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Existenzmaximum

 
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2061969) Verfasst am: 17.07.2016, 23:34    Titel: Existenzmaximum Antworten mit Zitat

Über das Existenzminimum, Hartz-IV, BGE etc. findet man im Internet mehr Informationen, als man in einem Leben verarbeiten kann. Sucht man stattdessen nach "Existenzmaximum", fragt Google ungläubig (naja, kam mir so vor) nach, ob man nicht doch "Existenzminimum" meint. Tatsächlich findet man dann auch nur eine Handvoll brauchbare Links (und die Frage, ob man nicht doch lieber nach "Existenzminimum" suchen möchte.)

Das Existenzmaximum scheint fast ein Tabuthema zu sein, so wenig findet man darüber. Ich finde die Frage, ob es eine Obergrenze dafür gibt, was ein Mensch an finanziellen Mitteln im Leben verbrauchen kann, eigentlich ganz interessant. Denn alles, was über die Sättigungsgrenze hinaus geht, braucht der jeweilige Mensch ja nicht. Das Geld verstaubt nur auf irgendwelchen Konten und fehlt dort, wo es dringender gebraucht wird.

Wenn man zum Beispiel das Existenzmaximum bei 30 Millionen für ein Privatvermögen ansetzen würde, würde das bedeuten, dass man 80 Jahre lang jeden Tag 1000 EUR ausgeben könnte und man hätte am Ende immer noch 800.000 EUR übrig. Klingt doch eigentlich zumutbar, oder? Smilie
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2061972) Verfasst am: 17.07.2016, 23:55    Titel: Re: Existenzmaximum Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Über das Existenzminimum, Hartz-IV, BGE etc. findet man im Internet mehr Informationen, als man in einem Leben verarbeiten kann. Sucht man stattdessen nach "Existenzmaximum", fragt Google ungläubig (naja, kam mir so vor) nach, ob man nicht doch "Existenzminimum" meint. Tatsächlich findet man dann auch nur eine Handvoll brauchbare Links (und die Frage, ob man nicht doch lieber nach "Existenzminimum" suchen möchte.)

Das Existenzmaximum scheint fast ein Tabuthema zu sein, so wenig findet man darüber. Ich finde die Frage, ob es eine Obergrenze dafür gibt, was ein Mensch an finanziellen Mitteln im Leben verbrauchen kann, eigentlich ganz interessant. Denn alles, was über die Sättigungsgrenze hinaus geht, braucht der jeweilige Mensch ja nicht. Das Geld verstaubt nur auf irgendwelchen Konten und fehlt dort, wo es dringender gebraucht wird.

Wenn man zum Beispiel das Existenzmaximum bei 30 Millionen für ein Privatvermögen ansetzen würde, würde das bedeuten, dass man 80 Jahre lang jeden Tag 1000 EUR ausgeben könnte und man hätte am Ende immer noch 800.000 EUR übrig. Klingt doch eigentlich zumutbar, oder? Smilie



Es gibt Leute, die empfaenden jeden Versuch ihre durchschnittlichen taeglichen Ausgaben auf "nur" 1000 Euro zu beschraenken als "unzumutbare Haerte" und "Abrutschen unter die persoenlich erlebte Armutsgrenze".

Auch darueber, wo genau das Existenzminimum liegt, gibt es schon sehr unterschiedliche Auffassungen, bei einem wie auch immer definierten Existensmaximum duerfte das eher noch kontroverser sein.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15979
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2061975) Verfasst am: 18.07.2016, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, da wurde mal eine etwas gelangweilte deutsche Adelige interviewt, die ihre Zeit in Monaco am Strand absaß (naja, jedenfalls würde ich mich auf die Dauer dort so fühlen, weil man dann doch irgendwann Alles und Jeden gesehen hat): Klar, mit einer Million im Jahr könnte man schon auskommen, wenn man ganz sparsam lebte Lachen. Oder bedenken wir, was dieser US-Wahlkampf wieder kosten wird: Hunderte Millionen von Dollar werden ausgegeben, damit mindestens in jedem Winkel der umkämpften Staaten Jeder die Gesichter der Kandidaten mindestens zehnmal gesehen hat. Die TV-Sender und die Werbeagenturen freut es natürlich, die haben ja dadurch auch Einnahmen. Aber es ist letztlich doch irgendwo "unproduktives Geld", für das man eben auch viele medzinische Behandlungen durchführen könnte.


Letztlich hat Einkommen auch eine ethische Dimension: Also etwa, wieviel Reichtum pro Person - wenn man also die Gesamtsumme der Einkünfte, die es auf der Welt gibt, durch die Anzahl der Menschen dividierte, hielte der Planet sozusagen aus? Wieviel Einkommen beruht darauf, daß Andere arm sind und ausgebeutet werden, ergibt sich also letztlich aus einer Umverteilung zu Lasten von Anderen? Wieviel Einkommen ist überhaupt erst einmal nur fiktiv, weil es auf dem Börsenwert von Unternehmen - der ja letztlich eine Erwartung für die Zukunft darstellt - beruht? ...


Diese Fragen stellen insofern nicht unbedingt das Einkommen als solches in Frage: Es kann durchaus gerechtfertigt sein, daß der Vorstandsvorsitzende eines Unternehmens dreißig mal soviel verdient wie der Pförtner. Allerdings nicht mehr so sehr, wenn er das Geld auch einstreicht, wenn er die Firma an die Wand fährt und der Pförtner und tausend Andere ihre Arbeitsplätze verlieren. Oder: wenn das Unternehmen ein gutes Produkt herstellt, das vielen nützt, ist das sicher besser und das Einkommen dann auch gerechtfertigter als wenn da z.B. Kriegswaffen produziert werden. Oder: Wenn jemand das Geld dann auch wieder nutzbringend für die Gesellschaft einbringt, ist das sicher besser als wenn nichts damit passiert oder er es nur für sich nutzt.


Man könnte natürlich verschiedene Positionen zu so einem "Einkommensmaximum" einnehmen: Einerseits, wenn jemand wirklich was Nutzbringendes tun will, dann wäre er intrinsisch motiviert und ihm eine - zumal in dieser Höhe! - "Kappungsgrenze" weniger wichtig. Und Andere würden wieder einwenden, daß das Unternehmertum doch bestrebt sei, das Geld immer weiter zu vermehren. Und wenn eine solche Grenze erreicht sei, gäbe es auch keine Motivation mehr, noch weiter unternehmerisch zu werken. Das könnte allerdings auch dazu führen, daß das Geld sich stärker verteilt, die Superreichen dann auch motivierter wären, zu teilen und auch neue Unternehmer zu fördern, der Median (und vielleicht auf lange Sicht auch wieder der Durchschnitt) beim Reichtum also zunähme Am Kopf kratzen.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2061978) Verfasst am: 18.07.2016, 01:25    Titel: Re: Existenzmaximum Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gibt Leute, die empfaenden jeden Versuch ihre durchschnittlichen taeglichen Ausgaben auf "nur" 1000 Euro zu beschraenken als "unzumutbare Haerte" und "Abrutschen unter die persoenlich erlebte Armutsgrenze".


Das mag ja sein, obwohl mein Mitleid sich da in Grenzen hält. Bei 30 Millionen reden wir ja quasi nur über die Reichen, nicht die Superreichen. Wir sind noch im Bereich der Millionäre, nicht der Milliardäre. Aber es besteht doch wohl kein Zweifel daran, dass wir uns selbst dort in einem Bereich befinden, der sich für einen Grossteil der Weltbevölkerung jenseits aller Vorstelllungen von finanzieller und existenzieller Sicherheit befindet.

Ich weiss nicht, wo die Sättigungsgrenze dafür liegt, was ein Superreicher für seine täglichen Ausgaben benötigt. Aber dass es dafür eine Grenze geben muss, erkennt man schon daran, dass das Geld nach oben wandert und nicht mehr in den Geldkreislauf zurück kehrt.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2061981) Verfasst am: 18.07.2016, 02:26    Titel: biologischer Fußabdruck braucht eine Obergrenze Antworten mit Zitat

Nicht das Vermögen sollte man einschränken,
sondern den Verbrauch an Ressourcen bzw. den 'biologischen Fingerabdruck' jedes Einzelnen.

Mit 1000 Euro täglich kann dieser immer noch jeden Tag hinfliegen wo er will und so die Umwelt erheblich schädigen.

Klar kann er sich auch nach einem 3/4 Jahr sparen so eine 'Ökoschweinerei' wie einen Tesla kaufen, aber die Herstellung dieser Teile verbraucht auch sehr viel.

Also man sollte nicht so sehr auf das Vermögen schauen - sondern darauf, wie angespartes ausgegeben wird.

Ich würde lieber - wie ja bekannt - das Erbe abschaffen. Und eine biologische Oberverbrauchsgrenze einführen. Wenn jemand meint, Vermögen anzuhäufen, soll er dies tun - er darf dann halt nur einmal im Jahr fliegen (wenn beruflich notwendig häufiger), zu große Häuser oder Anwesen kaufen und bauen ist auch nicht drin - aufgrund der Landversiegelung, etc.

Klingt jetzt zwar gemein - und lässt bei einigen die Barbie und Ken Traumwelten platzen, aber diese sind ja sowieso asozial.
Also - eher als eine Obergrenze von Vermögen brauchen wir eine Obergrenze des biologischen Fußabdruckes den jeder hinterlässt - und nein, den reichen sollte nicht gestattet werden, sich von den Armen etwas von ihrem Bedürfnis nach Verschwendung und Umweltzerstörung zuzukaufen, nur weil diese nicht über die monetären Möglichkeiten verfügen.

Jetzt bekommen unsere hier aktiven Finanz- und Immobilienjongleure wie 'Unquest' gleich Angst und befürchten eine Ausweitung des Kontrollstaates. Dabei erweitere ich doch nur die Regeln des Stadtparks auf unsere täglich Leben - da darf man ja auch nicht alles einfach so in die Ecke schmeißen und jeder schön gepflegte Park hat seine Regeln - und ist getragen von Steuergeldern jedem umsonst zugänglich - solange er sich an diese Regeln hält.
Willkommen im Stadtpark 'Erde'.

Alligatoah - Lass liegen
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2061988) Verfasst am: 18.07.2016, 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ist das hier die Wunschecke? Lachen
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2062020) Verfasst am: 18.07.2016, 15:15    Titel: Re: biologischer Fußabdruck braucht eine Obergrenze Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Nicht das Vermögen sollte man einschränken,
sondern den Verbrauch an Ressourcen bzw. den 'biologischen Fingerabdruck' jedes Einzelnen.

Interessanter Punkt nicht Geld als Maßstab für min/max zu nehmen.
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