OK, ich laß Euch schon in Ruhe ...

gruß/step


Merkwürdig. Dafür, dass Tolkien überzeugter und praktizierender Katholik war, finde ich den HdR erstaunlich Religionsfrei. Es gibt keine Tempel, keine Priester, keine religiösen Rituale, keine Anbetung von höheren Mächten. Mittelerde ist, was die Frömmigkeit seiner Bewohner betrifft, nichts gegen katholische Hochburgen in der Realität.

#37:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 13.04.2005, 06:39
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Leg dich schon mal in die Ecke und fang an zu bluten.


Gröhl... Gröhl... Gröhl...

... das hab' ich bis jetzt noch nicht gehört.

Rasmus.

#38:  Autor: Tassilo BeitragVerfasst am: 13.04.2005, 10:49
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an die Diskussionen unter Christen wer denn nun die "wahre" Bibel besitzt.

Auch inhaltlich hat HdR ja viel platt-religiöses.
In der Tat. Umsomehr stört mich immer ein bißchen der Hype, der teilweise darum gemacht wird.
Aber als Zeitvertreib läßt sich das ja ganz gut lesen.


Genau. Ich mag das Fantasy-Genre und ohne Zweifel ist Tolkien einer der Väter.


Tolkien ist höchstens einer der Urenkel. Früher wurden solche Geschichten zwar nicht als Fantasy bezeichnet, aber was sind denn die alten Heldensagen, Aventiure-Romane und Märchen anderes?

#39:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 13.04.2005, 11:06
    —
Tassilo hat folgendes geschrieben:
Tolkien ist höchstens einer der Urenkel. Früher wurden solche Geschichten zwar nicht als Fantasy bezeichnet, aber was sind denn die alten Heldensagen, Aventiure-Romane und Märchen anderes?


So gesehen hast du natürlich Recht. Fantasy kann man natürlich auch als Oberbegriff sehen. Allerdings unterscheiden wir auch zwischen Märchen, Mythen oder Legenden. Was wir aber aktuell unter dem Fantasy-Genre verstehen, hat eigentlich nichts mit Heldensagen, Abenteuerromanen oder Märchen zu tun, wenn es auch Überschneidungen und Anlehnungen gibt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Fantasy

#40:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 13.04.2005, 11:16
    —
Tassilo hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Genau. Ich mag das Fantasy-Genre und ohne Zweifel ist Tolkien einer der Väter.


Tolkien ist höchstens einer der Urenkel. Früher wurden solche Geschichten zwar nicht als Fantasy bezeichnet, aber was sind denn die alten Heldensagen, Aventiure-Romane und Märchen anderes?

Zu einem großen Teil sind das Zusammenstellungen von vorhandenem mythologischen Material oder Nacherzählungen mittelalterlicher Literatur. Natürlich greift auch die heutige Fantasy-Literatur auf dieses Material zurück, man denke nur die verschiedenen Bearbeitungen der König-Artus-Legende. Im Grunde genommen kann man sicher auch so manche Literatur vor Tolkien als Fantasy-Literatur bezeichnen, auch wenn der Begriff jüngeren Datums ist. Diesen Boom des Fantasy-Genres hat es vor Tolkien kaum gegeben. Dieser Boom setzte auch erst irgendwann in den 60er Jahren ein und Tolkiens Werke befinden sich unter den Werken, die diesen Boom damals auslösten. Daher denke ich, dass man schon zurecht Tolkien als einer der Väter zumindest der modernen Form dieses Genres bezeichnen kann.

#41:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 13.04.2005, 12:20
    —
Tassilo hat folgendes geschrieben:
Tolkien ist höchstens einer der Urenkel. Früher wurden solche Geschichten zwar nicht als Fantasy bezeichnet, aber was sind denn die alten Heldensagen, Aventiure-Romane und Märchen anderes?
Literarisch gesehen hast du sicherlich recht. Nur inhaltlich gibt es seit Tolkien weite Strömungen, die sich zum Teil stark an ihm orientieren. Für alle diese Bereich ist es also durahcuas angemessen, ihn als den "Vater" der aktuellen Fantasy-Literatur zu betrachten. (In ganz besonders starkem Maße gilt dies meinen persönlichen Erfahrungen nach übrigens für Live-Rollenspieler Mr. Green )

#42:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 13.04.2005, 12:30
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Tassilo hat folgendes geschrieben:
Tolkien ist höchstens einer der Urenkel. Früher wurden solche Geschichten zwar nicht als Fantasy bezeichnet, aber was sind denn die alten Heldensagen, Aventiure-Romane und Märchen anderes?
Literarisch gesehen hast du sicherlich recht. Nur inhaltlich gibt es seit Tolkien weite Strömungen, die sich zum Teil stark an ihm orientieren. Für alle diese Bereich ist es also durahcuas angemessen, ihn als den "Vater" der aktuellen Fantasy-Literatur zu betrachten. (In ganz besonders starkem Maße gilt dies meinen persönlichen Erfahrungen nach übrigens für Live-Rollenspieler Mr. Green )

NUnja, Tolkiens Art der Fantasy-Literatur geht auf die Tradition von "Alice im Wunderland" und "Alice hinter den Spiegeln" sowie einer reihe weiterer ähnlich gestalteter Werke des frühen 20. Jahrhunderts (darunter auch der Cthuluh-Mythos und die Tarzan-, Caprona- und Pelucidar-Geschichten Edgar Rice Burroughs') zurück.

Tolkien steht nur am Anfang der ersten Blütezeit der Fantasy-Literatur.

#43: Re: Silmarillion Autor: Graf ZahlWohnort: Universum BeitragVerfasst am: 13.04.2005, 12:44
    —
gwarpy hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Das Silmarillion ist für mich eigentlich für Leute, die von Tolkien nicht genug bekommen können, für echte Fans halt. Es ist aber bisweilen etwas langatmig.


das Silmarillion ist einfach für erwachsene geschrieben und wirkt mit seiner erzählform auch sehr mythologischen büchern wie den antiken göttergeschichten ahnlich , während der Hobbit und der HdR eher für Kinder und jugendliche geschrieben wurde bzw. in ihrer form eher im stil von märchenbüchern geschrieben sind. besonders beim Hobbit merkt man das ziemlich stark.


Ich würde sagen, daß nur "The Hobbit" in die Kategorie "Kinderbuch" fällt. LotR ist definitiv für Erwachsene gedacht, was man an der Sprache sieht. Silmarillion hat einfach einen anderen Stil und verleiht, wie ja bereits hier im Thread erwähnt wurde, dem Gesamtwerk mehr Tiefe. Mir hat das ja auch gefallen, aber ich bin froh, daß ich nicht damit anfing.

#44: Re: Silmarillion Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 13.04.2005, 13:02
    —
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Ich würde sagen, daß nur "The Hobbit" in die Kategorie "Kinderbuch" fällt. LotR ist definitiv für Erwachsene gedacht, was man an der Sprache sieht. Silmarillion hat einfach einen anderen Stil und verleiht, wie ja bereits hier im Thread erwähnt wurde, dem Gesamtwerk mehr Tiefe. Mir hat das ja auch gefallen, aber ich bin froh, daß ich nicht damit anfing.

Ich weiß, dass Du, Graf Zahl, es nicht so gemeint hast, aber ich möchte dennoch anmerken, dass ich persönlich der Meinung bin, dass die Bezeichnung "Kinderbuch" im Allgemeinen nicht eine Abwertung eines Buchs ist. Ein gutes Kinderbuch kann nämlich durchaus auch für Erwachsene gute Literatur sein. Ich habe gestern das erste Kapitel von "The Hobbit" gelesen und kann nach den paar Seiten noch nicht allzu viel sagen, als dass es mich durchaus unterhielt, wenn es auch nicht übertrieben tiefgründig war. Aber schließlich muss man nicht immer nur Bücher wie "Der Mann ohne Eigenschaften" von Robert Musil oder "Der Tod des Vergil" von Hermann Broch lesen, man kann sich auch einmal einfach nur gut unterhalten lassen.

#45: Re: Silmarillion Autor: Graf ZahlWohnort: Universum BeitragVerfasst am: 13.04.2005, 13:09
    —
viator hat folgendes geschrieben:

Ich weiß, dass Du, Graf Zahl, es nicht so gemeint hast, aber ich möchte dennoch anmerken, dass ich persönlich der Meinung bin, dass die Bezeichnung "Kinderbuch" im Allgemeinen nicht eine Abwertung eines Buchs ist.


Dieser Meinung bin ich definitiv auch! Ich hatte in der Tat nichts abwertendes damit gemeint.

#46:  Autor: gwarpyWohnort: KinA BeitragVerfasst am: 13.04.2005, 13:10
    —
auch ich will die bezeichnung "kinderbuch" nicht abwertend verwenden, wo ich doch schon selbst eines geschrieben habe.
außerdem sammle ich märchen aus aller welt, und finde daß viele kinderbücher auch für erwachsene eine bereicherung sein können.


gwarpy

#47:  Autor: Graf ZahlWohnort: Universum BeitragVerfasst am: 13.04.2005, 13:24
    —
Wenn wir schon dabei sind:
Wer hat hier auch "Roverandom" gelesen, das posthum veröffentlicht wurde?

#48:  Autor: gwarpyWohnort: KinA BeitragVerfasst am: 13.04.2005, 13:26
    —
step hat folgendes geschrieben:
Der personifizierte Satan,...


damit meinst du wohl Saruman, aber der ist im vergleich mit Melkor/Morgoth aus dem Silmarillion höchstens ein lausbub.


Zitat:
... die nahezu faschistoiden ethnischen Charaktere, ...


würde jemand derart über real existierende kulturen schreiben, wäre der vorwurf für mich nachvollziehbar.


Zitat:
... die fehlenden Frauenrollen,...


frauen kommen in mittelerde genug vor.


Zitat:
... der ganze Schuld-, Erfüllungs- und Erlösungsquatsch,...


???


Zitat:
... die Priesterfigur, ...


naja, den magiern fehlen zum priestertum vor allem geregelte riten und anbetung eines gottes.


Zitat:
...das komplett unhinterfragte Irrationale ...


also ist es dir doch zu unrealistisch. wir sprechen hier aber von fantasy, von märchen, die für gewöhnlich wenig anspruch auf rationale auseinandersetzung mit der welt erheben.


gwarpy

#49:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 17.10.2005, 13:03
    —
Es ist inzwischen schon eine Weile her, dass ich den Tolkien gelesen habe,
trotzdem möchte ich euch nachträglich mit meinem Eindruck belästigen...
Ich habe mit dem Hobbit angefangen und dann mit dem Herrn der Ringe fortgesetzt,
das Similarion habe ich danach nicht mehr geschafft, Tolkien möge mir verzeihen.

Den Hobbit fand ich unterhaltsam, es ist wirklich ein nettes Kinderbuch,
den ersten Band des Herrn der Ringe fand ich auch noch unterhaltsam,
er gefiel mir ganz gut. Den Inhalt kannte ich schon aufgrund des Filmes,
der zu Ostern im Fernsehen lief. Aber dann wurde es meiner Meinung nach fad.

Der erste Teil des zweiten Bandes ist mir nicht sehr gelegen. Es ist kein Stoff,
der mich besonders interessiert, es war nicht gerade schlecht, aber zu fad.
Der zweite Teil hat mich schon wesentlich mehr interessiert als der erste,
die Geschichte um Frodo, Sam und Gollum war in meinen Augen reizvoller,
obwohl dieser Teil in verschiedenen Foren eher schlechter beurteilt wurde.

Ähnlich war es beim dritten und letzten Band. Wem solche Stoffe liegen,
der mag ja vielleicht begeistert sein, ich war es nicht. Gerade der Schluss,
also die Szenen nach der Vernichtung des Ringes, zog sich lange hin.
Letztendlich war ich froh, mit dem Buch endlich fertig zu sein.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass der Herr der Ringe durchaus seine Reize hat,
die Schöpfung einer ganzen Welt mitsamt Geschichte ist anerkennenswert.
Dass sich manche dafür begeistern, kann ich irgendwie nachvollziehen,
denn auch auf mich übt dieses Buch durchaus auch einen gewissen Reiz aus,
aber dass so ein enormer Rummel darum gemacht wird, kann ich nicht verstehen.

Wie auch immer, ich bin froh, Tolkien im Original gelesen zu haben.
Mein Hauptkritikpunkt ist der, dass diese Bände einfach zu langatmig sind,
dass mich die Thematik nicht so fasziniert, dafür kann Tolkien natürlich nichts.
Trotz allem habe ich es nicht bereut, Tolkien kennengelernt zu haben.

Grüße,
viator

#50:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 05.12.2005, 17:06
    —
Im Moment gibt es die Verfilmung des Herrn der Ringe (Extended Versions, 12 DVDs) um ganze 50 Euro. Das erscheint mir ausgesprochen günstig zu sein. Wie gut sind die Filme wirklich, wie sehr unterscheiden sich die Extended Versions von den normalen Versionen, die immerhin nur die Hälfte kosten? Zahlt es sich wirklich aus, wenn man nicht unbedingt alle Goodies benötigt, die Extended Versions zu kaufen, oder ist das eher für ausgemachte Fans?

#51:  Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 05.12.2005, 17:13
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
... und die frz übersetzung von Ledoux (hat auch nicht wenige Kritiker...)

ich würde auf jeden Fall das Original nehmen Cool


Ledoux?
Der kanadische Neurowissenschaftler Ledoux?
Oder ist das ein anderer!?

#52:  Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 05.12.2005, 17:14
    —
viator hat folgendes geschrieben:
Im Moment gibt es die Verfilmung des Herrn der Ringe (Extended Versions, 12 DVDs) um ganze 50 Euro. Das erscheint mir ausgesprochen günstig zu sein. Wie gut sind die Filme wirklich, wie sehr unterscheiden sich die Extended Versions von den normalen Versionen, die immerhin nur die Hälfte kosten? Zahlt es sich wirklich aus, wenn man nicht unbedingt alle Goodies benötigt, die Extended Versions zu kaufen, oder ist das eher für ausgemachte Fans?


In den extended versions sind zusätzliche Szenen enthalten (jeweils 2 von ca. 10 Minuten Länge, glaube ich). Die fehlten auch in der Kino-Version.

#53:  Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 05.12.2005, 17:19
    —
gwarpy hat folgendes geschrieben:
...außerdem sammle ich märchen aus aller welt, und finde daß viele kinderbücher auch für erwachsene eine bereicherung sein können.


Kannst du mal ein paar nennen? Auch Sammelbände?

#54:  Autor: lupus BeitragVerfasst am: 05.12.2005, 17:37
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Übersetzungen sind eigentlich immer schlecht,

Richtig, aber einige sind eindeutig schlechter als andere:
Style Bloom Collection
Seit ich diese Seite kenne, schaue ich bei einer Übersetzung immer nach, ob sie nicht von Marion Dill stammt: "Er weinte mitten auf dem Bürgersteig, Laken von Tränen im Gesicht, ein Sektionschef des FBI, nun töricht." Coole Sache, das...

Mit dem Satz "Time flies like an arrow, fruit flies like a banana" habe ich übrigens sogar schon eine Übersetzerkollegin zur Verzweiflung gebracht...

#55:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 06.12.2005, 04:32
    —
lupus hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Übersetzungen sind eigentlich immer schlecht,

Richtig, aber einige sind eindeutig schlechter als andere:
Style Bloom Collection


Noch eine Berühmtheit für meinen entsprechenden Thread:

Die kenne ich, die war mal für ein Jahr als Gastdozentin bei uns:

Zitat:
»Eine Instanz des Satisfizierbarkeitsproblems kann durch Enumeration gelöst werden.«
Dr. Susanne Albers, Vorlesung »Algorithmen und Komplexität«, Uni Saarbrücken


Besondere rhetorische Probleme - inklusive "Denglisch" bzw. "Rudimentdeutsch" - sind mir dabei nicht aufgefallen, vielmehr, daß sie dann schonmal zwischendurch Kontrollfragen gestellt und nicht eher mit der Vorlesung weitergemacht hat, bevor die nicht jemand beantwortet hat. Das ist gut und schön, solange eine Kommunikation zwischen Vortragender und Zuhörern da ist. Allerdings hat sie auch gerne mal zehn Minuten sprachlos da unten herumgestanden. (Oder man war bloß zu bequem oder zu müde oder konnte nicht so laut schreien, wie in meinem Fall. Das muß ich sagen, sonst stelle ich mir selbst ein Armutszeugnis aus. Cool)

Ich glaube aber, daß Susi (sieht aus wie die Schwester von Callista Flockhart, auch bekannt als Ally McBeal) auch weiß, daß es "Erfüllbarkeitsproblem" heißt. Der Begriff "Instanz" hat sich im Deutschen so eingebürgert, obwohl die wörtliche Übersetzung von "instance" eigentlich "Exemplar" ist. Und "Enumeration" würde ich in dem Fall wohl auch eher "Aufzählung" nennen (auch zu dem Begriff "rekursiv aufzählbar" -- wobei SAT sogar in jedem Fall lösbar ist, also gar "rekursiv" ist). Es ist hier eindeutig nicht das programmiersprachliche Konstrukt gemeint.

#56:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 06.12.2005, 04:54
    —
viator hat folgendes geschrieben:
Im Moment gibt es die Verfilmung des Herrn der Ringe (Extended Versions, 12 DVDs) um ganze 50 Euro. Das erscheint mir ausgesprochen günstig zu sein. Wie gut sind die Filme wirklich, wie sehr unterscheiden sich die Extended Versions von den normalen Versionen, die immerhin nur die Hälfte kosten? Zahlt es sich wirklich aus, wenn man nicht unbedingt alle Goodies benötigt, die Extended Versions zu kaufen, oder ist das eher für ausgemachte Fans?


Die Extended Editions sind um 30 (Teil 1) bis 48 (Teil 3) Minuten länger als die Kinoversionen. Die erweiterten Szenen sind über die gesamten Filme verteilt, manchmal handelt es sich nur um wenige Sekunden, die einer Szene hinzugefügt werden, manchmal um längere völlig neue Szenen. Die Filme wurden teilweise auch ganz neu geschnitten, es fielen sogar kurze Szenen aus den Kinoversionen weg. Im 2. Teil wurde z.B. eine Rückblende eingefügt, die das Verhältnis zwischen Boromir, Faramir und Denethor genauer erklärt. Im 3. Teil wird das Ende von Saruman gezeigt, das in den Kinoversionen ja kaum vorkam. Die zusätzlichern Szenen sind eine Mischung aus "Das wollen die Fans der Bücher sehen",eher ruhigen Szenen, die mehr der Charakterisierung der Figuren dienen und ein paar zusätzlichen Effekten und Landschaftsaufnahmen. Im ersten Teil sieht man z.B. mehr von Moria und die Hobbits werden ausführlich eingeführt.

Dadurch werden die Filme allerdings noch länger, als sie ohnehin schon sind - und sie verlieren an Tempo. Darunter leidet vor allem der 2. Teil, der schon in der Kinoversion durch die Baumbart-Szenen ziemlich ausgebremst wird.

#57:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 06.12.2005, 16:46
    —
lupus hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Übersetzungen sind eigentlich immer schlecht,

Richtig, aber einige sind eindeutig schlechter als andere:
Style Bloom Collection
Seit ich diese Seite kenne, schaue ich bei einer Übersetzung immer nach, ob sie nicht von Marion Dill stammt: "Er weinte mitten auf dem Bürgersteig, Laken von Tränen im Gesicht, ein Sektionschef des FBI, nun töricht." Coole Sache, das...

Mit dem Satz "Time flies like an arrow, fruit flies like a banana" habe ich übrigens sogar schon eine Übersetzerkollegin zur Verzweiflung gebracht...

Langsam schlichen sie durch die kreteziösen Zikadenwälder...

#58:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 06.12.2005, 16:51
    —
thaukelt hat folgendes geschrieben:
Die Extended Editions sind um 30 (Teil 1) bis 48 (Teil 3) Minuten länger als die Kinoversionen. [...]
vielen dank für die informationen! das ist wahrlich ein enormer unterschied. die filme sind ja von haus aus nicht gerade kurz! hmm. 50 € für 12 dvds und derartige unterschiede - ich werde mir wohl die extended versions kaufen. Sehr glücklich

#59:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 10.04.2006, 15:21
    —
Jetzt hat es auch mich gepackt: ich habe das Silmarillion gelesen,
allerdings nach mehreren Anläufen, das Original zu lesen, auf Deutsch.
Nachdem ich mit den ersten Kapiteln fertig war, wurde es spannend.
Mir hat das Silmarillion so richtig gut gefallen und jetzt,
wer hätte das gedacht, gefällt mir Tolkien wirklich ausgezeichnet!

Ich habe das Silmarillion gebraucht, um mich für Tolkien zu begeistern,
und werde demnächst noch ein Buch von ihm lesen, bin mir aber unschlüssig,
ob ich gleich mit "Nachrichten aus Mittelerde" fortfahren soll,
oder aber wieder mit dem Hobbit beginnen soll, diesmal aber auf Deutsch.

Wer kennt "Nachrichten aus Mittelerde"? Wie gut ist es?

#60:  Autor: Umunmutamnak BeitragVerfasst am: 10.04.2006, 15:29
    —
viator hat folgendes geschrieben:


Wer kennt "Nachrichten aus Mittelerde"? Wie gut ist es?


Ich habe die Werke von Tolkien eigentlich alle in der Badewanne gelesen - was dazu führte, daß sie komplett auseinanderfielen und nachher zum größten Teil entsorgt worden sind. "Nachrichten aus Mittelerde" hat wegen des festen Einbandes recht lang durchgehalten - habe es sogar noch, glaube ich - es ist nur so unförmig ausgebeult, daß man es nicht mehr ins Bücherregal stellen kann.

Ansonsten denke ich, Tolkien war ein großer Erzähler und Linguist. Jemand, der wirklich "episch" erzählt. Komplett verrückt muß der gewesen sein. Vieles daran gefällt mir allerdings auch gar nicht.

#61:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 14.08.2006, 20:56
    —
Aus "Was lest ihr gerade?" in "Spiel, Spaß und Unterhaltung" abgeteilt - kolja

perlbloke hat folgendes geschrieben:
LotR.

Hoffentlich, wie es klingt, im Original!?

#62:  Autor: boomkleverWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.08.2006, 21:24
    —
viator hat folgendes geschrieben:
perlbloke hat folgendes geschrieben:
LotR.

Hoffentlich, wie es klingt, im Original!?

Aber natürlich! Sehr glücklich Naja, ich hab's nie auf Deutsch gelesen, was ich von einem Bekannten gehört hab soll die Carroux Übersetzung noch gehen aber Krege muss schlimm sein (z.B. ein Galadriel Zitat: `Na klar!' Also ehrlich Mit den Augen rollen).
Wenn ich an den Originaltext rankomme, dann lese ich ein Buch auch im Original, und durch Frøken Smilla hoffe ich auch mein arg eingerostetes Dänisch wieder ein bisschen auf Vordermann zu bringen.

#63:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 15.08.2006, 08:40
    —
perlbloke hat folgendes geschrieben:
viator hat folgendes geschrieben:
perlbloke hat folgendes geschrieben:
LotR.

Hoffentlich, wie es klingt, im Original!?

Aber natürlich! Sehr glücklich Naja, ich hab's nie auf Deutsch gelesen, was ich von einem Bekannten gehört hab soll die Carroux Übersetzung noch gehen aber Krege muss schlimm sein (z.B. ein Galadriel Zitat: `Na klar!' Also ehrlich Mit den Augen rollen).

Ich habe den Herrn der Ringe zuerst auf Englisch gelesen und ein Jahr später die Gefährten in der Krege Übersetzung. Sie ist nicht schlimm, schlimm ist nur die Polemik gegen Krege. Es gibt in ihr halt ein paar Schnitzer wie in jeder Übersetzung und Krege hat nicht gerade selten deutlich besser übersetzt als Carroux, nämlich richtig. Er weicht halt von der heiligen Übersetzung von Carroux ab und das haben ihm die Tolkien-Fans übel genommen. Die Übersetzung selber ist aber, sieht man von einigen Schnitzern ab, ganz ok.

#64:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 15.08.2006, 08:53
    —
Soviel ich weiß, geht es den Krege-Kritikern aber nicht nur um Übersetzungsschnitzer, sondern auch um den Sprachstil. Krege soll eher modernes und umgangssprachliches Deutsch geschrieben haben, während Carroux eine eher, naja, "altmodische" Sprache verwendet, und damit den Stil Tolkiens besser wiedergibt. (Aus eigener Anschauung kenne ich allerdings nur die Übersetung von Carroux.)

#65:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 15.08.2006, 09:06
    —
Ich habe Carroux nicht gelesen, bis auf ein paar längere Abschnitte, die im Internet veröffentlicht wurden. Das sind allerdings immerhin mehrere Seiten in einem Stück. Mein Eindruck ist der, dass Carroux altertümlicher wirkt als das Original. Krege klingt tendenziell moderner als das Original, was aber auch mit den Vorgaben des Verlags zu tun hat. Beide Übersetzungen haben ihre Stärken und beide haben Schwächen.

Was diese bestimmte Gruppe von Tolkien-Fans betrifft, so habe ich das in Protest-Threads verschiedener Tolkien-Foren gesehen, wie das abläuft. Da stellt jemand ein Krege-Zitat hinein und jammert, wie schlimm es nicht ist, dazu kommt die Stelle in der Carroux-Version. Vom englischen Original haben dabei viele keine Ahnung. Und was für eine Überraschung! Jemand stellt das Original hinein und siehe da: Krege übersetzt genau richtig und Carroux liegt völlig daneben. Das ist regelmäßig bei denen der Fall, die das englische Original nicht kennen.

Wenn man beide Übersetzungen und das Original kennt, dann natürlich kann man auch gezielt schlechte Übersetzungen von Krege posten. Aber das kann man natürlich auch mit der Carroux-Übersetzung tun. Was ich sagen will: wie in jeder Übersetzung gibt es in der Krege-Übersetzung Fehler und Schwächen. Es ist völlig legitim, eine Übersetzung zu kritisieren, und wenn man das sachlich tut, dann hat man auch eine gewisse Chance, dass der Verlag die Kritik bei einer Überarbeitung berücksichtigt. Aber so, wie es in der Regel läuft, ist es ein reines Krege-Bashing.

#66:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 15.08.2006, 09:16
    —
Jo, solche Gegenüberstellungen kenne ich. Diese kleine Sammlung z.B. stellt das Original beiden Übersetzungen gegenüber. Wenn man (aus den von Dir genannten Gründen) von inhaltlichen Fehlern und Ungenauigkeiten mal absieht wird aber immerhin der modernere Sprachgebrauch bei Krege sichtbar. Da dieser altmodische Stil für mich einen wesentlichen Teil der Atmosphäre des Buches ausmachte, habe ich mir beim Kauf einer eigenen Ausgabe schon bemüht, eine alte Übersetzung zu finden ...

#67:  Autor: boomkleverWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.08.2006, 10:02
    —
viator hat folgendes geschrieben:
Ich habe Carroux nicht gelesen, bis auf ein paar längere Abschnitte, die im Internet veröffentlicht wurden. Das sind allerdings immerhin mehrere Seiten in einem Stück. Mein Eindruck ist der, dass Carroux altertümlicher wirkt als das Original. Krege klingt tendenziell moderner als das Original, was aber auch mit den Vorgaben des Verlags zu tun hat. Beide Übersetzungen haben ihre Stärken und beide haben Schwächen.

Was diese bestimmte Gruppe von Tolkien-Fans betrifft, so habe ich das in Protest-Threads verschiedener Tolkien-Foren gesehen, wie das abläuft. Da stellt jemand ein Krege-Zitat hinein und jammert, wie schlimm es nicht ist, dazu kommt die Stelle in der Carroux-Version. Vom englischen Original haben dabei viele keine Ahnung. Und was für eine Überraschung! Jemand stellt das Original hinein und siehe da: Krege übersetzt genau richtig und Carroux liegt völlig daneben. Das ist regelmäßig bei denen der Fall, die das englische Original nicht kennen.

Wenn man beide Übersetzungen und das Original kennt, dann natürlich kann man auch gezielt schlechte Übersetzungen von Krege posten. Aber das kann man natürlich auch mit der Carroux-Übersetzung tun. Was ich sagen will: wie in jeder Übersetzung gibt es in der Krege-Übersetzung Fehler und Schwächen. Es ist völlig legitim, eine Übersetzung zu kritisieren, und wenn man das sachlich tut, dann hat man auch eine gewisse Chance, dass der Verlag die Kritik bei einer Überarbeitung berücksichtigt. Aber so, wie es in der Regel läuft, ist es ein reines Krege-Bashing.

Das was ich von der Carroux-Krege Diskussion bisher mitbekommen hab (nicht viel), hatten die beiden ganz einfach auch unterschiedliche Voraussetzungen. Carroux wurde mit der Übersetzung von LotR kurz nachdem das Buch in England erschienen war beauftragt und hatte deshalb praktisch so gut wie keine Hintergrundinformationen (bis auf den Hobbit vielleicht, der ja vor LotR herausgegeben wurde, oder?).
Krege hingegen ist sehr bewandert, sowohl in LotR selbst, wie auch dem Silmarillion, der History of Middle Earth und konnte auf diverse Sekundärliteratur zurückgreifen, die Carroux damals noch nicht zu Verfügung stand.
Um Krege in Schutz zu nehmen muss man auch sagen, dass Tolkien die `common language' also Westron nicht als altmodisch klingende Sprache verstanden haben wollte. Er selbst sah sich ja als Übersetzer des `Red Book of Westmarch' und hat Westron in etwa in damals (ca. 1930er Jahre bis Ende der 1950er) aktuellem Englisch wiedergegeben.
Anders verhält es sich mit dem Westron, das zu der Zeit in Minas Tirith gesprochen wurde und sich für Ohren aus dem Norden tatsächlich altmodisch anhörte oder Rohirric, das ja tatsächlich eine altertümliche Sprache war, die Eorl nach der Schenkung von Rohan aus dem Norden mitbrachte. Tolkien ist da konsequent und `übersetzt' entsprechend, was sich mitunter an der Satzstellung bemerkbar macht vgl. `leave me not' und `do not leave me' wie auch an bestimmten Wörtern, die heutzutage veraltet sind, vor allem Präpositionen und finite Verbformen (thou, thee, hath, doth etc.) oder einzelne Wörter (hither, whence, flotsam) wie auch Maßeinheiten wie `leagues'.
Ein Mann aus Gondor hätte also eher gesagt `Whither goest thou?', wohingegen ein Hobbit gesagt hätte `Where do you go?'.
Krege scheint diese Unterscheidung in etwa so konsequent weiterzuführen wie Tolkien, während die Unterscheidung bei Carroux, wenn ich es recht verstanden habe, untergeht, da sich das nordische Westron genau so altmodisch anhört wie das südliche oder das von den Rohirrim gesprochene.
Aber am Ende ist und bleibt's vielleicht einfach Geschmackssache. zwinkern

perlbloke

#68:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 15.08.2006, 11:37
    —
perlbloke, das hast Du sehr gut zusammengefast! Daumen hoch!

Ich habe mich ja mit den Übersetzungen beschäftigt, bevor ich mich entschieden habe, ob ich Tolkien auf Englisch oder in einer deutschen Übersetzung lesen möchte. Krege hat ja selber darüber geschrieben und es gibt ja auch mehrere Verlagsseiten, Zeitungsartikel usw. darüber.

Krege hatte ja die Vorgabe, die modernen Passagen, die Tolkien im damals aktuellen Englisch verfasst hat, in mehr oder weniger heutigem Deutsch wiederzugeben. Genau das ist es, was viele so stört. Wie auch immer, mich hat eigentlich damals mehr gestört, dass Carroux alles gleich altertümlich übersetzt hat und mich haben die Beispiele ihrer Übersetzung, die im Internet verfügbar sind, und die Gegenüberstellungen längerer Abschnitte nicht so vom Hocker gehauen, weil ich fand, dass sie sich im Gegensatz zu Krege nicht so flüssig liest wie das Original und zu altertümlich wirkt. Ich finde, dass eine Übersetzung verschiedene Sprachebenen des Originals soweit wie möglich wiedergeben sollte. Dass Krege die moderne Seite vielleicht zu modern übersetzt hat, kann ich gut nachvollziehen (ist ja meiner Meinung nach auch der Fall), ist aber meinem Geschmack nach eher das geringere Übel. Allerdings schreibe ich das alles, ohne die gesamte Übersetzung von Carroux gelesen zu haben (vielleicht sähe es dann anders aus).

Letztendlich habe ich mich dann entschieden, das englische Original zu lesen, meiner Meinung nach die beste Entscheidung. Ich halte es aber für sehr empfehlenswert, davor den Hobbit auf Englisch zu lesen.

#69:  Autor: boomkleverWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.08.2006, 12:25
    —
viator hat folgendes geschrieben:
perlbloke, das hast Du sehr gut zusammengefast! Daumen hoch!

Danke! Sehr glücklich

viator hat folgendes geschrieben:

Ich habe mich ja mit den Übersetzungen beschäftigt, bevor ich mich entschieden habe, ob ich Tolkien auf Englisch oder in einer deutschen Übersetzung lesen möchte. Krege hat ja selber darüber geschrieben und es gibt ja auch mehrere Verlagsseiten, Zeitungsartikel usw. darüber.

Krege hatte ja die Vorgabe, die modernen Passagen, die Tolkien im damals aktuellen Englisch verfasst hat, in mehr oder weniger heutigem Deutsch wiederzugeben. Genau das ist es, was viele so stört. Wie auch immer, mich hat eigentlich damals mehr gestört, dass Carroux alles gleich altertümlich übersetzt hat und mich haben die Beispiele ihrer Übersetzung, die im Internet verfügbar sind, und die Gegenüberstellungen längerer Abschnitte nicht so vom Hocker gehauen, weil ich fand, dass sie sich im Gegensatz zu Krege nicht so flüssig liest wie das Original und zu altertümlich wirkt. Ich finde, dass eine Übersetzung verschiedene Sprachebenen des Originals soweit wie möglich wiedergeben sollte.

Ich denke mal das macht die eigentliche Schwierigkeit der Übersetzungsarbeit aus. Übersetzungen sind immer eine Gratwanderung, das weiß ich noch gut aus meinem Kurs zum Fremdsprachenkorrespondenten.
Ich denke mal, dass gerade LotR in der Beziehung ein Alptraum für Übersetzer sein muss (oder eine Herausforderung, abhängig von der Herangehensweise zwinkern).

viator hat folgendes geschrieben:

Dass Krege die moderne Seite vielleicht zu modern übersetzt hat, kann ich gut nachvollziehen (ist ja meiner Meinung nach auch der Fall), ist aber meinem Geschmack nach eher das geringere Übel. Allerdings schreibe ich das alles, ohne die gesamte Übersetzung von Carroux gelesen zu haben (vielleicht sähe es dann anders aus).

Letztendlich habe ich mich dann entschieden, das englische Original zu lesen, meiner Meinung nach die beste Entscheidung. Ich halte es aber für sehr empfehlenswert, davor den Hobbit auf Englisch zu lesen.

Ich habe den Hobbit erst nach LotR gelesen aber ich glaube auch, dass es andersrum besser gewesen wäre. Zum einen habe ich den Hobbit immer an dem doch höheren Niveau von LotR gemessen, zum anderen ist es ja die detaillierte Vorgeschichte zu LotR (wenigstens was Bilbo angeht), die in dem Werk selber nur kurz nacherzählt wird.
Ich muss allerdings zu meiner Schande gestehen, dass ich das Silmarillion nie fertig gelesen hab, irgendwann wurde es mir immer zu öde. Ich kenne nur die Ainulindalë und die Valaquenta, die allerdings schon erheblich zum Verständnis einiger Konzepte beitragen (wer jetzt bei `A Elbereth Gilthoniel' besungen wird oder wer mit `Snow white! Snow white! Oh Lady clear' gemeint ist).

#70:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 15.08.2006, 14:31
    —
perlbloke hat folgendes geschrieben:
Ich denke mal das macht die eigentliche Schwierigkeit der Übersetzungsarbeit aus. Übersetzungen sind immer eine Gratwanderung, das weiß ich noch gut aus meinem Kurs zum Fremdsprachenkorrespondenten.
Ich denke mal, dass gerade LotR in der Beziehung ein Alptraum für Übersetzer sein muss (oder eine Herausforderung, abhängig von der Herangehensweise zwinkern).

Und besonders schwierig ist es, wenn ein Buch derartig viele und begeisterte Fans hat, die jeden Satz genau kennen und die alte Übersetzung in- und auswendig wissen. Diese Fans leben mehr oder weniger nur mehr dafür, überspitzt gesagt. Davon kann sich jeder gerne selber ein Bild machen, man braucht nur in die einschlägigen Foren schauen. Das ist so ähnlich wie bei Startrek. Ich denke, dass es da jeder Übersetzer enorm schwer gehabt hätte - und Krege hat ja davor das Silmarillion und den Hobbit, sowie die Briefe Tolkiens übersetzt. Gerade die Übersetzung des Silmarillions ist sehr gut angekommen, aber da gibt es auch nur die eine. Dadurch, dass Krege doch sehr anders übersetzt hat als Carroux und noch dazu etwas gegen das gängige Klischee, war es sehr schwer zu erwarten gewesen, von der Fan-Gemeinde positiv aufgenommen zu werden.

perlbloke hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Hobbit erst nach LotR gelesen aber ich glaube auch, dass es andersrum besser gewesen wäre. Zum einen habe ich den Hobbit immer an dem doch höheren Niveau von LotR gemessen, zum anderen ist es ja die detaillierte Vorgeschichte zu LotR (wenigstens was Bilbo angeht), die in dem Werk selber nur kurz nacherzählt wird.

Ich denke, dass es auch in sprachlicher Hinsicht einen Sinn macht, den Hobbit vorher zu lesen. Man kommt in die Welt Tolkiens besser hinein, man lernt seine Sprache kennen usw.

perlbloke hat folgendes geschrieben:
Ich muss allerdings zu meiner Schande gestehen, dass ich das Silmarillion nie fertig gelesen hab, irgendwann wurde es mir immer zu öde. Ich kenne nur die Ainulindalë und die Valaquenta, die allerdings schon erheblich zum Verständnis einiger Konzepte beitragen (wer jetzt bei `A Elbereth Gilthoniel' besungen wird oder wer mit `Snow white! Snow white! Oh Lady clear' gemeint ist).

Ich habe damit zweimal angefangen in der englischen Originalfassung und sehr schnell aufgehört. Dann habe ich die Übersetzung genommen und nachdem ich die ersten Kapitel durch hatte, habe ich das Buch durchaus genossen. Ich glaube, dass es vielen so geht. Meiner Meinung nach ist das Silmarillion insgesamt gesehen das interessanteste Buch der drei Hauptwerke Tolkiens. Vielleicht schaffst Du es ja auch noch, ein weiterer Versuch wäre es auf jeden Fall wert! Du darfst einfach nicht zu früh aufgeben. Nur Mut! Smilie

#71:  Autor: ChinaskyWohnort: Hoher Norden BeitragVerfasst am: 15.08.2006, 17:29
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Ich kenne das Original nicht (nur in Auszügen), habe allerdings die Carroux-Version, seit ich sie vor knapp 25 Jahren zum Geburtstag geschenkt bekam, bestimmt zehnmal gelesen, und die Krege-Version ein halbes Mal... Sehr glücklich Das, was Ihr da über die verschiedenen Sprachstile in Tolkiens Original sagt, ist interessant, aber selbst wenn Krege da konsequenter am Original geblieben sein sollte - so gefällt's mir dennoch nicht. Mich stört nicht, daß der "Hohe Ton" sich bei Carroux durch das ganze Buch zieht. Was mich mehr stört, ist das kumpelhafte "du" bei Krege, wo Carroux schön altertümlich die Leute "Ihr" sagen läßt.

Ich denke, es kommt drauf an, warum man den HdR liest. Möchte man sich entführen lassen in eine fremde Welt und ein mittelalterliches Kopf-Road-Movie? Oder will man ihn lesen, weil man dem Hype um Peter Jacksons Verfilmung irgendwann erlag und wissen möchte, worum's eigentlich geht? Die heutige Reihenfolge lautet ja nicht etwa: zuerst "Der Hobbit", dann "Der Herr der Ringe" und dann "Das Silmarillion". Sondern: Zuerst LotR special extended Version, dann die Bücher. zwinkern Ich weiß gar nicht, wie die Spätgeborenen heute noch den Frodoschauspieler aus ihren Köpfen kriegen, wenn sie die Bücher lesen...

Die Erfahrung, daß die Bücher langatmig und eventuell sogar langweilig über manche Strecken sein könnten, ist sicherlich auch dem Umstand zu verdanken, daß man den Film kennt, und weiß, wie die Geschichte so ungefähr ausgeht. Mir geht es jedenfalls bei manchen Büchern so, die ich erst lese, wenn ich ihre Verfilmung schon kenne (vor kurzem noch: Der Pate).
Als Jugendlicher hatte ich viel Freude auch an den weniger actionreichen Passagen der Bücher, weil ich mir die beschriebenen Landschaften, Naturszenen usw. vorstellen und darin herumgehen konnte. Ich gestehe: die konnten mir gar nicht ausführlich genug geschildert werden. Nachdem ich nun die Filme x mal (in der Special Edition zwinkern ) gesehen hatte, ging ich nochmal daran, die Bücher zum elften Mal zu lesen. Aber es geht nicht mehr, irgendwie funken mir andauernd die Film-Bilder dazwischen. Traurig

Das Silmarillion halte ich für das interessanteste Buch Tolkiens, obwohl es eben nicht so zum Schmökern tauglich ist. Dazu fallen einfach zu viele Namen, muß man sich zuviele Verwandtschaftsbeziehungen im Kopf behalten usw. Aber es macht Spaß, da analytisch ranzgehen und zu überlegen, wo hier nun was genau aus welcher der Welt-Religionen oder Mythologien geklaut wurde... Ausserdem gefällt mir die Grundidee, daß die Welt aus Musik entstand, und daß das Böse letztlich nur eine nicht zur übrigen Harmonie-Sauce passende starke eigene Stimme sei. Ich hatte kurz bevor ich das Silmarillion zum ersten Mal las, gerade die "Deutschen Ritter- und Heldensagen" inklusive der Edda und Beowulf gelesen, sowie die "Griechischen Götter- und Heldensagen". Die vermischten sich dann gefühlsmäßig mit der Eigenbau-Mythologie Tolkiens. Wobei die größere Stimmigkeit bei Tolkien mir gleichzeitig gefiel, weil sie überzeugte, andererseits mir aber auch die logischen Brüche und Unverständlichkeiten der "echten" Mythologien im Silmarillion fehlten.

Zu den beiden anderen genannten Büchern: Nachrichten aus Mittelerde sind durchaus lesenswert. Da werden einige kurze Anekdoten aus dem Silmarillion in ein epischeres Format gebracht, und einige Locations geschildert, die die Größe und Gewaltigkeit der Altvorderen-Zeit (Erstes Zeitalter) wunderbar spürbar machen. Beispiel: "Von Tuor und seiner Ankunft in Gondolin"). Eine sehr ergreifende Geschichte wird eigentlich vollständig erzählt, und zwar die von Turin, und dessen Verfluchung durch den Drachen. ("Narn I Hîn Húrin).
Zum zweiten und dritten Zeitalter werden da allerdings nur noch unbefriedigende Textfragmente geboten, irgendwie hören die immer gerade dann auf, wenn's spannend wird. zwinkern

Das Buch der Verschollenen Geschichten hab ich nur einmal halb durchgelesen. Es paßt m.M.n. nicht in die Welt, die Tolkien später so perfekt ausarbeitete, es befinden sich vor allem Texte darin, die vor dem HdR, bzw. dem Silmarillion entstanden. Soweit ich mich noch korrekt erinnere. Am meisten erinnerlich ist mir eigentlich nur noch die Enttäuschung, die ich beim Lesen verspürte.

#72:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 15.08.2006, 17:41
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Chinasky hat folgendes geschrieben:
Nachdem ich nun die Filme x mal (in der Special Edition zwinkern ) gesehen hatte, ging ich nochmal daran, die Bücher zum elften Mal zu lesen. Aber es geht nicht mehr, irgendwie funken mir andauernd die Film-Bilder dazwischen. Traurig

das ist genau einer der gründe, warum ich mir diese filme nicht angesehen habe. ich habe auch nocht die alte übersetzung und empfinde diese "alte" sprache als sehr angenehm.
ich habe noch ein altes bbc-hörspiel in 13 teilen vom LotR, was ich als sehr klasse empfunden habe. ob es das heutzutage noch zu kaufen gibt, weiss ich nicht. aber die interpretation der sprache dort (vor allem gollums) war eindrucksvoll.

#73:  Autor: pyrrhon BeitragVerfasst am: 15.08.2006, 18:07
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Chinasky hat folgendes geschrieben:
Ich kenne das Original nicht (nur in Auszügen), habe allerdings die Carroux-Version, seit ich sie vor knapp 25 Jahren zum Geburtstag geschenkt bekam, bestimmt zehnmal gelesen, und die Krege-Version ein halbes Mal... Sehr glücklich Das, was Ihr da über die verschiedenen Sprachstile in Tolkiens Original sagt, ist interessant, aber selbst wenn Krege da konsequenter am Original geblieben sein sollte - so gefällt's mir dennoch nicht. Mich stört nicht, daß der "Hohe Ton" sich bei Carroux durch das ganze Buch zieht. Was mich mehr stört, ist das kumpelhafte "du" bei Krege, wo Carroux schön altertümlich die Leute "Ihr" sagen läßt.

Wie gut die Wiedergabe der unterschiedlichen Sprachebenen Krege gelungen ist, sei einmal dahingestellt. Jedenfalls kann es nicht entscheidend sein, ob man den altertümlichen Stil der Carroux-Übersetzung passend findet oder nicht, sondern nur wie es im Original ist. Verbindlich kann nur das Original sein und mögliche Angaben des Autors, die sich in Briefen oder sonstwo befinden mögen. Und es ist nun einmal so, dass im Herrn der Ringe unterschiedliche Sprachebenen existieren. Eine Übersetzung, die das nicht berücksichtigt, sondern alles einheitlich übersetzt und sogar die modern wirkenden Stellen in altertümliches Deutsch übersetzt, gibt das Werk in diesem Aspekt nicht korrekt wieder. Auch wenn manchen genau dieser altertümliche Stil gefällt, er entspricht nicht immer dem Original und ist daher dort, wo er dem Original nicht entspricht, falsch. Dass Krege die modernen Passagen meinem Empfinden nach zu modern wiedergibt, ändert nichts daran. Das heißt nur, dass Krege eben auch einen Fehler gemacht hat, wenn auch einen anderen.

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Ich denke, es kommt drauf an, warum man den HdR liest. Möchte man sich entführen lassen in eine fremde Welt und ein mittelalterliches Kopf-Road-Movie? Oder will man ihn lesen, weil man dem Hype um Peter Jacksons Verfilmung irgendwann erlag und wissen möchte, worum's eigentlich geht? Die heutige Reihenfolge lautet ja nicht etwa: zuerst "Der Hobbit", dann "Der Herr der Ringe" und dann "Das Silmarillion". Sondern: Zuerst LotR special extended Version, dann die Bücher. zwinkern Ich weiß gar nicht, wie die Spätgeborenen heute noch den Frodoschauspieler aus ihren Köpfen kriegen, wenn sie die Bücher lesen...

Was hat das mit der Frage zu tun, wie ein Buch richtig übersetzt wird?

Was den Rest betrifft: schöner Beitrag! Smilie

#74:  Autor: boomkleverWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.08.2006, 18:38
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Aaalso... Sehr glücklich
Chinasky hat folgendes geschrieben:
Ich kenne das Original nicht (nur in Auszügen), habe allerdings die Carroux-Version, seit ich sie vor knapp 25 Jahren zum Geburtstag geschenkt bekam, bestimmt zehnmal gelesen, und die Krege-Version ein halbes Mal... Sehr glücklich Das, was Ihr da über die verschiedenen Sprachstile in Tolkiens Original sagt, ist interessant, aber selbst wenn Krege da konsequenter am Original geblieben sein sollte - so gefällt's mir dennoch nicht. Mich stört nicht, daß der "Hohe Ton" sich bei Carroux durch das ganze Buch zieht. Was mich mehr stört, ist das kumpelhafte "du" bei Krege, wo Carroux schön altertümlich die Leute "Ihr" sagen läßt.

Die Frage ist nicht was sich schöner anhört, sondern was richtig übersetzt ist, resp. was das Original getreuer wiedergibt.

Chinasky hat folgendes geschrieben:

Ich denke, es kommt drauf an, warum man den HdR liest. Möchte man sich entführen lassen in eine fremde Welt und ein mittelalterliches Kopf-Road-Movie?

Ich lese LotR weil:
- Ich mich in eine andere Welt entführen lassen will
- Ich zu einem besseren, werkimmanten Verständnis des Textes kommen will
- Mich die Entwicklung von Tolkiens Lebenswerk über die Jahre hinweg interessiert
- Ich mich für die Sprachen in Tolkiens Kosmos interessiere
- Ich die Geschichte ganz einfach schön finde zwinkern

Das sind alles Aspekte, die in mein Interesse an Tolkien hineinspielen, jedesmal wenn ich Tolkien lese, lese ich es aus einem anderen Blickwinkel. Wenn ich das Buch mit ins Bett nehme, dann kommt es mir vor allem darauf an, dass ich eine gute Unterhaltung geboten bekomme, wenn ich's tagsüber auf dem Sofa lese, dann vertiefe ich mich auch mal stärker in den Text, lese einige Passagen mehrmals und stelle Verbindungen zu anderen Szenen im Buch oder in Tolkiens Universum her. Wenn ich das Buch aufgeschlagen vor mir am Computer habe, dann recherchiere ich, dann interessieren mich Themen wie die `Balrog-Wings' Diskussion (nein, Balrogs haben keine Flügel zwinkern), die Interpretation von `Galadriel's Lament' (`Ai! laurië lantar lassi súrinen...') oder das Versmaß eines Ann-Thennath.
Was ich nicht mache, ist das Buch zu einem billigen Pausenfüller zu degradieren, das man eben mal so liest wie einen Perry Rhodan Roman, das ist aber meine persönliche Ansicht, es gibt sicher Leute, die mit dem Buch nicht so viel anfangen können, und die es deswegen aus rein oberflächlichen Gründen lesen, müssen ja nicht alle LotR Fanatiker sein zwinkern (BTW: Das wäre ein interessantes Thema für einen eigenen Thread, analog zu dem `Ist Star Trek eine atheistische Mythologie' Thema).

Chinasky hat folgendes geschrieben:

Oder will man ihn lesen, weil man dem Hype um Peter Jacksons Verfilmung irgendwann erlag und wissen möchte, worum's eigentlich geht? Die heutige Reihenfolge lautet ja nicht etwa: zuerst "Der Hobbit", dann "Der Herr der Ringe" und dann "Das Silmarillion". Sondern: Zuerst LotR special extended Version, dann die Bücher. zwinkern Ich weiß gar nicht, wie die Spätgeborenen heute noch den Frodoschauspieler aus ihren Köpfen kriegen, wenn sie die Bücher lesen...

Bitte, BITTE komm mir nicht mit den Filmen Weinen. Das war so ziemlich der schlimmste Ausbund literarischer Verballhornung, den ich jemals gesehen hab. Erbrechen

Chinasky hat folgendes geschrieben:

Die Erfahrung, daß die Bücher langatmig und eventuell sogar langweilig über manche Strecken sein könnten, ist sicherlich auch dem Umstand zu verdanken, daß man den Film kennt, und weiß, wie die Geschichte so ungefähr ausgeht.

Die LotR Verfilmung ist ein zweitklassiger, ach was sag ich, drittklassiger Actionschund, der mit dem Buch in etwa so viel zu tun hat wie Nordkorea mit Demokratie. Böse

Chinasky hat folgendes geschrieben:

Mir geht es jedenfalls bei manchen Büchern so, die ich erst lese, wenn ich ihre Verfilmung schon kenne (vor kurzem noch: Der Pate).
Als Jugendlicher hatte ich viel Freude auch an den weniger actionreichen Passagen der Bücher, weil ich mir die beschriebenen Landschaften, Naturszenen usw. vorstellen und darin herumgehen konnte. Ich gestehe: die konnten mir gar nicht ausführlich genug geschildert werden. Nachdem ich nun die Filme x mal (in der Special Edition zwinkern ) gesehen hatte, ging ich nochmal daran, die Bücher zum elften Mal zu lesen. Aber es geht nicht mehr, irgendwie funken mir andauernd die Film-Bilder dazwischen. Traurig

Das ist mir leider ein ganze Weile auch so gegangen, nicht mit den Naturszenen oder anderen ausführlichen Schilderungen, sondern dass ich immer die Bilder der drittklassigen Schauspieler vor Augen hatte als sie in dem Buch erschienen. So langsam habe ich das endlich überwunden.

Chinasky hat folgendes geschrieben:

Das Silmarillion halte ich für das interessanteste Buch Tolkiens, obwohl es eben nicht so zum Schmökern tauglich ist. Dazu fallen einfach zu viele Namen, muß man sich zuviele Verwandtschaftsbeziehungen im Kopf behalten usw. Aber es macht Spaß, da analytisch ranzgehen und zu überlegen, wo hier nun was genau aus welcher der Welt-Religionen oder Mythologien geklaut wurde...

So ein Schmarrn, die Weltreligionen haben von Tolkien geklaut! zwinkern Sehr glücklich

Chinasky hat folgendes geschrieben:

Ausserdem gefällt mir die Grundidee, daß die Welt aus Musik entstand, und daß das Böse letztlich nur eine nicht zur übrigen Harmonie-Sauce passende starke eigene Stimme sei. Ich hatte kurz bevor ich das Silmarillion zum ersten Mal las, gerade die "Deutschen Ritter- und Heldensagen" inklusive der Edda und Beowulf gelesen, sowie die "Griechischen Götter- und Heldensagen". Die vermischten sich dann gefühlsmäßig mit der Eigenbau-Mythologie Tolkiens. Wobei die größere Stimmigkeit bei Tolkien mir gleichzeitig gefiel, weil sie überzeugte, andererseits mir aber auch die logischen Brüche und Unverständlichkeiten der "echten" Mythologien im Silmarillion fehlten.

Zu den beiden anderen genannten Büchern: Nachrichten aus Mittelerde sind durchaus lesenswert. Da werden einige kurze Anekdoten aus dem Silmarillion in ein epischeres Format gebracht, und einige Locations geschildert, die die Größe und Gewaltigkeit der Altvorderen-Zeit (Erstes Zeitalter) wunderbar spürbar machen. Beispiel: "Von Tuor und seiner Ankunft in Gondolin"). Eine sehr ergreifende Geschichte wird eigentlich vollständig erzählt, und zwar die von Turin, und dessen Verfluchung durch den Drachen. ("Narn I Hîn Húrin).
Zum zweiten und dritten Zeitalter werden da allerdings nur noch unbefriedigende Textfragmente geboten, irgendwie hören die immer gerade dann auf, wenn's spannend wird. zwinkern

Das Buch der Verschollenen Geschichten hab ich nur einmal halb durchgelesen. Es paßt m.M.n. nicht in die Welt, die Tolkien später so perfekt ausarbeitete, es befinden sich vor allem Texte darin, die vor dem HdR, bzw. dem Silmarillion entstanden. Soweit ich mich noch korrekt erinnere. Am meisten erinnerlich ist mir eigentlich nur noch die Enttäuschung, die ich beim Lesen verspürte.

Die Lost Tales wurden ja auch von Christopher Tolkien nach dem Tod seines Vaters aus seinen Notizen zusammengestellt. Ich glaube diese Bücher dürfen eben nicht als `Unterhaltung für zwischendurch' verstanden werden, sondern dienen eher dazu, um sich besser in Tolkiens Welt und sein Schaffen hinversetzen zu können.

Naja, das Gezetere von oben war nicht persönlich gemeint. Wenn dir der Film gefällt, dann hab Spaß daran, aber ich finde wirklich, dass man den Film nicht mit dem Buch vergleichen kann. Ich bin sowieso der Meinung, dass das Buch nicht verfilmbar ist, außer vielleicht in einem Unmengen von Geld verschlingenden 10 Teile Epos, den eh die wenigsten sehen würden, und der aus eben dem Grund wohl nie zustande kommen wird.
Wenn man den Film für sich betrachtet (wozu es wohl erforderlich ist, dass man das Buch vorher nicht gelesen hat) dann ist er vielleicht sogar gut, aber im Vergleich mit Tolkiens LotR wirkt er auf mich einfach wie eine schlechte Parodie.

perlbloke

#75:  Autor: boomkleverWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.08.2006, 18:42
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viator hat folgendes geschrieben:

Ich habe damit zweimal angefangen in der englischen Originalfassung und sehr schnell aufgehört. Dann habe ich die Übersetzung genommen und nachdem ich die ersten Kapitel durch hatte, habe ich das Buch durchaus genossen. Ich glaube, dass es vielen so geht. Meiner Meinung nach ist das Silmarillion insgesamt gesehen das interessanteste Buch der drei Hauptwerke Tolkiens. Vielleicht schaffst Du es ja auch noch, ein weiterer Versuch wäre es auf jeden Fall wert! Du darfst einfach nicht zu früh aufgeben. Nur Mut! Smilie

Okay, ich fang's heute Abend mal wieder an, ist auf alle Fälle besser als die Klett Grammatik. Sehr glücklich

#76:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 06.04.2020, 19:41
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Quéribus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wessen Heimat ist Moria eigentlich?


Durin?

scnr zwinkern


Ach Tolkien! Ich liebe es...



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