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zeit.de: Atheismus in muslimischen Ländern
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1972767) Verfasst am: 18.12.2014, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ein Artikel aus der Neuen Zürcher Zeitung
http://www.nzz.ch/feuilleton/eine-postislamistische-generation-1.18445785

Zitat:
Atheismus im Mittleren Osten: Eine postislamistische Generation?

Die arabischen Aufstände scheinen gescheitert – und die radikalen Islamisten die Gewinner. Tatsächlich aber haben die Revolten von 2011 eine Bewegung freigesetzt, die vielfach unbemerkt blieb: die Hinwendung zum Atheismus. Dessen Anhänger sind dem «Islamischen Staat» zahlenmässig sogar weit überlegen.



Die beste Nachricht aus Saudi-Arabien seit Langem.

Oh, keine Frage, aber wenn ein solcher Atheist dann unter Lebensgefahr aus seiner Heimat flieht, und in den ach so freien Westen kommt, dann findet er hier Atheisten vor, die sich im wesentlichen mit der Verteidigung des Burkatragens beschäftigen.

Zitat:
Man hat Kacem auch schon vorgeworfen, er sei rassistisch – und islamophob. «Sobald es um den Islam geht, versteckt sich ein Teil der Linken hinter Kulturrelativismus», sagt Kacem. Selbst die Schweizer Atheisten trauten sich nicht, den Islam so deutlich zu kritisieren wie das Christentum, «weil sie befürchten, in die rechte Ecke gestellt zu werden, wenn sie sich zum Beispiel für ein Burkaverbot aussprechen. Im Namen der Toleranz tolerieren sie Intoleranz.»

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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1972769) Verfasst am: 18.12.2014, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ein Artikel aus der Neuen Zürcher Zeitung
http://www.nzz.ch/feuilleton/eine-postislamistische-generation-1.18445785

Zitat:
Atheismus im Mittleren Osten: Eine postislamistische Generation?

Die arabischen Aufstände scheinen gescheitert – und die radikalen Islamisten die Gewinner. Tatsächlich aber haben die Revolten von 2011 eine Bewegung freigesetzt, die vielfach unbemerkt blieb: die Hinwendung zum Atheismus. Dessen Anhänger sind dem «Islamischen Staat» zahlenmässig sogar weit überlegen.



Die beste Nachricht aus Saudi-Arabien seit Langem.

Oh, keine Frage, aber wenn ein solcher Atheist dann unter Lebensgefahr aus seiner Heimat flieht, und in den ach so freien Westen kommt, dann findet er hier Atheisten vor, die sich im wesentlichen mit der Verteidigung des Burkatragens beschäftigen.

Zitat:
Man hat Kacem auch schon vorgeworfen, er sei rassistisch – und islamophob. «Sobald es um den Islam geht, versteckt sich ein Teil der Linken hinter Kulturrelativismus», sagt Kacem. Selbst die Schweizer Atheisten trauten sich nicht, den Islam so deutlich zu kritisieren wie das Christentum, «weil sie befürchten, in die rechte Ecke gestellt zu werden, wenn sie sich zum Beispiel für ein Burkaverbot aussprechen. Im Namen der Toleranz tolerieren sie Intoleranz.»



In der Tat scheint dieser eine Atheist nicht begriffen zu haben, dass das Recht auf religioese Selbstbestimmung auch fuer religioese Menschen gelten muss.

Eine konsequente Haltung bezueglich der Selbstbestimmungsrechte von Menschen beinhaltet natuerlich nicht nur das Recht sich ohne religioese Kleidung in der Oeffentlichkeit bewegen zu koennen, sondern auch mit. Alles andere ist doppelter Standard.

Meine Haltung ist die, dass ich jede Art von Kleidervorschriften, die ueber rein praktisch motivierte hinausgehen, strikt ablehne. Was die Leute anziehen und was nicht ist zunaechst mal deren Sache und geht sonst niemanden was an, auch keine "wohlmeinenden" Atheisten.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1972772) Verfasst am: 18.12.2014, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Meine Haltung ist die, dass ich jede Art von Kleidervorschriften, die ueber rein praktisch motivierte hinausgehen, strikt ablehne. Was die Leute anziehen und was nicht ist zunaechst mal deren Sache und geht sonst niemanden was an, auch keine "wohlmeinenden" Atheisten.

Kannst du dir wenigstens vorstellen, daß einem solchen Atheisten, der islamische Bekleidungsvorschriften in Aktion erlebt hat, ziemlich absurd erscheinen muß, daß du das Tragen einer Burka offenbar für eine reine Modefrage hältst? Aber vermutlich hast du Recht: Ex-Muslime sind einfach islamophob! Allerdings haben sie auch gute Gründe.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1972776) Verfasst am: 18.12.2014, 21:52    Titel: Zur Burka und zum Asyl des Herrn Kacem Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ein Artikel aus der Neuen Zürcher Zeitung
http://www.nzz.ch/feuilleton/eine-postislamistische-generation-1.18445785

Zitat:
Atheismus im Mittleren Osten: Eine postislamistische Generation?

Die arabischen Aufstände scheinen gescheitert – und die radikalen Islamisten die Gewinner. Tatsächlich aber haben die Revolten von 2011 eine Bewegung freigesetzt, die vielfach unbemerkt blieb: die Hinwendung zum Atheismus. Dessen Anhänger sind dem «Islamischen Staat» zahlenmässig sogar weit überlegen.



Die beste Nachricht aus Saudi-Arabien seit Langem.

Oh, keine Frage, aber wenn ein solcher Atheist dann unter Lebensgefahr aus seiner Heimat flieht, und in den ach so freien Westen kommt, dann findet er hier Atheisten vor, die sich im wesentlichen mit der Verteidigung des Burkatragens beschäftigen.

Zitat:
Man hat Kacem auch schon vorgeworfen, er sei rassistisch – und islamophob. «Sobald es um den Islam geht, versteckt sich ein Teil der Linken hinter Kulturrelativismus», sagt Kacem. Selbst die Schweizer Atheisten trauten sich nicht, den Islam so deutlich zu kritisieren wie das Christentum, «weil sie befürchten, in die rechte Ecke gestellt zu werden, wenn sie sich zum Beispiel für ein Burkaverbot aussprechen. Im Namen der Toleranz tolerieren sie Intoleranz.»


tja,
dann hat der Knabe noch einiges hier zu lernen. Ich bin beispielsweise auch gegen ein Burkaverbot bei uns,
und zwar aus den schon einmal (2010) hier geposteten Gründen:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1467946#1467946

daraus - das Du auf User chiring bezogen:
Zitat:
Und für die nicht freiwillig Burka tragenden, zur Burka gezwungenen würde ein Burka Verbot bedeuten, dass sie das Haus wahrscheinlich nicht mehr verlassen könnten.
Sie würden also nie mehr die Möglichkeit erhalten, einen Infoflyer zu Frauenhäusern zu sehen, die Chancen diese zu erreichen, würden erheblich sinken.
Oder willst Du dann nach dem Burka - Verbot etwa alle Häuser mit vermutet ehedem Burka tragenden Frauen stürmen um diese aus den klauen ihres Ehemannes zu retten. Wird ein verwirrendes stürmen werden, denn daheim tragen sie sowas nicht, oder anders, du kannst diese dann nicht mehr von anderen Muslima unterscheiden.
Wenn also die Burka für Dich ein Zeichen dafür ist, das diese Frau unterdrückt wird, würdest Du durch ein Burka-Verbot dieses Zeichen samt der Frau aus der Öffentlichkeit verschwinden lassen. Du könntest diese dann nicht mehr erreichen. Sowohl Dein Anliegen, wie auch die Burka tragende haben dann verloren.
Letztlich ändert das Burka-Verbot ja auch nichts an dem Frauenbild, das gewisse Männer aus entsprechenden Kulturkreisen haben. Du bestrafst also die Frauen, obwohl Du ja eigentlich die Männer treffen willst.


Um zum Beispiel Asyl / Fluchtort - Kacem zurückzukommen. Er muss es beispielsweise auch aushalten, das ein verfolgter Atheist ebenso im Westen Aufnahme finden kann wie ein Theokrat vom Schlage Chomeini, der dereinst in Frankreich im Exil lebte.
Kacem möchte wohl von jedem Flüchtling zuerst die Verfassungstreue überprüfen,
was kommt dann wohl als nächstes,
nach der Verfassungstreue der Gesundheitstest,
weil man kranke und schwache sowie potentiell Erbkranke auch nicht hier haben möchte?

Die Burkadiskussion ist sowieso eine Mücke, die hier zum Elefanten gemacht wird - bei uns in den Straßen sieht man sie kaum,
und wenn, kann man sich nie sicher sein, das es sich nicht um Gesundheitstouristen von der arabischen Halbhinsel handelt. Aber vielleicht sieht es ja in der Schweiz anders aus.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21810

Beitrag(#1972778) Verfasst am: 18.12.2014, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Zitat:
[...]
Die beste Nachricht aus Saudi-Arabien seit Langem.

Oh, keine Frage, aber wenn ein solcher Atheist dann unter Lebensgefahr aus seiner Heimat flieht, und in den ach so freien Westen kommt, dann findet er hier Atheisten vor, die sich im wesentlichen mit der Verteidigung des Burkatragens beschäftigen.

Zitat:
Man hat Kacem auch schon vorgeworfen, er sei rassistisch – und islamophob. «Sobald es um den Islam geht, versteckt sich ein Teil der Linken hinter Kulturrelativismus», sagt Kacem. Selbst die Schweizer Atheisten trauten sich nicht, den Islam so deutlich zu kritisieren wie das Christentum, «weil sie befürchten, in die rechte Ecke gestellt zu werden, wenn sie sich zum Beispiel für ein Burkaverbot aussprechen. Im Namen der Toleranz tolerieren sie Intoleranz.»

Naja. Er findet offenbar auch Atheisten, die "Ich will's nicht verbieten" mit "verteidigen" verwechseln. Was allerdings gut dazu passt, "Burkatragen" per se mit "Intoleranz" gleichzusetzen.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
[...]
Kannst du dir wenigstens vorstellen, daß einem solchen Atheisten, der islamische Bekleidungsvorschriften in Aktion erlebt hat, ziemlich absurd erscheinen muß, daß du das Tragen einer Burka offenbar für eine reine Modefrage hältst? [...]

Seit wann ist alles, was man nicht durch Verbote regeln will, eine "reine Modefrage"?

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
[...]
Aber vermutlich hast du Recht: Ex-Muslime sind einfach islamophob! Allerdings haben sie auch gute Gründe.

Keineswegs. Es gibt bestimmt auch sehr, sehr viele, die schlicht und einfach nicht mehr glauben, aber auch nicht andere verurteilen, wenn sie das tun. Aber erstens knallt das natürlich nicht so schön und ist deswegen nicht so interessant für die Medien, und zweitens eignen sich nichtislamophobe Exmuslime natürlich viel weniger für die Hofierung durch islamophobe Immerschonnichtmuslime.[/quote]
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Misterfritz
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Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1972780) Verfasst am: 18.12.2014, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Meine Haltung ist die, dass ich jede Art von Kleidervorschriften, die ueber rein praktisch motivierte hinausgehen, strikt ablehne. Was die Leute anziehen und was nicht ist zunaechst mal deren Sache und geht sonst niemanden was an, auch keine "wohlmeinenden" Atheisten.

Kannst du dir wenigstens vorstellen, daß einem solchen Atheisten, der islamische Bekleidungsvorschriften in Aktion erlebt hat, ziemlich absurd erscheinen muß, daß du das Tragen einer Burka offenbar für eine reine Modefrage hältst? Aber vermutlich hast du Recht: Ex-Muslime sind einfach islamophob! Allerdings haben sie auch gute Gründe.
wohingegen sich ex-christen hier auskotzen können, ohne, dass man ihnen vorwerfen würde, sie wären christophob (oder wie nennt man das?)
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Marcellinus
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Beiträge: 7429

Beitrag(#1972782) Verfasst am: 18.12.2014, 22:08    Titel: Re: Zur Burka und zum Asyl des Herrn Kacem Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

tja,
dann hat der Knabe noch einiges hier zu lernen.

Dann hat er wohl Recht mit seinem Vorwurf des Kulturrelativismus, denn auch wenn du es nicht wahr haben willst, mit den Flüchtlingen kommen auch die Konflikte zu uns, derentwegen sie zu Flüchtlingen wurden. Es sind wesentlich Konflikte innerhalb der muslimischen Länder um die Interpretation des Islam.

Viele dieser Flüchtlinge sind genau vor den Fundamentalisten geflohen, auf deren Seite du dich mit deiner Version von "Freiheit" stellst. Dann solltest du wenigstens so ehrlich sein und den Ex-Muslimen raten, besser da zu bleiben, wo sie sind.
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Zuletzt bearbeitet von Marcellinus am 18.12.2014, 22:13, insgesamt einmal bearbeitet
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tillich (epigonal)
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
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Beitrag(#1972784) Verfasst am: 18.12.2014, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Meine Haltung ist die, dass ich jede Art von Kleidervorschriften, die ueber rein praktisch motivierte hinausgehen, strikt ablehne. Was die Leute anziehen und was nicht ist zunaechst mal deren Sache und geht sonst niemanden was an, auch keine "wohlmeinenden" Atheisten.

Kannst du dir wenigstens vorstellen, daß einem solchen Atheisten, der islamische Bekleidungsvorschriften in Aktion erlebt hat, ziemlich absurd erscheinen muß, daß du das Tragen einer Burka offenbar für eine reine Modefrage hältst? Aber vermutlich hast du Recht: Ex-Muslime sind einfach islamophob! Allerdings haben sie auch gute Gründe.
wohingegen sich ex-christen hier auskotzen können, ohne, dass man ihnen vorwerfen würde, sie wären christophob (oder wie nennt man das?)

Mir ist allerdings auch noch keiner begegnet, der ein Kirchenbauverbot gefordert hätte. Oder der Meinung gewesen wäre, das Tragen bestimmter christlicher Symbole in der Öffentlichkeit müsste verboten werden. Oder meinen, Christen passten einfach nicht hierher. Oder Christen nicht neben sich wohnen haben möchten. Oder das Angebot christentumsspezifischer Produkte für ein Zeichen gefährlicher Christianisierung halten würden. Oder Christen grundsätzlich für eine Gefahr halten, ohne vorher mal im Einzelnen nachzufragen, was sie denn tatsächlich politisch meinen und wie sie sich tatsächlich verhalten. Oder denken, "das Christentum" wäre eine im Großen und ganzen einheitlich und grundsätzlich gefährlich. Oder es gebe (metaphorisch) einen "Christentums-Chip", der sie zu eigener Entscheidung unfähig mache und diese grundsätzliche Gefährlichkeit verursache. Oder oder oder ... die Beispiele ließen sich vermehren.
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Misterfritz
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Beitrag(#1972787) Verfasst am: 18.12.2014, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Keineswegs. Es gibt bestimmt auch sehr, sehr viele, die schlicht und einfach nicht mehr glauben, aber auch nicht andere verurteilen, wenn sie das tun. Aber erstens knallt das natürlich nicht so schön und ist deswegen nicht so interessant für die Medien, und zweitens eignen sich nichtislamophobe Exmuslime natürlich viel weniger für die Hofierung durch islamophobe Immerschonnichtmuslime.
sicherlich,
weil ja auch ex-muslime, wenn sie wirklich öffentlich den islam kritisieren, meistens echte probleme bekommen. aber schwamm drüber.....

aber, auch das christliche abendland wurde ja zwangsbeglückt - und heute sagt dazu auch (fast) keiner mehr, das wäre scheisse.
nämlich, als man die allgemeine schulpflicht eingeführt hat, nicht nur sonntagsschule bei den pfaffen, sondern schlicht ein wenig allgemeinbildung für alle.
zwang kann also, über kurz oder lang, auch positive effekte haben...
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#1972788) Verfasst am: 18.12.2014, 22:17    Titel: Re: Zur Burka und zum Asyl des Herrn Kacem Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

tja,
dann hat der Knabe noch einiges hier zu lernen.

Dann hat er wohl Recht mit seinem Vorwurf des Kulturrelativismus, denn auch wenn du es nicht wahr haben willst, mit den Flüchtlingen kommen auch die Konflikte zu uns, derentwegen sie zu Flüchtlingen wurden. Es sind wesentlich Konflikte innerhalb der muslimischen Ländern um die Interpretation des Islam.

Viele dieser Flüchtlinge sind genau vor den Fundamentalisten geflohen, auf deren Seite du dich mit deiner Version von "Freiheit" stellst. Dann solltest du wenigstens so ehrlich sein und den Ex-Muslimen raten, besser da zu bleiben, wo sie sind.

Nö, wieso. Hier in diesem Land (und in der Schweiz dito) gibt es einen Rahmen, wie derartige Streitigkeiten auszutragen sind, nämlich ohne Gewalt, nur mit legalen Mitteln und ohne Verbote von Dingen, die nicht die Rechte anderer einschränken. Damit ist er als Flüchtling natürlich hier deutlich besser dran als da, wo er wegen seinem Unglauben verfolgt wurde, und auch meiner Meinung nach herzlich willkommen. Nur ist er eben nicht deswegen geschützt, weil automatisch alle seine Meinung über den Islam teilen würden, sondern wegen dieser Prinzipien, die natürlich auch für andere gelten.
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Beiträge: 21810

Beitrag(#1972789) Verfasst am: 18.12.2014, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
nämlich, als man die allgemeine schulpflicht eingeführt hat, nicht nur sonntagsschule bei den pfaffen, sondern schlicht ein wenig allgemeinbildung für alle.
zwang kann also, über kurz oder lang, auch positive effekte haben...

Du hältst die allgemeine Schulpflicht für eine atheistische Erfindung? Lachen
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Misterfritz
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Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1972790) Verfasst am: 18.12.2014, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Meine Haltung ist die, dass ich jede Art von Kleidervorschriften, die ueber rein praktisch motivierte hinausgehen, strikt ablehne. Was die Leute anziehen und was nicht ist zunaechst mal deren Sache und geht sonst niemanden was an, auch keine "wohlmeinenden" Atheisten.

Kannst du dir wenigstens vorstellen, daß einem solchen Atheisten, der islamische Bekleidungsvorschriften in Aktion erlebt hat, ziemlich absurd erscheinen muß, daß du das Tragen einer Burka offenbar für eine reine Modefrage hältst? Aber vermutlich hast du Recht: Ex-Muslime sind einfach islamophob! Allerdings haben sie auch gute Gründe.
wohingegen sich ex-christen hier auskotzen können, ohne, dass man ihnen vorwerfen würde, sie wären christophob (oder wie nennt man das?)

Mir ist allerdings auch noch keiner begegnet, der ein Kirchenbauverbot gefordert hätte.
wozu auch, von den dingern stehen eh' schon so viele rum, dass die kirchen selbst kaum noch wissen, was sie damit anfangen sollen.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Oder der Meinung gewesen wäre, das Tragen bestimmter christlicher Symbole in der Öffentlichkeit müsste verboten werden. Oder meinen, Christen passten einfach nicht hierher. Oder Christen nicht neben sich wohnen haben möchten. Oder das Angebot christentumsspezifischer Produkte für ein Zeichen gefährlicher Christianisierung halten würden. Oder Christen grundsätzlich für eine Gefahr halten, ohne vorher mal im Einzelnen nachzufragen, was sie denn tatsächlich politisch meinen und wie sie sich tatsächlich verhalten. Oder denken, "das Christentum" wäre eine im Großen und ganzen einheitlich und grundsätzlich gefährlich. Oder es gebe (metaphorisch) einen "Christentums-Chip", der sie zu eigener Entscheidung unfähig mache und diese grundsätzliche Gefährlichkeit verursache. Oder oder oder ... die Beispiele ließen sich vermehren.
nuja, sorry, aber die christen - und seien es nur taufchristen - sind nun mal hier in der mehrheit.
wenn du mich fragen würdest, dann würden aus allen öffentlichen gebäuden, schulen, die kreuze verschwinden, der religionsunterricht aus den schulen verschwinden (die schulen müssen immer mehr wissen vermitteln, aber bestimmt keine kath./ev. religion).
und der schwur auf die bibel - oder das wunderbare "so wahr mir gott helfe" aus allen öffentlichen verpflichtungen verschwinden. ich will keine leute da oben, die sich nicht auf ihre eigenen fähigkeiten verlassen, sondern lieber auf gott.
ich will auch keinen gottesbezug in der verfassung/grundgesetz - punkt!
nur leider habe ich kaum eine chance, das zu verwirklichen.
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Misterfritz
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Beitrag(#1972791) Verfasst am: 18.12.2014, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
nämlich, als man die allgemeine schulpflicht eingeführt hat, nicht nur sonntagsschule bei den pfaffen, sondern schlicht ein wenig allgemeinbildung für alle.
zwang kann also, über kurz oder lang, auch positive effekte haben...

Du hältst die allgemeine Schulpflicht für eine atheistische Erfindung? Lachen

nein, habe ich das geschrieben?
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1972793) Verfasst am: 18.12.2014, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Viele dieser Flüchtlinge sind genau vor den Fundamentalisten geflohen, auf deren Seite du dich mit deiner Version von "Freiheit" stellst. Dann solltest du wenigstens so ehrlich sein und den Ex-Muslimen raten, besser da zu bleiben, wo sie sind.

Nö, wieso. Hier in diesem Land (und in der Schweiz dito) gibt es einen Rahmen, wie derartige Streitigkeiten auszutragen sind, nämlich ohne Gewalt, nur mit legalen Mitteln und ohne Verbote von Dingen, die nicht die Rechte anderer einschränken. Damit ist er als Flüchtling natürlich hier deutlich besser dran als da, wo er wegen seinem Unglauben verfolgt wurde, und auch meiner Meinung nach herzlich willkommen. Nur ist er eben nicht deswegen geschützt, weil automatisch alle seine Meinung über den Islam teilen würden, sondern wegen dieser Prinzipien, die natürlich auch für andere gelten.

Bist du so naiv, oder tust du nur so? Kannst du (oder die Polizei oder sonst wer) zB die gemäßigten Muslime und Nichtgläubigen vor den Fundamentalisten schützen? Wir haben ein Flüchtlingsheim vor der Haustür, und der Leiter sagt eindeutig, er könne das nicht. Diese Leute kommen aus Bürgerkriegsgebieten, und es fliehen Leute beider Seiten (wenn man überhaupt mit zwei Seiten auskommt). Wenn der "Rahmen, wie derartige Streitigkeiten auszutragen sind" für allen von denen von Bedeutung wäre, hätten sie nicht fliehen müssen. Du hast vielleicht Vorstellungen!
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Beitrag(#1972797) Verfasst am: 18.12.2014, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Mir ist allerdings auch noch keiner begegnet, der ein Kirchenbauverbot gefordert hätte.
wozu auch, von den dingern stehen eh' schon so viele rum, dass die kirchen selbst kaum noch wissen, was sie damit anfangen sollen.

Du verstehst aber schon, was ich meine oder?
Und falls es dich um der Gleichbehandlung willen beruhigt: Ich würde nicht zögern, Leute, die so etwas fordern, als christophobe zu bezeichnen.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Oder der Meinung gewesen wäre, das Tragen bestimmter christlicher Symbole in der Öffentlichkeit müsste verboten werden. Oder meinen, Christen passten einfach nicht hierher. Oder Christen nicht neben sich wohnen haben möchten. Oder das Angebot christentumsspezifischer Produkte für ein Zeichen gefährlicher Christianisierung halten würden. Oder Christen grundsätzlich für eine Gefahr halten, ohne vorher mal im Einzelnen nachzufragen, was sie denn tatsächlich politisch meinen und wie sie sich tatsächlich verhalten. Oder denken, "das Christentum" wäre eine im Großen und ganzen einheitlich und grundsätzlich gefährlich. Oder es gebe (metaphorisch) einen "Christentums-Chip", der sie zu eigener Entscheidung unfähig mache und diese grundsätzliche Gefährlichkeit verursache. Oder oder oder ... die Beispiele ließen sich vermehren.
nuja, sorry, aber die christen - und seien es nur taufchristen - sind nun mal hier in der mehrheit.
wenn du mich fragen würdest, dann würden aus allen öffentlichen gebäuden, schulen, die kreuze verschwinden, der religionsunterricht aus den schulen verschwinden (die schulen müssen immer mehr wissen vermitteln, aber bestimmt keine kath./ev. religion).
und der schwur auf die bibel - oder das wunderbare "so wahr mir gott helfe" aus allen öffentlichen verpflichtungen verschwinden. ich will keine leute da oben, die sich nicht auf ihre eigenen fähigkeiten verlassen, sondern lieber auf gott.
ich will auch keinen gottesbezug in der verfassung/grundgesetz - punkt!
nur leider habe ich kaum eine chance, das zu verwirklichen.

Nur bewegt sich das alles auf einer völlig anderen Ebene als die Beispiele für islamophobe Meinungen, die ich aufgeführt habe. Bei deinen Aussagen geht es um die Rolle der Religion im Staat, es geht auch nicht spezifisch um eine bestimmte religion (nehme ich jedenfalls mal an, dass deine Forderungen für andere religionen genauso gelten würden), und es werden auch keine Grundrechte tangiert, Individuen diskriminiert oder pauschale Vorurteile vertreten.
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21810

Beitrag(#1972798) Verfasst am: 18.12.2014, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
nämlich, als man die allgemeine schulpflicht eingeführt hat, nicht nur sonntagsschule bei den pfaffen, sondern schlicht ein wenig allgemeinbildung für alle.
zwang kann also, über kurz oder lang, auch positive effekte haben...

Du hältst die allgemeine Schulpflicht für eine atheistische Erfindung? Lachen

nein, habe ich das geschrieben?

Der Kontext von Zurückdrängung von Religion, das "nicht nur Sonntagsschuile bei den Pfaffen" und so schien mir darauf hinzudeuten. Was soll das Thema Schulpflicht sonst in dieser Diskussion?
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Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 18.12.2014, 22:36, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21810

Beitrag(#1972800) Verfasst am: 18.12.2014, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Viele dieser Flüchtlinge sind genau vor den Fundamentalisten geflohen, auf deren Seite du dich mit deiner Version von "Freiheit" stellst. Dann solltest du wenigstens so ehrlich sein und den Ex-Muslimen raten, besser da zu bleiben, wo sie sind.

Nö, wieso. Hier in diesem Land (und in der Schweiz dito) gibt es einen Rahmen, wie derartige Streitigkeiten auszutragen sind, nämlich ohne Gewalt, nur mit legalen Mitteln und ohne Verbote von Dingen, die nicht die Rechte anderer einschränken. Damit ist er als Flüchtling natürlich hier deutlich besser dran als da, wo er wegen seinem Unglauben verfolgt wurde, und auch meiner Meinung nach herzlich willkommen. Nur ist er eben nicht deswegen geschützt, weil automatisch alle seine Meinung über den Islam teilen würden, sondern wegen dieser Prinzipien, die natürlich auch für andere gelten.

Bist du so naiv, oder tust du nur so? Kannst du (oder die Polizei oder sonst wer) zB die gemäßigten Muslime und Nichtgläubigen vor den Fundamentalisten schützen? Wir haben ein Flüchtlingsheim vor der Haustür, und der Leiter sagt eindeutig, er könne das nicht. Diese Leute kommen aus Bürgerkriegsgebieten, und es fliehen Leute beider Seiten (wenn man überhaupt mit zwei Seiten auskommt). Wenn der "Rahmen, wie derartige Streitigkeiten auszutragen sind" für allen von denen von Bedeutung wäre, hätten sie nicht fliehen müssen. Du hast vielleicht Vorstellungen!

Natürlich könnte man da eine Menge machen. Man könnte die Leute zB schon mal nicht so lange im Flüchtlingsheim wohnen lassen, Wünschen nach Verlegung nachkommen, bessere Betreuung und Rechtsschutz anbieten.

Aber sicher kannst du mir auch sagen, wie das Verbot des Burkatragens gegen solche probleme hilft? Oder sollte es sich etwa um eine Nebelkerze handeln?
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Misterfritz
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Beitrag(#1972802) Verfasst am: 18.12.2014, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nur bewegt sich das alles auf einer völlig anderen Ebene als die Beispiele für islamophobe Meinungen, die ich aufgeführt habe. Bei deinen Aussagen geht es um die Rolle der Religion im Staat, es geht auch nicht spezifisch um eine bestimmte religion (nehme ich jedenfalls mal an, dass deine Forderungen für andere religionen genauso gelten würden), und es werden auch keine Grundrechte tangiert, Individuen diskriminiert oder pauschale Vorurteile vertreten.
ja, für alle religionen UND:
auf der wichtigsten ebene nämlich ganz oben.

und trotzdem kann der wirklich säkulare staat mehr tun. wenn ich auch ein burkha-verbot für - im prinzip - bekloppt halte, denke ich, dass das zeichen, dass der säkulare staat geben würde, wichtig wäre. und zwar wichtig für frauen, die nicht wirklich dieses teil tragen wollen und sich durch den staat, in dem sie leben, unterstützt sehen.

nun kommst du sicherlich wieder damit, dass ja frauen ÜBERHAUPT NIE NICHT dazu gezwungen werden, das teil zu tragen. oder aber, dass ihnen überhaupt die möglichkeit genommen würde, das haus zu verlassen.
aber irgendwie muss man den frauen helfen - und ein verbot scheint mir nicht unbedingt das falscheste zu sein. das kann man anders sehen, ok. aber bitte, eine andere lösung?

und ich glaube nicht, dass traditionelle/muslimische männer oder deren söhne/cousins/onkel/etc. auf dauer die tätigkeiten in der öffentlichkeit (z.b. einkaufen) auf dauer übernehmen wollen, bloss weil ihre frauen ohne burkha nicht mehr auf die strasse dürfen.

wie ich schon vorhin schrieb: ab und an kann zwang nicht verkehrt sein.
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Misterfritz
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Beitrag(#1972804) Verfasst am: 18.12.2014, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
nämlich, als man die allgemeine schulpflicht eingeführt hat, nicht nur sonntagsschule bei den pfaffen, sondern schlicht ein wenig allgemeinbildung für alle.
zwang kann also, über kurz oder lang, auch positive effekte haben...

Du hältst die allgemeine Schulpflicht für eine atheistische Erfindung? Lachen

nein, habe ich das geschrieben?

Der Kontext von Zurückdrängung von Religion, das "nicht nur Sonntagsschuile bei den Pfaffen" und so schien mir darauf hinzudeuten. Was soll das Thema Schulpflicht sonst in dieser Diskussion?
das thema schulpflicht sollte sagen: eltern wurden gezwungen, vom staat, von oben!!!, ihre kinder zur schule zu schicken - auch gegen den willen der eltern - von der kirche will ich gar nicht besonders reden.
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Misterfritz
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Beitrag(#1972806) Verfasst am: 18.12.2014, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Natürlich könnte man da eine Menge machen. Man könnte die Leute zB schon mal nicht so lange im Flüchtlingsheim wohnen lassen, Wünschen nach Verlegung nachkommen, bessere Betreuung und Rechtsschutz anbieten.
es ist ja ganz schön und gut, dass man opfer schützen muss.
ist aber nicht auch ein wichtiger schritt, die muslime, die ex-muslime angreifen, zu sanktionieren?

und was macht man mit muslimischen asyl-bewerbern, die wohl in ihrem land (weil "falscher" islam) verfolgt werden, aber bei uns ex-muslimischen atheisten überhaupt nicht akzeptieren, ja sogar evtl. angreifen?
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#1972808) Verfasst am: 18.12.2014, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nur bewegt sich das alles auf einer völlig anderen Ebene als die Beispiele für islamophobe Meinungen, die ich aufgeführt habe. Bei deinen Aussagen geht es um die Rolle der Religion im Staat, es geht auch nicht spezifisch um eine bestimmte religion (nehme ich jedenfalls mal an, dass deine Forderungen für andere religionen genauso gelten würden), und es werden auch keine Grundrechte tangiert, Individuen diskriminiert oder pauschale Vorurteile vertreten.
ja, für alle religionen

Und das ist eben ein ganz entscheidender Unterschied.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
nun kommst du sicherlich wieder damit, dass ja frauen ÜBERHAUPT NIE NICHT dazu gezwungen werden, das teil zu tragen.

Warum sollte ich so einen Unsinn sagen? Ich komme nur damit, dass es Frauen gibt, die nicht gezwungen werden. Und bei der minimalen Anzahl von Frauen, die hierzulande überhaupt so etwas tragen, halte ich das durchaus für möglich, dass es die Mehrheit dieser winzigen zahl ist, die selbst so fundamentalistisch ist, dass sie ds freiwillig tun.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
aber bitte, eine andere lösung?

Frauen besser unterstützen. Bildung. Beratung, Frauenhäuser usw usf. Ein eigenständiges Aufenthaltsrecht, falls Frauen darin von einem Mann abhängig sind.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1972811) Verfasst am: 18.12.2014, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Natürlich könnte man da eine Menge machen. Man könnte die Leute zB schon mal nicht so lange im Flüchtlingsheim wohnen lassen, Wünschen nach Verlegung nachkommen, bessere Betreuung und Rechtsschutz anbieten.
es ist ja ganz schön und gut, dass man opfer schützen muss.
ist aber nicht auch ein wichtiger schritt, die muslime, die ex-muslime angreifen, zu sanktionieren?

Ja selbstverständlich. Im Umkehrfall kann man die natürlich auch zwangsweise verlegen, wenn sie im Flüchtlingsheim Unfrieden stiften, und bei Straftaten muss man sie natürlich sowieso verfolgen. Ich habe mich nur auf Marcellinus Annahme eingelassen, dass das nicht immer hinreichend gelingt.

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
und was macht man mit muslimischen asyl-bewerbern, die wohl in ihrem land (weil "falscher" islam) verfolgt werden, aber bei uns ex-muslimischen atheisten überhaupt nicht akzeptieren, ja sogar evtl. angreifen?

Was man mit allen Leuten macht, die Grundrechte anderer verletzen: Daran hindern und bei Straftaten rechtsstaalich verfolgen. Das ist doch selbstverständlich.
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beachbernie
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Beitrag(#1972812) Verfasst am: 18.12.2014, 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Meine Haltung ist die, dass ich jede Art von Kleidervorschriften, die ueber rein praktisch motivierte hinausgehen, strikt ablehne. Was die Leute anziehen und was nicht ist zunaechst mal deren Sache und geht sonst niemanden was an, auch keine "wohlmeinenden" Atheisten.

Kannst du dir wenigstens vorstellen, daß einem solchen Atheisten, der islamische Bekleidungsvorschriften in Aktion erlebt hat, ziemlich absurd erscheinen muß, daß du das Tragen einer Burka offenbar für eine reine Modefrage hältst? Aber vermutlich hast du Recht: Ex-Muslime sind einfach islamophob! Allerdings haben sie auch gute Gründe.
wohingegen sich ex-christen hier auskotzen können, ohne, dass man ihnen vorwerfen würde, sie wären christophob (oder wie nennt man das?)


Ich bin auch schon "Ex-Christen" in die Parade gefahren, wenn sie allzu pauschal ihre ehemaligen Glaubensbrueder in die Tonne treten und deren Selbstbestimmungsrechte in Frage stellen.

Das "Argument" zieht hier also nicht.
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Marcellinus
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Beitrag(#1972813) Verfasst am: 18.12.2014, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Natürlich könnte man da eine Menge machen. Man könnte die Leute zB schon mal nicht so lange im Flüchtlingsheim wohnen lassen, Wünschen nach Verlegung nachkommen, bessere Betreuung und Rechtsschutz anbieten.

He, die kommen aus einem Krieg! Und in ihren Köpfen bringen einige ihn auch mit! Wir können doch noch nicht einmal Leute schützen, die von Neonazis bedroht werden!

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Aber sicher kannst du mir auch sagen, wie das Verbot des Burkatragens gegen solche probleme hilft?

Nun, zumindest der Europäische Gerichtshof hält das für eine gute Idee! Aber mir würde es schon reichen, wenn einige wenigstens einsehen würden, daß da überhaupt ein Problem ist. Denn daß es kein Ausdruck von Freiheit ist, kann man leicht in den Ländern "bewundern", in der die Religionspolizei (was für eine Wort, und vor allem, was für eine Einrichtung!) mit Gewalt für das Tragen dieser "freiwilligen" Kleidung sorgt. Aber Fakten strören in dieser Diskussion wohl nur.

Mich würde wirklich interessieren, was die, die hier so verständnisvoll die persönliche Freiheit besingen, sagen würden, wenn die Katholiken anfingen, ihre Mädchen und Frauen in Nonnentracht zu stecken, und kath. Lehrerinnen nötigen würden, religiöse Tracht zu tragen. Aber da kommt dann vermutlich wieder die feinsinnige Unterscheidung zwischen dem Kreuz an der Wand und dem auf der Brust.
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Misterfritz
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Beitrag(#1972815) Verfasst am: 18.12.2014, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
aber bitte, eine andere lösung?

Frauen besser unterstützen. Bildung. Beratung, Frauenhäuser usw usf. Ein eigenständiges Aufenthaltsrecht, falls Frauen darin von einem Mann abhängig sind.
genau,
die frauen, die gezwungen werden, eine burkha zu tragen, die werden natürlich bildung, beratung, etc. in anspruch nehmen(können) noc

ich bin mit sicherheit kein fan von zwang, gesetzen, oder sonstwas, um verhaltensänderungen hervorzurufen. es scheint aber dinge zu geben, die eben nicht einfach so oder aber überhaupt ohne zwang von oben zu ändern sind.

wir wollen doch, dass menschen, die vor repressalien aus anderen ländern zu uns kommen, sich aus repressalien befreien können - nur sollen die frauen (und atheisten) nicht davon profiitieren können?
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Marcellinus
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Beitrag(#1972817) Verfasst am: 18.12.2014, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
aber bitte, eine andere lösung?

Frauen besser unterstützen. Bildung. Beratung, Frauenhäuser usw usf. Ein eigenständiges Aufenthaltsrecht, falls Frauen darin von einem Mann abhängig sind.
genau,
die frauen, die gezwungen werden, eine burkha zu tragen, die werden natürlich bildung, beratung, etc. in anspruch nehmen(können) noc

ich bin mit sicherheit kein fan von zwang, gesetzen, oder sonstwas, um verhaltensänderungen hervorzurufen. es scheint aber dinge zu geben, die eben nicht einfach so oder aber überhaupt ohne zwang von oben zu ändern sind.

wir wollen doch, dass menschen, die vor repressalien aus anderen ländern zu uns kommen, sich aus repressalien befreien können - nur sollen die frauen (und atheisten) nicht davon profiitieren können?

Im Gegenteil, wir sagen ihnen, es sei Teil ihrer neuen Freiheit, freiwillig in Burka herumzulaufen! Auf den Arm nehmen

Mich wundert das allerdings nicht, seitdem unsere Linken die "Islamische Revolution" von Chomeini unterstützt haben, was übrigens die meisten iranischen Demokraten und Sozialisten mit dem Leben bezahlt haben. Der Irrsinn, der hier abläuft, hat also eine lange Tradition, länger, wie ich vermute, als viele ihrer heutigen Protagonisten alt sind. zwinkern
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Beitrag(#1972824) Verfasst am: 18.12.2014, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
aber bitte, eine andere lösung?

Frauen besser unterstützen. Bildung. Beratung, Frauenhäuser usw usf. Ein eigenständiges Aufenthaltsrecht, falls Frauen darin von einem Mann abhängig sind.
genau,
die frauen, die gezwungen werden, eine burkha zu tragen, die werden natürlich bildung, beratung, etc. in anspruch nehmen(können) noc

ich bin mit sicherheit kein fan von zwang, gesetzen, oder sonstwas, um verhaltensänderungen hervorzurufen. es scheint aber dinge zu geben, die eben nicht einfach so oder aber überhaupt ohne zwang von oben zu ändern sind.

wir wollen doch, dass menschen, die vor repressalien aus anderen ländern zu uns kommen, sich aus repressalien befreien können - nur sollen die frauen (und atheisten) nicht davon profiitieren können?

Im Gegenteil, wir sagen ihnen, es sei Teil ihrer neuen Freiheit, freiwillig in Burka herumzulaufen! Auf den Arm nehmen

Mich wundert das allerdings nicht, seitdem unsere Linken die "Islamische Revolution" von Chomeini unterstützt haben, was übrigens die meisten iranischen Demokraten und Sozialisten mit dem Leben bezahlt haben. Der Irrsinn, der hier abläuft, hat also eine lange Tradition, länger, wie ich vermute, als viele ihrer heutigen Protagonisten alt sind. zwinkern


Quatsch. Wir sagen ihnen, dass Freiheit bedeutet ganz alleine selber ueber die eigene Kleidung bestimmen zu koennen.

Ihr seid diejenigen, die frecherweise behaupten, dass Freiheit heissen wuerde, dass von jetzt an ihr bestimmt wer was anzuziehen hat und was nicht und nicht mehr diese zottelbaertigen Luemmel. Smilie
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Beitrag(#1972827) Verfasst am: 18.12.2014, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Natürlich könnte man da eine Menge machen. Man könnte die Leute zB schon mal nicht so lange im Flüchtlingsheim wohnen lassen, Wünschen nach Verlegung nachkommen, bessere Betreuung und Rechtsschutz anbieten.

He, die kommen aus einem Krieg! Und in ihren Köpfen bringen einige ihn auch mit! Wir können doch noch nicht einmal Leute schützen, die von Neonazis bedroht werden!

Ja, richtig, das können wir bei Bedrohungen durch Neonazis auch nicht immer. Ist schlimm, aber nun mal nicht anders zu machen; manchmal kann man eben nur im Nachhinein Strafverfolgung betreiben. Durch welches Wunder sollte man es also bei gewaltbereiten Islamisten können?

Ich bin ja offen für Vorschläge, sie sollten nur a) nicht gegen rechtsstaatliche Prinzipien verstoßen und b) auch tatsächlich was am Problem ändern und nicht irgendein Aktionismus sein, bei dem man aus Hilflosigkeit irgendwelche Maßnahmen ergreift, die am Problem gar nichts ändern.

Auf die Maßnahme "Burkaverbot" gegen das Problem "Vefolgung von atheistischen Flüchtlingen durch Islamisten" trifft leider beides zu.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Aber mir würde es schon reichen, wenn einige wenigstens einsehen würden, daß da überhaupt ein Problem ist.

Dann sei zufrieden; ich weiß, dass es das Problem gibt, dass manche Frauen zum Tragen von Burka gezwungen werden. Es gibt eine Menge Dinge, zu denen Leute schlimmerweise gezwungen werden, und die ich trotzdem nicht verbieten will (Prostitution zB), weil es eben auch Leute gibt, die das freiwillig machen.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Denn daß es kein Ausdruck von Freiheit ist, kann man leicht in den Ländern "bewundern", in der die Religionspolizei (was für eine Wort, und vor allem, was für eine Einrichtung!) mit Gewalt für das Tragen dieser "freiwilligen" Kleidung sorgt.

Ja, natürlich. Eben weil die Religionspolizei das dort tut, ist es dort kein Ausdruck von Freiheit. Geht's noch banaler?
Und ein Ausdruck von Freiheit ist es hier natürlich auch nicht eigentlich. Behauptet das wer? Es sollte eben nur nicht verboten sein.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
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Den Zwang dazu würde ich genauso verfolgt sehen wollen wie den Zwang zur Burka auch. Für ein Verbot wäre ich trotzdem nicht.


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Ich bin wirklich verwundert, dass es anscheinend so schwer zu verstehen ist, wenn man zwar den zwang zu einer Sache, aber nicht die Sache selbst verbieten will.
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Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 19.12.2014, 02:13, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag(#1972828) Verfasst am: 18.12.2014, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
wir wollen doch, dass menschen, die vor repressalien aus anderen ländern zu uns kommen, sich aus repressalien befreien können - nur sollen die frauen (und atheisten) nicht davon profiitieren können?

Doch, natürlich. Wenn es denn tatsächlich hilft und mit rechtsstaatlichen Prinzipien vereinbar ist.
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