Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Gebetsraum für Schüler
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3 ... 29, 30, 31, 32, 33, 34  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Weltanschauungen und Religionen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46485

Beitrag(#2088065) Verfasst am: 08.03.2017, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:

Ja, aber das muslimische Gebet geht nicht von der Hoheitsgewässer selbst aus.


Rechtschreibkorrektur aktiv?

Lachen
_________________
Tja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25869
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2088066) Verfasst am: 08.03.2017, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ist mit dem vorliegenden Fall nicht vergleichbar. Mit dem Kruzifix an der Wand ergreift die Schule Partei fuer eine Religion. Mit der Duldung von privaten Gebeten waehrend der Pause schuetzt sie die Religionsfreiheit.


Das ist insofern vergleichbar, dass in beiden Fällen die anders/nichtgläubigen Schüler sich wegen der Schulpflicht der offen dargebotenen Religionsausübung nicht entziehen können.

Ja, aber das muslimische Gebet geht nicht von der Hoheitsgewässer selbst aus. Das Kruzifix Urteil stützt sich auf die negative Relgionsfreiheit, nicht auf ein mysteriöses Neutralitätsprinzip.

Deshalb bin ich ja auch dafür, das zu eskalieren, indem man jeweils die Gegendemo macht, es dürfen auch kirchliche Lieder sein.

Dann werden wir sehen, unter welchem Bett man passende Paragraphen aus dem Staub zieht.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Samson83
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#2088067) Verfasst am: 08.03.2017, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es zwingt sie ja keiner dabei zuzuschauen.


Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-03/wuppertal-gymnasium-gebet-muslime-verbot
Zitat:
Am 16. Februar verschickt die Schulleitung des Johannes-Rau-Ganztagsgymnasiums in Wuppertal eine E-Mail an das gesamte Kollegium.

"In den vergangenen Wochen wurde zunehmend beobachtet, dass muslimische Schülerinnen und Schüler im Schulgebäude für andere deutlich sichtbar beten, signalisiert durch rituelle Waschungen in den Toiletten, das Ausrollen von Gebetsteppichen, das Einnehmen von entsprechenden Körperhaltungen. Dies ist nicht gestattet."


https://de.wikipedia.org/wiki/Kruzifix-Beschluss#Detailaussagen

Zitat:
Art. 4 GG schützt davor, dass der Bürger in einem staatlich geschaffenen Pflichtraum (Schulpflicht) dem Einfluss eines bestimmten Glaubens ausgesetzt wird, ohne sich diesem entziehen zu können.

Ich denke nicht, dass religiöse Handlungen von Mitschülern gleichsam ein "Aussetzen" darstellen, wie religiöse Handlungen von Mitschülern.

Im Übrigen ist die Kruzifix-Entscheidung durch die (m.E. zutreffende) Rspr des EGMR überholt, wonach ein Kruzifix keineswegs einen Eingriff bzw. eine Verletzung der Religionsfreiheit darstellt. Steht direkt unter deinem Wiki-Zitat.
_________________
An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21787

Beitrag(#2088071) Verfasst am: 08.03.2017, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

abbahallo hat folgendes geschrieben:
Es muß ja nicht alles Provokation sein, was Schüler durchsetzen wollen und für private Gebete brauchen Schüler auch keine Genehmigung der Schulleitung. Aber wenn Christen Andachten oder Muslime ihr Ritualgebet abhalten wollen, brauchen sie Resourcen der Schule, angefangen von einem Raum und bei Muslimen auch noch Waschgelegenheiten, die jedenfalls im Ruhrgebiet häufig nicht übrig sind.

Offenbar "brauchen" die Muslime nichts als das, was eh da ist - schließlich haben sie einfach so gebetet, ohne etwas besonderes dafür zu wollen, und das ist ihnen verboten worden.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ein muslimisches Gebet ist aber nicht privat, sondern eine öffentliche Veranstaltung, eine gemeinschaftliche Demonstration. So ist es konzipiert von Anfang an. Das hat in einem öffentlichen Gebäude in Deutschland nichts zu suchen.

Da Muslime ihr Gebet auch privat und zurückgezogen vollziehen (ich habe das selbst mehrfach erlebt, z.B. in einem geteilten Hotelzimmer bei einer Tagung und gerade heute in einem zu dem Zeitpunkt unbenutzten Raum in der Sprachschule, in der ich gerade unterrichte), ist das offensichtlich Schmarrn. Schon allein deswegen ist auch die Schlussfolgerung Unsinn.

Und, um dem vorzubeugen: Daraus, dass Muslime ihr Gebet privat verrichten können, folgt nicht, dass sie in der Schule darauf verzichten müssten. Man kann auch ganz privat ein Buch lesen, trotzdem dürfen Schüler das auch in der Pause in der Schule: Ich sehe nicht, warum das gleiche nicht fürs Gebet gelten sollte - wenn es keine weiteren Begründungen dafür gibt. Die müsste die Schulleitung dort aber noch liefern.

fwo hat folgendes geschrieben:
Es ist gegenüber den Alewiten, die das normalerweise anders sehen, sogar eine Machtdemonstration. Die Eltern beschweren sich m.W. regelmäßig darüber, dass Ihre Kinder sich in der Schule erheblichem Druck ausgesetzt sehen, sich "islamkonform" zu verhalten. Es kann also durchaus sein, dass da auch Kinder unfreiwillige mitgemacht haben.

Es kann sein, dass so etwas passiert. Dann würde es den Schulfrieden stören und wäre ein Grund für ein Verbot.
Erstens wäre das dann aber zu belegen und in der Begründung anzuführen - das scheint nicht geschehen zu sein. Und zweitens wäre vor einem Verbot, das ja immerhin eine klare Grundrechtseinschränkung wäre, zu prüfen, ob nicht mildere Mittel demselben Zweck dienen würden. ZB könnte man das Gebet nur auf einem bestimmten abgelegenen Flur, einem festgelegten in der Pause unbenutzten Raum oder dergleichen gestatten. Wenn man so etwas gar nicht versucht, wäre ein Verbot mMn schlecht zu begründen.

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Ich halte es für möglich, dass die Anregung dazu aus der Türkei kamen, um Deutschland bezichtigen zu können, keine Religionsfreiheit zu haben, oder dass sich bestimmte Gruppen hier nun ermutigt fühlen, aufgrund der gegenwärtigen Spannungen selbständig was "zu unternehmen".

Erstens hört sich das schon ein wenig verschwörungstheoretisch an.
Zweitens wäre eine Provokation kein Argument - etwas Erlaubtes kann nicht einfach deswegen verboten werden, weil es in provokativer Absicht getan wird.
Und drittens wäre die Reaktion dann komplett unlogisch. Das wäre in etwa so, als würde man eine Schülerzeitung deswegen verbieten, weil man vermutet, ihre Gründung würde nur dazu dienen, mangelnde Pressefreiheit zu belegen - man würde den vermuteten Vorwurf durch die reaktion erst bestätigen.

fwo hat folgendes geschrieben:
[...] Marcellinus' dachte eher an das, was mit den Gesetzen mal gemeint war, als der Gesetzgeber bei Religion nur an etwas Privates dachte, wie es das Christentum bei uns inzwischen ist.

Der Gesetzgeber dachte bei Religion "nur an etwas Privates"? Lachen
Wir reden vom gleichen Gesetzgeber, ja? Dem, der Religionsgesellschaften den Status von Körperschaften des öffentlichen Rechts gegeben hat, Religionsunterricht in die Verfassung geschrieben hat und Kirchensteuereinzug nach den bürgerlichen Steuerlisten erlaubt hat?

fwo hat folgendes geschrieben:
Das öffentliche Gebet macht das öffentliche Gebäude zur Kirche des jeweiligen Glaubens. Ich sehe da auch eine grundsätzliche Verletzung der Neutralität, die für öffentliche Gebäude geboten ist.

Unfug. Dadurch, dass einige Schüler in dem Gebäude in der Pause etwas Bestimmtes machen, wird es noch nicht zu einem Gebäude, das speziell für diesen Zweck gedacht ist. Oder, wenn du das ernst meinst, dann wird es eben für jeden Schüler in der Pause etwas anderes, je nachdem was er gerade macht (für den einen Konzertsaal, wenn er Gitarre spielt, für den nächsten Fußballmuseum, wenn er Paninibilder tauscht, für noch einen ein Casino, wenn er Pfennigskat spielt). Und dann ist es auch wieder egal.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Wahrscheinlich genau dort, wo auch die Richter des BVerfG sie gefunden haben, als sie für das Kruzifix-Urteil danach gesucht haben.

Das Kruzifix-Urteil betrifft aber das Gebäude als solches. Hier geht es aber um einzelne Personen, die noch nicht einmal Angestellte der Institution sind. Wenn diese in dem Gebäude beten, stellt sich der Schulträger in keiner Weise dahinter - im Gegensatz zum Kruzifix.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Das ist insofern vergleichbar, dass in beiden Fällen die anders/nichtgläubigen Schüler sich wegen der Schulpflicht der offen dargebotenen Religionsausübung nicht entziehen können.

Das ist in einer pluralen Gesellschaft nun mal so. Man hat keinen Anspruch darauf, nicht mitzubekommen, dass andere Leute eine andere Religion haben. Man ist nur davor geschützt, selbst mitmachen zu müssen. Deswegen muss man nicht hinnehmen, dass sich eine Institution, die man qua Schulpflicht besuchen muss, selbst mit einer anderen Weltanschauung identifiziert (wie per Kruzifix). Man ist aber nicht davor geschützt, dass andere Leute in derselben Situation ihre Religion zeigen.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Art. 4 GG schützt davor, dass der Bürger in einem staatlich geschaffenen Pflichtraum (Schulpflicht) dem Einfluss eines bestimmten Glaubens ausgesetzt wird, ohne sich diesem entziehen zu können.

Die anderen Schüler können sich dem Gebet eines Schülers in der Pause aber entziehen. Wenn es sie so sehr verstört, dass ein Mensch betet, sind Schule bzw. Schulhof sicher groß genug, um woanders hinzugehen. Dem Kruzifix im Klassenzimmer könnte ein Schüler sich aber nicht entziehen, da er das Klassenzimmer in der Stunde ja nun mal nicht verlassen darf.

--------------------------------------

Fazit: Das einzige valide Argument, das ich hier gelesen haben, ist der möglicherweise gestörte Schulfriede. Das müsste dann aber im konkreten Fall belegt und nicht anders lösbar sein.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2088073) Verfasst am: 08.03.2017, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Fazit: Das einzige valide Argument, das ich hier gelesen haben, ist der möglicherweise gestörte Schulfriede. Das müsste dann aber im konkreten Fall belegt und nicht anders lösbar sein.


Die Störung des Schulfriedens bestünde ja darin, dass sich andere Schüler durch die provozierende Form der Religionsausübung gestört fühlen. Ob die Gebete tatsächlich provozierend sind, lässt sich wohl schlecht beurteilen, weil es dazu sich widersprechende Aussagen gibt. Eine pragmatische Lösung wäre vielleicht, den muslimischen Schülern einen ungestörten Bereich für die Gebete zur Verfügung zu stellen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2088074) Verfasst am: 08.03.2017, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Fazit: Das einzige valide Argument, das ich hier gelesen haben, ist der möglicherweise gestörte Schulfriede. Das müsste dann aber im konkreten Fall belegt und nicht anders lösbar sein.


Die Störung des Schulfriedens bestünde ja darin, dass sich andere Schüler durch die provozierende Form der Religionsausübung gestört fühlen. Ob die Gebete tatsächlich provozierend sind, lässt sich wohl schlecht beurteilen, weil es dazu sich widersprechende Aussagen gibt. Eine pragmatische Lösung wäre vielleicht, den muslimischen Schülern einen ungestörten Bereich für die Gebete zur Verfügung zu stellen.


Oder ihnen zu empfehlen, zum Beten in ihren Tempel zu gehen. Das tun die Katholiken und Protestanten nämlich auch, und bis vor kurzem haben die Moslems das auch getan.
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2088075) Verfasst am: 09.03.2017, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Thema Schulfrieden:

http://www.focus.de/politik/deutschland/gebetsverbot-an-schule-fruehere-faelle-richter-urteilten-gegen-muslime-doch-liessen-schlupfloch_id_6729368.html

Zitat:
„Grundsätzlich gilt die Religionsfreiheit auch an der Schule und das beinhaltet auch die Möglichkeit, zu beten“, sagt der Verwaltungsrechtler Heinrich de Wall von der Universität Erlangen-Nürnberg zu FOCUS Online. Auch das Bundesverfassungsgericht habe im berühmten „Kopftuch-Urteil“ klar gemacht, dass der Schulfrieden „konkret gestört“ sein muss, um ein Verbot der Religionsausübung auszusprechen. Es reiche demnach nicht, dass sich nur eine Einzelperson daran störe, sagt De Wall.


Das erinnert mich an den "öffentlichen Frieden" im §166. Der Schulfriede wird nicht durch die Handlung an sich gestört, sondern nur dann, wenn sich genug andere Menschen darüber aufregen. Ich finde das Konstrukt ziemlich merkwürdig.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2088078) Verfasst am: 09.03.2017, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Oder ihnen zu empfehlen, zum Beten in ihren Tempel zu gehen. Das tun die Katholiken und Protestanten nämlich auch, und bis vor kurzem haben die Moslems das auch getan.


In der TU Berlin gab es seit den 70er Jahren einen Gebetsraum für Muslime. (Siehe Link zum Focus-Artikel in meinem letzten Beitrag.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2088082) Verfasst am: 09.03.2017, 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ist mit dem vorliegenden Fall nicht vergleichbar. Mit dem Kruzifix an der Wand ergreift die Schule Partei fuer eine Religion. Mit der Duldung von privaten Gebeten waehrend der Pause schuetzt sie die Religionsfreiheit.


Das ist insofern vergleichbar, dass in beiden Fällen die anders/nichtgläubigen Schüler sich wegen der Schulpflicht der offen dargebotenen Religionsausübung nicht entziehen können.

Ja, aber das muslimische Gebet geht nicht von der Hoheitsgewässer selbst aus. Das Kruzifix Urteil stützt sich auf die negative Relgionsfreiheit, nicht auf ein mysteriöses Neutralitätsprinzip.

Deshalb bin ich ja auch dafür, das zu eskalieren, indem man jeweils die Gegendemo macht, es dürfen auch kirchliche Lieder sein.

Dann werden wir sehen, unter welchem Bett man passende Paragraphen aus dem Staub zieht.



Von mir aus koennen die Christen in der Pause auf dem Schulhof Frohnleichnamsprozessionen veranstalten. Das ist genauso deren Privatvergnuegen wie die Beterei dieser Moslems. Andere inszenieren auf dem Schulhof in der Pause ganze Europapokalfussballspiele. Daran stoert sich schliesslich auch keine Sau, jedenfalls solange die Fensterscheiben der Schule heil bleiben. Dies ist fuer mich das eigentliche Hauptproblem bei der Sache: Da ist alles solange in Ordnung bis es ein Moslem macht und dann fuehlt sich ploetzlich jeder Leitkulturfreak dazu aufgerufen kramphaft nach Gruenden zu suchen um dem das zu verbieten. Ich habe noch nie erlebt, dass irgendjemand Schuelern das christliche Beten in der grossen Pause verbieten wollte.

Die Schulpause ist freie Zeit und die kann prinzipiell jeder Schueler so gestalten wie er lustig ist. Dies ist der Sinn der Pause.
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2088084) Verfasst am: 09.03.2017, 02:00    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Von mir aus koennen die Christen in der Pause auf dem Schulhof Frohnleichnamsprozessionen veranstalten.


Die Gegenbewegung wird wohl eher anders aussehen. PAGIDA - Patriotische Abiturienten gegen die Islamisierung des Abendlandes.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2088086) Verfasst am: 09.03.2017, 07:53    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-03/wuppertal-gymnasium-gebet-muslime-verbot
Zitat:
"In den vergangenen Wochen wurde zunehmend beobachtet, dass muslimische Schülerinnen und Schüler im Schulgebäude für andere deutlich sichtbar beten, signalisiert durch rituelle Waschungen in den Toiletten, das Ausrollen von Gebetsteppichen, das Einnehmen von entsprechenden Körperhaltungen. Dies ist nicht gestattet."


Ehrlich gesagt, ich fänd das schon irritierend. Ich könnte als Schüler nicht mehr unbefangen in die Toiletten- oder Waschräume gehen, weil ich vielleicht jemand bei der rituellen Waschung störe. Oder wie verhalte ich mich, wenn jemand auf dem Flur einen Teppich auslegt und betet? Darf ich als Schüler in unmittelbarer Nähe unbefangen lärmen, lachen, Witze machen? Man muss keine Vorbehalte gegen Muslime haben, wenn man das irgendwie geregelt haben will. Auch finde ich es berechtigt, darauf zu achten, ob missionarischer Eifer an den Tag gelegt wird. Dann ist das nämlich keine Privatangelegenheit der Schüler mehr.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2088087) Verfasst am: 09.03.2017, 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-03/wuppertal-gymnasium-gebet-muslime-verbot
Zitat:
"In den vergangenen Wochen wurde zunehmend beobachtet, dass muslimische Schülerinnen und Schüler im Schulgebäude für andere deutlich sichtbar beten, signalisiert durch rituelle Waschungen in den Toiletten, das Ausrollen von Gebetsteppichen, das Einnehmen von entsprechenden Körperhaltungen. Dies ist nicht gestattet."


Ehrlich gesagt, ich fänd das schon irritierend. Ich könnte als Schüler nicht mehr unbefangen in die Toiletten- oder Waschräume gehen, weil ich vielleicht jemand bei der rituellen Waschung störe. Oder wie verhalte ich mich, wenn jemand auf dem Flur einen Teppich auslegt und betet? Darf ich als Schüler in unmittelbarer Nähe unbefangen lärmen, lachen, Witze machen? Man muss keine Vorbehalte gegen Muslime haben, wenn man das irgendwie geregelt haben will. Auch finde ich es berechtigt, darauf zu achten, ob missionarischer Eifer an den Tag gelegt wird. Dann ist das nämlich keine Privatangelegenheit der Schüler mehr.


Sehe ich genau so.

Die Empfehlung, die anderen Schüler/-innen könnte doch - gefälligst - "woanders hingehen", finde ich völlig daneben. Wieso müssen die denn woanders hingehen, wenn es ihr gemeinsamer Pausenhof, ihre gemeinsame Toilettenanlage ist?

Im übrigen denke ich: Schule ist Schule, Religion ist Religion und letzteres ist Privatsache.
_________________
Free Julian Assange! Lock up the Killers!

Populismus ist keine Verschwörungstheorie

Informationsstelle Militarisierung e.V.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2088088) Verfasst am: 09.03.2017, 09:20    Titel: Religionsbaracken nur hinter der Schule - keine Religion in Schulhauptgebäude Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-03/wuppertal-gymnasium-gebet-muslime-verbot
Zitat:
"In den vergangenen Wochen wurde zunehmend beobachtet, dass muslimische Schülerinnen und Schüler im Schulgebäude für andere deutlich sichtbar beten, signalisiert durch rituelle Waschungen in den Toiletten, das Ausrollen von Gebetsteppichen, das Einnehmen von entsprechenden Körperhaltungen. Dies ist nicht gestattet."


Ehrlich gesagt, ich fänd das schon irritierend. Ich könnte als Schüler nicht mehr unbefangen in die Toiletten- oder Waschräume gehen, weil ich vielleicht jemand bei der rituellen Waschung störe. Oder wie verhalte ich mich, wenn jemand auf dem Flur einen Teppich auslegt und betet? Darf ich als Schüler in unmittelbarer Nähe unbefangen lärmen, lachen, Witze machen? Man muss keine Vorbehalte gegen Muslime haben, wenn man das irgendwie geregelt haben will. Auch finde ich es berechtigt, darauf zu achten, ob missionarischer Eifer an den Tag gelegt wird. Dann ist das nämlich keine Privatangelegenheit der Schüler mehr.


Sehe ich genau so.

Die Empfehlung, die anderen Schüler/-innen könnte doch - gefälligst - "woanders hingehen", finde ich völlig daneben. Wieso müssen die denn woanders hingehen, wenn es ihr gemeinsamer Pausenhof, ihre gemeinsame Toilettenanlage ist?

Im übrigen denke ich: Schule ist Schule, Religion ist Religion und letzteres ist Privatsache.


Innerhalb des Schulhauptgebäudes sollt meiner Meinung auch kein Religionsunterricht stattfinden.

Raucher dürfen ja schließlich auch nicht im Schulgebäude rauchen,
sondern müssen draußen rauchen. Schulterzucken

Um das mit der Verfassung 'Religionsfreiheit' und 'Religionsunterricht' in Einklang zu bringen - könnte man draußen - hinter der Schule (möglichst nicht davor!) einen religiösen Bereich einrichten, in dem niemand laut beten darf (weil ja die Gebete des anderen auch den einen oder anderen provozieren können - man denke hier an die Achmaddyya-Diskussionen unter Muslimen),
und innerhalb dieser Ruhezone stehen ein paar Unterrichtscontainer oder Unterrichtsbaracken, wo dann die Religiösen ihren Unterricht erhalten.
Sollte es dann auch eine Tempelbaracke geben, so muss darauf geachtet werden, das auch hier die Koedukation der Geschlechter gewahrt wird - also Junge und Mädchen, Frau und Mann verrichten ihr stilles! Gebet nicht in getrennten Räumen, sondern in einem gemeinsamen Raum.
Auch nicht getrennt in Glaubensrichtungen, nicht getrennt Rangfolgen, etc.

Weil Religionsunterricht immer noch Menschen in Religionen und dann weiter in Konfessionen aufteilt, darf er nicht im Schulhauptgebäude gegeben werden, sondern in den Unterrichtscontainern draußen.

Der Ethikunterricht darf im Schulgebäude unterrichtet werden, da dieser sich an alle Schüler wendet und eben nicht nach Herkunft-, Religionszugehörigkeit,- und Weltanschauung selektiert.

Achso,
einige stören sich vielleicht am Begriff Container oder Baracke.
Es ist durchaus üblich, das Schüler nach Bränden, Schimmelbefall, etc. vorrübergehend in Containern unterrichtet werden.
Container deswegen, weil man hier Modul reagieren kann. Gibt es mehr Schüler - stockt man auf,
gibt es weniger Schüler, baut man ab.

Erinnert sei übrigens noch einmal an das Problem,
was es an einigen Unis mit dem 'Raum der Stille' gab.

https://www.welt.de/vermischtes/article151935578/Im-Raum-der-Stille-sollten-Frauen-kein-Parfuem-tragen.html

Zitat:
Sie forderten Studentinnen auf, Kopftuch statt Parfüm zu tragen: Weil Muslime an der TU Dortmund einen Ruheraum in Beschlag nahmen, schließt ihn die Universität.


Nur,
wer passt darauf auf, dass sich die Religiösen wirklich an 'Stille' halten,
und keine Geschlechtertrennung vollziehen.
Häufig gibt ihnen ja ihre Religion nicht das nötige Rüstzeug dafür mit.
Auch sie brauchen Ethikunterricht, Smilie

Ansonsten,
verbot des Tragens von religiöser Kleidung und Symbolen bis zur Religionsmündigkeit mit 14 Jahren. Zumindest das dürfte man problemlos in Schulen umgesetzt bekommen.
_________________
Derzeit ohne Untertitel
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
unquest
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#2088100) Verfasst am: 09.03.2017, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Von mir aus koennen die Christen in der Pause auf dem Schulhof Frohnleichnamsprozessionen veranstalten.


Die Gegenbewegung wird wohl eher anders aussehen. PAGIDA - Patriotische Abiturienten gegen die Islamisierung des Abendlandes.

Die Ablehnung des Islam erwächst keineswegs aus einer Haltung, die den muslimischen Menschen für minderwertig und verachtenswert hält. Es gibt schlicht und einfach eine berechtigte Angst vor dem Islam.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46331
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2088105) Verfasst am: 09.03.2017, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

So gehts übrigens auch:

Zitat:
Der Andachtsraum (Raum der Stille) befindet sich im Terminal 3 auf der Ankunftsebene (Ebene 2) und ist für jeden frei zugänglich.


Zitat:
Im Gegensatz zu anderen Flughäfen hat Stuttgart nur diesen einen Raum für alle Religionen.
Und das Erstaunliche ist: die Verständigung klappt, die Menschen unterschiedlichen Glaubens respektieren einander.
Weshalb funktioniert das hier?
Vielleicht deshalb, weil nur wenige Gegenstände und Symbole die Richtung zum Gebet weisen: der Altar, das Kreuz, der Tabernakel, aber auch der Pfeil in Richtung Mekka.

_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Standpunkt
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2009
Beiträge: 195
Wohnort: Chattischer Bibelgürtel

Beitrag(#2088106) Verfasst am: 09.03.2017, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Von mir aus koennen die Christen in der Pause auf dem Schulhof Frohnleichnamsprozessionen veranstalten.


Die Gegenbewegung wird wohl eher anders aussehen. PAGIDA - Patriotische Abiturienten gegen die Islamisierung des Abendlandes.

Die Ablehnung des Islam erwächst keineswegs aus einer Haltung, die den muslimischen Menschen für minderwertig und verachtenswert hält. Es gibt schlicht und einfach eine berechtigte Angst vor dem Islam.


Ich habe keine Angst vor dem Islam. Als Atheist erlebte ich es bisher als erträglich, dass hier die sog. negative Religionsfreiheit einigermaßen eingehalten wurde. Die zunehmende islamische Religiosität (Kopftuchinflation usw. - an meinem Wohnort sehe ich derzeit ca. 60Trägerinen/Tag und ab und zu Männer mit Fusselbärten und Hochwasserhosen - Tendenz steigend) stört mich u.a. wegen gewisser Koranverse (Übers. H. Bobzin):
8,55 "Siehe, die schlimmsten Tiere sind für Gott jene, die ungläubig sind; und sie werden auch nicht glauben."
25,43-44 "Was hältst du wohl von dem, der seine Laune zu seinem Gott gemacht hat, würdest du sein Anwalt sein? Oder rechnest du damit, dass die meisten von ihnen hören oder begreifen? Siehe, sie sind nicht anders als das Vieh, sie sind sogar am weitesten vom rechten Weg abgeirrt."

Wie lautet Art. 1, Abs. 1 unseres GG?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25869
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2088111) Verfasst am: 09.03.2017, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:
[...] Marcellinus' dachte eher an das, was mit den Gesetzen mal gemeint war, als der Gesetzgeber bei Religion nur an etwas Privates dachte, wie es das Christentum bei uns inzwischen ist.

Der Gesetzgeber dachte bei Religion "nur an etwas Privates"? Lachen
Wir reden vom gleichen Gesetzgeber, ja? Dem, der Religionsgesellschaften den Status von Körperschaften des öffentlichen Rechts gegeben hat, Religionsunterricht in die Verfassung geschrieben hat und Kirchensteuereinzug nach den bürgerlichen Steuerlisten erlaubt hat?

Du vermischst gerade zwei Ebenen: Die Organisation christliche Kirche wird nach allen Regen der Kunst gepampert, aber vom religiösen Bürger erwartete man, dass er diesen Glauben entweder zu Hause oder in der Kirche auslebt. Die einzige öffentliche religiöse Äußerung von Amateurchristen außerhalb kirchlicher Ereignisse, gab bei uns höchstens, wenn sich wieder jemand in seinen "religiösen Gefühlen" verletzt sah.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Das öffentliche Gebet macht das öffentliche Gebäude zur Kirche des jeweiligen Glaubens. Ich sehe da auch eine grundsätzliche Verletzung der Neutralität, die für öffentliche Gebäude geboten ist.

Unfug. Dadurch, dass einige Schüler in dem Gebäude in der Pause etwas Bestimmtes machen, wird es noch nicht zu einem Gebäude, das speziell für diesen Zweck gedacht ist. Oder, wenn du das ernst meinst, dann wird es eben für jeden Schüler in der Pause etwas anderes, je nachdem was er gerade macht (für den einen Konzertsaal, wenn er Gitarre spielt, für den nächsten Fußballmuseum, wenn er Paninibilder tauscht, für noch einen ein Casino, wenn er Pfennigskat spielt). Und dann ist es auch wieder egal.
....

Natürlich hast Du formal recht. Auf der subjektiven Ebene erzählst Du dagegen ganz schlicht Blödsinn. Und zwar für beide Seiten. Der betende Muslim wird seinen Glauben missachtet sehen, wenn jemand während seines Gebetes daneben steht und dabei fröhlich vor sich hin rappt, er erwartet, dass er sich mit dieser Handlung quasi einen heiligen Raum schafft. Auch Klatschen und frenetische Zugabe-Rufe würde er wohl als Störung empfinden.

Ein großer Teil der unfreiwilligen Zuschauer dürfte aber reagieren wie zelig:
zelig hat folgendes geschrieben:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-03/wuppertal-gymnasium-gebet-muslime-verbot
Zitat:
"In den vergangenen Wochen wurde zunehmend beobachtet, dass muslimische Schülerinnen und Schüler im Schulgebäude für andere deutlich sichtbar beten, signalisiert durch rituelle Waschungen in den Toiletten, das Ausrollen von Gebetsteppichen, das Einnehmen von entsprechenden Körperhaltungen. Dies ist nicht gestattet."


Ehrlich gesagt, ich fänd das schon irritierend. Ich könnte als Schüler nicht mehr unbefangen in die Toiletten- oder Waschräume gehen, weil ich vielleicht jemand bei der rituellen Waschung störe. Oder wie verhalte ich mich, wenn jemand auf dem Flur einen Teppich auslegt und betet? Darf ich als Schüler in unmittelbarer Nähe unbefangen lärmen, lachen, Witze machen? Man muss keine Vorbehalte gegen Muslime haben, wenn man das irgendwie geregelt haben will. Auch finde ich es berechtigt, darauf zu achten, ob missionarischer Eifer an den Tag gelegt wird. Dann ist das nämlich keine Privatangelegenheit der Schüler mehr.

_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21787

Beitrag(#2088119) Verfasst am: 09.03.2017, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Die Ablehnung des Islam erwächst keineswegs aus einer Haltung, die den muslimischen Menschen für minderwertig und verachtenswert hält. Es gibt schlicht und einfach eine berechtigte Angst vor dem Islam.

Für 99% der öffentlich wahrnehmbaren Islamkritik (Spektrum AfD - PEgIdA - PI usw.) ist das sehr wohl eine schlicht feindselige, verachtende und hearbwürdigende Haltung, und zwar auch auf der nicht intelligenzmäßig herausgeforderten Ebene. Das reicht von offenen Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu asgefeilten Begründungen dafür, dass nicht gleiche Rechte gelten sollten. Das zu leignen ist schlicht Realitätsverweigerung, wenn nicht Rechtfertigung verfassungsfeindlicher Positionen.

ZT sind es sogar ganz ähnliche Argumentationsmuster und Ideen wie im Antisemitismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts; auch das von ganz dumpfbackig ("höhö, wie kippen denen mal nen Schweinekopf vor die Synagoge/ Moschee") bis scheinintellektuell ("das Judentum/ der Islam ist nicht mit unserem Staat vereinbar, weil Religion und Staat da nicht getrennt sind").
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2088120) Verfasst am: 09.03.2017, 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Die Ablehnung des Islam erwächst keineswegs aus einer Haltung, die den muslimischen Menschen für minderwertig und verachtenswert hält. Es gibt schlicht und einfach eine berechtigte Angst vor dem Islam.

Für 99% der öffentlich wahrnehmbaren Islamkritik (Spektrum AfD - PEgIdA - PI usw.) ist das sehr wohl eine schlicht feindselige, verachtende und hearbwürdigende Haltung, und zwar auch auf der nicht intelligenzmäßig herausgeforderten Ebene. Das reicht von offenen Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu asgefeilten Begründungen dafür, dass nicht gleiche Rechte gelten sollten. Das zu leignen ist schlicht Realitätsverweigerung, wenn nicht Rechtfertigung verfassungsfeindlicher Positionen.

Oh, da holst du aber eine große Keule raus. Das mit den 99% kannst du sicherlich belegen. Sonst muß ich davon ausgehen, daß ich es bei deinem Post mit "Relaitätsverweigerung" zu tun habe. Das mit der Verfassungsfeindlichkeit spar ich mir mal.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

ZT sind es sogar ganz ähnliche Argumentationsmuster und Ideen wie im Antisemitismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts; auch das von ganz dumpfbackig ("höhö, wie kippen denen mal nen Schweinekopf vor die Synagoge/ Moschee") bis scheinintellektuell ("das Judentum/ der Islam ist nicht mit unserem Staat vereinbar, weil Religion und Staat da nicht getrennt sind").

Könnte es sein, daß du vom Antisemitismus des 19. Jh. keine Ahnung hast?
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25869
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2088123) Verfasst am: 09.03.2017, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Die Ablehnung des Islam erwächst keineswegs aus einer Haltung, die den muslimischen Menschen für minderwertig und verachtenswert hält. Es gibt schlicht und einfach eine berechtigte Angst vor dem Islam.

Für 99% der öffentlich wahrnehmbaren Islamkritik (Spektrum AfD - PEgIdA - PI usw.) ist das sehr wohl eine schlicht feindselige, verachtende und hearbwürdigende Haltung, und zwar auch auf der nicht intelligenzmäßig herausgeforderten Ebene. Das reicht von offenen Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu asgefeilten Begründungen dafür, dass nicht gleiche Rechte gelten sollten. Das zu leignen ist schlicht Realitätsverweigerung, wenn nicht Rechtfertigung verfassungsfeindlicher Positionen.

Oh, da holst du aber eine große Keule raus. Das mit den 99% kannst du sicherlich belegen. Sonst muß ich davon ausgehen, daß ich es bei deinem Post mit "Relaitätsverweigerung" zu tun habe. Das mit der Verfassungsfeindlichkeit spar ich mir mal.
...

@Marcellinus
Was gibt es da zu belegen? Allein die Zahl bürgt doch für Seriosität. Den Rest macht er durch die Definitionen von Kritik und öffentlich wahrnehmbar.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21787

Beitrag(#2088125) Verfasst am: 09.03.2017, 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:
[...] Marcellinus' dachte eher an das, was mit den Gesetzen mal gemeint war, als der Gesetzgeber bei Religion nur an etwas Privates dachte, wie es das Christentum bei uns inzwischen ist.

Der Gesetzgeber dachte bei Religion "nur an etwas Privates"? Lachen
Wir reden vom gleichen Gesetzgeber, ja? Dem, der Religionsgesellschaften den Status von Körperschaften des öffentlichen Rechts gegeben hat, Religionsunterricht in die Verfassung geschrieben hat und Kirchensteuereinzug nach den bürgerlichen Steuerlisten erlaubt hat?

Du vermischst gerade zwei Ebenen: Die Organisation christliche Kirche wird nach allen Regen der Kunst gepampert, aber vom religiösen Bürger erwartete man, dass er diesen Glauben entweder zu Hause oder in der Kirche auslebt. Die einzige öffentliche religiöse Äußerung von Amateurchristen außerhalb kirchlicher Ereignisse, gab bei uns höchstens, wenn sich wieder jemand in seinen "religiösen Gefühlen" verletzt sah.

Ich habe keine Ebenen vermischt, sondern nehme nur deine offensichtlich falsche Behauptung nicht hin. Der Gesetzgeber hat, wie meine Beispiele zeigen, eben keineswegs nur an Privates im stillen Kämmerlein gedacht. Nur du klammerst diese Aspekte willkürlich aus. Und nach dieser Ausklammerung vergleichst du dann "das Christentum" mit "dem Islam". Natürlich ist dann das Christentum eher privat - aber nicht deswegen, weil es das ist oder vom Gesetzgeber so gesehen worden ist, sondern wegen deiner Verengung.

Das bei verschiedenen Religionen uU verschiedene Aspekte privat oder öffentlich sind, ist banal. Dennoch hat der Gesetzgeber eben dezidiert keine Einschränkung auf "privat" gemacht, als er die freie Religionsausübung gewährleistet hat. Und es gibt und gab auch sehr wohl Formen der Religionsausübung, die dem Gesetzgeber vor Augen standen und weder zu Hause noch in der Kirche stattfinden, zB Prozessionen.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21787

Beitrag(#2088128) Verfasst am: 09.03.2017, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Das mit den 99% kannst du sicherlich belegen.

Die Zahl hab ich geschöpft, da sind die Islamkritiker (bzw. ein prominenter) mal mein Vorbild. Also gut, die Zahl musst die nicht ernst nehmen. Aber drei sehr prominente Beispiele aus verschiedenen Bereichen (Partei, außerparlamentarische Politik, Blogs) habe ich ja genannt.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
ZT sind es sogar ganz ähnliche Argumentationsmuster und Ideen wie im Antisemitismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts; auch das von ganz dumpfbackig ("höhö, wie kippen denen mal nen Schweinekopf vor die Synagoge/ Moschee") bis scheinintellektuell ("das Judentum/ der Islam ist nicht mit unserem Staat vereinbar, weil Religion und Staat da nicht getrennt sind").

Könnte es sein, daß du vom Antisemitismus des 19. Jh. keine Ahnung hast?

Nein, kann es nicht. Abziehen muss man oft den spät hinzugekommenen, ganz explizit "rassebiologisch" begründeten Antismeitismus, aber sogar davon findet man in der modernen Islamfeindlichkeit gelegentlich vergleichbares. Ansonsten findet man parallele Argumentationsmuster zuhauf, zwei habe ich ja auch schon genannt.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2088129) Verfasst am: 09.03.2017, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Das mit den 99% kannst du sicherlich belegen.

Die Zahl hab ich geschöpft, da sind die Islamkritiker (bzw. ein prominenter) mal mein Vorbild. Also gut, die Zahl musst die nicht ernst nehmen.


Ok, das war's dann mit deinem "Argument".

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
ZT sind es sogar ganz ähnliche Argumentationsmuster und Ideen wie im Antisemitismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts; auch das von ganz dumpfbackig ("höhö, wie kippen denen mal nen Schweinekopf vor die Synagoge/ Moschee") bis scheinintellektuell ("das Judentum/ der Islam ist nicht mit unserem Staat vereinbar, weil Religion und Staat da nicht getrennt sind").

Könnte es sein, daß du vom Antisemitismus des 19. Jh. keine Ahnung hast?

Nein, kann es nicht. Abziehen muss man oft den spät hinzugekommenen, ganz explizit "rassebiologisch" begründeten Antismeitismus, aber sogar davon findet man in der modernen Islamfeindlichkeit gelegentlich vergleichbares. Ansonsten findet man parallele Argumentationsmuster zuhauf, zwei habe ich ja auch schon genannt.


Das hier ist auch nicht besser. Das erste ist überhaupt kein "Argument", und das zweite hat im 19. Jh. niemand gegen die Juden ins Feld geführt, weil die Trennung von Staat und Kirchen in Deutschland keine politische Position von Belang war, mit Ausnahme von ein paar Linksliberalen, und die waren eben gerade keine Antisemiten. Im Gegenteil. Also auch hier: Treffer, versenkt! Hast du noch "Argumente" in dieser "Qualität"?
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21787

Beitrag(#2088130) Verfasst am: 09.03.2017, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ehrlich gesagt, ich fänd das schon irritierend. Ich könnte als Schüler nicht mehr unbefangen in die Toiletten- oder Waschräume gehen, weil ich vielleicht jemand bei der rituellen Waschung störe. Oder wie verhalte ich mich, wenn jemand auf dem Flur einen Teppich auslegt und betet? Darf ich als Schüler in unmittelbarer Nähe unbefangen lärmen, lachen, Witze machen? Man muss keine Vorbehalte gegen Muslime haben, wenn man das irgendwie geregelt haben will. Auch finde ich es berechtigt, darauf zu achten, ob missionarischer Eifer an den Tag gelegt wird. Dann ist das nämlich keine Privatangelegenheit der Schüler mehr.

Wenn die beteiligten Personen einigermaßen entspannt sind, ist das doch kein Problem. Dann wissen beide Seiten um die unterscheidliche Nutzung der Waschbecken - der eine wäscht sich nach dem Pipimachen die Hände, der andere wäscht sich rituell, man lässt sich dabei wechselseitig in Ruhe, fertig.

Und was das unbefangene Verhalten in unmittelbarer Nähe angeht: Wenn beide Seiten vernünftig sind, entstehen da auch keine Probleme. Der nicht völlig besemmelte Beter wird sich schon nicht da hinknien, wo er im Weg ist oder wo andere viel Lärm machen, sondern sich ein ruhigeres Eckchen suchen - das tote Ende eines Flurs o.dgl. Ebenso wird der nicht völlig besemmelte Nichtbeter dann nicht genau dorthin gehen, wo sich der Beter niedergelassen hat, und ihn absichtlich stören. Kurz, leben und leben lassen. Damit, dass überhaupt im Flur gelärmt wird, wird der Beter genauso leben müssen wie andere damit leben müssen, dass in Sichtweite jemand betet.

Eine solche mäßige gegenseitige Rücksichtnahme funktioniert bei diversesten anderen Pausenaktivitäten auch ganz alltäglich. Wer lesen möchte, wird sich vernünftigerweise nicht ins Fußballtor legen. Wer Fußball spielen möchte, wird es nicht gerade in der überdachten Sitzecke tun. Dass es durchs Fußballspielen laut ist, muss der Leser hinnehmen; dass ihnen nicht die ganze Fläche zur Verfügung steht, die Fußballspieler.

Dass alles funktioniert nicht, wenn Leute aus der einen oder anderen Partei - von den Betern oder Nichtbetern, von den Lesern oder Fußballspielern - provokante und bewusst störende Arschlöcher sind. Und, ja, sowas kommt vor, und dann muss eben das pädagogische Personal eingreifen und die Störer in die Schranken weisen (mit angemessenen Mitteln).
Im diskutierten Fall kann ich aber weder erkennen, von wem Störungen ausgegangen, noch, dass es überhaupt zu tatsächlichen Störungen gekommen ist, noch, dass die Schulleitung ein angemesseneres Mittel vor einem direkten Verbot versucht hat.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
unquest
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#2088131) Verfasst am: 09.03.2017, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Die Ablehnung des Islam erwächst keineswegs aus einer Haltung, die den muslimischen Menschen für minderwertig und verachtenswert hält. Es gibt schlicht und einfach eine berechtigte Angst vor dem Islam.

Für 99% der öffentlich wahrnehmbaren Islamkritik (Spektrum AfD - PEgIdA - PI usw.) ist das sehr wohl eine schlicht feindselige, verachtende und hearbwürdigende Haltung, und zwar auch auf der nicht intelligenzmäßig herausgeforderten Ebene. Das reicht von offenen Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu asgefeilten Begründungen dafür, dass nicht gleiche Rechte gelten sollten. Das zu leignen ist schlicht Realitätsverweigerung, wenn nicht Rechtfertigung verfassungsfeindlicher Positionen.

ZT sind es sogar ganz ähnliche Argumentationsmuster und Ideen wie im Antisemitismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts; auch das von ganz dumpfbackig ("höhö, wie kippen denen mal nen Schweinekopf vor die Synagoge/ Moschee") bis scheinintellektuell ("das Judentum/ der Islam ist nicht mit unserem Staat vereinbar, weil Religion und Staat da nicht getrennt sind").

Zugegeben; es war ein wenig gemein. Smilie
Die beiden von mir geschriebenen Sätze sind vom Großmufti von Marseille (zitiert nach Schirmbeck, Der islamische Kreuzzug und der ratlose Westen, S.63).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21787

Beitrag(#2088132) Verfasst am: 09.03.2017, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Das erste ist überhaupt kein "Argument", [...]

Nein, es ist kein "Argument". Als ob alles, was Antisemiten und dergleichen so von sich geben, immer valide Arguemente wären ...
Da ich aber zunächst weiter von "Argumantationsmustern und Ideen" sprach, darf ich wohl auch solche Fantasien von feindseligem Verhalten als Parallelen aufzählen, wenn sie eben genau parallel auftreten.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
[...], und das zweite hat im 19. Jh. niemand gegen die Juden ins Feld geführt, weil die Trennung von Staat und Kirchen in Deutschland keine politische Position von Belang war, mit Ausnahme von ein paar Linksliberalen, und die waren eben gerade keine Antisemiten. Im Gegenteil.

Schön, dass du besser weißt, welche Argumentationen ich im Studium gelesen habe, als ich. Mit den Augen rollen
Schleiermacher hat die Gleichberechtigung der Bürger unabhängig von der Konfession gefordert und die Juden explizit ausgenommen, mit genau dem von mir genannten Argument.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Also auch hier: Treffer, versenkt! Hast du noch "Argumente" in dieser "Qualität"?

Naja.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21787

Beitrag(#2088133) Verfasst am: 09.03.2017, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Die Ablehnung des Islam erwächst keineswegs aus einer Haltung, die den muslimischen Menschen für minderwertig und verachtenswert hält. Es gibt schlicht und einfach eine berechtigte Angst vor dem Islam.

Für 99% der öffentlich wahrnehmbaren Islamkritik (Spektrum AfD - PEgIdA - PI usw.) ist das sehr wohl eine schlicht feindselige, verachtende und hearbwürdigende Haltung, und zwar auch auf der nicht intelligenzmäßig herausgeforderten Ebene. Das reicht von offenen Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu asgefeilten Begründungen dafür, dass nicht gleiche Rechte gelten sollten. Das zu leignen ist schlicht Realitätsverweigerung, wenn nicht Rechtfertigung verfassungsfeindlicher Positionen.

ZT sind es sogar ganz ähnliche Argumentationsmuster und Ideen wie im Antisemitismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts; auch das von ganz dumpfbackig ("höhö, wie kippen denen mal nen Schweinekopf vor die Synagoge/ Moschee") bis scheinintellektuell ("das Judentum/ der Islam ist nicht mit unserem Staat vereinbar, weil Religion und Staat da nicht getrennt sind").

Zugegeben; es war ein wenig gemein. Smilie
Die beiden von mir geschriebenen Sätze sind vom Großmufti von Marseille (zitiert nach Schirmbeck, Der islamische Kreuzzug und der ratlose Westen, S.63).

Ach. Danke für die Quelle.
Nun, dann zitiere ich mal den unmittelbar folgenden Satz: "Er ist eine verkannte Religion, in deren Namen Barbaren die scheußlichsten Verbrechen begehen."
Es geht also an der zitierten Stelle gerade nicht, wie es bei deinem verkürzten Zitat scheint, um "den Islam" an sich, sondern um eine fälschliche Vereinnahmung durch Verbrecher.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25869
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2088134) Verfasst am: 09.03.2017, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Ach. Danke für die Quelle.
Nun, dann zitiere ich mal den unmittelbar folgenden Satz: "Er ist eine verkannte Religion, in deren Namen Barbaren die scheußlichsten Verbrechen begehen."
Es geht also an der zitierten Stelle gerade nicht, wie es bei deinem verkürzten Zitat scheint, um "den Islam" an sich, sondern um eine fälschliche Vereinnahmung durch Verbrecher.

Da frage ich doch mal den Unquest:
Trifft diese Interpretation tillichs die Tendenz des Autors?
Oder schreibt da der Vertreter einer Minderheit des Islam, dass es die Mehrheit ist, die den Islam verkennt und aus deren Reihen auch die Barbaren kommen?

Denn die andere Seite ist ja folgende:
der IS, die Wahabiten der Saudis und die Professoren der al-Azhar sind nicht so fürchterlich weit auseinander - die letzteren definieren des Islam für die Welt, aber auch nicht alleine - die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam kommt nicht von irgendwelchen Exoten.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2088138) Verfasst am: 10.03.2017, 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich habe noch nie erlebt, dass irgendjemand Schuelern das christliche Beten in der grossen Pause verbieten wollte.


Ich habe während meiner gesamten Schulzeit nicht erlebt, dass christliche Schüler in der grossen Pause gebetet haben. Es kann sein, dass mir die die stillen privaten Gebete entgangen sind, aber das ist ja hier auch nicht das Thema. Ich habe allerdings während meiner gesamten Schulzeit auch nicht mitbekommen, dass muslimische Schüler sich zum Beten zurück gezogen hätten. Die haben dafür regelmässig an den Europapokalspielen teilgenommen oder mit anderen Schülern geschangelt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
unquest
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#2088140) Verfasst am: 10.03.2017, 02:00    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Ach. Danke für die Quelle.
Nun, dann zitiere ich mal den unmittelbar folgenden Satz: "Er ist eine verkannte Religion, in deren Namen Barbaren die scheußlichsten Verbrechen begehen."
Es geht also an der zitierten Stelle gerade nicht, wie es bei deinem verkürzten Zitat scheint, um "den Islam" an sich, sondern um eine fälschliche Vereinnahmung durch Verbrecher.

Da frage ich doch mal den Unquest:
Trifft diese Interpretation tillichs die Tendenz des Autors?
Oder schreibt da der Vertreter einer Minderheit des Islam, dass es die Mehrheit ist, die den Islam verkennt und aus deren Reihen auch die Barbaren kommen?

Denn die andere Seite ist ja folgende:
der IS, die Wahabiten der Saudis und die Professoren der al-Azhar sind nicht so fürchterlich weit auseinander - die letzteren definieren des Islam für die Welt, aber auch nicht alleine - die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam kommt nicht von irgendwelchen Exoten.

Die Textstelle findet sich hier .

Und für jemanden wie Schirmbeck, der die Islamisierung Algriens in den Neunzigern selbst miterlebte, ist die Forderung nach Gebetsräumen selbstverständlich Teil des Sharia-Islams und somit indiskutabel.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Weltanschauungen und Religionen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3 ... 29, 30, 31, 32, 33, 34  Weiter
Seite 30 von 34

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group