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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26389
Wohnort: München
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(#2131342) Verfasst am: 17.04.2018, 00:02 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wilson hat folgendes geschrieben: |
am besten gefällt mir bislang:
martin falter | Mo, 12. März 2018 - 13:14
komisch ist nur das immer einseitig geändert werden soll.
Wo sind die Initiativen bei "Täter/innen"?
Hier ein Beispiel von vielen. Wenn Sprache Gruppen nicht herabwürdigen soll, dann muss auch so etwas geändert werden. Hier werden Männer alleine als Täter bezeichnet. Sehen Sie Herr Stefanowitsch das ist nicht so einfach und sehr anstrengend - gell.
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Ich nenne das den "feministischen Bias". |
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2131343) Verfasst am: 17.04.2018, 01:16 Titel: |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wilson hat folgendes geschrieben: |
am besten gefällt mir bislang:
martin falter | Mo, 12. März 2018 - 13:14
komisch ist nur das immer einseitig geändert werden soll.
Wo sind die Initiativen bei "Täter/innen"?
Hier ein Beispiel von vielen. Wenn Sprache Gruppen nicht herabwürdigen soll, dann muss auch so etwas geändert werden. Hier werden Männer alleine als Täter bezeichnet. Sehen Sie Herr Stefanowitsch das ist nicht so einfach und sehr anstrengend - gell.
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Ich nenne das den "feministischen Bias". |
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Falsches Schild. Du musst jetzt kräftig kläffen, sonst haben Dich Deine Frauchen nicht mehr lieb.
_________________ Defund the gender police!!
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32086
Wohnort: Woanders
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(#2131344) Verfasst am: 17.04.2018, 05:42 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | https://www.cicero.de/kultur/sprache-politisch-korrekt-political-correctness-diskriminierung-vorwuerfe
Politische Korrektheit - Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen
Zitat: | Allerdings darf bezweifelt werden, dass die Kritiker/-innen der politischen Korrektheit tatsächlich der Meinung sind, Kinderbücher fielen in die Kategorie schützenswerter zeitgeschichtlicher Dokumente: Kinderbuchverlage greifen bei Übersetzungen und Neuauflagen oft sehr viel tiefer in den Originaltext ein als in den oben beschriebenen Fällen, ohne dass im Feuilleton auch nur ein leises Murren vernehmbar wäre. In Enid Blytons 1941 erschienenem Kinderbuchklassiker „The Adventurous Four“ etwa entdecken die Arnold-Kinder während des Zweiten Weltkriegs einen geheimen U-Boot-Stützpunkt der Nazis vor der Küste Schottlands und werden von deutschen Soldaten mit Hakenkreuz-Armbinde gefangen genommen. Als das Buch 1969 ins Deutsche übersetzt wurde, machte man aus den deutschen Nazis Unpolitische und Waffenschmuggler ungenannter Nationalität, ließ die Geschichte aber weiterhin im Zweiten Weltkrieg spielen. Die Sorge des Feuilletons bezüglich der damit begangenen Verfälschung des literarischen Werkes oder der jüngeren deutschen Geschichte lässt bis heute auf sich warten. [...] |
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'Türlich. Alles darf bezweifelt werden. Dazu ist es ja da.
Wäre ich '69 schon alt genug gewesen um meine Wesensbildung zum PC-Gegner abgeschlossen zu haben, wäre ich aber auch damals schon gegen diese Verfälschung gewesen.
Von daher: Bullshit und eine geblümte Nazikeule, die ich mir nicht gefallen lassen muss.
Politisch korrekte Sprache ist nur sowas in der Art wie eine Feigheit vor der Realität oder der eigenen (edit: kulturellen/historischen) Identität oder sowas. Keine Ahnung. Jedenfalls halte ich sie nicht für hilfreich.
_________________ "Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"
Meine Freiheit, deine Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26389
Wohnort: München
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(#2131347) Verfasst am: 17.04.2018, 08:04 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Wilson hat folgendes geschrieben: | https://www.cicero.de/kultur/sprache-politisch-korrekt-political-correctness-diskriminierung-vorwuerfe
Politische Korrektheit - Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen
Zitat: | Allerdings darf bezweifelt werden, dass die Kritiker/-innen der politischen Korrektheit tatsächlich der Meinung sind, Kinderbücher fielen in die Kategorie schützenswerter zeitgeschichtlicher Dokumente: Kinderbuchverlage greifen bei Übersetzungen und Neuauflagen oft sehr viel tiefer in den Originaltext ein als in den oben beschriebenen Fällen, ohne dass im Feuilleton auch nur ein leises Murren vernehmbar wäre. In Enid Blytons 1941 erschienenem Kinderbuchklassiker „The Adventurous Four“ etwa entdecken die Arnold-Kinder während des Zweiten Weltkriegs einen geheimen U-Boot-Stützpunkt der Nazis vor der Küste Schottlands und werden von deutschen Soldaten mit Hakenkreuz-Armbinde gefangen genommen. Als das Buch 1969 ins Deutsche übersetzt wurde, machte man aus den deutschen Nazis Unpolitische und Waffenschmuggler ungenannter Nationalität, ließ die Geschichte aber weiterhin im Zweiten Weltkrieg spielen. Die Sorge des Feuilletons bezüglich der damit begangenen Verfälschung des literarischen Werkes oder der jüngeren deutschen Geschichte lässt bis heute auf sich warten. [...] |
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'Türlich. Alles darf bezweifelt werden. Dazu ist es ja da.
Wäre ich '69 schon alt genug gewesen um meine Wesensbildung zum PC-Gegner abgeschlossen zu haben, wäre ich aber auch damals schon gegen diese Verfälschung gewesen.
Von daher: Bullshit und eine geblümte Nazikeule, die ich mir nicht gefallen lassen muss.
Politisch korrekte Sprache ist nur sowas in der Art wie eine Feigheit vor der Realität oder der eigenen (edit: kulturellen/historischen) Identität oder sowas. Keine Ahnung. Jedenfalls halte ich sie nicht für hilfreich. |
Naja, es gibt andere, die halten sie für hilfreich. Aber niemand hindert dich daran, so zu sprechen wie du willst. Du Jammerlappen.
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26389
Wohnort: München
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(#2131348) Verfasst am: 17.04.2018, 08:43 Titel: |
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„Keine Ahnung“ von „sowas“ haben, aber von Nazikeule schwätzen. Muss das denn sein?
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 20984
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2131351) Verfasst am: 17.04.2018, 09:36 Titel: |
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https://www.lmz-bw.de/fileadmin/user_upload/Medienbildung_MCO/fileadmin/bibliothek/heidtmann_serien/heidtmann_serien.pdf
an den schöpfungen von enid blyton wurde ganz schön über die jahre "rumgemacht".
"Die aktuell lieferbaren Serienbände stimmen mit Originalvorlagen nur noch begrenzt überein, gleichwohl entsprechen sie den Marktbedürfnissen."
Zitat: | Die Be- oder Erarbeitungen von Blyton - Texten lassen sich auch bei aufmerksamerer Lektüre nicht von den eigentlich authentischeren Bändenunterscheiden. Dass sich Blyton - Serien problemlos fortsetzen lassen, hat mit hrer geringen literarischen Komplexität zu tun sowie mit der Spezifik seriellen Erzählens. Der über Generationen anhaltende Erfolg ist nicht allein durch die Attraktivität der Erzählmuster und Figuren bedingt, sondern geht auch auf die kontinuierliche Bearbeitung zurück, die sich nicht auf sprachliche
Aktualisierungen beschränkt. Die Überarbeitungen umfassen zudem inhaltliche Eingriffe, wie beispielsweise Veränderungen des (Haupt)Figurenarsenals, die Streichung oder Neuschöpfung von zentralen Motiven |
Zitat: | Ideologiekritische
Analysen haben wiederholt auf Blytons "hierarchisch - konservatives Gesellschaftsbild" hingewiesen (PRIEGER, 1982), auf die Diskriminierung von Ausländern, Farbigen und Zigeunern, auf die Verwendung von
Geschlechtsrollenstereotypen. Nationalistische und rassistische Töne sind in neueren Textfassungen zurückgenommen, Zigeuner und Dunkelhäutige als Verbrecher sind durch neutralere Antipoden ersetzt. Die Funktion von Mädchenfiguren, die oft am Spannungshöhepunkt nicht aktiv teilhaben, wird in
neueren Bearbeitungen verstärkt. Nationale Eigenheiten und historische Bezüge werden getilgt. Die Geschichten
verlieren ihre Kanten; die Sprache wird geglättet. Zur sprachlichen Neutralisierung gehört auch die Rücknahme früherer Aktualisierungen. So hat Elisabeth Lang den Fünf Freunden zeitgeistigen Jugendjargon in den Mund gelegt ("null Bock", "allererste Sahne"), was die Ende 1997 erscheinende Neuausgabe durch nüchterne Wendungen ersetzt hat. |
Zitat: | Es gibt eine Vielzahl neuerer Serien, die genregemäße Klischees nicht weniger kompetent variieren, die aber einen demokratischeren sense of political correctness aufweisen, die sich zudem ihre
Versatz - stücke aus der gesamten neueren Popularkultur nehmen. Wo Bibliotheken "als Alternative zu den tradierten Serien ein breites Angebot an thematisch vergleichbaren Serien" bieten, da zeigt sich, daß "die Blyton -
Nachfrage deutlich abnimm t". |
_________________ "als ob"
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#2131355) Verfasst am: 17.04.2018, 10:36 Titel: |
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Ich finde hier was ganz anderes interessant. In all den Beispielen zeigt sich, dass Literatur für Kinder in etwa den gleichen kulturellen Stellenwert hat, wie z.B. Werbung. Sie wird nicht als individuelle künstlerische Leistung gesehen, sondern als ein Produkt, das von Produktmanagern an den jeweiligen Zeitgeist angepasst wird.
Wenn dann darin herumeditiert wird, heisst es, dass hier ja keine literarischen Kunstwerke verhunzt werden, sondern nur klischeebehaftete Massenware auf den neuesten Stand gebracht wird. Veraltete Klischees werden durch modernere ersetzt, weil man Kinder vor den veralteten Klischees beschützen möchte - aber eben nicht vor klischeehafter Literatur. Die wird für jede Generation runderneuert und auf den Markt geworfen.
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32086
Wohnort: Woanders
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22767
Wohnort: Germering
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(#2131365) Verfasst am: 17.04.2018, 12:07 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | In all den Beispielen zeigt sich, dass Literatur für Kinder in etwa den gleichen kulturellen Stellenwert hat, wie z.B. Werbung. Sie wird nicht als individuelle künstlerische Leistung gesehen, sondern als ein Produkt, das von Produktmanagern an den jeweiligen Zeitgeist angepasst wird.
Wenn dann darin herumeditiert wird, heisst es, dass hier ja keine literarischen Kunstwerke verhunzt werden, sondern nur klischeebehaftete Massenware auf den neuesten Stand gebracht wird. Veraltete Klischees werden durch modernere ersetzt, weil man Kinder vor den veralteten Klischees beschützen möchte - aber eben nicht vor klischeehafter Literatur. Die wird für jede Generation runderneuert und auf den Markt geworfen. |
Ja, das geschieht vor allem mit klischeehafter Kinderliteratur, mit Gebrauchsliteratur, die eben nicht als künstlerische Leistung gesehen wird. An Blyton etwa ist nicht viel Kunst dran, sondern hauptsächlich Klischee. Die wird an den Zeitgeist angepaßt, so wie die Barbie etwas gesunden Speck zulegt.
Es gibt jedoch auch Kinderbücher, die gleichzeitig als Kunst angesehen werden - wenn auch nicht viele. Ich denke, bei denen wird nicht so leicht "an den jeweiligen Zeitgeist angepasst".
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Lebensnebel auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 06.02.2016 Beiträge: 2845
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(#2131372) Verfasst am: 17.04.2018, 12:32 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | https://www.lmz-bw.de/fileadmin/user_upload/Medienbildung_MCO/fileadmin/bibliothek/heidtmann_serien/heidtmann_serien.pdf
an den schöpfungen von enid blyton wurde ganz schön über die jahre "rumgemacht".
"Die aktuell lieferbaren Serienbände stimmen mit Originalvorlagen nur noch begrenzt überein, gleichwohl entsprechen sie den Marktbedürfnissen."
Zitat: | Die Be- oder Erarbeitungen von Blyton - Texten lassen sich auch bei aufmerksamerer Lektüre nicht von den eigentlich authentischeren Bändenunterscheiden. Dass sich Blyton - Serien problemlos fortsetzen lassen, hat mit hrer geringen literarischen Komplexität zu tun sowie mit der Spezifik seriellen Erzählens. Der über Generationen anhaltende Erfolg ist nicht allein durch die Attraktivität der Erzählmuster und Figuren bedingt, sondern geht auch auf die kontinuierliche Bearbeitung zurück, die sich nicht auf sprachliche
Aktualisierungen beschränkt. Die Überarbeitungen umfassen zudem inhaltliche Eingriffe, wie beispielsweise Veränderungen des (Haupt)Figurenarsenals, die Streichung oder Neuschöpfung von zentralen Motiven |
Zitat: | Ideologiekritische
Analysen haben wiederholt auf Blytons "hierarchisch - konservatives Gesellschaftsbild" hingewiesen (PRIEGER, 1982), auf die Diskriminierung von Ausländern, Farbigen und Zigeunern, auf die Verwendung von
Geschlechtsrollenstereotypen. Nationalistische und rassistische Töne sind in neueren Textfassungen zurückgenommen, Zigeuner und Dunkelhäutige als Verbrecher sind durch neutralere Antipoden ersetzt. Die Funktion von Mädchenfiguren, die oft am Spannungshöhepunkt nicht aktiv teilhaben, wird in
neueren Bearbeitungen verstärkt. Nationale Eigenheiten und historische Bezüge werden getilgt. Die Geschichten
verlieren ihre Kanten; die Sprache wird geglättet. Zur sprachlichen Neutralisierung gehört auch die Rücknahme früherer Aktualisierungen. So hat Elisabeth Lang den Fünf Freunden zeitgeistigen Jugendjargon in den Mund gelegt ("null Bock", "allererste Sahne"), was die Ende 1997 erscheinende Neuausgabe durch nüchterne Wendungen ersetzt hat. |
Zitat: | Es gibt eine Vielzahl neuerer Serien, die genregemäße Klischees nicht weniger kompetent variieren, die aber einen demokratischeren sense of political correctness aufweisen, die sich zudem ihre
Versatz - stücke aus der gesamten neueren Popularkultur nehmen. Wo Bibliotheken "als Alternative zu den tradierten Serien ein breites Angebot an thematisch vergleichbaren Serien" bieten, da zeigt sich, daß "die Blyton -
Nachfrage deutlich abnimm t". | |
Den Text, den Du hier präsentierst, müsste man bei einer Neuauflage dieses Buches seinerseits bearbeiten. Zigeuner und Farbige: Das geht nicht mehr.
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 20984
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2131424) Verfasst am: 17.04.2018, 18:20 Titel: |
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Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | Wilson hat folgendes geschrieben: | https://www.lmz-bw.de/fileadmin/user_upload/Medienbildung_MCO/fileadmin/bibliothek/heidtmann_serien/heidtmann_serien.pdf
an den schöpfungen von enid blyton wurde ganz schön über die jahre "rumgemacht".
"Die aktuell lieferbaren Serienbände stimmen mit Originalvorlagen nur noch begrenzt überein, gleichwohl entsprechen sie den Marktbedürfnissen."
Zitat: | Die Be- oder Erarbeitungen von Blyton - Texten lassen sich auch bei aufmerksamerer Lektüre nicht von den eigentlich authentischeren Bändenunterscheiden. Dass sich Blyton - Serien problemlos fortsetzen lassen, hat mit hrer geringen literarischen Komplexität zu tun sowie mit der Spezifik seriellen Erzählens. Der über Generationen anhaltende Erfolg ist nicht allein durch die Attraktivität der Erzählmuster und Figuren bedingt, sondern geht auch auf die kontinuierliche Bearbeitung zurück, die sich nicht auf sprachliche
Aktualisierungen beschränkt. Die Überarbeitungen umfassen zudem inhaltliche Eingriffe, wie beispielsweise Veränderungen des (Haupt)Figurenarsenals, die Streichung oder Neuschöpfung von zentralen Motiven |
Zitat: | Ideologiekritische
Analysen haben wiederholt auf Blytons "hierarchisch - konservatives Gesellschaftsbild" hingewiesen (PRIEGER, 1982), auf die Diskriminierung von Ausländern, Farbigen und Zigeunern, auf die Verwendung von
Geschlechtsrollenstereotypen. Nationalistische und rassistische Töne sind in neueren Textfassungen zurückgenommen, Zigeuner und Dunkelhäutige als Verbrecher sind durch neutralere Antipoden ersetzt. Die Funktion von Mädchenfiguren, die oft am Spannungshöhepunkt nicht aktiv teilhaben, wird in
neueren Bearbeitungen verstärkt. Nationale Eigenheiten und historische Bezüge werden getilgt. Die Geschichten
verlieren ihre Kanten; die Sprache wird geglättet. Zur sprachlichen Neutralisierung gehört auch die Rücknahme früherer Aktualisierungen. So hat Elisabeth Lang den Fünf Freunden zeitgeistigen Jugendjargon in den Mund gelegt ("null Bock", "allererste Sahne"), was die Ende 1997 erscheinende Neuausgabe durch nüchterne Wendungen ersetzt hat. |
Zitat: | Es gibt eine Vielzahl neuerer Serien, die genregemäße Klischees nicht weniger kompetent variieren, die aber einen demokratischeren sense of political correctness aufweisen, die sich zudem ihre
Versatz - stücke aus der gesamten neueren Popularkultur nehmen. Wo Bibliotheken "als Alternative zu den tradierten Serien ein breites Angebot an thematisch vergleichbaren Serien" bieten, da zeigt sich, daß "die Blyton -
Nachfrage deutlich abnimm t". | |
Den Text, den Du hier präsentierst, müsste man bei einer Neuauflage dieses Buches seinerseits bearbeiten. Zigeuner und Farbige: Das geht nicht mehr. |
der Autor o.g. Buches A. Stefanowitsch ist jedenfalls konsequent:
Zitat: | (...) dass die Leser/-innen erkennen können, welches Wort gemeint ist-verwende ich die aus Wörterbüchern bekannte Abkürzungsformel "erster Buchstabe und Tilde", aus Zigeuner würde also Z~, aus Zigeunerschnitzel würde Z~Schnitzel und so weiter. |
und aus Negerlein wird eben N~lein.
und? was ist daran so schlimm?
_________________ "als ob"
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#2131430) Verfasst am: 17.04.2018, 18:28 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: |
Es gibt jedoch auch Kinderbücher, die gleichzeitig als Kunst angesehen werden - wenn auch nicht viele. Ich denke, bei denen wird nicht so leicht "an den jeweiligen Zeitgeist angepasst". |
Peter Pan, Peterchens Mondfahrt, Ottfried Preußler, Michael Ende, Astrid Lindgren, Paul Maar (str), der kleine Hobbit... es gibt dergleichen massenhaft. Blyton hat im Übrigen nie den Anspruch erhoben, Kunst zu produzieren.
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 20984
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2131438) Verfasst am: 17.04.2018, 18:38 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: |
Es gibt jedoch auch Kinderbücher, die gleichzeitig als Kunst angesehen werden - wenn auch nicht viele. Ich denke, bei denen wird nicht so leicht "an den jeweiligen Zeitgeist angepasst". |
Peter Pan, Peterchens Mondfahrt, Ottfried Preußler, Michael Ende, Astrid Lindgren, Paul Maar (str), der kleine Hobbit... es gibt dergleichen massenhaft. Blyton hat im Übrigen nie den Anspruch erhoben, Kunst zu produzieren. |
https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article116303210/Kleine-Hexe-Aus-Negerlein-werden-Messerwerfer.html
Zitat: | So hat Otfried Preußler mit den Jahren selbst zahllose Male in seine Texte eingegriffen, Kapitelüberschriften für den „Kleinen Wassermann“ nachgereicht oder nicht länger verständliche Begriffe ersetzt oder erläutert: In der „Kleinen Hexe“ gesellte sich der Muhme Rumpumpel ein erklärendes „Tante“ hinzu, ein ganzes Kapitel des „Hörbe“ wurde nach einer Leserreaktion kurzerhand umgeschrieben.
Otfried Preußlers Maxime
Über 70 Änderungen nahm der Thienemann-Verlag mit Preußlers Zustimmung allein für die 66. Auflage der „Kleinen Hexe“ vor: Fugen-s, Dativ-e und Imperativ-e wurden gestrichen, das Wort „Weib“ wurde durch den Begriff „Frau“ ersetzt, aus „Kaffee“ wurde an einer Stelle „Tee“, und aus dem altertümlichen „wichsen“ „verhauen“. Preußler änderte dabei nach seiner 1998 formulierten Maxime: „Der Autor muss sich darüber im Klaren sein, welche sprachlichen Formen er beispielsweise einem Sechs- oder Siebenjährigen zumuten kann.“ |
ich empfehle auch den rest zu lesen.
_________________ "als ob"
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 20984
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2131440) Verfasst am: 17.04.2018, 18:41 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | Samson83 hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: |
Es gibt jedoch auch Kinderbücher, die gleichzeitig als Kunst angesehen werden - wenn auch nicht viele. Ich denke, bei denen wird nicht so leicht "an den jeweiligen Zeitgeist angepasst". |
Peter Pan, Peterchens Mondfahrt, Ottfried Preußler, Michael Ende, Astrid Lindgren, Paul Maar (str), der kleine Hobbit... es gibt dergleichen massenhaft. Blyton hat im Übrigen nie den Anspruch erhoben, Kunst zu produzieren. |
https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article116303210/Kleine-Hexe-Aus-Negerlein-werden-Messerwerfer.html
Zitat: | So hat Otfried Preußler mit den Jahren selbst zahllose Male in seine Texte eingegriffen, Kapitelüberschriften für den „Kleinen Wassermann“ nachgereicht oder nicht länger verständliche Begriffe ersetzt oder erläutert: In der „Kleinen Hexe“ gesellte sich der Muhme Rumpumpel ein erklärendes „Tante“ hinzu, ein ganzes Kapitel des „Hörbe“ wurde nach einer Leserreaktion kurzerhand umgeschrieben.
Otfried Preußlers Maxime
Über 70 Änderungen nahm der Thienemann-Verlag mit Preußlers Zustimmung allein für die 66. Auflage der „Kleinen Hexe“ vor: Fugen-s, Dativ-e und Imperativ-e wurden gestrichen, das Wort „Weib“ wurde durch den Begriff „Frau“ ersetzt, aus „Kaffee“ wurde an einer Stelle „Tee“, und aus dem altertümlichen „wichsen“ „verhauen“. Preußler änderte dabei nach seiner 1998 formulierten Maxime: „Der Autor muss sich darüber im Klaren sein, welche sprachlichen Formen er beispielsweise einem Sechs- oder Siebenjährigen zumuten kann.“ |
ich empfehle auch den rest zu lesen. |
Zitat: | Die sechs- oder siebenjährigen Leser der allerersten „Kleinen Hexe“ aber sind mittlerweile im Renteneintrittsalter. Die Kinder, die heute die „Hexe“ lesen, sprechen ein anderes Deutsch und haben viel öfter als früher auch einen anderen ethnischen Hintergrund.
Und eben das – und nur das – war ausschlaggebend für die Streichung des N-Worts: Kein kleiner Leser der „Kleinen Hexe“ sollte von der „Kleinen Hexe“ beleidigt werden – das war das Motiv, das offenbar keinem der Änderungsgegner einleuchtete. „Was du für Kinder schreibst“, so lautet eine der beiden „elementaren Regeln“, die Preußler für das Kinderbuchschreiben formuliert hat, „musst du vor deinem Gewissen für Menschenkinder verantworten können.“ |
ebenda.
_________________ "als ob"
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#2131441) Verfasst am: 17.04.2018, 18:43 Titel: |
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Dieser (berechtigte) Standpunkt Preußlers war mir bekannt. hat das irgendwas mit dem zu tun, was ich geschrieben habe, dass du mich hier zitierst?
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 20984
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2131443) Verfasst am: 17.04.2018, 18:45 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | Dieser (berechtigte) Standpunkt Preußlers war mir bekannt. hat das irgendwas mit dem zu tun, was ich geschrieben habe, dass du mich hier zitierst? |
natürlich. sonst würde ichs ja nicht tun. stichwort: subtext.
_________________ "als ob"
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#2131447) Verfasst am: 17.04.2018, 18:51 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | : subtext. |
Wa?
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44449
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(#2131450) Verfasst am: 17.04.2018, 19:10 Titel: |
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Huh. Mir schien Wilsons Beitrag eher eine Antwort auf step und seine Erwähnung von Preußler gewesen zu sein als auf dich, Samson. Anscheinend lag ich damit falsch. Versteh's aber auch nicht ganz.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4019
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22767
Wohnort: Germering
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(#2131457) Verfasst am: 17.04.2018, 19:31 Titel: |
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@Tarvoc: Ich habe Preußler nicht erwähnt, aber egal. Ist schon noch etwas anderes, wenn der Autor selbst Anpassungen vornimmt.
Ich persönlich würde bevorzugen, historische Texte nicht politisch korrekt umzuformulieren, sondern sie allenfalls zu kommentieren oder sogar die Kommentierung dem Vortragenden zu überlassen, etwa wenn man beim Vorlesen seinen Kindern mal kurz erklärt, was es mit dem Wort "Negerkönig" oder "Weib" aus heutiger Sicht auf sich hat, warum man das heute nicht mehr sagt usw..
Ebenso z.B. klassische James-Bond-Filme, 50-er Hollywood-Schinken oder das Neue Testament: Aus heutiger Sicht unerträglich sexistisch, aber es macht keinen Sinn, die umzutexten oder neu abzudrehen. Ähnlich auch militaristische Kriegsfilme, rassistische Fantasy usw., sie sind gruselige Zeitdokumente, die zugleich ein paar für ihre Entstehungszeit innovative Elemente beinhalten können.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44449
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(#2131459) Verfasst am: 17.04.2018, 19:53 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Ich habe Preußler nicht erwähnt, aber egal. |
Stimmt, das war doch Samson. Muss mich verguckt haben. Bin heute leider etwas fahrig.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Lebensnebel auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 06.02.2016 Beiträge: 2845
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4019
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(#2131462) Verfasst am: 17.04.2018, 20:19 Titel: |
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Es ist eine Sache, ob man ein Kunstwerk zensiert, eine zweite, ob man Kunstwerke oder Künstler ehrt.
Wenn ich mir das eigentlich hochkarätig besetzte Gremium für den Echo anschaue, hätte die Entscheidung zur Ehrung der Rapper, obwohl bereits als "grenzwertig" erkannt, anders ausfallen müssen.
https://www.stern.de/kultur/musik/wer-sitzt-im-echo-beirat---und-was-sind-seine-aufgaben--7945390.html schrieb:
Zitat: | Derzeit setzt sich der Echo-Beirat aus den folgenden Personen zusammen:
Wolfgang Börnsen, Leiter des Instituts (PKM) für Parlaments-, Kultur- und Medienberatung
Prof. Kurt Mehnert, Rektor der Folkwang Universität der Künste
Klaus-Martin Bresgott, Stellvertreter der Kulturbeauftragten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
Dr. Peter Hasenberg, Geschäftsführer der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Referat Film und medienpolitische Grundsatzfragen im Sekretariat der deutschen Bischofskonferenz
Ole Oltmann, Musikpädagoge (Gymnasium Schillerschule Hannover, Studienseminar Hannover I, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover)
Prof. Christian Höppner, Präsident des Deutschen Kulturrats
Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrats |
Fett von mir
Gerade die Vertreter der Kirchen als moralische Instanzen haben hier versagt.
Westernhagen laut https://www.stern.de/kultur/musik/marius-mueller-westernhagen-gibt-alle-seine-echos-zurueck-7945908.html:
Zitat: | "Es geht im Kern um den Zerfall einer kultivierten Gesellschaft, der zunehmend der innere moralische Kompass abhanden kommt, und dem sehen wir schon viel zu lange zu, ohne genügend Widerstand zu bieten." |
Dem kann ich mich nur anschließen.
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44449
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(#2131465) Verfasst am: 17.04.2018, 20:28 Titel: |
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wolle hat folgendes geschrieben: | Gerade die Vertreter der Kirchen als moralische Instanzen [...] |
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4019
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(#2131485) Verfasst am: 17.04.2018, 21:57 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | wolle hat folgendes geschrieben: | Gerade die Vertreter der Kirchen als moralische Instanzen [...] |
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Genauer gesagt, die Vertreter von Instanzen, die sich gerne als besonders moralisch darstellen oder so gesehen werden möchten, aber schon immer in dieser Rolle versagt haben.
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4019
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(#2131500) Verfasst am: 18.04.2018, 04:21 Titel: |
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Es ist schon nicht mehr nur hirnverbrannt, die Opfer des Nationalsozialismus zu verhöhnen.
Wer textet:
Zitat: | "Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow" |
der betreibt schon Volksverhetzung.
Aber was will man schon von Jury-Mitgliedern erwarten, die einen Gott anbeten, der sich brüstet, fast die gesamte Menschheit in einer Sintflut ertränkt zu haben.
Künstler wie Igor Levit, Enoch zu Guttenberg, Campino, das Notos Quartett, Sophie Hunger, Peter Maffay, Wolfgang Niedecken, Marius Müller-Westernhagen und Klaus Voormann haben das erkannt und zu Recht protestiert:
http://www.dw.com/de/protest-gegen-preisverleihung-westernhagen-gibt-alle-echos-zur%C3%BCck/a-43407325
Zitat: | Campino Ansage an Kollegah und Farid Bang Echo 2018 | https://www.youtube.com/watch?v=nguQ-YH-lJQ
Die Ansage unterstütze ich voll. Erschreckend: 10'000 likes, aber 11'000 dislikes
http://www.zeit.de/kultur/musik/2018-04/igor-levit-echo-preis-antisemitismus-rueckgabe/komplettansicht schrieb: [Igor Levit]
Zitat: | Wenn man den Hergang sieht, darf man sich fragen: Was macht der Ethikbeirat des Echo eigentlich beruflich? |
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32086
Wohnort: Woanders
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2131502) Verfasst am: 18.04.2018, 04:42 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | wolle hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | wolle hat folgendes geschrieben: | Gerade die Vertreter der Kirchen als moralische Instanzen [...] |
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Genauer gesagt, die Vertreter von Instanzen, die sich gerne als besonders moralisch darstellen oder so gesehen werden möchten, aber schon immer in dieser Rolle versagt haben. |
Also z. B. Feministen.
scnr |
Wie kannst Du sowas vergleichen?
Schliesslich ist Feminismus Moral auf streng wissenschaftlicher Grundlage!
_________________ Defund the gender police!!
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#2131507) Verfasst am: 18.04.2018, 08:26 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Ich finde hier was ganz anderes interessant. In all den Beispielen zeigt sich, dass Literatur für Kinder in etwa den gleichen kulturellen Stellenwert hat, wie z.B. Werbung. Sie wird nicht als individuelle künstlerische Leistung gesehen, sondern als ein Produkt, das von Produktmanagern an den jeweiligen Zeitgeist angepasst wird.
Wenn dann darin herumeditiert wird, heisst es, dass hier ja keine literarischen Kunstwerke verhunzt werden, sondern nur klischeebehaftete Massenware auf den neuesten Stand gebracht wird. Veraltete Klischees werden durch modernere ersetzt, weil man Kinder vor den veralteten Klischees beschützen möchte - aber eben nicht vor klischeehafter Literatur. Die wird für jede Generation runderneuert und auf den Markt geworfen. |
Nicht nur Kinderliteratur ist ein Produkt. Auch andere kulturelle Erzeugnisse sind den Marktregeln unterworfen. Man könnte die Anpassung an den Zeitgeist auch als Beweis für die Qualität des Produkts verstehen. Es hat kulturelle Moden überlebt. Vermutlich auf mehr als 90% der Produktion trifft das nicht zu.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26389
Wohnort: München
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(#2131509) Verfasst am: 18.04.2018, 09:08 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: | wolle hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | wolle hat folgendes geschrieben: | Gerade die Vertreter der Kirchen als moralische Instanzen [...] |
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Genauer gesagt, die Vertreter von Instanzen, die sich gerne als besonders moralisch darstellen oder so gesehen werden möchten, aber schon immer in dieser Rolle versagt haben. |
Also z. B. Feministen.
scnr |
Wie kannst Du sowas vergleichen?
Schliesslich ist Feminismus Moral auf streng wissenschaftlicher Grundlage! |
Mein liebster Frauendiskriminierer lernt endlich dazu. Wuff! Das gibt 4 von 5 möglichen LilaPudel-Punkten.
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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