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Zum Tode von Reich-Ranicki
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1868372) Verfasst am: 20.09.2013, 09:55    Titel: Antworten mit Zitat

teils witzig, teils ans Ekelige grenzend boshaft, teils altersstarrsinnig und teils altersweise .... eben polarisierend.
Er ist halt tot.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#1868373) Verfasst am: 20.09.2013, 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe keinen blassen Schimmer von Literatur und Literaturkritik. Ich bin kein Experte für Hochkultur, proletarischer Massenunterhaltung gilt meine Aufmerksamkeit. Seine poltergeistige Streitlust machte ihn mir bekannt, seine Aussagen über Literatur interessierten mich nie. Ob er nun Grass verriss, oder Böll, ist meine Sache nicht. Ja, er wirkte wie ein Clown des Literaturzirkus, unangenehm fand ich nicht seinen Humor, sondern seine Eitelkeit. Wohl eine Berufskrankheit von Kritikern aller Couleur. Welchen Einfluss er auf den deutschen Literaturbetrieb hatte, kann ich nicht einschätzen. Er ist gewiss ein ambivalenter Charakter zu nennen. Seine grausame Erfahrung mit den Deutschen, dagegen die deutsche Sprache, die er verehrte. Das prägte ihn, zu seinem Vor- und Nachteil. Er wollte in Deutschland ankommen, er wollte geliebt werden, nicht von Autoren, vom Publikum.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46446
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1868442) Verfasst am: 20.09.2013, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

satsche hat folgendes geschrieben:

Allein dass Du hier leichenschänderisch unterschlägst was dieser Mann mit viel Glück überlebt hat, spricht für sich.
..
RR hatte im kleinen Finger mehr (leidenschaftliche) StreitKULTUR als Du in deinem Hohlkopf.


satsche hat folgendes geschrieben:

Warum verschwindest Du Kotzbrocken nicht endlich aus diesem Forum und meldest Dich bei der NPD an? Da gehörst Du hin.


Auch wenn es sich um ein sensibles Thema handelt: verzichte bitte darauf, andere User zu beleidigen, und halte Dich an die Netiquette!
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1868546) Verfasst am: 20.09.2013, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Was ich allerdings von ihm gelernt habe, ist der positive Begriff des Patrioten: ein Patriot weiß, wo er her kommt und steht dazu. Punkt. Mehr nicht.

Gute Definition, gefällt mir.

Genau: dazu zu stehen, nicht: sich etwas drauf einzubilden.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1868578) Verfasst am: 20.09.2013, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...... Seine poltergeistige Streitlust machte ihn mir bekannt, seine Aussagen über Literatur interessierten mich nie.....



So ging es vielen. Deshalb halte ich es auch fuer Unfug zu behaupten er haette Wesentliches zur Popularisierung von Literatur beigetragen. RR war lustig und unterhaltsam, ein breites Publikum hat seine Faxen als so 'ne Art Ein-Mann-Freakshow konsumiert und hinterher genausowenig ein Buch zur Hand genommen wie vorher. Mich selbst hat das nie interessiert, ich habe stattdessen lieber ein gutes Buch gelesen.
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1868586) Verfasst am: 20.09.2013, 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Da bei Aldi schon Weihnachtsartikel angeboten werden, könnte man sich ja eigentlich schon mal Gedanken über den schlechtesten Thread des Jahres machen.

Dann bin ich aber dafür ihn umzubenennen in 'Tod eines Kritikers'.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#1868616) Verfasst am: 20.09.2013, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...... Seine poltergeistige Streitlust machte ihn mir bekannt, seine Aussagen über Literatur interessierten mich nie.....



So ging es vielen. Deshalb halte ich es auch fuer Unfug zu behaupten er haette Wesentliches zur Popularisierung von Literatur beigetragen. RR war lustig und unterhaltsam, ein breites Publikum hat seine Faxen als so 'ne Art Ein-Mann-Freakshow konsumiert und hinterher genausowenig ein Buch zur Hand genommen wie vorher. Mich selbst hat das nie interessiert, ich habe stattdessen lieber ein gutes Buch gelesen.


Für Autoren, die von ihm besprochen wurden, war er ein Segen, selbst wenn er sie verriss. Er gerierte Aufmerksamkeit, die härteste Währung im Kunst- und Literaturbetrieb. Allerdings irrst du dich in Sachen Böll, Reich-Ranicki hat ihn auch schon zu Lebzeiten für einen ästhetisch wenig interessanten Schriftsteller gehalten. Und das, obwohl sie befreundet waren.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1868655) Verfasst am: 20.09.2013, 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Was ich allerdings von ihm gelernt habe, ist der positive Begriff des Patrioten: ein Patriot weiß, wo er her kommt und steht dazu. Punkt. Mehr nicht.

Gute Definition, gefällt mir.

Genau: dazu zu stehen, nicht: sich etwas drauf einzubilden.



Die standen auch dazu....

Wegen Übergröße editiert vrolijke

http://us.123rf.com/400wm/400/400/ALGROSSKRUEG/ALGROSSKRUEG0702/ALGROSSKRUEG070200018/742957-ein-meer-der-kreuze-in-verdun-friedhof.jpg


....bis sie gefallen sind.
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deirfloo
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Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 1126

Beitrag(#1868658) Verfasst am: 20.09.2013, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Mich hat das Lit. Quartett auf Genazino gebracht.
Danke dafür.
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Skeptical scrutiny is the means, in both science and religion, by which deep thoughts can be winnowed from deep nonsense.
Carl Sagan

was ich grade höre: http://www.cantosonor.eu
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1868660) Verfasst am: 20.09.2013, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Was ich allerdings von ihm gelernt habe, ist der positive Begriff des Patrioten: ein Patriot weiß, wo er her kommt und steht dazu. Punkt. Mehr nicht.

Gute Definition, gefällt mir.

Genau: dazu zu stehen, nicht: sich etwas drauf einzubilden.



Die standen auch dazu....


....bis sie gefallen sind.

Nein, die wurden mehrheitlich nicht drum gefragt.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1868662) Verfasst am: 20.09.2013, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...... Seine poltergeistige Streitlust machte ihn mir bekannt, seine Aussagen über Literatur interessierten mich nie.....



So ging es vielen. Deshalb halte ich es auch fuer Unfug zu behaupten er haette Wesentliches zur Popularisierung von Literatur beigetragen. RR war lustig und unterhaltsam, ein breites Publikum hat seine Faxen als so 'ne Art Ein-Mann-Freakshow konsumiert und hinterher genausowenig ein Buch zur Hand genommen wie vorher. Mich selbst hat das nie interessiert, ich habe stattdessen lieber ein gutes Buch gelesen.


Für Autoren, die von ihm besprochen wurden, war er ein Segen, selbst wenn er sie verriss. Er gerierte Aufmerksamkeit, die härteste Währung im Kunst- und Literaturbetrieb. Allerdings irrst du dich in Sachen Böll, Reich-Ranicki hat ihn auch schon zu Lebzeiten für einen ästhetisch wenig interessanten Schriftsteller gehalten. Und das, obwohl sie befreundet waren.



Ich irre mich nicht in Sachen Boell. RR wartete bis nach Boells Tod bis er anfing dessen wohl politischsten Roman in eine unpolitische Liebesgeschichte umzuluegen. Zu sowas haette er sich zu Boells Lebzeiten nie erdreistet.

Dass RR Boell zu Lebzeiten nie kritisiert haette, habe ich nicht behauptet.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1868665) Verfasst am: 20.09.2013, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Was ich allerdings von ihm gelernt habe, ist der positive Begriff des Patrioten: ein Patriot weiß, wo er her kommt und steht dazu. Punkt. Mehr nicht.

Gute Definition, gefällt mir.

Genau: dazu zu stehen, nicht: sich etwas drauf einzubilden.



Die standen auch dazu....


....bis sie gefallen sind.

Nein, die wurden mehrheitlich nicht drum gefragt.



Zumindest zu Beginn des Krieges als der Patriotismus noch nicht seine ganze Unschuld verloren hatte, brauchte man auch keinen zu fragen. Die standen massenweise ungefragt vor den Kasernen Schlange um sich freiwillig auf das "Feld der Ehre" verfrachten zu lassen.






Oder glaubst Du diese nuetzlichen Patridioten musste man erst lange fragen ob sie denn Zeit haetten?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1868667) Verfasst am: 20.09.2013, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Oder glaubst Du diese nuetzlichen Patridioten musste man erst lange fragen ob sie denn Zeit haetten?

Vermutlich hast du überlesen, daß ich sagte:

...nicht: sich etwas drauf einzubilden.

Mir ist selbstverständlcih bewußt, daß es gilt, sich vor Übertreibungen zu hüten, vor allem vor denen, die du hier illustrierst. Aber der Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, den du hier konstruierst, ist nun doch ein wenig schlicht. Nicht jeder, der seine kulturelle Herkunft als Teil von sich bejaht (wie ich "dazu stehen" umschreiben würde), ist deswegen schon bereit, auf seine Nachbarn zu schießen. Es ist weder hinreichende noch notwendige Bedingung dafür.
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#1868671) Verfasst am: 20.09.2013, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...... Seine poltergeistige Streitlust machte ihn mir bekannt, seine Aussagen über Literatur interessierten mich nie.....



So ging es vielen. Deshalb halte ich es auch fuer Unfug zu behaupten er haette Wesentliches zur Popularisierung von Literatur beigetragen. RR war lustig und unterhaltsam, ein breites Publikum hat seine Faxen als so 'ne Art Ein-Mann-Freakshow konsumiert und hinterher genausowenig ein Buch zur Hand genommen wie vorher. Mich selbst hat das nie interessiert, ich habe stattdessen lieber ein gutes Buch gelesen.


Für Autoren, die von ihm besprochen wurden, war er ein Segen, selbst wenn er sie verriss. Er gerierte Aufmerksamkeit, die härteste Währung im Kunst- und Literaturbetrieb. Allerdings irrst du dich in Sachen Böll, Reich-Ranicki hat ihn auch schon zu Lebzeiten für einen ästhetisch wenig interessanten Schriftsteller gehalten. Und das, obwohl sie befreundet waren.



Ich irre mich nicht in Sachen Boell. RR wartete bis nach Boells Tod bis er anfing dessen wohl politischsten Roman in eine unpolitische Liebesgeschichte umzuluegen. Zu sowas haette er sich zu Boells Lebzeiten nie erdreistet.

Dass RR Boell zu Lebzeiten nie kritisiert haette, habe ich nicht behauptet.


Aber hat das RR aus Bösartigkeit gemacht, wie du andeutetest? War nach RR das Politische an diesem Buch zu Bölls Tod schon nicht mehr aktuell? Was bleibt von einem politischen Buch, wenn sich die gesellschaftlichen Verhältnisse ändern? Bei Erscheinen hat er den Roman noch gelobt, später dann auf dessen literarischen Gehalt reduzieren können?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1868673) Verfasst am: 20.09.2013, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Oder glaubst Du diese nuetzlichen Patridioten musste man erst lange fragen ob sie denn Zeit haetten?

Vermutlich hast du überlesen, daß ich sagte:

...nicht: sich etwas drauf einzubilden.

Mir ist selbstverständlcih bewußt, daß es gilt, sich vor Übertreibungen zu hüten, vor allen vor denen, die du hier illustrierst. Aber der Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, den du hier konstruierst, ist nun doch ein wenig schlicht. Nicht jeder, der seine kulturelle Herkunft als Teil von sich bejaht (wie ich "dazu stehen" umschreiben würde), ist deswegen schon bereit, auf seine Nachbarn zu schießen. Es ist weder hinreichende noch notwendige Bedingung dafür.



Woher willst Du denn wissen, wieviele dieser Leute sich was drauf einbildeten? Das wissen wir nicht, aber die Frage ob sie dazu stehen haetten sie wohl alle mit einem lauten "Ja" beantwortet. Man wollte ja schliesslich nicht als "vaterlandsloser Geselle" oder gar "Deutschlandhasser" gelten, wie die Nationalisten damals wie heute alle diffamieren, die nicht in lautes "Hurra" ausbrechen, wenn's um ihr Vaterland geht und darum zu diesem unbedingt und vor allem unhinterfragt zu stehen.

Ich persoenlich habe ein eher pragmatisches, rationales Verhaeltnis zu meinen beiden Heimatlaendern. Ich stehe zu jedem der beiden, wenn sie das verdient haben, aber nicht bedingungslos. Ich habe naemlich keinen Bock darauf mich ploetzlich in einem Schuetzengraben wiederzufinden, bloss weil man mir so sehr das Hirn mit Patriotismus verklebt hat, dass ich nicht mehr zwischen meinen eigenen Interessen und denen derjenigen unterscheiden kann, die die ihren gerne als "nationale Interessen" tarnen, damit sie genug Dumme finden, die dafuer ihre Ruebe hinhalten.

Wenn mein Land meine berechtigten Interessen wahrnimmt, dann stehe ich zu ihm. Tut es dies nicht oder baut es Mist, dann kann es mich mal kreuzweise! Sehr glücklich
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1868678) Verfasst am: 20.09.2013, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...... Seine poltergeistige Streitlust machte ihn mir bekannt, seine Aussagen über Literatur interessierten mich nie.....



So ging es vielen. Deshalb halte ich es auch fuer Unfug zu behaupten er haette Wesentliches zur Popularisierung von Literatur beigetragen. RR war lustig und unterhaltsam, ein breites Publikum hat seine Faxen als so 'ne Art Ein-Mann-Freakshow konsumiert und hinterher genausowenig ein Buch zur Hand genommen wie vorher. Mich selbst hat das nie interessiert, ich habe stattdessen lieber ein gutes Buch gelesen.


Für Autoren, die von ihm besprochen wurden, war er ein Segen, selbst wenn er sie verriss. Er gerierte Aufmerksamkeit, die härteste Währung im Kunst- und Literaturbetrieb. Allerdings irrst du dich in Sachen Böll, Reich-Ranicki hat ihn auch schon zu Lebzeiten für einen ästhetisch wenig interessanten Schriftsteller gehalten. Und das, obwohl sie befreundet waren.



Ich irre mich nicht in Sachen Boell. RR wartete bis nach Boells Tod bis er anfing dessen wohl politischsten Roman in eine unpolitische Liebesgeschichte umzuluegen. Zu sowas haette er sich zu Boells Lebzeiten nie erdreistet.

Dass RR Boell zu Lebzeiten nie kritisiert haette, habe ich nicht behauptet.


Aber hat das RR aus Bösartigkeit gemacht, wie du andeutetest? War nach RR das Politische an diesem Buch zu Bölls Tod schon nicht mehr aktuell? Was bleibt von einem politischen Buch, wenn sich die gesellschaftlichen Verhältnisse ändern? Bei Erscheinen hat er den Roman noch gelobt, später dann auf dessen literarischen Gehalt reduzieren können?



Was treibt einen "Literaturkritiker" dazu einen Roman, auf dessen allererste Seite der Autor nur einen einzigen Satz (zumindest sinngemaess, ich weiss nicht, ob ich das jetzt wortwoertlich wiedergegeben habe) geschrieben hat:

"Jede Aehnlichkeit der hier beschriebenen Praktiken mit denen der BILD-Zeitung sind weder beabsichtigt noch zufaellig, sondern unvermeidlich!"

just zu dem Zeitpunkt ab dem der Autor sich nicht mehr selbst dazu aeussern kann als eine voellig unpolitische Liebesgeschichte darzustellen?

Legasthenie? Das Textverstaendnis eines Vorgrundschuelers? Allgemeine Ignoranz?

Oder meinst Du nicht, dass da eine bestimmte Absicht dahinter steckt?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1868683) Verfasst am: 20.09.2013, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich persoenlich habe ein eher pragmatisches, rationales Verhaeltnis zu meinen beiden Heimatlaendern. Ich stehe zu jedem der beiden, wenn sie das verdient haben, aber nicht bedingungslos. Ich habe naemlich keinen Bock darauf mich ploetzlich in einem Schuetzengraben wiederzufinden, bloss weil man mir so sehr das Hirn mit Patriotismus verklebt hat, dass ich nicht mehr zwischen meinen eigenen Interessen und denen derjenigen unterscheiden kann, die die ihren gerne als "nationale Interessen" tarnen, damit sie genug Dumme finden, die dafuer ihre Ruebe hinhalten.

Denk dir, das sehe ich ganz genauso. Aber genau das ist es, was für mich definitiv nicht Patriotismus ist oders ein sollte. Nenn es meinetwegen anders, wenn du dich am Wort störst. Was du beschreist nenne ich nicht Patrotismus, sondern nationalen Chauvinismus. Patriotis ist, sein Land, seine Heimat und Kultur mehr zu schätzen als andere, und zwar ohne die Idee, daß sie einen besser macht als andere, und je mehr im Stillen, desto besser. So ist für mich Patriotiusmus der beste Grund, Nazis zu hassen: weil dies Gesocks dieses Land am schlimmsten in die Scheiße geritten hat und es jederzeit wieder tun würde, wenn man ihm die Gelegenheit dazu ließe.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wenn mein Land meine berechtigten Interessen wahrnimmt, dann stehe ich zu ihm. Tut es dies nicht oder baut es Mist, dann kann es mich mal kreuzweise! Sehr glücklich

Und was meinst du damit? Daß man die jeweilige Politik seines Landes kritisiert, wo es etwas zu kritisren gibt? Das halte ich für selbstverständlich. Auch, daß man sein Land ggf. vorübergend verläßt, wenn die Verhältnisse als zu bedrückend empfunden werden.

Oder daß man seine Sprache, seine kulturellen Gewohnheiten in die Tonne kloppt und der Meinung ist, daß man kein gutes Haar an seinem Land mehr läßt und meint, wie einige in diesem Land, je weniger deutsch Deutschland wäre, desto besser? Da kann ist nur sagen, nö, nicht mit mir. Kein Mist, den "das Land" (Wer? Seine Regierenden? Seine Bevölkerungsmehrheit?) bauen kann, wird mich je zu solch einer Haltung bewegen können.
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Zuletzt bearbeitet von Ralf Rudolfy am 20.09.2013, 21:52, insgesamt einmal bearbeitet
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#1868685) Verfasst am: 20.09.2013, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...... Seine poltergeistige Streitlust machte ihn mir bekannt, seine Aussagen über Literatur interessierten mich nie.....



So ging es vielen. Deshalb halte ich es auch fuer Unfug zu behaupten er haette Wesentliches zur Popularisierung von Literatur beigetragen. RR war lustig und unterhaltsam, ein breites Publikum hat seine Faxen als so 'ne Art Ein-Mann-Freakshow konsumiert und hinterher genausowenig ein Buch zur Hand genommen wie vorher. Mich selbst hat das nie interessiert, ich habe stattdessen lieber ein gutes Buch gelesen.


Für Autoren, die von ihm besprochen wurden, war er ein Segen, selbst wenn er sie verriss. Er gerierte Aufmerksamkeit, die härteste Währung im Kunst- und Literaturbetrieb. Allerdings irrst du dich in Sachen Böll, Reich-Ranicki hat ihn auch schon zu Lebzeiten für einen ästhetisch wenig interessanten Schriftsteller gehalten. Und das, obwohl sie befreundet waren.



Ich irre mich nicht in Sachen Boell. RR wartete bis nach Boells Tod bis er anfing dessen wohl politischsten Roman in eine unpolitische Liebesgeschichte umzuluegen. Zu sowas haette er sich zu Boells Lebzeiten nie erdreistet.

Dass RR Boell zu Lebzeiten nie kritisiert haette, habe ich nicht behauptet.


Aber hat das RR aus Bösartigkeit gemacht, wie du andeutetest? War nach RR das Politische an diesem Buch zu Bölls Tod schon nicht mehr aktuell? Was bleibt von einem politischen Buch, wenn sich die gesellschaftlichen Verhältnisse ändern? Bei Erscheinen hat er den Roman noch gelobt, später dann auf dessen literarischen Gehalt reduzieren können?



Was treibt einen "Literaturkritiker" dazu einen Roman, auf dessen allererste Seite der Autor nur einen einzigen Satz (zumindest sinngemaess, ich weiss nicht, ob ich das jetzt wortwoertlich wiedergegeben habe) geschrieben hat:

"Jede Aehnlichkeit der hier beschriebenen Praktiken mit denen der BILD-Zeitung sind weder beabsichtigt noch zufaellig, sondern unvermeidlich!"

just zu dem Zeitpunkt ab dem der Autor sich nicht mehr selbst dazu aeussern kann als eine voellig unpolitische Liebesgeschichte darzustellen?

Legasthenie? Das Textverstaendnis eines Vorgrundschuelers? Allgemeine Ignoranz?

Oder meinst Du nicht, dass da eine bestimmte Absicht dahinter steckt?


In diesem Interview, 25 Jahre nach Bölls Tod äußert sich RR doch recht wohlwollend über Böll.
http://www.welt.de/kultur/article8476083/Boells-Theaterstuecke-und-Gedichte-sind-nichts-wert.html
Die BILD war 1985 auch ein Scheißblatt, aber die Hysterie rund um die RAF schon abgekühlt.
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quadium
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Anmeldungsdatum: 06.04.2013
Beiträge: 1771

Beitrag(#1868689) Verfasst am: 20.09.2013, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Da bei Aldi schon Weihnachtsartikel angeboten werden, könnte man sich ja eigentlich schon mal Gedanken über den schlechtesten Thread des Jahres machen.

Dann bin ich aber dafür ihn umzubenennen in 'Tod eines Kritikers'.
zwinkern
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satsche
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Anmeldungsdatum: 30.07.2006
Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#1868721) Verfasst am: 21.09.2013, 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
...ich habe stattdessen lieber ein gutes Buch gelesen.


Woher weißt ausgerechnet Du, was ein "gutes Buch" ist?

Inzwischen reicht es Dir offenbar nicht mehr - "De mortuis nil nisi bene" - über einen Einzelnen herzufallen.

Deine äußerst schlichte Einbahnstraßeninterpretation von "Patriotismus" hat dich veranlasst hier ein Foto von einem Soldatenfriedhof einzustellen, selbst wenn in den Gräbern nur, in deiner Schlichtversion: Hurrapatrioten liegen, wer berechtigte eigentlich einen, vorsichtig ausgedrückt, total unfähigen Generalstab diese Menschen sinnlos zu verheizen, mit Munition zumal, die von einer deutschen Rüstungsindustrie den Feindmächten billiger überlassen wurde als den eigenen, den deutschen Streitkräften? Nachzulesen bei Karlheinz Deschner

Sollen wir jetzt den Begriff Shareholder ähnlich flach interpretieren und Dich fragen, ob Du vielleicht Papierchen von der deutschen Rüstungsindustrie hütest?

Wenn Du wüsstest, wie kritisch Karlheinz Deschner anhand von Textbeispielen (!), mit einem Heinrich Böll buchstäblich/sprichwörtlich Schlitten gefahren ist, (dagegen sind die kritischen Worte von RR fast schon Lobhudeleien), würdest Du vielleicht über Deinen überzogenen Auswurf gegenüber RR zurücknehmen.
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Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1868724) Verfasst am: 21.09.2013, 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke ja, BB übt nur für den Tag, an dem Henryk M. Broder mal abtritt. Er schreibt sich an Marcel schon mal warm, um zu schauen, wie man einen aufmüpfigen jüdischen Polemiker die schönste Grabrede beschert.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1868726) Verfasst am: 21.09.2013, 01:42    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich denke ja, BB übt nur für den Tag, an dem Henryk M. Broder mal abtritt. Er schreibt sich an Marcel schon mal warm, um zu schauen, wie man einen aufmüpfigen jüdischen Polemiker die schönste Grabrede beschert.


Und Du uebst jetzt schon mal fleisig mit der Antisemitismuskeule um Deinen Broder im Geiste angemessen verteidigen zu koennen. Sehr glücklich
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1868728) Verfasst am: 21.09.2013, 02:05    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich denke ja, BB übt nur für den Tag, an dem Henryk M. Broder mal abtritt. Er schreibt sich an Marcel schon mal warm, um zu schauen, wie man einen aufmüpfigen jüdischen Polemiker die schönste Grabrede beschert.


Und Du uebst jetzt schon mal fleisig mit der Antisemitismuskeule um Deinen Broder im Geiste angemessen verteidigen zu koennen. Sehr glücklich


Was kann ich dafür, dass Du Dich immer auf Juden einschiesst? Sag was Nettes über Woody Allen, dann nehme ich alles zurück.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1868732) Verfasst am: 21.09.2013, 02:31    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich denke ja, BB übt nur für den Tag, an dem Henryk M. Broder mal abtritt. Er schreibt sich an Marcel schon mal warm, um zu schauen, wie man einen aufmüpfigen jüdischen Polemiker die schönste Grabrede beschert.


Und Du uebst jetzt schon mal fleisig mit der Antisemitismuskeule um Deinen Broder im Geiste angemessen verteidigen zu koennen. Sehr glücklich


Was kann ich dafür, dass Du Dich immer auf Juden einschiesst? Sag was Nettes über Woody Allen, dann nehme ich alles zurück.


Ich mag Woddy Allen. Der ist ein ganz hervorragender Filmemacher. Und zwar nicht weil er Jude ist oder obwohl er Jude ist, sondern weil er gute Filme macht. Das ist mir wichtig, alles andere ist fuer mich belanglose Folklore.

Im Gegensatz dazu mag ich RR und HB nicht. Auch nicht weil sie Juden sind oder obwohl sie Juden sind, sondern weil sie Dummschwaetzer waren/sind.

Kostprobe gefaellig? Broder hat Leuten wie Dir ja vor nicht allzulanger Zeit was ins Stammbuch geschrieben:

Broder hat folgendes geschrieben:
...Derweil werden sich immer mehr Deutsche gegen “Ritualbeschneidungen”, “Verstümmelungen” und “Amputationen” der Genitalien bei kleinen Jungs engagieren. Natürlich aus reiner Menschenliebe und weil “wir Deutsche” aus unserer Geschichte gelernt haben. Ein unheilbar gesundes Volk, das man vor 80 Jahren lobotomiert hat und das über diese Beschneidung nicht hinweg kommt.


xxx.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/volk_im_wahn/


Sowas aber auch.... Sehr glücklich
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Defund the gender police!! Let's Rock


Zuletzt bearbeitet von beachbernie am 21.09.2013, 02:38, insgesamt einmal bearbeitet
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46446
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Beitrag(#1869627) Verfasst am: 24.09.2013, 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Dalang gehts zur ----> Männliche Beschneidung
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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bernard
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Anmeldungsdatum: 12.06.2012
Beiträge: 634

Beitrag(#1869871) Verfasst am: 25.09.2013, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

http://ef-magazin.de/2013/09/24/4532-marcel-reich-ranicki-flachsinnige-superlative-im-pathossuff
Zitat:

[...]
Reich-Ranicki-Kritiken sind Modulbaukästen mit nahezu beliebig austauschbaren Teilen. Nie war er originell. Kein Satz von ihm besitzt literarische Qualität. Er liebte die Literatur, aber sie wies ihn zurück. Das Kompensationsgelärme, das er veranstaltete, galt den Illiteraten als Literaturkritik. Er war ein Gaudi-Bursch, der den Leuten überdies das gute Gefühl gab, wenn sie ein Buch nicht verstünden, läge das immer am Buch. Das mag seine vergleichsweise Popularität erklären.
[...]


War er wirklich so schlimm?
Als Fernseh-Clown fand ich ihn spaßig.
Eines seiner Bücher (aus dem Suhrkamp-Verlag, den Namen hab' ich vergessen) hatte ich mal in die Hand genommen, als ich es bei einer Bekannten entdeckte. Sie laß es gerade wegen ihres Studiums. Ich hatte ein wenig darin gelesen und dann beschlossen, dass mich das Thema eigentlich nicht interessiert.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1869890) Verfasst am: 25.09.2013, 07:53    Titel: Antworten mit Zitat

bernard hat folgendes geschrieben:
http://ef-magazin.de/2013/09/24/4532-marcel-reich-ranicki-flachsinnige-superlative-im-pathossuff
Zitat:

[...]
Reich-Ranicki-Kritiken sind Modulbaukästen mit nahezu beliebig austauschbaren Teilen. Nie war er originell. Kein Satz von ihm besitzt literarische Qualität. Er liebte die Literatur, aber sie wies ihn zurück. Das Kompensationsgelärme, das er veranstaltete, galt den Illiteraten als Literaturkritik. Er war ein Gaudi-Bursch, der den Leuten überdies das gute Gefühl gab, wenn sie ein Buch nicht verstünden, läge das immer am Buch. Das mag seine vergleichsweise Popularität erklären.
[...]


War er wirklich so schlimm?
Als Fernseh-Clown fand ich ihn spaßig.
Eines seiner Bücher (aus dem Suhrkamp-Verlag, den Namen hab' ich vergessen) hatte ich mal in die Hand genommen, als ich es bei einer Bekannten entdeckte. Sie laß es gerade wegen ihres Studiums. Ich hatte ein wenig darin gelesen und dann beschlossen, dass mich das Thema eigentlich nicht interessiert.

Seitdem er sich auf dem Spiegel-Titel abbilden ließ, wie er das neue Buch von Günter Grass zerriss (nicht, daß ich dagegen etwas hätte), konnte ich ihn nicht mehr ernstnehmen.

Ich denke, das obige Zitat trifft schon den Kern.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1869936) Verfasst am: 25.09.2013, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
bernard hat folgendes geschrieben:
http://ef-magazin.de/2013/09/24/4532-marcel-reich-ranicki-flachsinnige-superlative-im-pathossuff
Zitat:

[...]
Reich-Ranicki-Kritiken sind Modulbaukästen mit nahezu beliebig austauschbaren Teilen. Nie war er originell. Kein Satz von ihm besitzt literarische Qualität. Er liebte die Literatur, aber sie wies ihn zurück. Das Kompensationsgelärme, das er veranstaltete, galt den Illiteraten als Literaturkritik. Er war ein Gaudi-Bursch, der den Leuten überdies das gute Gefühl gab, wenn sie ein Buch nicht verstünden, läge das immer am Buch. Das mag seine vergleichsweise Popularität erklären.
[...]


War er wirklich so schlimm?
Als Fernseh-Clown fand ich ihn spaßig.
Eines seiner Bücher (aus dem Suhrkamp-Verlag, den Namen hab' ich vergessen) hatte ich mal in die Hand genommen, als ich es bei einer Bekannten entdeckte. Sie laß es gerade wegen ihres Studiums. Ich hatte ein wenig darin gelesen und dann beschlossen, dass mich das Thema eigentlich nicht interessiert.

Seitdem er sich auf dem Spiegel-Titel abbilden ließ, wie er das neue Buch von Günter Grass zerriss (nicht, daß ich dagegen etwas hätte), konnte ich ihn nicht mehr ernstnehmen.

Ich denke, das obige Zitat trifft schon den Kern.


Leider muss man dem Text selber als misslungen Versuch poetischer Kritik werten.
Literatur, und dann auch noch in dieser Gesamtheit, weist niemanden zurück. Literatur ist keine Person. Die Formulierung hört sich also schön an, aber nur wenn man nicht drüber nachdenkt. Dann die grobe Einteilung in einerseits diejenigen, die sich aufgrund des Umstands, daß sie sein "Kompensationsgelärme" (oh, Psychopoesie!) als Literatukritik missverstünden, als Illiteraten outen, und andererseits den dann wohl wahren Literaten, die darüber nur die Nase rümpfen können.
Tja, das ist wohl das, was man zurecht Dünkel nennen kann. Dünkel, der den Zugang zur Literatur kanalisieren möchte. Im Prinzip tatsächlich das Gegenteil von dem, was MRR veranstaltet hat (ja, den Begriff setze ich bewußt ein).

Kann ja sein, daß MRR sich zum Clown gemacht hat. Aber mal eine Frage an die, die das kritisieren. Schmälert das seine Leistung, die darin bestand, daß er maßgeblich daran beteiligt war, Literatur zum Gespräch zu machen? Und zwar eines, das nicht nur zwischen MRR, Karasek und Raddatz stattfindet, sondern an dem sich plötzlich alle beteiligen konnten, die Bücher lieben? Wisst ihr, daß es zu der Zeit noch die Hemmschwelle gab, eine Buchhandlung zu betreten, weil sich Menschen nicht als "Illiteraten" outen wollten (um das Pejorativ des Metakritikers nochmal zu verwenden)?
Warum existierte diese Hemmschwelle überhaupt? Na, weil es keine Lust sein durfte, in Büchern zu schwelgen, sondern eine ernsthafte Tätigkeit, ein Pflicht. Und genau das ist der "Charme", den obige Kritik ausstrahlt.
Daher mag ich ihr nicht folgen.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1869941) Verfasst am: 25.09.2013, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Kann ja sein, daß MRR sich zum Clown gemacht hat. Aber mal eine Frage an die, die das kritisieren. Schmälert das seine Leistung, die darin bestand, daß er maßgeblich daran beteiligt war, Literatur zum Gespräch zu machen? Und zwar eines, das nicht nur zwischen MRR, Karasek und Raddatz stattfindet, sondern an dem sich plötzlich alle beteiligen konnten, die Bücher lieben?

War das so?
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1869945) Verfasst am: 25.09.2013, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kann ja sein, daß MRR sich zum Clown gemacht hat. Aber mal eine Frage an die, die das kritisieren. Schmälert das seine Leistung, die darin bestand, daß er maßgeblich daran beteiligt war, Literatur zum Gespräch zu machen? Und zwar eines, das nicht nur zwischen MRR, Karasek und Raddatz stattfindet, sondern an dem sich plötzlich alle beteiligen konnten, die Bücher lieben?

War das so?


Ja. Man las zwar Literaturkritik, aber das in den Feuilletons der entsprechenden Zeitungen. Die Form der Buchbesprechung im Massenmedium Fernsehen kam mit MRR.
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