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Was spricht für euch dagegen die Linken zu wählen?
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2062943) Verfasst am: 25.07.2016, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ich finde es gerade extrem peinlich, wie Wagenknecht versucht aus der aktuellen Situation politischen Erfolg zu schlagen.


Vor allem macht sie damit eher Werbung für die AfD als für ihre Partei. Ist Sarah schon leicht auf Querfront vorgebügelt?
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2063191) Verfasst am: 28.07.2016, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich finde es gerade extrem peinlich, wie Wagenknecht versucht aus der aktuellen Situation politischen Erfolg zu schlagen.


Vor allem macht sie damit eher Werbung für die AfD als für ihre Partei. Ist Sarah schon leicht auf Querfront vorgebügelt?


Sahra ist zumindest nicht auf Marxismus gebügelt.

Aber immerhin hat Wagenknecht, die alles andere ist als eine neue Rosa Luxemburg, in der Partei Gegenwind, z.B. von der innenpolitischen Sprecherin Ulla Jelpke:

Zitat:
Statement zu den umstrittenen Äußerungen von Sahra Wagenknecht

Die aktuelle Debatte um Sicherheit und Schutz vor Anschlägen und Attentaten darf nicht mit der flüchtlingspolitischen Debatte vermischt werden. Und erst recht dürfen Gewaltereignisse nicht dazu instrumentalisiert werden, eine Abschottungs- oder Abschiebepolitik gegen Flüchtlinge weiter voranzutreiben. Deutschland wird nicht sicherer, wenn weiter Angst und Misstrauen geschürt wird.


Sahras Presseerklärung ist nicht „missverstanden“ worden, sondern sie ist Ausdruck eines komplett falschen Ansatzes, den unsere Fraktionsvorsitzende verfolgt. Sie setzt damit die Linie fort, die sie schon mit ihren Äußerungen über „Obergrenzen“ und die Bezeichnung des Asylrechts als „Gastrecht“ eingeschlagen hat: Die Vielzahl von Flüchtlingen schon per se als Problem, und jetzt auch ausdrücklich als Sicherheitsproblem, zu bezeichnen. Ausgerechnet die gewalttägigen Ereignisse der letzten Tage als Beispiel zu nehmen, um einen Zusammenhang mit der Flüchtlingszuwanderung herzustellen, ist politisch extrem kontraproduktiv und entspricht haargenau den Forderungen von konservativen bis rechtsextremen Asylfeinden. (...)

Denn es gibt überhaupt keinen Grund, die jüngsten Gewalttaten mit der Fluchtmigration in Verbindung zu bringen. Abgesehen davon, dass die Motive bei den jeweiligen Tätern völlig unterschiedlich sind, ist es absolut unredlich, Flüchtlinge besser überwachen und den Sicherheitsapparat verstärken zu wollen, weil von einer Million Flüchtlinge zwei eine schwere Gewalttat verübt haben.

Was DIE LINKE jetzt mit Nachdruck machen muss: Das Asylrecht offensiv verteidigen. Denn schon instrumentalisieren konservative Law-and-Order-Politiker die Gewalttaten, um weitere Verschärfungen des Asylgesetzes zu fordern. Auch die leidige Debatte um Bundeswehreinsätze im Inland wird wieder aufgewärmt. Diesem Populismus muss sich DIE LINKE geschlossen entgegenstellen.


http://www.dielinke-nrw.de/parlament/bundestag/detail_nrw_bt/zurueck/nrw-im-bundestag/artikel/statement-zu-den-umstrittenen-aeusserungen-von-sahra-wagenknecht/

http://www.labournetaustria.at/ulla-jelpke-zu-s-wagenknecht-wilfried-hanser/


Wie man sieht, ist die Partei die LINKE alles andere als ein homogener politischer Block und sie besteht nicht nur aus progressiven oder antibürgerlichen Kräften, wie man sieht ...-
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2063196) Verfasst am: 28.07.2016, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich finde es gerade extrem peinlich, wie Wagenknecht versucht aus der aktuellen Situation politischen Erfolg zu schlagen.


Vor allem macht sie damit eher Werbung für die AfD als für ihre Partei. Ist Sarah schon leicht auf Querfront vorgebügelt?


Sahra ist zumindest nicht auf Marxismus gebügelt.

Aber immerhin hat Wagenknecht, die alles andere ist als eine neue Rosa Luxemburg, in der Partei Gegenwind, z.B. von der innenpolitischen Sprecherin Ulla Jelpke:

Zitat:
Statement zu den umstrittenen Äußerungen von Sahra Wagenknecht

Die aktuelle Debatte um Sicherheit und Schutz vor Anschlägen und Attentaten darf nicht mit der flüchtlingspolitischen Debatte vermischt werden. Und erst recht dürfen Gewaltereignisse nicht dazu instrumentalisiert werden, eine Abschottungs- oder Abschiebepolitik gegen Flüchtlinge weiter voranzutreiben. Deutschland wird nicht sicherer, wenn weiter Angst und Misstrauen geschürt wird.


Sahras Presseerklärung ist nicht „missverstanden“ worden, sondern sie ist Ausdruck eines komplett falschen Ansatzes, den unsere Fraktionsvorsitzende verfolgt. Sie setzt damit die Linie fort, die sie schon mit ihren Äußerungen über „Obergrenzen“ und die Bezeichnung des Asylrechts als „Gastrecht“ eingeschlagen hat: Die Vielzahl von Flüchtlingen schon per se als Problem, und jetzt auch ausdrücklich als Sicherheitsproblem, zu bezeichnen. Ausgerechnet die gewalttägigen Ereignisse der letzten Tage als Beispiel zu nehmen, um einen Zusammenhang mit der Flüchtlingszuwanderung herzustellen, ist politisch extrem kontraproduktiv und entspricht haargenau den Forderungen von konservativen bis rechtsextremen Asylfeinden. (...)

Denn es gibt überhaupt keinen Grund, die jüngsten Gewalttaten mit der Fluchtmigration in Verbindung zu bringen. Abgesehen davon, dass die Motive bei den jeweiligen Tätern völlig unterschiedlich sind, ist es absolut unredlich, Flüchtlinge besser überwachen und den Sicherheitsapparat verstärken zu wollen, weil von einer Million Flüchtlinge zwei eine schwere Gewalttat verübt haben.

Was DIE LINKE jetzt mit Nachdruck machen muss: Das Asylrecht offensiv verteidigen. Denn schon instrumentalisieren konservative Law-and-Order-Politiker die Gewalttaten, um weitere Verschärfungen des Asylgesetzes zu fordern. Auch die leidige Debatte um Bundeswehreinsätze im Inland wird wieder aufgewärmt. Diesem Populismus muss sich DIE LINKE geschlossen entgegenstellen.


http://www.dielinke-nrw.de/parlament/bundestag/detail_nrw_bt/zurueck/nrw-im-bundestag/artikel/statement-zu-den-umstrittenen-aeusserungen-von-sahra-wagenknecht/

http://www.labournetaustria.at/ulla-jelpke-zu-s-wagenknecht-wilfried-hanser/


Wie man sieht, ist die Partei die LINKE alles andere als ein homogener politischer Block und sie besteht nicht nur aus progressiven oder antibürgerlichen Kräften, wie man sieht ...-



bravo

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schtonk
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Beitrag(#2066573) Verfasst am: 04.09.2016, 07:29    Titel: Antworten mit Zitat

Sarah Wagenknecht hat sich einerseits dazu verstiegen, in der Flüchtlingsdebatte AfD-würdige Töne anzuschlagen.
Sie ist aber auch andererseits gegen eine Verständigungspolitik mit der Türkei, die eigentlich genau das bewirken soll, was Wagenknecht fordert: Weniger Asylsuchende hierzulande.
Sie widerspricht sich selbst, sie stellt ur-linke Traditionen ("Hoch die internationale Solidarität") in Frage und lädt den ehemal. Generalsinspekteur der Bundeswehr Kujat in die Linkenfraktion ein, der für die russischen Bombenangriffe auf der Seite Assads in Syrien ist. Sie ist es wohl auch, oder hat sie sie jemals kritisiert? Anti-Militarismus sieht anders aus.

Sie ist linkspopulistisch. Links ist sie nicht.
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Wilson
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20113
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Beitrag(#2074002) Verfasst am: 27.10.2016, 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

und was David Horowitz unter links versteht...

in: Die Welt von Morgen- Julian Assange's The World Tomorrow: Slavoj Zizek & David Horowitz
https://www.youtube.com/watch?v=cRr4NLjR1_8

david horowitz:
https://de.wikipedia.org/wiki/David_Horowitz
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"als ob"
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Hebart
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Beiträge: 431

Beitrag(#2074006) Verfasst am: 27.10.2016, 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
Sarah Wagenknecht hat sich einerseits dazu verstiegen, in der Flüchtlingsdebatte AfD-würdige Töne anzuschlagen.


Ist das denn tatsächlich so?
fr-online.de hat folgendes geschrieben:
Wagenknecht hatte nach dem Terrorakt von Ansbach erklärt, die Aufnahme und Integration einer großen Zahl von Flüchtlingen sei „mit erheblichen Problemen verbunden und schwieriger, als Merkels leichtfertiges ‚Wir schaffen das‘ uns im letzten Herbst einreden wollte“.


schtonk hat folgendes geschrieben:
Sie ist linkspopulistisch. Links ist sie nicht.


Man sollte Sahra Wagenknecht vielleicht lieber selber zuhören, z.B. in diesem Interview. Eine Definition von "LINKS" erscheint dann evtl. nicht mehr nötig Mr. Green
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2074017) Verfasst am: 27.10.2016, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hebart hat folgendes geschrieben:

Man sollte Sahra Wagenknecht vielleicht lieber selber zuhören, z.B. in diesem Interview. Eine Definition von "LINKS" erscheint dann evtl. nicht mehr nötig Mr. Green


der Müller ist doch ein Verschwörungstheoretiker, solche Interviews hört man sich als rechter "LINKER" nicht an. "Richtige" Linke zerfleddern sich selbst in sinnlosen ideologischen Haarspaltereien, während sie realpolitisch neoliberale Positionen im Sinne des "teile und herrsche" durch eigene Ausgrenzungs-Polemik transportieren. Außerdem darf in dem ideologischen Laberkollektiv niemand mit abweichenden Ideen erfolgreich sein, das ist sofort verdächtig und ein unterschwelliger Neid wird in moralisierendem Wehklagen über "Links-Ideologie-Verrat" ausagiert, mit einem großen Schuß Selbstmitleid.

Zitat:
So richtet sich ihr Populismus gegen ihre Genossen. Die sind wehrlos.
[...]
Die interne Kritik fordert den Zuspruch der Bürger noch stärker heraus. Das wiederum wirkt einschüchternd in die Linke zurück. So richtet sich Wagenknechts Populismus gegen die eigene Partei und dominiert sie. Die ist dagegen wehrlos.


Und diese links-ideologische Einstellung kommt bei mir an wie eine fundamentalistische Heilslehre womit verständlich wird, dass man die Wagenknecht "exkommunizieren" sollte.
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Hebart
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Anmeldungsdatum: 09.12.2015
Beiträge: 431

Beitrag(#2074020) Verfasst am: 27.10.2016, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Hebart hat folgendes geschrieben:

Man sollte Sahra Wagenknecht vielleicht lieber selber zuhören, z.B. in diesem Interview. Eine Definition von "LINKS" erscheint dann evtl. nicht mehr nötig Mr. Green


der Müller ist doch ein Verschwörungstheoretiker,

Als Verschwörungstheoretiker bezeichnet zu werden, wird irgendwann mal richtig hipp sein, glaub's mir zwinkern

Zitat:
solche Interviews hört man sich als rechter "LINKER" nicht an. "Richtige" Linke zerfleddern sich selbst in sinnlosen ideologischen Haarspaltereien, während sie realpolitisch neoliberale Positionen im Sinne des "teile und herrsche" durch eigene Ausgrenzungs-Polemik transportieren. Außerdem darf in dem ideologischen Laberkollektiv niemand mit abweichenden Ideen erfolgreich sein, das ist sofort verdächtig und ein unterschwelliger Neid wird in moralisierendem Wehklagen über "Links-Ideologie-Verrat" ausagiert, mit einem großen Schuß Selbstmitleid.

Hört sich nicht gerade nach einem durchschlagenden Evolutionskonzept an Lachen


Zitat:
Zitat:
So richtet sich ihr Populismus gegen ihre Genossen. Die sind wehrlos.
[...]
Die interne Kritik fordert den Zuspruch der Bürger noch stärker heraus. Das wiederum wirkt einschüchternd in die Linke zurück. So richtet sich Wagenknechts Populismus gegen die eigene Partei und dominiert sie. Die ist dagegen wehrlos.


Und diese links-ideologische Einstellung kommt bei mir an wie eine fundamentalistische Heilslehre womit verständlich wird, dass man die Wagenknecht "exkommunizieren" sollte.
Ideologie liegt phonetisch womöglich nicht aus Zufall nahe bei Idiotie Mr. Green
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#2076136) Verfasst am: 14.11.2016, 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

sehr treffende Beobachtungen bzgl. jener "Linken", die ich für absolut unwählbar halte:

Zitat:
...weil man Zeuge eines Zeitgeistes wird, in dem das Label den Inhalt ersetzt ‒ oder aber der Inhalt bis zur Unkenntlichkeit verwässert wurde. „Links“ ist in diesem Kontext etwa so wie „Bio“ oder „Grün“: Was darauf steht, muss noch lange nicht drinstecken. Vielmehr ist es beliebig, dialektisch begrenzt, im Habitus entgrenzt, Hauptsache politisch korrekt und im Trend.

...
Die Verlagerung von einer Makro- auf die Mikroperspektive kommt durch die nun „unbedingte“ Priorisierung der „Gleichstellung von Minderheiten“ zum Ausdruck.

Dieser Prozess paart sich mit einer kosmopolitischen Orientierung auf Kosten von Gerechtigkeitsfragen im nationalen Kontext wie „sozial- oder lohnpolitischen Auseinandersetzungen“, die auch popularisiert im Slogan „no borders, no nations“ zum Ausdruck kommt. Der Nationalstaat, einst Garant von demokratischen und sozialen Rechten, wird von denen, die das neue „Links sein“ prägen, als „überholt und gestrig“ betrachtet.

...
„Das ideale neoliberale Selbst braucht gar nicht zu wissen, dass es neoliberal ist.“ (Mirowski, Untote leben länger: 112)

https://le-bohemien.net/2016/07/18/abschied-von-der-linken/
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Beitrag(#2128187) Verfasst am: 19.03.2018, 10:27    Titel: Sahra & Oskar Antworten mit Zitat

Dieter, der Treckerfahrer macht sich Gedanken über Sahra & Oskar:

Dietmar Wischmeyer - Sarah Wagenknecht & Oskar Lafontaine 2011

(nur 3:06 min!)
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Grey
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Anmeldungsdatum: 07.03.2018
Beiträge: 2280

Beitrag(#2128188) Verfasst am: 19.03.2018, 10:32    Titel: Re: Sahra & Oskar Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dieter, der Treckerfahrer macht sich Gedanken über Sahra & Oskar:

Dietmar Wischmeyer - Sarah Wagenknecht & Oskar Lafontaine 2011

(nur 3:06 min!)


2011 ist auch schon ´ne Weile her.
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vrolijke
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Moderator



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Beiträge: 46306
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2154493) Verfasst am: 15.10.2018, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Was ich nicht verstehe. Die Linke profitiert kaum von dem abschmieren der SPD. Am Kopf kratzen

Die städtischen Räume in Bayern prosperieren, es gibt wenig Arbeitslose, und landwirtschaftliche Klein- und Mittelunternehmer wollen sicher keinen Sozialismus. Dazu kommt, daß die Linke im Bund und speziell auch in Bayern eine jahrelange Historie der Zerstrittenheit gezeigt hat.

Ein Thema wäre Miet- und Bodenspekulation, aber da sind auch FW, Grüne und SPD dran.


Die LINKE hat ihre schlechtesten Landtags-Wahlergebnisse in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Ansonsten war sie auch in Niedersachsen und selbst Nordrhein-Westfalen unter 5%.

Knapp war es auch bei der letzten Landtagswahl in Hessen, wo die LINKE auf 5,2% kam.

Quelle Wikipedia

Die Faktoren sind vielfältig. Grundsätzlich ist der Einfluss der antikommunistischen bzw. Anti-DDR-Propaganda in Westdeutschland immer noch sehr stark und nicht zu unterschätzen.

Ein Rolle spielen aber auch:
- die Religion (siehe Bayern, Ba-Wü, Rh-Pfalz)
- der Gegensatz Stadt-Land (siehe Berlin, Hamburg, Bremen. Die LINKE hat unter den Ost-Bundesländern in Meck-Pomm ihr schlechtestes Ergebnis.)
- und erst an dritter Stelle sind es wohl wirtschaftliche Faktoren.

Die LINKE selbst präsentiert sich andererseits aber auch zu konformistisch; man merkt an den meisten Themen, dass die Partei *dazu gehören möchte*. Sie gibt sich oft kleinlaut, stellt ihre vielfältigen Kompetenzen unter den Scheffel (- z.B. ihre außerordentlich hohe Kompetenz im Bereich Wohnungspolitik! -) und kann so nur schwer aus dem Windschatten des Etablierten heraus kommen.

Auch die Medien behandeln die LINKE nicht gerade fair und widmen ihr wenig Aufmerksamkeit, abgesehen von Wagenknecht, ausgerechnet.

Der AfD haben die deutschen Medien dagegen in den letzten Jahren viel zu viel Publicity besorgt, was auch zu ihrem Erfolg beigetragen hat.

Warten wir jetzt mal die Hessen-Wahl ab. Da liegt die Prognose für die LINKE ja bei 8%.

Fatal für die LINKE ist aus meiner Sicht, dass sie immer noch auf die SPD und die GRÜNEN als Bündnispartner wartet, um endlich eine soziale und ökologische Politik in Deutschland auf die Beine zu stellen. Nur - da kann die LINKE lange warten. Beide, sowohl SPD als auch GRÜNE, liebäugeln nach wie vor mit einer großen Koalition mit CDU/CSU; sie sind unbelehrbar, womit die Fortdauer des CDU-Staates auf mittlere Sicht festgeschrieben ist.

Die einzige Chance, da auszubrechen, sind Bewegungen von unten, also so wie letzten Sonntag in Berlin mit den 240.000 als mächtige Demonstration des politischen (Un-)Willens der Zivilbevölkerung. Auch koordinierte Massenstreiks können geeignete Mittel sein, um die Kapitalparteien unter massiven Druck zu setzen und durch neue Parteien vielleicht abzulösen.

Gleiches gilt für sämtliche neoliberalen und rechten Staaten in Europa.


Das sehe ich völlig anders.
Woran es liegt, dass die Linke so schlecht abschneidet weiß ich nicht. Jedenfalls nicht durch die Gründe, die Du hier aufzählst.
In den Medien sehe ich kaum "unfaire" Behandlungen der Linken.
Im Gegenteil; die AFD bekommt fast ausschließlich negative Presse. Legt aber trotzdem jedesmal zu.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2154500) Verfasst am: 15.10.2018, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das sehe ich völlig anders.


Nämlich wie?

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Woran es liegt, dass die Linke so schlecht abschneidet weiß ich nicht.


Also siehst du es nicht anders, sondern du siehst es gar nicht.

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Jedenfalls nicht durch die Gründe, die Du hier aufzählst.


Aber das weist du genau. Nur woher?

vrolijke hat folgendes geschrieben:
In den Medien sehe ich kaum "unfaire" Behandlungen der Linken.
Im Gegenteil; die AFD bekommt fast ausschließlich negative Presse. Legt aber trotzdem jedesmal zu.


Auch negative Presse ist Presse. Frag mal Dieter Bohlen. Hauptsache in den Medien und Aufmerksamkeit an sich ziehen.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2154501) Verfasst am: 15.10.2018, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Woran es liegt, dass die Linke so schlecht abschneidet weiß ich nicht.

Vielleicht weil die Politik der Linken an den Wünschen und Interessen der meisten Menschen vorbeigeht?
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es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2154503) Verfasst am: 15.10.2018, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Woran es liegt, dass die Linke so schlecht abschneidet weiß ich nicht.

Vielleicht weil die Politik der Linken an den Wünschen und Interessen der meisten Menschen vorbeigeht?

Du beziehst dich auf das Parteiprogramm der Linken...?
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Lebensnebel
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Anmeldungsdatum: 06.02.2016
Beiträge: 2845

Beitrag(#2154506) Verfasst am: 15.10.2018, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Woran es liegt, dass die Linke so schlecht abschneidet weiß ich nicht.

Vielleicht weil die Politik der Linken an den Wünschen und Interessen der meisten Menschen vorbeigeht?

Du beziehst dich auf das Parteiprogramm der Linken...?


Wahrscheinlich auf die real existierende Politik der Linken ...!
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2154508) Verfasst am: 15.10.2018, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Woran es liegt, dass die Linke so schlecht abschneidet weiß ich nicht.

Vielleicht weil die Politik der Linken an den Wünschen und Interessen der meisten Menschen vorbeigeht?

Du beziehst dich auf das Parteiprogramm der Linken...?


Wahrscheinlich auf die real existierende Politik der Linken ...!

Weder noch, sondern einfach auf das Wahlverhalten der Menschen, und Menschen entscheiden (nicht nur in diesem Zusammenhang) nach ihren Wünschen und Interessen, wobei die Mischung ihnen überlassen ist. Bisher jedenfalls ist man als Wähler noch niemandem über seine Motive Rechenschaft schuldig. Tatsache ist, daß die Linke nur eine geringe Zahl von Wählern erreicht, und das liegt an der Linken, nicht an den Wählern.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44083

Beitrag(#2154509) Verfasst am: 15.10.2018, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Weder noch, sondern einfach auf das Wahlverhalten der Menschen, und Menschen entscheiden (nicht nur in diesem Zusammenhang) nach ihren Wünschen und Interessen, wobei die Mischung ihnen überlassen ist. 

Ach komm. Wir wissen doch beide, dass das nicht die einzigen relevanten Faktoren bei einer Wahlentscheidung sind. Schon weil "Wünsche und Interessen" nicht in einem Vakuum existieren.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Bisher jedenfalls ist man als Wähler noch niemandem über seine Motive Rechenschaft schuldig.

Das ist insofern trivial richtig, als dich niemand dazu zwingen kann, aus einem bestimmten Motiv heraus zu wählen. Dass Wählerverhalten unverstehbar und unkritisierbar wäre, ist hingegen Unsinn. Ebenso ist es Unsinn, dass Skeptiker es irgendwie den Wählern schuldig wäre, Kritik an ihren Entscheidungen und Motiven zu unterlassen.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Tatsache ist, daß die Linke nur eine geringe Zahl von Wählern erreicht, und das liegt an der Linken, nicht an den Wählern.

Unsinn. Es liegt natürlich an beiden.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2154512) Verfasst am: 15.10.2018, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die > 30% Ungläubigen befinden sich oft in einer Art Zwitter-Stadium zwischen alter Religiösität der Eltern und noch nicht stattfundener intellektueller Emanzipation. oft steckt der religiös begründete antilinke Reflex immer noch drin.

Sorry, aber das halte ich für Unsinn. Nur weil jemand nicht links wählt, muß sie/er nicht unemanzipiert sein. Eher ist es so, daß Grüne, Linke und viele Gläubige eine Schnittmenge im universalistischen Ansatz haben, etwa wenn es um den Umgang mit Flüchtlingen geht oder um die Kapitalismuskritik.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die südlichen Regionen mit geringen LINKE-Anteilen sind schon immer noch extrem konservativ und kulturell traditionalistisch.

What? Die Münchner sind sicher nicht besonders konservativ und haben trotzdem nicht links gewählt. Im Gegensatz dazu erscheinen mir Linkswähler im Osten eher "kulturell traditionalistisch".

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Auch die Medien behandeln die LINKE nicht gerade fair und widmen ihr wenig Aufmerksamkeit, abgesehen von Wagenknecht, ausgerechnet.
Stimmt das? Ich kann mich erinnern, daß auch ein Gregor Gysi zu seiner Zeit viel Aufmerksamkeit bekam und in extrem vielen Talkshows gern gesehen wurde. Eigentlich überproportional. Auch Katja Kipping und auch Petra Pau bekamen durchaus Aufmerksamkeit in den Medien, auch im Westen.
Also dazu mal neue Aussagen von Wahlforschern:

Zitat:
... Die große Aufmerksamkeit für die AfD ... Die Hälfte der Sendezeit beschäftigt sich schon wieder nur mit der AfD. Die Hälfte der Sendezeit! Nur mit der AfD! ...

Hallo? Deine Behauptung bezog sich auf die Linke.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
... das Problem, dass die LINKEN ihr Wahlpotenzial nicht auch bei den Bevölkerungskreisen entfalten können, denen die Umwelt etwas bedeutet.

Du meinst z.B. die Grünen-Wähler? Mein Eindruck ist:

1. B90/Grüne und LINKE repräsentieren ein unterschiedliches Gesellschaftsmodell, auch wenn sich einige Forderungen überlappen. Die Grünen repräsentieren sehr stark eine emanzipierte, offene Gesellschaft mit großen individuellen Freiheiten. Die LINKE dagegen repräsentiert eine ideologische Strenge und einen starken, eher gleichschaltenden Staat. So kommt es jedenfalls rüber.

2. Die LINKE neigt stark zu moralisch aufgeladenen Vereinfachungen, die bösen Unternehmer und die guten Proletarier usw. - das schreckt glaube ich klügere Menschen eher ab. Der Gysi hatte das glaube ich erkannt und tunlichst vermieden bzw. geschickter verpackt. Ist aber nur mein subjektiver Eindruck.

Dazu kommt, daß die Linkspartei Umwelt nicht so wirklich glaubwürdig priorisiert. Z.B. fordern sie den Kohleausstieg nur bis 2035, und die Forderungen sind meist mit der Einschränkung, daß es nicht zu "sozialen Nachteilen" führen darf. Aber was ist ein sozialer Nachteil? Wenn Fleisch teurer wird, können viele halt nur noch selten Fleisch essen oder nach Malle fliegen.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
SPD, GRÜNE und Gewerkschaften mischen ja nur mit, a) weil sie gesehen haben, das wird ein großes Event ...

Das ist zumindest den Grünen gegenüber unfair, die haben von Anfang an solche Demos immer unterstützt und selbst auch organisiert. Auch schon als es noch gar keine Linkspartei gab. Die sind aus solchen Aktionen entstanden, kann man sagen.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Gutbezahlte Facharbeiter von BMW und Audi sind gut gebildet. Sie können z.B. gegen die Produktion unökologischer Dreckschleudern streiken, die ja schließlich auch ihre Gesundheit gefährdet und die ihrer Kinder.

Tja, Bildung ist ein weites Feld ... ich glaube, die meisten von denen fahren selber lieber unökologische Dreckschleudern. Kinder hin oder her.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Auch gibt es bei den Autozulieferen von BMW und Audi z.B. das Problem der unterbezahlten Zeitarbeiter, mit denen die Kernbelegschaften sich auch solidarisieren könnten.

Ja klar, aber dazu müßten sie ihre unmittelbaren Interessen mit ungewissem Ausgang hintanstellen, und wer tut das schon?
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2154533) Verfasst am: 15.10.2018, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die > 30% Ungläubigen befinden sich oft in einer Art Zwitter-Stadium zwischen alter Religiösität der Eltern und noch nicht stattfundener intellektueller Emanzipation. oft steckt der religiös begründete antilinke Reflex immer noch drin.

Sorry, aber das halte ich für Unsinn. Nur weil jemand nicht links wählt, muß sie/er nicht unemanzipiert sein. Eher ist es so, daß Grüne, Linke und viele Gläubige eine Schnittmenge im universalistischen Ansatz haben, etwa wenn es um den Umgang mit Flüchtlingen geht oder um die Kapitalismuskritik.


Was ich damit sagen wollte war, dass Menschen, die sich formal von der Religion gelöst haben, dies in Bezug auf ihre Bestandteile noch lange nicht tun müssen. Vielmehr können religiös verpackte Inhalte häufig auch in säkularer Verpackung daher kommen und tun es auch sehr häufig.

Außerdem sagte ich nicht, dass wer nicht links wählt, deshalb unemanzipiert sein muss. Vielmehr war meine Aussage umgekehrt: Wer (nach wie vor) nicht vollständig von der Religion emanzipiert ist, der wird in der Regel auch die Aversion gegen linke Politik nach wie vor mit sich herum tragen.

Zitat:
Die Linke musste in Brandenburg hohe Verluste hinnehmen. Landesweit verlor sie gegenüber der Bundestagswahl 2009 exakt 6 Prozent der Zweitstimmen. Die Partei brach vor allem in ihren bisherigen Hochburgen ein, so im Wahlkreis Potsdam, wo sie von 25,4 auf 20,1 Prozent abrutschte. Oder in Frankfurt/Oder (minus 6,8 Prozent). Laut Statistischem Landesamt verlor die Linke nicht in einem bestimmten sozialen Umfeld, sondern offenbar breit gestreut in verschiedensten Bevölkerungsschichten. Mit dem christlichen Glauben verträgt sich ein Kreuz bei der Linken aber offenbar nicht. In Gegenden mit vielen Protestanten und Katholiken sei der Zweitstimmenanteil besonders niedrig, heißt es. Am wenigstens konnte die Linke zudem in stark christdemokratisch geprägten Gebieten punkten

https://www.tagesspiegel.de/berlin/die-linke-und-wer-waehlt-die-linken/8835650.html


Explizit oder implizit religiöse Menschen sind meist antisozialistisch sozialisiert. Die christliche Religion ist in ihrer jahrhundertelangen Praxis stets herrschaftsstützend unterwegs gewesen und gerade nicht mit einer - noch dazu analytischen - Kapitalismuskritik vereinbar.

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die südlichen Regionen mit geringen LINKE-Anteilen sind schon immer noch extrem konservativ und kulturell traditionalistisch.

What? Die Münchner sind sicher nicht besonders konservativ und haben trotzdem nicht links gewählt. Im Gegensatz dazu erscheinen mir Linkswähler im Osten eher "kulturell traditionalistisch".


Es gab vor genau 100 Jahren die berühmte Münchener Räterepublik, die mit Hilfe der SPD und ihrem Bluthund Noske niedergeschlagen wurde.

Die heutigen Münchener wählen lieber SPD und GRÜNE als LINKE. Damit sind sie sehr wohl kulturell traditionalistisch, aber sie hängen einer verkehrten Tradition an. Dazu gehört eben auch der perfide westliche Antisozialismus

Die Menschen in Ostdeutschland dagegen wählen die LINKEN schon, allerdings weniger aus Traditionalismus, sondern weil dort der Antisozialismus nicht so stark verankert ist wie im Westen.

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Auch die Medien behandeln die LINKE nicht gerade fair und widmen ihr wenig Aufmerksamkeit, abgesehen von Wagenknecht, ausgerechnet.
Stimmt das? Ich kann mich erinnern, daß auch ein Gregor Gysi zu seiner Zeit viel Aufmerksamkeit bekam und in extrem vielen Talkshows gern gesehen wurde. Eigentlich überproportional. Auch Katja Kipping und auch Petra Pau bekamen durchaus Aufmerksamkeit in den Medien, auch im Westen.
Also dazu mal neue Aussagen von Wahlforschern:

Zitat:
... Die große Aufmerksamkeit für die AfD ... Die Hälfte der Sendezeit beschäftigt sich schon wieder nur mit der AfD. Die Hälfte der Sendezeit! Nur mit der AfD! ...

Hallo? Deine Behauptung bezog sich auf die Linke.


Es ging auch indirekt um die LINKE. Ich wollte ausdrücken, dass, wenn die LINKE eine ähnliche Aufmerksamkeit erhalten hätte wie die AfD, dann stünde sie jetzt auch wesentlich besser da.

Siehe dazu auch:

Zitat:
Die Linke: Die unsichtbare Oppositionsführerin

Dass die Linkspartei ein Medienproblem hat, dürfte den meisten Zuschauern schon länger bewusst sein. In den vergangenen Tagen erschienen mehrere wissenschaftliche Beiträge, die Hinweise darauf geben, wie groß dieses Problem tatsächlich ist. So wurde Die Linke bei den vergangenen Bundestagswahlen zwar drittstärkste Partei und im Ergebnis der Koalitionsverhandlungen zur Oppositionsführerin. Dieser neue Status im Bundestag beeinflusst die mediale Wahrnehmung bisher jedoch nicht. Im Gegenteil: Seit den Wahlen treten zunehmend weniger Politiker der Linkspartei in den Nachrichten auf und auch in der gedruckten Presse kam Die Linke immer weniger vor.

Auf einen historischen Tiefststand fiel die Präsenz der Linken nach Angaben des Kölner Instituts für empirische Medienforschung (IFEM) im vergangenen Monat Dezember. In den wichtigsten Nachrichtensendungen von ARD, ZDF, RTL und SAT1 gehörten gerade noch 2,6 Prozent der auftretenden Politiker der Linken an. Damit liegt die Partei abgeschlagen noch weit hinter parteilosen Mandatsträgern und nahe bei der Kategorie "Sonstige", die sich Piraten, AfD und NPD teilen. Die Grünen, im Bundestag nur geringfügig schwächer aufgestellt als Die Linke, erreichten in diesem Monat mit fast acht Prozent mehr als die dreifache Medienpräsenz in den untersuchten Sendungen. Ähnlich häufig waren im Dezember auch Politiker der FDP zu Gast in den Nachrichten, obwohl die Partei weder im Bundestag noch in einer Landesregierung vertreten ist.

Gegenüber Telepolis bestätigt der Geschäftsführer des IFEM, Udo Michael Krüger, dass sich diese Tendenz für das gesamte Jahr 2013 abzeichnet. "Die Linke hat unter den parlamentarischen Parteien in allen Nachrichtensendungen die geringste Präsenz.


https://www.heise.de/tp/features/Die-Linke-Die-unsichtbare-Oppositionsfuehrerin-3363549.html?seite=all


Wenn man sich ansieht, welche LINKE-Politiker heute im TV zu sehen sind, so muss man feststellen, dass die linkspopulistische Richtung um Wagenknecht und Bartsch hier deutlich besser da steht als die Parteiführung Kipping und Riexinger. Somit geraten auch wesentliche Elemente der Parteipolitik nicht wirklich in den Fokus der Öffentlichkeit.

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
... das Problem, dass die LINKEN ihr Wahlpotenzial nicht auch bei den Bevölkerungskreisen entfalten können, denen die Umwelt etwas bedeutet.

Du meinst z.B. die Grünen-Wähler? Mein Eindruck ist:

1. B90/Grüne und LINKE repräsentieren ein unterschiedliches Gesellschaftsmodell, auch wenn sich einige Forderungen überlappen. Die Grünen repräsentieren sehr stark eine emanzipierte, offene Gesellschaft mit großen individuellen Freiheiten. Die LINKE dagegen repräsentiert eine ideologische Strenge und einen starken, eher gleichschaltenden Staat. So kommt es jedenfalls rüber.

2. Die LINKE neigt stark zu moralisch aufgeladenen Vereinfachungen, die bösen Unternehmer und die guten Proletarier usw. - das schreckt glaube ich klügere Menschen eher ab. Der Gysi hatte das glaube ich erkannt und tunlichst vermieden bzw. geschickter verpackt. Ist aber nur mein subjektiver Eindruck.


Das sind die Vorurteile, die aus einer fehlenden Kenntnis der LINKEN resultieren. Ich habe selbst Kritik an dieser Partei, wie oben geschrieben, z.B. der Wunsch *angekommen zu sein* in der BRD, der leicht in Opportunismus umkippt. Aber das, was du da schreibst, das sind doch genau jene altbackenen antikommunistischen Bilder und Ideologien, von denen ich spreche.

Und auch die GRÜNEN malst du in völlig falschen Farben. Der Marketingbegriff der *offenen Gesellschaft* ist ein Euphemismus für Neoliberalismus und Imperialismus. Ich kann das gerne erklären, auch gern an Beispielen aus der realen Politik der GRÜNEN. Aber bei Bedarf.

step hat folgendes geschrieben:
Dazu kommt, daß die Linkspartei Umwelt nicht so wirklich glaubwürdig priorisiert. Z.B. fordern sie den Kohleausstieg nur bis 2035, und die Forderungen sind meist mit der Einschränkung, daß es nicht zu "sozialen Nachteilen" führen darf.


Das Aktuellste, was ich darüber weiß, ist folgende Forderung:

Zitat:
Fossile Energieträger wie Braunkohle sind nicht zukunfts­fähig, wenn Klimaschutz ernst genommen und die Pariser Klimaziele erreicht werden sollen. Ein sofort beginnender Kohleausstieg in Deutschland und europaweit ist un­verzichtbar. Die Kohlekommission der Bundesregierung muss hier die Weichen stellen – gegen die Profitinte­ressen von RWE und Co.

https://www.dielinke-europa.eu/de/article/11980.ausstieg-aus-der-braunkohle.html


Die GRÜNEN haben aber eine ähnliche Position wie ich gelesen habe. Hier könnte man ein Bündnis bilden. Auf anderen Gebieten aber nicht mal im Ansatz.

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
SPD, GRÜNE und Gewerkschaften mischen ja nur mit, a) weil sie gesehen haben, das wird ein großes Event ...

Das ist zumindest den Grünen gegenüber unfair, die haben von Anfang an solche Demos immer unterstützt und selbst auch organisiert. Auch schon als es noch gar keine Linkspartei gab. Die sind aus solchen Aktionen entstanden, kann man sagen.


Das ist Vergangenheit. In der Zwischenzeit haben die GRÜNEN eine Metamorphose durchgemacht, die sie mittlerweile an die Seite der CDU/CSU gebracht hat. Das gilt natürlich erst recht für die SPD.

Man kann nicht die Faust ballen, wenn man die Finger überall drin hat.

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Gutbezahlte Facharbeiter von BMW und Audi sind gut gebildet. Sie können z.B. gegen die Produktion unökologischer Dreckschleudern streiken, die ja schließlich auch ihre Gesundheit gefährdet und die ihrer Kinder.

Tja, Bildung ist ein weites Feld ... ich glaube, die meisten von denen fahren selber lieber unökologische Dreckschleudern. Kinder hin oder her.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Auch gibt es bei den Autozulieferen von BMW und Audi z.B. das Problem der unterbezahlten Zeitarbeiter, mit denen die Kernbelegschaften sich auch solidarisieren könnten.

Ja klar, aber dazu müßten sie ihre unmittelbaren Interessen mit ungewissem Ausgang hintanstellen, und wer tut das schon?


Nun, Eigeninteressen spielen natürlich immer eine Rolle. Solidarität kommt aber auch vor und ist menschlich.

Im Zuge der weiteren Verschärfung ökologischer Krisen wird aber auch die Kritik der Facharbeiter bei BMW eine rote Linie überschreiten.

News über BMW gibt es hier:

http://www.labournet.de/category/branchen/auto/bmw/

Die Dynamik zukünftiger Arbeitskämpfe kann man niemals ad hoc einschätzen. Das sind komplexe Systeme.
_________________
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