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vrolijke
Bekennender Pantheist
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2127828) Verfasst am: 16.03.2018, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Was für Defiziten; das mir in Selbstmitleid zerfließende Menschen nicht so sympathisch sind?


Ja. Das macht Dich richtig unsympathisch. Ausserdem ist "vor Selbstmitleid zerfliessen" keine Charaktereigenschaft, sondern ein Zustand. Das kann jeden mal treffen. Ja gut - Dich nicht, aber Du bist ja sowieso der Überflieger. Nein

Ich glaube, Du verwechselst da zwischen am Boden zerstört sein, und vor Selbstmitleid zerfließen.
Ersteres geht durchaus ohne das zweite. Leute, die am Boden zerstört sind, bekommen mein Mitgefühl.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2127829) Verfasst am: 16.03.2018, 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Leute, die am Boden zerstört sind, bekommen mein Mitgefühl.


Das wird die bestimmt freuen. Nicht nur, dass sie Dein Mitgefühl bekommen; nein, sie haben sich auch noch dafür qualifiziert. Grosses Kino!
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46483

Beitrag(#2127830) Verfasst am: 17.03.2018, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Deshalb halte ich Dein vorschnelles Urteil aus Deiner stabilen Beziehung heraus in der Tat fuer unangemessen und überheblich. Ein bisschen unkritische Empathie fuer Menschen in einer solchen Situation, ist oft exakt das, was die zunaechst mal brauchen um das lädierte Selbstwertgefühl wieder herzustellen und ueberhaupt erst wieder in die Lage zu kommen nüchtern ueber die eigene Situation und die eventuellen eigenen Defizite, die dafuer mitverantwortlich waren, nachzudenken.

Sorry, aber der Typ erinnert mich zu sehr an den aus der Wick MediNait - Werbung


Vrolijke ist wohl noch nicht so weit, sich seinen Defiziten zu stellen.

Auf zu viel Selbstmitleid genervt zu reagieren, ist eher normal
_________________
Tja
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2127831) Verfasst am: 17.03.2018, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Deshalb halte ich Dein vorschnelles Urteil aus Deiner stabilen Beziehung heraus in der Tat fuer unangemessen und überheblich. Ein bisschen unkritische Empathie fuer Menschen in einer solchen Situation, ist oft exakt das, was die zunaechst mal brauchen um das lädierte Selbstwertgefühl wieder herzustellen und ueberhaupt erst wieder in die Lage zu kommen nüchtern ueber die eigene Situation und die eventuellen eigenen Defizite, die dafuer mitverantwortlich waren, nachzudenken.

Sorry, aber der Typ erinnert mich zu sehr an den aus der Wick MediNait - Werbung


Vrolijke ist wohl noch nicht so weit, sich seinen Defiziten zu stellen.

Auf zu viel Selbstmitleid genervt zu reagieren, ist eher normal


Dann geht doch zu Netto. Boah...
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31679
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Beitrag(#2127835) Verfasst am: 17.03.2018, 01:53    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn Männer sich in Selbstmitleid ergießen, ist männliche Solidarität nicht weit. Wenn Frauen sich über Belästigung beklagen, heißt es, sie sollen sich nicht als Opfer hinstellen, stark sein und drüberstehen. Zweierlei Maß, man findet es immer wieder. Mit den Augen rollen


Ja. Zum Beispiel in deinem Vergleich, der zwei unterschiedliche Ausgangslagen mit unterschiedlichem Maß gleich behandelt sehen will.

Machen wir doch zwei gleiche Ausgangslagen draus: Was sagt man zu Männern, wenn die sich über Belästigung beklagen?


Ich höre zu, was machst Du?


Mir nicht einbilden, ich sei besser als du.
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"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

Meine Freiheit, deine Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31679
Wohnort: Woanders

Beitrag(#2127836) Verfasst am: 17.03.2018, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:


Hab heute aber meinen Moralischen. Deshalb kann ich ja gerne erklären, dass ich das Gefühl sein Leben nicht mehr im Griff zu haben und den anderen zu brauchen, um einen zu retten, mit meiner Äußerung meinte. Das ist Liebe.

Das habe ich so von Dir verstanden. Die Unfähigkeit alleine zu leben soll Liebe sein.


Ich schreib von einem Gefühl und du schlussfolgerst daraus das Fehlen einer Fähigkeit. Verwundert
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2127845) Verfasst am: 17.03.2018, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Was für Defiziten; das mir in Selbstmitleid zerfließende Menschen nicht so sympathisch sind?


Ja. Das macht Dich richtig unsympathisch. Ausserdem ist "vor Selbstmitleid zerfliessen" keine Charaktereigenschaft, sondern ein Zustand. Das kann jeden mal treffen. Ja gut - Dich nicht, aber Du bist ja sowieso der Überflieger. Nein

Das ist Schade. Das ist übrigens nicht gegenseitig. Ich bewundere und beneide Deinen Stil, und die Gabe präzise alles auf den Punkt zu bringen.
Aber darüber soll es hier nicht gehen. Ich glaube, Du verrennst dich da in Dinge, die ich so nicht meine.
Als "Überflieger" fühle ich mich übrigens nicht.
Einen gewissen Stolz, aus prekäre Verhältnisse kommend, mit mäßige Begabung, trotzdem meinen Weg gefunden zu haben; das habe ich.
Vielleicht habe ich durch meine Herkunft, und meinem Job in zig Private Haushalte, schon zuviele Menschen getroffen, die gerade durch ihre Jammerei den Ausweg aus ihre Misere nicht gefunden haben.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2127848) Verfasst am: 17.03.2018, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn Männer sich in Selbstmitleid ergießen, ist männliche Solidarität nicht weit. Wenn Frauen sich über Belästigung beklagen, heißt es, sie sollen sich nicht als Opfer hinstellen, stark sein und drüberstehen. Zweierlei Maß, man findet es immer wieder. Mit den Augen rollen


Ja. Zum Beispiel in deinem Vergleich, der zwei unterschiedliche Ausgangslagen mit unterschiedlichem Maß gleich behandelt sehen will.

Machen wir doch zwei gleiche Ausgangslagen draus: Was sagt man zu Männern, wenn die sich über Belästigung beklagen?


Ich höre zu, was machst Du?


Mir nicht einbilden, ich sei besser als du.


Also hörst du nicht hin? Antworte doch mal auf deine eigene Frage. Auch Männer können schwach sein und zum Opfer werden. Mein bester Freund wurde von seiner ersten Ehefrau öfter mal geschlagen. Die Frau war manipulativ und psychisch krank, vermutlich aufgrund der Folgen einer frühen Vergewaltigung. Sie hatte ihm erzählt, ich hätte sie küssen wollen, als wir mal allein in der Wohnung waren. #meaddi War natürlich eine Lüge. Am nächsten Tag rief er mich wütend an, beendete unsere Freundschaft. Er kam nicht von ihr los, auch als wir nach einem Jahr wieder zusammenfanden, weil er ihr allmählich auf die Schliche kam. Er versuchte sie irgendwie zu retten.

Gerettet habe ich später ihn. Aber bitte erzählt das nicht meiner feministischen Bande. Ich habe ihm ein Exemplar des Pickup-Artists Lodovico Santana „Lob des Sexismus“ überreicht. (Das hatte mir einer aus diesem Forum geschickt, ich fand es schwachsinnig und für mich nutzlos). Für ihn war das eine Befreiung, er war mir sehr dankbar, heute ist er verheiratet mit einer tollen Frau und zwei Kindern. Das hat aber alles nur anekdotische Relevanz. zwinkern bitte nicht gegen mich verwenden; ich weiß das einzuordnen.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Wohnort: München

Beitrag(#2127850) Verfasst am: 17.03.2018, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Was für Defiziten; das mir in Selbstmitleid zerfließende Menschen nicht so sympathisch sind?


Ja. Das macht Dich richtig unsympathisch. Ausserdem ist "vor Selbstmitleid zerfliessen" keine Charaktereigenschaft, sondern ein Zustand. Das kann jeden mal treffen. Ja gut - Dich nicht, aber Du bist ja sowieso der Überflieger. Nein

Das ist Schade. Das ist übrigens nicht gegenseitig. Ich bewundere und beneide Deinen Stil, und die Gabe präzise alles auf den Punkt zu bringen.
Aber darüber soll es hier nicht gehen. Ich glaube, Du verrennst dich da in Dinge, die ich so nicht meine.
Als "Überflieger" fühle ich mich übrigens nicht.
Einen gewissen Stolz, aus prekäre Verhältnisse kommend, mit mäßige Begabung, trotzdem meinen Weg gefunden zu haben; das habe ich.
Vielleicht habe ich durch meine Herkunft, und meinem Job in zig Private Haushalte, schon zuviele Menschen getroffen, die gerade durch ihre Jammerei den Ausweg aus ihre Misere nicht gefunden haben.


Selbstmitleid erfüllt eine mitunter nützliche Schutzfunktion, es kann aber z.B nicht Grundlage einer Beziehung sein. Wenn jemand anderer leidet, weil ich ihn verlasse, ist das kein Grund, den Menschen wieder zurück in mein Leben zu lassen. Wenn Selbstmitleid überwunden wird, weil die Einsicht in die wahren Gründe des Schmerzes zu Selbstkritik führt und eine Verhaltensänderung eintritt, kommt man weiter. Weinen mag romantisch sein, Empfindsamkeit eine Tugend, aber das reicht nicht aus, um andere und sich selbst glücklich zu machen. Aber da es eine Phase sein kann, muss man die Menschen nicht dafür verurteilen, da hat Kramer recht. Man sollte aber seine Traurigkeit nicht als emotionale Waffe benutzen.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31679
Wohnort: Woanders

Beitrag(#2127852) Verfasst am: 17.03.2018, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn Männer sich in Selbstmitleid ergießen, ist männliche Solidarität nicht weit. Wenn Frauen sich über Belästigung beklagen, heißt es, sie sollen sich nicht als Opfer hinstellen, stark sein und drüberstehen. Zweierlei Maß, man findet es immer wieder. Mit den Augen rollen


Ja. Zum Beispiel in deinem Vergleich, der zwei unterschiedliche Ausgangslagen mit unterschiedlichem Maß gleich behandelt sehen will.

Machen wir doch zwei gleiche Ausgangslagen draus: Was sagt man zu Männern, wenn die sich über Belästigung beklagen?


Ich höre zu, was machst Du?


Mir nicht einbilden, ich sei besser als du.


Also hörst du nicht hin? Antworte doch mal auf deine eigene Frage.


Das war nicht meine Frage. Ich frug dich nicht, was du sagen würdest. (Und du hast darauf übrigens nicht geantwortet, was du dazu sagen würdest, sondern was du tun würdest, hast also, selbst wenn das meine Frage gewesen wäre, diese auch nicht beantwortet.) Ebenso wie deine Aussage, die meiner Frage voran ging, nicht darauf gemünzt war, was ich tun oder sagen würde, sondern was "es heißt" - also was die von dir angenommene Gesellschaft zu dem Opfer sagen würde -, wenn Frauen belästigt werden.

Es ging in beiden Fällen um eine hypothetische Annahme, was in Belästigungsfällen wohl en vogue ist zu sagen. Du hast, anders als ich, eine klare Aussage darüber aufgestellt, was Reaktionen auf belästigte Frauen sein dürften. Ich hab daraufhin die Frage aufgeworfen - wir erinnern uns: weil dein Vergleich mit Männern, die sich in Selbstmitleid ergehen und daraufhin von unsereins Schützenhilfe dabei erhalten, nicht passte - was man denn sagt, wenn Männer sich über Belästigung beklagen.

Das war eine Suggestivfrage von mir, die andeuten wollte, dass die Reaktion, die du für belästigte Frauen prophezeist, in Wahrheit auf Männer viel eher zutrifft. (Was nicht zwangsweise der Wahrheit entspricht, aber da wollte ich halt auch mal spitzfindig sein.)

Das du auf diese Frage antwortest, dass du belästigten Männern Gehör schenken willst, spricht Bände über deine Vorurteile. Denn gleichzeitig nimmst du an, dass man belästigten Frauen also kein Gehör schenkt. Was macht den Rest der Welt, oder im Speziellen mich, so viel schlechter als dich, dass du annimmst sie würden so viel schlechter auf das eine, als auf das andere Geschlecht in derselben Situation reagieren?
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2127854) Verfasst am: 17.03.2018, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du schon eine Suggestivfrage stellst, musst du doch darauf antworten können. Du wolltest hören: „wenn sich Männer beklagen, hört man ihnen nicht zu“, wer genau nicht zuhört, willst du aber nicht verraten. Sind das Männer, die andere Männer für ihre Schwäche niedermachen? Ich bin dir entgegenkommen und habe gesagt: ich als Mann beschäftige mich damit und bin damit vermutlich nicht alleine.

Und wenn ich sage, dass ich belästigten Männern zuhöre, heißt das nur, dass ich genauso Frauen zuhöre. Daraus folgt nicht die Behauptung niemand höre Frauen zu.

Wenn ich sage, ich höre zu, und dich frage, was machst du, erwarte ich auch, dass du sagst, „ich höre zu“, implizit folgt dann eine Reaktion.

Mir wurde vorgeworfen, ich würde weiblichen Opfer schaden, wenn ich ihre Ängste akzeptiere und romantisiere. Dann muss ich plötzlich hören, oh, die armen Selbstmitleid-Männer. Da komme ich mir doch verarscht vor. Zumal ich selbst ein notorischer Selbstmitleid-Mann bin. Da will man sich mal von seiner vermutlichen Schwäche emanzipieren, da heißt es, juhu toll, von denselben, die Frauen Schwäche verwehren.
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Zuletzt bearbeitet von AdvocatusDiaboli am 17.03.2018, 13:14, insgesamt einmal bearbeitet
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#2127855) Verfasst am: 17.03.2018, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Betrachtet es doch mal umgekehrt. Hier der Liedtext einer verlassenen Frau (es sang Evelyn Künnecke - erinnert sich noch wer?) Im straffen Tango-Rhythmus:

Zitat:
Chor:
Gnäd'ge Frau, was ist denn nur mit Ihnen heute los?
Warum sind Sie traurig, ist Ihr Kummer denn so groß?
Woll'n sie uns rein menschlich jetz die Frage wohl verzeih'n:
Ja, muß denn das, ja muß denn das so sein?
...
Ach Egon, Egon, Egon, Eeeeeeeegon,
ich werde nur aus Liebe zu dir
Ja nur aus lauter Liebe zu dir
noch mal zugrunde gehn.

Im Gegensatz zu dem von euch diskutiertem Lied: Das war damals so um 1953 herum der Hit Nr. 1 schlechthin, den sangen sogar die Kinder auf der Straße.

Liedtext gekürzt. vrolijke
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2127857) Verfasst am: 17.03.2018, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Einen gewissen Stolz, aus prekäre Verhältnisse kommend, mit mäßige Begabung, trotzdem meinen Weg gefunden zu haben; das habe ich.
Vielleicht habe ich durch meine Herkunft, und meinem Job in zig Private Haushalte, schon zuviele Menschen getroffen, die gerade durch ihre Jammerei den Ausweg aus ihre Misere nicht gefunden haben.


Für mich schwingt da zu sehr die Herablassung des Emporkömmlings mit. "Ich bin nicht so ein Jammerlappen wie die anderen, darum bin ich jetzt auch weiter, während die noch immer in ihrer Misere stecken." Ich finde das einfach unsympathisch.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2127858) Verfasst am: 17.03.2018, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Selbstmitleid erfüllt eine mitunter nützliche Schutzfunktion, es kann aber z.B nicht Grundlage einer Beziehung sein. Wenn jemand anderer leidet, weil ich ihn verlasse, ist das kein Grund, den Menschen wieder zurück in mein Leben zu lassen.


Darum geht es hier doch gar nicht. Es geht um einen Song, der vermutlich für Menschen komponiert wurde, die nach einer Trennung Trost suchen. Ich kenne den Song nicht, daher kann ich seine medizinische Wirkung nicht beurteilen, aber ich finde es total dämlich, so einen Song heran zu ziehen, um dann auf denen herum zu hacken, die diese Medizin gerade nötig haben. Und dann auch noch diese selbstdarstellerischen Predigten "Ich war auch mal in so einer Situation, aber ich habe mich nicht so dämlich angestellt." Ich finde das abstossend.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2127859) Verfasst am: 17.03.2018, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Selbstmitleid erfüllt eine mitunter nützliche Schutzfunktion, es kann aber z.B nicht Grundlage einer Beziehung sein. Wenn jemand anderer leidet, weil ich ihn verlasse, ist das kein Grund, den Menschen wieder zurück in mein Leben zu lassen.


Darum geht es hier doch gar nicht. Es geht um einen Song, der vermutlich für Menschen komponiert wurde, die nach einer Trennung Trost suchen. Ich kenne den Song nicht, daher kann ich seine medizinische Wirkung nicht beurteilen, aber ich finde es total dämlich, so einen Song heran zu ziehen, um dann auf denen herum zu hacken, die diese Medizin gerade nötig haben. Und dann auch noch diese selbstdarstellerischen Predigten "Ich war auch mal in so einer Situation, aber ich habe mich nicht so dämlich angestellt." Ich finde das abstossend.

Ich werde Dich zu gegebener Zeit daran erinnern, wenn Du jemand in Sachen Religion belehrst.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46483

Beitrag(#2127860) Verfasst am: 17.03.2018, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Selbstmitleid erfüllt eine mitunter nützliche Schutzfunktion, es kann aber z.B nicht Grundlage einer Beziehung sein. Wenn jemand anderer leidet, weil ich ihn verlasse, ist das kein Grund, den Menschen wieder zurück in mein Leben zu lassen.


Darum geht es hier doch gar nicht. Es geht um einen Song, der vermutlich für Menschen komponiert wurde, die nach einer Trennung Trost suchen. Ich kenne den Song nicht, daher kann ich seine medizinische Wirkung nicht beurteilen, aber ich finde es total dämlich, so einen Song heran zu ziehen, um dann auf denen herum zu hacken, die diese Medizin gerade nötig haben. Und dann auch noch diese selbstdarstellerischen Predigten "Ich war auch mal in so einer Situation, aber ich habe mich nicht so dämlich angestellt." Ich finde das abstossend.

So wie du vrolijkes Text interpretierst, und man das auch anders interpretieren kann, hat vrolijke den Liedtext interpretiert. Von daher geht es für dich im Text und in der Unterhaltung mMn um was anderes, als für vrolijke. Ihr redet aneinander vorbei.

Du sprichst von einem Menschen, der Trost sucht, vrolijke von jemand der im Jammern festhängt. Im Artikel, den du vielleicht nicht richtig gelesen hast, weil du ihn wohl blöd fandest (warum hast du nicht begründet), war beides und noch mehr drin: positive Funktionen des "Jammerns" (Grenzen zeigen, Wünsche aufzeigen, entlasten, usw) und auch wann es andere nervt, und dann auch nicht mehr den positiven Effekt für einen selbst hat.

Ob der Klaus Lage in seinem Lied nun den Jammerlappen darstellt, der nichts ändern will, bezweifle ich auch. Hab ich auch schon mal gesagt. Hat im allgemeinen reinsteigern aber niemand interessiert.
_________________
Tja
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2127862) Verfasst am: 17.03.2018, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Im Artikel, den du vielleicht nicht richtig gelesen hast, weil du ihn wohl blöd fandest (warum hast du nicht begründet), war beides und noch mehr drin: positive Funktionen des "Jammerns" (Grenzen zeigen, Wünsche aufzeigen, entlasten, usw) und auch wann es andere nervt, und dann auch nicht mehr den positiven Effekt für einen selbst hat.


Ich bin nicht auf den Artikel eingegangen, weil ich in einem Song über eine Trennung keinen Anlass sehe, über das Problem einer andauernden Unzufriedenheit mit dem Leben zu diskutieren.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2127863) Verfasst am: 17.03.2018, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Selbstmitleid erfüllt eine mitunter nützliche Schutzfunktion, es kann aber z.B nicht Grundlage einer Beziehung sein. Wenn jemand anderer leidet, weil ich ihn verlasse, ist das kein Grund, den Menschen wieder zurück in mein Leben zu lassen.


Darum geht es hier doch gar nicht. Es geht um einen Song, der vermutlich für Menschen komponiert wurde, die nach einer Trennung Trost suchen. Ich kenne den Song nicht, daher kann ich seine medizinische Wirkung nicht beurteilen, aber ich finde es total dämlich, so einen Song heran zu ziehen, um dann auf denen herum zu hacken, die diese Medizin gerade nötig haben. Und dann auch noch diese selbstdarstellerischen Predigten "Ich war auch mal in so einer Situation, aber ich habe mich nicht so dämlich angestellt." Ich finde das abstossend.

Ich werde Dich zu gegebener Zeit daran erinnern, wenn Du jemand in Sachen Religion belehrst.


Du wartest also ab jetzt auf eine Gelegenheit, es mir zurück zu zahlen?
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46483

Beitrag(#2127867) Verfasst am: 17.03.2018, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Im Artikel, den du vielleicht nicht richtig gelesen hast, weil du ihn wohl blöd fandest (warum hast du nicht begründet), war beides und noch mehr drin: positive Funktionen des "Jammerns" (Grenzen zeigen, Wünsche aufzeigen, entlasten, usw) und auch wann es andere nervt, und dann auch nicht mehr den positiven Effekt für einen selbst hat.


Ich bin nicht auf den Artikel eingegangen, weil ich in einem Song über eine Trennung keinen Anlass sehe, über das Problem einer andauernden Unzufriedenheit mit dem Leben zu diskutieren.

Darum geht es in dem Artikel ja eben NICHT nur. Mit den Augen rollen
Und:
Na sag ich doch.
Du siehst den Text so. Vrolijke und seine Frau anders.
Völlig aneinander vorbei.
_________________
Tja
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2127870) Verfasst am: 17.03.2018, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:

Du siehst den Text so. Vrolijke und seine Frau anders.
Völlig aneinander vorbei.


Nein, eben nicht "aneinander vorbei". Ich kritisiere ja explizit dieses "anders sehen". Mich stört nicht vrolijkes Jammerei über das Radioprogramm, sondern das abfällige nach unten Treten, dass er dabei demonstriert.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46483

Beitrag(#2127871) Verfasst am: 17.03.2018, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:

Du siehst den Text so. Vrolijke und seine Frau anders.
Völlig aneinander vorbei.


Nein, eben nicht "aneinander vorbei". Ich kritisiere ja explizit dieses "anders sehen". Mich stört nicht vrolijkes Jammerei über das Radioprogramm, sondern das abfällige nach unten Treten, dass er dabei demonstriert.

Ach je. Und wer soll jetzt entscheiden, wer den Text "richtig" interpretiert.

Lachen
Winken
_________________
Tja
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2127872) Verfasst am: 17.03.2018, 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Und wer soll jetzt entscheiden, wer den Text "richtig" interpretiert.


Keine Ahnung. Auch darum ging es mir nicht.
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Beitrag(#2127873) Verfasst am: 17.03.2018, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Selbstmitleid erfüllt eine mitunter nützliche Schutzfunktion, es kann aber z.B nicht Grundlage einer Beziehung sein. Wenn jemand anderer leidet, weil ich ihn verlasse, ist das kein Grund, den Menschen wieder zurück in mein Leben zu lassen.


Darum geht es hier doch gar nicht. Es geht um einen Song, der vermutlich für Menschen komponiert wurde, die nach einer Trennung Trost suchen. Ich kenne den Song nicht, daher kann ich seine medizinische Wirkung nicht beurteilen, aber ich finde es total dämlich, so einen Song heran zu ziehen, um dann auf denen herum zu hacken, die diese Medizin gerade nötig haben. Und dann auch noch diese selbstdarstellerischen Predigten "Ich war auch mal in so einer Situation, aber ich habe mich nicht so dämlich angestellt." Ich finde das abstossend.


Wenn vroli es so gemeint hat, wie du es interpretiert hast, gebe ich dir sogar Recht. Man kann es auch so sehen, dass vroli Glück hatte, sich selbst darauszuziehen. Selbstmitleid ist ja nichts, was man willentlich erstrebt, um ein erfülltes Leben zu führen. Selbstmitleid sollte ein temporärer Zustand sei. Wer sich in diesem Zustand befindet, der sollte ernstgenommen werden. Wer traurig ist, hat ein Recht darauf traurig zu sein. Da nützen positive Gedanken nicht, so funktioniert Wahrnehmung nicht. Vroli lässt gerne das Glücksbärchen raushängen, weil er nach vorne schaut.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2127879) Verfasst am: 17.03.2018, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn vroli es so gemeint hat, wie du es interpretiert hast, gebe ich dir sogar Recht.


Das hier hat vrolijke dazu geschrieben:

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Meiner Frau und ich waren beide der Meinung, dass es für die angesungene Frau kaum einen Grund gäbe, zu dem in Selbstmitleid versinkenden Versager zurück zu kehren.


Es geht mir nicht darum, ob vroljjke da richtig oder falsch liegt. Es geht nicht um das, was er sagt, sondern wie er es sagt, in welchem Zusammenhang er es sagt und welche Haltung er damit ausdrückt. Dass jemand, der gerade verlassen wurde, in Selbstmitleid Trost sucht, halte ich für völlig normal. Dass man sich gehen lässt, dass man sich wie ein Versager fühlt - das ist doch nachvollziehbar und verständlich. Und es gehört wohl auch zu den Grausamkeiten des Lebens, dass eine Trennung den Verlassenen meist in einem Zustand zurück lässt, in dem er nicht gerade besonders attraktiv erscheint. Die interessante Frage ist aber, was daran so bemerkenswert ist, dass man es der Welt im Internet mitteilen muss, wenn einem so etwas aufgefallen ist. Und dann auch noch mit der Haltung "der hat es ja auch nicht anders verdient".

Für mich hat das was von Gaffer-Mentalität. Man erfreut sich am Unglück anderer und krault sich die Eier, weil es einem gerade nicht so übel ergeht.
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#2127881) Verfasst am: 17.03.2018, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Ausserdem ist "vor Selbstmitleid zerfliessen" keine Charaktereigenschaft, sondern ein Zustand.

Diesen Zustand konnte ich im Alter von etwa elf Jahren nach Belieben herbeiführen. Da verkroch ich mich in einen sicheren Winkel und versank in bittere Tränen darüber wie schlecht die Welt zu mir ist und wie unglücklich ich war, und ich wünschte mir zu sterben.
Allerdings empfand ich das im Ganzen durchaus als angenehm, ja wohltuend, darum wohl erinnere ich mich noch so gut daran. Es war so gut, sich gewissermaßen einzurollen wie ein Igel, die Welt auszuschließen und unendlich traurig zu sein. Die Fähigkeit zu solchem Tun ging mir irgendwann verloren, ich kann es schon lange nicht mehr. Seit vielen Jahren kann ich nicht mal mehr weinen, und das bedauere ich sehr. Tränen vergieße ich nur noch beim Zwiebelschneiden.
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vrolijke
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Beitrag(#2127887) Verfasst am: 17.03.2018, 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Meiner Frau und ich waren beide der Meinung, dass es für die angesungene Frau kaum einen Grund gäbe, zu dem in Selbstmitleid versinkenden Versager zurück zu kehren.


Ach ja. Stehen Männer über den Dingen, sind sie gefühlskalt und eben "typisch Mann". Und wenn nicht, dann versinken sie in Selbstmitleid.

Hört sich aber eindeutig an, dass er sein Leben nicht im griff hat. Die Frau soll ihm retten.


In dem Song geht es um einen Typen, der gerade verlassen wurde. Empathie ist nicht gerade Deine Stärke, oder?


Sagt der Kramer, der Fahrstuhlfahrer. Ich lach mir einen.

Damals waren es ja nur real existierende Personen. Diesmal ist eine fiktive Figur aus einem Lied. Das ist ein Riesenunterschied.
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beachbernie
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Beitrag(#2127893) Verfasst am: 17.03.2018, 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Meiner Frau und ich waren beide der Meinung, dass es für die angesungene Frau kaum einen Grund gäbe, zu dem in Selbstmitleid versinkenden Versager zurück zu kehren.


Ach ja. Stehen Männer über den Dingen, sind sie gefühlskalt und eben "typisch Mann". Und wenn nicht, dann versinken sie in Selbstmitleid.

Hört sich aber eindeutig an, dass er sein Leben nicht im griff hat. Die Frau soll ihm retten.


In dem Song geht es um einen Typen, der gerade verlassen wurde. Empathie ist nicht gerade Deine Stärke, oder?


Sagt der Kramer, der Fahrstuhlfahrer. Ich lach mir einen.

Damals waren es ja nur real existierende Personen. Diesmal ist eine fiktive Figur aus einem Lied. Das ist ein Riesenunterschied.



Das ist Unsinn. Die Frau, die vor Angst schlottert, weil sie zum Kaffee eingeladen wurde, war genauso frei erfunden wie der frischgebackene Junggeselle im Lied von Klaus Lage.
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beachbernie
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2127895) Verfasst am: 17.03.2018, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Selbstmitleid erfüllt eine mitunter nützliche Schutzfunktion, es kann aber z.B nicht Grundlage einer Beziehung sein. Wenn jemand anderer leidet, weil ich ihn verlasse, ist das kein Grund, den Menschen wieder zurück in mein Leben zu lassen.


Darum geht es hier doch gar nicht. Es geht um einen Song, der vermutlich für Menschen komponiert wurde, die nach einer Trennung Trost suchen. Ich kenne den Song nicht, daher kann ich seine medizinische Wirkung nicht beurteilen, aber ich finde es total dämlich, so einen Song heran zu ziehen, um dann auf denen herum zu hacken, die diese Medizin gerade nötig haben. Und dann auch noch diese selbstdarstellerischen Predigten "Ich war auch mal in so einer Situation, aber ich habe mich nicht so dämlich angestellt." Ich finde das abstossend.


Wenn vroli es so gemeint hat, wie du es interpretiert hast, gebe ich dir sogar Recht. Man kann es auch so sehen, dass vroli Glück hatte, sich selbst darauszuziehen. Selbstmitleid ist ja nichts, was man willentlich erstrebt, um ein erfülltes Leben zu führen. Selbstmitleid sollte ein temporärer Zustand sei. Wer sich in diesem Zustand befindet, der sollte ernstgenommen werden. Wer traurig ist, hat ein Recht darauf traurig zu sein. Da nützen positive Gedanken nicht, so funktioniert Wahrnehmung nicht. Vroli lässt gerne das Glücksbärchen raushängen, weil er nach vorne schaut.



Vroli least hier "das Glücksbärchen raushängen", weil es ihm das Gefühl von Überlegenheit gibt.
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2127900) Verfasst am: 17.03.2018, 19:01    Titel: Re: Klaus Lage - Unterlage - Schublade Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
(...)


(...)

Hört sich aber eindeutig an, dass er sein Leben nicht im griff hat. Die Frau soll ihm retten.


Das Gefühl nennt man Liebe. Ist eine eher neue Erfindung. Hat sich noch nicht rumgesprochen.


Soso. In den ganzen Text steht eine halbe Zeile, was er falsch gemacht hat.
Zitat:
du wolltest immer irgendwas unternehmen
doch ich weiß heute ich war zu bequem

Danach alles, was er so vermisst.
Keine Zeile, was er künftig für sie machen will. Letzteres nenne ich lieben.

Eine Beziehung ist kein Wunschkonzert, Schulterzucken

Und das man erst im nachhinein feststellt, finde ich durchaus normal und geradezu menschlich,
was uns von anderen Tieren wohl sehr stark unterscheidet. (Jetzt sind die Biologen gefragt und sollen mal entliebte Tierchen zeigen, die tieftraurig durch den Tag rennen, und ihrer / ihrem verflossenem Nachtrauern), zwinkern

An Dich, Paartherapeut Vrolijke jetzt eine Frage.
Wie viel soll denn die Person ändern, damit es für die Liebe des anderen ausreicht,
und wie viel ist man dann denn noch die Person selbst?

Man stelle sich vor, Klaus Lage hätte sich in jemanden verliebt, der Musik scheiße findet,
soll er dann das Mucke machen sein lassen - nur um der Liebe willen?

Ansonsten ist es durchaus normal in der Musik,
erstmal den Verlust und das Verlorensein zu besingen.
Und wenn man sich in dem Lied nicht wiederfindet - kann man zum nächsten Track auf der CD skippen. zwinkern

Alternativ dies:
Die Fantastischen Vier - Sie Ist Weg
https://www.youtube.com/watch?v=3vP2T9nTZtw

Das von den Fantavier ist wesentlich besser. Der Typ ist fertig. Und das ist man nach eine kaputte Beziehung. Ich habe schon mehrere hinter mir. Ich weiß wie sich das anfühlt.
Bei Klaus Lage höre ich nur Gejammere. Der braucht eine Mutti, der seine Bude aufräumt.

Ich finde, man sollte durchaus sichselbst treu sein. Sich verstellen wegen eine Beziehung ist wohl eher der falscher Weg.


Die deutschen Trümmerfrauen haben 1945 ja schließlich auch nicht gejammert, sondern Deutschland aufgeräumt.

Daran könnte sich Klaus Lage mal ein Beispiel nehmen! Etwas mehr Trümmermoral, Klaus, brauchst ja nicht gleich zäh wie Kruppstahl, schnell wie Leder und hart wie ein Windhund zu sein! zynisches Grinsen
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Beitrag(#2127905) Verfasst am: 17.03.2018, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Das ist Unsinn. Die Frau, die vor Angst schlottert, weil sie zum Kaffee eingeladen wurde, war genauso frei erfunden wie der frischgebackene Junggeselle im Lied von Klaus Lage.

Pillepalle
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