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Bedingungsloses Grundeinkommen.....Kapitalismus war gestern....
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#2058283) Verfasst am: 06.06.2016, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Eine Hauptidee ist wohl, dass alle immer wissen, dass sie im Bedarfsfall das Grundeinkommen sicher haben.

Wäre gar nicht gut für die Arbeitgeber.

Kommt auf die Höhe und die Finanzierung des BGE an.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2058285) Verfasst am: 06.06.2016, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
(..)
sponor hat folgendes geschrieben:

M.W. soll das eigene Einkommen immer angerechnet werden. Man kriegt also faktisch nur dann was ausbezahlt, wenn man mit dem Einkommen unter der jeweiligen Grenze liegt (hier 2500 Franken, glaube ich).
Eine Hauptidee ist wohl, dass alle immer wissen, dass sie im Bedarfsfall das Grundeinkommen sicher haben.


So habe ich das nicht verstanden. Das wäre dann ja auch nicht mehr "bedingungslos".


Sehe ich genauso.
Bedingungslos schließt auch Superreichen mit ein.

Es scheitert aber eher an den Neidfaktor, als an der Finanzierbarkeit, wie Du hier demonstrierst.
"Wieso soll der was bekommen. Der hat ja eh genug".
Genauso könnte man sagen: "wieso soll der was bekommen, der tut ja nichts dafür".
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2058287) Verfasst am: 06.06.2016, 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

Meint ihr nicht, daß das bedingungslose Grundeinkommen vor allem die Leute mit niedrigen und mittleren Einkommen benachteiligen wird? Mal als exemplarisches Beispiel:
Auf dem Wohnungsmarkt werden die Mieten explodieren, weil der Vermieter nun grundsätzlich mit einer Klientel zu tun hat, die € 2500.- mehr in den Taschen hat. Der durch das bG alimentierte Wohnungssuchende hätte auf einem Markt mit knappem Gut auf die Dauer nichts von dem zusätzlichen Geld, da der Markt immer den kaufkräftigeren Bewerber bevorzugen wird. Und wenn alle 2500.- haben, bekommen immer noch die Leute den Zuschlag, die das meiste Plus zum bG zulegen können.
Jedoch hätten die Leute, die ein niedriges oder mittleres Einkommen haben, durch den geringen Abstand zum bG massive Schwierigkeiten, mit ihrem erarbeitetem Gehalt zu überleben. Im Grunde müsste jedes Gehalt nach dieser Überlegung zusätzlich um € 2500.- erhöht werden, um Chancengleichheit zu wahren. Das aber würde das bG ad absurdum führen, weil dann der Effekt letztlich durch die zu erwartenden Preissteigerungen verpufft.
Ich wäre übrigens sofort dafür, zu einer Marktwirtschaft zurückzukehren, wie sie vor Schröders Agenda 2010 existierte. Also mit mehr Anerkennung der Lebensleistung, und besseren Sicherungssystemen, falls jemand den Job verliert. Dazu sollten endlich Beamte in das allgemeine Sozialsystem einzahlen. Aber das bG scheint mir eine durch Wunschdenken und Idealismus geprägte Idee zu sein, die das Zeug hat, eine Gesellschaft ins Chaos zu führen.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2058288) Verfasst am: 06.06.2016, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Meint ihr nicht, daß das bedingungslose Grundeinkommen vor allem die Leute mit niedrigen und mittleren Einkommen benachteiligen wird? Mal als exemplarisches Beispiel:
Auf dem Wohnungsmarkt werden die Mieten explodieren, weil der Vermieter nun grundsätzlich mit einer Klientel zu tun hat, die € 2500.- mehr in den Taschen hat. Der durch das bG alimentierte Wohnungssuchende hätte auf einem Markt mit knappem Gut auf die Dauer nichts von dem zusätzlichen Geld, da der Markt immer den kaufkräftigeren Bewerber bevorzugen wird. Und wenn alle 2500.- haben, bekommen immer noch die Leute den Zuschlag, die das meiste Plus zum bG zulegen können.
Jedoch hätten die Leute, die ein niedriges oder mittleres Einkommen haben, durch den geringen Abstand zum bG massive Schwierigkeiten, mit ihrem erarbeitetem Gehalt zu überleben. Im Grunde müsste jedes Gehalt nach dieser Überlegung zusätzlich um € 2500.- erhöht werden, um Chancengleichheit zu wahren. Das aber würde das bG ad absurdum führen, weil dann der Effekt letztlich durch die zu erwartenden Preissteigerungen verpufft.
Ich wäre übrigens sofort dafür, zu einer Marktwirtschaft zurückzukehren, wie sie vor Schröders Agenda 2010 existierte. Also mit mehr Anerkennung der Lebensleistung, und besseren Sicherungssystemen, falls jemand den Job verliert. Dazu sollten endlich Beamte in das allgemeine Sozialsystem einzahlen. Aber das bG scheint mir eine durch Wunschdenken und Idealismus geprägte Idee zu sein, die das Zeug hat, eine Gesellschaft ins Chaos zu führen.

Neben den von Dir beschriebenen Effekt, wird es ziemlich viele Leute geben, die ohne die Aufgabe, "sich ernähren zu müssen", in ein Loch fallen werden.
Wenn man bedenkt, wieviele Rentner in ein Loch fallen, wenn sie die Rente antreten, kann man sich vorstellen, wie das bei jüngere unerfahrenere Leute ablaufen könnte.

Ich finde es dennoch schade, dass die Schweizer dagegen gestimmt haben. Ich würde zu gerne sehen, wie es in echt funktionieren würde.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2058289) Verfasst am: 06.06.2016, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Meint ihr nicht, daß das bedingungslose Grundeinkommen vor allem die Leute mit niedrigen und mittleren Einkommen benachteiligen wird? Mal als exemplarisches Beispiel:
Auf dem Wohnungsmarkt werden die Mieten explodieren, weil der Vermieter nun grundsätzlich mit einer Klientel zu tun hat, die € 2500.- mehr in den Taschen hat. Der durch das bG alimentierte Wohnungssuchende hätte auf einem Markt mit knappem Gut auf die Dauer nichts von dem zusätzlichen Geld, da der Markt immer den kaufkräftigeren Bewerber bevorzugen wird. Und wenn alle 2500.- haben, bekommen immer noch die Leute den Zuschlag, die das meiste Plus zum bG zulegen können.
Jedoch hätten die Leute, die ein niedriges oder mittleres Einkommen haben, durch den geringen Abstand zum bG massive Schwierigkeiten, mit ihrem erarbeitetem Gehalt zu überleben. Im Grunde müsste jedes Gehalt nach dieser Überlegung zusätzlich um € 2500.- erhöht werden, um Chancengleichheit zu wahren. Das aber würde das bG ad absurdum führen, weil dann der Effekt letztlich durch die zu erwartenden Preissteigerungen verpufft.
Ich wäre übrigens sofort dafür, zu einer Marktwirtschaft zurückzukehren, wie sie vor Schröders Agenda 2010 existierte. Also mit mehr Anerkennung der Lebensleistung, und besseren Sicherungssystemen, falls jemand den Job verliert. Dazu sollten endlich Beamte in das allgemeine Sozialsystem einzahlen. Aber das bG scheint mir eine durch Wunschdenken und Idealismus geprägte Idee zu sein, die das Zeug hat, eine Gesellschaft ins Chaos zu führen.


Hmmm... letzendlich belegt Dein Argument, dass Marktwirtschaft nicht funktioniert - und je besser es allen geht, um so schlechter funktioniert sie.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2058291) Verfasst am: 06.06.2016, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Neben den von Dir beschriebenen Effekt, wird es ziemlich viele Leute geben, die ohne die Aufgabe, "sich ernähren zu müssen", in ein Loch fallen werden.
Wenn man bedenkt, wieviele Rentner in ein Loch fallen, wenn sie die Rente antreten, kann man sich vorstellen, wie das bei jüngere unerfahrenere Leute ablaufen könnte.

Müssen dabei Befindlichkeiten der Anhänger der Arbeitsreligion, Sklavenmentalitäten oder sonstwie von Aussen animierten bedacht werden?
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#2058293) Verfasst am: 06.06.2016, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
. Dazu sollten endlich Beamte in das allgemeine Sozialsystem einzahlen.

Von wegen. Bzw: Warum sollte dann überhaupt noch jemand beamter werden wollen?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#2058295) Verfasst am: 06.06.2016, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Hmmm... letzendlich belegt Dein Argument, dass Marktwirtschaft nicht funktioniert - und je besser es allen geht, um so schlechter funktioniert sie.

Ja, so ist das. Diese Erkenntnis ist halt leider bei den meisten Leuten noch nicht ganz angekommen. Cool
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vrolijke
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Beitrag(#2058296) Verfasst am: 06.06.2016, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Neben den von Dir beschriebenen Effekt, wird es ziemlich viele Leute geben, die ohne die Aufgabe, "sich ernähren zu müssen", in ein Loch fallen werden.
Wenn man bedenkt, wieviele Rentner in ein Loch fallen, wenn sie die Rente antreten, kann man sich vorstellen, wie das bei jüngere unerfahrenere Leute ablaufen könnte.

Müssen dabei Befindlichkeiten der Anhänger der Arbeitsreligion, Sklavenmentalitäten oder sonstwie von Aussen animierten bedacht werden?


Ich weiß nicht, was Du mit Deine Antwort sagen willst.

Es gibt nun mal Menschen, die sich über ihre Arbeit definieren. Wenn man jemand die Definition wegnimmt, gibts psychische Probleme.
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2058298) Verfasst am: 06.06.2016, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Neben den von Dir beschriebenen Effekt, wird es ziemlich viele Leute geben, die ohne die Aufgabe, "sich ernähren zu müssen", in ein Loch fallen werden.
Wenn man bedenkt, wieviele Rentner in ein Loch fallen, wenn sie die Rente antreten, kann man sich vorstellen, wie das bei jüngere unerfahrenere Leute ablaufen könnte.

Müssen dabei Befindlichkeiten der Anhänger der Arbeitsreligion, Sklavenmentalitäten oder sonstwie von Aussen animierten bedacht werden?


Ich weiß nicht, was Du mit Deine Antwort sagen willst.

Wenn die Zeit kommt wird jemand aus dem Gefängnis entlassen, auch wenn das draussen unheimlicher erscheint wie der Knast.

Soll heissen, mag sein das einige mit einer (verbesserten) Situation nicht sofort umgehen können, deshalb aber die verbesserte Situation abzulehnen wär blöd. Man kann Leute aber auf eine neue Situation vorbereiten.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2058299) Verfasst am: 06.06.2016, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Neben den von Dir beschriebenen Effekt, wird es ziemlich viele Leute geben, die ohne die Aufgabe, "sich ernähren zu müssen", in ein Loch fallen werden.
Wenn man bedenkt, wieviele Rentner in ein Loch fallen, wenn sie die Rente antreten, kann man sich vorstellen, wie das bei jüngere unerfahrenere Leute ablaufen könnte.

Müssen dabei Befindlichkeiten der Anhänger der Arbeitsreligion, Sklavenmentalitäten oder sonstwie von Aussen animierten bedacht werden?


Ich weiß nicht, was Du mit Deine Antwort sagen willst.

Wenn die Zeit kommt wird jemand aus dem Gefängnis entlassen, auch wenn das draussen unheimlicher erscheint wie der Knast.

Soll heissen, mag sein das einige mit einer (verbesserten) Situation nicht sofort umgehen können, deshalb aber die verbesserte Situation abzulehnen wär blöd. Man kann Leute aber auf eine neue Situation vorbereiten.

Prinzipiell magst Du Recht haben. Aber überlege mal, wie allergisch Leute reagieren wegen verhältnismäßig kleine Veränderungen.
Man sollte bei der Einführung des bE äußerst behutsam vorgehen. Wie dabei der richtige Weg ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

Es kann eine schöne Sache sein. Ich weiß wovon ich rede. Cool
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#2058306) Verfasst am: 06.06.2016, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
(..)
sponor hat folgendes geschrieben:

M.W. soll das eigene Einkommen immer angerechnet werden. Man kriegt also faktisch nur dann was ausbezahlt, wenn man mit dem Einkommen unter der jeweiligen Grenze liegt (hier 2500 Franken, glaube ich).
Eine Hauptidee ist wohl, dass alle immer wissen, dass sie im Bedarfsfall das Grundeinkommen sicher haben.


So habe ich das nicht verstanden. Das wäre dann ja auch nicht mehr "bedingungslos".


Sehe ich genauso.
Bedingungslos schließt auch Superreichen mit ein.

Es scheitert aber eher an den Neidfaktor, als an der Finanzierbarkeit, wie Du hier demonstrierst.
"Wieso soll der was bekommen. Der hat ja eh genug".
Genauso könnte man sagen: "wieso soll der was bekommen, der tut ja nichts dafür".


Blödsinn, das hat doch nichts mit Neid zu tun.

Der Posten Arbeit/Soziales umfasst ca 40% des Bundeshaushalts. Um das BGE solide zu finanzieren, müsste dieser Haushaltsposten komplett einfließen und wohl noch mehr. Was heißen würde, dass die Mittel, die jetzt denen zu gute kommen die sie brauchen, unter allen aufgeteilt würde.
Im Ergebnis hätten wir dann eine massive Umverteilung von unten nach oben.
Ich verstehe nicht, warum so etwas wünschenswert sein sollte.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2058312) Verfasst am: 06.06.2016, 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
(..)
sponor hat folgendes geschrieben:

M.W. soll das eigene Einkommen immer angerechnet werden. Man kriegt also faktisch nur dann was ausbezahlt, wenn man mit dem Einkommen unter der jeweiligen Grenze liegt (hier 2500 Franken, glaube ich).
Eine Hauptidee ist wohl, dass alle immer wissen, dass sie im Bedarfsfall das Grundeinkommen sicher haben.


So habe ich das nicht verstanden. Das wäre dann ja auch nicht mehr "bedingungslos".


Sehe ich genauso.
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Es scheitert aber eher an den Neidfaktor, als an der Finanzierbarkeit, wie Du hier demonstrierst.
"Wieso soll der was bekommen. Der hat ja eh genug".
Genauso könnte man sagen: "wieso soll der was bekommen, der tut ja nichts dafür".


Blödsinn, das hat doch nichts mit Neid zu tun.

Der Posten Arbeit/Soziales umfasst ca 40% des Bundeshaushalts. Um das BGE solide zu finanzieren, müsste dieser Haushaltsposten komplett einfließen und wohl noch mehr. Was heißen würde, dass die Mittel, die jetzt denen zu gute kommen die sie brauchen, unter allen aufgeteilt würde.
Im Ergebnis hätten wir dann eine massive Umverteilung von unten nach oben.
Ich verstehe nicht, warum so etwas wünschenswert sein sollte.



Du musst allerdings auch noch die Kosten fuer die riesige Sozialbuerokratie einrechnen, die sich sparen liessen. Wenn alle ein Recht auf das bedingungslose Grundeinkommen haben, dann faellt die Notwendigkeit fuer Sozialhilfe und andere soziale Zuwendungen weg und niemand muss mehr pruefen ob Beduerftigkeit vorliegt oder nicht.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2058313) Verfasst am: 06.06.2016, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
(..)
sponor hat folgendes geschrieben:

M.W. soll das eigene Einkommen immer angerechnet werden. Man kriegt also faktisch nur dann was ausbezahlt, wenn man mit dem Einkommen unter der jeweiligen Grenze liegt (hier 2500 Franken, glaube ich).
Eine Hauptidee ist wohl, dass alle immer wissen, dass sie im Bedarfsfall das Grundeinkommen sicher haben.


So habe ich das nicht verstanden. Das wäre dann ja auch nicht mehr "bedingungslos".


Sehe ich genauso.
Bedingungslos schließt auch Superreichen mit ein.

Es scheitert aber eher an den Neidfaktor, als an der Finanzierbarkeit, wie Du hier demonstrierst.
"Wieso soll der was bekommen. Der hat ja eh genug".
Genauso könnte man sagen: "wieso soll der was bekommen, der tut ja nichts dafür".


Blödsinn, das hat doch nichts mit Neid zu tun.

Der Posten Arbeit/Soziales umfasst ca 40% des Bundeshaushalts. Um das BGE solide zu finanzieren, müsste dieser Haushaltsposten komplett einfließen und wohl noch mehr. Was heißen würde, dass die Mittel, die jetzt denen zu gute kommen die sie brauchen, unter allen aufgeteilt würde.
Im Ergebnis hätten wir dann eine massive Umverteilung von unten nach oben.
Ich verstehe nicht, warum so etwas wünschenswert sein sollte.



Du musst allerdings auch noch die Kosten fuer die riesige Sozialbuerokratie einrechnen, die sich sparen liessen. Wenn alle ein Recht auf das bedingungslose Grundeinkommen, dann faellt die Notwendigkeit fuer Sozialhilfe und andere soziale Zuwendungen weg und niemand muss mehr pruefen ob Beduerftigkeit vorliegt oder nicht.

Die Leute die da wegfallen lösen sich nicht in Luft auf. Die müssen auch irgendwie bezahlt werden.
Ich bezweifle auch, ob das finanzierbar ist.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2058326) Verfasst am: 06.06.2016, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Die Leute die da wegfallen lösen sich nicht in Luft auf. Die müssen auch irgendwie bezahlt werden.
Ich bezweifle auch, ob das finanzierbar ist.


Wenn alle bezahlt werden, dann werden auch die bezahlt.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2058332) Verfasst am: 06.06.2016, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:

Im Ergebnis hätten wir dann eine massive Umverteilung von unten nach oben.
Ich verstehe nicht, warum so etwas wünschenswert sein sollte.


Ich sehe da keine Verteilung von Unten nach oben. Unten hat man derzeit gar nix, ganz unten sind die vollsankionierten Hatz-IV-Empfänger. Etwas darüber sind die, die nicht genug zum Leben haben, die Teilsanktionierten, ein paar Stufen weiter höher hast Du die, die in prekären Beschäftigungen schuften und trotz Arbeit nicht genug verdienen, um davon Leben zu können. Aber bei denen ist ja nicht Schluss. Deren Elend ist eine willkommene Drohkulisse für alle, die zwar genug verdienen, um davon halbwegs gut leben zu können, die aber unter üblen Arbeitsbedingungen leiden, die unbezahlte Überstunden in kauf nehmen, damit sie ihren Job nicht verlieren usw. Denen würde nichts weg genommen werden, die hätten hinterher alle mehr.

Natürlich würde auch jemand mit einem hochbezahlten Traumjob zunächst mehr Geld in der Tasche haben. Das wirkt zunächst unfair, aber was "hochbezahlte Traumjobs" so unfair macht, ist nicht der Umstand, dass jemand gutes Geld für einen Job bekommt, der ihm Spass macht, sondern dass viel zu viele Menschen in einem beschissenen Job für einen beschissenen Lohn arbeiten müssen.

Das BGE kann (muss nicht, da kommt es auf das Modell an) dazu führen, dass menschliche Arbeit ihrem Wert angemessen entlohnt wird. Eben weil niemand mehr dazu gezwungen werden kann, unter schlechten Bedingungen für einen Hungerlohn arbeiten zu müssen. Das könnte am Ende dazu führen, dass eine Reinigungskraft mehr (zusätzlich zum BGE) verdient, als ein Creative Director oder Golflehrer.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2058344) Verfasst am: 07.06.2016, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:

Im Ergebnis hätten wir dann eine massive Umverteilung von unten nach oben.
Ich verstehe nicht, warum so etwas wünschenswert sein sollte.


Ich sehe da keine Verteilung von Unten nach oben. Unten hat man derzeit gar nix, ganz unten sind die vollsankionierten Hatz-IV-Empfänger. Etwas darüber sind die, die nicht genug zum Leben haben, die Teilsanktionierten, ein paar Stufen weiter höher hast Du die, die in prekären Beschäftigungen schuften und trotz Arbeit nicht genug verdienen, um davon Leben zu können. Aber bei denen ist ja nicht Schluss. Deren Elend ist eine willkommene Drohkulisse für alle, die zwar genug verdienen, um davon halbwegs gut leben zu können, die aber unter üblen Arbeitsbedingungen leiden, die unbezahlte Überstunden in kauf nehmen, damit sie ihren Job nicht verlieren usw. Denen würde nichts weg genommen werden, die hätten hinterher alle mehr.

Natürlich würde auch jemand mit einem hochbezahlten Traumjob zunächst mehr Geld in der Tasche haben. Das wirkt zunächst unfair, aber was "hochbezahlte Traumjobs" so unfair macht, ist nicht der Umstand, dass jemand gutes Geld für einen Job bekommt, der ihm Spass macht, sondern dass viel zu viele Menschen in einem beschissenen Job für einen beschissenen Lohn arbeiten müssen.

Das BGE kann (muss nicht, da kommt es auf das Modell an) dazu führen, dass menschliche Arbeit ihrem Wert angemessen entlohnt wird. Eben weil niemand mehr dazu gezwungen werden kann, unter schlechten Bedingungen für einen Hungerlohn arbeiten zu müssen. Das könnte am Ende dazu führen, dass eine Reinigungskraft mehr (zusätzlich zum BGE) verdient, als ein Creative Director oder Golflehrer.



Um das BGE zu finazieren muessten die Wohlhabenden mehr Steuern zahlen und zwar mehr sie selbst an BGE beziehen. Die kriegen also nur scheinbar was umsonst, weil sie es selbst sind, die das BGE bezahlen. Das ist hier Zoffs Denkfehler.

Letztlich geht geht es bei "BGE fuer alle" vor allem darum das Verfahren zu vereinfachen. Wenn alle was kriegen, dann muss niemand pruefen, wer was kriegen soll und wer nicht.

Weil hier die Frage nach der Bezahlbarkeit gestellt wurde....

...bezahlbar ist das schon, allerdings nur wenn das BGE so konzipiert ist, dass es nur das Existensminimum abdeckt. Wer jedoch ein BGE will, das darueberhinaus ein bequemes Leben ermoeglicht, der wird sehr, sehr schnell an die Grenzen des Bezahlbaren stossen.
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sponor
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Anmeldungsdatum: 16.05.2008
Beiträge: 1712
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Beitrag(#2058377) Verfasst am: 07.06.2016, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ganz gute (parteiische) Übersicht, wie ich finde, auch wenn für meinen Geschmack etwas zu sehr auf flapsig getrimmt:
https://krautreporter.de/1521--das-bedingungslose-grundeinkommen-verstandlich-erklart
Auch mit einigen Links, um die verschiedenen Ideen zu sortieren.
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Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#2058388) Verfasst am: 07.06.2016, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Meint ihr nicht, daß das bedingungslose Grundeinkommen vor allem die Leute mit niedrigen und mittleren Einkommen benachteiligen wird? Mal als exemplarisches Beispiel:
Auf dem Wohnungsmarkt werden die Mieten explodieren, weil der Vermieter nun grundsätzlich mit einer Klientel zu tun hat, die € 2500.- mehr in den Taschen hat. Der durch das bG alimentierte Wohnungssuchende hätte auf einem Markt mit knappem Gut auf die Dauer nichts von dem zusätzlichen Geld, da der Markt immer den kaufkräftigeren Bewerber bevorzugen wird. Und wenn alle 2500.- haben, bekommen immer noch die Leute den Zuschlag, die das meiste Plus zum bG zulegen können.
Jedoch hätten die Leute, die ein niedriges oder mittleres Einkommen haben, durch den geringen Abstand zum bG massive Schwierigkeiten, mit ihrem erarbeitetem Gehalt zu überleben. Im Grunde müsste jedes Gehalt nach dieser Überlegung zusätzlich um € 2500.- erhöht werden, um Chancengleichheit zu wahren. Das aber würde das bG ad absurdum führen, weil dann der Effekt letztlich durch die zu erwartenden Preissteigerungen verpufft.
Ich wäre übrigens sofort dafür, zu einer Marktwirtschaft zurückzukehren, wie sie vor Schröders Agenda 2010 existierte. Also mit mehr Anerkennung der Lebensleistung, und besseren Sicherungssystemen, falls jemand den Job verliert. Dazu sollten endlich Beamte in das allgemeine Sozialsystem einzahlen. Aber das bG scheint mir eine durch Wunschdenken und Idealismus geprägte Idee zu sein, die das Zeug hat, eine Gesellschaft ins Chaos zu führen.


Hmmm... letzendlich belegt Dein Argument, dass Marktwirtschaft nicht funktioniert - und je besser es allen geht, um so schlechter funktioniert sie.


Ja, im Grunde heißt das, egal welche sozialpolitische Aktion man aus dem Ärmel schüttelt, die armen Schweine bleiben immer die armen Schweine, einfach weil es im System so angelegt ist, dass es arme Schweine geben muss.

Zoff hat folgendes geschrieben:
Blödsinn, das hat doch nichts mit Neid zu tun.

Der Posten Arbeit/Soziales umfasst ca 40% des Bundeshaushalts. Um das BGE solide zu finanzieren, müsste dieser Haushaltsposten komplett einfließen und wohl noch mehr. Was heißen würde, dass die Mittel, die jetzt denen zu gute kommen die sie brauchen, unter allen aufgeteilt würde.
Im Ergebnis hätten wir dann eine massive Umverteilung von unten nach oben.
Ich verstehe nicht, warum so etwas wünschenswert sein sollte.


Na ja, so ganz einfach ist die Rechnung nicht. Denn die Leistungen, die unter "Arbeit und Soziales" fallen, umfassen ja nicht bloß die ausgezahlte Grundsicherung. Meines Wissens macht die nur rund 20% des Sozialetats aus. Der größte Batzen sind traditionell die Zuschüsse zur Rentenversicherung, von denen in absoluten Zahlen (ehemalige) Gutverdienende ja sogar mehr profitieren als (ehemalige) Geringverdiener oder gar Langzeitarbeitslose. Dasselbe gilt für das Elterngeld, dessen Höhe ja vom Einkommen abhängt. Andere Leistungen wie Kindergeld werden unterschiedslos an alle gleich ausgezahlt.
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Johnny
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Anmeldungsdatum: 23.08.2015
Beiträge: 702

Beitrag(#2058392) Verfasst am: 07.06.2016, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

sponor hat folgendes geschrieben:

M.W. soll das eigene Einkommen immer angerechnet werden. Man kriegt also faktisch nur dann was ausbezahlt, wenn man mit dem Einkommen unter der jeweiligen Grenze liegt (hier 2500 Franken, glaube ich).
Eine Hauptidee ist wohl, dass alle immer wissen, dass sie im Bedarfsfall das Grundeinkommen sicher haben.


Warum sollte man dann überhaupt noch arbeiten gehen. Es gibt ja viele Millionen Arbeitnehmer, die für weniger als 2500 Franken Vollzeit schuften gehen müssen.

Warum sollte man sich das noch antun, wenn man fürs Nichtstun sogar mehr bekommt?
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Beitrag(#2058394) Verfasst am: 07.06.2016, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:

M.W. soll das eigene Einkommen immer angerechnet werden. Man kriegt also faktisch nur dann was ausbezahlt, wenn man mit dem Einkommen unter der jeweiligen Grenze liegt (hier 2500 Franken, glaube ich).
Eine Hauptidee ist wohl, dass alle immer wissen, dass sie im Bedarfsfall das Grundeinkommen sicher haben.


Warum sollte man dann überhaupt noch arbeiten gehen. Es gibt ja viele Millionen Arbeitnehmer, die für weniger als 2500 Franken Vollzeit schuften gehen müssen.

Warum sollte man sich das noch antun, wenn man fürs Nichtstun sogar mehr bekommt?

Glückwunsch! Du hast den springenden Punkt gefunden. zwinkern

Falls die Gesellschaft wünscht, dass jene Arbeiten weiterhin verrichtet werden, müsste sie diese also besser bezahlen. (Oder automatisieren.)
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Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
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Johnny
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Beitrag(#2058439) Verfasst am: 07.06.2016, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

sponor hat folgendes geschrieben:

Glückwunsch! Du hast den springenden Punkt gefunden. zwinkern

Falls die Gesellschaft wünscht, dass jene Arbeiten weiterhin verrichtet werden, müsste sie diese also besser bezahlen. (Oder automatisieren.)


Um Netto auf 2200€ zu kommen muss man als Single schon gut 3700 Brutto verdienen. Und dann würde sich das Arbeiten immer noch nicht lohnen, denn man bekommt ja dieses Geld auch vom Staat fürs Nichtstun geschenkt.

Selbst für 100 oder 200 € mehr im Monat würden die meisten wohl nicht jeden morgen früh aufstehen und täglich hart arbeiten. Das würde sich dann immer noch nicht lohnen.

Man müsste schon so rund 5000 Euro oder mehr verdienen, damit man überhaupt noch einen Anreiz hat arbeiten zu gehen.
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vrolijke
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Beitrag(#2058440) Verfasst am: 07.06.2016, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:

Glückwunsch! Du hast den springenden Punkt gefunden. zwinkern

Falls die Gesellschaft wünscht, dass jene Arbeiten weiterhin verrichtet werden, müsste sie diese also besser bezahlen. (Oder automatisieren.)


Um Netto auf 2200€ zu kommen muss man als Single schon gut 3700 Brutto verdienen. Und dann würde sich das Arbeiten immer noch nicht lohnen, denn man bekommt ja dieses Geld auch vom Staat fürs Nichtstun geschenkt.

Selbst für 100 oder 200 € mehr im Monat würden die meisten wohl nicht jeden morgen früh aufstehen und täglich hart arbeiten. Das würde sich dann immer noch nicht lohnen.

Man müsste schon so rund 5000 Euro oder mehr verdienen, damit man überhaupt noch einen Anreiz hat arbeiten zu gehen.


Das gilt nicht für jeden.
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Kramer
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Beitrag(#2058441) Verfasst am: 07.06.2016, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
Selbst für 100 oder 200 € mehr im Monat würden die meisten wohl nicht jeden morgen früh aufstehen und täglich hart arbeiten. Das würde sich dann immer noch nicht lohnen.


Nö. Aber wieso sollte man, wenn man 100 oder 200 Euro mehr will, denn auch unbedingt früh aufstehen und täglich hart arbeiten müssen?
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Johnny
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Beitrag(#2058443) Verfasst am: 07.06.2016, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:

Nö. Aber wieso sollte man, wenn man 100 oder 200 Euro mehr will, denn auch unbedingt früh aufstehen und täglich hart arbeiten müssen?


Weil der Lohn auf das Grundeinkommen angerechnet wird.
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Kramer
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Beitrag(#2058444) Verfasst am: 08.06.2016, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

sponor hat folgendes geschrieben:
Ganz gute (parteiische) Übersicht, wie ich finde, auch wenn für meinen Geschmack etwas zu sehr auf flapsig getrimmt:
https://krautreporter.de/1521--das-bedingungslose-grundeinkommen-verstandlich-erklart
Auch mit einigen Links, um die verschiedenen Ideen zu sortieren.


Zitat aus dem Artikel:

Zitat:
Zuerst der Arbeitsmarkt. Über wenige Dinge fachsimpeln Experten so ausführlich wie über die Zukunft der Arbeit. Die einen sagen, dass wir immer arbeiten werden, auch in 100 Jahren noch. Die anderen warnen vor der sogenannten Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse, und dann gibt es einen Herrn, der hat in den 1990er Jahren gleich mal „Das Ende der Arbeit“ ausgerufen: Jeremy Rifkin.

Das Ende der Arbeit? Kann er ja mal meinem Chef erzählen, der gute Herr Rifkin.

Rifkin argumentiert, dass fast alle Berufe in Gefahr sind, weil bestimmte Aufgaben einfach wegfallen, wenn Menschen mehr Computer einsetzen. Oder weil gleich Roboter die Aufgaben übernehmen können. Rifkin sagt, dass nicht nur jene Jobs gefährdet sind, für die man nicht sehr qualifiziert sein muss, sondern auch jene, für die man eine Fachausbildung oder einen Uni-Abschluss braucht. Will heißen: vom Mindestlohn-Angestellten, der bei McDonalds Burger brät bis hin zum Anwalt, der für die Firma die Verträge prüft - kein Job ist sicher.


Ich habe eben das hier auf Telepolis gelesen: Bilderberg-Konferenz: Prekariat soll Thema sein

In dem folgenden Zitat geht es nicht um die aktuelle Bilderberg-Konferenz, sondern um "eine der Bilderberg-Konferenz nicht unähnliche Veranstaltung, die 1995 in Kalifornien stattgefunden und von der der ehemalige Spiegel-Journalist Hans-Peter Martin in dem Buch "Die Globalisierungsfalle" (Auswege aus der Globalisierungsfalle) berichtet hat. Martin war einer von drei Journalisten, die bei der exklusiven Veranstaltung, zu der sich 500 Eliten einfanden, zugelassen war.":

Zitat:
Der angesprochene ist David Packard, Mitbegründer des Hightech-Riesen Hewlett Packard. Der greise Self-made-Milliardär verzieht keine Miene. Mit hellwachem Verstand stellt er lieber die zentrale Frage: 'Wie viele Angestellte brauchst Du wirklich John?' 'Sechs, vielleicht acht', antwortet Gage [damals Manager bei der US-Computerfirma Sun Microsystems] trocken. 'Ohne sie wären wir aufgeschmissen…' Jetzt hakt der Diskussionsleiter, Professor Rustum Roy von der Pennsylvania State University nach: 'Und, wie viele Leute arbeiten derzeit für Sun Systems?' Gage: '16.000. Sie sind bis auf eine kleine Minderheit Rationalisierungsreserve.' Kein Raunen geht da durch den Saal, den Anwesenden ist der Ausblick auf bislang ungeahnte Arbeitslosenheere eine Selbstverständlichkeit… Im Fairmont wird eine Gesellschaftsordnung skizziert: reiche Länder, keinen nennenswerten Mittelstand - und niemand widerspricht…
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Kramer
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Beitrag(#2058445) Verfasst am: 08.06.2016, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Johnny hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:

Nö. Aber wieso sollte man, wenn man 100 oder 200 Euro mehr will, denn auch unbedingt früh aufstehen und täglich hart arbeiten müssen?


Weil der Lohn auf das Grundeinkommen angerechnet wird.


Das ist in manchen BGE-Modellen so. Aber Du wirst selber einsehen, das so ein Modell eher problematisch ist.
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Ahriman
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Beitrag(#2058466) Verfasst am: 08.06.2016, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Nö. Aber wieso sollte man, wenn man 100 oder 200 Euro mehr will, denn auch unbedingt früh aufstehen und täglich hart arbeiten müssen?

Das war schon immer das Grundproblem bei jeder Art von Sozialleistung. Für den Empfänger war und ist es in der Regel de facto so, daß er nur ein paar wenige Kröten mehr bekommt, wenn er arbeiten geht, weil man ihm sofort die Unterstützung entsprechend kürzt. Es ist ja sogar so, daß man das auch tut, wenn ein Angehöriger (z.B. ein Kind) ein paar Kröten dazu verdient: Gleich wird die Stütze gekappt. "Anrechnen" nennt man das.
Leistungsempfänger haben meist das Gefühl, sie würden bestraft, wenn sie einen Job annehmen.
Wie man da rauskäme - ich hab keine Ahnung.
Ich habe während meiner sehr wenigen Arbeitslosenzeit schwarz gearbeitet. Da hatte ich unterm Strich ein fabelhaftes Einkommen. (Ist längst verjährt, ätsch.)
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Zoff
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Beitrag(#2058467) Verfasst am: 08.06.2016, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Johnny hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:

Nö. Aber wieso sollte man, wenn man 100 oder 200 Euro mehr will, denn auch unbedingt früh aufstehen und täglich hart arbeiten müssen?


Weil der Lohn auf das Grundeinkommen angerechnet wird.


Das ist in manchen BGE-Modellen so. Aber Du wirst selber einsehen, das so ein Modell eher problematisch ist.


Jo. Und solange man nicht weiß, über welches Modell man eigentlich redet, ist es auch müßig, das zu diskutieren.
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vrolijke
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Beitrag(#2058478) Verfasst am: 08.06.2016, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:

Das war schon immer das Grundproblem bei jeder Art von Sozialleistung. Für den Empfänger war und ist es in der Regel de facto so, daß er nur ein paar wenige Kröten mehr bekommt, wenn er arbeiten geht, weil man ihm sofort die Unterstützung entsprechend kürzt.


So ein Schmarrn.
Ich kenne das. Wir hatten gelegentlich auch mal Aushilfen in unsere Firma.
Die beschwerten sich, dass sie nur für "X" arbeiten gehen würden. Denn "es wurde ihnen auf der Stütze angerechnet".

Es wird bei jeden angerechnet. Alle würden Stütze bekommen, wenn sie drunter verdienen würden. Mit den Augen rollen
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