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Sexismus I
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1822515) Verfasst am: 08.03.2013, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Brüderle wird da viel zu hoch gehängt.


Ja, so ist es. Und ich frage mich warum, aber nicht nur warum sondern irgendwie kriege es nicht auf die Reihe, dass dieselben Leute, die hier vom Brüderle-Fall reden und diesen Herrn nicht genug schmähen können, im Falle einer Vergewaltigung noch nicht einmal wissen wollen, wer diese begangen hat. Weil: Die Identität keine Rolle spielt.
Würde denn so der Brüderle jemand vergewaltigt hätte, es auch keine Rolle spielen, dass er der Brüderle ist, oder anders, wenn ein namenloser Barbesucher den gleichen oder einen ähnlichen Satz gesagt hätte, würde dann der Namenloser-Fall so eine Reaktion hervorrufen?
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31839
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1822519) Verfasst am: 08.03.2013, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
... oder anders, wenn ein namenloser Barbesucher den gleichen oder einen ähnlichen Satz gesagt hätte, würde dann der Namenloser-Fall so eine Reaktion hervorrufen?


Ja.
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"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

Meine Freiheit, deine Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1822523) Verfasst am: 08.03.2013, 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
... oder anders, wenn ein namenloser Barbesucher den gleichen oder einen ähnlichen Satz gesagt hätte, würde dann der Namenloser-Fall so eine Reaktion hervorrufen?


Ja.


Das.war.nicht.in.der.Bar. Argh
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1822524) Verfasst am: 08.03.2013, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Im übrigen bringen wir heute Kindern bei, dass sie ihre Grenzen setzen dürfen. Sie müssen sich von niemand anfassen oder abbusseln lassen, wenn sie das nicht wollen.

Das ist wichtig und - so denke ich - auch sehr efffizient!

Und nicht nur bei Berührung, Kindern wird Selbstbestimmung über ihre Grenzen beigebracht. Sie legen fest, wie nahe man ihnen treten darf.
Link

Nur: sind sie erwachsen, sollen sie sich laut mancher hier, das teilweise wieder abgewöhnen?
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Tja
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31839
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1822525) Verfasst am: 08.03.2013, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
... oder anders, wenn ein namenloser Barbesucher den gleichen oder einen ähnlichen Satz gesagt hätte, würde dann der Namenloser-Fall so eine Reaktion hervorrufen?


Ja.


Das.war.nicht.in.der.Bar. Argh


Weiß mans? Schulterzucken

Nee, im Ernst: Da steht nur "Barbesucher", nicht, dass es in einer Bar passiert sein muss. zwinkern
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1822548) Verfasst am: 08.03.2013, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Und nicht nur bei Berührung, Kindern wird Selbstbestimmung über ihre Grenzen beigebracht. Sie legen fest, wie nahe man ihnen treten darf.
Link

Ja, da bin ich ganz Deiner Meinung.

astarte hat folgendes geschrieben:
Nur: sind sie erwachsen, sollen sie sich laut mancher hier, das teilweise wieder abgewöhnen?

Nein, sie sollen natürlich klar sagen, daß sie dies oder jenes nicht wollen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#1822550) Verfasst am: 08.03.2013, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Brüderle wird da viel zu hoch gehängt.

Wobei ich mich da frage, wer es zu hoch hängt.

Die Journalistin, die den Vorfall in einem Portrait aus aktuellem Anlass verwendet? Finde ich eigentlich unproblematisch. Nicht schon für Brüderle, aber sowas kommt vor.
Die "Aufschrei"enden, die das nur als einen Anlass nehmen, um mal zu zeigen, wieviel Alltagssexismus dieser und schlimmerer Sorte es gibt? Die gehen ja eigentlich schon wieder vom Brüderle weg.
Oder vielleicht diejenigen, die es eben nicht als einen Fall von Sexismus stehen lassen können, sondern den Brüderle auf Deubel komm raus verteidigen müssen - kann ja nicht angehen, das sowas schon als Sexismus benannt wird?
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1822552) Verfasst am: 08.03.2013, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Und nicht nur bei Berührung, Kindern wird Selbstbestimmung über ihre Grenzen beigebracht. Sie legen fest, wie nahe man ihnen treten darf.
Link

Ja, da bin ich ganz Deiner Meinung.

astarte hat folgendes geschrieben:
Nur: sind sie erwachsen, sollen sie sich laut mancher hier, das teilweise wieder abgewöhnen?

Nein, sie sollen natürlich klar sagen, daß sie dies oder jenes nicht wollen.


Und wenn man das als Kind gelernt hat, und dabei von den Eltern volle Unterstütung bekommt, ist man im Erwachsenenalter nicht so "Obrigkeitshörig".
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#1822554) Verfasst am: 08.03.2013, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
... oder anders, wenn ein namenloser Barbesucher den gleichen oder einen ähnlichen Satz gesagt hätte, würde dann der Namenloser-Fall so eine Reaktion hervorrufen?

Ja.

Das.war.nicht.in.der.Bar. Argh

Ja, schon. Andere Art Vorfall. Aber der Punkt ist, dass auch ein Vorfall mit einem ganz unbekannten solche Diskussionen auslösen kann.

Mir ist der Brüderle als Typ ziemlich latte. Aber der Vorfall zeigt halt, welche Sorte Sexismus es gibt und auch noch verteidigt wird - und ja, dabei, das als Sexismus zu benennen und welche Strukturen da wirken, werde ich dann schon deutlich. Das sich das dann aber an dem einen Typen fest macht, ist für mich eher nebensächlich.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
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Beitrag(#1822555) Verfasst am: 08.03.2013, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Und wenn man das als Kind gelernt hat, und dabei von den Eltern volle Unterstütung bekommt, ist man im Erwachsenenalter nicht so "Obrigkeitshörig".

Ja, auch das. Man ist dann generell innerlich unabhängiger.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
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Beitrag(#1822558) Verfasst am: 08.03.2013, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Brüderle wird da viel zu hoch gehängt.
Wobei ich mich da frage, wer es zu hoch hängt.

Naja, alle irgendwie, sonst würde ja nicht so sehr drauf herumgeritten von allen Seiten.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
... Die "Aufschrei"enden, die das nur als einen Anlass nehmen, um mal zu zeigen, wieviel Alltagssexismus dieser und schlimmerer Sorte es gibt? Die gehen ja eigentlich schon wieder vom Brüderle weg.

Na hoffentlich - sie haben sicher weit bessere Beispiele für Alltagssexismus.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Oder vielleicht diejenigen, die es eben nicht als einen Fall von Sexismus stehen lassen können, sondern den Brüderle auf Deubel komm raus verteidigen müssen - kann ja nicht angehen, das sowas schon als Sexismus benannt wird?

Dazu habe ich ja schon was geschrieben. Man kann seine Formulierung mE durchaus sexistisch nennen - das Wort wird inzwischen häufig sehr verallgemeinert verwendet. Aber ob das eine gute Idee ist? Die Leute lesen das und fühlen sich bestätigt, daß Sexismus eine Lappalie oder gar das berechtigte Zurückbeißen eines genervten "Leistungsträgers" ist.

Wichtiger wäre, auf krassere Formen von Alltagssexismus hinzuweisen (wie teilweise bei #Aufschrei).
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1822559) Verfasst am: 08.03.2013, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Und nicht nur bei Berührung, Kindern wird Selbstbestimmung über ihre Grenzen beigebracht. Sie legen fest, wie nahe man ihnen treten darf.
Link

Ja, da bin ich ganz Deiner Meinung.

astarte hat folgendes geschrieben:
Nur: sind sie erwachsen, sollen sie sich laut mancher hier, das teilweise wieder abgewöhnen?

Nein, sie sollen natürlich klar sagen, daß sie dies oder jenes nicht wollen.

Du bist ja auch keiner von denen, die so klingen, als wäre das nicht zu akzeptieren und zu respektieren.
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Tja
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1822572) Verfasst am: 08.03.2013, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Und wenn man das als Kind gelernt hat, und dabei von den Eltern volle Unterstütung bekommt, ist man im Erwachsenenalter nicht so "Obrigkeitshörig".

Ja, auch das. Man ist dann generell innerlich unabhängiger.

Ja, genau. Das Ziel zB von Kinderbüchern zum "nein-Sagen" ist aber auch ganz klar, auf die eigene Wahrnehmung zu hören und nicht auf die Forderung, das jetzt ganz nett und harmlos zu finden, schon wenn es sich auch nur irgendwie unangenehm für das Kind anfühlt. Sobald es dem Kind unangenehm wird, soll es das sagen, und sich dagegen wehren. Das sich dabei unangenehm fühlen, und sich die Bemerkung, Annäherung o.ä. zu verbitten, ist bereits ernst zu nehmen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#1822577) Verfasst am: 08.03.2013, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Man kann seine Formulierung mE durchaus sexistisch nennen - das Wort wird inzwischen häufig sehr verallgemeinert verwendet. Aber ob das eine gute Idee ist? Die Leute lesen das und fühlen sich bestätigt, daß Sexismus eine Lappalie oder gar das berechtigte Zurückbeißen eines genervten "Leistungsträgers" ist.

Wichtiger wäre, auf krassere Formen von Alltagssexismus hinzuweisen (wie teilweise bei #Aufschrei).

Ich weiß nicht. Einerseits sehe ich deinen Punkt. Deswegen sollte man in der Tat schon immer dazusagen, dass dieser Fall nun wahrlich kein herausragend schlimmer Fall ist.

Andererseits hat das aber auch was von "Halt mal die Klappe, da gibt's doch wahrlich schlimmeres." Und damit könnte man dann (theoretisch) stufenweise die Diskussion über sehr vieles abwürgen. Das fände ich auch nicht richtig, denn auch bei den weniger schlimmen Fällen sollte man durchaus in der Öffentlichkeit darüber diskutieren und im Alltag sich dagegegen wehren dürfen.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1822610) Verfasst am: 09.03.2013, 03:04    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
...
Dazu habe ich ja schon was geschrieben. Man kann seine Formulierung mE durchaus sexistisch nennen - das Wort wird inzwischen häufig sehr verallgemeinert verwendet. Aber ob das eine gute Idee ist? Die Leute lesen das und fühlen sich bestätigt, daß Sexismus eine Lappalie oder gar das berechtigte Zurückbeißen eines genervten "Leistungsträgers" ist. ...

Das ist doch der eigentliche Punkt, der die Situation so untauglich macht, sich darüber aufzuregen. Die beiden nerven sich nämlich gegenseitig. Das und das fehlende Machtgefälle zwischen den Beteiligten macht doch den "Sexismus" ganz einfach unwesentlich für die Situation. Es entsteht hier kein anderer Druck durch die unwillkommene sexuelle Anspielung als sie selbst durch ihre in diesem Fall offensichtlich unwillkommene Störung der Privatsphäre ausübt. Wenn das als Sexismus gebrandmarkt wird, dann bekenne ich mich gern dazu, Sexist zu sein und Sexismus hat keine Bedeutung mehr für mich. Dann denkt euch für die Gelegenheiten, in denen man Menschen mit einem formal ähnlichen Verhalten wirklich in Bedrängnis bringen kann, einen anderen Namen aus.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1822614) Verfasst am: 09.03.2013, 05:16    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das fände ich auch nicht richtig, denn auch bei den weniger schlimmen Fällen sollte man durchaus in der Öffentlichkeit darüber diskutieren und im Alltag sich dagegegen wehren dürfen.


Dass man sich im Alltag dagegen wehren darf, halte ich für selbstverständlich. Ob wirklich jeder weniger schwere Fall öffentlich diskutiert werden sollte? Da bin ich mehr als skeptisch. Ich finde, jeder Mensch hat ein Recht darauf, Fehler zu machen. Und jeder muss auch die Chance haben, aus Fehlern zu lernen, ohne dabei einen völligen Gesichtsverlust zu befürchten. Eine Kultur, in der jedes Fehlverhalten im privaten oder halbprivaten Rahmen sofort zu einem staatstragenden Politikum aufgebläht wird, bietet keinen Raum für einen souveränen Umgang mit eigenen Fehlern.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1822621) Verfasst am: 09.03.2013, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
[...]Männer müssten sich dann wohl daran gewöhnen, öffentlich zur Schau gestellte Sexualsignale bei Frauen (Ausschnitt, Mini, Schminke, Lockstoffcocktails im Parfüm, Highheels, Arschwackeln usw.) möglichst "sublimiert" zu genießen und ihre angestammte unbewußte Reaktion darauf hinreichend unterdrücken. Und auf Knopfdruck wieder hervorholen.[...]

Die Sublimation scheint mir aber standardmäßiger Bestandteil des Kultivierungsprozesses zu sein. Männer müssen sich nicht daran gewöhnen. Die Kontrolle über die eigenen Impulse und die Fähigkeit sie in sozialkonforme Bahnen zu lenken, wird vorausgesetzt. Es führt je gerade zur Irritation wenn jemand wie Brüderle, der eine Position einnimmt, die Lenkungsfähigkeit im Höchstmaß vorraussetzt, gegen diese Norm verstößt. Ich teile übrigens nicht Deine Ansicht, daß er in dem Moment das Spiel durchschaut hat und die Folgen des Regelverstoßes bewußt in Kauf genommen hat. Ich teile aber die Ansicht, daß der Vorgang selber eine Petitesse war, jedoch, angesichts der Position Brüderles, es vollkommen legitim ist, ihn zu einem exemplarischen Fall zu machen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1822630) Verfasst am: 09.03.2013, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
[...]Männer müssten sich dann wohl daran gewöhnen, öffentlich zur Schau gestellte Sexualsignale bei Frauen (Ausschnitt, Mini, Schminke, Lockstoffcocktails im Parfüm, Highheels, Arschwackeln usw.) möglichst "sublimiert" zu genießen und ihre angestammte unbewußte Reaktion darauf hinreichend unterdrücken. Und auf Knopfdruck wieder hervorholen.[...]
Die Sublimation scheint mir aber standardmäßiger Bestandteil des Kultivierungsprozesses zu sein.

Ja, so etwas wird auch auf anderen Gebieten gefordert, etwa wenn Konflikte nicht mehr mit Fäusten / Waffen ausgetragen werden sollen.

zelig hat folgendes geschrieben:
Männer müssen sich nicht daran gewöhnen. Die Kontrolle über die eigenen Impulse und die Fähigkeit sie in sozialkonforme Bahnen zu lenken, wird vorausgesetzt.

Richtig, aber die Bedeutung von "sozialkonform" ändert sich.

zelig hat folgendes geschrieben:
Es führt je gerade zur Irritation wenn jemand wie Brüderle, der eine Position einnimmt, die Lenkungsfähigkeit im Höchstmaß vorraussetzt, gegen diese Norm verstößt.

Hmm ... welche Fähigkeiten eine politische Karriere vor allem erfordert, ist ein heikles Thema. Sozialkonformität steht da glaube ich eher weiter hinten auf der Liste. Vorne stehen Dinge wie Machtwille, taktische Intelligenz, Networking, Durchsetzungsvermögen, Selbstbewußtsein, Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, Fleiß, ein Schuß Skrupellosigkeit und dgl.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1822638) Verfasst am: 09.03.2013, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Männer müssen sich nicht daran gewöhnen. Die Kontrolle über die eigenen Impulse und die Fähigkeit sie in sozialkonforme Bahnen zu lenken, wird vorausgesetzt.

Richtig, aber die Bedeutung von "sozialkonform" ändert sich.


Ja. Aber im Kontext dieser Diskussion scheint mir relativ eindeutig zu sein, was ein kultiviertes, sozialkonformes Verhalten ist, und daß Brüderle eben keines gezeigt hat.

step hat folgendes geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:
Es führt je gerade zur Irritation wenn jemand wie Brüderle, der eine Position einnimmt, die Lenkungsfähigkeit im Höchstmaß vorraussetzt, gegen diese Norm verstößt.

Hmm ... welche Fähigkeiten eine politische Karriere vor allem erfordert, ist ein heikles Thema. Sozialkonformität steht da glaube ich eher weiter hinten auf der Liste. Vorne stehen Dinge wie Machtwille, taktische Intelligenz, Networking, Durchsetzungsvermögen, Selbstbewußtsein, Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, Fleiß, ein Schuß Skrupellosigkeit und dgl.


Und die Fähigkeit die Folgen abzuschätzen, die ein übergriffiges Verhalten in einer exponierten Lage nach sich ziehen mag?
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goatmountain
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Anmeldungsdatum: 10.10.2009
Beiträge: 2810

Beitrag(#1822666) Verfasst am: 09.03.2013, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.stern.de/politik/deutschland/schnauze-wessi-das-dirndl-ist-die-burka-des-westens-1981002.html

Vorsicht! Satire!
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1822668) Verfasst am: 09.03.2013, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

immanuela hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
immanuela hat folgendes geschrieben:
Ich meine, es handelt sich beim Brüderle-Fall um ein ziemlich primatenmäßig ... Verhalten ...

Die (vorwiegend) männlichen menschlichen Säuger folgen dabei ihren Hormonen


Alle Menschen sind Primaten und folgen - u.a. - ihren Hormonen.

Die Alternative ist der christliche Geistmensch, der dir die Psalmen erklärt und sich mal Butter Verwesier und mal Lartin Butter nennt.

Oder anders gesagt: Männer und Frauen sind gleich.

Alles andere wäre sexistisch. Aber das willst du sicher nicht sein ...- Cool


Sage ich nix gegen. Aber der Testosteronspiegel (und um die Auswirkung von Testosteron geht es hier ja) ist bei Männern natürlicherweise sehr viel höher als bei Frauen. Das bißchen dagegen, was wir Frauen davon in der Nebennierenrinde produzieren...

Edit:
http://www.praxis-dr-shaw.de/blog/haben-egoisten-zu-viel-testosteron/

Zitat:
Testosteron ist mit einer Vielzahl von sozialen Verhaltensweisen in Verbindung gebracht worden. Bei Schimpansen zum Beispiel steigen Testosteronspiegel vor einer Konfrontation oder einem Kampf. Bei weiblichen Häftlingen haben Studien gezeigt, dass höhere Testosteronspiegel mit verstärktem antisozialen Verhalten und Aggressionen einhergehen. Nach Ansicht von Forschern spiegeln solche Ergebnisse eine allgemeine Rolle von Testosteron wider, die das Bestreben von Menschen verstärkt andere zu dominieren und sich egozentrisch zu verhalten.


Ob die zitierte Studie dazu taugt, einen größeren Egoismus aus dem Beharren auf der eigenen Meinung abzuleiten, ist fragwürdig. Weitere Begriffe, die genannt werden sind "antisoziales" vs. "kooperatives Verhalten", "Aggressionen" und "Dominanz".

All das ist aber jeweils etwas anderes.

Es gibt Studien, nach denen Frauen eher egoistische Männer beovorzugen, aber auch umgekehrt, dass also auch Männer im Durchschnitt eher auf egoistische Frauen stehen. Unabhängig davon, ob das stimmt, ist die Frage, was im Egoismus drin ist. Also was für ein Wille wird denn da jeweils auf egoistische Weise verfolgt?

Es wäre ja auch denkbar, dass kooperative Ziele in egoistischer Weise verfolgt werden. Und dies ist kein Widerspruch.

Hier mal zum Nachdenken ein etwas anderes Ergebnis einer Studie:

Zitat:
Männer sind keine Egoisten

Für die Studie wurden 5.670 Männer und Frauen aus elf Ländern befragt. Dazu zählten neben Deutschland weitere europäische Länder wie Schweden und Italien, sowie Brasilien als nicht-europäisches Referenzland. Die Teilnehmer im Alter von 18 bis 50 Jahren mussten 21 Fragen zu ihrer Beziehung und ihrem Liebesleben beantworten. Die Ergebnisse waren teilweise überraschend: Männer denken im Bett häufiger an das Wohl ihrer Partnerin als Frauen.

Frauen ist der eigene Orgasmus wichtiger

Dass Männer im Bett selbstlos sind, zeigt dieses Ergebnis: 73 Prozent der deutschen Männer geben an, dass es für sie das Wichtigste ist, dass ihre Partnerin zum Höhepunkt kommt. Nur rund 30 Prozent sind der Meinung, dass der eigene Orgasmus Vorrang hat. Anders bei den Frauen: 51 Prozent der Befragten gaben an, dass der eigene Höhepunkt wichtiger ist als der des Partners. International lässt sich die Zahl ein wenig schmälern: Hier sind es 45 Prozent der Frauen, bei denen der eigene Orgasmus Vorrang hat.


http://www.t-online.de/lifestyle/partnerschaft/id_54917136/sex-studie-der-eigene-orgasmus-ist-fuer-maenner-nur-zweitrangig.html


Es gibt jedenfalls schon noch etwas mehr als nur Testosteron. Der menschliche Stoffwechsel ist erheblich vielfältiger und komplexer als es durch die Fokussierung auf ein oder zwei Substanzen erfasst werden könnte, jedenfalls wenn es um solche Dinge wie Charakter, Temperament, Verhalten geht.

Möglich ist auch, dass ein bestimmter Hormonhaushalt die Folge eines anerzogenen Charakters ist und nicht die Ursache. Auf jeden Fall denke ich, dass wir es auch hier - ähnlich wie bei der Intelligenz - mit einer facettenreichen Wechselbeziehung zwischen Natur und Sozialisation zu tun haben.

immanuela hat folgendes geschrieben:
Und der Mensch ist nun einmal mitnichten ein absoluter Sklave seiner (wodurch auch immer ausgelösten) Triebe und Instinkte. Er kann sich bewußt anders entscheiden.


Du hast doch gerade eben versucht, das Gegenteil zu belegen.

ich bin der Meinung, dass die Forderung, der Mensch habe sich gefälligst gegen seine Natur zu verhalten, um zu einem besseren Menschen zu werden, ursprünglich eine zentrale Herrschafts-Ideologie ist, etwa wenn man den Arbeitern & Angestellten erklärt, es wäre besser für die *Gemeinschaft* und also angeblich auch für sie selber, wenn sie das unverschämte gemeinsame Streiken endlich einstellen würden.

Auch im Verhalten der Geschlechter zueinander sind Versuche, den natürlichen sexuellen Egoismus zu denunzieren eine eigentlich religiöse und herrschaftliche Ideologie.

Die Idee, dass ein natürlicher Egoismus durchaus auch mit einem sehr guten sozialen Miteinander kompatibel ist, kommt dem bürgerlichen Individuum erst gar nicht in den Kopf.

Dabei widersprechen sich Egoismus und Sozialität im Prinzip überhaupt nicht ...-


Es folgte ein längeres OT zum Thema Utilitarismus, dass hier zu finden ist. TdD
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Beitrag(#1822860) Verfasst am: 10.03.2013, 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

www.taz.de/Psychologin-ueber-Aufschrei/21%112470/

Interessantes Interview in der taz:

Zitat:
Die Verteidiger von Brüderle sehen häufig den Mann als Opfer, die Frau hingegen geriere sich nur als solches. Warum funktioniert das Opferargument bei Frauen noch immer als Totschlagargument, indessen es in Verbindung mit dem Mittelschichtmann dessen Entlastung dient?

Auch das hat etwas mit der Medienlogik zu tun, die wir zu einem gewissen Teil übernommen haben. Männer als Opfer sind etwas Neues, Ungewohntes, das wird positiv besetzt. Entsprechend gern werden solche Fälle thematisiert. Auch in der Wissenschaft nimmt die Erforschung von männlichen Opfern sexueller Gewalt zu. Frauen als Opfer, das kennt man schon, da beginnt das große Gähnen.
Artikel zum Thema

Werden Männer denn zunehmend Opfer von sexueller Belästigung?

Nein. Etwa 30 bis 50 Prozent der berufstätigen Frauen sind von sexueller Belästigung betroffen. Und etwa 10 Prozent Männer. Und vergessen wir auch nicht: Diese 10 Prozent werden zur Hälfte von Männern belästigt. In diesem Feld sind Frauen als Täterinnen also recht selten.



Zitat:
Charlotte Diehl
Die Psychologin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld. Sie leitete bis 2011 das Forschungsprojekt „Sexuelle Belästigung und Soziosexualität.“

_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Shadaik
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Beitrag(#1822958) Verfasst am: 11.03.2013, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hier ist das Papier dazu: http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE05/Diehl_Rees_Bohner_Kommentar-zur-Sexismus-Debatte_lang_2013-02-07.pdf

Ich finde das ganze wissenschaftlich wertlos. Beispielsweise wird da eine Erhebung Bezug genommen, die feststellt, dass sich Frauen öfter sexuell belästigt fühlen.
Dass Frauen öfter belästigt werden, ist dabei nur eine mögliche Erklärung für diese Empfindung. Eine andere Möglichkeit ist beispielsweise, dass Frauen dabei deutlich andere Maßstäbe anlegen als Männer. Mangels klarer Definition von sexueller Belästigung (die vermutlich auch nicht möglich ist) kann man mit diesen Daten sowieso nichts anfangen. Und so geht das weiter.
Das liegt aber im Thema: Wie erfasst man objektiv eine Empfindung? Und selbst wenn man das schafft gilt es noch, die Vorsatzfrage zu beantworten.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
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Beitrag(#1822971) Verfasst am: 11.03.2013, 07:21    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hier ist das Papier dazu: http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE05/Diehl_Rees_Bohner_Kommentar-zur-Sexismus-Debatte_lang_2013-02-07.pdf

Ich finde das ganze wissenschaftlich wertlos. Beispielsweise wird da eine Erhebung Bezug genommen, die feststellt, dass sich Frauen öfter sexuell belästigt fühlen.
Dass Frauen öfter belästigt werden, ist dabei nur eine mögliche Erklärung für diese Empfindung. Eine andere Möglichkeit ist beispielsweise, dass Frauen dabei deutlich andere Maßstäbe anlegen als Männer. Mangels klarer Definition von sexueller Belästigung (die vermutlich auch nicht möglich ist) kann man mit diesen Daten sowieso nichts anfangen. Und so geht das weiter.
Das liegt aber im Thema: Wie erfasst man objektiv eine Empfindung? Und selbst wenn man das schafft gilt es noch, die Vorsatzfrage zu beantworten.

Ach.
Zitat:
Es ist also keineswegs der Fall, dass es unterschiedliche Meinungen dazu gibt, was belästigendes Verhalten ist und was
nicht:


Aber wie schon gesagt: Kindern bringt man heute bei, ihren Empfindungen zu trauen - belästigten Frauen und Männern redet man es wieder aus....
Aber vielleicht fragen wir ja zuwenig nach dem Vorsatz von Pfarrern bei belästigten Kindern?
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Tja
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1822973) Verfasst am: 11.03.2013, 08:40    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hier ist das Papier dazu: http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE05/Diehl_Rees_Bohner_Kommentar-zur-Sexismus-Debatte_lang_2013-02-07.pdf

Ich finde das ganze wissenschaftlich wertlos. Beispielsweise wird da eine Erhebung Bezug genommen, die feststellt, dass sich Frauen öfter sexuell belästigt fühlen.
Dass Frauen öfter belästigt werden, ist dabei nur eine mögliche Erklärung für diese Empfindung. Eine andere Möglichkeit ist beispielsweise, dass Frauen dabei deutlich andere Maßstäbe anlegen als Männer. Mangels klarer Definition von sexueller Belästigung (die vermutlich auch nicht möglich ist) kann man mit diesen Daten sowieso nichts anfangen. Und so geht das weiter.
Das liegt aber im Thema: Wie erfasst man objektiv eine Empfindung? Und selbst wenn man das schafft gilt es noch, die Vorsatzfrage zu beantworten.

Ach.
Zitat:
Es ist also keineswegs der Fall, dass es unterschiedliche Meinungen dazu gibt, was belästigendes Verhalten ist und was
nicht:




Dieses Thema hatten wir schon mal ein paar Seiten vorher. Bei Befragungen kann man die Fragen so gestalten, dass man die erwünschten Antworten erhält...
Ich bin schon der Meinung, dass es sehr unterschiedliche Ansichten darüber gibt, was belästigend ist, und was nicht.

Ich setze mal das Bild, das pera im Funpics-Thread gepostet hat, hier rein, weil es sehr gut zum Thema passt.
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vrolijke
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Beitrag(#1822998) Verfasst am: 11.03.2013, 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hier ist das Papier dazu: http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE05/Diehl_Rees_Bohner_Kommentar-zur-Sexismus-Debatte_lang_2013-02-07.pdf

Ich finde das ganze wissenschaftlich wertlos. Beispielsweise wird da eine Erhebung Bezug genommen, die feststellt, dass sich Frauen öfter sexuell belästigt fühlen.
Dass Frauen öfter belästigt werden, ist dabei nur eine mögliche Erklärung für diese Empfindung. Eine andere Möglichkeit ist beispielsweise, dass Frauen dabei deutlich andere Maßstäbe anlegen als Männer. Mangels klarer Definition von sexueller Belästigung (die vermutlich auch nicht möglich ist) kann man mit diesen Daten sowieso nichts anfangen. Und so geht das weiter.
Das liegt aber im Thema: Wie erfasst man objektiv eine Empfindung? Und selbst wenn man das schafft gilt es noch, die Vorsatzfrage zu beantworten.

Ach.
Zitat:
Es ist also keineswegs der Fall, dass es unterschiedliche Meinungen dazu gibt, was belästigendes Verhalten ist und was
nicht:




Dieses Thema hatten wir schon mal ein paar Seiten vorher. Bei Befragungen kann man die Fragen so gestalten, dass man die erwünschten Antworten erhält...
Ich bin schon der Meinung, dass es sehr unterschiedliche Ansichten darüber gibt, was belästigend ist, und was nicht.

Ich setze mal das Bild, das pera im Funpics-Thread gepostet hat, hier rein, weil es sehr gut zum Thema passt.


"Passt" gar nicht:

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ein Witz gilt nur in seinem Umfeld. (In dem Moment, wo er erzählt wird).

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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1823001) Verfasst am: 11.03.2013, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hier ist das Papier dazu: http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE05/Diehl_Rees_Bohner_Kommentar-zur-Sexismus-Debatte_lang_2013-02-07.pdf

Ich finde das ganze wissenschaftlich wertlos. Beispielsweise wird da eine Erhebung Bezug genommen, die feststellt, dass sich Frauen öfter sexuell belästigt fühlen.
Dass Frauen öfter belästigt werden, ist dabei nur eine mögliche Erklärung für diese Empfindung. Eine andere Möglichkeit ist beispielsweise, dass Frauen dabei deutlich andere Maßstäbe anlegen als Männer. Mangels klarer Definition von sexueller Belästigung (die vermutlich auch nicht möglich ist) kann man mit diesen Daten sowieso nichts anfangen. Und so geht das weiter.
Das liegt aber im Thema: Wie erfasst man objektiv eine Empfindung? Und selbst wenn man das schafft gilt es noch, die Vorsatzfrage zu beantworten.

Ach.
Zitat:
Es ist also keineswegs der Fall, dass es unterschiedliche Meinungen dazu gibt, was belästigendes Verhalten ist und was
nicht:




Dieses Thema hatten wir schon mal ein paar Seiten vorher. Bei Befragungen kann man die Fragen so gestalten, dass man die erwünschten Antworten erhält...
Ich bin schon der Meinung, dass es sehr unterschiedliche Ansichten darüber gibt, was belästigend ist, und was nicht.

Ich setze mal das Bild, das pera im Funpics-Thread gepostet hat, hier rein, weil es sehr gut zum Thema passt.


"Passt" gar nicht:

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ein Witz gilt nur in seinem Umfeld. (In dem Moment, wo er erzählt wird).


Du würdest also dem Punkt 5 im oben angeführten Link widersprechen?
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immanuela
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Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1823004) Verfasst am: 11.03.2013, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hier ist das Papier dazu: http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE05/Diehl_Rees_Bohner_Kommentar-zur-Sexismus-Debatte_lang_2013-02-07.pdf

Ich finde das ganze wissenschaftlich wertlos. Beispielsweise wird da eine Erhebung Bezug genommen, die feststellt, dass sich Frauen öfter sexuell belästigt fühlen.
Dass Frauen öfter belästigt werden, ist dabei nur eine mögliche Erklärung für diese Empfindung. Eine andere Möglichkeit ist beispielsweise, dass Frauen dabei deutlich andere Maßstäbe anlegen als Männer. Mangels klarer Definition von sexueller Belästigung (die vermutlich auch nicht möglich ist) kann man mit diesen Daten sowieso nichts anfangen. Und so geht das weiter.
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Ach jaaa, und nach Deinem "Empfinden" hältst Du es tatsächlich für möglich, dass die Frauen sich im allgemeinen (!) täuschen werden in ihrer Wahrnehmung (so dass es Studien komplett wertlos macht) und die Männer aufgrund ihrer abweichenden Maßstäbe gar nicht wissen können, dass sie sexuell belästigen... Komplett von der Rolle
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#1823006) Verfasst am: 11.03.2013, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn die Scheuklappen nur groß genug sind... Mit den Augen rollen

Nochmal zum Mitschreiben: Die Ansätze in den Erhebungen eignen sich mangels Erhebbarkeit nicht für eine wissenschaftlich exakte Betrachtung geeignet, insofern ist die Behauptung "wissenschaftlicher" Argumente eine Blendgranate.
Es gibt einige Randphänomene, die man wissenschaftlich betrachten kann. Beispielsweise könnte einE WissenschaftlerIN sich in eine Bar stellen, kucken wie viele Hintern angegrapscht werden und dabei dann die Quote der betroffenen Geschlechter erfassen. Das wäre eine wissenschaftliche Erhebung.

So aber haben wir folgendes Problem: Nehmen wir mal die Arschgrapscher.
Nehmen wir einfach nur für das Rechenbeispiel an, Männer und Frauen würden gleich oft begrapscht werden. Nehmen wir weiter an, 80% der Frauen, aber nur 20% der Männer empfinden das als sexuelle Belästigung (oder geben es zu, weil sich sexuell belästigt zu fühlen als unmännlich gilt).
Dann hast du folgende Ergebnisse bei den beiden Erhebungsmethoden:

Diehl et al.: Frauen werden 4x so oft sexuell belästigt wie Männer
Ich (Okay, blöde Namensverteilung, ich heisse auch Diehl): Beide Geschlechter sind gleich stark betroffen. Dieses Ergebnis erfasst übrigens das Phänomen sexuelle Belästigung auch nicht korrekt, weil es die Erwünschtheit der Tat nicht erfassen kann (wobei, theoretisch kann man einen Ohrfeigenquotienten einbauen).

Die Zahlen müssen nicht korrekt sein, sie sind nur ein Rechenbeispiel für die Art von Problemen, die solche Erhebungen wissenschaftlich untauglich machen. Unterschiedliche Ansätze liefern unterschiedliche Ergebnisse und beide sind aufgrund nicht ermittelbarer Störfaktoren untauglich, das Phänomen zu erfassen.
Das ist ein prinzipielles Problem: Ein Phänomen, bei dem individuelle Maßstäbe ausschlaggebend sind (Person A fühlt sich belästigt, Person B positiv angemacht und Person C ist es egal), lässt sich wissenschaftlich nicht erfassen, weil schlichtweg keine klare Definition gebildet werden kann, was eigentlich erfasst werden soll.


Also: man kann das Thema selbstverständlich diskutieren. Sollte man sogar. Aber wenn man Studien als Argumente einbringt, sollten diese auch den grundlegenden Maßstäben zur Bewertung wissenschaftlicher Arbeit stand halten. Ihr müsst die nicht unbedingt kennen, ihr seid "nur" Diskutanten in einem Forum und ich weiss nicht, ob ihr studiert habt. Aber wenn gleich drei gestandene Wissenschaftler der Uni Bielefeld die Grundkriterien für wissenschaftliches Arbeiten entweder nicht kennen oder ignorieren und das Ergebnis dann als "wissenschaftlich" hinstellen, läuft irgendetwas schief.

Hier ist als echtes Gegenbeispiel ein hochinteressanter Bericht über eine Studie zu neuronal verschaltetem Sexismus, die nach allem, was ich ohne Kenntnis der Studie selbst erkennen kann, tatsächlich wissenschaftlich gearbeitet hat: http://www.forbes.com/sites/jennagoudreau/2012/07/26/why-your-brain-sees-men-as-people-and-women-as-body-parts/
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Beitrag(#1823012) Verfasst am: 11.03.2013, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

also, der Brüderle wär jetzt mit dem Rössler so eine Doppelspitze, hab ich heute gelesen. Trotz seiner Alterherrenwitze, ist in der Zeitung gestanden. Ich hätte den sonst gar nicht gekannt, heute war auch ein Foto in der Zeitung, ein weißharriger Herr mit Brille....
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