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Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert...
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
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Beitrag(#2087607) Verfasst am: 03.03.2017, 17:52    Titel: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

...obwohl sie noch nie einen Fuß auf armenischen Boden gesetzt hat, noch die armenische Sprache beherrscht. Und das im Einklang mit deutschem Recht.

Zitat:
Aus dem Geburtsland rausgeworfen

Ophelia Mailjan wurde mit 18 Jahren nach Armenien abgeschoben. Ihre Familie lebt noch in Deutschland.

Ihre Eltern kamen im Januar 1998 aus Armenien nach Deutschland, kurz darauf kam Ophelia zur Welt. 2003 wurde die Familie nach Armenien abgeschoben, aber blieb dort nur kurz. Die Mutter war damals schwanger, der Sohn eine Frühgeburt. Weil die medizinische Versorgung in Russland besser ist, gingen die Mailjans nach Jekaterinenburg. 2012 kehrten sie nach Ludwigslust zurück und stellten die nächsten erfolglosen Asylanträge.

Ophelia Mailjan besuchte bis zur neunten Klasse die Lenné-Schule, arbeitete von Juni 2015 bis Oktober 2016 im örtlichen Supermarkt und ging zuletzt auf die Abendschule, um die Mittlere Reife nachzuholen. Ihr Berufswunsch: Restaurant-Fachfrau.

Aber mit der Volljährigkeit lief ihre Duldung aus, und zwar nur ihre: Mutter Mailjan, seit fünf Jahren vom Vater getrennt, darf wegen ihres Gesundheitszustandes nicht abgeschoben werden; Bruder und Schwester sind noch nicht 18. Ophelia Mailjan führte den Haushalt, sie reiste nicht aus - bis am 24. Januar die Polizei kam.
[...]
Ihre Abschiebung kommt ihr so unwirklich vor. "Sie denken nicht daran, ob ich Armenisch kann, ob ich hier jemanden habe, nein, das ist denen egal." Vor Kurzem war Ophelia Mailjan auf dem Weg in eine Zukunft. Jetzt weiß sie nicht, wie es weitergehen soll.


http://www.sueddeutsche.de/politik/abschiebungen-aus-dem-geburtsland-rausgeworfen-1.3402699

Hier gibt es eine Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/wiedereinreise-nach-deutschland-fuer-ophelia-mailjan
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Anmeldungsdatum: 03.11.2008
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Beitrag(#2087610) Verfasst am: 03.03.2017, 18:49    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
...obwohl sie noch nie einen Fuß auf armenischen Boden gesetzt hat, noch die armenische Sprache beherrscht. Und das im Einklang mit deutschem Recht.


Also,
unabhängig davon das auch ich einiges in diesem Fall absurd finde, bzw. allgemein mit der Abschiebung bereits gut integrierter Ü18,
gibt es doch einiges, was mir an Artikel und Fall fragwürdig erscheint.

Zunächst zu Deiner Verknappung:



Zitat:
Aus dem Geburtsland rausgeworfen



Ihre Eltern kamen im Januar 1998 aus Armenien nach Deutschland, kurz darauf kam Ophelia zur Welt. 2003 wurde die Familie nach Armenien abgeschoben, aber blieb dort nur kurz. Die Mutter war damals schwanger, der Sohn eine Frühgeburt. Weil die medizinische Versorgung in Russland besser ist, gingen die Mailjans nach Jekaterinenburg. 2012 kehrten sie nach Ludwigslust zurück und stellten die nächsten erfolglosen Asylanträge.

(...)

gefettet von mir.

1. Sie hatte ihre Füße höchstwahrscheinlich schon mal auf armenischen Boden gesetzt.
2. Nach der ersten Abschiebung nach Armenien war es der Familie wohl möglich, über mehrere Jahre ein Leben in Russland zu führen, und zwar in Jekatarinenburg. Waren sie nicht dort auch vor Verfolgung sicher?
3. Was sind überhaupt die Asylgründe dieser Familie?
Das klingt zwar hart - aber im Gegensatz zu Armutsflüchtlingen von der Südhalbkugel - deren Leben zwar nicht Asylrelevant bedroht ist, die ich aber als zum Teil als bedroht ansehe,
wüsste ich bei der Familie keinen driftigen Grund, warum sie nicht in Russland hätte bleiben können.
Sie sprechen die Sprache des Landes,
auch die Kinder gingen dort wohl zur Schule (auch Ophelia),
also warum sind sie hier?

Dass das Leben in Russland nicht einfach ist, weiß ich auch -
aber das gilt auch für die Russen. Und im Gegensatz zu vielen Völkern im Kaukasus haben die Armenier in Russland ein recht gutes 'Standing'.

Ehe es unter geht. Kannst Du bitte die Asylgründe der Familie mal suchen?,
danke.

Im Artikel steht noch der folgende Satz, der wahrscheinlich auf einen eher emotional geschriebenen Artikel - als auf einen gut recherchierten hinweist:

Zitat:

(...)
das ist der Blick aus dem Fenster der kleinen Einzimmerwohnung, in die sie eine alte Frau aufgenommen hat, eine Bekannte der Eltern des Ex-Freundes ihrer Mutter. Ophelia Mailjan kennt ja eigentlich niemanden in Armenien. Die Wohnung? Grobe Dielen, ein kleiner Holzofen mit einem verbeulten Topf drauf. Neben ihrem Bett steht eine Jesus-Ikone, ein Geschenk der alten Frau.

Ophelia Mailjan kann Russisch und Deutsch, aber kein Armenisch, deshalb kann sie der Frau gerade nicht sagen, wie dankbar sie ist.

hervorgehoben von mir

Das ist Blödsinn.
In Armenien können gerade die älteren noch alle (und da lehn ich mich gerne weit aus dem Fenster) russisch. Armenien war schon sehr früh Teil der UdSSR und dort wurde Russisch parallel zum Armenischen gepflegt.
Auch heute noch wird Russisch dort von fast allen gesprochen,
wird an jeder Schule unterrichtet.
Ophelia fällt also nicht ein sprachliches Niemandsland der Unverständnis.
Der Autor dürfte auch ansonsten wenig Interesse am eigentlichen Fall haben - und so reitet er halt das Pferd bis zum Abdecker.
Nicht gerade sinnig - weil er ja durch seine Querverweise zeigt,
dass es ihm auch um die relevante Gefahr der Abschiebung von vielen aktuell sich Integrierenden geht.

Für mich beispielsweise zählt auch die Integrationsmotivation. Und wenn Ophelia zum Schulabschluss noch eine abendliche Weiterbildung macht und parallel dazu jobbt,
zeigt das für mich ihren Integrationswillen eindeutig.
Diesbezüglich könnte sie von mir aus bleiben.

Aber grundsätzlich stellt sich mir die Frage,
was eben die Asylgründe der Familie 2012 waren,
und warum das Verfahren so lange dauerte. War der Gesundheitszustand der Mutter denn 2012 schon so schlecht?
Schon damals dauerten ja Asylverfahren lange - lange Zeiträume in denen die Antragsteller zwar ihre Zeit streckten, aber immer noch im ungewissen Status festhingen.
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beachbernie
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Beitrag(#2087617) Verfasst am: 03.03.2017, 20:51    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
...obwohl sie noch nie einen Fuß auf armenischen Boden gesetzt hat, noch die armenische Sprache beherrscht. Und das im Einklang mit deutschem Recht.

Zitat:
Aus dem Geburtsland rausgeworfen

Ophelia Mailjan wurde mit 18 Jahren nach Armenien abgeschoben. Ihre Familie lebt noch in Deutschland.

Ihre Eltern kamen im Januar 1998 aus Armenien nach Deutschland, kurz darauf kam Ophelia zur Welt. 2003 wurde die Familie nach Armenien abgeschoben, aber blieb dort nur kurz. Die Mutter war damals schwanger, der Sohn eine Frühgeburt. Weil die medizinische Versorgung in Russland besser ist, gingen die Mailjans nach Jekaterinenburg. 2012 kehrten sie nach Ludwigslust zurück und stellten die nächsten erfolglosen Asylanträge.

Ophelia Mailjan besuchte bis zur neunten Klasse die Lenné-Schule, arbeitete von Juni 2015 bis Oktober 2016 im örtlichen Supermarkt und ging zuletzt auf die Abendschule, um die Mittlere Reife nachzuholen. Ihr Berufswunsch: Restaurant-Fachfrau.

Aber mit der Volljährigkeit lief ihre Duldung aus, und zwar nur ihre: Mutter Mailjan, seit fünf Jahren vom Vater getrennt, darf wegen ihres Gesundheitszustandes nicht abgeschoben werden; Bruder und Schwester sind noch nicht 18. Ophelia Mailjan führte den Haushalt, sie reiste nicht aus - bis am 24. Januar die Polizei kam.
[...]
Ihre Abschiebung kommt ihr so unwirklich vor. "Sie denken nicht daran, ob ich Armenisch kann, ob ich hier jemanden habe, nein, das ist denen egal." Vor Kurzem war Ophelia Mailjan auf dem Weg in eine Zukunft. Jetzt weiß sie nicht, wie es weitergehen soll.


http://www.sueddeutsche.de/politik/abschiebungen-aus-dem-geburtsland-rausgeworfen-1.3402699

Hier gibt es eine Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/wiedereinreise-nach-deutschland-fuer-ophelia-mailjan



Hab eben unterschrieben.

Auch dieser Fall zeigt wie dringend das deutsche Staatsbuergerschaftsrecht modernisiert werden muss. Da gibt es Leute, die ihr gesamtes Leben in D verbracht haben und trotzdem rechtlich als "Auslaender" gelten und auf der anderen Seite solche, die noch nie einen Fuss auf deutschen Boden gesetzt haben und ueber einen Rechtsanspruch auf die deutsche Staatsbuergerschaft verfuegen. Absurd!
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zelig
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Beitrag(#2087620) Verfasst am: 03.03.2017, 21:27    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
...obwohl sie noch nie einen Fuß auf armenischen Boden gesetzt hat, noch die armenische Sprache beherrscht. Und das im Einklang mit deutschem Recht.

Zitat:
Aus dem Geburtsland rausgeworfen

Ophelia Mailjan wurde mit 18 Jahren nach Armenien abgeschoben. Ihre Familie lebt noch in Deutschland.

Ihre Eltern kamen im Januar 1998 aus Armenien nach Deutschland, kurz darauf kam Ophelia zur Welt. 2003 wurde die Familie nach Armenien abgeschoben, aber blieb dort nur kurz. Die Mutter war damals schwanger, der Sohn eine Frühgeburt. Weil die medizinische Versorgung in Russland besser ist, gingen die Mailjans nach Jekaterinenburg. 2012 kehrten sie nach Ludwigslust zurück und stellten die nächsten erfolglosen Asylanträge.

Ophelia Mailjan besuchte bis zur neunten Klasse die Lenné-Schule, arbeitete von Juni 2015 bis Oktober 2016 im örtlichen Supermarkt und ging zuletzt auf die Abendschule, um die Mittlere Reife nachzuholen. Ihr Berufswunsch: Restaurant-Fachfrau.

Aber mit der Volljährigkeit lief ihre Duldung aus, und zwar nur ihre: Mutter Mailjan, seit fünf Jahren vom Vater getrennt, darf wegen ihres Gesundheitszustandes nicht abgeschoben werden; Bruder und Schwester sind noch nicht 18. Ophelia Mailjan führte den Haushalt, sie reiste nicht aus - bis am 24. Januar die Polizei kam.
[...]
Ihre Abschiebung kommt ihr so unwirklich vor. "Sie denken nicht daran, ob ich Armenisch kann, ob ich hier jemanden habe, nein, das ist denen egal." Vor Kurzem war Ophelia Mailjan auf dem Weg in eine Zukunft. Jetzt weiß sie nicht, wie es weitergehen soll.


http://www.sueddeutsche.de/politik/abschiebungen-aus-dem-geburtsland-rausgeworfen-1.3402699

Hier gibt es eine Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/wiedereinreise-nach-deutschland-fuer-ophelia-mailjan



Hab eben unterschrieben.

Auch dieser Fall zeigt wie dringend das deutsche Staatsbuergerschaftsrecht modernisiert werden muss. Da gibt es Leute, die ihr gesamtes Leben in D verbracht haben und trotzdem rechtlich als "Auslaender" gelten und auf der anderen Seite solche, die noch nie einen Fuss auf deutschen Boden gesetzt haben und ueber einen Rechtsanspruch auf die deutsche Staatsbuergerschaft verfuegen. Absurd!


Bin vollkommen Deiner Meinung.
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DonMartin
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Beitrag(#2087621) Verfasst am: 03.03.2017, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Pech für sie, dass sie kein Nafri ist.
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sünnerklaas
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Beiträge: 11046
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Beitrag(#2087638) Verfasst am: 04.03.2017, 10:02    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
...obwohl sie noch nie einen Fuß auf armenischen Boden gesetzt hat, noch die armenische Sprache beherrscht. Und das im Einklang mit deutschem Recht.

Zitat:
Aus dem Geburtsland rausgeworfen

Ophelia Mailjan wurde mit 18 Jahren nach Armenien abgeschoben. Ihre Familie lebt noch in Deutschland.

Ihre Eltern kamen im Januar 1998 aus Armenien nach Deutschland, kurz darauf kam Ophelia zur Welt. 2003 wurde die Familie nach Armenien abgeschoben, aber blieb dort nur kurz. Die Mutter war damals schwanger, der Sohn eine Frühgeburt. Weil die medizinische Versorgung in Russland besser ist, gingen die Mailjans nach Jekaterinenburg. 2012 kehrten sie nach Ludwigslust zurück und stellten die nächsten erfolglosen Asylanträge.

Ophelia Mailjan besuchte bis zur neunten Klasse die Lenné-Schule, arbeitete von Juni 2015 bis Oktober 2016 im örtlichen Supermarkt und ging zuletzt auf die Abendschule, um die Mittlere Reife nachzuholen. Ihr Berufswunsch: Restaurant-Fachfrau.

Aber mit der Volljährigkeit lief ihre Duldung aus, und zwar nur ihre: Mutter Mailjan, seit fünf Jahren vom Vater getrennt, darf wegen ihres Gesundheitszustandes nicht abgeschoben werden; Bruder und Schwester sind noch nicht 18. Ophelia Mailjan führte den Haushalt, sie reiste nicht aus - bis am 24. Januar die Polizei kam.
[...]
Ihre Abschiebung kommt ihr so unwirklich vor. "Sie denken nicht daran, ob ich Armenisch kann, ob ich hier jemanden habe, nein, das ist denen egal." Vor Kurzem war Ophelia Mailjan auf dem Weg in eine Zukunft. Jetzt weiß sie nicht, wie es weitergehen soll.


http://www.sueddeutsche.de/politik/abschiebungen-aus-dem-geburtsland-rausgeworfen-1.3402699

Hier gibt es eine Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/wiedereinreise-nach-deutschland-fuer-ophelia-mailjan



Hab eben unterschrieben.

Auch dieser Fall zeigt wie dringend das deutsche Staatsbuergerschaftsrecht modernisiert werden muss. Da gibt es Leute, die ihr gesamtes Leben in D verbracht haben und trotzdem rechtlich als "Auslaender" gelten und auf der anderen Seite solche, die noch nie einen Fuss auf deutschen Boden gesetzt haben und ueber einen Rechtsanspruch auf die deutsche Staatsbuergerschaft verfuegen. Absurd!


Leider ist es so, dass im Bundestagswahlkampf Abschiebezahlen eine gewaltige Rolle spielen werden - neben der Arbeitslosenquote und den Haushaltszahlen. Da müssen insbesondere CDU/CSU-Politiker sehr schnell liefern.

Die Frau gehört mit zu denen, die viele Länder mit Kusshand zurücknehmen: in D ausgebildet, fleissig, nie kriminell geworden. Wäre sie vorbestraft, hätte sich Armenien vermutlich geweigert, sie zurückzunehmen.
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Beitrag(#2087732) Verfasst am: 05.03.2017, 17:27    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:


Leider ist es so, dass im Bundestagswahlkampf Abschiebezahlen eine gewaltige Rolle spielen werden - neben der Arbeitslosenquote und den Haushaltszahlen. Da müssen insbesondere CDU/CSU-Politiker sehr schnell liefern.


Nö,
gerade solche Fälle bringt einen weiten Teil der Bevölkerung eher gegen die herrschende Abschiebepraxis auf,
auch innerhalb von Konservativen. Schließlich gibt es auch in der Basis der Union viele Menschen, die sich aktiv in der Arbeit für Flüchtlinge engagieren.

Ein Beispiel für die negative Wirkung in der PR ist der hessische Abschiebefall eines Mädchen aus der Klasse.

Abschiebung einer Schülerin erhitzt Gemüter
http://hessenschau.de/gesellschaft/nach-abschiebung-einer-schuelerin-hagelt-es-kritik,abschiebung-schuelerin-karben-100.html

Die Union kann nur bei vielen Wählern Punkten ,
wenn sie aggro gegen vorbestrafte Abgelehnte vorgeht. Aber auch da muss sie aufpassen - kommt ja immer darauf an, was seine Tat war, und wie lange sie vielleicht zurückliegt. Und so mancher ist dann auch schon wieder in sozialversicherungspflichtiger Arbeit.

Und weil diese Einzelfälle eher negative PR sind,
wird halt alles auf die Karte von Afghanistan gesetzt.
Nur über dieses Land lässt eine für die Bevölkerung sichtbare Zahl der Abschiebung bis zur Wahl erreichen,
aber das gelingt natürlich
und auch zum Glück
ebenfalls nicht. Denn die meisten gehen bei negativen Bescheid den Weg der Klage - also verzögert sich die Abschiebung zumindest bis zur Gerichtsentscheidung.
Also bis zur kommenden Bundestagswahl wird das nichts mehr,
unabhängig von der Aussage aus Afghanistan - nur pro Woche ca. 50 aufnehmen zu wollen.



sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Die Frau gehört mit zu denen, die viele Länder mit Kusshand zurücknehmen: in D ausgebildet, fleissig, nie kriminell geworden.

na ja,
auch Du hast nicht richtig gelesen.
Armenien nimmt jemanden zurück,
der nur über einen Hauptschulabschluss verfügt. Sie hat laut den oben geposteten Infos von Zelig weder eine Lehre begonnen, noch einen konkreten Ausbildungsplatz in Aussicht.

Vielmehr hat sie nach dem Schulabschluss von Juni 2015 bis Oktober 2016 in einem Suppermarkt gearbeitet,
danach ging sie wohl keiner Arbeit mehr nach,
auch einen Ausbildungsplatz hat sie offenbar nicht gefunden.
Denn nach wie vor wird von einem 'Berufswunsch' gesprochen.

Zitat:
Ophelia Mailjan besuchte bis zur neunten Klasse die Lenné-Schule, arbeitete von Juni 2015 bis Oktober 2016 im örtlichen Supermarkt und ging zuletzt auf die Abendschule, um die Mittlere Reife nachzuholen. Ihr Berufswunsch: Restaurant-Fachfrau.


Hätte sie innerhalb der letzten 1 1/2 Jahre einen Ausbildungsplatz gefunden,
wäre zumindest für die Zeit der Ausbildung meines Wissens nach die Abschiebung ausgesetzt gewesen.
Hätte sie einen sozialversicherungspflichtigen Job gehabt, wäre dies vielleicht auch positiver gewesen.

Aktuell ging sie wohl tagsüber bis zu ihrer Abschiebung keiner Arbeit nach,
sondern machte lediglich abends die Realschule nach - wahrscheinlich auch aus der schlechten Erfahrung heraus, das sie eben es schwer hat, mit einem Hauptschulabschluss einen ihren Wünschen entsprechenden Ausbildungsplatz zu bekommen.

Ob sie fleissig ist,
wissen wir nicht. Aber zumindest motiviert würde ich sie einschätzen,
und danach strebend, ihre Situation selbst zu verbessern.

Mich störte an dieser Abschiebung eher noch der folgende Sachverhalt:

Zitat:
Aber mit der Volljährigkeit lief ihre Duldung aus, und zwar nur ihre: Mutter Mailjan, seit fünf Jahren vom Vater getrennt, darf wegen ihres Gesundheitszustandes nicht abgeschoben werden; Bruder und Schwester sind noch nicht 18. Ophelia Mailjan führte den Haushalt


Die Mutter ist immerhin so krank,
das man sie nicht nach Armenien abschieben kann.
Um den Haushalt der Familie kümmerte sich zuletzt Ophelia - und vielleicht steckt auch hier der Grund drin, warum sie erst einmal nach der Lehre direkt jobbte, statt vollzeitig sich eine schlechter bezahlte Ausbildung zu gehen,
oder es ist der Grund,
warum sie ihren Job im Supermarkt verließ,
und die Abendschule besuchte - damit sie ihrer Mutter tagsüber beistehen konnte.

Aber auch dies können wir nur spekulieren -
und gut wäre es, wenn der verantwortliche Journalist sich darauf konzentriert hätte,
als so einen Murks zu verzapfen, wie das Ophelia nur russisch spricht.
Also ob dies in Armenien - wo fast jeder nahezu fließend Russisch spricht, ein Problem ist.

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Wäre sie vorbestraft, hätte sich Armenien vermutlich geweigert, sie zurückzunehmen.

Wie kommst Du darauf?
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Beitrag(#2087737) Verfasst am: 05.03.2017, 18:04    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
(...)

Auch dieser Fall zeigt wie dringend das deutsche Staatsbuergerschaftsrecht modernisiert werden muss. Da gibt es Leute, die ihr gesamtes Leben in D verbracht haben und trotzdem rechtlich als "Auslaender" gelten und auf der anderen Seite solche, die noch nie einen Fuss auf deutschen Boden gesetzt haben und ueber einen Rechtsanspruch auf die deutsche Staatsbuergerschaft verfuegen. Absurd!


Das ius sanguinis -
das ich für ein fragwürdiges Relikt aus vergangenen Zeiten halte,

steht aber in dieser Petition nicht zur Diskussion,

Schulterzucken

Um zum Fall Ophelia zurückzukommen.

Ophelias Eltern verlassen nach mehreren Jahren (8 oder 9 Jahre) das sichere Jekaterinburg (Russland),
reißen Ophelia aus dem guten russischen Bildungssystem,
zerren sie weg aus ihrem russischen Freundschaftskreis,
und wagen noch einmal das 'Asylabenteuer' Deutschland.
Wer weiß,
welchen schulischen Weg Ophelia in Russland bestritten hätte,
in Deutschland kennen wir das Ergebnis.
Es reichte für den Hauptschulabschluss. Ein Schulabschluss, mit dem man es äußerst schwer auf dem Lehrstellenmarkt hat.
Und Ophelia hat es schwer - bisher blieb ihr nur von einem Ausbildungsplatz der Traum.

Im Grunde genommen haben die Eltern Ophelia ihr dasselbe zugemutet,
wie viele derer - die Du oben indirekt erwähnst, und für die das ius sanguinis gilt.
Deren Vorrecht hältst Du für absurd - ich auch.
Der Asylprozess (Grund und Dauer) im Falle Ophelias sind es aber auch.

In dem Artikel erfahren wir auch,
das bereits 2012 ein erneuter Asylantrag gestellt wurde,
der dann später abgelehnt wurde.
Wieviel später, erfahren wir nicht.
Aber die Verfahren kennt, kann sich vorstellen,
dass dieser recht eindeutig zu scheinende Fall (Wiederholungsangtrag und zudem handelt es sich ja nicht um armenischer Wehrdienstverweigerer),
wieder mal lange Zeit bis zum endgültigen Entscheid braucht.

Wenn Zelig mal die Gründe nennt,
warum Ophelias Eltern Asyl suchten und warum diese abgelehnt wurden - wäre schon mal interessant.
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Beitrag(#2087746) Verfasst am: 05.03.2017, 19:33    Titel: Auch der rechte Rand der Bevölkerung weiß die Abschiebung Ophelias zu nutzen Antworten mit Zitat

Die Petition für Ophelia findet auch Applaus vom rechten Rand der Gesellschaft,
da sich dieser Fall wohl auch propagandistisch dazu eignet,
gegen Menschen aus anderen Herkunftsländern und -regionen in Stellung zu bringen,
ein Beispiel aus den Kommentaren:



und derartige gibt es noch grassere,
wobei auffällt,
beide Seiten unterzeichnen relativ blindgläubig
und ohne Interesse an Hintergründen.

Hauptsache man fühlt sich gut nach getaner Unterschrift.
Petitionen sind für Sofademokraten und Sofarevolutionäre.

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beachbernie
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Beitrag(#2087751) Verfasst am: 05.03.2017, 19:49    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
...obwohl sie noch nie einen Fuß auf armenischen Boden gesetzt hat, noch die armenische Sprache beherrscht. Und das im Einklang mit deutschem Recht.

Zitat:
Aus dem Geburtsland rausgeworfen

Ophelia Mailjan wurde mit 18 Jahren nach Armenien abgeschoben. Ihre Familie lebt noch in Deutschland.

Ihre Eltern kamen im Januar 1998 aus Armenien nach Deutschland, kurz darauf kam Ophelia zur Welt. 2003 wurde die Familie nach Armenien abgeschoben, aber blieb dort nur kurz. Die Mutter war damals schwanger, der Sohn eine Frühgeburt. Weil die medizinische Versorgung in Russland besser ist, gingen die Mailjans nach Jekaterinenburg. 2012 kehrten sie nach Ludwigslust zurück und stellten die nächsten erfolglosen Asylanträge.

Ophelia Mailjan besuchte bis zur neunten Klasse die Lenné-Schule, arbeitete von Juni 2015 bis Oktober 2016 im örtlichen Supermarkt und ging zuletzt auf die Abendschule, um die Mittlere Reife nachzuholen. Ihr Berufswunsch: Restaurant-Fachfrau.

Aber mit der Volljährigkeit lief ihre Duldung aus, und zwar nur ihre: Mutter Mailjan, seit fünf Jahren vom Vater getrennt, darf wegen ihres Gesundheitszustandes nicht abgeschoben werden; Bruder und Schwester sind noch nicht 18. Ophelia Mailjan führte den Haushalt, sie reiste nicht aus - bis am 24. Januar die Polizei kam.
[...]
Ihre Abschiebung kommt ihr so unwirklich vor. "Sie denken nicht daran, ob ich Armenisch kann, ob ich hier jemanden habe, nein, das ist denen egal." Vor Kurzem war Ophelia Mailjan auf dem Weg in eine Zukunft. Jetzt weiß sie nicht, wie es weitergehen soll.


http://www.sueddeutsche.de/politik/abschiebungen-aus-dem-geburtsland-rausgeworfen-1.3402699

Hier gibt es eine Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/wiedereinreise-nach-deutschland-fuer-ophelia-mailjan



Hab eben unterschrieben.

Auch dieser Fall zeigt wie dringend das deutsche Staatsbuergerschaftsrecht modernisiert werden muss. Da gibt es Leute, die ihr gesamtes Leben in D verbracht haben und trotzdem rechtlich als "Auslaender" gelten und auf der anderen Seite solche, die noch nie einen Fuss auf deutschen Boden gesetzt haben und ueber einen Rechtsanspruch auf die deutsche Staatsbuergerschaft verfuegen. Absurd!


Leider ist es so, dass im Bundestagswahlkampf Abschiebezahlen eine gewaltige Rolle spielen werden - neben der Arbeitslosenquote und den Haushaltszahlen. Da müssen insbesondere CDU/CSU-Politiker sehr schnell liefern.

Die Frau gehört mit zu denen, die viele Länder mit Kusshand zurücknehmen: in D ausgebildet, fleissig, nie kriminell geworden. Wäre sie vorbestraft, hätte sich Armenien vermutlich geweigert, sie zurückzunehmen.


Und dann kommt gerne der Verweis auf Kanada, wo das alles soviel besser geregelt ist, dass dort Wert darauf gelegt wird, dass die Einwanderer gut ausgebildet, arbeitswillig und gestestreu sind. Ja Herrgott, wenn Ihr genau die abschiebt, dann duerft Ihr Euch nicht beklagen, dass die nicht bei Euch sondern in Kanada landen!
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Beitrag(#2087754) Verfasst am: 05.03.2017, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

Das alte Problem, daß es in Deutschland kein richtiges Einwanderungsgesetz gibt.
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Beitrag(#2087761) Verfasst am: 05.03.2017, 20:22    Titel: Ophelias Traumwelt Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Das alte Problem, daß es in Deutschland kein richtiges Einwanderungsgesetz gibt.


Was verstehst Du unter einem für Deutschland 'richtigen' Einwanderungsgesetz Frage

Ich bezweifle nämlich,
das Ophelias Eltern diejenigen gewesen sind,
die für den Arbeitsmarkt interessant waren und jetzt noch sind.
Und für Ophelia gilt momentan das gleiche.

Ihr Berufswunsch ist: Restaurant-Fachfrau.

In der Positivliste zu den Mangelberufen der Bundesarbeitsagentur taucht dieser Beruf nicht auf:

https://www3.arbeitsagentur.de/web/wcm/idc/groups/public/documents/webdatei/mdaw/mta4/~edisp/l6019022dstbai447048.pdf

Selbst also mit einem Einwanderungsgesetz, was sich immer nach dem Bedarf des Landes auch richtet - hätte Ophelia keine Chancen.

@Beachbearnie
Die Frage an Beachbearnie,
hätte Ophelia in Kanada eine Chance unter dem gegenwärtigen Einwanderungsgesetz?

Bedenke bitte auch,
zur Zeit der Abschiebung war Ophelia nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
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vrolijke
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Beitrag(#2087762) Verfasst am: 05.03.2017, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Das alte Problem, daß es in Deutschland kein richtiges Einwanderungsgesetz gibt.


Daran denke ich jedesmal, wenn ich die Problematik von Asylsuchende, "Heimkehrende", und diverse Migranten sehe.

Keine Ahnung, wieso das in Deutschland son Problem ist, entsprechende Gesetze zu erlassen.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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zelig
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Beitrag(#2087763) Verfasst am: 05.03.2017, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

@RKW

Eine 18jährige aus der Familie zu reißen, und in ein fremdes Land zu deportieren - es tut mir Leid, aber ich kann mir keine Umstände vorstellen, unter denen ich das befürworten könnte. Und kein Staat der Welt sollte Gesetze haben, die das erlauben oder gar verlangen.

Dein Engagement in diesem Thread wirkt auf mich nur bizzar. Ich erlaube mir, nicht weiter darauf einzugehen.
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zelig
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Beitrag(#2087764) Verfasst am: 05.03.2017, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Das alte Problem, daß es in Deutschland kein richtiges Einwanderungsgesetz gibt.


Daran denke ich jedesmal, wenn ich die Problematik von Asylsuchende, "Heimkehrende", und diverse Migranten sehe.

Keine Ahnung, wieso das in Deutschland son Problem ist, entsprechende Gesetze zu erlassen.


Wegen der kranken Blutlinien-Ideologie, die hier noch immer vorherrscht.
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vrolijke
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Beitrag(#2087766) Verfasst am: 05.03.2017, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Das alte Problem, daß es in Deutschland kein richtiges Einwanderungsgesetz gibt.


Daran denke ich jedesmal, wenn ich die Problematik von Asylsuchende, "Heimkehrende", und diverse Migranten sehe.

Keine Ahnung, wieso das in Deutschland son Problem ist, entsprechende Gesetze zu erlassen.


Wegen der kranken Blutlinien-Ideologie, die hier noch immer vorherrscht.

Ich befürchte es auch. dabei hätten die "Väter des Grundgesetz", mit eine "gscheite" Einwanderungspolitik anstatt/oder parallel zu Asylpolitik ein bisschen gegenwind dagegen organisieren können.
Aber nein; da wurde lieber Einwanderungspolitik betrieben mit "Volksdeutschen". Mit den Augen rollen
Das büßt Deutschland bis heute.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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beachbernie
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Beitrag(#2087768) Verfasst am: 05.03.2017, 20:42    Titel: Re: Ophelias Traumwelt Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:


....@Beachbearnie
Die Frage an Beachbearnie,
hätte Ophelia in Kanada eine Chance unter dem gegenwärtigen Einwanderungsgesetz?

Bedenke bitte auch,
zur Zeit der Abschiebung war Ophelia nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt....



In Kanada haette die Frau automatisch die kanadische Staatsbuergerschaft bekommen, da sie im Land geboren ist.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2087778) Verfasst am: 05.03.2017, 20:59    Titel: Ophelias gang Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
@RKW

Eine 18jährige aus der Familie zu reißen, und in ein fremdes Land zu deportieren - es tut mir Leid, aber ich kann mir keine Umstände vorstellen, unter denen ich das befürworten könnte. Und kein Staat der Welt sollte Gesetze haben, die das erlauben oder gar verlangen.


Ich habe dies auch nirgendwo befürwortet.

Ich finde nur, Du machst es Dir in bestimmten Punkten zu einfach. Insbesondere wenn es auf die Sprache der Ophelia und Armenien geht.

zelig hat folgendes geschrieben:

Dein Engagement in diesem Thread wirkt auf mich nur bizzar. Ich erlaube mir, nicht weiter darauf einzugehen.


klar,
steht Dir frei. Zeigt leider auch,
wie sehr Dich dieser Fall wirklich interessiert.
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Beitrag(#2087779) Verfasst am: 05.03.2017, 21:02    Titel: Re: Ophelias Traumwelt Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:


....@Beachbearnie
Die Frage an Beachbearnie,
hätte Ophelia in Kanada eine Chance unter dem gegenwärtigen Einwanderungsgesetz?

Bedenke bitte auch,
zur Zeit der Abschiebung war Ophelia nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt....



In Kanada haette die Frau automatisch die kanadische Staatsbuergerschaft bekommen, da sie im Land geboren ist.


Ja danke,

und wie wäre es gewesen,
wenn sie nicht hier geboren wäre - und mit ihrem jetzigen Bildungsstand versucht hätte,
nach Kanada einzuwandern?
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vrolijke
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Beitrag(#2087782) Verfasst am: 05.03.2017, 21:11    Titel: Re: Ophelias Traumwelt Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:


....@Beachbearnie
Die Frage an Beachbearnie,
hätte Ophelia in Kanada eine Chance unter dem gegenwärtigen Einwanderungsgesetz?

Bedenke bitte auch,
zur Zeit der Abschiebung war Ophelia nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt....



In Kanada haette die Frau automatisch die kanadische Staatsbuergerschaft bekommen, da sie im Land geboren ist.


Ja danke,

und wie wäre es gewesen,
wenn sie nicht hier geboren wäre - und mit ihrem jetzigen Bildungsstand versucht hätte,
nach Kanada einzuwandern?

Hätte wäre wenn... Fakt ist. Sie ist hier geboren und sozialisiert.
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vrolijke
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Beitrag(#2087791) Verfasst am: 05.03.2017, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Das ganze erinnert mich an einen Fall in den (ich glaube) siebziger des letzten Jahrhundert.
Eine ursprünglich deutsche Frau war mit einem Jugoslawen verheiratet. Damals bekam eine Frau noch automatisch die Staatsangehörigkeit vom Mann den sie heiratete.
Der war gestorben. und so wollte man sie samt zwei Kinder abschieben, damit sie die Sozialkasse nicht auf der Tasche liegen würde.
Ich muß zu meine schande bekennen, dass ich davon keine Unterlagen gefunden habe.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2087793) Verfasst am: 05.03.2017, 21:52    Titel: Re: Ophelias Traumwelt Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:


Hätte wäre wenn... Fakt ist. Sie ist hier geboren und sozialisiert.


das war aber nicht meine Frage an Beachbearnie und ich schrieb übrigens auch zu Beginn meines ersten Beitrages in diesen Thread:

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
(...)

Also,
unabhängig davon das auch ich einiges in diesem Fall absurd finde, bzw. allgemein mit der Abschiebung bereits gut integrierter Ü18,
(...)


Wozu für mich auch ihre Mitgliedschaft in mindestens einem lokalen Verein zählt - Hinweise hierzu in den Kommentaren der Petition gab.
Und auch die Äußerungen einiger ihrer Lehrer und Mitschüler.

Aber wenn man den zuvor und hier weiter gepflegten Kanadagedanken weiter denkt,
kann es auch Fälle geben,
in denen man in Deutschland als Kind einer Einwandererfamilie geboren wird,
dann nach einem Jahr zum Beispiel mit einem Elternteil ausreist,
und dann wieder mit 15 Jahren einreist, sprachlich in einem anderen Land vielleicht geprägt,
und eben auch in diesem Land sozialisiert.
Aber man hätte dann trotzdem den deutschen Pass - würde aber eventuell genauso gut Deutsch sprechen wie jene, die durch das ius sanguinis derzeit bevorzugt werden,
und deren Integration ja ebenfalls schwierig ist.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2087794) Verfasst am: 05.03.2017, 22:01    Titel: Re: Ophelias Traumwelt Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Hätte wäre wenn... Fakt ist. Sie ist hier geboren und sozialisiert.


das war aber nicht meine Frage an Beachbearnie und ich schrieb übrigens auch zu Beginn meines ersten Beitrages in diesen Thread:

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
(...)

Also,
unabhängig davon das auch ich einiges in diesem Fall absurd finde, bzw. allgemein mit der Abschiebung bereits gut integrierter Ü18,
(...)


Wozu für mich auch ihre Mitgliedschaft in mindestens einem lokalen Verein zählt - Hinweise hierzu in den Kommentaren der Petition gab.
Und auch die Äußerungen einiger ihrer Lehrer und Mitschüler.

Aber wenn man den zuvor und hier weiter gepflegten Kanadagedanken weiter denkt,
kann es auch Fälle geben,
in denen man in Deutschland als Kind einer Einwandererfamilie geboren wird,
dann nach einem Jahr zum Beispiel mit einem Elternteil ausreist,
und dann wieder mit 15 Jahren einreist, sprachlich in einem anderen Land vielleicht geprägt,
und eben auch in diesem Land sozialisiert.
Aber man hätte dann trotzdem den deutschen Pass - würde aber eventuell genauso gut Deutsch sprechen wie jene, die durch das ius sanguinis derzeit bevorzugt werden,
und deren Integration ja ebenfalls schwierig ist.


Ergänzung,
das selbe gilt natürlich auch für Kind autochthoner Deutscher,
aber da dürfte der gänzliche Verlust der Geburtslandsprache eher unwahrscheinlich sein.
Und Sprache ist in der Integration so ziemlich das wichtigste.
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Kramer
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Beitrag(#2087804) Verfasst am: 05.03.2017, 23:28    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Ob sie fleissig ist,
wissen wir nicht. Aber zumindest motiviert würde ich sie einschätzen,
und danach strebend, ihre Situation selbst zu verbessern.

Mich störte an dieser Abschiebung eher noch der folgende Sachverhalt:

Zitat:
Aber mit der Volljährigkeit lief ihre Duldung aus, und zwar nur ihre: Mutter Mailjan, seit fünf Jahren vom Vater getrennt, darf wegen ihres Gesundheitszustandes nicht abgeschoben werden; Bruder und Schwester sind noch nicht 18. Ophelia Mailjan führte den Haushalt


Die Mutter ist immerhin so krank,
das man sie nicht nach Armenien abschieben kann.
Um den Haushalt der Familie kümmerte sich zuletzt Ophelia - und vielleicht steckt auch hier der Grund drin, warum sie erst einmal nach der Lehre direkt jobbte, statt vollzeitig sich eine schlechter bezahlte Ausbildung zu gehen,
oder es ist der Grund,
warum sie ihren Job im Supermarkt verließ,
und die Abendschule besuchte - damit sie ihrer Mutter tagsüber beistehen konnte.

Aber auch dies können wir nur spekulieren -
und gut wäre es, wenn der verantwortliche Journalist sich darauf konzentriert hätte,
als so einen Murks zu verzapfen, wie das Ophelia nur russisch spricht.
Also ob dies in Armenien - wo fast jeder nahezu fließend Russisch spricht, ein Problem ist.


Wie wäre es damit? Die junge Dame setzt speziell für Dich ein Bewerbungsschreiben auf, indem sie alle Details ihres Lebens ausführlich beschreibt, so dass Du Einblick in die intimsten Bereiche ihrer Existenz erhältst und danach darfst Du entscheiden, ob diese Petition gerechtfertigt ist. Wäre das für Dich ein gangbarer Weg?
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2087808) Verfasst am: 06.03.2017, 00:04    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

(...)


Wie wäre es damit? Die junge Dame setzt speziell für Dich ein Bewerbungsschreiben auf, indem sie alle Details ihres Lebens ausführlich beschreibt, so dass Du Einblick in die intimsten Bereiche ihrer Existenz erhältst und danach darfst Du entscheiden, ob diese Petition gerechtfertigt ist. Wäre das für Dich ein gangbarer Weg?

Braucht sie nicht, Kramer.
Mir ging es allgemein um die 'falschen' Informationen, die weiter oben in Petition und Artikel verwendet wurden, und natürlich auch um die Leichtfertigkeit mit der Menschen etwas unterschreiben - nur weil sie mit dem angesprochenen Problem nicht einverstanden sind, oder wie im Falle einiger es meinen für ihre Interessen (darunter auch Rechte) zu instrumentalisieren. Andere mit dem Fall vielleicht zusammenhängende Fragestellungen werden dann auch gerne ignoriert.

Das ich die Abschiebung für nicht gerechtfertigt halte, schreibe ich gerne hier noch einmal.

Aber vielleicht habe ich mir einfach den falschen Thread dazu ausgesucht.
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Kramer
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Beitrag(#2087812) Verfasst am: 06.03.2017, 00:46    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Das ich die Abschiebung für nicht gerechtfertigt halte, schreibe ich gerne hier noch einmal.


Welchen Grund gibt es dann für Dich, noch weiter über die Lebensumstände, z.B. die Berufswahl dieser jungen Frau herumzuspekulieren?
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2087814) Verfasst am: 06.03.2017, 01:08    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Das ich die Abschiebung für nicht gerechtfertigt halte, schreibe ich gerne hier noch einmal.


Welchen Grund gibt es dann für Dich, noch weiter über die Lebensumstände, z.B. die Berufswahl dieser jungen Frau herumzuspekulieren?


Der Aufhänger die Diskussion hier im Thread zu Einwanderung und ius sanguinis. Und wenn ein Einwanderungsgesetz kommt, so denke ich, wird dieses sich an den Mangelberufen bei uns orientieren, nicht an den Wünschen der Einwanderungsinteressenten. Das ist zugegeben Spekulation aus den Erfahrungen bisheriger Initiativen diesbezüglich, siehe Green Card Diskussion.

Spekuliert habe ich nicht beim Berufswunsch der jungen Frau, der stand im von Zelig zitierten Artikel.

Wie schon angedeutet,
sinniger ist es vielleicht, die Diskussion zu einem Einwanderungsgesetz in einem anderen Thread weiterzuführen, scheint ja viele auch zu interessieren. Hier im Thread bekommt dies ja automatisch immer eine persönliche Note.
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Kramer
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Beitrag(#2087816) Verfasst am: 06.03.2017, 01:25    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Der Aufhänger die Diskussion hier im Thread zu Einwanderung und ius sanguinis. Und wenn ein Einwanderungsgesetz kommt, so denke ich, wird dieses sich an den Mangelberufen bei uns orientieren, nicht an den Wünschen der Einwanderungsinteressenten.


In meinen Ohren klingt das Wort "Einwanderungsinteressent" für eine junge Frau, die hier geboren ist, hier mit ihrer Familie lebt und jetzt abgeschoben und von ihrer Familie getrennt werden soll, ziemlich schräg.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2087817) Verfasst am: 06.03.2017, 01:55    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Der Aufhänger die Diskussion hier im Thread zu Einwanderung und ius sanguinis. Und wenn ein Einwanderungsgesetz kommt, so denke ich, wird dieses sich an den Mangelberufen bei uns orientieren, nicht an den Wünschen der Einwanderungsinteressenten.


In meinen Ohren klingt das Wort "Einwanderungsinteressent" für eine junge Frau, die hier geboren ist, hier mit ihrer Familie lebt und jetzt abgeschoben und von ihrer Familie getrennt werden soll, ziemlich schräg.
fett von mir
ja,
weil eben dieser persönliche Fall reinspielt. Wenn wir eben bei dem persönlichen Fall bleiben,
dann ist sie mit den nicht hier geborenen Eltern abgeschoben worden, hat dann ca. 9 Jahre in Russland gelebt, ist dort zur Schule gegangen und dort ebenfalls in eine Gemeinschaft sozialisiert worden,
um dann wieder nach Deutschland zurück zu kehren. Für sie vielleicht die 'ersehnte' Rückkehr ins Geburtsland, für die Eltern aber der erneute Versuch der Einwanderung über einen Asylantrag. Und Eltern und Kind werden in dem Fall zusammen betrachtet. Ihre eigentliche Sozialisation in Deutschland erfolgte erst nach dieser erneuten Einwanderung der Eltern in Deutschland. Weiter führe ich jetzt nicht aus.
Ich benutze mal Dein Wort schräg. Dieser Fall ist zu schräg für mich um eine allgemeine Diskussion breit zu treten über das Einwanderungsgesetz und das ius sanguinis.
Er ist aber durchaus geeignet - um eine Diskussion um die gängige Abschiebepraxis zu führen.
Das Altersdogma 18 ist ja auch eines, was viele unbegleitete Flüchtlinge trifft. Diese werden dann aus den Jugendunterkünften herausgenommen - wo sie besser betreut sind - und vor allem mit Menschen ihrer Altersgruppe zusammen sind - und auf die anderen, meist GUs, verteilt. Vollkommen absurd.
In Integra-Klassen kommt man nur bis 19 (ich meine letztes Jahr war es sogar noch 18'), ab 20 hängt man schulfördertechnisch in der Luft, und es passiert wenn man nicht zu den Primärländern mit hoher Bleibeperspektive zählt, nicht viel bis nichts. (Meine Stadt geht da diesbezüglich zum Glück einen anderen Weg)
Und dann hängst Du erst mal rum.

So, weil müde,
breche ich das jetzt mal ab.
Gute Nacht, ich gehe...
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Kramer
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Beitrag(#2087818) Verfasst am: 06.03.2017, 02:32    Titel: Re: Petition - In Deutschland geboren, nach Armenien deportiert... Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Für sie vielleicht die 'ersehnte' Rückkehr ins Geburtsland, für die Eltern aber der erneute Versuch der Einwanderung über einen Asylantrag.


Es ist doch völlig nebensächlich, ob es für sie die "ersehnte" Rückkehr ins Geburtsland war oder nicht. Sie war zu den Zeiten, als ihre Eltern diese Entscheidungen getroffen haben, minderjährig. Sie hat diese Entscheidungen nicht getroffen. Und als Resultat davon ist sie jetzt in einer Situation, in der sie als einzige aus ihrer Familie die Folgen dieser Entscheidungen zu tragen hat und von ihrem bisherigen sozialen Umfeld und ihrer Familie radikal getrennt wurde - ohne eigene Schuld.

Dieser Fall ist eine persönliche Tragödie und Du machst daraus Deine Bühne für eine Diskussion, die nicht in diesen Thread gehört. Sind Menschen für Dich wirklich nur Objekte, die man nach Gutdünken deportieren kann oder ist da irgendwo ein Funken Mitmenschlichkeit in Dir?

Hätte Ophelia vielleicht bessere Chancen von Dir als Mensch und nicht als Frachtgut betrachtet zu werden, wenn sie als Berufswunsch "Katzenkritikerin" angegeben hätte?
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