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Laizisten in der SPD nehmen allmählich Fahrt auf...
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1530695) Verfasst am: 31.08.2010, 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Genau das passiert, wenn man versucht, eine Art Ersatz-Kirche für Ungläubige zu werden. Böse


Schulterzucken
Die Humanisten müssen aber kein atheistischer Abklatsch der Kirchen sein.
In einer offeneren Diskussion unter den Mitgleidern wird sich eintarieren inwieweit man die Privilegien einer Weltanschauungsgemeinschaft in Anspruch nimmt und was allgemein staatliche Aufgabe sein soll.
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2018

Beitrag(#1530900) Verfasst am: 31.08.2010, 20:05    Titel: Re: Ist in der SPD Platz für Laizismus? Antworten mit Zitat

Jens N. hat folgendes geschrieben:
Rene Hartmann hat folgendes geschrieben:

Wolfgang Thierse, einer der Sprecher des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD, und der Thüringer SPD-Landeschef Christoph Matschie haben sich schon gegen den Laizisten-Arbeitskreis ausgesprochen.

Matschie bezeichnete den Arbeitskreis als "in jeder Hinsicht überflüssig", aber Thierse sagte, dass wenn sich SPD-Politiker zu einem laizistischen Arbeitskreis zusammenschlössen, es "ihr gutes Recht" sei. Wenn dieser Arbeitskreis Wähler unter Atheisten und Agnostikern gewönne, habe er nichts dagegen. Das schränkte er dahingehend ein, dass der Arbeitskreis nicht den Versuch unternehmen solle, aus der SPD eine atheistische und antikirchliche Partei zu machen.

Insofern hat sich Thierse nicht gegen eine Gründung ausgesprochen.


Thierse klingt hier so: Wir nehmen eure Stimmen gern, aber euch nicht ernst.

Ich weiß allerdings nicht, ob das wirklich gut geht. Meiner bescheidenen Erfahrung nach lassen sich Christen und Laizisten schwer unter einen Hut bringen. So wie es aussieht, ist die SPD auch nur einer der vielen christlichen Parteien (natürlich nur aus Opportunismus).

Die Aussagen von Thierse und Matschie könnten auch von einem CDU Mitglied stammen, wenn dort eine laizistische Arbeitsgruppe gegründet würde.

Gibt es eigentlich auch nur eine ernst zu nehmende Partei in Deutschland, die sich kompromisslos für Laizismus ausspricht? Wie halten es denn die Grünen?
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Denny Crane!
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1530948) Verfasst am: 31.08.2010, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Im Bundestag hatten die Grünen vor der Sommerpause umfangreich folgendes zum Thema Religionsfreiheit beantragt:

Zitat:
Die Basis des Menschenrechts auf Religions- und Glaubensfreiheit ist die religiös-weltanschauliche Neutralität der Staaten. Die Religions- und Glaubensfreiheit dient den Individuen als Freiheits- und Abwehrrecht gegenüber der staatlichen Gewalt, die daher stets verpflichtet ist, allen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften als unparteiischer Verwalter neutral gegenüber zu stehen.
[…]
Drittens schützt sie [die Religions- und Glaubensfreiheit ]die Freiheit, keinen Glauben zu bilden, zu haben, zu bekennen und danach zu leben („negative Freiheit“)

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/024/1702424.pdf

hatte ich letztens schon verlinkt
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1530965) Verfasst am: 31.08.2010, 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Im Bundestag hatten die Grünen vor der Sommerpause umfangreich folgendes zum Thema Religionsfreiheit beantragt:

Zitat:
Die Basis des Menschenrechts auf Religions- und Glaubensfreiheit ist die religiös-weltanschauliche Neutralität der Staaten. Die Religions- und Glaubensfreiheit dient den Individuen als Freiheits- und Abwehrrecht gegenüber der staatlichen Gewalt, die daher stets verpflichtet ist, allen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften als unparteiischer Verwalter neutral gegenüber zu stehen.
[…]
Drittens schützt sie [die Religions- und Glaubensfreiheit ]die Freiheit, keinen Glauben zu bilden, zu haben, zu bekennen und danach zu leben („negative Freiheit“)

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/024/1702424.pdf

hatte ich letztens schon verlinkt



Interessant.

Zitat:
Gemeinsam mit den Staatsverträgen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Religionsgemein schaften bilden diese grundgesetzlichen Voraussetzungen die Grundlage, auf der eine vollständige rechtliche Gleichstellung aller Religionsgemeinschaften in
Deutschland zum Schutz des Menschenrechts auf Religions- und Glaubensfreiheit verfolgt werden soll.


Die Konkordate mit den Kirchen sind also eine der Grundlagen, auf der Religionsfreiheit in Deutschland steht.

Und

Zitat:
So stellte § 166 des deutschen Strafgesetzbuchs bis 1969 einzig die öffentliche Beschimpfung einer christlichen Kirche oder einer anderen mit Korporationsrechten innerhalb des Bundesgebiets bestehenden Religionsgesellschaft unter Strafe.


Hm, ich bin ein Jahr später geboren, habe aber noch nicht mitgekriegt, dass der Paragraph gestrichen wurde.

Die damalig getroffene halbherzige Änderung (an denen die Grünen nicht beteiligt war, weils sie noch gar nicht gab) können sie sich sonstwohin stecken. So sieht keine für mich auch nur ansatzweise wählbare Politik aus.
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1531017) Verfasst am: 31.08.2010, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Immerhin wagt man sich an das Thema.
Wird sich noch zeigen, wer bei der nächsten Wahl das kleinere Übel ist.
Noseman hat folgendes geschrieben:

Die Konkordate mit den Kirchen sind also eine der Grundlagen, auf der Religionsfreiheit in Deutschland steht.


Rechtliche Gleichstellung der Religionsgemeinschaften wird gefordert.
Ich nehme an, darunter würde der Humanistische Verband auch fallen.
Haben die eigentlich bereits einen Staatsvertrag?
Noseman hat folgendes geschrieben:

Zitat:
So stellte § 166 des deutschen Strafgesetzbuchs bis 1969 einzig die öffentliche Beschimpfung einer christlichen Kirche oder einer anderen mit Korporationsrechten innerhalb des Bundesgebiets bestehenden Religionsgesellschaft unter Strafe.


Hm, ich bin ein Jahr später geboren, habe aber noch nicht mitgekriegt, dass der Paragraph gestrichen wurde.

Die damalig getroffene halbherzige Änderung (an denen die Grünen nicht beteiligt war, weils sie noch gar nicht gab) können sie sich sonstwohin stecken. So sieht keine für mich auch nur ansatzweise wählbare Politik aus.


Zitat:
Immanent ist der Freiheit des Bekenntnisses auch, die eigene Religion zu kritisieren.
Die im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen am 15. April 2010 an- genommene Resolution gegen die Diffamierung von Religion (A/HRC/RES/13/ 16) spricht sich für die Gleichbehandlung und den Dialog aller Religionen aus, legt aber ihren Schwerpunkt auf die Ächtung von Islamophobie, da hierin die häufigsten Anwendungsfälle vermutet werden. Eine vergleichbare Unwucht fin- det sich in den Strafgesetzbüchern christlich geprägter Staaten.

Der Text hört sich etwas so an, als würde nur kritisiert, dass die eigene Religion geschützt wird, fremde aber nicht - als sollten alle geschützt werden.
Dabei soll man doch alle beschimpfen dürfen!


Zuletzt bearbeitet von Martha-Helene am 31.08.2010, 22:23, insgesamt einmal bearbeitet
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1531025) Verfasst am: 31.08.2010, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:


Rechtliche Gleichstellung der Religionsgemeinschaften wird gefordert.
Ich nehme an, darunter würde der Humanistische Verband auch fallen.


Ja, aber was juckt mich persönlich das, solange nicht auch der "Verband des egoistischen evilbertisch-nosemanistischen Weltherrschaftsansichreissens" nicht auch als KdÖR anerkannt wird, Kohle bis zum Erbrechen, monatliche Pensionen für Hochschul- und Militärnosemanisten kriegt etc.?
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1531029) Verfasst am: 31.08.2010, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

skeptisch Hört sich nicht an als könntest du damit einen Staatsvertrag bekommen.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1531033) Verfasst am: 31.08.2010, 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
skeptisch Hört sich nicht an als könntest du damit einen Staatsvertrag bekommen.



Ungeschickt formuliert, aber inhaltlich sehen Staatsverträge mit den Weltanschauungsvereinen doch ganz genau; nein, weit, weit schlimmer aus.
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1531046) Verfasst am: 31.08.2010, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt
"Das Land Niedersachsen gewährt der Freiheit, den katholischen Glauben zu bekennen und auszuüben, und der Liebestätigkeit der katholischen Kirche den gesetzlichen Schutz."

Da kannst du dir noch was abkucken.
Setz mal statt katholisch die Nosemanisten ein - das könnte dir doch gefallen, oder?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1531053) Verfasst am: 31.08.2010, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Stimmt
"Das Land Niedersachsen gewährt der Freiheit, den katholischen Glauben zu bekennen und auszuüben, und der Liebestätigkeit der katholischen Kirche den gesetzlichen Schutz."

Da kannst du dir noch was abkucken.
Setz mal statt katholisch die Nosemanisten ein - das könnte dir doch gefallen, oder?


Das hab ich auch jetzt schon nicht nötig, denn das ist ohnehin garantiert.

Mir würde z. B. eher Art. 4 gefallen

Zitat:
Das Land wird zu gegebener Zeit eine evilbert-noseologische Fakultät an der Universität in Göttingen errichten. Ihr Verhältnis zur nasemannistischen Behörde regelt sich nach Artikel 12 Absatz 1 des Konkordats vom 14. Juni 1999 und dem dazugehörigen Schlußprotokoll.



Oder Art. 5,6,7... ach und viele mehr.
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1531068) Verfasst am: 31.08.2010, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Wer weiß... der Fachkräftemangel wird immer gravierender...
übergangsweise kannst du vielleicht hier im FGH deine evilbert-noseologische Fakultät errichten
bis es dann in Göttingen richtig rund geht

Gute Nacht.
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fwo
Caterpillar D9



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Beiträge: 25873
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1531191) Verfasst am: 01.09.2010, 04:39    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Stimmt
"Das Land Niedersachsen gewährt der Freiheit, den katholischen Glauben zu bekennen und auszuüben, und der Liebestätigkeit der katholischen Kirche den gesetzlichen Schutz."....

"Liebestätigkeit der katholischen Kirche" .... was soll ich mir denn da drunter vorstellen? Eine spermatöse Betreuung der Messdiener?

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2018

Beitrag(#1531203) Verfasst am: 01.09.2010, 07:42    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Stimmt
"Das Land Niedersachsen gewährt der Freiheit, den katholischen Glauben zu bekennen und auszuüben, und der Liebestätigkeit der katholischen Kirche den gesetzlichen Schutz."....

"Liebestätigkeit der katholischen Kirche" .... was soll ich mir denn da drunter vorstellen? Eine spermatöse Betreuung der Messdiener?

fwo

Sowas in der Art.
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1531217) Verfasst am: 01.09.2010, 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

Man könnte sich evtl auch was bei den Humanisten abkucken, denn ich staune:
Zitat:
Der Humanistische Verband Niedersachsen ist seit
1950 Körperschaft des Öffentlichen Rechts und hat
1970 einen Staatsvertrag mit dem Land Niedersachsen
unterzeichnet. Der HVD Niedersachsens hat per
Schulgesetz (§ 171) einen Platz im Landesschulbeirat.

http://www.bildung.bremen.de/fastmedia/13/Humanistische%20Schule%20Bremen-Gutachten.pdf
irgendwo Seite 23

Siehste Noseman, da bist du so alt wie der Staatsvertrag mit den Atheisten.

Den Wortlaut habe ich aber nicht gefunden.

Wie kriege ich nun wieder den Bogen zu den Laizisten?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1531352) Verfasst am: 01.09.2010, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:


Siehste Noseman, da bist du so alt wie der Staatsvertrag mit den Atheisten.

Den Wortlaut habe ich aber nicht gefunden.



Für Niedersachsen: http://www.uni-trier.de/fileadmin/fb5/inst/IEVR/Arbeitsmaterialien/Staatskirchenrecht/Deutschland/Religionsnormen/Dritter_Teil_A_11.pdf
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1531364) Verfasst am: 01.09.2010, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Genial - alles bestens miteinander vergleichbar!
Und der Teil der Freireligiösen ist doch sehr ...übersichtlich. Keine 2 Seiten.

Danke!
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1531902) Verfasst am: 02.09.2010, 08:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zurück zu den Laizisten-Positionen:
Meist geht man bei den Forderungen zur Abschaffung von Privilegien und Staatsleistung von den christlichen Religionen aus.

Heikel wird die Sache aber bei den jüdischen Gemeinden.
Wer will denn dann die Diskussion führen, dass sie trotz weniger Mitglieder wegen der besonderen Historie Millionenzuschüsse bekommen?
siehe Nosemans Link und http://www.abendblatt.de/region/norddeutschland/article1609851/Juden-feiern-Jubilaeum-Warnung-vor-Antisemitismus.html
Zitat:
Dem Landesverband der jüdischen Gemeinden gehören rund 7000 Mitglieder in 13 Gemeinden an und die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. Alleine in den vergangenen zwei Jahren wurde dies deutlich sichtbar: Die liberalen Gemeinden öffneten neue Synagogen in Hannover und Göttingen, in Osnabrück wurde ebenfalls eine neue Synagoge errichtet und in Hameln begann ein Neubau.

Wenn die katholischen Ansprüche mal abgegolten sein sollen, wann sind es denn die jüdischen?
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Argeleb
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Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2018

Beitrag(#1531909) Verfasst am: 02.09.2010, 08:49    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Zurück zu den Laizisten-Positionen:
Meist geht man bei den Forderungen zur Abschaffung von Privilegien und Staatsleistung von den christlichen Religionen aus.

Heikel wird die Sache aber bei den jüdischen Gemeinden.
Wer will denn dann die Diskussion führen, dass sie trotz weniger Mitglieder wegen der besonderen Historie Millionenzuschüsse bekommen?
siehe Nosemans Link und http://www.abendblatt.de/region/norddeutschland/article1609851/Juden-feiern-Jubilaeum-Warnung-vor-Antisemitismus.html
Zitat:
Dem Landesverband der jüdischen Gemeinden gehören rund 7000 Mitglieder in 13 Gemeinden an und die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. Alleine in den vergangenen zwei Jahren wurde dies deutlich sichtbar: Die liberalen Gemeinden öffneten neue Synagogen in Hannover und Göttingen, in Osnabrück wurde ebenfalls eine neue Synagoge errichtet und in Hameln begann ein Neubau.

Wenn die katholischen Ansprüche mal abgegolten sein sollen, wann sind es denn die jüdischen?

Warum sollte das heikel sein? Welche Ansprüche sollte denn irgendeine Religionsgemeinschaft gegenüber der Bundesrepublik haben? Weder die christlichen noch die jüdischen Religionen haben irgendwas vorzuweisen.
Die christlichen Religionen berufen sich auf die Enteignung im Zuge der Säkularisierung. Das ist lächerlich, weil sie den Besitz, der ihnen genommen wurde, eh nur ergaunert haben.

Und was sind nun die Ansprüche der jüdischen Religion? Ich nehme nicht an, dass das die gerechtfertigten Entschädigungsforderungen der Holocaust-Opfer sind. Die müssen natürlich befriedigt werden, aber darüber hinaus sehe ich da nichts.
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1531916) Verfasst am: 02.09.2010, 08:59    Titel: Antworten mit Zitat

Wie du das so leicht dahin schreibst.... Smilie
hört sich so unbekümmert logisch an.

Als Begründung für die Zahlunngen an die jüdische Gemeinde wird aber tatsächlich nur genannt:
Zitat:
§ 1
(1) Auf Grund des geschichtlich bedingten besonderen Verhältnisses zu seinen jüdischen
Bürgerinnen und Bürgern und zur Erhaltung und Pflege des gemeinsamen deutsch-jüdischen
Kulturerbes zahlt das Land Niedersachsen...

Seite 26, Nosemans link
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1531953) Verfasst am: 02.09.2010, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wer sich für einen bundesweiten Staatskirchenrecht-Wälzer interessiert:
http://www.uni-trier.de/fileadmin/fb5/inst/IEVR/Arbeitsmaterialien/Staatskirchenrecht/Deutschland/Religionsnormen/Volltext.pdf

Niedersachsen ist das einzige Bundesland, das einen Staatsvertrag mit Freireligiösen hat!
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2018

Beitrag(#1532329) Verfasst am: 02.09.2010, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Wie du das so leicht dahin schreibst.... Smilie
hört sich so unbekümmert logisch an.

Als Begründung für die Zahlunngen an die jüdische Gemeinde wird aber tatsächlich nur genannt:
Zitat:
§ 1
(1) Auf Grund des geschichtlich bedingten besonderen Verhältnisses zu seinen jüdischen
Bürgerinnen und Bürgern und zur Erhaltung und Pflege des gemeinsamen deutsch-jüdischen
Kulturerbes zahlt das Land Niedersachsen...

Seite 26, Nosemans link


Oje, die Angst vor der ewigen Verdammnis muss groß sein unter Politikern Mit den Augen rollen
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
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Beitrag(#1533418) Verfasst am: 04.09.2010, 04:11    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:

Der Humanistische Verband im vorwärts zu den Streichungen von Zuschüssen für die Kirchen:
Zitat:
Vorwärts: Innerhalb der Landesregierung gibt es Bestrebungen, den Kirchen die Zuschüsse zusammenzustreichen.
Steinecke: Mit der erneuten Diskussion über die Streichung staatlicher Zuwendungen für die Kirchen lässt die FDP einmal mehr ihre unsolidarische Gesinnung erkennen.

http://www.scribd.com/doc/36161389/Niedersachsen-Vorwarts-Ausgabe-September-2010
Seite 8

Als Weltanschauungsgemeinschaft sieht man das wieder so rum...alles vertrackt.


Tja, so wie die Amtskirchen sich mittlerweise für Islamunterricht stark machen, um ihre eigenen Priviliegien in diesem Bereich nicht zu gefährden, setzt sich der Humanistische Verband für die Subventionierung der Kirchen ein, um selbst von dem Topf ein paar Gelder abzubekommen.

Genau das passiert, wenn man versucht, eine Art Ersatz-Kirche für Ungläubige zu werden. Böse

Ich würde mich auch mit Händen und Füssen für den Erhalt dieses Staatsvertrags und Wahrnehmung seiner Einflussmöglichkeiten einsetzen.
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Heike J
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Beitrag(#1533453) Verfasst am: 04.09.2010, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Und ich würde mich eher für die Abschaffung aller Staatsverträge mit Weltanschauungsgesellschaften einsetzen, so dass die Einflussmöglichkeit von weltanschaulichen Gemeinschaften sämtlicher Ausrichtung auf das Normalmaß anderer nicht-weltanschaulicher Vereinigungen gestutzt wird.
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Martha-Helene
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Beitrag(#1535461) Verfasst am: 07.09.2010, 09:23    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
Und ich würde mich eher für die Abschaffung aller Staatsverträge mit Weltanschauungsgesellschaften einsetzen, so dass die Einflussmöglichkeit von weltanschaulichen Gemeinschaften sämtlicher Ausrichtung auf das Normalmaß anderer nicht-weltanschaulicher Vereinigungen gestutzt wird.

Was heißt das konkreter?
Was gehört zum Normalmaß?
Können jüdische Gemeinden wirklich schon ganz normal wie alle anderen behandelt werden?
Ist es gut, wenn der Staat umgekehrt auch kaum Einflussmöglichkeit mehr auf die Weltanschauungsgemeinschaften hat? Sind amerikanische Verhältnisse Vorbild?

Decken sich die Forderungen der SPD-Laizisten eigentlich mit denen des IBKA
oder gibt es Unterschiede?
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
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Beitrag(#1535479) Verfasst am: 07.09.2010, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Und ich würde mich eher für die Abschaffung aller Staatsverträge mit Weltanschauungsgesellschaften einsetzen, so dass die Einflussmöglichkeit von weltanschaulichen Gemeinschaften sämtlicher Ausrichtung auf das Normalmaß anderer nicht-weltanschaulicher Vereinigungen gestutzt wird.

Was heißt das konkreter?
Was gehört zum Normalmaß?
Können jüdische Gemeinden wirklich schon ganz normal wie alle anderen behandelt werden?
Ist es gut, wenn der Staat umgekehrt auch kaum Einflussmöglichkeit mehr auf die Weltanschauungsgemeinschaften hat? Sind amerikanische Verhältnisse Vorbild?

Decken sich die Forderungen der SPD-Laizisten eigentlich mit denen des IBKA
oder gibt es Unterschiede?



1. Normalmass: e.V., gemeinnützig also steuerbefreit (ist etwas schwierig, also nicht jetzt),

2. Jüdische Gemeinden: ja, genauso wie alle anderen gemeinnützigen e.V.s;

3. Inwiefern hat der Staat mom Einflussmöglichkeit? Wofür ist es gut? Alle Gläubigen/Anhänger des jeweiligen e.V. müssen sie an "Recht und Gesetz" halten, insbesondere das StGB, das müsste reichen....

4. Was sind amerikanische Verhältnisse?

5. Das zu IBKA wüsste ich auch gerne...


Arha

edit: r.sch
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Martha-Helene
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Beitrag(#1535548) Verfasst am: 07.09.2010, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Echt toll wie sich hier alle Spezialisten um Aufklärung reißen.

2. aus der Nummer, den jüdischen Gemeinden Sonderstatus zu gewähren, kommen die Deutschen nicht so schnell raus.

4. Religionsfreiheit in USA bedeutet m.W. dass der Staat nicht nur alle Religionsgemeinschaften gleich behandelt, sondern sich auch aus deren internen Dingen heraushält – abgesehen es geschieht tatsächlich etwas entgegen den Strafgesetzen.
Und als Ergebnis sehen wir doch die ganzen Hardcore-Religionsgemeinschaften, Homeschooling, selbsternannte Heilsprediger, etc.

So ganz durchblicke ich ich nicht, ob das nun das Vorbild von IBKA und auch SPD-Laizisten ist.
Es wäre doch wirklich eher FDP-mäßig.
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Naastika
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Beitrag(#1535582) Verfasst am: 07.09.2010, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Echt toll wie sich hier alle Spezialisten um Aufklärung reißen.


Aber gerne, dafür sind wir auch hier! Auf den Arm nehmen


Martha-Helene hat folgendes geschrieben:

2. aus der Nummer, den jüdischen Gemeinden Sonderstatus zu gewähren, kommen die Deutschen nicht so schnell raus.


Das stimmt sicherlich, aber, wie wir wissen, der stete Tropfen auf den heissen Stein höhlt selbigen....


Martha-Helene hat folgendes geschrieben:

4. Religionsfreiheit in USA bedeutet m.W. dass der Staat nicht nur alle Religionsgemeinschaften gleich behandelt, sondern sich auch aus deren internen Dingen heraushält – abgesehen es geschieht tatsächlich etwas entgegen den Strafgesetzen.
Und als Ergebnis sehen wir doch die ganzen Hardcore-Religionsgemeinschaften, Homeschooling, selbsternannte Heilsprediger, etc.


Homeschollig gibbet in D. nicht, da gibt es andere Gesetze, die auch von e.V. zu achten sind.

Und wie will der Staat Hardcore-Reli.gemeinschaften und Heilsprediger verhindern? Trifft sich Merkel regelmäßig mit Spitzen der deutschen Kirchen, um Fragen der religiösen Entwicklung durchzusprechen? Wie solle der Staat da überhaupt einen Einfluss nehmen, dessen Ausübung bei e.V.s nicht möglich wäre?

Wie klappt es z.B. mom in solchen Fragen bei den Muslimen?

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:

So ganz durchblicke ich ich nicht, ob das nun das Vorbild von IBKA und auch SPD-Laizisten ist.
Es wäre doch wirklich eher FDP-mäßig.


Hmm, eine Anhung... Mal sehen...


Arha[/quote]
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Beitrag(#1535601) Verfasst am: 07.09.2010, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Smilie (bin heute irgendwie denkfaul)
In unserer Samstag-Zeitung war ein Bericht über die Amish.
Darin wird auch erwähnt, dass die deutsche Schulpflicht regelmäßig von der UN beanstandet wird. In den meisten anderen Ländern gibt es Unterrichtspflicht und damit erlaubtes Homeschooling.
Vielleicht gibt es das bei uns auch bald.

Wo soll das alles nur hinführen? Nee nee nee.
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Beitrag(#1535618) Verfasst am: 07.09.2010, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Smilie (bin heute irgendwie denkfaul)
In unserer Samstag-Zeitung war ein Bericht über die Amish.
Darin wird auch erwähnt, dass die deutsche Schulpflicht regelmäßig von der UN beanstandet wird. In den meisten anderen Ländern gibt es Unterrichtspflicht und damit erlaubtes Homeschooling.
Vielleicht gibt es das bei uns auch bald.

Wo soll das alles nur hinführen? Nee nee nee.



OK, ich teile deine Sorgen, aber was hat das eingentlich mit der Bevorzugung der theistischen Glaubensgemeinschaften zu tun?

Sorry, nicht direkt der theistischen, weil die Muslims nicht irgendwie bevorzugt behandelt werden.

Also: Inwiefern würde Verzicht auf finanzielle Bevorzugung der christlichen und jüdischen Glaubensgemeinschaften direkt zu Homeschollig führen? *amkopfkratz*


Arha
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1535651) Verfasst am: 07.09.2010, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:

Also: Inwiefern würde Verzicht auf finanzielle Bevorzugung der christlichen und jüdischen Glaubensgemeinschaften direkt zu Homeschollig führen? *amkopfkratz*


Arha


Das ist eine andere Baustelle (von der UN angemahnt), die, wenn sie mit "Religionsfreiheit" gemischt wird, dazu führt, dass die Kinder von Religiösen auch irgendwann in ihren eigenen Schulen oder eben at home nur das "Richtige" lernen.
Oder wird man mit Vereinsvorschriften einen staatlichen Lehrplan vorgeben?
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