Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Homosexualität und ihre Pathologisierung
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3 ... 34, 35, 36 ... 44, 45, 46  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
sehr gut
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1921646) Verfasst am: 11.05.2014, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Man muss gerade diesbezüglich ja schon unterscheiden zwischen dem, was man selbst wirklich will, und dem, was einem eingeredet wird.

Uii, schwieriger Punkt. Da könnte man einen Thread mit füllen...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1921650) Verfasst am: 11.05.2014, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Dafür, z.B. abnehmen zu wollen und Gewichtsreduktion als Selbstverbesserung aufzufassen, gibt es gute gesundheitliche, ästhetische, psychologische Gründe.

Und wenn andere Problematik zB eine Anorexie oder Bulimie als Ursache für den Wunsch abzunehmen erkennbar wird, erwarten wir doch auch, dass der Therapeut nicht beim Abnehmen hilft, sondern bei der Bewältigung der ursächlichen Problematik.

Zitat:

Welche Gründe oder Veranlassungen gibt es denn dafür, seine sexuelle Präferenz ändern zu wollen? Welche Gründe könnten denn dich dazu bringen, deine sexuelle Präferenz zu ändern? Ich hab' ja gar nichts dagegen, wenn jemand diesbezüglich seine sexuelle Präferenz ändern will. Ich frage mich nur, warum jemand sowas überhaupt wollen sollte. Man muss gerade diesbezüglich ja schon unterscheiden zwischen dem, was man selbst wirklich will, und dem, was einem eingeredet wird.

Bei Pädophilen wird angenommen, dass die Präferenz nicht änderbar ist, und die Betroffenen damit leben müssen. Bestimmt nicht, weil Therapeuten und Forscher den Betroffenen nicht helfen wollen, ein einfacheres Leben zu haben.
Therapeutischer Aspekt hat folgendes geschrieben:
Sexualmediziner gehen heutzutage davon aus, dass die Entwicklung der Sexualität im Wesentlichen mit dem Ende der Pubertät abgeschlossen ist und eine grundsätzliche Änderung der pädophilen Sexualpräferenz nicht möglich ist.

_________________
Tja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44645

Beitrag(#1921651) Verfasst am: 11.05.2014, 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Dafür, z.B. abnehmen zu wollen und Gewichtsreduktion als Selbstverbesserung aufzufassen, gibt es gute gesundheitliche, ästhetische, psychologische Gründe.

Und wenn andere Problematik zB eine Anorexie oder Bulimie als Ursache für den Wunsch abzunehmen erkennbar wird, erwarten wir doch auch, dass der Therapeut nicht beim Abnehmen hilft, sondern bei der Bewältigung der ursächlichen Problematik.

So ist das. Daumen hoch!
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Schöngeist
permanent gesperrt



Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 803

Beitrag(#1921899) Verfasst am: 12.05.2014, 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Bei Pädophilen wird angenommen, dass die Präferenz nicht änderbar ist, und die Betroffenen damit leben müssen.


Pädophile, die zu einem Therapeuten gehen, haben ein Problem mit ihrer Sexualpräferenz, weil sie diese nicht mit ihrem Gewissen, ihren moralischen Werten und ihren eigentlichen Lebensträumen vereinbaren können. Sie wünschen sich "normal" zu sein. Sie wollen ihre Sexualpräferenz aus genannten Gründen nicht in die Tat umsetzen.

Diesen Menschen wird immerhin wunschgemäß geholfen. Die Therapie hat das Ziel, dass diese Menschen ihre Sexualpräferenz gut kontrollieren und ein glückliches Leben führen können, ohne ihre Sexualpräferenz ausleben zu müssen. Im Zweifelsfall wird Pädophilen auf eigenen Wunsch auch die "chemische Kastration" angeboten, damit sie nicht mehr unter einem dauerhaft unbefriedigten Trieb leiden. Damit kann man schonmal vieles erreichen.

Ich weiss nicht, ob es prinzipiell möglich ist, dass ein Pädophiler erlernen kann emotionale Bindungen auf Augenhöhe mit erwachsenen Manschen aufzubauen und erwachsene Menschen auch zu einem gewissen Grad als sexuell attraktiv wahrzunehmen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Botschafter Kosh
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#1921960) Verfasst am: 12.05.2014, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Bei Pädophilen wird angenommen, dass die Präferenz nicht änderbar ist, und die Betroffenen damit leben müssen.


Pädophile, die zu einem Therapeuten gehen, haben ein Problem mit ihrer Sexualpräferenz, weil sie diese nicht mit ihrem Gewissen, ihren moralischen Werten und ihren eigentlichen Lebensträumen vereinbaren können. Sie wünschen sich "normal" zu sein. Sie wollen ihre Sexualpräferenz aus genannten Gründen nicht in die Tat umsetzen.

Diesen Menschen wird immerhin wunschgemäß geholfen. Die Therapie hat das Ziel, dass diese Menschen ihre Sexualpräferenz gut kontrollieren und ein glückliches Leben führen können, ohne ihre Sexualpräferenz ausleben zu müssen. Im Zweifelsfall wird Pädophilen auf eigenen Wunsch auch die "chemische Kastration" angeboten, damit sie nicht mehr unter einem dauerhaft unbefriedigten Trieb leiden. Damit kann man schonmal vieles erreichen.

Ich weiss nicht, ob es prinzipiell möglich ist, dass ein Pädophiler erlernen kann emotionale Bindungen auf Augenhöhe mit erwachsenen Manschen aufzubauen und erwachsene Menschen auch zu einem gewissen Grad als sexuell attraktiv wahrzunehmen.


Ich kann mir vorstellen, dass ein Pädophiler einen geigneten Partner findet, wenn der die Neigung unterstützt.
Möglicherweise durch Rollenspiel, Entfernung jeglicher Schambehaarung, verkleinerte Geschlechtsteile, kindliche Figur, kindliches Verhalten...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1921963) Verfasst am: 12.05.2014, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Dafür, z.B. abnehmen zu wollen und Gewichtsreduktion als Selbstverbesserung aufzufassen, gibt es gute gesundheitliche, ästhetische, psychologische Gründe.

Und wenn andere Problematik zB eine Anorexie oder Bulimie als Ursache für den Wunsch abzunehmen erkennbar wird, erwarten wir doch auch, dass der Therapeut nicht beim Abnehmen hilft, sondern bei der Bewältigung der ursächlichen Problematik.

So ist das. Daumen hoch!

Und das ignoriert der Schönegeist wieder, wie so manches... zwinkern
_________________
Tja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
wirrlicht
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.05.2005
Beiträge: 62

Beitrag(#1921986) Verfasst am: 13.05.2014, 01:19    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:

DAS ist für mich wahre Menschenverachtung. Und das sind auch die wahrhaft diskriminierten "Homosexuellen" in unserer Gesellschaft.



Ich kann mir zumindest in unseren westlichen Ländern nicht viele Gründe vorstellen, warum Homosexuelle ihre Präferenz ablehnen sollten. Um es mit Rosa von Praunheim zu sagen: "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt".

Menschen, die sich akzeptiert fühlen in ihrer Sexualität, in ihrem Wesen, in ihrem Sein - die haben keinen Grund, etwas an sich ändern zu wollen. In einer Gesellschaft leben zu müssen, die einem ständig vermittelt, wie man zu sein hat, um als "normal" zu gelten, wenn man diese normativen Kriterien weder fühlt noch erfüllen kann - das ist Terror. Das kann zerstörerisch wirken.

Und ich empfinde es als überaus zynisch, dann von Menschenverachtung zu faseln, wenn diese Menschen doch nichts weiter wollen als das, was jeder Mensch will: angenommen sein.


Ich habe mich immer als Lesbe verstanden, als Lesbe gelebt, mich engagiert, im Gayumfeld gelebt, gearbeitet. Den Gefanken, heterosexuell sein zu wollen, hatte ich nicht.

Und nun bin ich bereits im 12. Jahr mit meinem jetzigen Mann zusammen, er ist mein "Lebensmensch", der, den ich liebe und mit dem ich alt werden möchte.

"Geheilt" bin ich nicht und will ich auch nicht sein. Meine sexuelle Präferenz hat sich nicht geändert, sie ist lediglich "weiter" geworden, das, was als blinder, verdrängter Teil meines Lebens vorhanden war, nämlich die Fähigkeit, auch einen Mann zu lieben - ist hinzugekommen. Weder mein Empfinden noch mein sexuelles Begehren zu Frauen sind verschwunden, ich muß es auch nicht unterdrücken - ich käme mir verstümmelt vor, wenn ich das versuchen wollte.

"Krank" - das fühle ich mich manchmal, auch heute noch. Aber nicht weil ich Frauen liebe, sondern weil - gerade seit ich in dieser "Heterowelt" lebe - mir immer wieder vermittelt wird, wie ich als "normale Heterofrau" zu sein, zu denken, zu fühlen habe. Das fühlt sich furchtbar an. Und dann zu lesen, daß es allen Ernstes Leute gibt die sich auch noch als Menschenfreund darstellen, wenn sie andere - hier Homosexuelle - als Vorwand für ihre im Grunde genommen menschenverachtende Haltung benutzen - das ist abstoßend.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1921988) Verfasst am: 13.05.2014, 03:56    Titel: Antworten mit Zitat

wirrlicht hat folgendes geschrieben:
Schöngeist hat folgendes geschrieben:

DAS ist für mich wahre Menschenverachtung. Und das sind auch die wahrhaft diskriminierten "Homosexuellen" in unserer Gesellschaft.



Ich kann mir zumindest in unseren westlichen Ländern nicht viele Gründe vorstellen, warum Homosexuelle ihre Präferenz ablehnen sollten. Um es mit Rosa von Praunheim zu sagen: "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt".

Menschen, die sich akzeptiert fühlen in ihrer Sexualität, in ihrem Wesen, in ihrem Sein - die haben keinen Grund, etwas an sich ändern zu wollen. In einer Gesellschaft leben zu müssen, die einem ständig vermittelt, wie man zu sein hat, um als "normal" zu gelten, wenn man diese normativen Kriterien weder fühlt noch erfüllen kann - das ist Terror. Das kann zerstörerisch wirken.

Und ich empfinde es als überaus zynisch, dann von Menschenverachtung zu faseln, wenn diese Menschen doch nichts weiter wollen als das, was jeder Mensch will: angenommen sein.


Ich habe mich immer als Lesbe verstanden, als Lesbe gelebt, mich engagiert, im Gayumfeld gelebt, gearbeitet. Den Gefanken, heterosexuell sein zu wollen, hatte ich nicht.

Und nun bin ich bereits im 12. Jahr mit meinem jetzigen Mann zusammen, er ist mein "Lebensmensch", der, den ich liebe und mit dem ich alt werden möchte.

"Geheilt" bin ich nicht und will ich auch nicht sein. Meine sexuelle Präferenz hat sich nicht geändert, sie ist lediglich "weiter" geworden, das, was als blinder, verdrängter Teil meines Lebens vorhanden war, nämlich die Fähigkeit, auch einen Mann zu lieben - ist hinzugekommen. Weder mein Empfinden noch mein sexuelles Begehren zu Frauen sind verschwunden, ich muß es auch nicht unterdrücken - ich käme mir verstümmelt vor, wenn ich das versuchen wollte.

"Krank" - das fühle ich mich manchmal, auch heute noch. Aber nicht weil ich Frauen liebe, sondern weil - gerade seit ich in dieser "Heterowelt" lebe - mir immer wieder vermittelt wird, wie ich als "normale Heterofrau" zu sein, zu denken, zu fühlen habe. Das fühlt sich furchtbar an. Und dann zu lesen, daß es allen Ernstes Leute gibt die sich auch noch als Menschenfreund darstellen, wenn sie andere - hier Homosexuelle - als Vorwand für ihre im Grunde genommen menschenverachtende Haltung benutzen - das ist abstoßend.



Daumen hoch!
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Natas
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.03.2014
Beiträge: 165

Beitrag(#1921989) Verfasst am: 13.05.2014, 04:00    Titel: Antworten mit Zitat

He Schöngeist, wie läufts denn du alte Schrankschwuchtel?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
quadium
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.04.2013
Beiträge: 1771

Beitrag(#1921995) Verfasst am: 13.05.2014, 06:40    Titel: Antworten mit Zitat

Natas hat folgendes geschrieben:
He Schöngeist, wie läufts denn du alte Schrankschwuchtel?


Hach, Und das ignoriert der Schöngeist auch bloss wieder, wie so manches ...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44645

Beitrag(#1922000) Verfasst am: 13.05.2014, 08:12    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Klar, nicht alle Menschen erreichen zu 100% ihr Ziel. Aber viele kämpfen immerhin für ihre Träume, ihr Leben so zu gestalten wie sie es möchten und persönliche Ziele zu erreichen.

Das Ziel, heterosexuell zu werden, wenn man homosexuell ist, ist aber recht seltsam. Dafür, z.B. abnehmen zu wollen und Gewichtsreduktion als Selbstverbesserung aufzufassen, gibt es gute gesundheitliche, ästhetische, psychologische Gründe. Welche Gründe oder Veranlassungen gibt es denn dafür, seine sexuelle Präferenz ändern zu wollen? Welche Gründe könnten denn dich dazu bringen, deine sexuelle Präferenz zu ändern?

Bekomme ich darauf vielleicht noch irgendwann mal eine Antwort?
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Fake
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1922004) Verfasst am: 13.05.2014, 08:50    Titel: Antworten mit Zitat

Unser neues wirrlicht (herzlich willkommen an dieser Stelle) hat das doch sehr anschaulich beschrieben. Was sich alle Menschen wünschen, ist angenommen zu sein. Tatsache ist aber, dass sich nicht alle Menschen angenommen fühlen. Was also kann man tun, wenn man nicht angenommen wird? Ich sehe zwei Möglichkeiten:

a) die Gesellschaft ändern
b) sich selber ändern

Was einfacher ist, darfst du gerne selber beantworten. Ich weiß es nämlich nicht.

Ich bin aber der Meinung, dass man niemandem einen Kampf aufzwingen sollte. Warum geben wir nicht einfach jedem Menschen so viele Optionen wie möglich an die Hand und lassen ihn dann seine eigene Entscheidung treffen?

p.s.: Ich habe zwei Möglichkeiten vergessen:

c) nach Köln ziehen Cool
d) nichts tun und daran kaputt gehen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
wirrlicht
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.05.2005
Beiträge: 62

Beitrag(#1922005) Verfasst am: 13.05.2014, 08:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich werde weder c) noch d) tun. Lachen


Wer sich dem Lebenskampf nicht stellen will, kann natürlich stillhalten. Aber Leben ist nun mal Kampf, sonst hätten wir uns nicht zu den (huuuuuuuust) wunderbaren Wesen entwickelt, die wir heute sind.

Niemandem einen Kampf "aufzwingen" - so denkt vielleicht 'ne Schrankwand. Oder Opportunisten. Oder - ach, denk dir was aus. Sollte mich doch sehr wundern, wenn du zu denen gehörst, die andere nicht in ihren Ansichten herausfordern - ergo: ihnen "Kampf aufzwingen". Und das ist auch gut so. Auf den Arm nehmen


Knickserl für's welcome.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rohrspatz
grobsinnig und feinschlächtig



Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 3877
Wohnort: NRW

Beitrag(#1922048) Verfasst am: 13.05.2014, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

wirrlicht hat folgendes geschrieben:
"Geheilt" bin ich nicht und will ich auch nicht sein. Meine sexuelle Präferenz hat sich nicht geändert, sie ist lediglich "weiter" geworden, das, was als blinder, verdrängter Teil meines Lebens vorhanden war, nämlich die Fähigkeit, auch einen Mann zu lieben - ist hinzugekommen. Weder mein Empfinden noch mein sexuelles Begehren zu Frauen sind verschwunden, ich muß es auch nicht unterdrücken - ich käme mir verstümmelt vor, wenn ich das versuchen wollte.

Warum solltest du auch von der Fähigkeit, Frauen lieben zu können, geheilt werden wollen?
Ich denke, damit hast du einen sehr schönen Begriff gewählt, der zeigt, woran die "Krankheits-Diskussion" krankt.
_________________
Dies ist keine Piep-Show.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Fake
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1922060) Verfasst am: 13.05.2014, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Warum solltest du auch von der Fähigkeit, Frauen lieben zu können, geheilt werden wollen?
Ich denke, damit hast du einen sehr schönen Begriff gewählt, der zeigt, woran die "Krankheits-Diskussion" krankt.

Fähigkeiten kann man willentlich einsetzen oder es halt lassen. Wen man liebt, kann man aber gerade nicht selber entscheiden. Insofern finde ich den Begriff eher unpassend.

Die Krankheitsdiskussion krankt an zu vielen Befindlichkeiten und zu wenig Fakten.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rohrspatz
grobsinnig und feinschlächtig



Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 3877
Wohnort: NRW

Beitrag(#1922064) Verfasst am: 13.05.2014, 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Warum solltest du auch von der Fähigkeit, Frauen lieben zu können, geheilt werden wollen?
Ich denke, damit hast du einen sehr schönen Begriff gewählt, der zeigt, woran die "Krankheits-Diskussion" krankt.

Fähigkeiten kann man willentlich einsetzen oder es halt lassen. Wen man liebt, kann man aber gerade nicht selber entscheiden. Insofern finde ich den Begriff eher unpassend.

Natürlich ist Liebe willentlich: Man öffnet sich für einen Menschen, lässt sich auf einen ein. Dass auch dem Entscheidungen voraus gehen passt nur nicht zum romantischen Bild der Liebe als schicksalhafte Begegnung. Man kann sich natürlich nicht allen Menschen öffnen, aber das spricht in etwa so gegen Liebesfähigkeit wie die Anmerkung, dass jemand, der nur eine Schwimmtechnik beherrscht, nicht schwimmen könne.
_________________
Dies ist keine Piep-Show.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
wirrlicht
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.05.2005
Beiträge: 62

Beitrag(#1922067) Verfasst am: 13.05.2014, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Rohrspatz - das trifft's so ziemlich genau.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1922089) Verfasst am: 13.05.2014, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

wirrlicht hat folgendes geschrieben:
Danke Rohrspatz - das trifft's so ziemlich genau.


Deine Bezeichnung als Fähigkeit war aber tatsächlich auch schon sehr treffend. : )
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Schöngeist
permanent gesperrt



Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 803

Beitrag(#1922117) Verfasst am: 13.05.2014, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Unser neues wirrlicht (herzlich willkommen an dieser Stelle) hat das doch sehr anschaulich beschrieben. Was sich alle Menschen wünschen, ist angenommen zu sein. Tatsache ist aber, dass sich nicht alle Menschen angenommen fühlen. Was also kann man tun, wenn man nicht angenommen wird? Ich sehe zwei Möglichkeiten:

a) die Gesellschaft ändern
b) sich selber ändern


Also erstmal finde ich es ziemlich sinnlos immer pauschal "der Gesellschaft" die Schuld zu geben.

Angenommen jemand ist dick und hat den Wunsch abzunehmen. Nun könnte man natürlich einfach mal pauschal behaupten, die Gesellschaft wäre Schuld an dem Abnehm-Wunsch. Das ist aber Unsinn. Denn es kann sehr wohl sein, dass dieser Mensch sich ganz einfach in seiner Haut nicht wohlfühlt, sich selbst so nicht schön findet und deswegen etwas an sich verändern möchte. Warum solllte man das sofort aussschliessen und die "Schuld" bei "der Gesellschaft" suchen?

Aber nun mal angenommen, "die Gesellschaft" wäre an dem Abnehm-Wunsch irgendwie auch mit beteiligt. Beispiele: Dieser Mensch hat z.B. aufgrund ihrer Körpermasse grosse Probleme einen Partner zu finden.

Und? Wäre das nun deshalb ein illegitimer Wunsch dieses Menschen, sein Körpergewicht zu reduzieren?

Niemand würde doch diesem Menschen sagen:"Ach komm, bleib so dick wie du bist und versuch das irgendwie zu akzeptieren und dann wird schon alles gut."

Jeder würde doch diesem Menschen sagen:"Finde ich super, dass du diese Motivation aufbringst. Ich wünsche dir viel Erfolg, damit du deine Ziele erreichst."
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1922137) Verfasst am: 13.05.2014, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Angenommen jemand ist nicht dick und hat den Wunsch abzunehmen.

Angenommen jemand ist nicht krank, und hat den Wunsch geheilt zu werden.
_________________
Tja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1922138) Verfasst am: 13.05.2014, 18:15    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
wirrlicht hat folgendes geschrieben:
"Geheilt" bin ich nicht und will ich auch nicht sein. Meine sexuelle Präferenz hat sich nicht geändert, sie ist lediglich "weiter" geworden, das, was als blinder, verdrängter Teil meines Lebens vorhanden war, nämlich die Fähigkeit, auch einen Mann zu lieben - ist hinzugekommen. Weder mein Empfinden noch mein sexuelles Begehren zu Frauen sind verschwunden, ich muß es auch nicht unterdrücken - ich käme mir verstümmelt vor, wenn ich das versuchen wollte.

Warum solltest du auch von der Fähigkeit, Frauen lieben zu können, geheilt werden wollen?
Ich denke, damit hast du einen sehr schönen Begriff gewählt, der zeigt, woran die "Krankheits-Diskussion" krankt.

Daumen hoch!
_________________
Tja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Schöngeist
permanent gesperrt



Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 803

Beitrag(#1922140) Verfasst am: 13.05.2014, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Warum solltest du auch von der Fähigkeit, Frauen lieben zu können, geheilt werden wollen?


Wenn eine Frau es z.b. persönlich als moralisch verwerflich betrachtet oder es aus weltanschaulichen Gründen ablehnt, solche Dinge in die Tat umzusetzen, dann entsteht dadurch natürlich der Wunsch diese Gelüste/Empfindungen abzuschütteln oder wenigstens stark zu minimieren.

Umgekehr: Wenn eine Frau es schon immer als ihr grosses Lebensziel ansieht einmal einen Mann und Kinder zu haben, aber dieses Lebensziel aufgrund von "Homosexualität" nicht erreichbar ist, weil eben die emotionale und sexuelle Anziehung zu Männern fehlt, dann ist das ebenfalls ein grosses Problem für diese Frau.

Klar, wenn eine Frau lesbisch ist und damit absolut null Probleme hat und glücklich damit ist, dann ist da natürlich auch kein Veränderungswunsch.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1922162) Verfasst am: 13.05.2014, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Wenn eine Frau es z.b. persönlich als moralisch verwerflich betrachtet oder es aus weltanschaulichen Gründen ablehnt, solche Dinge in die Tat umzusetzen, dann entsteht dadurch natürlich der Wunsch diese Gelüste/Empfindungen abzuschütteln oder wenigstens stark zu minimieren.


Ein sehr merkwürdiges Menschenbild propagierst Du da. Das klingt so, als wären die sexuellen und romantischen Präferenzen eines Menschen Fremdkörper und nicht Teil seiner Persönlichkeit. Dabei ist offensichtlich, wo die eigentliche Störung in Deinen Beispielen liegt: In den moralischen Prinzipien, die den Betroffenen aufgepropft wurden, die aber ihren wahren Neigungen widersprechen. Wie sollte ein Homosexueller, der die Liebe zu einem gleichgeschlechtlichen Partner als völlig natürlich empfindet, auch auf die Idee kommen, das als moralisch verwerflich zu betrachten? In welcher Hinsicht sollte es moralisch verwerflich sein? Doch nur in den Augen anderer, die es nicht verstehen. Und das ist ein ganz schlechter Grund für eine freiwillige Selbstentfremdung.
_________________
Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44645

Beitrag(#1922164) Verfasst am: 13.05.2014, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Aber nun mal angenommen, "die Gesellschaft" wäre an dem Abnehm-Wunsch irgendwie auch mit beteiligt. Beispiele: Dieser Mensch hat z.B. aufgrund ihrer Körpermasse grosse Probleme einen Partner zu finden.

Und? Wäre das nun deshalb ein illegitimer Wunsch dieses Menschen, sein Körpergewicht zu reduzieren?

Ach was. Dass es für Gewichtsreduktion vernünftige Gründe gibt, habe ich ja schon gesagt. Du bist mir immer noch die Antwort auf meine Frage schuldig, was für dich ein vernünftiger Grund wäre, seine sexuelle Präferenz ändern zu wollen.

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Wenn eine Frau es z.b. persönlich als moralisch verwerflich betrachtet oder es aus weltanschaulichen Gründen ablehnt, solche Dinge in die Tat umzusetzen, dann entsteht dadurch natürlich der Wunsch diese Gelüste/Empfindungen abzuschütteln oder wenigstens stark zu minimieren.

Warum betrachtet sie es denn als moralisch verwerflich und was sind ihre Argumente dafür?

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Umgekehr: Wenn eine Frau es schon immer als ihr grosses Lebensziel ansieht einmal einen Mann [...] zu haben [...]

Eine lesbische Frau, die es als ihr Lebensziel ansieht, einen Mann zu haben. Alles klar. Mit den Augen rollen
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1922166) Verfasst am: 13.05.2014, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Natas hat folgendes geschrieben:
He Schöngeist, wie läufts denn du alte Schrankschwuchtel?



Natas hat folgendes geschrieben:


Lass uns doch mit so einem uninteressanten Scheiß in Ruhe du Klugscheißer...ja, beim scheißen oder so will dich niemand sehen....das war aber viel Nachdenken müssen jetzt...

Vielleicht pisst du mal direkt auf dein "Touch-Gerät" und stellst es direkt hier rein. das wäre mal ein Anfang.


Du wirst für diese Äußerungen scharf verwarnt!

Forumsregeln 2.3 hat folgendes geschrieben:
Schwerwiegende Beleidigungen, Verleumdungen oder hohle Schimpf- und Hasstiraden, diskriminierende, rassistische oder sonstige menschenverachtende Beiträge sind verboten. Dies gilt bereits dann, wenn deren rechtliche Relevanz nicht eindeutig bestimmbar ist.



Das Team fordert Dich dringend auf, Deinen Ton zu mäßigen, anderenfalls werden weiterführende Maßnahmen ergriffen!
_________________
Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
wirrlicht
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.05.2005
Beiträge: 62

Beitrag(#1922168) Verfasst am: 13.05.2014, 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:

Umgekehr: Wenn eine Frau es schon immer als ihr grosses Lebensziel ansieht einmal einen Mann und Kinder zu haben, aber dieses Lebensziel aufgrund von "Homosexualität" nicht erreichbar ist, weil eben die emotionale und sexuelle Anziehung zu Männern fehlt, dann ist das ebenfalls ein grosses Problem für diese Frau.



Die Lesbe, die es als großes Lebensziel hat, mal einen Mann zu haben, muß erst noch erfunden werden (tschuldige, diese Vorlage ist einfach unwiderstehlich) Lachen


Darf ich dich, Schöngeist, mal fragen, mit wie vielen Lesben und Schwulen du in deinem Leben schon persönlich gesprochen hast?

Ich war rd. 15 Jahre im Gayumfeld auch beruflich aktiv, habe in Gaymagazinen geschrieben, unzählige Bücher rund um schwul-lesbische Lebensfragen gelesen und mich sehr intensiv mit vielen, vielen Lesben auseinandergesetzt.

Kein einziger Schwuler, keine einzige Lesbe ist mir in all den Jahren begegnet, der/die den Wunsch geäußert hätte, nicht schwul oder lesbisch zu sein.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1922196) Verfasst am: 13.05.2014, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Schöngeist hat folgendes geschrieben:
]Umgekehr: Wenn eine Frau es schon immer als ihr grosses Lebensziel ansieht einmal einen Mann [...] zu haben [...]

Eine lesbische Frau, die es als ihr Lebensziel ansieht, einen Mann zu haben. Alles klar. Mit den Augen rollen



Ein klassischer Fall für den Zappenduster Award!!

Gröhl...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Commander Vimes
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1922204) Verfasst am: 13.05.2014, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Wenn eine Frau es z.b. persönlich als moralisch verwerflich betrachtet oder es aus weltanschaulichen Gründen ablehnt, solche Dinge in die Tat umzusetzen, dann entsteht dadurch natürlich der Wunsch diese Gelüste/Empfindungen abzuschütteln oder wenigstens stark zu minimieren.


Ein sehr merkwürdiges Menschenbild propagierst Du da. Das klingt so, als wären die sexuellen und romantischen Präferenzen eines Menschen Fremdkörper und nicht Teil seiner Persönlichkeit. Dabei ist offensichtlich, wo die eigentliche Störung in Deinen Beispielen liegt: In den moralischen Prinzipien, die den Betroffenen aufgepropft wurden, die aber ihren wahren Neigungen widersprechen. Wie sollte ein Homosexueller, der die Liebe zu einem gleichgeschlechtlichen Partner als völlig natürlich empfindet, auch auf die Idee kommen, das als moralisch verwerflich zu betrachten? In welcher Hinsicht sollte es moralisch verwerflich sein? Doch nur in den Augen anderer, die es nicht verstehen. Und das ist ein ganz schlechter Grund für eine freiwillige Selbstentfremdung.


Es wird immer gerne so getan, als sei die sexuelle Identität eines Menschen nur irgendein Attribut wie Augenfarbe oder eine Vorliebe für Erdbeeren gegenüber Kirschen. Tatsächlich handelt es sich um einen wesentlichen Bestandteil der Persönlichkeit. Dass man bei Transsexuellen den Körper an die Identität anpasst und nicht umgekehrt, liegt nicht alleine an der Machbarkeit. Selbst wenn es möglich wäre, so wäre die Veränderung der Persönlichkeit wohl der deutlich schwerwiegendere Eingriff.
_________________
There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1922208) Verfasst am: 13.05.2014, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Angenommen jemand ist nicht dick und hat den Wunsch abzunehmen.

Angenommen jemand ist nicht krank, und hat den Wunsch geheilt zu werden.



Das ist kein gutes Beispiel.

Es gibt naemlich tatsaechlich krankhafte Formen von Uebergewicht (und auch von Untergewicht) bei denen Menschen geholfen werden muss, manchmal besteht diese Hilfe durchaus auch darin sie zuerst einmal zu ueberzeugen, dass sie Hilfe tatsaechlich benoetigen.


Diese objektiv krankhaften Faelle muss man also erst mal abgrenzen zu den Faellen, bei denen es nur darum geht, dass Menschen bloss eingeredet wird sie waeren krank, weil sie ueber ein Moden unterworfenes Schonheitsideal gesellschaftliche Normen ins Hirn gewaschen bekommen und ihr "Leiden" darin besteht, dass sie diesen willkuerlichen Normen nicht entsprechen. Nur diese Faelle sind wirklich mit dem "Leiden" Homosexueller vergleichbar, wobei man sich klar sein muss, dass im Falle der "Gewichtsprobleme" krank und gesund fliessend ineinander uebergehen. Ansonsten wuerde der Vergleich passen, weil es beim Koerpergewicht wie bei der Sexualitaet einen recht weiten Bereich gibt, der als gesund gelten kann.

Ich wuerde einen meiner Ansicht nach etwas passenderen (rein fiktiven) Vergleich anfuehren:

Viele Menschen treiben gerne Sport. Manche Sportler sind dabei sehr ehrgeizig und streben nach moeglichst prestigetraechtigen Auszeichnungen wie z.B. Meisterschaftstitel oder Olympiamedaillen. Einzelne sind sogar bereit fuer ein solches Ziel fast jeden Preis zu zahlen.
Nehmen wir einen fiktiven Leichtethleten, sagen wir mal einen Sprinter, der sich vorgenommen hat eine Goldmedaille bei Olympia zu erringen. Er erhaelt optimale Sportfoerderung, es reicht aber nie ganz. Ein Biomechaniker untersucht seinen Bewegungsapparat und findet heraus weshalb. Sein Knochengeruest weist nicht die optimalen Hebelverhaeltnisse auf, deshalb wird er auf ewig den Weltbesten um ein paar Zehntelsekunden hinterherrennen. Quasi nebenbei erzaehlt ihm jener Biomechaniker, dass seine Bewegungsapparat ideale Vorraussetzungen fuer den Rollstuhlsprint bei den Paralympics bieten wuerde.

Das laesst diesem Athleten keine Ruhe und er beschliesst, bevor er medaillenmaessig voellig leer ausgeht, eine Goldmedaille bei den Paralympics in Angriff zu nehemen. Dabei gibt es ein Problem: Seine beiden gesunden Beine stehen dem im Weg. Erstens behindern sie ihn im Rennrollstuhl und zweitens verhindern sie seine Teilnahmeberechtigung an den Paralympics. Also fuehlt er sich schlecht und sucht "Heilung" bei einem Chirurgen.

Meine Frage an Schoengeist: Sollte der Chirurg ihn "heilen" und ihm seine gesunden Beine amputieren?


Bei der Homosexualitaet sehe ich es prinzipiell ganz aenlich. Bei vielen Homosexuelle gehoert ihre Homosexualitaet so sehr zu ihrer Persoenlichkeit wie ihre Beine und ich halte es fuer unethisch ihnen auch nur dabei zu helfen die "wegzuoperieren". Genauso wie bei den gesunden Beinen von Menschen. Auch wenn sie dem Erreichen von Lebenszielen im Wege stehen und diese Menschen dies selbst wuenschen. Echte Hilfe fuer solche Menschen besteht fuer mich darin ihnen dabei zu helfen mit ihren natuerlichen Anlagen klarzukommen. Den Homosexuellen mit seiner Sexualitaet wie den ueberehrgeizigen Sportler mit seinen Beinen und ihre Lebensziele so zu modifizieren, dass sie ohne Selbstverstuemmelung erreichbar sind.

Etwas anderes liegt der Fall bei Homosexuellen, deren Homosexualitaet nicht unveraenderbar festgelegt ist, sondern die ihre sexuelle Praeferenz willentlich oder auch unwillentlich wechseln koennen. Denen kann man durchaus dadurch helfen, dass man einen solchen Prozess psychologisch begleitet, wenn sie dies wuenschen. Aber auch das hat natuerlich mit "heilen" nichts zu tun. Eher mit Prophylaxe. Man hilft ihnen sich innerhalb ihres "Gesundbereiches" zu bewegen ohne durch die Transformation krank zu werden.
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Commander Vimes
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1922215) Verfasst am: 13.05.2014, 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

Schönes Beispiel, Beachbernie! Es ist gar nicht so einfach, Vergleiche zu finden, die einigermaßen passen.

Hier noch was: Eine Frau, klar heterosexuell, die sich auch absolut als Frau fühlt, will Karriere machen und es bis in den Vorstand eines DAX-Unternehmens schaffen. Trotz ausgezeichneter Kompetenzen hat sie als Frau deutlich schlechtere Chancen als ein Mann, um dieses Ziel zu erreichen. Um ihren "Lebenstraum" zu verwirklichen, will sie eine Geschlechtsumwandlung vornehmen lassen.

Würdest du sie "heilen", Schöngeist?
_________________
There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3 ... 34, 35, 36 ... 44, 45, 46  Weiter
Seite 35 von 46

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group