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Flüchtlinge
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#2025464) Verfasst am: 13.10.2015, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Nur zu dem Punkt:
Er_Win hat folgendes geschrieben:

ich habe keine Ahnung, wie falsch die erfundene Zahl ist ... Schulterzucken
...

Wie "richtig" kann denn eine solch erfunden hohe Zahl in einer eh schon aufgeheizten Debatte im Hinblick auf das Verstärken bereits vorhandener oder Entstehen neuer pauschaler Vorverurteilungen von Flüchtlingen sein. Und das von einem "zuständigen" Minister... Mit den Augen rollen
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2025465) Verfasst am: 13.10.2015, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Nur zu dem Punkt:
Er_Win hat folgendes geschrieben:

ich habe keine Ahnung, wie falsch die erfundene Zahl ist ... Schulterzucken
...

Wie "richtig" kann denn eine solch erfunden hohe Zahl in einer eh schon aufgeheizten Debatte im Hinblick auf das Verstärken bereits vorhandener oder Entstehen neuer pauschaler Vorverurteilungen von Flüchtlingen sein. Und das von einem "zuständigen" Minister... Mit den Augen rollen


ich vermute in etwa gleich "richtig" wie die im FGH von einigen suggerierten Annahmen über massenhaften Rechtsextremismus in der Bevölkerung bzw. in allen "neurechten VT"-Medien Auf den Arm nehmen



Wobei ich deine Kritik an "der Misere" *ops de Maizière ja explizit teilte:

Er_Win hat folgendes geschrieben:

erfundene Statistik zu verbreiten ist sicher ein weiteres Indiz, wie besch**** die Flüchtlings-Politik de facto läuft.
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2025469) Verfasst am: 13.10.2015, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Nach einer Umfrage von Anfang Oktober sind sieben von zehn Deutschen der Meinung, die Bundesregierung habe die Verteilung und Registrierung der Flüchtlinge eher nicht oder gar nicht unter Kontrolle. Jeder Fünfte traue überhaupt keiner Partei die Lösung der Krise zu, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf eine Studie des Instituts policy matters im Auftrag der SPD.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-10/fluechtlinge-grenzkontrollen-verlaengert-thomas-de-maiziere
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21799

Beitrag(#2025471) Verfasst am: 13.10.2015, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Weil bei der Einwanderung falsche Angaben zu machen, um seine Chancen zu erhöhen, ja auch ohne weiteres mit rechtsextremistischen Gewalttaten vergleichbar ist ...


es strohmann-t wieder gewaltig Mit den Augen rollen

Aber ok - durch den ungeschickten Vergleich habe ich den Strohmann mit ermöglicht.

Wieso Strohmann? Du hast verglichen. Wie du ja auch selber schreibst.
Kann es sein, dass du versuchst, es mit dem Wort "Strohmann" wegzureden, wenn dich jemand auf deine Aussagen festnagelt? So funktioniert das nicht.

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Dann eben besser so:

hui - wenn das relativierende Argument jemand in linksideologisch geprägtem Umfeld verwenden würde, was das gefährliche massenhaften Auftreten latent rechtsextremistischer "pesorkter Pürker" betrifft.

Vielleicht bemerkst du jetzt, dass es mir um den Aspekt der ideologisch/politisch beabsichtigten Übertreibung geht ...

Auch dann ich den Vergleich nicht recht nachvollziehen. Die latent oder auch offen rechtsextremen "besorgten Bürger" sind eine echte Gefahr für Demokratie und Menschenrechte. Die Benutzung falscher Papiere, um sich die Einwanderung zu erschleichen oder zu erleichtern, ist das nicht. Ja, das ist verboten. Soll sich die Polizei auch drum kümmern. Fertig.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#2025474) Verfasst am: 13.10.2015, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
...
ich vermute in etwa gleich "richtig" wie die im FGH von einigen suggerierten Annahmen über massenhaften Rechtsextremismus in der Bevölkerung bzw. in allen "neurechten VT"-Medien Auf den Arm nehmen
...

Es gibt ja einige unmoderierte Foren, in denen man dann nachlesen kann, inwieweit "die Masse" selbst zu diesem Eindruck beiträgt. Ich meine damit nicht einschlägig rechte Seiten, sondern durchaus durch qualitativ und politisch ausgewogene Berichterstattung auffallende, wie bei Heise.de. Grundsätzlich ist aber auch wieder gut zu beobachten, dass einfach zu bedienende rassistische Grundmuster und Fremdenfeindlichkeit im Auge verschiedener Betrachter gar nicht als rechtsradikal, sondern "gesundes Volksempfinden" dargestellt werden.

Auch dazu was Lesenswertes von außerhalb des fgh oder der Mainstreammedien:
http://www.heise.de/tp/artikel/46/46233/1.html
Zitat:

Besorgte Antidemokraten
Michael Klarmann 12.10.2015
Rechtsaußen agiert man immer aggressiver. Teile der Mitte spricht das an
........
Tatsächlich agieren nach diesen Konzepten rechtsextremistische bis neonazistische Parteien und Gruppen seit Jahrzehnten in Deutschland, verschiedene Strategieelemente finden sich aber auch in neurechten, rechtsradikalen bis rechtspopulistischen Parteien, Denkzirkeln oder Gruppen wieder, die sich gerne als bürgerlich und rechts-demokratisch bezeichnen. Sowohl unter diesen "bürgerlichen" rechten Kräften, aber auch unter den "besorgten Bürgern" scheinen derzeit Sympathien zu wachsen für überwiegend junge Männer, die zur Tat schreiten und demnach an die SA-Schläger erinnern........


Ich verweise ungern, aber argumentativ notwendig, auf die Kommentarspalten mit den "paar" rechten Hanseln ... zwinkern
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2025478) Verfasst am: 13.10.2015, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:

Auch dazu was Lesenswertes von außerhalb des fgh oder der Mainstreammedien:
http://www.heise.de/tp/artikel/46/46233/1.html



ja und - bestreite ich nicht - heise.de reportiert *imho recht ausgewogen beide Seiten.

Nur wenn ich mich jetzt zB. aufmachen würde eine Zusammenstellung aller Übergriffe, Delikte, Gewaltakte welche von Immigranten/Asylbewerbern ausgeht zu sammeln käme auch einiges zusammen und es würden sich deshalb sofort auch etliche finden die auf mich zeigen und "Rechtsextremist" rufen.

Das hilft nur nicht und führt dazu:
heise.de/tp/artikel/46/46233 hat folgendes geschrieben:
Rechtsextreme und besorgte Bürger passen sich einander an

Schaut man sich aktuell in Foren und sozialen Medien um, kann man feststellen, dass sich Rechtsextreme und "besorgte Bürger" aus der Mitte der Gesellschaft längst aneinander anpassen.


also wer meint wesentlich zur Entschärfung und/oder zukünftigen Lösung beizutragen indem einseitig polarisiert und bei geringstem Verdacht Rechts-Extremismus zugeschrieben wird - hilft jetzt bzgl. der Situation wie genau ?!

Ich behaupte das hilft gar nicht - es ist höchstens ein Beitrag zur weiteren Radikalisierung.


Eins der besten Beispiele dafür ist die liebe Jutta: deren wichtigstes Anliegen bzgl. TTIP scheint (lt.Facebook) zu sein, dass da Unmengen Rechtsradikaler bei Gegendemos mitlaufen und sich nicht genug davon distanziert würde. Und natürlich die Verbalattacken gegen ihren "Intimfeind" KenFM. Welch essentiell wichtiger gesellschaftspolitischer Links-Beitrag !

Vielleicht versuchst du mal zu skizzieren inwieweit die Lage der Flüchtlinge sich verbessert und entspannt, wenn alle in D nur sozial-romantisch freundlich sind und es keine Hass/Angst/Feindlichkeit/Extremismus/wasweissich gegen Flüchtlinge gäbe, jedoch die Politik gleich chaotisch unorientiert bliebe.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#2025480) Verfasst am: 13.10.2015, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte zudem nochmals auf den Parallelthread zur Pegida im Unterforum: "Kultur und Gesellschaft" verweisen.
Noch vor 10 Jahren hätten die Rattenfänger rund um Hogesa, Pegida, ProKöln und wie sie alle heißen, in einer Landeshauptstadt vllt. gerade mal 50 bis 100 Hanseln versammeln können und wären alsdann vom Acker gejagt worden, nachdem man die soziale Spaltung der 90´er Jahre erst hinter sich gelassen glaubte. Nunmehr wird man den Eindruck nicht los, dass das Problem gar nicht gelöst werden konnte, sondern nur unterdrückt wurde.

Aber das politische Klima hat sich, nicht zuletzt aufgrund der Politik der vergangenen Jahre und Regierungen sowie ihrer populistisch hetzenden Sprachrohre und Medien zuerst fast unmerklich, nach und nach aber grundsätzlich, wieder in die Richtung der 90´er geändert.

Zudem treten immer mehr die Spaltung der Gesellschaft in arm und reich, wie auch die gezielt kolportierte Zulässigkeit von Gewalt gegenüber politischen Feinden unter Missachtung der eigenen demokratischen Wertvorstellungen unserer Staaten in den Fokus einer nicht zuletzt dank Internet immer breiter (teils des-)informierten Gesellschaft. Auch die dem Anschein nach offensichtlich bewusste Entfernung der regierenden Parteien und Führungspersönlichkeiten von einerseits ihrer jeweiligen Partei-Basis, andererseits ihrer Wählerschaft, bringt diese Entwicklung voran. Noch dazu sinkt das Vertrauen in die gesamte demokratische Struktur äquivalent zur empfundenen "Ungerechtigkeits- und Verblödungspolitik" und dem vermittelten Ohnmachtsgefühl gegenüber diesen politischen Kampagnen.
Stärkung von Wirtschaft und Kapital auf Kosten der sich immer mehr schmälernden sozialen Strukturen bedingt aber auch geradezu das gesellschaftliche Auseinanderdriften. Der Kitt, der das gesellschaftliche System zusammenhält bröckelt.

Wie schon immer, werden dann einfache Antworten zur Lösung komplexer Probleme und Situationen bevorzugt bedient, was wiederum den rechts-populistischen Parteien Zulauf beschert und die soziale Spaltung noch mehr forciert.

Ein politischer Paradigmenwechsel scheint einziger Ausweg. Aber gerade dieser wäre so ziemlich das komplizierteste und wiederum nur gegen den immensen Widerstand der führenden Politik und Wirtschaft durchsetzbare Mittel, womit auch klar ist, wem die gesellschaftliche Spaltung am meisten nutzt.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2025487) Verfasst am: 13.10.2015, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:

Vielleicht versuchst du mal zu skizzieren inwieweit die Lage der Flüchtlinge sich verbessert und entspannt, wenn alle in D nur sozial-romantisch freundlich sind und es keine Hass/Angst/Feindlichkeit/Extremismus/wasweissich gegen Flüchtlinge gäbe, jedoch die Politik gleich chaotisch unorientiert bliebe.


äh..ernsthaft?

Wie wäre es mit, dass man nicht mehr um Leib, Leben oder körperliche Unversehrtheit fürchten muss?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21799

Beitrag(#2025491) Verfasst am: 13.10.2015, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:

Vielleicht versuchst du mal zu skizzieren inwieweit die Lage der Flüchtlinge sich verbessert und entspannt, wenn alle in D nur sozial-romantisch freundlich sind und es keine Hass/Angst/Feindlichkeit/Extremismus/wasweissich gegen Flüchtlinge gäbe, jedoch die Politik gleich chaotisch unorientiert bliebe.

äh..ernsthaft?

Wie wäre es mit, dass man nicht mehr um Leib, Leben oder körperliche Unversehrtheit fürchten muss?

Also ich war davon ausgegangen, dass die Frage, "inwieweit die Lage" von Leuten "sich verbessert und entspannt", wenn es "keine Hass/Angst/Feindlichkeit/Extremismus/wasweissich" gegen sie mehr gäbe, eine rhetorische Frage ist. Weil, ist ja offensichtlich, nicht? Ernsthaft kann man so was doch gar nicht fragen.
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2025497) Verfasst am: 13.10.2015, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:

Vielleicht versuchst du mal zu skizzieren inwieweit die Lage der Flüchtlinge sich verbessert und entspannt, wenn alle in D nur sozial-romantisch freundlich sind und es keine Hass/Angst/Feindlichkeit/Extremismus/wasweissich gegen Flüchtlinge gäbe, jedoch die Politik gleich chaotisch unorientiert bliebe.


äh..ernsthaft?

Wie wäre es mit, dass man nicht mehr um Leib, Leben oder körperliche Unversehrtheit fürchten muss?


dass man sowas unter dem Gesichtspunkt "linksextremer Realitätsverschiebung" nicht ernsthaft fragen kann ist mir schon klar zwinkern

Und das brennende reale Problem ist auch, dass Flüchtlinge in D sich enormen Ängsten um Leib, Leben oder körperliche Unversehrtheit durch die rechtsradikalen Horden ausgesetzt sehen Pillepalle

wieviele tote Flüchtlinge gab's durch Rechtsradikale in D nochmal ? Und wieviele sind hingegen im Mittelmeer ersoffen, was über längere Zeit kaum wen kümmerte ?

Es wäre ja auch gar keiner dort ertrunken wenn nur in D alle freundlich, erwartungsfroh gewesen wären und es gar keine Rechtsextremisten gäbe - so einfach ist das alles Mit den Augen rollen


http://www.zeit.de/gesellschaft/2015-08/rechte-gewalt-fluechtling-sachsen-pegida

Zitat:
Lässt sich Gewalt gegen Flüchtlinge bekämpfen? Nur, wenn man die abgehängten Täter integriert, sagt der Kriminologe Thomas Galli, der zwei sächsische Gefängnisse leitet.

[...]
Bei der Beantwortung könnten drei Erkenntnisse aus der Forschung über den Umgang mit Gewalttätern helfen, die bislang im öffentlichen Diskurs kaum vorkommen.


und insbesondere das trifft 1:1 auf einige Forenschreiber hier zu:
Zitat:
Die Politik jenseits der Rechten profitiert, so paradox es erscheinen mag, in erheblichem Umfang von rechter Gewalt. Wenn auch sicherlich, ohne es zu wollen. Für Parteien außerhalb der Regierungsverantwortung ist es vergleichsweise leicht, politisch gegen Rechtsradikale zu punkten. Es ist leicht, das Verhalten der Rechten als unmenschlich zu entlarven. Die gedankliche und argumentative Arbeit, die dafür geleistet werden musste, ist allerdings längst erbracht, ohne dass sich damit etwas zum Besseren gewendet hätte.
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2025502) Verfasst am: 13.10.2015, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Mad Magic hat folgendes geschrieben:
Wo wir gerade bei Gesetzen und Paragraphen sind...

Da hat wohl jemand Merkel und Maziere wegen Einschleusens von Ausländern angezeigt.


das könnte auch noch "lustig" werden:
http://www.jura.uni-passau.de/putzke/aktuelles/

Zitat:
Unterm Strich ergibt sich folgendes Bild: Solange Ausländer sich strafbar machen, wenn sie unerlaubt in die Bundesrepublik Deutschland einreisen, ist die Strafbarkeit auch bei all jenen gegeben, die dazu Hilfe leisten. Dazu gehören Zugführer, die wissentlich Flüchtlinge über die Grenze transportieren, möglicherweise aber auch die deutsche Bundeskanzlerin, die mit ihrem Verhalten jedenfalls ab dem 5. September 2015 die unerlaubte Einreise aktiv gefördert hat und es aktuell unterlässt, sie zu unterbinden.

Ich sage mitnichten, dass ich das Ergebnis für richtig halte. Eine strafrechtliche Betrachtung ändert nichts daran, dass Flüchtlingen geholfen werden muss – freilich im Einklang mit geltendem Recht. Notfalls muss man es ändern. Mir geht es allein darum, auf die widersprüchliche Rechtsanwendung hinzuweisen. Es bedarf dringend einer Reform des Aufenthaltsrechts. Dass Flüchtlinge sich in der Regel strafbar machen, wenn sie in Deutschland unerlaubt einreisen, um Asyl zu beantragen, ist kein Zustand, mit dem man sich abfinden sollte. – Von Strafanzeigen gegen die Bundeskanzlerin halte ich übrigens nichts.

Nachtrag: Wer übrigens glaubt, meine Ausführungen als Plädoyer für eine Strafbarkeit von Flüchtlingen oder für Strafanzeigen gegen Angela Merkel und Zugführer verstehen zu können, hat die Stoßrichtung meines Beitrags entweder nicht erkannt oder (möglicherweise bewusst) gründlich missverstanden.


Zuletzt bearbeitet von Er_Win am 13.10.2015, 17:07, insgesamt einmal bearbeitet
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21799

Beitrag(#2025503) Verfasst am: 13.10.2015, 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:

Vielleicht versuchst du mal zu skizzieren inwieweit die Lage der Flüchtlinge sich verbessert und entspannt, wenn alle in D nur sozial-romantisch freundlich sind und es keine Hass/Angst/Feindlichkeit/Extremismus/wasweissich gegen Flüchtlinge gäbe, jedoch die Politik gleich chaotisch unorientiert bliebe.


äh..ernsthaft?

Wie wäre es mit, dass man nicht mehr um Leib, Leben oder körperliche Unversehrtheit fürchten muss?

dass man sowas unter dem Gesichtspunkt "linksextremer Realitätsverschiebung" nicht ernsthaft fragen kann ist mir schon klar zwinkern

Es ist "linke Realitätsverschiebung", wenn man feststellt, dass es eine Verbesserung der Lage von Leuten wäre, wenn es "keine Hass/Angst/Feindlichkeit/Extremismus/wasweissich" gegen sie gäbe? Aha.
In welcher Realität ist es denn für die Lage von Leuten egal, ob es "Hass/Angst/Feindlichkeit/Extremismus/wasweissich" gegen sie gibt oder nicht?

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Und das brennende reale Problem ist auch, dass Flüchtlinge in D sich enormen Ängsten um Leib, Leben oder körperliche Unversehrtheit durch die rechtsradikalen Horden ausgesetzt sehen Pillepalle

Selbstverständlich ist das ein Problem. Und zwar in der Tat ein brennendes, und das, wie du sehr gut weißt, nicht nur im übertragenen Sinne.

Er_Win hat folgendes geschrieben:
wieviele tote Flüchtlinge gab's durch Rechtsradikale in D nochmal ?

Dass bei den letzten Brandanschlägen, die sich - wie der zuletzt hier diskutierte - auch gegen bewohnte Häuser gerichtet haben, niemand gestorben ist, ist wohl nur ein glücklicher Zufall. Soll man jetzt sagen: "Hey, haben doch noch immer alle aus den brennenden Häusern rausrennen können! Die müssen sich doch echt keine Sorgen um ihre körperliche Unversehrtheit machen!"?
Das Pillepalle kannst du dafür gerne zurückhaben.

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Und wieviele sind hingegen im Mittelmeer ersoffen, was über längere Zeit kaum wen kümmerte ?

Warum stellst du diese beiden schrecklichen Dinge hier gegeneinander? Kann man etwa nicht sowohl gegen Hass und Hetze hier als auch gegen die Tragödoen bei der Flucht etwas tun wollen?

Sind nicht im Gegenteil die Leute, die sich hier gegen Hass gegen Flüchtlinge engagieren, wahrscheinlich dieselben, die auch dafür sorgen wollen, dass Flüchtlinge nicht mehr auf so unsichere Wege zurückgreifen müssen? Und sind nicht wahrscheinlich ebenso die Brandstifter und ihre Unterstützer auch diejenigen, denen die Tragödien bei der Flucht egal sind bzw. die sich zynisch darüber freuen?

Er_Win hat folgendes geschrieben:
http://www.zeit.de/gesellschaft/2015-08/rechte-gewalt-fluechtling-sachsen-pegida

Zitat:
Lässt sich Gewalt gegen Flüchtlinge bekämpfen? Nur, wenn man die abgehängten Täter integriert, sagt der Kriminologe Thomas Galli, der zwei sächsische Gefängnisse leitet.

[...]
Bei der Beantwortung könnten drei Erkenntnisse aus der Forschung über den Umgang mit Gewalttätern helfen, die bislang im öffentlichen Diskurs kaum vorkommen.


und insbesondere das trifft 1:1 auf einige Forenschreiber hier zu:
Zitat:
Die Politik jenseits der Rechten profitiert, so paradox es erscheinen mag, in erheblichem Umfang von rechter Gewalt. Wenn auch sicherlich, ohne es zu wollen. Für Parteien außerhalb der Regierungsverantwortung ist es vergleichsweise leicht, politisch gegen Rechtsradikale zu punkten. Es ist leicht, das Verhalten der Rechten als unmenschlich zu entlarven. Die gedankliche und argumentative Arbeit, die dafür geleistet werden musste, ist allerdings längst erbracht, ohne dass sich damit etwas zum Besseren gewendet hätte.

Du machst gerade wieder Torpfostenverschieberei.
Du hast nicht gefragt: "Was sollte die Politik gegen rechte Gewalt tun?" Oder: "Was sollte die Politik außerdem zur Verbesserung der Lage der Flüchtlinge tun?"

Du hast einfach gefragt: "[...] inwieweit die Lage der Flüchtlinge sich verbessert und entspannt, wenn alle in D nur sozial-romantisch freundlich sind und es keine Hass/Angst/Feindlichkeit/Extremismus/wasweissich gegen Flüchtlinge gäbe" - und diese Frage ist, wenn ernst gemeint, einfach unglaublich dumm und zynisch, weil sie impliziert, es wäre für die Lage von Flüchtlingen einfach egal, ob es Hass, Hetze und Gewalt gegen sie gibt oder nicht.

Dass es, wenn es diese Hetze nicht gäbe, immer noch eine Menge mehr gäbe, was die Politik tun müsste, ist völlig richtig und würde wohl auch kaum einer derjenigen, die sich gegen den Hass aussprechen, bestreiten. Das hast du aber einfach nicht gefragt.
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21799

Beitrag(#2025504) Verfasst am: 13.10.2015, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Mad Magic hat folgendes geschrieben:
Wo wir gerade bei Gesetzen und Paragraphen sind...

Da hat wohl jemand Merkel und Maziere wegen Einschleusens von Ausländern angezeigt.


das könnte auch noch "lustig" werden:
http://www.jura.uni-passau.de/putzke/aktuelles/

Aus dem Link:
Zitat:
Nachtrag: Wer übrigens glaubt, meine Ausführungen als Plädoyer für eine Strafbarkeit von Flüchtlingen oder für Strafanzeigen gegen Angela Merkel und Zugführer verstehen zu können, hat die Stoßrichtung meines Beitrags entweder nicht erkannt oder (möglicherweise bewusst) gründlich missverstanden.

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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2025505) Verfasst am: 13.10.2015, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:

Vielleicht versuchst du mal zu skizzieren inwieweit die Lage der Flüchtlinge sich verbessert und entspannt, wenn alle in D nur sozial-romantisch freundlich sind und es keine Hass/Angst/Feindlichkeit/Extremismus/wasweissich gegen Flüchtlinge gäbe, jedoch die Politik gleich chaotisch unorientiert bliebe.


äh..ernsthaft?

Wie wäre es mit, dass man nicht mehr um Leib, Leben oder körperliche Unversehrtheit fürchten muss?


dass man sowas unter dem Gesichtspunkt "linksextremer Realitätsverschiebung" nicht ernsthaft fragen kann ist mir schon klar zwinkern

Und das brennende reale Problem ist auch, dass Flüchtlinge in D sich enormen Ängsten um Leib, Leben oder körperliche Unversehrtheit durch die rechtsradikalen Horden ausgesetzt sehen Pillepalle [...]


Irgendetwas stimmt doch nciht mit dir?
Wie kann man denn bitte so einen Unfug schreiben?

Natürlich vberbessert sich die Situation von Flüchtlingen in einem Land, wenn es erstmal keinen Hass gegen sie gibt.

Warum muss man überhaupt darüber diskutieren? Argh

Edit: ich sehe tillich hat scih dem angenommen dir in diesem Fall ausführlicher zu antworten. Hätten deine Ausführungen und Absurditäten eigentlich nicht verdient.
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2025508) Verfasst am: 13.10.2015, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Selbstverständlich ist das ein Problem. Und zwar in der Tat ein brennendes, und das, wie du sehr gut weißt, nicht nur im übertragenen Sinne.

Er_Win hat folgendes geschrieben:
wieviele tote Flüchtlinge gab's durch Rechtsradikale in D nochmal ?

Dass bei den letzten Brandanschlägen, die sich - wie der zuletzt hier diskutierte - auch gegen bewohnte Häuser gerichtet haben, niemand gestorben ist, ist wohl nur ein glücklicher Zufall. Soll man jetzt sagen: "Hey, haben doch noch immer alle aus den brennenden Häusern rausrennen können! Die müssen sich doch echt keine Sorgen um ihre körperliche Unversehrtheit machen!"?
Das Pillepalle kannst du dafür gerne zurückhaben.


Natürlich ist jeder Einzelfall auch ein Problem ! Genauso wie die >20000 sonstigen Brandstiftungen lt. Kriminalstatistik.

*i-on
Also was vordringlich machen? Ich glaub' der Vorschlag kam hier schon mal: Überwachungskameras an allen Flüchtlingsquartieren und/oder Polizeischutz.

Und - das ist überhaupt das wichtigste - akribisch alles irgendwie rechtsradikal sein könnende "aufdecken", ausgrenzen und im Internet "an den Pranger" stellen. Insbesondere bei Menschen die sich dadurch ungerechtfertigt diffamiert fühlen, darf man nicht nachlassen ihre rechtsradikale Gesinnung doch noch herauszuarbeiten.

So gelingt es gesellschaftliche Spaltungstendenzen zu bekämpfen und den Flüchtlingen effektiv zu helfen !
*i-off


Scheinbar war das unverständlich:
Zitat:
... ist es vergleichsweise leicht, politisch gegen Rechtsradikale zu punkten. Es ist leicht, das Verhalten der Rechten als unmenschlich zu entlarven. Die gedankliche und argumentative Arbeit, die dafür geleistet werden musste, ist allerdings längst erbracht, ohne dass sich damit etwas zum Besseren gewendet hätte.


Denn diese Priorisierung, die ich für völligen Quatsch halte - insbesondere da ihr Effekt negativ im Sinne Förderung radikaler Elemente wirkt, kommt ja hier auch wieder zum Ausdruck:

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Du hast einfach gefragt: "[...] inwieweit die Lage der Flüchtlinge sich verbessert und entspannt, wenn alle in D nur sozial-romantisch freundlich sind und es keine Hass/Angst/Feindlichkeit/Extremismus/wasweissich gegen Flüchtlinge gäbe" - und diese Frage ist, wenn ernst gemeint, einfach unglaublich dumm und zynisch, weil sie impliziert, es wäre für die Lage von Flüchtlingen einfach egal, ob es Hass, Hetze und Gewalt gegen sie gibt oder nicht.

Dass es, wenn es diese Hetze nicht gäbe, immer noch eine Menge mehr gäbe, was die Politik tun müsste, ist völlig richtig und würde wohl auch kaum einer derjenigen, die sich gegen den Hass aussprechen, bestreiten. Das hast du aber einfach nicht gefragt.


Gefragt nicht explizit - aber das sollte aus dem Kontext schon hervorgehen. Ja, wann wird dann (hier) über konstruktive Möglichkeiten statt über auszugrenzende "pöhse rechtsradikale Massen" etwas gepostet ?


Und lieben dank für die Zuschreibung ich sei wg. der Frage: "unglaublich dumm und zynisch" weil mir "die Lage von Flüchtlingen einfach egal" sei, soviel aktive Flüchtlingshilfe hätte ich von dir gar nicht erwartet. Geschätzt hast du mit dieser tollen und wichtigen Feststellung jetzt die Lage von mindestens 10000 Flüchtlingen wesentlich verbessert zynisches Grinsen
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46342
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2025509) Verfasst am: 13.10.2015, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:


Scheinbar war das unverständlich:


Unverständlichkeit läßt sich vermeiden, indem man kurze, verständliche Sätze schreibt.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#2025510) Verfasst am: 13.10.2015, 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

Dann will ich mich mal trotzdem den verschobenen Torpfosten wieder an seinen Fleck schieben (betrifft ja auch, was danach noch kam):
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:

Vielleicht versuchst du mal zu skizzieren inwieweit die Lage der Flüchtlinge sich verbessert und entspannt, wenn alle in D nur sozial-romantisch freundlich sind und es keine Hass/Angst/Feindlichkeit/Extremismus/wasweissich gegen Flüchtlinge gäbe, jedoch die Politik gleich chaotisch unorientiert bliebe.


äh..ernsthaft?

Wie wäre es mit, dass man nicht mehr um Leib, Leben oder körperliche Unversehrtheit fürchten muss?


dass man sowas unter dem Gesichtspunkt "linksextremer Realitätsverschiebung" nicht ernsthaft fragen kann ist mir schon klar zwinkern

Und das brennende reale Problem ist auch, dass Flüchtlinge in D sich enormen Ängsten um Leib, Leben oder körperliche Unversehrtheit durch die rechtsradikalen Horden ausgesetzt sehen Pillepalle

wieviele tote Flüchtlinge gab's durch Rechtsradikale in D nochmal ? Und wieviele sind hingegen im Mittelmeer ersoffen, was über längere Zeit kaum wen kümmerte ?

Es wäre ja auch gar keiner dort ertrunken wenn nur in D alle freundlich, erwartungsfroh gewesen wären und es gar keine Rechtsextremisten gäbe - so einfach ist das alles Mit den Augen rollen


http://www.zeit.de/gesellschaft/2015-08/rechte-gewalt-fluechtling-sachsen-pegida

Zitat:
Lässt sich Gewalt gegen Flüchtlinge bekämpfen? Nur, wenn man die abgehängten Täter integriert, sagt der Kriminologe Thomas Galli, der zwei sächsische Gefängnisse leitet.

[...]
Bei der Beantwortung könnten drei Erkenntnisse aus der Forschung über den Umgang mit Gewalttätern helfen, die bislang im öffentlichen Diskurs kaum vorkommen.


und insbesondere das trifft 1:1 auf einige Forenschreiber hier zu:
Zitat:
Die Politik jenseits der Rechten profitiert, so paradox es erscheinen mag, in erheblichem Umfang von rechter Gewalt. Wenn auch sicherlich, ohne es zu wollen. Für Parteien außerhalb der Regierungsverantwortung ist es vergleichsweise leicht, politisch gegen Rechtsradikale zu punkten. Es ist leicht, das Verhalten der Rechten als unmenschlich zu entlarven. Die gedankliche und argumentative Arbeit, die dafür geleistet werden musste, ist allerdings längst erbracht, ohne dass sich damit etwas zum Besseren gewendet hätte.

Damit, dass der argumentativen Arbeit keine gesellschaftspolitische (Auf-)Arbeit(-ung) folgt, kann man ja als Zentralpartei sehr gut am rechten Rand Stimmen fischen.

Und dadurch, dass die nicht praktizierte Strafverfolgung der mit rechter Ideologie infizierten und kooperativen Strafverfolgungs- und Schutzbehörden die Instrumentalisierung rechter Gewalt erst überhaupt möglich macht und ihr dient, ist ein weiterer Punkt.

Und damit ist der Punkt über die außerhalb der Regierungsverantwortung stehenden Parteien wirkungsvoll widerlegt. Sind doch gerade die in den letzten Jahrzehnten regierenden neoliberalen Parteien aller Schattierungen auf nützliche rechte Idioten angewiesen, denen man, wenn es ins Konzept passt, Paroli bietet, die man jedoch, wenn es nutzt, nicht nur gewähren lässt, sondern sie aktiv durch Verhinderung von Strafverfolgung schützt.

Erst jetzt wird wieder am Fall des NSU und der Kriminalisierung von linker Gegenwehr gegen den rechten Mob auf den Straßen die Gefahr deutlich, die von einem nach links repressiv auftretenden Staat, welcher gleichzeitig rechts oft ein Auge zudrückt, mehr als deutlich.
Und wenn dann alles nix hilft, fährt man mediale Kampagnen gegen eine herbeifantasierte Querfront, die man nicht nur selbst erfindet, sondern auch zugleich fördert, indem man jegliche Kritik in diese Wischiwaschi-Ecke schiebt.

Die einstmals existierenden Friedensaktionen/-initiativen zwischen Gewerkschaften, linken Parteien und Bürgerinitiativen hat man ja bereits dadurch konterkariert und setzte mit der Einführung des "War on Terror" gleich noch eins oben auf, damit jegliche Kritik als systemfeindlich und damit antidemokratisch diffamiert werden konnte und fortgesetzt auch immer noch werden kann.

Dass es aber eben jener "War on Terror" ist, der den Hass überhaupt erst weiter schürt und die damit verbundenen Militäraktionen überhaupt erst zu solchen Flüchtlingsbewegungen führen, verdrängt man nur all zu gern. Im Gegenteil. Man macht gleich noch weitere Fronten innerhalb Europas auf, um die nächste Region zu destabilisieren und damit im Wirtschaftskrieg auszuschalten. Europa beschäftigt sich mit sich selbst und im Rahmen seiner Vasallentreue durch das NATO-Bündnis auch gleich noch um alle möglichen anderen Regionen, indem es das mit dem Arsch hinten kaputt macht, was es vorn gerade versucht hatte aufzubauen. Asien, allen voran China und Indien, wird wirtschaftlich, aber vor allem fiskalisch destabilisiert und Russland, der einstige Gegenpart Nr. 1, zu einem neuen Wettrüsten angehalten, um seine Einflusssphäre nicht schrumpfen zu lassen.
Afrika und Lateinamerika haben ihre eigenen Probleme, die kommen auch erst mal nicht aus ihrer Ecke, schon weil es dort kein gleichgerichtetes Handeln gibt, worüber selbst BRICS nicht hinwegtäuschen kann und damit funktioniert ja weiter alles wunderbar für Mr. Right.

Fazit: Selbst wenn all diese Dinge parallel existieren, ist es dem Flüchtling egal, ob er im Mittelmeer ersaufen gelassen wird, an der Festungsmauer Europas im Stacheldraht verreckt oder dann endlich hier angekommen, durch Grenzbeamte misshandelt, eingesperrt, kriminalisiert und letztendlich in seine Heimatschlachtbank zurückgeschoben wird oder aber ein paar rechte Spacken ihn in seinem Wohnheim bei lebendigen Leib grillen.
Der Flüchtling - und zwar jeder einzelne davon - hat also nur die eine Hoffnung all diesen Umständen zu entkommen. Und das wiederum ist sein Recht - Menschenrecht, so abstrakt es auch von Juristen betrachtet, von rechten Schlägern missachtet und von der Politik mit Füßen getreten wird. Und dafür kämpfen, argumentieren und helfen dümmliche Gutmenschen auf der ganzen Welt sich den Arsch ab, nur um dafür ihrerseits Verachtung zu erfahren.
Aber es hat sich noch etwas geändert (bei denen, mit denen ich Kontakt habe und die diese Anliegen teilen) - es perlt mittlerweile ab. Es macht, ganz im Gegenteil, sogar stolz und erzeugt Selbstachtung gegenüber Dampfplauderern und menschenverachtenden Geiferern, wie der erst kürzlich hier entfernten x-ten Version eines Vollbernds.

Ja, es hat mir Befriedigung verschafft, der syrischen Familie in unserem Nachbarort Spielzeug und Einrichtungsgegenstände für ihre 3 Kinder und die Wohnung zu schenken. Auch ohne die leuchtenden Kinderaugen zu sehen oder dafür Ehrungen im Gemeinderat zu erhalten oder auch nur aus Dankbarkeit auf eine Tasse Tee eingeladen zu werden. Nein, denn das alles habe ich eh nicht gewollt. Es hat mich einfach zufrieden gemacht, diesen Leuten ein Signal zu geben, dass ich sie nicht dafür verachte und diskriminiere, dass sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben um sich hierher zu retten. Dieses Signal ist mir einerseits vom rein persönlich-moralischen, als auch vom mit Abstand betrachten gesellschaftlichen Standpunkt ein besonderes Anliegen, was keine noch so verklausulierte Abwertung gegenüber denen oder mir anzufechten in der Lage ist.
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Er_Win
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Beitrag(#2025511) Verfasst am: 13.10.2015, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:

Warum muss man überhaupt darüber diskutieren? Argh


*mühsam - du liest/verstehst/konstruierst vermutlich auch bei Wiederholung des Links wieder was anderes oder liest ihn gar nicht...

http://www.zeit.de/gesellschaft/2015-08/rechte-gewalt-fluechtling-sachsen-pegida

Zitat:
Dass es unerlässlich ist, Flüchtlinge vor Gewalt zu schützen und ihnen menschenwürdige Lebensbedingungen bei uns zu ermöglichen, steht außer Frage. Auch ist es wichtig, Solidarität mit ihnen zu zeigen, sich auch öffentlich gegen rechte Stimmungsmache zu positionieren und über rechte Gewalt in den Medien zu berichten. Doch wenn man bedenkt, dass die Ursache für die Gewalt nicht die rassistische Überzeugung der Täter ist, sondern ihre Frustration, dann greift auch die Rhetorik gegen rechts zu kurz.

[...]
Diese psychosozialen Mechanismen sind auch bei Gewalt gegenüber Ausländern zu beobachten. Flüchtlinge werden vor allem deshalb ausgewählt, weil sie vergleichsweise schutzlose Opfer sind und weil Gewalt gegen sie in einer rechten Ideologie sich selbst und anderen gegenüber als eine Art "Notwehr" begründet werden kann. Derartige Gewalt hat also ihren Ursprung meist gerade nicht in einer real empfundenen Sorge und in wirklichem Hass auf Ausländer.

[...]
Es gibt neben den Rechten selbst aber auch viele mittelbare Nutznießer, die ebenso einbezogen werden müssen. Die Politik jenseits der Rechten profitiert, so paradox es erscheinen mag, in erheblichem Umfang von rechter Gewalt. Wenn auch sicherlich, ohne es zu wollen. Für Parteien außerhalb der Regierungsverantwortung ist es vergleichsweise leicht, politisch gegen Rechtsradikale zu punkten. Es ist leicht, das Verhalten der Rechten als unmenschlich zu entlarven. Die gedankliche und argumentative Arbeit, die dafür geleistet werden musste, ist allerdings längst erbracht, ohne dass sich damit etwas zum Besseren gewendet hätte.
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Beitrag(#2025520) Verfasst am: 13.10.2015, 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Natürlich ist jeder Einzelfall auch ein Problem !

Die Brandstiftungen an Flüchtlingsunterkünften sind keine "Einzelfälle", und auch das weißt du wieder ganz genau. Aber schön, dass du - im Gegensatz zu oben - immerhin einräumst, dass das doch ein Problem ist.

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Natürlich ist jeder Einzelfall auch ein Problem ! Genauso wie die >20000 sonstigen Brandstiftungen lt. Kriminalstatistik.

Nein, nicht genau so.

Erstens nicht, weil von den über 20 000 Fällen von Brandstiftung der allergrößte Teil keine "schwere Brandstiftung" sind. Das sind nur <2600. Brandstiftung bei Wohngebäuden, also auch Flüchtlingsunterkünnften, sind aber immer "schwere Brandstiftung" - dh der weit überwiegende Teil deiner Vergleichszahl ist vom Schweregrad gar nnicht mit den Brandstiftungen an Flüchlingsheimen vergleichbar. Man sieht, dass die Brandstiftungen an Flüchtlingsheimen - allein im ersten Halbjahr 2015 schon 200 - einen erheblichen Anteil ausmachen.

Zweitens nicht, weil die übrigen schweren Brandstiftungen nicht dem Ziel der Vertreibung einer unerwünschten Minderheit dienen, sprich kein fremdenfeindlicher Terror sind.

Du verharmlost das also schon wieder doppelt.

Zitat:
Und - das ist überhaupt das wichtigste - akribisch alles irgendwie rechtsradikal sein könnende "aufdecken", ausgrenzen und im Internet "an den Pranger" stellen. Insbesondere bei Menschen die sich dadurch ungerechtfertigt diffamiert fühlen, darf man nicht nachlassen ihre rechtsradikale Gesinnung doch noch herauszuarbeiten.

Ob Leute sich "ungerechtfertigt diffamiert fühlen", ist mir ehrlich gesagt scheißegal. Es gibt genug Leute, die sinngemäß sagen: "Ja, ich kann Ausländer nicht leiden und will keine Flüchtlnge hier haben, aber deswegen bin ich doch noch lange nicht rechtsradikal oder Rassist." Doch. Punkt.

Leute, die Probleme sehen, Angst vor Veränderungen haben, die Politi kritisieren usw. sind etwas anderes. Aber die stellen sich auch nicht krakeelend vor die Flüchtlingsheime. Ich weiß nicht mehr, wo ich den Vergleich gelesen habe (er ist jedenfalls nicht von mir): Leute, die die Familienpolitik kritisieren, tun das auch nicht, indem sie sich vor Kindergärten stellen und da Eltern und Kinder beschimpfen.

Er_Win hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Du hast einfach gefragt: "[...] inwieweit die Lage der Flüchtlinge sich verbessert und entspannt, wenn alle in D nur sozial-romantisch freundlich sind und es keine Hass/Angst/Feindlichkeit/Extremismus/wasweissich gegen Flüchtlinge gäbe" - und diese Frage ist, wenn ernst gemeint, einfach unglaublich dumm und zynisch, weil sie impliziert, es wäre für die Lage von Flüchtlingen einfach egal, ob es Hass, Hetze und Gewalt gegen sie gibt oder nicht.
Dass es, wenn es diese Hetze nicht gäbe, immer noch eine Menge mehr gäbe, was die Politik tun müsste, ist völlig richtig und würde wohl auch kaum einer derjenigen, die sich gegen den Hass aussprechen, bestreiten. Das hast du aber einfach nicht gefragt.

Gefragt nicht explizit - aber das sollte aus dem Kontext schon hervorgehen.

Tut mir Leid, dass ich mich mit dem beschäftigt hae, was du geschrieben hast, und nicht mit dem, was du nicht geschrieben hast. Mit den Augen rollen

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Ja, wann wird dann (hier) über konstruktive Möglichkeiten statt über auszugrenzende "pöhse rechtsradikale Massen" etwas gepostet ?

Er_Win hat folgendes geschrieben:
[...] soviel aktive Flüchtlingshilfe hätte ich von dir gar nicht erwartet. Geschätzt hast du mit dieser tollen und wichtigen Feststellung jetzt die Lage von mindestens 10000 Flüchtlingen wesentlich verbessert zynisches Grinsen

Was soll der Scheiß? Wir sind hier nun mal in einem Diskussionsforum. Da wird diskutiert. Die praktische Hilfe findet woanders statt. Ob und wie ich da etwas tue, davon hast du keinen Schimmer, und es geht dich einen Scheiß an.
Beinhalten denn deine Beiträge hier irgendwelche praktische Hilfe? Also.

-----------------------

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Und lieben dank für die Zuschreibung ich sei wg. der Frage: "unglaublich dumm und zynisch" weil mir "die Lage von Flüchtlingen einfach egal" sei,

Das ist Lügen mit verkürzten Zitaten.
a) Ich habe geschrieben, die Frage sei "unglaublich dumm und zynisch". Ob du dir diese Frage so sehr zu eigen machst, dass du meist, damit wärst du auch persönlich von der Bewertung betroffen, ist deine Sache. Ich hätte ja immer noch gehofft, die Frage sei einfach sehr verunglückte Rhetorik.

b) Ich habe nicht geschrieben, dir sei "die Lage von Flüchtlingen einfach egal", sondern es sei nach den Implikationen deiner Frage "für die Lage von Flüchtlingen einfach egal, ob es Hass, Hetze und Gewalt gegen sie gibt oder nicht". Und das ist so - wenn du danach fragst, wie sich die Abwesenheit von all dem positiv auf die Lage von Flüchtlingen auswirke, dann ist es einfach logische Voraussetzung der Frage, dass darin selbst noch keine positive Veränderung für ihre Lage bestehe.
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Beitrag(#2025521) Verfasst am: 13.10.2015, 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Warum muss man überhaupt darüber diskutieren? Argh


*mühsam - du liest/verstehst/konstruierst vermutlich auch bei Wiederholung des Links wieder was anderes oder liest ihn gar nicht...
[...]

Ja, unerhört. Auch Alchemist hat darauf geantwortet, was du selbst geschrieben hast, und nicht auf irgendwas, was auch noch irgendwo in einem Link drinsteht.

Du möchtest also lieber, dass das, was du selber schreibst, nicht so ganz ernst genommen wird?
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schtonk
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Beitrag(#2025523) Verfasst am: 13.10.2015, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Fremdenfeindlichkeit hat ihren Ursprung in Fremdenangst. Um diese zu überwinden, bedarf es einfach nur mehr Fremder um dieser Angst effektiv zu begegnen.


hast du irgendwelche (historischen) Belege, dass das so einfach jemals funktioniert hat
oder soziologische Untersuchungen die nahelegen, dass es funktionieren würde skeptisch

Ich vermute genau das Gegenteil dürfte/wird passieren:

In Giessen-Rödgen sollte dann die Angst nach deiner These bereits völlig überwunden sein

...

Deine Vermutung unterstreichst (oder belegst) du mit dem obigen Link. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen.
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schtonk
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Beiträge: 12078

Beitrag(#2025524) Verfasst am: 13.10.2015, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Fremdenfeindlichkeit hat ihren Ursprung in Fremdenangst. Um diese zu überwinden, bedarf es einfach nur mehr Fremder um dieser Angst effektiv zu begegnen.


hast du irgendwelche (historischen) Belege, dass das so einfach jemals funktioniert hat
oder soziologische Untersuchungen die nahelegen, dass es funktionieren würde skeptisch

Ich vermute genau das Gegenteil dürfte/wird passieren:

In Giessen-Rödgen sollte dann die Angst nach deiner These bereits völlig überwunden sein

...

Deine Vermutung unterstreichst (oder belegst) du mit dem obigen Link. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen.


Edith: Gerade erst gelesen:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
...
Sicher lernt man Vorurteile nur abzubauen indem man sich konkret mit Fremden und Fremdem konfrontiert und dabei positive Erfahrungen macht. Genau deshalb ist das "WIE" *imho wichtig, damit nicht (wie zB. in Giessen) ein gegenteiliger Effekt eintritt.
...

Welchen Effekt in Giessen meinst du?
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Beitrag(#2025533) Verfasst am: 13.10.2015, 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[
Du möchtest also lieber, dass das, was du selber schreibst, nicht so ganz ernst genommen wird?


ok dann etwas "deftiger": eine Ideologie die ihr Hauptaugenmerk darauf richtet Flüchtlinge in der Weise zu instrumentalisieren, dass der sicher zT. vorhandene "rechte Bodensatz" möglichst in Vereinnahmung durch Zuschreibung von Rechtsradikalität einer möglichst grossen Masse "moralisch" bekämpfbar und in der Gefährlichkeit hochstilisiert wird, leistet keinen wichtigen Beitrag zu einer besseren Flüchtlingspolitik und schon gar keinen zu einem Abbau irgendwelcher Vorurteile - eher im Gegenteil.

Und ich verharmlose - wie immer - und in der Darstellung "gegen rechts" wird nie übertreiben:
Zitat:
Leute, die Probleme sehen, Angst vor Veränderungen haben, die Politi kritisieren usw. sind etwas anderes. Aber die stellen sich auch nicht krakeelend vor die Flüchtlingsheime.


Ach jetzt sind die anders ... Am Kopf kratzen
Montagsdemos, KenFM nebst Fans, VT-Medien etc. sind doch alle rechtsextrem - also zumindest latent - und somit gefährlich und auszugrenzen... Schulterzucken

Diese und auch die sicher populistischen AfD'ler trifft man demnach permanent krakeelend vor Flüchtlingsheimen an.
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Beitrag(#2025539) Verfasst am: 13.10.2015, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
....
Diese und auch die sicher populistischen AfD'ler trifft man demnach permanent krakeelend vor Flüchtlingsheimen an.

Ja. Unter anderen/m, aber (um dem Genüge zu tun) sicher nicht alle...
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Beitrag(#2025549) Verfasst am: 13.10.2015, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:

Welchen Effekt in Giessen meinst du?


dass durch die grosse Flüchtlingsmenge in Rödgen die Ängste/Unsicherheitsgefühle der dortigen Einwohner zu- und nicht abnehmen.
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Beitrag(#2025552) Verfasst am: 13.10.2015, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Dann will ich mich mal trotzdem den verschobenen Torpfosten wieder an seinen Fleck schieben (betrifft ja auch, was danach noch kam):

[...]
Damit, dass der argumentativen Arbeit keine gesellschaftspolitische (Auf-)Arbeit(-ung) folgt, kann man ja als Zentralpartei sehr gut am rechten Rand Stimmen fischen.

Und dadurch, dass die nicht praktizierte Strafverfolgung der mit rechter Ideologie infizierten und kooperativen Strafverfolgungs- und Schutzbehörden die Instrumentalisierung rechter Gewalt erst überhaupt möglich macht und ihr dient, ist ein weiterer Punkt.

Und damit ist der Punkt über die außerhalb der Regierungsverantwortung stehenden Parteien wirkungsvoll widerlegt. Sind doch gerade die in den letzten Jahrzehnten regierenden neoliberalen Parteien aller Schattierungen auf nützliche rechte Idioten angewiesen, denen man, wenn es ins Konzept passt, Paroli bietet, die man jedoch, wenn es nutzt, nicht nur gewähren lässt, sondern sie aktiv durch Verhinderung von Strafverfolgung schützt.

Erst jetzt wird wieder am Fall des NSU und der Kriminalisierung von linker Gegenwehr gegen den rechten Mob auf den Straßen die Gefahr deutlich, die von einem nach links repressiv auftretenden Staat, welcher gleichzeitig rechts oft ein Auge zudrückt, mehr als deutlich.
Und wenn dann alles nix hilft, fährt man mediale Kampagnen gegen eine herbeifantasierte Querfront, die man nicht nur selbst erfindet, sondern auch zugleich fördert, indem man jegliche Kritik in diese Wischiwaschi-Ecke schiebt.

Die einstmals existierenden Friedensaktionen/-initiativen zwischen Gewerkschaften, linken Parteien und Bürgerinitiativen hat man ja bereits dadurch konterkariert und setzte mit der Einführung des "War on Terror" gleich noch eins oben auf, damit jegliche Kritik als systemfeindlich und damit antidemokratisch diffamiert werden konnte und fortgesetzt auch immer noch werden kann.

Dass es aber eben jener "War on Terror" ist, der den Hass überhaupt erst weiter schürt und die damit verbundenen Militäraktionen überhaupt erst zu solchen Flüchtlingsbewegungen führen, verdrängt man nur all zu gern. Im Gegenteil. Man macht gleich noch weitere Fronten innerhalb Europas auf, um die nächste Region zu destabilisieren und damit im Wirtschaftskrieg auszuschalten. Europa beschäftigt sich mit sich selbst und im Rahmen seiner Vasallentreue durch das NATO-Bündnis auch gleich noch um alle möglichen anderen Regionen, indem es das mit dem Arsch hinten kaputt macht, was es vorn gerade versucht hatte aufzubauen. Asien, allen voran China und Indien, wird wirtschaftlich, aber vor allem fiskalisch destabilisiert und Russland, der einstige Gegenpart Nr. 1, zu einem neuen Wettrüsten angehalten, um seine Einflusssphäre nicht schrumpfen zu lassen.
Afrika und Lateinamerika haben ihre eigenen Probleme, die kommen auch erst mal nicht aus ihrer Ecke, schon weil es dort kein gleichgerichtetes Handeln gibt, worüber selbst BRICS nicht hinwegtäuschen kann und damit funktioniert ja weiter alles wunderbar für Mr. Right.

Fazit: Selbst wenn all diese Dinge parallel existieren, ist es dem Flüchtling egal, ob er im Mittelmeer ersaufen gelassen wird, an der Festungsmauer Europas im Stacheldraht verreckt oder dann endlich hier angekommen, durch Grenzbeamte misshandelt, eingesperrt, kriminalisiert und letztendlich in seine Heimatschlachtbank zurückgeschoben wird oder aber ein paar rechte Spacken ihn in seinem Wohnheim bei lebendigen Leib grillen.
Der Flüchtling - und zwar jeder einzelne davon - hat also nur die eine Hoffnung all diesen Umständen zu entkommen. Und das wiederum ist sein Recht - Menschenrecht, so abstrakt es auch von Juristen betrachtet, von rechten Schlägern missachtet und von der Politik mit Füßen getreten wird. Und dafür kämpfen, argumentieren und helfen dümmliche Gutmenschen auf der ganzen Welt sich den Arsch ab, nur um dafür ihrerseits Verachtung zu erfahren.
Aber es hat sich noch etwas geändert (bei denen, mit denen ich Kontakt habe und die diese Anliegen teilen) - es perlt mittlerweile ab. Es macht, ganz im Gegenteil, sogar stolz und erzeugt Selbstachtung gegenüber Dampfplauderern und menschenverachtenden Geiferern, wie der erst kürzlich hier entfernten x-ten Version eines Vollbernds.

Ja, es hat mir Befriedigung verschafft, der syrischen Familie in unserem Nachbarort Spielzeug und Einrichtungsgegenstände für ihre 3 Kinder und die Wohnung zu schenken. Auch ohne die leuchtenden Kinderaugen zu sehen oder dafür Ehrungen im Gemeinderat zu erhalten oder auch nur aus Dankbarkeit auf eine Tasse Tee eingeladen zu werden. Nein, denn das alles habe ich eh nicht gewollt. Es hat mich einfach zufrieden gemacht, diesen Leuten ein Signal zu geben, dass ich sie nicht dafür verachte und diskriminiere, dass sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben um sich hierher zu retten. Dieses Signal ist mir einerseits vom rein persönlich-moralischen, als auch vom mit Abstand betrachten gesellschaftlichen Standpunkt ein besonderes Anliegen, was keine noch so verklausulierte Abwertung gegenüber denen oder mir anzufechten in der Lage ist.
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da ist viel dabei wo ich bedenkenlos zustimme bis auf die ersten Absätze mit den polarisierenden links/rechts-Ideologisierungen. Die politische "nützliche Idioten Suche" ist *imho keineswegs auf "rechts" beschränkt...
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Beitrag(#2025553) Verfasst am: 13.10.2015, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

Welchen Effekt in Giessen meinst du?


dass durch die grosse Flüchtlingsmenge in Rödgen die Ängste/Unsicherheitsgefühle der dortigen Einwohner zu- und nicht abnehmen.

Kann ich nicht erkennen. Wie kommst du darauf?
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Beitrag(#2025556) Verfasst am: 13.10.2015, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Er_Win hat folgendes geschrieben:
....
Diese und auch die sicher populistischen AfD'ler trifft man demnach permanent krakeelend vor Flüchtlingsheimen an.

Ja. Unter anderen/m, aber (um dem Genüge zu tun) sicher nicht alle...


ich meinte das jetzt aber schon so, dass die jeweiligen Initiatoren dieses aktiv fördern und begrüßen.

Nicht in dem Sinne dass auch Krakeeler sich als deren Sympathisanten bezeichnen. Gegen "unliebsamen" Zuspruch ist wenig Kraut gewachsen...
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Beiträge: 4482

Beitrag(#2025558) Verfasst am: 13.10.2015, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:

Kann ich nicht erkennen. Wie kommst du darauf?


*äääähm - wenn 2 gepostete links nicht reichen hilft ein 3. auch nicht Schulterzucken

Also werden das in Rödgen alles Rechtsradikale sein die jetzt in Presse/TV ihre vorurteilsgeleiteten Lügenmärchen verbreiten - undenkbar dass die bei Arachnophobie immer wirksame Konfrontationstherapie nicht bzw. "falsch" gewirkt hat ...
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Beitrag(#2025564) Verfasst am: 13.10.2015, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
...
da ist viel dabei wo ich bedenkenlos zustimme bis auf die ersten Absätze mit den polarisierenden links/rechts-Ideologisierungen. Die politische "nützliche Idioten Suche" ist *imho keineswegs auf "rechts" beschränkt...

Dass dir die Unterscheidung sowohl der Motivation, als auch der damit zusammenhängenden polarisierenden Begründungen aus deiner "neutralen" Sicht nicht behagt, heißt nicht, dass sie keinen Einfluss hat oder nicht existent ist. Diese politische Unterscheidung auch im Zusammenhang mit der wirtschaftspolitischen Ausrichtung unseres Staatswesens basiert auf dieser Unterscheidung und der diversifizierten Nützlichkeit.
Klar gibt es auch nützliche linke Idioten, aber in einem vollkommen anderen Kontext und für völlig andere politische Gegebenheiten. Soweit so schlecht.

zu der anderen Sache: Klar meintest du das anders - ich aber genau so wie es da steht und ich sehe in der AfD, neben der noch weiter rechts gelegenen Szene, einen Hauptinitiator für die Pegida und die anderen offen fremdenfeindlichen und rassistisch motivierten dididingsdadas sowie auch jeder Menge rechtsgerichteten Krawalls vor Flüchtlingsunterkünften.

Das hat nix mit Zuspruch von rechten Deppen zu tun, sondern der Anteil, wie auch die Verknüpfungen, wurde bereits im Pegidathread bis in die Führungsriege zutreffend verifiziert.
Nicht umsonst lege ich diesen Thread immer wieder wärmstens ans Herz. Der andere Nebenzweig, die fremdenfeindlich motivierten Katholiban wiederum, werden im Strang: "Kann man tiefer sinken..." als Zutat der gleichen braunen Ur-Suppe offengelegt.

Diese Richtungen gemeinsam gegen Flüchtlinge, Asylanten, Homos, Linksgrüne, etc, vereint semmelnd betrachten zu können, ist sehr interessant und aufschlussreich, gerade was personelle und/oder organisatorische Überschneidungen anbelangt.
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