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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1148076) Verfasst am: 07.12.2008, 17:41 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: | Gergon hat folgendes geschrieben: |
Adorno, Theodor W. (1903-1969) Soziologe, Philosoph, Musiktheoretiker und Komponist
Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und sagt, es sind ja nur Tiere. |
Teddy ist entschuldigt. Er kannte die Forenregeln noch nicht. :wink:
EDIT: Mich würde mal die Quelle interessieren. Adorno bestand i.G. zu Horkheimer auf die hist. Einzigartigkeit von Auschwitz. So ein Satz passt nicht zu ihm. |
O.T.
Ich will jetzt für diesen populistischen Schwachsinnssatz endlich eine genaue Quellenangabe: Buchtitel, Seite! :motz: |
Ich tippe darauf, Du hast den richtigen Riecher.
http://www.kulturnation.org/archives/2004/03/25/ein-schweinchen-namens-knor/#comment-84
Würde eher zu Deschner passen.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1148077) Verfasst am: 07.12.2008, 17:42 Titel: Re: noch einmal Lieber Gergon |
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yxyxyx hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Je mehr Psychologen man liest, desto mehr Begriffe über Instinkte kennt man, die sich nicht selten komplett widersprechen. Gerade zwischen Instinkt und Intuition ist die Unterscheidung oft gar nicht so leicht. Da gibt es dann wieder mal 2 Psychologen und 3 Meinungen. Ich werde hier also auch nicht vermögen all die Begriffe komplett, allgemeingültig zu bestimmen. |
ganz einfach: Instinkt ist eine komplexe Handlung ohne Einsicht in dessen Zweck (klass. Beispiel Lorenz Graugans: er holte ein Ei aus ihrem Nest. Sie rollte mit ihrem Schnabel das Ei zurück. Währenddessen nahm er aber ihr das Ei unter dem Schnabel weg. Sie führte ihre Tätigkeit aber bis zum Ende ohne Ei weiter)
Der Streit war, sind Instinkte dennoch durch intelligentes Handeln (nein nicht ersetzbar) überbaubar? Da besteht ja ein Widerspruch (intelligentes Handeln ist Handeln unter Einsicht in dessen Zweck). Die Antwort ist heute, bei intelligenten Tieren JA: klass. Beispiel: ein Eichörnchen weiß instinktiv, wie es eine Haselnuss fassen muss, um sie zu fressen, es muss aber lernen, wie es die Schale an der Naht aufmacht (das kann kein Instinkt gewährleisten, da die Form der Haselnüsse zu variabel ist) |
Der Intellekt hat damit wenig zu tun. Intelligent wäre es zB, die Fleischproduktion emotionslos immer weiter zu rationalisieren, Schmerzenslaute kann man schallisolieren. Intelligenz bezieht sich viel eher auf die Methode der Verfolgung eines Ziels, kaum auf die Wahl eines Ziels. Selbstredend ist es auch intelligent, die Gewaltächtng im Alltag mit immer effektiveren Mitteln umzusetzen, da Gewaltächtung ein zielsetzendes Bedürfnis ist. Zu besseren Menschen macht uns das wohl nicht, wir versuchen nur möglichst effektiv Glücksproduzierende Stoffe im Hirn anzusammeln und momentan ist für die Mehrheit u.a. Gewaltächtung nötig, um das zu unterstützen. Die Transhumanisten sehen in Gewaltächtung in der Tat einen handfesten Fortschritt, übersehen aber, dass sie dabei nur ihre zährtlichen, irrationalen urmenschlichen Gefühlsregungen aus sich sprechen lassen. Als Transhumanist würde ich aus stockrationalen Gründen ersteinmal letztere beseitigen, um die sozialen Zielsetzungen von humaner Sentimentalität zu befreien und um somit Klarsicht zu ermöglichen. Ich weiss aber im Gegensatz zu meinen transhumanen Zeitgenossen bereits vor der Singularität, dass ich nur ein Tier bin, das fressen will.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26443
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1148084) Verfasst am: 07.12.2008, 17:54 Titel: Re: Gib Ruh! |
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Gergon hat folgendes geschrieben: | ......
Je mehr Psychologen man liest, desto mehr Begriffe über Instinkte kennt man, die sich nicht selten komplett widersprechen. Gerade zwischen Instinkt und Intuition ist die Unterscheidung oft gar nicht so leicht. Da gibt es dann wieder mal 2 Psychologen und 3 Meinungen. Ich werde hier also auch nicht vermögen all die Begriffe komplett, allgemeingültig zu bestimmen. |
Psychologen beschäftigen sich typischerweise nur mit Menschen - es ist vielleicht nicht sinnvoll, deren Sprachgebrauch für einen Disput über verschiedene Tierarten zu benutzen zu wollen - besonders wenn Du bereits die Erfahrung gemacht hast, dass die sich selbst innerhalb der von ihnen bearbeiteten Art nicht einig sind. (Ich vermute allerdings, dass die im Prinzip den Tinbergenbegriff benutzt haben und ihre Uneinigkeit hauptsächlich darin besteht, welche der von ihnen behandelten Verhalten nun wirklich als angeboren zu betrachten sind und welch in kindlichen Prägungsphasen erworben werden).
Zu Herrn Nitsche: Bei aller Ehrfurcht vor dem Herren war er zu diesem Thema - wie sollte er auch - nicht auf der Höhe der Zeit - der Einfachheit halber verweise ich hier auf einen zwar nicht in allem geschätzten aber in diesem Fall erheblich informierteren Herrn in diesem Thread : yxyxyx hat folgendes geschrieben: | .. Der menschl. Intellekt ist ein Überbau zu dessen triebhafter Natur (gerne verglichen mit einem Reiter (=Intellekt) und Pferd (=Triebe))...... |
Es ist ein Irrtum, man könne sich zwischen Instinkt (=angeborenes Verhalten) und Intellekt entscheiden - der Instinkt spielt immer mit, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, ob wir in der Stadt vor dem Fernseher groß geworden sind, oder im Wald. Genau das kennzeichnet den Instinkt. Und der Instinkt hat mit Sicherheit nichts mit persönlichen Erfahrungen zu tun. Individuelle Erfahrungen modifizieren allenfalls die Ausprägung instinktiver Handlungen. Wenn das Entenküken instinktiv das erste sich bewegende Objekt zur Mutter erklärt, läuft es ihm hinterher. Die individuelle Erfahrung ist dann, ob es sich bei diesem Objekt um die Gummistiefel eines Bauern oder eine tatsächliche Entenmutter handelt.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Gergon dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1301
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(#1148085) Verfasst am: 07.12.2008, 17:54 Titel: Re: noch einmal Lieber Gergon |
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yxyxyx hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Je mehr Psychologen man liest, desto mehr Begriffe über Instinkte kennt man, die sich nicht selten komplett widersprechen. Gerade zwischen Instinkt und Intuition ist die Unterscheidung oft gar nicht so leicht. Da gibt es dann wieder mal 2 Psychologen und 3 Meinungen. Ich werde hier also auch nicht vermögen all die Begriffe komplett, allgemeingültig zu bestimmen. |
ganz einfach: Instinkt ist eine komplexe Handlung ohne Einsicht in dessen Zweck (klass. Beispiel Lorenz Graugans: er holte ein Ei aus ihrem Nest. Sie rollte mit ihrem Schnabel das Ei zurück. Währenddessen nahm er aber ihr das Ei unter dem Schnabel weg. Sie führte ihre Tätigkeit aber bis zum Ende ohne Ei weiter)
Der Streit war, sind Instinkte dennoch durch intelligentes Handeln (nein nicht ersetzbar) überbaubar? Da besteht ja ein Widerspruch (intelligentes Handeln ist Handeln unter Einsicht in dessen Zweck). Die Antwort ist heute, bei intelligenten Tieren JA: klass. Beispiel: ein Eichörnchen weiß instinktiv, wie es eine Haselnuss fassen muss, um sie zu fressen, es muss aber lernen, wie es die Schale an der Naht aufmacht (das kann kein Instinkt gewährleisten, da die Form der Haselnüsse zu variabel ist) |
Auch nach dieser Definition von Instinkten, leben die meisten Tiere nicht nur instinktgesteuert, wenn sie ein Kopfhirn besitzen und damit zum lernen faehig sind. Wo aber ist der Sitz der Instinkte? Und gehen von Instinkten nicht oftmals mehr Befehle ans Kopfhirn als umgekehrt? Und ethisch gefragt: Darf man andere Lebensformen zerstören, weil diese angeblich nicht so kopflastig sind wie manche menschliche Personen?
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Komodo Maggots!
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort
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(#1148087) Verfasst am: 07.12.2008, 17:56 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | sich seiner selbst bewußt zu sein | Es handelt sich also lediglich um die Erkenntnis eines Sachverhalts.
Daran so etwas wie Rechte zu verknüpfen erscheint mir nicht sinnvoll.
fwo hat folgendes geschrieben: | Ich nehme an, damit ist gemeint, was man in der philosophischen Anthropologie einmal so schön "die exzentrische Position des Menschen" genannt hat: Die Fähigkeit sich als etwas von den anderen getrenntes zu erleben und mitzuteilen. In der persönlichen Sprachentwicklung wird das deutlich durch die Benutzung des "Ich", was normalerweise zwischen 2,5 und 3 Jahren Alter beginnt. Davor sprechen Kinder auch von sich selbst unter Benutzung der 3. Person und des Namens. Diese Geschichte ist etwas in den Hintergrund geraten, sein man in den 60ern? am Xingu noch einen Indiostamm gefunden hat, der keine Personalpronomina in seiner Sprache kennt und dementsprechen auch kein "Ich". Formal hätten die dann, obwohl mit Sicherheit Mensch, die exzentrische Position nie erreicht, was dann zu definitorischen Schwierigkeiten führte.
fwo | Ist auch nicht gerade schlau, eine Definition an eine Wortart zu hängen, die zum Beispiel auch im Deutschen wegfallen kann. Findest nicht auch?
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q6g36 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.10.2007 Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig
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(#1148092) Verfasst am: 07.12.2008, 18:02 Titel: Re: noch einmal Lieber Gergon |
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Gergon hat folgendes geschrieben: | Darf man andere Lebensformen zerstören, (....)? |
Ja!
Gergon hat folgendes geschrieben: | (....), weil diese angeblich nicht so kopflastig sind wie manche menschliche Personen? |
Nein!
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yxyxyx dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 04.01.2008 Beiträge: 1552
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(#1148095) Verfasst am: 07.12.2008, 18:04 Titel: Re: noch einmal Lieber Gergon |
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Gergon hat folgendes geschrieben: | ..
Auch nach dieser Definition von Instinkten, leben die meisten Tiere nicht nur instinktgesteuert, wenn sie ein Kopfhirn besitzen und damit zum lernen faehig sind. Wo aber ist der Sitz der Instinkte? Und gehen von Instinkten nicht oftmals mehr Befehle ans Kopfhirn als umgekehrt? Und ethisch gefragt: Darf man andere Lebensformen zerstören, weil diese angeblich nicht so kopflastig sind wie manche menschliche Personen? |
Die meisten Instinkte sitzen im Zwischenhirn, manche im alten Großhirn und manche angeblich sogar im Rückenmark.
Beim Aufbau des Gehirnes ist die Evolution des Geistes am besten sichtbar. Das ist verblüffend!
Natürlich -ich hab's zig mal gepostet- besitzen auch einfache Tiere ein Recht auf Würde, aber in ihrem Rahmen und ohne Vermenschlichung!
Aber, leider, dass ich dsa sagen muss, Du bist symptomatisch für Menschen, die einfach aus einer ideolog. Voreingenommenheit sich weigern etwas anzuerkennen, nur weil es nicht sein darf.
Sie springen dann von einem Baum zum andern und werfen wild mit Nüssen nach mir!
Beenden wir unsere Diskussion daher!
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1148100) Verfasst am: 07.12.2008, 18:07 Titel: Re: noch einmal Lieber Gergon |
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Gergon hat folgendes geschrieben: | yxyxyx hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Je mehr Psychologen man liest, desto mehr Begriffe über Instinkte kennt man, die sich nicht selten komplett widersprechen. Gerade zwischen Instinkt und Intuition ist die Unterscheidung oft gar nicht so leicht. Da gibt es dann wieder mal 2 Psychologen und 3 Meinungen. Ich werde hier also auch nicht vermögen all die Begriffe komplett, allgemeingültig zu bestimmen. |
ganz einfach: Instinkt ist eine komplexe Handlung ohne Einsicht in dessen Zweck (klass. Beispiel Lorenz Graugans: er holte ein Ei aus ihrem Nest. Sie rollte mit ihrem Schnabel das Ei zurück. Währenddessen nahm er aber ihr das Ei unter dem Schnabel weg. Sie führte ihre Tätigkeit aber bis zum Ende ohne Ei weiter)
Der Streit war, sind Instinkte dennoch durch intelligentes Handeln (nein nicht ersetzbar) überbaubar? Da besteht ja ein Widerspruch (intelligentes Handeln ist Handeln unter Einsicht in dessen Zweck). Die Antwort ist heute, bei intelligenten Tieren JA: klass. Beispiel: ein Eichörnchen weiß instinktiv, wie es eine Haselnuss fassen muss, um sie zu fressen, es muss aber lernen, wie es die Schale an der Naht aufmacht (das kann kein Instinkt gewährleisten, da die Form der Haselnüsse zu variabel ist) |
Auch nach dieser Definition von Instinkten, leben die meisten Tiere nicht nur instinktgesteuert, wenn sie ein Kopfhirn besitzen und damit zum lernen faehig sind. Wo aber ist der Sitz der Instinkte? Und gehen von Instinkten nicht oftmals mehr Befehle ans Kopfhirn als umgekehrt? Und ethisch gefragt: Darf man andere Lebensformen zerstören, weil diese angeblich nicht so kopflastig sind wie manche menschliche Personen? |
Wenn es dagegen zB eine Mehrheit gibt, dann darf man es nicht. Befreie dich von der Illusion, das Konsens oder gar das Diktat ein Sieg der Ratio über das Es sein könnte. Dich schmerzt es, dass Tiere in carnivoren Gesellschaften leiden und gewaltsam sterben müssen, das ist der ganze Zauber, der deine Meinung hervorbringt.
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Gergon dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1301
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(#1148104) Verfasst am: 07.12.2008, 18:09 Titel: |
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fwo schrieb:
Es ist ein Irrtum, man könne sich zwischen Instinkt (=angeborenes Verhalten) und Intellekt entscheiden - der Instinkt spielt immer mit, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, ob wir in der Stadt vor dem Fernseher groß geworden sind, oder im Wald. Genau das kennzeichnet den Instinkt. Und der Instinkt hat mit Sicherheit nichts mit persönlichen Erfahrungen zu tun. Individuelle Erfahrungen modifizieren allenfalls die Ausprägung instinktiver Handlungen. Wenn das Entenküken instinktiv das erste sich bewegende Objekt zur Mutter erklärt, läuft es ihm hinterher. Die individuelle Erfahrung ist dann, ob es sich bei diesem Objekt um die Gummistiefel eines Bauern oder eine tatsächliche Entenmutter handelt.
Aha, kontroliert nun das Gehirn mehr die Instinkte oder bestimmen die Instinkte mehr das Gehirn, also dass was man denken darf und was nicht? Vielleicht existiert auch beides gleichberechtigt nebeneinander? Ich denke, dass das Hirn eher ein Hilfsmittel für die Instinkte darstellt, damit diese sich besser ausleben können. Somit sind Instinkte primaer, nie aber minderwertig.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1148111) Verfasst am: 07.12.2008, 18:15 Titel: |
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Gergon hat folgendes geschrieben: | Somit sind Instinkte primaer, nie aber minderwertig. |
Wozu bräuchten wir Liebesgefühle und Fortpflanzungstrieb, wenn wir uns komplett künstlich reproduzien könnten? Instinkte können veralten, Intelligenz kann nur zu gering sein.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26443
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1148121) Verfasst am: 07.12.2008, 18:34 Titel: Re: noch einmal Lieber Gergon |
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Gergon hat folgendes geschrieben: | .......
Auch nach dieser Definition von Instinkten, leben die meisten Tiere nicht nur instinktgesteuert, wenn sie ein Kopfhirn besitzen und damit zum lernen fähig sind. Wo aber ist der Sitz der Instinkte? Und gehen von Instinkten nicht oftmals mehr Befehle ans Kopfhirn als umgekehrt? Und ethisch gefragt: Darf man andere Lebensformen zerstören, weil diese angeblich nicht so kopflastig sind wie manche menschliche Personen? |
Instinkt und Lernfähigkeit ist kein Widerspruch > s.o. das Küken, das lernt, wie seine reale Mutter aussieht. Lernfähigkeit hat auch nichts mit Sensibilität im Sinne einer Leidensfähigkeit zu tun - siehe das Extrembeispiel Computer. Ich verstehe also nicht ganz, was die Betonung der Lernfähigkeit immer wieder soll.
Der Sitz des Instinktes ist genau wie beim Intellekt das Gehirn, wobei der Intellekt sich wohl hauptsächlich in der Großhirnrinde austobt. Dabei spielt - abgesehen davon, dass genug von dieser Substanz vorhanden sein sollte - weniger eine Rolle, wo sich genau was abspielt, weil innerhalb gewisser Toleranzen das Gehirn fähig ist, sich umzuorganisieren, wie wir aus der Pathologie wissen.
Für derartige Überlegungen ist wahrscheinlich eine Analogie mit Rechnermodellen sinnvoller: Bei einem Rechner unterscheidest Du zuerst zwischen einer OS- und einer Anwendungsebene, je nach Rechnertyp wirst Du allerdings erheblich mehr mehr oderweniger klar getrennte Schichten unterscheiden können.
In einem derartigen Schichtenmodell des menschlichen Geistes käme in der untersten Schicht die Steuerung der Organe, Herz-Kreislauf u. dergl.. Damit da keiner so leicht dummes Zeug anstellen kann (wahrscheinlich gleichzeitig aus stammesgeschichtlichen Gründen) hast Du diese Steuerungen z.T. sogar von der allgemeinen Zentrale getrennt, z.T. durch hormonelle Steuerung, z.T. durch eigene Kontrollorgane (z.B. Sinusknoten des Herzens). Als nächste Schicht käme wahrscheinlich die kontextgesteuerte Bewegung der Skelettmuskulatur, darauf aufsetzend ein System der Wahrnehmung und aktiven Bedienung aktueller körperlicher Bedürfnisse (z.B. Hunger, Futtersuche..=> Auslöser, Appetenz.) darüber eine Ebene erlernter Modifikationen (Wis ins immer noch im Angeborenen), darüber durch Erfolge Erlerntes (Hier ist noch keine Bewusststein), und jetzt erst langsam kommt die Ebene, in der wir uns jetzt bewegen, der Intellekt.
Wahrscheinlich habe ich zur aktuelle Modellierung ein paar Schichten ausgelassen oder vielleicht auch die Reihenfolge nicht richtig wiedergegeben - aber da ich i.M. nicht weiß, wo so etwas im Netz ist, war diese Stegreifdarstellung am schnellsten.
fwo
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26443
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1148127) Verfasst am: 07.12.2008, 18:49 Titel: |
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Gergon hat folgendes geschrieben: | ......
Aha, kontroliert nun das Gehirn mehr die Instinkte oder bestimmen die Instinkte mehr das Gehirn, also dass was man denken darf und was nicht? Vielleicht existiert auch beides gleichberechtigt nebeneinander? Ich denke, dass das Hirn eher ein Hilfsmittel für die Instinkte darstellt, damit diese sich besser ausleben können. Somit sind Instinkte primaer, nie aber minderwertig. |
Gehirn ist (wenn das Blut abgelaufen ist) eine graue glibberige Masse im Schädel - kurz: ein Begriff aus der Anatomie, hinter dem sich eine Struktur verbirgt, die unsere zentrale Datenverarbeitung erledigt.
Instinkt sind mehrere Programme, die auf diesem Rechner laufen und die im Schichtenmodell unter dem Programm laufen, das wir Intellekt nennen.
Darunter laufen bedeutet allerdings in diesem Falle, dass das Ergebnis normalerweise vorrangig ist, auch wenn es in der darüberliegenden Ebene nicht wahrgenommen wird.
Es ist Schwachsinn, etwas werten zu wollen, an dessen Existenz man nichts ändern kann. Zu sagen "Instinkt ist gut" oder "Instinkt ist minderwertig" hätte nur dann einen Sinn, wenn ich mir aussuchen könnte, das Teil zu benutzen. Genau das kann ich nicht.
Deshalb kann ich nur sagen: Der Instinkt ist da.
Die Frage ist nicht, ob andere Organismen instinktgetrieben sind, das sind wir auch, sondern welche Ebenen darüber noch installiert sind.
fwo
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Gergon dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1301
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(#1148130) Verfasst am: 07.12.2008, 18:55 Titel: |
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@fwo
vieles was Du schreibst hört sich sehr sinnig an, nur welche Funktionen würdest Du bei Entscheidungen dem Bauchhirn zubilligen und lassen sich Instinkte nicht eher dem Bauchhirn zuordnen?
Aus dem Bauch heraus - das andere Denken
Die Entscheidung trifft man manchmal eben tatsächlich "aus dem Bauch"
"Die Entscheidung habe ich aus dem Bauch heraus getroffen" - nur eine Redewendung, oder hat diese Volksweisheit einen wissenschaftlichen Hintergrund? Schließlich wird der Darm von mehr als hundert Millionen Nervenzellen umhüllt - und diese sind alle vom gleichen Typ wie die im Kopfhirn. Die Zellen verständigen sich mit Hormonen und elektrischen Signalen und kontrollieren so die Darmfunktion. Anders als das Kopfhirn steht das Darmhirn in direktem Kontakt zur Außenwelt.
http://www.3sat.de/nano/bstuecke/43171/index.html
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1148132) Verfasst am: 07.12.2008, 19:04 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Es ist Schwachsinn, etwas werten zu wollen, an dessen Existenz man nichts ändern kann. Zu sagen "Instinkt ist gut" oder "Instinkt ist minderwertig" hätte nur dann einen Sinn, wenn ich mir aussuchen könnte, das Teil zu benutzen. Genau das kann ich nicht.
Deshalb kann ich nur sagen: Der Instinkt ist da.
Die Frage ist nicht, ob andere Organismen instinktgetrieben sind, das sind wir auch, sondern welche Ebenen darüber noch installiert sind.
fwo |
Du verstehst hier "werten" m.E. zu eng. Natürlich kann man zu dem Schluss kommen, dass Instinkte in unserer durch Intellekt produzierten Umgebung eher kontraproduktiv sind (meistens ist das allerdings tatsächlich schwachsinnig). Dies kann man ebenso tun, wie unseren Körper für unzureichend zu erachten, ganz im Sinne deiner Trennung zwischen Substrat und funktionstragender Struktur. Der Instinkt ist genauso wegwünschenswert oder wünschenswert wie dies zB materielle Vorteile oder Nachteile sind. Das eigentlich Schwachsinnige, und vielleicht meinst du das ja, ist dabei, zu ignorieren oder nicht zu verstehen, dass sich hier der Instinkt ggf. selbst wegwünschen würde.
Der Intellekt als übergeordnete Schicht kann nicht für sich selbst Ziele setzen, er braucht Strafe/Belohnung, um eine Orientierung zu erhalten und tätig zu werden. Selbst der Überlebensinstinkt ist vom Intellekt als trivialer Selbstzweck zu verstehen, nichtdestoweniger ergibt der Intellekt nur innerhalb seiner Systematik Sinn, wenn er dem Trieb Folge leistet.
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Gergon dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1301
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(#1148142) Verfasst am: 07.12.2008, 19:20 Titel: |
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Um es auf den Punkt zu bringen. Das Intellekt ist der Gehilfe der Triebe. Triebe sind also die, die bestimmen wo es lang geht. Somit ist selbst der hochgeistigste Mensch immer auch triebgesteuert und sein Geist Ausdruck seiner Triebe. Duale Vorstellungen vom Geist und Trieben sind somit unsinnig. Damit ist es aber unsinnig Tieren Rechte zu verweigern, weil diese angeblich nur triebhaft leben würden.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1148148) Verfasst am: 07.12.2008, 19:26 Titel: |
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Gergon hat folgendes geschrieben: | Damit ist es aber unsinnig Tieren Rechte zu verweigern, weil diese angeblich nur triebhaft leben würden. |
Tiere haben eigentlich bereits Rechte, nur nebenbei bemerkt. Du erhebst diesen 'Grund' nur aus Mitgefühl, daher ist von Sinn oder Unsinn erst gar nicht zu sprechen. Weshalb sollte man eine Nähe zu früheren Entwicklungsstadien des menschl. Gehirns als Grund für ein Tötungsverbot heranziehen? Das ist fast völlig willkürlich, bis auf DEIN Bedürfnis, höhere Tiere nicht leiden sehen zu müssen.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26443
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1148173) Verfasst am: 07.12.2008, 20:02 Titel: |
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Gergon hat folgendes geschrieben: | Um es auf den Punkt zu bringen. Das Intellekt ist der Gehilfe der Triebe. Triebe sind also die, die bestimmen wo es lang geht. Somit ist selbst der hochgeistigste Mensch immer auch triebgesteuert und sein Geist Ausdruck seiner Triebe. Duale Vorstellungen vom Geist und Trieben sind somit unsinnig. Damit ist es aber unsinnig Tieren Rechte zu verweigern, weil diese angeblich nur triebhaft leben würden. |
Wer tötet denn eine Ochsen, weil der nur triebhaft gesteuert sei? Ochsen werden getötet, weil sie gut schmecken, und wir können das verantworten, solange der Ochse dadurch nicht über Gebühr gequält wird (=mehr leidet, als er während eines natürlichen Rinderlebens leiden würde).
Einmal abgesehen davon, dass Recht eine menschliche Angelegenheit ist - stellen wir uns einmal vor, wir würden Tiere menschengleich einbeziehen und das Töten von Wirbeltieren unter Strafe stellen. Dann fangen wir an, Füchse und Katzen und Habichte einzukerkern und mit Nudeln zu füttern?
Wenn wir dies nicht tun, und ihnen das Recht zu zugestehen, ihre Nahrung zu töten, ist es nicht etwas eigenartig, dem Tier Mensch dieses Recht nicht zugestehen zu wollen?
Und nocheinmal: es geht nicht darum, ob Instinkt oder nicht, es geht darum, welche Ebenen darüber noch installiert sind. Und das sind beim Ochsen weniger als bei uns - er hat auch nicht die Hardware, über die wir verfügen. Und es gibt sehr gute Gründe, davon auszugehen, dass das Leiden des Ochsen bei einer Schlachtung nicht mit dem Leiden eines Menschen an derselben Maßnahme vergleichbar ist - vor allem auch deshalb, weil der Ochse nicht in der Lage ist, sich vorher auszumalen, was passiert. In diesem Sinne verantworte ich die Schlachtungen, die in meinem Namen, d.h. für mein Essen passieren. Und ich weiß, was dabei passiert - ich habe schon selbst getötet und auch geschlachtet.
EDIT: Außerdem ist der Titel falsch zitiert:
W.C.Fileds hat folgendes geschrieben: | Wer Hunde und kleine Kinder nicht mag, kann kein ganz schlechter Mensch sein. |
fwo
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1148277) Verfasst am: 07.12.2008, 23:05 Titel: |
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Kotelett vs. vegane Paste im Tierversuch.
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1148280) Verfasst am: 07.12.2008, 23:11 Titel: |
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_________________ I'm tapping in the dusternis
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#1148295) Verfasst am: 07.12.2008, 23:31 Titel: |
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Ich bin eigentlich kein Vegetarier, denke auch das der einzig sinnige Grund um ein Tier zu töten der ist dass man es ißt.
Aber wozu all diese unnötige Gewalt gegen Tiere bei der Jagd, Sportfischen in der Massentierhaltung?
Letztendlich essen wir das Zeug ja... du bist was du ißt!?
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Gergon dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1301
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(#1148377) Verfasst am: 08.12.2008, 00:42 Titel: |
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Es wird Tiere nicht sehr trösten, dass sie ja für einen angeblich, vernünftigen Zweck ihr Leben ließen.
"Mama, Du gehts morgen ins Schlachthaus?"--- "Ja mein Sohn, graeme Dich deshalb aber nicht, ich tu dies ja für einen vernünftigen Zweck. "
Es stört eben Tiere wenn sie eingesperrt, gequaelt oder getötet werden. All diese Versuche es damit rechtfertigen zu wollen, dass diese Tiere eben minderwertig, wir aber hochwertig seien, können die schreckliche Gewalt gegen sie niemals rechtfertigen.
Sollte einer sein, was er isst, so sind die meisten Menschen genau dieses gequaelte Tier, welches sie selber morden und einsperren wollen.
Menschen können auch erst frei sein, wenn sie das eigene, gequaelte Tier in sich verstehen, erhören und befreien.
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q6g36 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.10.2007 Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig
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(#1148386) Verfasst am: 08.12.2008, 00:52 Titel: |
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Gergon hat folgendes geschrieben: |
Es stört eben Tiere wenn sie eingesperrt, gequaelt oder getötet werden. | Und Pflanzen stört es nicht ?
Gergon hat folgendes geschrieben: |
Menschen können auch erst frei sein, wenn sie das eigene, gequaelte Tier in sich verstehen, erhören und befreien. |
Genau, morgen werde ich mir an Delphinen ein Beispiel nehmen, mich mit anderen Jungesellen zusammen rotten und in der Fußgängerzone Frauen vergewaltigen. Wenn ich dann hungrig bin schalte ich auf Löwe um und ess ein paar Säuglinge....
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Gergon dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1301
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(#1148410) Verfasst am: 08.12.2008, 01:17 Titel: |
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Im Kapitalismus ist der Mensch immer ganz genau das, was er selber unterdrückt. Um die Natur zu unterdrücken, muss er auch seine eigene Natur unterdrücken. Die Unterdrückung und Versklavung anderer ist auch immer seine eigene Versklavung.
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q6g36 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.10.2007 Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig
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(#1148423) Verfasst am: 08.12.2008, 01:34 Titel: |
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Niedlich...
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Gergon dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1301
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(#1148443) Verfasst am: 08.12.2008, 02:11 Titel: |
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Und noch mal etwas für die Zitatesammlung.
Jahnn -
Es soll Studenten und Wissenschaftler geben, die, jeder für sich, viele tausend Tiere lebend seziert haben, ohne sie zu betäuben, einzig, dass sie sie lähmten. Ein Gott hat nicht eingegriffen. Gesetze sind gegen die Frevler nicht gemacht worden. Priester haben von Kanzeln herab nicht dagegen geredet (sie reden immer nur von den unwichtigen Sünden). In den angeblich inspirierten kanonischen Büchern steht kein Verbot von Tierquälerei.
Kafka, Franz (1883-1924) Schriftsteller -
Nun kann ich euch in Frieden betrachten; ich esse euch nicht mehr. (Beim Betrachten von Fischen in einem Aquarium)
Lamartine, Alphonse de (1790-1869) französischer Poet und Politiker -
Wir haben nicht zwei Herzen - eins für die Tiere und eins für die Menschen. In der Gewaltausübung gegenüber ersteren und der Gewaltausübung gegen letztere gibt es keinen anderen Unterschied als derjenige des Opfers.
Laotse (ca. 3 - 4 Jhd. v. Chr., chin. Philosoph) -
Seid gut zu den Menschen, zu den Pflanzen und zu den Tieren ! Hetzt weder Menschen noch Tiere, noch fügt ihnen Leid zu !
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799) Deutscher Aphoristiker und Naturgelehrter -
Daß der Mensch das edelste aller Geschöpfe sei, läßt sich schon daraus ersehen, daß ihm noch kein anderes Geschöpf widersprochen hat.
Lincoln, Abraham (1809-1865) 16. Präsident der USA -
Ich bin für die Rechte der Tiere genauso wie für die Menschenrechte. Denn das erst macht den ganzen Menschen aus.
Ich gebe nicht viel auf die Religion eines Mannes, für dessen Hund oder Katze sie nichts gutes bedeutet.
Luxemburg, Rosa -
Eine Welt muss umgestürzt werden, aber jede Träne, die geflossen ist, obwohl sie abgewischt werden könnte, ist eine Anklage, und ein zu wichtigem Tun eilender Mensch, der aus roher Unachtsamkeit einen Wurm zertritt, begeht ein Verbrechen.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#1148446) Verfasst am: 08.12.2008, 02:18 Titel: |
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Was hätte das Tamagotchi nicht alles an schwachsinnigen Äußerungen verhindern können.
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VT_340 asymptotischer Hund
Anmeldungsdatum: 08.06.2006 Beiträge: 621
Wohnort: Essen
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(#1148448) Verfasst am: 08.12.2008, 02:19 Titel: |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Ich bin eigentlich kein Vegetarier, denke auch das der einzig sinnige Grund um ein Tier zu töten der ist dass man es ißt. |
Sicherlich,weil es DIR Lust bereitet Tiere zu verzehren.
Weil du darauf nicht verzichten möchtest biegst du dir ein Ethisches Konzept zurecht was zwar Gewalt gegen Tiere verbietet, gleichzeitig aber den eigenen Genuss über den Tod und die (schlechte) Haltung stellt.
Soweit so gut, aber wieso ist dann Jagen schlecht?
Der Jäger verspürt ebenfalls Lust beim Töten. Wieso ist das ein fauler Kompromis und dein Steak nicht?
Läuft beides auf das gleiche hinaus -> Tiere zwecks lustmaximierung töten.
_________________ Denken schadet der Illusion
Hildegard Knef
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q6g36 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.10.2007 Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig
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(#1148452) Verfasst am: 08.12.2008, 02:29 Titel: |
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Blödsinn, ein elementares Grundbedürfnis wie die Nahrungsaufnahme in Luxus um zu deuten.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26443
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1148468) Verfasst am: 08.12.2008, 03:26 Titel: |
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Gergon hat folgendes geschrieben: | Es wird Tiere nicht sehr trösten, dass sie ja für einen angeblich, vernünftigen Zweck ihr Leben ließen.
"Mama, Du gehts morgen ins Schlachthaus?"--- "Ja mein Sohn, graeme Dich deshalb aber nicht, ich tu dies ja für einen vernünftigen Zweck. "
Es stört eben Tiere wenn sie eingesperrt, gequaelt oder getötet werden. All diese Versuche es damit rechtfertigen zu wollen, dass diese Tiere eben minderwertig, wir aber hochwertig seien, können die schreckliche Gewalt gegen sie niemals rechtfertigen. ........ |
Wenn das so wäre, könnte ich dich ja verstehen. Aber Tiere unterhalten sich nicht, schon gar nicht über die Zukunft, sie kommunizieren Gestimmtheiten.
Ein bisschen was von dem, was in den Viechern passiert, ahnt man, wenn man sich das Verhalten derer ansieht, bei denen wegen ihrer eigenen Kraft Flucht keine Standardantwort auf Unbekanntes ist: Die weißen Siedler Nordamerikas hatten es deshalb so leicht, den Prairieindianern ihre Lebensgrundlage zu zerstören, weil sie es gelernt hatten, zuerst immer das Alfa-Tier zu erschießen. Dessen Tod fürhrte zu einer kleinen Unruhe, danach beruhigten die Tiere sich wieder und ein neues Alfa-Tier war zu erkennen..... Wichtig war es, nicht zu schnell zu schießen. Die amerikanischen Bisons sind nicht mit Repetiergewehren (fast) ausgerottet worden, sondern mit einem einläufigen Hinterlader, der Sharp. ***
Wenn ich das in die von dir gebrachte Gesprächssituation übersetze lautet die Zwiesprache zwischen Mutter und Kalb dann etwa so: "Du - Mama - der Papa ist eben erschossen worden." "Mach dir nichts draus Kind, das einzige was uns gefährlich werden kann ist ein Grizzly - und - siehst Du einen?"
Ich gebe dir Recht, wenn es darum geht, den Tierschutz weiter abzustufen, bis dahin, Menschaffen einen Fast-Menschenstatus zu verleihen. Außerdem argumentiere ich seit ca 30 Jahren für eine artgerechte Haltung in der Nutzviehhaltung (auch wegen der besseren Fleischqualität) aber deine Argumentation zeigt das, was Argaith bereits vermutet hat - Ausgangspunkt deiner Argumentation sind nicht die Tiere, sondern deine Gefühle. Und die rühren - so mein Urteil - von Empathie am untauglichen Objekt.
Wie gesagt, es ist möglich, Empathie auch für Pflastersteine zu üben. Wenn Du allerdings mit Empathie argumentieren willst, solltest Du sicherstellen, dass Du nicht mehr und nicht andere Gefühle produzierst, als das Objekt selbst, für das Du argumentierst. Sonst wirst Du lächerlich.
Du hast auf der ersten Seite Norbert Hoerster zitiert. Der Mann hat Recht.
Das Folgende ist aus einer Seite für texanische Geschichte der Austin Universty aus den fiktiven Erzählungen eines Büffeljägers:
*** http://www.texasbeyondhistory.net/ hat folgendes geschrieben: | First, we located a herd. Then I took a stand downwind of it. I set up my Sharps .44 on a stake and waited. I studied the herd, picking out the leader, usually a bull. I shot it first. When it fell, the other buffs would mill about, dazed, until another bull took over the leadership. This would start a stampede. In all this confusion, I was able to pick off another 25 to 50 buffalo before the herd had enough sense to run off or scatter. |
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Gergon dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1301
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(#1148545) Verfasst am: 08.12.2008, 10:56 Titel: |
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fwo weiß angeblich wie Tiere kommunizieren, wobei er weiterhin den Begriff Tier für alle möglichen verschiedene Tierarten benutzt, nur um besser verallgemeinern zu können, damit er seinen Umgang mit Tieren ja nicht überdenken müsste Wer heute immer noch artgerechte Haltung fordert lebt im Maerchenland und will einfach nicht begreifen, dass artgerecht nur die Freiheit ist. Diese ganzen Versuche das Wissen, Gewissen und das Mitgefühl immer dann auszuschalten oder zu betrügen, wenn es um Tiere geht, sind doch nur allzu durchsichtig. Und dann noch dieser immer gleiche und plumpe Versuch Ethik als reine Gefühlssduselei zu verteufeln. Wer so etwas tut, der will erst gar keine Ethik aufkommen lassen, da eine solche seine Grausamkeiten stören würde. Dazu aber spaeter mehr.
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