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Unseliges Glockengebimmel, der Muezzinruf und andere religiöse Lärmquellen.
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Defätist
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#2032635) Verfasst am: 23.11.2015, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Auch hier wieder mein Vorwurf, dass eine Tradition unbegründeten rechtlichen Schutz genießt, welcher anderen Traditionen (ebenso unbegründet) verwehrt wird.

Vielleicht, weil das eine hier Tradition ist, und das andere nicht? Sehr glücklich

Ein auf die Örtlichkeit angewandter Zirkelschluss. Auch mal interessant.
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Schnabelix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.11.2015
Beiträge: 14

Beitrag(#2032664) Verfasst am: 23.11.2015, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bitte für den Fall um Nachsicht, falls folgend etwas angeführt sein sollte, daß zuvor bereits angebracht worden ist. `habe nur die letzte Seite dieses Threads überflogen.


Kurz wachsendes Gras gibt es. Habe bei einem kalifornischen Millionär eine Sorte gesehen, die quasi gekringelt wächst und einen weichen Flor ergibt auf dem es sich wunderbar federnd läuft. Aber die Sorte ist vermutlich teuer.


Vor Tagen erst sah ich eine Schlagzeile, in der behauptet wurde, es habe sich erwiesen, daß Lärm wenig Streß verursacht. Habe den Text nicht gelesen, weil es sich um bestellten Unfug handeln muß.


Der SPIEGEL hatte vor vielleicht 15 Jahren einen Artikel zur Sache, in dem festgehalten wurde, daß Lärm wohl erheblichen Schaden anrichtet, groß angelegte Untersuchungen dazu, wie sie zum Anlaß für Anträge zu regelnden Gesetzen nötig wären, jedoch von Industrielobbies international verhindert würden. Denn so etwas zöge kostspielige Maßnahmen nicht zur zum Schutz von Arbeitern, sondern auch von Produktionsanlagen umgebenden Wohnstätten nach sich.

Ich erinnere mich an eine Meldung, die sich für nicht Betroffene eher witzig ausnahm. Irgend ein Gericht hatte einer Moschee (erstmalig glaube ich fast) Muezzinrufe erlaubt. (´meine, es sei in Kassel gewesen, bin aber nicht sicher.) daraufhin waren andere vor Gericht gezogen und hatten sich ausgedungen, zeitgleich dagegen lärmen zu dürfen. Sie riefen dann durch Megaphone: "Es gibt keinen Gott!"


Zu asiatischer Rücksichtslosigkeit:

Bin selbst Musiker und höre eigentlich gern, wenn andere irgendwo spielen oder auch nur üben. Nur eben nicht täglich über Stunden mechanistisches Exerzieren immer gleicher Sequenzen durch koreanische Schüler von Konservatorien. Auch Sonntags morgens um 8. (In Korea gilt es Parvenüs als höchst schick, seine Kinder unter Zwang im mozartschen Alter anfangen und später in Europa klassische westliche Musik studieren zu lassen. Und deutsche Lehrer nehmen diese dann zu gern an, um sich bei Solokonzerten darin zu sonnen, was ihre frühen Semesterlinge technisch bereits so alles können.)

In Köln hatte ich solche Talente zu Nachbarn, die zu faul waren, Proberäume ihrer Konservatorien aufzusuchen, und gleichzeitig auch den freundlichsten Verständnis erheischenden Abbitten nicht zugänglich waren. Sie zwangen mich am Ende zu Vorgehen, daß sie veranlaßte, auszuziehen. Dann vermieteten sie an landsmännische Kommilitonen weiter, ohne denen zu sagen, daß in dem hellhörigen Gebäude Ungemach anstehen könnte. `weiß nicht mehr, ob es insgesamt 3 oder 4 Parteien dieser Art waren, die ich nacheinander aus derselben Wohnung scheuchen mußte.

In Berlin Kreuzberg wohnte ich im ersten Hinterhof an einer der laustesten Straßen der Stadt. Zugleich kam die akustische Beschaffenheit des Hofs einem Amphitheater gleich.
Einigermaßen Ruhe gab es erst, wenn das Tor geschlossen wurde, was um 22 Uhr erfolgen sollte. Doch gegen 11:00 pflegte ein Chinese einzukehren, der das Ding dann öffnete, um seinen Roller hereinzufahren, und das Tor dann grundsätzlich offen ließ. Dann ging er hinauf, oft um erst mal seine armen Tretminen zu verprügeln, die ihm vermutlich in die Bude pinkelten, und hernach warf er jede Nacht seinen Fernseher an, um bis morgens um 5:00 zuschaueranimierte Chinashows zu verfolgen. Seltsamer Weise stets bei offenem Fenster und bei voll aufgedrehter Glotze.

Der Mann verschloß sich über Jahre jedem guten Zureden (großes Indianerehrenwert: Anfangs über all Maßen freundlich angebracht), bis ihm klar wurde, wo der Hammer hängt (worauf er drohte, seine Triaden-Kumpel anzufordern. Ich ließ ihn dann sein Handy bedienen, ohne daß jemand aufschlagen mochte).
Danach war es nicht mehr nötig, Nachts hinunter zu laufen, um das Tor zu schließen, und die hysterischen Töne aus dem TV-Programm blieben hinter geschlossenem Fenster.

Gleich neben dem Tor gab es eine von Türken übernommene Bäckerei. Ich war sporadischer Kunde, auch wenn die Steinchen im Vollkornbrot etwas störten.
Diese Truppe trat morgens um 4:00 an, öffnete das Tor um es offen zu lassen, und blökte sich gegenseitig zu, was immer auch man sich mitzuteilen gedachte. Die hintergründige, moralistische Prämisse schien zu sein: "Wenn ich es auf mich nehme, gottgefällig Arbeit anzugehen, braucht auch kein Anderer zu schlafen".

Auch hier vermochte kein noch so freundliches Werben um Rücksicht irgend etwas auszurichten.
Bemerkenswert an diesem Domizil war, daß sich offenbar niemand der sagen wir 20 sonstigen Mietparteien traute, etwas zu unternehmen (fast alles Deutsche). Lieber schliefen sie auch im Hochsommer bei brüllender Hitze mit geschlossenen Fenstern. (Alle zu!)

Noch feiger übrigens in dem Kölner Appartementbau, der später von einer orientalischen Ethnie verwüstet wurde, deren Gesellen Protestierenden in den Fluren aufwarteten, und auch über die Balkonkonstruktion zu ihnen in den vierten Stock aufstiegen und die Balkontür einschlugen etc.

Die Deutschen zogen fast alle aus und weitere Familien des Neuzuzugs belegten die frei werdenden Wohnungen. Nur drei Individuen, darunter ein physisch nicht sonderlich bewandter, dafür desto bewundernswerterer couragierter (und als Schwuler wohl besondere Zielscheibe abgebender) Kerl, stellten wir uns den Vandalen jeweils entgegen, die den Neubau innerhalb zweier Jahre zu Grunde richteten.

Man muß dazu sagen, daß die Hausverwaltung nicht ganz koscher und mit dieser Opium vertickenden Bagage verbündet war (und mit ihr auch die Polizei im benachbarten Revier), also Beschwerden abbbügelte. (Und der Polente war das Dealen auch Schnuppe. Sie nahm keine Anzeigen dazu auf.) Die krummen Vögel der Hausverwaltung setzten sich schließlich auch mit den Geldern der Wohnungsinhaber in die Karibik ab.

Aber es führt nicht daran vorbei, daß unter Deutschen die große Feigheit und Kuscherei eingezogen zu sein scheint. Die Randalierer hatten anfangs nur eine einzige Wohnung belegt, in der sie zwar wie die Sardinen mit über 20 Mann hausten, dennoch getraute sich kaum einer der anliegenden Bewohner von 200 Apartments, die Kerle wenigstens um 4 in der Früh darauf zu verweisen, endlich allnächtliches (und selbstredend über Tage), heimisches Gedudel und Schreierei einzustellen.


Jahre zuvor, Ende der Achtziger war ich in Hannover neben einer Kirche eingezogen. Die Glocke schlug einen sprichwörtlich aus dem Bett.
Irgendwann trat ich eine kleine, telephonische Odyssee durch Amtszimmer der evangelischen Kirche an. Jedesmal "Schönen guten Tag, X mein Name, ich wohne ..." leiernd, bis mir die Zunge fusselig geworden war. Am Ende hatte ich den obersten Verweser Niedersachsens am Hörer.
Der Herr haute mich um. Ungefähr so:
"Das verstehe ich vollkommen und es tut mir aufrichtig Leid, daß Sie so in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Zeiten sind ja nun wirklich vorbei, in denen die Leute auf diese Weise die Uhrzeit erfahren oder zur Messe gerufen werden müssen. Ich würde das Gebimmel am liebsten abstellen lassen, es stört mich auch; aber Sie haben ja keine Ahnung, wie bei uns Telephone und Beschwerden losgehen, sobald auch nur eine Glocke ausfällt. Man sollte es nicht glauben, aber die Leute wollen das haben!"

Am liebsten wäre ich mit dem Mann ein Bier trinken gegangen.


Zuletzt bearbeitet von Schnabelix am 23.11.2015, 21:38, insgesamt einmal bearbeitet
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#2032697) Verfasst am: 23.11.2015, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist außerordentlich schwierig, rücksichtslose Nachbarn loszuwerden. Zunächst einmal sind die meisten unserer Amtsrichter gar nicht kompetent für solche Fälle. Die kommen als Akademikerkinder aus Einfamilienhäusern und wohnen auch in solchen. Ein deutscher Richter hat keine Ahnung, wie das ist lärmende Nachbarn zu haben und kann es sich auch nicht vorstellen. Stattdessen stellen sie so weltfremde Forderungen wie ein "Lärmprotokoll" zu erstellen: Ich soll über Tage hinweg mit Datum, Minute und Sekunde aufschreiben, welche Art von Lärm zu mir herüberkommt. Das mach mal, das liest sich dann nämlich wie ein Mickymausheft "Bumm! Boing! Krach! Peng! Bazong!" und seine Gnaden finden das natürlich höchst lächerlich.

Übrigens habe ich es in einem Wiener ****Hotel im Zentrum erlebt, daß das Küchenpersonal morgens um fünf unter meinem Fenster mit fröhlichem Getöse an die Arbeit ging und Mülltonnen rollte. Da habe ich der Portiererin (Portiere? Portreuse?) einen giftigen Vortrag gehalten. Ob's was genützt hat weiß ich nicht, ich bin nie wieder in dem Nobelschuppen gewesen.
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Klaus-Peter
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Anmeldungsdatum: 10.01.2004
Beiträge: 1534

Beitrag(#2032720) Verfasst am: 23.11.2015, 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Auch hier wieder mein Vorwurf, dass eine Tradition unbegründeten rechtlichen Schutz genießt, welcher anderen Traditionen (ebenso unbegründet) verwehrt wird.

Vielleicht, weil das eine hier Tradition ist, und das andere nicht? Sehr glücklich

Ein auf die Örtlichkeit angewandter Zirkelschluss. Auch mal interessant.

Interessant ist da zweierlei:
1. dass du nicht weißt, was Gewohnheitsrecht ist
und 2. dass du nicht weißt was ein Zirkelschluss ist.
Das erklärt manchen sonstigen Beitrag.
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quadium
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.04.2013
Beiträge: 1771

Beitrag(#2032763) Verfasst am: 23.11.2015, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
quadium hat folgendes geschrieben:
a) ist nicht Inhalt meiner Frage, stand nicht zur Debatte und ein alberner Strohmann Deinerseits, UM Deinen Fremdenfeindlichkeitsvorwurf aufrecht erhalten zu können. Man könnte auch Unterstellung dazu sagen, intellektuelle Unredlichkeit oder Verlogenheit.

Doch, das ist Inhalt deiner Frage. Wenn du von "mitgebracht" sprichst, thematisierst du etwas, was Nicht-Eingewanderte offensichtlich gar nicht betreffen kann - obwohl so etwas wie "Bereitschaft zum Zusammenleben mit der sonstigen Gesellschaft" bei Immer-schon-Einheimischen ja nun ganz genauso fehlen kann.


Nein, es ist nicht Inhalt meiner Frage. Selbst wenn b) a) wirklich voraussetzte (was nicht der Fall ist), wird a) dadurch nicht automatisch zum Frageinhalt. Höchstens zum Strohmannhalter. Ich habe übrigens noch nicht einmal unbedingt auf fehlende Bereitschaft zum Zusammenleben abgezielt, sondern auf das grundsätzliche "hier zu Hause sein".

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und das wäre übrigens eine relevante Frage, im Gegensatz zu der, ob man die Lärmemissionen von Kirchen oder Moscheen oder Fußballstadien oder Kirmessen oder Gemüsehändlern vorzieht.


Dann stell sie doch, die relevante Frage. Ich habe Lärmemissionen nicht gegeneinander aufgerechnet, ich würde gern jede unnötige vermeiden und unterscheide zwischen den Nebengeräuschen unserer Gesellschaft und Lärm um des religiösen Lärmens willen.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
quadium hat folgendes geschrieben:
und b) sollte Diskussionsgegenstand sein dürfen. Ohne "frecherweise", was wieder einen Strohmann, eine Unterstellung, intellektuelle Unredlichkeit oder auch Verlogenheit Deinerseits darstellt.

Nein, das sollte nicht Diskussionsgegenstand sein dürfen - jedenfalls nicht in einer Gesellschaft, die das Verbot der Diskriminierung aufgrund der Herkunft ernst nimmt (also in unserer, wenn das GG gelten soll). In unserer Gesellschaft darf jeder nach seiner Fasson leben, solange er sich an für alle geltende Gesetze hält. Wo das herkommt, was seiner Fasson entsptricht, und ob er es irgndwoher mitgebracht hat oder nicht, ist einfach egal.


Wieso liegt bei Dir eigentlich so viel Stroh rum?

Du willst eine Diskussion unterbinden, weil diese nach Deiner Meinung eine Diskriminierung aufgrund der Herkunft ist? Das ist schon heftiger Gedankenquirl.

Wenn jemand hier erst dann zu Hause ist, wenn z.B. sein Gott vom Minarett gelobpreist wird (ich hatte auch andere Beispiele genannt), dann ist er eben nicht hier zu Hause sondern erst dann, wenn das Hier seinem zu Hause zumindest zum Teil entspricht.

Einfache Geschichte, musst Du Dich nicht so lange winden und mir mehrere Grungesetzverstösse unterjubeln.

Und die Stelle mit den Gesetzen, naja, die kann man notfalls anpassen, wie bei der Beschneidung (und da geht es um Leute, die nicht ganz so neu hier sind) oder ihnen halt keine Geltung verschaffen, wie in einigen Gegenden und einmal bestimmt auch ganz in Deiner Nähe.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21789

Beitrag(#2032794) Verfasst am: 24.11.2015, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

quadium hat folgendes geschrieben:
Du willst eine Diskussion unterbinden, weil diese nach Deiner Meinung eine Diskriminierung aufgrund der Herkunft ist?

Ich möchte sie nicht effektiv unterbinden, aber deutlich klarstellen, dass man mit einer solchen Diskussion den Boden einer Gesellschaft, die - wie das GG es fordert - die Diskriminierung nach Herkunft verbietet, verlässt.
quadium hat folgendes geschrieben:
Wenn jemand hier erst dann zu Hause ist, wenn z.B. sein Gott vom Minarett gelobpreist wird (ich hatte auch andere Beispiele genannt), dann ist er eben nicht hier zu Hause sondern erst dann, wenn das Hier seinem zu Hause zumindest zum Teil entspricht.

Wenn jemand hier zu Hause ist, dann ist er hier zu Hause. That's it.

Und wenn er an dem Ort, wo er zu Hause ist, etwas ändern möchte - wenn er zB möchte, dass es den Azan genau so geben darf wie Kirchenglocken -, dann ist es sein gutes Recht, diesen Wunsch zu haben und zu verfolgen. Genauso wie es das gute Recht enes Rheinländers ist, in Berlin den Karneval einzuführen, oder das Recht eines anderen Rheinländers, in Köln außer Karneval auch Halloween haben zu möchten. All das stellt das Zuhausesein in keiner Weise in Frage, und es ist einfach eine Unverschämtheit, das zu tun.

Den Wunsch nach Veränderung im einen Fall nicht als Infragestellung des Zu-Hause-Seins aka Zugehörigkeit zu betrachten, wenn jemand "immer schon" "hier" beheimatet ist, im anderen Fall - wenn es um Dinge und Personen geht, die woanders herkommen - aber sehr wohl, ist natürlich eine Diskriminierung nach Herkunft. Was denn sonst?
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#2032830) Verfasst am: 24.11.2015, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Auch hier wieder mein Vorwurf, dass eine Tradition unbegründeten rechtlichen Schutz genießt, welcher anderen Traditionen (ebenso unbegründet) verwehrt wird.

Traditionen sind meist ortsgebunden. Ein Dirndlkleid wirkt deplaziert in China, so blöd wie eine Frau mit Kopftuch bei uns. Ein bayerisches Oktoberfest in Texas ist albern. A Preiß der jodelt g'hört ei'g'sperrt. Der rheinische Karneval ist andernorts trotz vieler Versuche nie so richtig angekommen.
Und solche Beispiele lassen sich tausende finden. Ein grölender Muezzin gehört nicht in unser Land, ein Glockengeläute am Sonntag aber (leider) sehr wohl.
Es geht immer nur darum, daß jemand mit seiner Tradition verdammt nochmal seine Mitmenschen, die andere oder gar keine Traditionen haben nicht belästigen soll! Es gibt Kulturen, die bei Hochzeiten traditionell einen Höllenlärm veranstalten. Sollen wir gegf. auch das bei uns dulden? Ein Anfang ist gemacht, die Hupkonzerte der Hochzeitsgellschaften sind grausig. Die sind zwar verboten, aber unsere stinkfaulen Bullen sitzen fett und breit im Revier unmittelbar neben dem Standesamt...


Zuletzt bearbeitet von Ahriman am 24.11.2015, 12:35, insgesamt einmal bearbeitet
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2032831) Verfasst am: 24.11.2015, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Auch hier wieder mein Vorwurf, dass eine Tradition unbegründeten rechtlichen Schutz genießt, welcher anderen Traditionen (ebenso unbegründet) verwehrt wird.

Traditionen sind meist ortsgebunden. Ein Dirndlkleid wirkt deplaziert in China, so blöd wie eine Frau mit Kopftuch bei uns. Ein bayerisches Oktoberfest in Texas ist albern. A Preiß der jodelt g'hört ei'g'sperrt. Der rheinische Karneval ist andernorts trotz vieler Versuche nie so richtig angekommen.
Und solche Beispiele lassen sich tausende finden. Ein grölender Muezzin gehört nicht in unser Land, ein Glockengeläute am Sonntag aber (leider) sehr wohl.

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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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AlexJ
Supermarktoverlord



Anmeldungsdatum: 11.04.2008
Beiträge: 2344
Wohnort: Köln

Beitrag(#2032835) Verfasst am: 24.11.2015, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Auch hier wieder mein Vorwurf, dass eine Tradition unbegründeten rechtlichen Schutz genießt, welcher anderen Traditionen (ebenso unbegründet) verwehrt wird.

Traditionen sind meist ortsgebunden. Ein Dirndlkleid wirkt deplaziert in China, so blöd wie eine Frau mit Kopftuch bei uns. Ein bayerisches Oktoberfest in Texas ist albern. A Preiß der jodelt g'hört ei'g'sperrt. Der rheinische Karneval ist andernorts trotz vieler Versuche nie so richtig angekommen.
Und solche Beispiele lassen sich tausende finden. Ein grölender Muezzin gehört nicht in unser Land, ein Glockengeläute am Sonntag aber (leider) sehr wohl.


Das Traditionen meist Ortsgebunden sein, kommt dir vielleicht so vor. Tatsächlich sind Sie aber Gruppen gebunden. Manche Gruppen sind Ortsgebunden die meisten sind es nicht und so ist es auch mit den Traditionen. Das Menschen die sich ausserhalb ihrer Gruppen bewegen in Gruppen bezogner Kleidung deplatziert wirken ist die Norm.
Für jedes Beispiel welches du gebracht hast und den teusenden die sich finden lassen würden, lassen sich in der gleichen Kategorie (z.B. Kleidung, Fest, Musik) Beispiele finden, die nicht ortsgebunden sind, weil Ihrer Gruppen nicht Ortsgebunden sind.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#2032840) Verfasst am: 24.11.2015, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

AlexJ hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Auch hier wieder mein Vorwurf, dass eine Tradition unbegründeten rechtlichen Schutz genießt, welcher anderen Traditionen (ebenso unbegründet) verwehrt wird.

Traditionen sind meist ortsgebunden. Ein Dirndlkleid wirkt deplaziert in China, so blöd wie eine Frau mit Kopftuch bei uns. Ein bayerisches Oktoberfest in Texas ist albern. A Preiß der jodelt g'hört ei'g'sperrt. Der rheinische Karneval ist andernorts trotz vieler Versuche nie so richtig angekommen.
Und solche Beispiele lassen sich tausende finden. Ein grölender Muezzin gehört nicht in unser Land, ein Glockengeläute am Sonntag aber (leider) sehr wohl.


Das Traditionen meist Ortsgebunden sein, kommt dir vielleicht so vor. Tatsächlich sind Sie aber Gruppen gebunden. Manche Gruppen sind Ortsgebunden die meisten sind es nicht und so ist es auch mit den Traditionen. Das Menschen die sich ausserhalb ihrer Gruppen bewegen in Gruppen bezogner Kleidung deplatziert wirken ist die Norm.
Für jedes Beispiel welches du gebracht hast und den teusenden die sich finden lassen würden, lassen sich in der gleichen Kategorie (z.B. Kleidung, Fest, Musik) Beispiele finden, die nicht ortsgebunden sind, weil Ihrer Gruppen nicht Ortsgebunden sind.

Zudem möchte ich gerade das Beispiel Ahrimans vom Kopftuch aufgreifen, welches auch hierzulande noch bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts hinein traditionelle Kopfbedeckung von Frauen war. In den Sorbischen Gebieten ist diese Kopfbedeckung (leicht abgewandelt) auch heute noch traditioneller Trachten-Bestandteil. Also nicht nur gruppen- sondern auch zeitspezifisch.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#2032842) Verfasst am: 24.11.2015, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

AlexJ hat folgendes geschrieben:

Daß Traditionen meist ortsgebunden sind, kommt dir vielleicht so vor. Tatsächlich sind Sie aber an Gruppen gebunden. Manche Gruppen sind ortsgebunden, die meisten sind es nicht. Und so ist es auch mit den Traditionen. Daß Menschen, die sich ausserhalb ihrer Gruppen bewegen, in gruppenbezogener Kleidung deplaziert wirken ist die Norm.
Für jedes Beispiel welches du gebracht hast und den Tausenden, die sich finden lassen würden, lassen sich in der gleichen Kategorie (z.B. Kleidung, Fest, Musik) Beispiele finden, die nicht ortsgebunden sind, weil Ihre Gruppen nicht ortsgebunden sind.

(Zitat korrigiert und lesbarer gemacht)
Falsch.
Mir fällt nur eine Volksgruppe ein, die nicht ortsgebunden ist, die Zigeuner (vor allem die in den Büchern und Filmen). Die haben ihre Traditionen und führen sie mit sich, ja. Aber auch sie haben einen Fixpunkt, nämlich Le-Stes.-Maries-de-la-Mer in der Camargue.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuz_der_Camargue
Vielleicht könnte man die Zirkusleute und die Schausteller auf der Kirmes auch so sehen, aber da habe ich heutzutage heftige Zweifel, da wirds nicht mehr viele Traditionen geben. Ob die immer noch ihren Wohnwagen "Maringotte" nennen? Ist zu bezweifeln, nicht mal das deutsche Wiki kennt noch diesen Begriff. Im Übrigen sind das ziemlich bedeutungslose Minderheiten.
Ansonsten haben viele Fußball- oder Kegelvereine auch Traditionen, aber die als nicht ortsgebundene Volksgruppen anzusehen? Fußballer und ihre Fans vielleicht, ja, die kommen ganz schön rum. Aber zumindest die Fans sind auch nicht gern gesehen, wenn sie in anderen Städten ihre Traditionen rauslassen, daß es raucht und kracht...
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21789

Beitrag(#2032847) Verfasst am: 24.11.2015, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt doch massenhaft Gruppen, die irgendwann einmal den Ort gewechselt haben. Dass die dann auch Traditionen mitnehmen, ist das normalste vonne Welt. Und wenn's hierzulande genug Muslime für eine gutbesuchte Moschee gibt, warum sollte dann der Azan nicht auch dazugehören? Vielleicht nicht fünfmal am Tag inkl SOnnenaufgang, klar - aber einmal die Woch zum Freitagsgebet? Warum denn nicht?
_________________
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#2032849) Verfasst am: 24.11.2015, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
... Warum denn nicht?

Erst ist es einmal, dann 3 dann 5x am Tach und dann...
Genau deswegen wird ja in der Bevölkerung so massiv die Angst vor einem Überfluten und Uberrennen Deutschlands durch die muslimischen Flüchtilanteninvasoren geschürt, weil ja die Befürchtung besteht, dass Demokratie dann eben auch für die anderen da ist. Solange die anderen nur Minderheiten stellen, muss man nicht den Gebetsteppich ausrollen, aber falls da Mehrheiten generiert werden .... werden wir wohl oder übel alle zu Allah beten oder sterböööööön - und das wollen wir linksgrünversifften Deutschlandzerstörer ja angeblich sowieso!
*heul* *heul*
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Schnabelix
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Anmeldungsdatum: 21.11.2015
Beiträge: 14

Beitrag(#2032867) Verfasst am: 24.11.2015, 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Es wird gerufen, einer Doktrin zu huldigen, die einen ethischen Rechtssinn mittels willkürlich und inkohärent angelegter Maßstäbe regelrecht auf den Kopf stellt. Im Allgemeinen zur Diskriminierung und Vorverurteilung, insbesondere aber zum Hintergehen, Auflauern und Meucheln derer anhält, die anderer Vorstellung und Lebensweise sind.
Einer Doktrin, die jenen, welche sie aufnehmen und als gleichberechtigte Kultur verteidigen, das Fegen vom Antlitz der Erde und bereinigendes Feuer in Aussicht stellt. Vermeintlicher Ungeheuer im Rest der Welt wegen, ja auch die ausbleibende Integration dieser Geisteshaltung, welche sogar in erfahrenen Staaten wie Burma oder Singapur konstatiert wird.
Wer sich endlich einmal das Schriftstück ansieht, dem da gehuldigt wird, oder gar seiner Begleitliteratur, der wird sich fragen, wie bezüglich der Jünger solch Pamphlets von moderat und radikal die Rede ist. Den die radikal genannten folgen nur konsequent, wie ihnen geheißen.
Beim besten Willen wäre also von Konsequenten und weniger Konsequenten Anhängern zu reden. Moderation jedoch dürfte schwierig darzustellen sein, wenn Mitmenschen als nicht lebenswürdig erachtet und der Hölle anheim zu geben sein sollen.
Oder hat man auf solch kompromißloser Ebene schon mal davon gehört, daß zwischen Individuen, die Hitlers "Mein Kampf" und einschlägige Folgeliteratur ehren, als moderat und radikal unterschieden wird?

Im Bezug auf rückständige, extremistische Inhalte Parallelen zu Feiernden zu ziehen, die sich Pappnasen und Kostüm bedienen, um Geister zu vertreiben, oder sich einfach nur zu belustigen, ist doch nicht mehr von dieser Welt.
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AlexJ
Supermarktoverlord



Anmeldungsdatum: 11.04.2008
Beiträge: 2344
Wohnort: Köln

Beitrag(#2032876) Verfasst am: 24.11.2015, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
AlexJ hat folgendes geschrieben:

Daß Traditionen meist ortsgebunden sind, kommt dir vielleicht so vor. Tatsächlich sind Sie aber an Gruppen gebunden. Manche Gruppen sind ortsgebunden, die meisten sind es nicht. Und so ist es auch mit den Traditionen. Daß Menschen, die sich ausserhalb ihrer Gruppen bewegen, in gruppenbezogener Kleidung deplaziert wirken ist die Norm.
Für jedes Beispiel welches du gebracht hast und den Tausenden, die sich finden lassen würden, lassen sich in der gleichen Kategorie (z.B. Kleidung, Fest, Musik) Beispiele finden, die nicht ortsgebunden sind, weil Ihre Gruppen nicht ortsgebunden sind.

(Zitat korrigiert und lesbarer gemacht)
Falsch.
Mir fällt nur eine Volksgruppe ein, die nicht ortsgebunden ist, die Zigeuner (vor allem die in den Büchern und Filmen). Die haben ihre Traditionen und führen sie mit sich, ja. Aber auch sie haben einen Fixpunkt, nämlich Le-Stes.-Maries-de-la-Mer in der Camargue.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuz_der_Camargue



Ich sprach aber nich von Volksgruppen oder ethnischer Gruppe sondern allgemeien von Gruppen mit Traditionen. Diese gibt es nicht nur in Bezug zu einem Volk/Ethnie oder Ort sondern können sich über Relgion, Arbeit, Musik, Politik, Freizeittätigkeit und etc. definieren. Von dem Scientologen über dem Seefahrer über den Gangsterrapper über Komunisten hinzu Bergstieger oder was auch immer.

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Ansonsten haben viele Fußball- oder Kegelvereine auch Traditionen, aber die als nicht ortsgebundene Volksgruppen anzusehen? Fußballer und ihre Fans vielleicht, ja, die kommen ganz schön rum. Aber zumindest die Fans sind auch nicht gern gesehen, wenn sie in anderen Städten ihre Traditionen rauslassen, daß es raucht und kracht...


Gerade das Beispiel mit den Vereinen, verdeutlicht die Scheuklappen welche du hier zur schau trägst. Da gibt es z.B. den Fußballfan der zur Gruppe der Fußballfans allgmein gehört und spezifisch zu den Fußballfans von Verein X. Und das sind nur zwei von unzähligen anderer gruppen Zugehörigkeiten die man als Fußballfan auf einmal sein kann. Als Ultra z.B. kann man Traditionen mit den Ultras andere Fußballclubs gemein haben, die man mit den anderen Fans des gleichen Vereins nicht hat.
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quadium
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.04.2013
Beiträge: 1771

Beitrag(#2032883) Verfasst am: 24.11.2015, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ist hier jemand wirklich zu Hause, der Bananen isst, Pizza bäckt, Whisky trinkt, Bob Dylan hört und Tolstoi liest? Mit den Augen rollen

Das hängt wahrscheinlich davon ab, ob er sich durch hinreichend lange Ansässigkeit dafür qualifiziert hat. Eingewanderte Guatemalteken oder Ecuadorianer, Italiener, Schotten Amis oder Russen dagegen wohl nicht.


Weil die Bananen ja auch von den in Massen eingewanderten Guatemalteken oder Ecuadorianern von zu Hause mitgebracht wurden, nicht wahr?

Da hatten die aber auch großes Glück, dass der große und allbarmherzige Bananenaufhänger ihnen die Früchte in den Baum gehangen hat, sonst hätten die vielleicht gar nix gehabt, was sie hätten von zu Hause mitbringen können.
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



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Beiträge: 3908

Beitrag(#2032885) Verfasst am: 24.11.2015, 19:47    Titel: Migrations-Hintergrund Antworten mit Zitat

Kürzlich habe ich gelesen, in Deutschland hätten 20% der Einwohner einen Migrations-Hintergrund.
In den USA haben 99% der Einwohner einen Migrations-Hintergrund.
Genau genommen haben 100% aller Menschen einen Migrations-Hintergrund, da der Ursprung der Menschheit irgendwo aus Afrika stammt.
Die Einen sind früher migriert, die Anderen später.
Nur leider wird das gerne vergessen, insbesondere von Leuten mit Islamophobie in den USA.
Man sollte also nicht so tun, als sei die Kultur erst im eigenen Land erfunden wurden.
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72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf


Zuletzt bearbeitet von wolle am 24.11.2015, 20:00, insgesamt einmal bearbeitet
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quadium
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Beitrag(#2032887) Verfasst am: 24.11.2015, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
quadium hat folgendes geschrieben:
Du willst eine Diskussion unterbinden, weil diese nach Deiner Meinung eine Diskriminierung aufgrund der Herkunft ist?

Ich möchte sie nicht effektiv unterbinden, aber deutlich klarstellen, dass man mit einer solchen Diskussion den Boden einer Gesellschaft, die - wie das GG es fordert - die Diskriminierung nach Herkunft verbietet, verlässt.


Nochmal zum mitschreiben: Die Fragestellung, ob jemand hier zu Hause ist, der sich etwas von zu Hause mitbringen muss, um hier zu Hause zu sein, ist grundgesetzwidrig?

Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, das Grundgesetz ähnlich verquer auszulegen wie die Bibel. Ich nehme es zur Kenntnis und werde es weiterverwenden.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
quadium hat folgendes geschrieben:
Wenn jemand hier erst dann zu Hause ist, wenn z.B. sein Gott vom Minarett gelobpreist wird (ich hatte auch andere Beispiele genannt), dann ist er eben nicht hier zu Hause sondern erst dann, wenn das Hier seinem zu Hause zumindest zum Teil entspricht.

Wenn jemand hier zu Hause ist, dann ist er hier zu Hause. That's it.


Ich fragte ja auch nach dem Punkt, wann er das ist. Wenn er etwas mitbringen muss, um hier zu Hause zu sein, dann ist er doch offensichtlich ohne Mitbringsel nicht zu Hause, oder?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und wenn er an dem Ort, wo er zu Hause ist, etwas ändern möchte - wenn er zB möchte, dass es den Azan genau so geben darf wie Kirchenglocken -, dann ist es sein gutes Recht, diesen Wunsch zu haben und zu verfolgen. Genauso wie es das gute Recht enes Rheinländers ist, in Berlin den Karneval einzuführen, oder das Recht eines anderen Rheinländers, in Köln außer Karneval auch Halloween haben zu möchten. All das stellt das Zuhausesein in keiner Weise in Frage, und es ist einfach eine Unverschämtheit, das zu tun.


Was bin ich aber auch unverschämt. Das habe ich von zu Hause mitgebracht.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Den Wunsch nach Veränderung im einen Fall nicht als Infragestellung des Zu-Hause-Seins aka Zugehörigkeit zu betrachten, wenn jemand "immer schon" "hier" beheimatet ist, im anderen Fall - wenn es um Dinge und Personen geht, die woanders herkommen - aber sehr wohl, ist natürlich eine Diskriminierung nach Herkunft. Was denn sonst?


Eine einfache Frage, worüber sich nachzudenken lohnt. Es gibt viele mögliche Antworten. Die Ablehnung, darüber nachzudenken und den Fragesteller für die Unverschämtheit der Fragestellung anzugreifen, ist eine davon.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2032912) Verfasst am: 24.11.2015, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

quadium hat folgendes geschrieben:
Nochmal zum mitschreiben: Die Fragestellung, ob jemand hier zu Hause ist, der sich etwas von zu Hause mitbringen muss, um hier zu Hause zu sein, ist grundgesetzwidrig?

Sie ist - da die Frage nach dem "Zu-Hause-Sein" ja nicht als lustiger, aber irrelevanter Zeitvertreib gestellt wird, sondern eine Bedeutung hat, nämlich die Zugehörigkeit zur Gesellschaft (zumindest zum Teil), tendenziell diskriminierend.

quadium hat folgendes geschrieben:
Ich fragte ja auch nach dem Punkt, wann er das ist. Wenn er etwas mitbringen muss, um hier zu Hause zu sein, dann ist er doch offensichtlich ohne Mitbringsel nicht zu Hause, oder?

Wie ich oben schon gesagt habe: Jemand ist zu Hause, wenn er sagt, er ist hier zu Hause. Das Problem liegt eigentlich schon da, wo andere Leute sich anmaßen, diese Selbstzuschreibung bei einigen Leuten (offenichtlich ja nicht allen) nach willkürlichen Kriterien in Frage zu stellen. Um ehrlich zu sein, verstehe ich den Sinn der Frage gar nicht. SOll ich demnächst den Nachbarn mit Bayern-Münschen-Fanartikeln fragen, ob er das braucht, um sich hier zu Hause zu fühlen?
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#2032915) Verfasst am: 24.11.2015, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

In der hiesigen debatte wird ein Begriff (s.u.) vermieden, in welchem sich die Problematik des behaupteten Unbehaustseins zeigt:

Der sehr deutsche Begriff „Heimat“ klingt harmlos. Doch progressiv besetzt werden kann er nicht. Seine Funktionsweise ist die der Ausgrenzung.
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marram
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Beitrag(#2032925) Verfasst am: 24.11.2015, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist Heimat?

Das wo ich herkomme? Das wo ich hingehe? Das wo ich jetzt lebe?

Eine Mischung aus allem oder ein feststehender Begriff - der mich einengt?

Ich habe Menschen erlebt, die Heimat als das empfinden, wo sie herkommen. Nicht einmal selbst dort geboren, sondern der ehemalige Wohnort der Eltern oder Großeltern sind dafür maßgebend. Ich habe Menschen erlebt, die Heimat als einen Wunschtraum erleben wohin sie irgendwann einmal hingehen möchten. Und ich erlebe immer wieder Menschen, die Heimat als das sehen, wo sie hier und jetzt leben - egal woher sie kommen oder wohin sie irgendwann gehen.

und je nachdem wie ich Heimat für mich interpretiere, ist sie mehr oder weniger schützenswert.

Für mich problematisch wird es dann, wenn Heimat nicht etwas inneres ist, sondern sich sozusagen nach außen kehrt. Dann, wenn ich Heimat nicht mit eigenem (positivem) Leben verbinde, sondern Heimat als etwas nutze, was andere ausgrenzt.

Erst dann, wenn Heimat zu Ausgrenzung führt, dann wird Heimat zu etwas, was zu Rassismus und Ausgrenzung führen kann.

Aber ist das noch Heimat? Oder ist das nicht vielmehr ein Missbrauch des Heimatbegriffes um sich selbst besser zu machen als all jene jenseits meines Heimatsbegriffes? Und wie kann ich Heimat empfinden, wenn ich die Menschen - auch die, die anders aussehen und hier leben - aus meinem Heimatsempfinden rauszuschmeißen? Gehören die denn nicht dazu? Warum eigentlich? Die leben doch auch hier in meiner Heimat.

Oder gehören die nicht dazu, weil Heimat für jene Menschen nichts örtliches, nichts nachbarschaftliches, nichts landschaftliches, nichts alltägliches ist, sondern sozusagen die Manifestierung ganz persönlicher Einstellungen und (Vor)Urteile? Also im Prinzip nichts, was mit realer Heimat was zu tun hat, sondern etwas, was mit einer ganz persönlichen und subjektiven Weltanschauung zu tun hat. Und der Begriff Heimat muss dafür herhalten?
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quadium
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Beitrag(#2032930) Verfasst am: 25.11.2015, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
quadium hat folgendes geschrieben:
Nochmal zum mitschreiben: Die Fragestellung, ob jemand hier zu Hause ist, der sich etwas von zu Hause mitbringen muss, um hier zu Hause zu sein, ist grundgesetzwidrig?

Sie ist - da die Frage nach dem "Zu-Hause-Sein" ja nicht als lustiger, aber irrelevanter Zeitvertreib gestellt wird, sondern eine Bedeutung hat, nämlich die Zugehörigkeit zur Gesellschaft (zumindest zum Teil), tendenziell diskriminierend.


Das Gefettete ist das, was Du hineininterpretierst. Für Deinen Kopf kann ich nichts. Konzentriere Dich doch auf meine Fragestellung, manchmal ist eine Banane auch einfach nur eine Banane.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
quadium hat folgendes geschrieben:
Ich fragte ja auch nach dem Punkt, wann er das ist. Wenn er etwas mitbringen muss, um hier zu Hause zu sein, dann ist er doch offensichtlich ohne Mitbringsel nicht zu Hause, oder?

Wie ich oben schon gesagt habe: Jemand ist zu Hause, wenn er sagt, er ist hier zu Hause. Das Problem liegt eigentlich schon da, wo andere Leute sich anmaßen, diese Selbstzuschreibung bei einigen Leuten (offenichtlich ja nicht allen) nach willkürlichen Kriterien in Frage zu stellen. Um ehrlich zu sein, verstehe ich den Sinn der Frage gar nicht. SOll ich demnächst den Nachbarn mit Bayern-Münschen-Fanartikeln fragen, ob er das braucht, um sich hier zu Hause zu fühlen?


Die Selbstzuschreibung finde ich ja gerade interessant. Bisher ging es ja nur um eine Fremdzuschreibung, und zwar von Dir. (Wobei gerade die Sänger eher nicht hier zu Hause sind sondern von zu Hause auf Auslandsmission(ierung) geschickt werden.)
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2032936) Verfasst am: 25.11.2015, 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
In der hiesigen debatte wird ein Begriff (s.u.) vermieden, in welchem sich die Problematik des behaupteten Unbehaustseins zeigt:

Der sehr deutsche Begriff „Heimat“ klingt harmlos. Doch progressiv besetzt werden kann er nicht. Seine Funktionsweise ist die der Ausgrenzung.

Da tät ich noch mal bei Bloch nachlesen.
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#2032969) Verfasst am: 25.11.2015, 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
In der hiesigen debatte wird ein Begriff (s.u.) vermieden, in welchem sich die Problematik des behaupteten Unbehaustseins zeigt:

Der sehr deutsche Begriff „Heimat“ klingt harmlos. Doch progressiv besetzt werden kann er nicht. Seine Funktionsweise ist die der Ausgrenzung.

Da tät ich noch mal bei Bloch nachlesen.


Das hatte doch schon Kolakowski vor Jahrzehnten aufgespieszt: wie Bloch gegen Jazz und fuer Volksmusik tuemelte.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2032985) Verfasst am: 25.11.2015, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
In der hiesigen debatte wird ein Begriff (s.u.) vermieden, in welchem sich die Problematik des behaupteten Unbehaustseins zeigt:

Der sehr deutsche Begriff „Heimat“ klingt harmlos. Doch progressiv besetzt werden kann er nicht. Seine Funktionsweise ist die der Ausgrenzung.

Da tät ich noch mal bei Bloch nachlesen.

Das hatte doch schon Kolakowski vor Jahrzehnten aufgespieszt: wie Bloch gegen Jazz und fuer Volksmusik tuemelte.

Hm. Naja, ich würd da jetzt auch keine feste Meinung vertreten wollen. Ich fand das nur nicht so unmittelbar einleuchtend, dass der Heimatbegriff nicht progressiv besetzt werden könne. Wenn ich mal Zeit habe, mich näher damit zu ebschäftigen, werd ich mir den Kolakowski, der mir bislang nix sagt, auf die Leseliste setzen.
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schtonk
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Beitrag(#2032989) Verfasst am: 25.11.2015, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
In der hiesigen debatte wird ein Begriff (s.u.) vermieden, in welchem sich die Problematik des behaupteten Unbehaustseins zeigt:

Der sehr deutsche Begriff „Heimat“ klingt harmlos. Doch progressiv besetzt werden kann er nicht. Seine Funktionsweise ist die der Ausgrenzung.

Da tät ich noch mal bei Bloch nachlesen.

Das hatte doch schon Kolakowski vor Jahrzehnten aufgespieszt: wie Bloch gegen Jazz und fuer Volksmusik tuemelte.

Hm. Naja, ich würd da jetzt auch keine feste Meinung vertreten wollen. Ich fand das nur nicht so unmittelbar einleuchtend, dass der Heimatbegriff nicht progressiv besetzt werden könne. Wenn ich mal Zeit habe, mich näher damit zu ebschäftigen, werd ich mir den Kolakowski, der mir bislang nix sagt, auf die Leseliste setzen.

Nachdem ich die "Heimat"-Trilogie von Edgar Reitz gesehen hatte, habe ich diesen Begriff (für mich) entideologisiert.
An einem Diskussionsabend zu den Filmen stellte sich heraus, dass es vielen anderen ebenso erging.
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#2032991) Verfasst am: 25.11.2015, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wenn ich mal Zeit habe, mich näher damit zu ebschäftigen, werd ich mir den Kolakowski, der mir bislang nix sagt, auf die Leseliste setzen.


Der inzwischen verstorbene polnische Philosoph Kolakowski hat in seiner dreibaendigen "Geschichte des Marxismus" sich dezidiert kritisch mit Ernst Bloch befasst.
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



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Beitrag(#2033009) Verfasst am: 25.11.2015, 15:10    Titel: Heimat Antworten mit Zitat

marram hat folgendes geschrieben:
Was ist Heimat?

Ich denke, der Begriff Heimat ist für jeden mit positiven Assoziationen verbunden.
Jeder denkt oder erinnert sich gerne an einen Ort, der für einen großen Teil seines Lebens mit Orientierung und Geborgenheit, mit Freundschaft und gemeinsamen Erlebnissen verbunden ist.

Das ist aber kein Grund, auf seine Heimat stolz zu sein, denn man kann nur auf eigene Leistungen stolz sein.
Und natürlich kann man sich nicht Kritik an seiner Heimat verbitten, da die Heimat nichts "heiliges" sein kann.

Es ist ein Gebot des sozialen Miteinanders, dass wir Leuten, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, das Recht einräumen, in unserer Heimat Schutz zu suchen.
Auch Leute, die in ihrer Heimat kein Auskommen mehr gefunden haben, haben das Recht auf eine respektvolle Behandlung.

Wer als Flüchtling oder Zuwanderer Teil unserer Heimat wird, hat nach einer gewissen Zeit das Recht auf Einbürgerung, und damit das Recht, seine Kultur im Rahmen unserer Gesetze auszuleben.
Es ist bedauerlich, dass man das betonen muss.

Ich kann überall auf der Welt eine neue Heimat finden, wo es mir hoffentlich gefällt.
Paul Young sang 1983: Wherever I lay my hat that's my home. So stelle ich mir einen Weltbürger vor.
Durch Migration verändert sich jede Heimat mit der Zeit; das war schon immer so.

In unserer Heimat hat auch schon einmal ein dreißigjähriger (religionsgetriebener) Krieg und zwei Weltkriege getobt.
Millionen Deutsche waren einmal auf der Flucht.
Daran sollte man gerade Heute öfter denken.
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Schnabelix
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Anmeldungsdatum: 21.11.2015
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Beitrag(#2033015) Verfasst am: 25.11.2015, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Philanthropisch, progressiv, wahrhaft demokratisch zu sein, ist das höchste Gut.

Die Prämisse kann bei vernachlässigter Stringenz in der Fortführung aber auch auf Blindflug und Unsinn hinauslaufen. (Wie seinerzeit etwa in Männerhaß verirrte "Emanzipation", oder zu gleichem Kontext der heutige Gender-Quark der Grünen, statt tatsächliches Recht wie etwa gleiche Bezahlung ins Auge zu fassen. Usw.)

Ähnlich bei der Debatte um Heimat.
Wenn einem Inuit der Iglo unabdingbar, um sich heimisch zu fühlen, würde er in Deutschland wohl nicht ankommen, selbst wenn sich die Behausung über Kühlaggregate bewerkstelligen ließe. Er hätte dann ursprüngliche Heimat simuliert / das Gastland nicht akzeptiert.

Ein Emigrationsziel ist Heimat, wenn man es annimmt.

Nicht nur in diesem Sinn also Paradoxie, Toleranz für intolerante Ideologie zu fordern. Und wie gesagt, das Hofieren eines Geistes, der die Verdrängung des Hofierenden selbst zum vermeintlich hehren Ziel hat.
Mehr Widersinn geht wohl kaum.

Die Ideologie hier besprochener, fremder Kultur kennt das Prinzip des Dekonstruktivismus nicht. Noch hat sie in ihrer Geschichte Anstrengungen durchlaufen, Systematik und Objektivität, respektive die Verleitung der Subjektivität erkennbar zu machen.
Sie hat keine Vorstellung davon, wie fragil und willkürlich die Wahrnehmung ist (nicht zu reden von der Sinnestäuschung und Unkontrolliertheit, wie sie die neueste Wissenschaft entdeckt. Verhältnisse, die selbst Euch noch entgeistern dürften. Dazu zusammenfassend und schockierend eine Doku aus der ARD Mediathek, namens "Die Macht des Unbewußten") und schon gar die ungebildete.
Das typische Gemüt dieser Kultur hält seinen spontanen Eindruck, wie sehr auch immer akutem persönlichem Bedarf zurechtgebogen, für Entität.
Der Umstand einer Methexis ist ihm unbekannt.

Nicht, daß ein Mangel an Bildung unwillkürlich auf impulsiv wuchernden Dogmatismus hinauszulaufen hätte, in diesem Fall aber ist genau das der Fall. Traditionell. Mit eklatanter Unbesorgtheit darüber, Unrecht zu tun und Unheil über Dritte zu bringen. Selbst noch in grotesker Justiz.

Ich befinde mich in einer solchen Diktatur des Nahen Ostens, und jüngst ist man wieder einmal verstärkt zu üblicher Häscherei zurückgekehrt.
Dunkel gekleidete, langhaarige, Heavy metal liebende Halbwüchsige werden abgeführt, sobald sie sich in einer Zahl von mehr als vier oder fünf Individuen versammeln. Sie werden weggekarrt, verhört und registriert. Nach dem dritten Mal oder so, wird ihnen abgesprochen keine "Teufelsanbeter" zu sein und sie verschwinden hinter Gittern.

Da sieht man ruinierte Familien, deren Eltern in Tränen aufgelöst Auskunft zu ihren seit Jahren verschollenen Kindern fordern, dafür dann selbst verhaftet und geschlagen und oder inhaftiert werden usw.
Die vom regulären Häschertum Beseitigten sollen sich allein in diesem Land auf über 1 Million belaufen.

Ein solches Regime wird im Westen aber nicht als fanatisch oder radikal geführt, weil es lediglich diesen Glauben zur Gesellschaftsform macht. Also ohne, in eine Steigerung traditioneller Vorgaben verfallen zu sein. Die Vorgabe ist bereits radikal (während einige hier meinen, sie sollte ungehindert in Deutschland ausgeübt werden).

Weitere Folgen philosophiefreier, stagnierter Großkultur sind unfaßlich schamlose ethische Standards. Sprichwörtlich unglaublich.

Gutmeinende Advokaten vermeintlicher Gleichheit zu Hause, sollten einmal in den Nahen Osten ziehen. Für zwei Jahre leben -nicht als gepamperte Geschäftsleute oder abgepuffertes Botschaftspersonal- inmitten dieser Mentalität und hernach abwägen, ob sie sich solche kulturelle Ausprägung für die Heimat wünschen.

Alles andere ist an freundlich lächelnden Nachbarn oder eingeheirateter Verwandtschaft mit Migrationshintergrund, oder auch an gar nichts orientierte Luftblase.

Und die platzt.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
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Beitrag(#2033020) Verfasst am: 25.11.2015, 16:34    Titel: Re: Heimat Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:

Ich kann überall auf der Welt eine neue Heimat finden, wo es mir hoffentlich gefällt.

Vorrausgesetzt, man läßt dich. Was allerdings in den meisten Ländern nicht der Fall ist.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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