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Ein paar aktuelle Hinweise zum Thema Kreationismus und ID
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5471
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1128630) Verfasst am: 15.11.2008, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Auf eine fachliche Einordnung würde ich mich freuen.


Soweit ich weiß, ist Bauer nicht "vom Fach", sondern Psychiater und Internist. Ich kenne Biologen, die in seinem Buch etliche Bockschüsse gefunden haben. Diese Menschen haben mir geschrieben, dass sie das Buch sehr ambivalent beurteilen. Einerseits fasziniert sie die Fähigkeit des Autors, komplexe wissenschaftliche Sachverhalte in verständlicher Sprache und ohne wesentlichen Verlust an Genauigkeit darzustellen. Andererseits mache der Autor sein Anliegen durch die agitatorische Funktionalisierung, die streckenweise vor Polemik nur so triefenden Passagen gegen den "mainstream" (insb. in Gestalt von Dawkins und Kutschera), wieder zunichte. Gerade einigen wissenschaftlich, wissenschaftshistorisch und -theoretisch geschulten Lesern fallen dabei deutliche Mängel ins Auge, die beim Laienpublikum dazu geeignet sind, irreführende Vorstellungen darüber hervorzurufen, wie Wissenschaft und wissenschaftlicher Fortschritt funktioniert.

IMAO machen die weltanschaulichen und gesellschaftspolitischen Denkfiguren des Autors die Lektüre dieses Buchs zu einem Ärgernis. Der Abgesang auf "den Darwinismus" ist kaum zu rechtfertigen angesichts der Tatsache, dass die meisten (epigenetischen) Aspekte, die Bauer zu Recht von einer evolutionären Erklärung einfordert, längst in die ET internalisiert worden sind, ohne zu radikalen Paradigmenwechseln zu führen. Zudem ist die kausale Alternative des Autors recht schwammig formuliert. Wer sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen möchte, der ist mit dem Buch "Die Lösung von Darwins Dilemma" (Kirschner & Gerhart, 2007) oder "Evo-Devo" (S. B. Carroll, 2008) weitaus besser bedient. Eine Rezension wird in absehbarer Zeit auf der Homepage der AG Evolutionsbiologie erscheinen. Und nein, es ist weder Kutschera noch Thomas Junker noch meine Wenigkeit...
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#1128789) Verfasst am: 15.11.2008, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Auf eine fachliche Einordnung würde ich mich freuen.
[...]Ich kenne Biologen, die in seinem Buch etliche Bockschüsse gefunden haben.[...]

Wenn es nicht zuviel Mühe macht, bitte ich um Hinweise darauf, welche genau die Bockschüsse sein sollen. Fachliche Fehler, so jedenfalls verstehe ich diesen Vowurf.

Übrigens empfinde ich das, was Du als Polemik bezeichnest, eher als den Versuch einer Zurückweisung ideologischer Vereinnahmung.
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El Schwalmo
Atheistischer Agnostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9070

Beitrag(#1128869) Verfasst am: 15.11.2008, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn es nicht zuviel Mühe macht, bitte ich um Hinweise darauf, welche genau die Bockschüsse sein sollen. Fachliche Fehler, so jedenfalls verstehe ich diesen Vowurf.

mich wundert, dass jemand, der ein Buch nicht gelesen hat, selbiges mit derart polemischen Begriffen belegt.

Irgendwo habe ich gelesen, dass die Polemik, die man verwendet, mit der Kenntnis des Sachverhalts harmonieren sollte. Berechtigt wird eine Polemik auch nicht dadurch, dass man sich auf andere Menschen, deren Identitiät man nicht nennt, bezieht.
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Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5471
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1129041) Verfasst am: 15.11.2008, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Auf eine fachliche Einordnung würde ich mich freuen.
[...]Ich kenne Biologen, die in seinem Buch etliche Bockschüsse gefunden haben.[...]

Wenn es nicht zuviel Mühe macht, bitte ich um Hinweise darauf, welche genau die Bockschüsse sein sollen. Fachliche Fehler, so jedenfalls verstehe ich diesen Vowurf.


Zunächst ist die Einseitigkeit der Darstellung und vor allem Interpretation der Daten zu nennen, die unter Missachtung der tatsächlichen, zugleich hochdifferenzierten Forschung einen Gegner in Form eines karikaturhaften "Darwinismus" konstruiert, um diesen dann triumphal abzutun (man könnte auch "Strohmann" dazu sagen). Die Evolutionsbiologie hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich und geht über die im engeren Sinne Darwinschen Thesen weit hinaus.

Des Weiteren ist die vom Autor nachhaltig vorgebrachte Vorstellung naiv, dass die neueren Erkenntnisse zur Modularität und Flexibilität des Genoms eine Alternative zu den bisherigen Vorstellungen, etwa denen der Mutation und Selektion, lieferten. In Wirklichkeit ergänzen sie diese lediglich. Die Synthese verschiedener Perspektiven, vor allem der modularen und der positiv oder negativ selektionistischen, wird in der wissenschaftlichen Forschung - auch den Arbeiten, die der Autor zitiert - mit Nachdruck betrieben. Dennoch werden eine Reihe dieser Arbeiten in einer einseitigen Weise interpretiert, die teils den expliziten Bekundungen der Autoren dieser Arbeiten entgegengesetzt ist.

Wie gesagt, es wird sich in Kürze jemand die Mühe machen, die Bockschüsse ausführlicher dazulegen. Daher möchte ich hier den Betrachtungen nicht weiter vorgreifen.


Zitat:
Übrigens empfinde ich das, was Du als Polemik bezeichnest, eher als den Versuch einer Zurückweisung ideologischer Vereinnahmung.


Das Problem ist nun seinerseits die weltanschauliche Vereinnahmung der Evolutionsbiologie seitens Bauer.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#1129045) Verfasst am: 15.11.2008, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

@DU
Ich hatte an keiner Stelle den Eindruck, daß Bauer die Selbststeuerungsfähigkeit des Genoms als Altenative zur Mutation darstellen will. Er verwirft nur die Vorstellung einer blinden Mutation, die duchr Selektion gebahnt wird. Diesen Vorwurf halte ich also für unbegründet.

Bauer vereinnahmt die Evolutionstheorie eben nicht, sondern zeigt anhand weniger Beispiele auf, wo sie vereinnahmt wurde. Und das zu recht, denke ich. Aber da diskutieren wir aus unterschiedlichen weltanschaulichen Positionen heraus. Und Du sicher auch aus Verbundenheit zu den Kritisierten Namen. Egal. Das einzige, was ich nicht beurteilen kann bisher, ist der Vorwurf der Denunziation (meine Wortwahl(!), nicht seine) in der Geschichte um Lönnig. Darüber wollte ich mir zunächst mehr Infos einholen, bevor ich das beurteilen kann.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#1129059) Verfasst am: 15.11.2008, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Bevor ich weg bin. Ich nehme die Formulierung "Vorwurf der Denunziation" zurück. Das bringt eine unbegründete und unnötige Schärfe rein. Fällt mir bedauerlicherweise jetzt erst auf.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5471
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1129081) Verfasst am: 15.11.2008, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
@DU
Ich hatte an keiner Stelle den Eindruck, daß Bauer die Selbststeuerungsfähigkeit des Genoms als Altenative zur Mutation darstellen will. Er verwirft nur die Vorstellung einer blinden Mutation, die duchr Selektion gebahnt wird.


Läuft das nicht mehr oder weniger auf dasselbe hinaus? Selbstverständlich sind Mutationen "blind" und natürlich wird die Evolution kanalisiert durch Selektion. Dazwischen gibt es noch einen "Mittelbereich", die Epigenetik. Aber was soll der Spruch vom "Abschied vom Darwinismus"?


zelig hat folgendes geschrieben:
Bauer vereinnahmt die Evolutionstheorie eben nicht, sondern zeigt anhand weniger Beispiele auf, wo sie vereinnahmt wurde. Und das zu recht, denke ich. Aber da diskutieren wir aus unterschiedlichen weltanschaulichen Positionen heraus. Und Du sicher auch aus Verbundenheit zu den Kritisierten Namen.


Eigentlich nicht. Es wirkt nur etwas befremdlich, wenn der Autor (übespitzt formuliert), Dawkins als Beelzebub und Kutschera als seinen Statthalter karikiert, um den mainstream anzugreifen und sich als Beleg für seinen "Paradigmenwechsel" auf Thesen und Befunde stützt, die eigentlich schon seit Jahrzehnten Gegenstand der Evolutionsbiologie sind. Soooo neu ist das, was Bauer schreibt, ja nun wahrlich nicht mehr. Es kann natürlich sein, dass "Klappern" zum Handwerk gehört, wenn man ein Buch an den Mann bringen möchte. Dass es auch geräuschloser funktioniert, haben schon andere (Riedl/Gerhart/Kirschner/Carroll...) gezeigt.


zelig hat folgendes geschrieben:
Das einzige, was ich nicht beurteilen kann bisher, ist der Vorwurf der Denunziation (meine Wortwahl(!), nicht seine) in der Geschichte um Lönnig. Darüber wollte ich mir zunächst mehr Infos einholen, bevor ich das beurteilen kann.


Das ist natürlich auch noch so ein Punkt. Keine Ahnung, was in einem Menschen vorgeht, der auf der einen Seite Evolutionsvertreter zu sein scheint und auf der anderen Seite Lönnig für seine langjährigen Verdienste am MPIZ adelt, um das (legitime) Vorgehen gegen den Missbrauch einer Institutshomepage zur Bewerbung von ID (um nichts anderes ging es Kutschera doch) moralisch zu verurteilen.
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El Schwalmo
Atheistischer Agnostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9070

Beitrag(#1129441) Verfasst am: 16.11.2008, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Auf dem Blog "Evolution und Schöpfung" hat Markus Rammerstorfer einen Beitrag mit dem Titel ID in der Diskussion nach Dover gepostet, in dem er auf Arbeiten hinweist, die sich kritisch mit ID befassen, aber die Kritik an ID teilweise heftig kritisieren.

Ich stimme mit den Kritikern (vor allem Nagel) nicht in allen Punkten überein. Man sollte sich die Argumente der Autoren aber durchaus durch den Kopf gehen lassen. Die spezifisch amerikanisch Diskussion (soll ID in die Schulen?) kann man dabei vernachlässigen, denn sie spielt in anderen Ländern keine Rolle.

Es ist aber immer wieder interessant, wie oberflächlich manche Kritiker vorgehen. Das beste Beispiel ist Behes zweites Buch. Kurz nach dessen Erscheinen veröffentlichten hochrangige Journale Rezensionen erstklassiger Fachleute. Die waren aber teilweise so daneben, dass selbst aufrechte Kämpfer für Evolution darauf hinwiesen. Ein besonders negatives Beispiel war das, was Dawkins schrieb.

Zitat:
Dawkins, R. (2007) 'Inferior Design' URL: <http://www.nytimes.com/2007/07/01/books/review/Dawkins-t.html?ref=review&pagewanted=all>, letzter Zugriff: 07.07.2007


Behe hat Dawkins als Gegenkritik geraten, das Buch noch einmal zu lesen. Ich hoffe, dass das das erste Mal sein würde. Das heißt nicht, dass Behe Recht hat, sondern nur, dass Dawkins mit dem, was er schreibt, hinsichtlich des Buchs, das er 'rezensiert' nicht Recht hat.
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El Schwalmo
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Beitrag(#1129444) Verfasst am: 16.11.2008, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Bevor ich weg bin. Ich nehme die Formulierung "Vorwurf der Denunziation" zurück. Das bringt eine unbegründete und unnötige Schärfe rein. Fällt mir bedauerlicherweise jetzt erst auf.

ich weiß nicht, ob sich jemals ein Historiker, Wissenschaftssoziologe oder sonstwer die Mühe machen wird, die Vorgänge zu analysieren, die sich in diesem Kontext abspielten.

Hervorragendes Material findet man beispielsweise in

Zitat:
Kutschera, U. (2004) 'Streitpunkt Evolution. Darwinismus und Intelligentes Design' Münster; Hamburg; London, LIT Verlag


vor allem ab Seite 175ff.

Es gab auch ein Forum beim VdBiol, das aber geschlossen wurde. Ich habe mir damals die Mühe gemacht, dieses auf meiner Site zu archivieren. Dort findet man Stellungnahmen aus 'erster Hand'.
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El Schwalmo
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Beitrag(#1129445) Verfasst am: 16.11.2008, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Bauer vereinnahmt die Evolutionstheorie eben nicht, sondern zeigt anhand weniger Beispiele auf, wo sie vereinnahmt wurde.

ich habe, wie gesagt, Bauer noch nicht gelesen. Ich habe aber auch schon oft darauf hingewiesen, dass die Evolutionstheorie unzulässig vereinnahmt wird.

Falls jemand wie Dawkins meint, er brauche die Evolution, um ein 'intellectually fulfilled atheist' sein zu können, und dabei unter 'Evolutionstheorie' nicht gerade den MainStream versteht, ist das in meinen Augen nicht mehr im 'grünen Bereich'. Denn auf der einen Seite hätte er ein Problem, falls sich der Stand der Forschung ändern würde, auf der anderen Seite bürdet er der Evolutionsforschung eine Hypothek auf, die niemandem nützt.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#1129551) Verfasst am: 16.11.2008, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

@ES
Danke für die Links. Habe nochmal die Beiträge zur Auseinandersetzung um Lönnig überflogen. Wahrscheinlich wurde alles schon dutzendfach gesagt. Daher lohnt sich ein weiterer Kommentar nicht. Nur eine Anmerkung, man könnte meinen, Kutschera wäre von der Idee inspiriert gewesen, in Dland die Rolle der “Bulldogge der Evolutionsbiologie” zu spielen, die Gould in den Staaten nachgesagt wurde. Jedoch, und das möchte ich als Anmerkung eines neutralen Laien verstanden wissen, in Goulds Werken ist überall die geistvolle Auseinandersetzung mit den Gegnern der Evolutionstheorie zu spüren. Er hat keine Scheu sich der Sprache und Symbolik religiöser Metaphern zu bedienen und diese zu interpretieren, wo es einen Sinn macht. Keine Berührungsängste. Das ist eine ganz andere Sprache, zudem ohne prinzipielle Gegnerschaft zu den Geisteswissenschaften. Das hört sich bei uns doch in Teilen schon ganz anders an.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5471
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Beitrag(#1130280) Verfasst am: 17.11.2008, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
@ES
Danke für die Links. Habe nochmal die Beiträge zur Auseinandersetzung um Lönnig überflogen. Wahrscheinlich wurde alles schon dutzendfach gesagt. Daher lohnt sich ein weiterer Kommentar nicht. Nur eine Anmerkung, man könnte meinen, Kutschera wäre von der Idee inspiriert gewesen, in Dland die Rolle der “Bulldogge der Evolutionsbiologie” zu spielen, die Gould in den Staaten nachgesagt wurde. Jedoch, und das möchte ich als Anmerkung eines neutralen Laien verstanden wissen, in Goulds Werken ist überall die geistvolle Auseinandersetzung mit den Gegnern der Evolutionstheorie zu spüren. Er hat keine Scheu sich der Sprache und Symbolik religiöser Metaphern zu bedienen und diese zu interpretieren, wo es einen Sinn macht. Keine Berührungsängste. Das ist eine ganz andere Sprache, zudem ohne prinzipielle Gegnerschaft zu den Geisteswissenschaften. Das hört sich bei uns doch in Teilen schon ganz anders an.


Schön, dass Du "in Teilen" geschreiben hast. Ich für meinen Teil möchte nicht, dass meine Texte als Rechtfertigungsgrundlage für ein Pauschalurteil der "geistlosen Auseinandersetzung" mit Evolutionsgegnern dienen.

Allerdings, und das möchte ich dazu sagen, halte ich von Goulds "NOMA" nicht besonders viel. Wenn man sich klar macht, was das Ziel der (meisten) Religionen ist und was sie behaupten, müsste eigentlich deutlich werden, dass es aus wissenschaftsphilosophischer Sicht keine non-overlapping magisteria gibt.
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El Schwalmo
Atheistischer Agnostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9070

Beitrag(#1131085) Verfasst am: 18.11.2008, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Ich für meinen Teil möchte nicht, dass meine Texte als Rechtfertigungsgrundlage für ein Pauschalurteil der "geistlosen Auseinandersetzung" mit Evolutionsgegnern dienen.

just my 0,02 EUR: ich glaube, dass es wirksamer ist, die Texte so zu verfassen, dass niemand auf diese Idee kommt, als explizit darauf hinzuweisen, was man möchte oder auch nicht.

Im ersten Fall zeigt man Kompetenz, im zweiten entschuldigt man sich dafür, dass man diese nicht besitzt.
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Norton
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Anmeldungsdatum: 11.11.2006
Beiträge: 4372

Beitrag(#1139332) Verfasst am: 27.11.2008, 18:22    Titel: Antworten mit Zitat


USA:90 min

Part 1/11
http://www.youtube.com/watch?v=Gjtigk_jNOw


http://www.expelledexposed.com/
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Darwin Upheaval
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Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5471
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1139517) Verfasst am: 28.11.2008, 00:01    Titel: Vorstellungsvideo der Giordano-Bruno-Stiftung Antworten mit Zitat

Das Vorstellungsvideo der Giordano-Bruno-Stiftung:

http://www.youtube.com/watch?v=FVmiZXUvcaw

Wer schon immer mal die Auffassungen bekannter Naturalisten zur Arbeit der GBS kurz und bündig dargelegt haben wollte, der kommt in dem 10-minütigen Video voll auf seine Kosten. Mit kurzen Statements von Hans Albert, Gerhard Vollmer, Franz Wuketits, Thomas Junker, Eckard Voland, Christoph Antweiler, Carsten Frerk, Udo Pollmer, Michael Schmidt-Salomon u.v.a.
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Darwin Upheaval
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Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5471
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Beitrag(#1140714) Verfasst am: 29.11.2008, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

Wie bereits angekündigt, hier einige Anmerkungen zum Buch von Joachim Bauer: Das kooperative Gen - Abschied vom Darwinismus seitens eines der Dogmatik unverdächtigen Wissenschaftlers. Die Analyse ist relativ ausführlich, daher ist auch eine pdf-Version verfügbar:

http://www.evolutionsbiologen.de/RAJ_Bauer2008.pdf

Der Rezensent bedient sich eines recht elaborierten Sprachstils, gleichwohl sollte allgemein deutlich werden, in welche Richtung er argumentiert.
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El Schwalmo
Atheistischer Agnostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
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Beitrag(#1140759) Verfasst am: 29.11.2008, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Inzwischen habe ich das Buch 'angelesen'. Mein Eindruck ist nicht gerade positiv. Ich finde es vor allem als sehr merkwürdig, wie extrem sich der Autor selber zitiert. Ich kenne wenige Arbeiten (Nachrufe ausgenommen), in denen neben einem Literaturverzeichnis, in dem ein Autor aufgeführt wird, zusätzlich noch ein zweites (in diesem Fall mehrseitiges) Literaturverzeichnis abgedruckt ist, in dem sämtliche Arbeiten eines Autors aufgelistet sind, selbst wenn dieser nur irgendwo in einer Liste von Autoren über einen kleinen Artikel steht. Aber das nur nebenbei.

Die Rezension von Jörres steht dem in wenig nach. 'Elaborierter Sprachstil' ist ein Euphemismus dafür, dass jemand 11 Seiten dafür benötigt, was er inhaltlich auch auf zwei hätte schreiben können. Fakt ist, dass die Kritik daran krankt, dass niemand so genau sagen kann, was 'Darwinismus' eigentlich ist, und dass deshalb jede Kritik an diesem mit Gegenbeispielen gekontert werden kann, im Sinne von 'das ist doch längst eingepreist'. Kein Wunder, dass Gegner die Selektionstheorie als 'moving target' oder auch als 'Schwamm, der alles aufsaugt, ohne zu Platzen' bezeichnet haben.

Letztendlich redet Jörres mit seiner berechtigten Kritik aber an Bauer vorbei. Beide greifen Zerrbilder an, Jörres das, 'dem Darwinismus' Dinge vorzuwerfen, über welche die Evolutionsbiologen längst hinaus sind, während Bauer Menschen vorwirft, 'den Darwinismus' auf die Gesellschaft zu übertragen, obwohl das, was dort übertragen wird, doch von der Fachwelt längst anders gesehen wird. Jörres verweist mit vollem Recht darauf, dass dafür die Aversion gegen Dawkins verantwortlich sein könnte, vermeidet es aber, zu untersuchen, ob Bauer hier nicht Recht hat, eben weil Dawkins, nur eben von der anderen Seite, hinsichtlich der Erkenntnisse der modernen Evolutionsbiologe, vom Pferd fällt. Daher ist sehr lesenswert, wie Jörres zeigt, dass man auch das, was Bauer vorschwebt, also den aktuellen Stand der Evolutionsbiologie, genauso missbrauchen könnte wie Dawkins das mit einem älteren Stand der Evolutionsbiologie macht. Ein schönes Beispiel für die Gefahr des naturalistischen Fehlschlusses.

Dass es sich um keine 'Auftragsarbeit' der AG Evolutionsbiologen handelt, sieht man daran, dass Jörres nicht darauf eingeht, wie inhaltlich problematisch Bauer die Aktionen von Kutschera gegenüber Lönnig darstellt oder auch sonst noch immer wieder Kutschera erwähnt. Bauer zitiert aber auch mehrfach

Zitat:
Kutschera, U.; Niklas, K.J. (2004) 'The modern theory of biological evolution: an expanded synthesis' Naturwissenschaften 91:255-276


zustimmend. Bauer hätte eigentlich durch die Lektüre erkennen können, dass das, was er Dawkins vorwirft, 'der Evolutionsbiologie' nicht vorzuwerfen ist.

Ich möchte noch auf einen Punkt hinweisen, auf den Jörres nicht hingewiesen hat: schon im ersten Kapitel stellt Bauer dar, was er unter 'Darwinismus' versteht. Eine Analyse dieser Passagen würde auch erklären, warum Bauer scheitert.

Eines könnte man aber auch noch anführen: Zelig hatte nach faktischen Fehlern gefragt. Wenn man Jörres glauben darf, ist das im Falle der Biologie nicht der Fall. Schon merkwürdig, wenn angeführt werden muss, dass jemand 'Exaption' anstelle von 'Exaptation' schreibt, wenn man durch Googeln leicht findet, dass 'Transposonen' deutlich seltener denn 'Transposons' verwendet wird.
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El Schwalmo
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Anmeldungsdatum: 06.11.2003
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Beitrag(#1140770) Verfasst am: 29.11.2008, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Norton hat folgendes geschrieben:

[ ... ]

vielen Dank für den Link!

Ich hätte fast schon ein Angebot aus Amerika angenommen, den Film auf DVD zu erstehen ;->
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
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Beitrag(#1140799) Verfasst am: 29.11.2008, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Mal danke für die Rückmeldungen.
Ich habe auch im privaten Bereich bereits harte Kritik für meine Begeisterung einstecken müssen Mr. Green
Um das nachvollziehbar zu machen, mich hat beeindruckt, wie anders der Stand der Dinge in der Evolutions-Forschung ist, als ich es mir bisher vorgestellt habe. Dabei habe ich auch bisher kein naives Bild gehabt, denke ich. Und daß mir seine weltanschauliche Positionierung (gegen ideologische Vereinnahmung) gefällt, sollte nicht verwundern.
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Mr Schnuffi
Faule Schäfer haben gute Hunde.



Anmeldungsdatum: 18.02.2007
Beiträge: 827

Beitrag(#1140836) Verfasst am: 29.11.2008, 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

Für alle Kassler und Nordhessen wollte ich mal auf eine Veranstaltung der Uni Kassel hinweisen. Das Darwin-Jahr steht vor der Tür und daher wird es wohl an sämtlichen Unis Ringvorlesungen und Co zum Thema geben. Die Uni Kassel startet am 2.12.08 mit einem Vortrag von Werner Arber (hat vor 30 Jahren den Nobelpreis für die Entdeckung der Restriktionsenzyme bekommen) mit dem Thema "Die biologische Evolution: Naturwissenschaftliche Erkenntnis und weltanschauliche Betrachtung."

Weitere Infos siehe hier: http://www.nat.uni-kassel.de/vortraege.php
und hier: http://idw-online.de/pages/de/news289746
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Das Leben ist ein Hund, mal schwarz mal weiß mal kunterbunt

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El Schwalmo
Atheistischer Agnostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9070

Beitrag(#1140857) Verfasst am: 29.11.2008, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:
Für alle Kassler und Nordhessen wollte ich mal auf eine Veranstaltung der Uni Kassel hinweisen. Das Darwin-Jahr steht vor der Tür und daher wird es wohl an sämtlichen Unis Ringvorlesungen und Co zum Thema geben. Die Uni Kassel startet am 2.12.08 mit einem Vortrag von Werner Arber (hat vor 30 Jahren den Nobelpreis für die Entdeckung der Restriktionsenzyme bekommen) mit dem Thema "Die biologische Evolution: Naturwissenschaftliche Erkenntnis und weltanschauliche Betrachtung."

Weitere Infos siehe hier: http://www.nat.uni-kassel.de/vortraege.php
und hier: http://idw-online.de/pages/de/news289746

danke für die Info.

Arber wird in ID-Kreisen durchaus gerne zitiert ;->
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Mr Schnuffi
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Anmeldungsdatum: 18.02.2007
Beiträge: 827

Beitrag(#1140994) Verfasst am: 29.11.2008, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

gerade gefunden: Kutschera im Interview mit dem Focus.

http://www.focus.de/wissen

Bis auf die Behauptung, ID würde zwingend von perfekten Orgamismen ausgehen müssen, ist Kutscheras Statement erstaunlich frei von Polemik.
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Mr Schnuffi
Faule Schäfer haben gute Hunde.



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Beiträge: 827

Beitrag(#1141056) Verfasst am: 29.11.2008, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:
Für alle Kassler und Nordhessen wollte ich mal auf eine Veranstaltung der Uni Kassel hinweisen. Das Darwin-Jahr steht vor der Tür und daher wird es wohl an sämtlichen Unis Ringvorlesungen und Co zum Thema geben. Die Uni Kassel startet am 2.12.08 mit einem Vortrag von Werner Arber (hat vor 30 Jahren den Nobelpreis für die Entdeckung der Restriktionsenzyme bekommen) mit dem Thema "Die biologische Evolution: Naturwissenschaftliche Erkenntnis und weltanschauliche Betrachtung."

Weitere Infos siehe hier: http://www.nat.uni-kassel.de/vortraege.php
und hier: http://idw-online.de/pages/de/news289746

danke für die Info.

Arber wird in ID-Kreisen durchaus gerne zitiert ;->


Da bin ich wirklich überrascht! Hab leider beim Googeln nichts gefunden, wo W.Arber seine Position darlegt. Allerdings zitiert das "Creation Research Institute" Arber, um ihn als überzeugten Kreationisten darzustellen. http://www.icr.org/article/4095/

El Schwalmo, wenn du ein paar Surftipps kennst, bitte posten.

Mal gespannt, ob Kutschera diese Veranstaltung besucht.
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El Schwalmo
Atheistischer Agnostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9070

Beitrag(#1141115) Verfasst am: 29.11.2008, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:
Allerdings zitiert das "Creation Research Institute" Arber, um ihn als überzeugten Kreationisten darzustellen. http://www.icr.org/article/4095/

den meinte ich. Als ich den Artikel las, fand ich noch andere, leider nicht archiviert.

Habe gerade mal mit 'arber + "intelligent design"' gegoogelt, da stand ganz am Anfang was von Lönnigs Site, und darunter war auch das Eine oder Andere.

Ist natürlich immer ein Problem, dass 'Evolution' ein Allerweltswort ist. Zufällig gerade aus irgendeinem Grund gelesen, aus dem absoluten Gründungswerk der STE

Dobzhansky, T. (1982) 'Genetics and the Origin of Species. Nachdruck [1937]' New York, Columbia Univ. Press

S. 8 hat folgendes geschrieben:
Be that as it may, the fact remains that among the present generation no informed person entertains any doubt of the validity of the evolution theory in the sense that evolution has occurred, and yet nobody is audacious enough to believe himself in possession of the knowledge of the actual mechanisms of evolution. Evolution as an historical process is established as thoroughly as science can establish a fact witnessed by no human eye.


Das könnte man auch heute, gut 70 Jahre später, auch noch so sehen. Es gibt eine ganze Reihe von Forschern, die von einer Evolution mit/durch/als Schöpfung ausgehen. Das wird zumindest noch so lange so bleiben, bis wir mehr wissen.
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Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

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El Schwalmo
Atheistischer Agnostiker



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Beiträge: 9070

Beitrag(#1141521) Verfasst am: 30.11.2008, 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Mr Schnuffi hat folgendes geschrieben:
gerade gefunden: Kutschera im Interview mit dem Focus.

http://www.focus.de/wissen

Bis auf die Behauptung, ID würde zwingend von perfekten Orgamismen ausgehen müssen, ist Kutscheras Statement erstaunlich frei von Polemik.

und er lässt die Katze aus dem Sack: 'Synade-Modell der Makroevolution' ;->
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zelig
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Beiträge: 25404

Beitrag(#1141531) Verfasst am: 30.11.2008, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Will nur mal mit aller Vorsicht meine Verwunderung darüber äussern, wie unbedacht politisch-kulturelle Gegebenheiten in einen evolutionstheoretischen Kontext gestellt werden. Liegt vielleicht an der Kürze des Interviews, und es könnte sein, daß die Inbezugsetzung in einem Buch genauer begründet wird. Aber so... auweia.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



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Beitrag(#1141601) Verfasst am: 30.11.2008, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Will nur mal mit aller Vorsicht meine Verwunderung darüber äussern, wie unbedacht politisch-kulturelle Gegebenheiten in einen evolutionstheoretischen Kontext gestellt werden. Liegt vielleicht an der Kürze des Interviews, und es könnte sein, daß die Inbezugsetzung in einem Buch genauer begründet wird. Aber so... auweia.


Dass Du auch immer nach dem Haar in der Suppe fischen musst. Ich habe das Interview zwar nur überflogen, aber mir fielen nun wirklich keine groben Patzer auf. Im Gegenteil, das Interview hat mir größtenteils sehr gut gefallen (abgesehen davon, dass kein Mensch etwas mit dem Begriff "Synaden-Modell der Makroevolution" anzufangen weiß). Welche "politisch-kulturelle Gegebenheiten" werden denn "unbedachterweise" in einen evolutionstheoretischen Kontext gestellt?
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#1141607) Verfasst am: 30.11.2008, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Die Rezension von Jörres steht dem in wenig nach. 'Elaborierter Sprachstil' ist ein Euphemismus dafür, dass jemand 11 Seiten dafür benötigt, was er inhaltlich auch auf zwei hätte schreiben können.


Dass die Besprechung zu lang ist, habe ich Jörres auch zu bedenken gegeben. Sein Argument war, dass er eben sehr gründlich an mehreren Beispielen zu erörtern beabsichtige, warum Bauer auf einen Pappkameraden ("den Darwinismus") feuert.

Meine Position ist eigentlich die von Jörres. Auch wenn die STE ein "moving target" sein sollte, ist doch das, was Bauer "Revolutionäres" entdeckt zu haben glaubt, schon seit Jahren und Jahrzehnten in die Evolutionsbiologie eingepreist. Dawkins Genreduktionismus repräsentiert heute ganz sicher nicht mehr den mainstream, streng genommen nicht mal mehr in den 1990er Jahren. Es kommt hinzu, dass man sich an konkreten Beispielen sehr genau ansehen muss, inwieweit nicht einfach nur aus didaktischen Gründen auf das reduktionistische "Mutations-Selektions-Erklärungsschema" verwiesen wird. Das heißt, es wäre eigentlich Bauers Pflicht, nachzuweisen, dass Dawkins und Kutschera tatsächlich einen ontologischen Reduktionismus vertreten, in dem Sinne, dass sie sagen: "Es gibt keine Epigenetik, und wenn doch, dann spielt sie in der Evolution keine Rolle".
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Konrad
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Beitrag(#1141609) Verfasst am: 30.11.2008, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Will nur mal mit aller Vorsicht meine Verwunderung darüber äussern, wie unbedacht politisch-kulturelle Gegebenheiten in einen evolutionstheoretischen Kontext gestellt werden. Liegt vielleicht an der Kürze des Interviews, und es könnte sein, daß die Inbezugsetzung in einem Buch genauer begründet wird. Aber so... auweia.


Dass Du auch immer nach dem Haar in der Suppe fischen musst. Ich habe das Interview zwar nur überflogen, aber mir fielen nun wirklich keine groben Patzer auf. Im Gegenteil, das Interview hat mir größtenteils sehr gut gefallen (abgesehen davon, dass kein Mensch etwas mit dem Begriff "Synaden-Modell der Makroevolution" anzufangen weiß). Welche "politisch-kulturelle Gegebenheiten" werden denn "unbedachterweise" in einen evolutionstheoretischen Kontext gestellt?


Fcous Wissen - Interview hat folgendes geschrieben:

+
Suizide und Homosexualität gibt es nur (bzw. fast ausschließlich) beim Menschen,
+
Es wären etwa 2,1 Lebendgeburten pro Frau notwendig, um eine Menschen-Population aufrecht zu erhalten. Bei den derzeit weniger als 1,4 Geburten löscht sich die betreffende Population in wenigen Jahrzehnten selbst aus. Es ist erstaunlich, dass kulturelle Aspekte und politische Dogmen hier derart drastisch in die biologische Evolution der „intelligenten Spezies“ Homo sapiens eingreifen konnten.


Ich fürchte dass der Herr Kutschera hier nur gewissen Populisten nachplappert...
Wenn er sich wirklich mit dem Thema beschäftigt hätte wüsste er, dass nicht einmal die Datenerhebung (der Lebendgeburten) in D unumstritten ist.
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#1141612) Verfasst am: 30.11.2008, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Konrad hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Will nur mal mit aller Vorsicht meine Verwunderung darüber äussern, wie unbedacht politisch-kulturelle Gegebenheiten in einen evolutionstheoretischen Kontext gestellt werden. Liegt vielleicht an der Kürze des Interviews, und es könnte sein, daß die Inbezugsetzung in einem Buch genauer begründet wird. Aber so... auweia.


Dass Du auch immer nach dem Haar in der Suppe fischen musst. Ich habe das Interview zwar nur überflogen, aber mir fielen nun wirklich keine groben Patzer auf. Im Gegenteil, das Interview hat mir größtenteils sehr gut gefallen (abgesehen davon, dass kein Mensch etwas mit dem Begriff "Synaden-Modell der Makroevolution" anzufangen weiß). Welche "politisch-kulturelle Gegebenheiten" werden denn "unbedachterweise" in einen evolutionstheoretischen Kontext gestellt?


Fcous Wissen - Interview hat folgendes geschrieben:

+
Suizide und Homosexualität gibt es nur (bzw. fast ausschließlich) beim Menschen,
+
Es wären etwa 2,1 Lebendgeburten pro Frau notwendig, um eine Menschen-Population aufrecht zu erhalten. Bei den derzeit weniger als 1,4 Geburten löscht sich die betreffende Population in wenigen Jahrzehnten selbst aus. Es ist erstaunlich, dass kulturelle Aspekte und politische Dogmen hier derart drastisch in die biologische Evolution der „intelligenten Spezies“ Homo sapiens eingreifen konnten.


Ich fürchte dass der Herr Kutschera hier nur gewissen Populisten nachplappert...
Wenn er sich wirklich mit dem Thema beschäftigt hätte wüsste er, dass nicht einmal die Datenerhebung (der Lebendgeburten) in D unumstritten ist.


Okay, die Art und Weise, wie er die Lebensplanung von Menschen kommentiert, ist natürlich schon etwas bedenklich...
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