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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1432525) Verfasst am: 15.02.2010, 22:27 Titel: |
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Am Freitag abend war es soweit. Die Plätze in der Berliner Staatsoper waren restlos ausverkauft.
Auf der Bühne waren während des Spiels die größte Zeit über mehrere Reihen Perlenschnüre von der Decke bis zum Boden herabgelassen, die ein Labyrinth für die Agierenden bedeuteten und von den handelnden Personen dahinter nur die Umrisse sichtbar werden ließen. Die Personen am Hofe sind gefangen im Gespinst der Intrigen und sehen ihre Umgebung nicht klar, auch der Zuschauer vermag die Szene nicht mit dem Auge zu durchdringen.
Vor der Bühne das Orchester und davor wiederum und vor den ersten Zuschauerreihen ein Laufsteg, auf dem ebenfalls die handelnden Personen singend wandeln, stolpern, rasen - außer dem Gesang sind auch noch beträchtliche artistische Leistungen zu bewältigen.
Die Kostümierung ließ mehrere Gruppen erkennen: Agrippina und ihr Gefolge trugen schwarze Kleidung des 20. Jahrhunderts, im Stil italienischer Mafiosi. Der über das Meer unerwartet lebend zurückgekehrte Kaiser Claudius und sein Gefährte trugen spanische Halskrausen und Pluderhosen vom Ende des 16. Jahrhunderts, das Liebespaar Otho und Poppea zeitlose Phantasiekostüme.
Die Stimmen waren durchweg grandios. Das Publikum rief die Sänger nach Beendigung der Oper noch minutenlang immer wieder nach vorn, der Beifall war enorm.
Ich hatte die ganze Oper bisher noch nicht gesehen. Dass Händel bestimmte Stücke immer wieder in verschiedenen Werken einbaute, merkte ich daran, dass das mir bekannte Duett aus der Oper "Poros" (1725) "Endlich wieder vereinigt" schon in der "Agrippina" von 1709 zu hören war. Händel soll sich auch bei Reinhard Keiser aus Weißenfels bedient haben - zu jener Zeit hatte man noch andere Auffassungen von geistigem Eigentum.
In der "Agrippina" überwiegt das Heiter-Beschwingte. Die Italiener wollten vor allem unterhalten werden. In den letzten Opern Händels wird hingegen die Tragik der Konflikte musikalisch gestaltet.
Es ist überliefert, dass der Komponist einem englischen Lord auf eine Bemerkung hinsichtlich des Unterhaltungswertes seiner Musik im Sinne der Aufklärung entgegnete: "Meine Musik soll die Leute nicht unterhalten, sondern sie bessern."
Ebenfalls überliefert ist, dass Händel weinend vor dem Klavier angetroffen wurde, er war von seiner eigenen Musik zu sehr überwältigt.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1432547) Verfasst am: 15.02.2010, 22:55 Titel: |
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@ Telliamed:
Das hört sich überwältigend an. Tolle Beschreibung.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1433197) Verfasst am: 17.02.2010, 14:41 Titel: |
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Ich wette jeden beliebigen Betrag, daß Händel sich die Inszenierung seiner Oper ganz ganz anders vorgestellt hat.
_________________ ...und suche mich nicht in der Unterführung...
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1433206) Verfasst am: 17.02.2010, 14:55 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | .... Agrippina und ihr Gefolge trugen schwarze Kleidung des 20. Jahrhunderts, im Stil italienischer Mafiosi. .... |
Dass die italienische Mafia in ihren Verbrechen eine besondere Handschrift pflegt, war mir ja schon bekannt. Dass sie sich mit der Schaffung nicht nur vielleicht einer Kollektion, sondern gleich eines eigenen Modestils jetzt auch noch unter die Couturiere begeben hat, war mir allerdings neu.
fwo
EDIT RS
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Zuletzt bearbeitet von fwo am 17.02.2010, 15:25, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1433209) Verfasst am: 17.02.2010, 15:06 Titel: |
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Banausen werden hier geflissentlich ignoriert.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1433238) Verfasst am: 17.02.2010, 15:56 Titel: |
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@Ahriman
Zitat: | Ich wette jeden beliebigen Betrag, daß Händel sich die Inszenierung seiner Oper ganz ganz anders vorgestellt hat. |
Auf die Wette würde ich gar nicht erst eingehen, die würdest Du sowieso haushoch gewinnen. Dort wo Händel Kastraten eingesetzt hätte, singen heute Frauen und Counter-Tenöre.
Indes stimmte die Bewertung in der Presse, dass die Inszenierung eine Ehrung der Musik Händels bedeutete und nicht die Selbstinszenierung des Regisseurs. Auf der Bühne wurde höchst sparsam mit Requisiten umgegangen - immer wieder mit einem Regenschirm gearbeitet, einem Hut; - ein Thronsessel und ein Sofa - das war alles. Man brachte auch keine Menschenmassen auf die Bühne. Die Zahl der Akteure war identisch mit der der Sänger.
Im Wettberb der drei Berliner Musiktheater - oder, wenn man so will, im "Theaterkrieg", in dem periodisch die Ansicht vertreten wird, dass die Hauptstadt damit zu viele Opernhäuser hätte - hat die Staatsoper mit der "Agrippina" große Gewinne eingefahren, weil sie gerade das traditionell eingestellte, zumeist ältere Publikum umwarb. Die "Grauhaarfraktion" überwog (bei mir sind es nur die Schläfen *eitel*).
An der Komischen Oper versucht man immer wieder, durch Skandalinszenierungen mit "Fleischbeschau" ein eher jüngeres, beweglicheres, abenteuerlustiges Publikum anzulocken.
Wir sind im Abonnement "Berliner Theaterclub", weil wir dadurch mittelfristig preiswerte Karten reservieren und bestellen können. Im Programmheft dieses Clubs wird immer wieder mit deftigen Worten vor manchen Inszenierungen an der Komischen Oper gewarnt: "Puff-Ersatz", "Porno-Inszenierung" oder "Nichts für prüde Besucher".
Wir haben uns allerdings für den März Georg Friedrich Händels "Orlando" reserviert, der nicht mit solchen Beiworten angekündigt wurde.
@fwo
Sicher sind die italienischen Mafiosi auch nicht mehr das, was sie mal waren, Eispickel-Arbeit und Modeschöpfung haben sich verändert. Die schwarzen Anzüge und Krawatten der wehrhaften Gehilfen Agrippinas und das schwarze Kleid bzw. Kostüm und die hochhackigen Schuhe der Titelheldin sollten sicher entsprechende Assoziationen bei Filmzuschauern, Kinogängern, Liebhabern des "Paten" und seiner Begleitung erwecken. Wenn sie eine Intrige ausheckten, setzten sie Sonnenbrillen auf.
Ich bin ja so konservativ, dass ich doch lieber antike Gewänder oder aber die Kleidung der Händel-Ära bevorzugt gesehen hätte. Allerdings war das Phantasiekleid der Poppea reizend, es gewährte tiefe Einblicke.
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Fuxing grösstenteils harmlos
Anmeldungsdatum: 07.05.2008 Beiträge: 1691
Wohnort: Ankh Morpork
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(#1433317) Verfasst am: 17.02.2010, 17:49 Titel: |
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Ich hab mir vor ein paar Tagen die Karajan-Edition von Rimsky-Korsakov's (manchmal wird der auch etwas anders geschrieben) "Scheherazade" gegönnt und bin nachhaltig begeistert.
Von ihm auch nicht zu verachten: "Flight of the Bumblebee"
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1433423) Verfasst am: 17.02.2010, 20:51 Titel: |
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Den "Hummelflug" habe ich unter anderem auch unter dem Titel "The Sneezing Bee" von Spike Jones. Da wird er bemerkenswerterweise auf der Posaune gespielt. Und der Posaunist muß immer wieder niesen - er hat halt von den Blumen Heuschnupfen gekriegt.
Falls noch nicht bekannt, versucht mal zu hören (kann man vielleicht irgendwo runterladen) von Aram Chatchaturian (wird auch sehr unterschiedlich geschrieben) den "Säbeltanz". Faszinierend, wie hier die Pauken musizieren, mehr noch als beim altbekannten Zarathustra. Besonders originell ist der Schluß.
_________________ ...und suche mich nicht in der Unterführung...
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1433433) Verfasst am: 17.02.2010, 21:37 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | Den "Hummelflug" habe ich unter anderem auch unter dem Titel "The Sneezing Bee" von Spike Jones. Da wird er bemerkenswerterweise auf der Posaune gespielt. Und der Posaunist muß immer wieder niesen - er hat halt von den Blumen Heuschnupfen gekriegt.
Falls noch nicht bekannt, versucht mal zu hören (kann man vielleicht irgendwo runterladen) von Aram Chatchaturian (wird auch sehr unterschiedlich geschrieben) den "Säbeltanz". Faszinierend, wie hier die Pauken musizieren, mehr noch als beim altbekannten Zarathustra. Besonders originell ist der Schluß. |
Immer diesen Hausfrauenklassik.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1433463) Verfasst am: 17.02.2010, 22:28 Titel: |
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@Vrolijke
Zitat: | Immer diesen Hausfrauenklassik. |
Wieso, hacken die Hausfrauen im Takt des "Säbeltanzes" Petersilie, schieben sie zu den Klängen des "Zarathustra" den (Dach)Hasen in die Backröhre, und schwirren sie wie die Hummeln um den Grabbeltisch im Winterschlußverkauf?
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1433471) Verfasst am: 17.02.2010, 22:41 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | @Vrolijke
Zitat: | Immer diesen Hausfrauenklassik. |
Wieso, hacken die Hausfrauen im Takt des "Säbeltanzes" Petersilie, schieben sie zu den Klängen des "Zarathustra" den (Dach)Hasen in die Backröhre, und schwirren sie wie die Hummeln um den Grabbeltisch im Winterschlußverkauf? |
Bolero gehört auch noch dazu.
Alle klassische Stücke die "Lieschen Müller" doch sooo schön findet, nenne ich Hausfrauenklassik.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1433477) Verfasst am: 17.02.2010, 22:51 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Alle klassische Stücke die "Lieschen Müller" doch sooo schön findet, nenne ich Hausfrauenklassik. |
Ich habe einen guten Eindruck davon, was du meinst.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1433632) Verfasst am: 18.02.2010, 12:37 Titel: |
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Zitat: | Bolero gehört auch noch dazu.
Alle klassische Stücke die "Lieschen Müller" doch sooo schön findet, nenne ich Hausfrauenklassik |
Habe noch keine Hausfrau erlebt, die Klassische Musik liebt. Dazu sind die viel zu blöd.
Zumindest die Sorte Hausfrau, die darauf achtet, immer das neueste Persil zu gebrauchen.
_________________ ...und suche mich nicht in der Unterführung...
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kalkant registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.08.2005 Beiträge: 698
Wohnort: München
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(#1433648) Verfasst am: 18.02.2010, 13:15 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Bolero gehört auch noch dazu.
Alle klassische Stücke die "Lieschen Müller" doch sooo schön findet, nenne ich Hausfrauenklassik |
Habe noch keine Hausfrau erlebt, die Klassische Musik liebt. Dazu sind die viel zu blöd.
Zumindest die Sorte Hausfrau, die darauf achtet, immer das neueste Persil zu gebrauchen. |
Bitte keine Vorurteile pflegen. Meine Mutter war fast ihr ganzes Leben lang Hausfrau, und sie hört immer (noch) gern Klassik, nicht nur bei der Hausarbeit. Auch wenn sie sich geschmacklich nicht über Beethoven, Rossini und Verdi hinauswagt war sie doch immer begeisterte Hörerin, und nicht zuletzt ihr habe ich auch meine Vorliebe für Klassik zu verdanken. Immerhin hat sie mir schon als Kind meine ersten Opernbesuche ermöglicht (die mir sogar damals schon Spaß gemacht haben). Ich erinnere mich an Aufführungen von La Traviata, Don Giovanni, Barbier von Sevilla usw.
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kalkant registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.08.2005 Beiträge: 698
Wohnort: München
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(#1433652) Verfasst am: 18.02.2010, 13:20 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | schieben sie zu den Klängen des "Zarathustra" den (Dach)Hasen in die Backröhre, |
Im übrigen empfinde ich "Also sprach Zarathustra" keineswegs als Hausfrauenklassik. Wer sich mal über die vielgehörten Einleitungsfanfaren hinauswagt, der wird mit einer durchaus komplexen musikalischen Dichtung konfrontiert.
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1433656) Verfasst am: 18.02.2010, 13:40 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Bolero gehört auch noch dazu.
Alle klassische Stücke die "Lieschen Müller" doch sooo schön findet, nenne ich Hausfrauenklassik |
Habe noch keine Hausfrau erlebt, die Klassische Musik liebt. Dazu sind die viel zu blöd.
Zumindest die Sorte Hausfrau, die darauf achtet, immer das neueste Persil zu gebrauchen. |
Könnte sein, dass intelligente Hausfrauen mit dir aus guten Gründen keinen Umgang pflegen...
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1433686) Verfasst am: 18.02.2010, 14:46 Titel: |
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kalkant hat folgendes geschrieben: | Telliamed hat folgendes geschrieben: | schieben sie zu den Klängen des "Zarathustra" den (Dach)Hasen in die Backröhre, |
Im übrigen empfinde ich "Also sprach Zarathustra" keineswegs als Hausfrauenklassik. Wer sich mal über die vielgehörten Einleitungsfanfaren hinauswagt, der wird mit einer durchaus komplexen musikalischen Dichtung konfrontiert. |
Es gibt doch so CDs gerade mit so "Einleitungsmusike" drauf.
Das schlimste was es auf diesem Gebiet gibt, ist "Rondo Veneziano". . Das ist die richtige typische "Hausfrauenklasik".
Entschuldigung an alle Hausfrauen. Eigentlich müßte es heissen: "Banausenklasik".
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Erich Fromm
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1433698) Verfasst am: 18.02.2010, 15:03 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | ....
Entschuldigung an alle Hausfrauen. Eigentlich müßte es heissen: "Banausenklasik". |
Näää. Ich hör sowas nich'!
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1433776) Verfasst am: 18.02.2010, 18:34 Titel: |
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Zitat: | Das schlimste was es auf diesem Gebiet gibt, ist "Rondo Veneziano". |
Ja. Wenn man ein Stück davon gehört hat, hat man alle gehört.
Gerade laufen hier die Gitarrenkonzerte von Mauro Giuliani. Ist einfach toll, was der Pepe Romero auf einer "gewöhnlichen" Gitarre macht, ganz ohne Verstärker. Rhythmus geht auch ohne "Tschack-tschack-Maschine".
_________________ ...und suche mich nicht in der Unterführung...
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1433803) Verfasst am: 18.02.2010, 20:34 Titel: |
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Ich bin langsam für einen besonders-hohle-Sprüche-Sammelthread, entsprechend dem Sandkasten. Wie peinlich in einem Klassikthread. Tun so kultuviert, die Herren. Fremdschämen ist angesagt.
_________________ Tja
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1433808) Verfasst am: 18.02.2010, 20:38 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Ich bin langsam für einen besonders-hohle-Sprüche-Sammelthread, entsprechend dem Sandkasten. Wie peinlich in einem Klassikthread. Tun so kultuviert, die Herren. Fremdschämen ist angesagt. |
gute idee!!!
_________________ I'm tapping in the dusternis
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#1433815) Verfasst am: 18.02.2010, 20:51 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | Ich bin langsam für einen besonders-hohle-Sprüche-Sammelthread, entsprechend dem Sandkasten. Wie peinlich in einem Klassikthread. Tun so kultuviert, die Herren. Fremdschämen ist angesagt. |
gute idee!!!
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Bin auch dafür.... Dann brauch ich nur noch in einem Thread posten...
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1433821) Verfasst am: 18.02.2010, 21:10 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Ich bin langsam für einen besonders-hohle-Sprüche-Sammelthread, entsprechend dem Sandkasten. Wie peinlich in einem Klassikthread. Tun so kultuviert, die Herren. Fremdschämen ist angesagt. |
Ich habe mich doch schon bei den Hausfrauen entschuldigt.
Den Spruch habe ich nicht selbst erfunden.
Ich verneige mich ganz tief für alle Hausfrauen.
Hausfrau sagt überhaupt nichts aus über Geschmack, Bildung, oder sonst was.
Es heisst Eigentlich Banausenklasik. Erwähnte ich vorhin schon mal.
Für alle Hausfrauen: in den Staub mit mir.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1433835) Verfasst am: 18.02.2010, 21:32 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | ....
Es heisst Eigentlich Banausenklasik. Erwähnte ich vorhin schon mal... |
Aber es wird durch Wiederholung nicht besser, denn ich als gewählter Vertreter der Banausen lehne es ab, dass wir uns sowas anhören.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#1434082) Verfasst am: 19.02.2010, 13:02 Titel: |
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Tja, aber man kommt wohl nicht darum herum: Ravels Bolero ist ein Phänomen. Ich wüßte nichts Vergleichbares. Eine Viertelstunde lang immer dasselbe - und das verfluchte Ding wird nicht langweilig. Und die verrückte Stelle, wo sie das Thema gleichzeitig in drei Tonarten spielen!
Und sonst kennt keiner was von diesem Komponisten.
_________________ ...und suche mich nicht in der Unterführung...
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1434083) Verfasst am: 19.02.2010, 13:08 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | Tja, aber man kommt wohl nicht darum herum: Ravels Bolero ist ein Phänomen. Ich wüßte nichts Vergleichbares. Eine Viertelstunde lang immer dasselbe - und das verfluchte Ding wird nicht langweilig. Und die verrückte Stelle, wo sie das Thema gleichzeitig in drei Tonarten spielen!
Und sonst kennt keiner was von diesem Komponisten. |
Doch; Tubular Bells von Mike Oldfield.
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Erich Fromm
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#1434099) Verfasst am: 19.02.2010, 14:19 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Ahriman hat folgendes geschrieben: | Tja, aber man kommt wohl nicht darum herum: Ravels Bolero ist ein Phänomen. Ich wüßte nichts Vergleichbares. Eine Viertelstunde lang immer dasselbe - und das verfluchte Ding wird nicht langweilig. Und die verrückte Stelle, wo sie das Thema gleichzeitig in drei Tonarten spielen!
Und sonst kennt keiner was von diesem Komponisten. |
Doch; Tubular Bells von Mike Oldfield. |
Stimmt.
Das ist im Vergleich genauso langweilig.
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21450
Wohnort: Swift Tuttle
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(#1434101) Verfasst am: 19.02.2010, 14:26 Titel: |
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ich kenne und mag von ravel überdies:
pavane pour une infante défunte
_________________ "als ob"
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1434108) Verfasst am: 19.02.2010, 15:35 Titel: |
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@NOCQUAE
Sehe übrigens erst jetzt, dass Du auf den bekanntesten Kanon von Johann Pachelbel (1653-1706) hingewiesen hast, der 1678 bis 1690 auch in meiner Heimatstadt Erfurt gewirkt hat. In der Pachelbelstraße wohnte eine frühe Freundin von mir.
Doch trennen ihn 300 Jahre von den Herren Aram Chatschaturjan, Carl Orff und Maurice Ravel.
Man könnte allenfalls kritisieren, dass einem jedes Jahr um die Weihnachtszeit dieses eine Stück an allen Ecken entgegenschallt und dann auch nicht in einer solchen Besetzung mit traditionellen Musikinstrumenten, wie in Deinem Beispiel, sondern als Klangbrei. Auch einem einzelnen Stück von Tommaso Albinoni, der übrigens Tuchhändler in Venedig war und nicht um sein Brot spielte, wie die armen Schlucker in Deutschland, widerfuhr dieses Schicksal. Sie werden herausgerissen aus ihrem Zusammenhang.
Händels Chor "Seht den Sieger ruhmgekrönt" aus "Solomon" und "Judas Maccabäus" wird als "Tochter Zions" verkitscht und seine Arie "Ombra mai fu" aus der Oper "Xerxes", mit der eigentlich ein Hain besungen wird, als "Largo von Händel" für Begräbnismusik mißbraucht oder zu Hochzeiten gespielt.
Nichts gegen klassische Musik bei Hochzeiten, vor 25 Jahren brach bei meiner Hochzeit die überraschte Standesbeamtin als erste wegen der Musik selbst in Tränen aus und entschuldigte sich, sie habe so eine schöne Musik noch nicht gehört.
Doch hört, hört, Ihr Liebhaber der Musik des 17. Jahrhunderts, die Ihr Euch auf den vorangegangenen Seiten dieses Threads zu erkennen gabt, Pachelbel ist doch etwas anderes als diese moderne Klangwelt 300 Jahre später!
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Standpunkt registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.12.2009 Beiträge: 195
Wohnort: Chattischer Bibelgürtel
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(#1434279) Verfasst am: 19.02.2010, 23:42 Titel: |
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Obwohl ich seit 40 Jahren keine Kirchensteuer mehr zahle, habe ich keine Allergie gegen Madrigale entwickelt.
Das schönste Madrigale hat meiner Ansicht nach Alessandro Striggio (1540-1592) geschrieben. Es hat den Titel "Ecce beatam lucem", benötigt 40!!! Stimmen und dauert 8 Minuten.
Ein Gänsehauterlebnis kann fast garantiert werden.
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