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Verständnisfrage: Evolution und Zwischenformen – Wie soll das funktionieren?
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25829
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2134693) Verfasst am: 15.05.2018, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Aber in der Summe sehe ich keine Alternative zum Versuch der Vorhersage, und das lapidare Statement, dass das kritikwürdig sei, erscheint mir nicht angemessen.


Ich denke, das gilt für den Einzelfall. Aber was die statistische Vorhersagekraft mittlerweile vermag, beginnen wir ja gerade erst zu verstehen. Wir sprechen nicht mehr über die Freiheit des Einzelnen, sondern über die lenkbare Kraft der Menge. Und daher bin ich sehr skeptisch in Bezug auf die Freiheitsräume des Individuums. Die müssen nämlich in einem großen Soziotop überhaupt überleben können. Das ist nicht mehr ohne Weiteres möglich, wenn soziale Verhältnisse gezielt und umfassend gelenkt werden.


zelig hat folgendes geschrieben:
.....
Die "Kritikwürdigkeit" ist gemeint als ein Vorgang der Betrachtung, die eine Beurteilung ermöglicht. Es kann die die Stärke der Vorhersagekraft in sozialen Verhältnissen nicht selbstlegitimierend sein. Im Hinterkopf habe ich zB Cambridge Analytics, Amazon oder google. Vielleicht ist es auch das, was Skeptiker letztlich meint.

Hier ging es aber ganz allgemein um Theoriebildung und Theoriebewertung in den (Sozial-)Wissenschaften. Was Du hier ansprichst, sind Vorhersagen bzw. Manipulationen über die im Netz gesammelten Informationen von Individuen. Ist das Wissenschaft in dem Sinn, in dem wir sie hier betrachtet haben, oder ist das der Missbrauch von bekannten wissenschaftlichen Ergebnissen bei der Verwendung teilweise illegal erworbener Daten?
Ich würde das eher dem 2. zuordnen.

Ich wüsste nicht, dass hier irgendjemand die allgemeine These vertreten hätte, jede Handlung, die eine sichere Vorhersage ermöglicht, sei deshalb Wissenschaft und gut und richtig. Dann hättest Du es Dir auch einfacher machen und einen Kopfschuss als Gegenbeispiel nehmen können.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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VanHanegem
Weltmeister



Anmeldungsdatum: 24.04.2006
Beiträge: 2951

Beitrag(#2134695) Verfasst am: 15.05.2018, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

.,..
Bis dahin ein kleines Zitat:

Zitat:
Zukünftige Sachverhalte zu prognostizieren und Vergangene zu erklären sind wesentliche Aufgaben von Theorien und von Wissenschaft im Allgemeinen.



Die Retro- und die Prospektive sind beide wichtig. Letzteres einfach mit ersterem gleich zu setzen oder darunter zu subsummieren, ist völliger Unsinn.


Gleich wichtig, aber nicht gleich signifikant!
Zwar ist die "Retrospektive" also der rückblickende Erklärungsversuch im Rahmen der spekulativen Naturphilosophie typische Vorstufe jeder naturwissenschaftlichen Theorie. Jedoch gibt es hier keinerlei harte Kriterien um hilfreiche Ideen von wohlklingendem Gelabere zu unterscheiden.

Die naturwissenschaftliche Theorie besteht ihren ersten tatsächlichen Test durch ihre richtigen Vorhersagen.
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Hup Holland Hup, Oranje winnt de cup (2022)
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2134698) Verfasst am: 15.05.2018, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Die naturwissenschaftliche Theorie besteht ihren ersten tatsächlichen Test durch ihre richtigen Vorhersagen.

Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt?
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25829
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2134700) Verfasst am: 15.05.2018, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Die naturwissenschaftliche Theorie besteht ihren ersten tatsächlichen Test durch ihre richtigen Vorhersagen.

Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt?

Nichts über das Objekt. Aber implizit etwas über die Forschung. Und zwar die Funde von x Zwischenstadien.

Allerdings ist Darwin heute nicht mehr allein zu sehen, zur Evolutionsthreorie gehören heute auch die Genetik, die Populationsökologie usw. Und da gibt es durchaus so viele richtige Vorhersagen, dass die Evolutionstheorie insgesamt heute den Titel Theorie verdient. Zu Darwins Zeiten würde ich auch sagen, dass es sich eher um eine Hypothese handelte, allerdings die beste, die damals zur Verfügung stand.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2134701) Verfasst am: 15.05.2018, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Die naturwissenschaftliche Theorie besteht ihren ersten tatsächlichen Test durch ihre richtigen Vorhersagen.

Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt?

Nichts über das Objekt. Aber implizit etwas über die Forschung. Und zwar die Funde von x Zwischenstadien.

Allerdings ist Darwin heute nicht mehr allein zu sehen, zur Evolutionsthreorie gehören heute auch die Genetik, die Populationsökologie usw. Und da gibt es durchaus so viele richtige Vorhersagen, dass die Evolutionstheorie insgesamt heute den Titel Theorie verdient. Zu Darwins Zeiten würde ich auch sagen, dass es sich eher um eine Hypothese handelte, allerdings die beste, die damals zur Verfügung stand.

Könnte es sein, daß dann „Vorhersage“ einfach der falsche Begriff ist?
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25829
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2134703) Verfasst am: 15.05.2018, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Die naturwissenschaftliche Theorie besteht ihren ersten tatsächlichen Test durch ihre richtigen Vorhersagen.

Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt?

Nichts über das Objekt. Aber implizit etwas über die Forschung. Und zwar die Funde von x Zwischenstadien.

Allerdings ist Darwin heute nicht mehr allein zu sehen, zur Evolutionsthreorie gehören heute auch die Genetik, die Populationsökologie usw. Und da gibt es durchaus so viele richtige Vorhersagen, dass die Evolutionstheorie insgesamt heute den Titel Theorie verdient. Zu Darwins Zeiten würde ich auch sagen, dass es sich eher um eine Hypothese handelte, allerdings die beste, die damals zur Verfügung stand.

Könnte es sein, daß dann „Vorhersage“ einfach der falsche Begriff ist?

Sehe ich nicht so: Deshalb habe ich ja die klassische Evolutionstheorie herausgenommen - die allein wäre für mich auch heute noch auf dem Stand einer Hypothese.

Historische Wissenschaften - zu denen gehört auch die ET, haben ein gewisses Problem mit der experimentellen Verifikation - darauf bin ich oben schon mal eingegangen. Die ET besonders, weil sie Zeiträume beschreibt, gegen die die Zeiträume der menschlichen Geschichte Blitzaufnahmen sind.
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Marcellinus
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Beiträge: 7429

Beitrag(#2134705) Verfasst am: 15.05.2018, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Könnte es sein, daß dann „Vorhersage“ einfach der falsche Begriff ist?

Sehe ich nicht so: Deshalb habe ich ja die klassische Evolutionstheorie herausgenommen - die allein wäre für mich auch heute noch auf dem Stand einer Hypothese.

Historische Wissenschaften - zu denen gehört auch die ET, haben ein gewisses Problem mit der experimentellen Verifikation - darauf bin ich oben schon mal eingegangen. Die ET besonders, weil sie Zeiträume beschreibt, gegen die die Zeiträume der menschlichen Geschichte Blitzaufnahmen sind.

Streng genommen nimmst du alles heraus, was nicht den Kriterien der klassischen Physik oder Chemie entspricht.
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smallie
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Beiträge: 3613

Beitrag(#2134710) Verfasst am: 15.05.2018, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Die naturwissenschaftliche Theorie besteht ihren ersten tatsächlichen Test durch ihre richtigen Vorhersagen.

Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt?

Daß der Mensch vom Affen abstammt.

    „Licht wird auf den Ursprung der Menschheit und ihre Geschichte fallen.“
    (Light will be thrown on the origin of man and his history.)

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Marcellinus
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Beiträge: 7429

Beitrag(#2134713) Verfasst am: 15.05.2018, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Die naturwissenschaftliche Theorie besteht ihren ersten tatsächlichen Test durch ihre richtigen Vorhersagen.

Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt?

Daß der Mensch vom Affen abstammt.

    „Licht wird auf den Ursprung der Menschheit und ihre Geschichte fallen.“
    (Light will be thrown on the origin of man and his history.)


Ist das eine Vorhersage? Oder nicht eher ein (mittlerweile) nachprüfbares Modell eines Zusammenhangs?
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Skeptiker
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Beitrag(#2134714) Verfasst am: 15.05.2018, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Die naturwissenschaftliche Theorie besteht ihren ersten tatsächlichen Test durch ihre richtigen Vorhersagen.

Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt?

Daß der Mensch vom Affen abstammt.

    „Licht wird auf den Ursprung der Menschheit und ihre Geschichte fallen.“
    (Light will be thrown on the origin of man and his history.)


Ist das eine Vorhersage? Oder nicht eher ein (mittlerweile) nachprüfbares Modell eines Zusammenhangs?


Da wird die Erkenntnis eines in der Vergangenheit liegenden Ereignisses vorhergesagt. Das Ereignis selbst liegt in der Vergangenheit und kann deshalb wohl kaum vorher gesagt werden.

Die predictive power bezieht sich jedoch auf die Ereignisse selber, nicht auf die Voraussage einer Erkenntnis.

smallie meint, Darwin hätte 'predictive power', weil er Erkenntnisse vorher gesagt hätte.

Nun können sich Erkenntnisse aber sowohl auf vergangene, gegenwärtige oder zukünftige Ereignisse beziehen.

@smallie: Was bleibt noch von der 'predictive power', nachdem die Erleuchtung der Menschheit da ist? Soll man sie noch mal vorher sagen?
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smallie
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Beitrag(#2134722) Verfasst am: 15.05.2018, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ist das eine Vorhersage?

Errm. Was ist denn eine Vorhersage eigentlich?

Vorschlag: eine Vorhersage ist, wenn ich aus Bekanntem auf Unbekanntes schließe.


Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Oder nicht eher ein (mittlerweile) nachprüfbares Modell eines Zusammenhangs?

Wenn die allgemeine Relativität vorhersagt, Lichtstrahlen werden abgelenkt, wenn sie nahe an der Sonne vorbeigehen, dann ist das auch, in deinen Worten, ein (mittlerweile) nachprüfbares Modell eines Zusammenhangs. Möchtest du diesen Fall aus der Liste der erfolgreichen Vorhersagen streichen?
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Skeptiker
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2134729) Verfasst am: 15.05.2018, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ist das eine Vorhersage?

Errm. Was ist denn eine Vorhersage eigentlich?

Vorschlag: eine Vorhersage ist, wenn ich aus Bekanntem auf Unbekanntes schließe.


Eine Voraussage über Gegenstand A ist die Aussage, dass er in einen Gegenstand A+ übergeht.

D.h. in der Zukunft.

Was die Wissenschaft nun bezüglich zukünftiger Zustandsänderungen bzw. zukünftiger Entwicklungen tun kann, ist den Gegenstand A' möglichst präzise zu benennen und einzugrenzen.

Der gegenwärtige Zustand A ist ja bekannt.

Er hat allerdings kausal mit ihm in Zusammenhang stehende Vorgänger, nennen wir sie A-. Auch hier ist Wissenschaft erfolgreich, wenn sie es schafft, den Zustand A- möglichst genau zu treffen.

Sowohl die Vorhersage als auch die Aussage über frühere Gegenstände haben es mit einer Streuung zu tun. Die Prediktion in Richtung Zukunft, die Retrospektion in Richtung Vergangenheit.
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smallie
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Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3613

Beitrag(#2134733) Verfasst am: 15.05.2018, 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Da wird die Erkenntnis eines in der Vergangenheit liegenden Ereignisses vorhergesagt. Das Ereignis selbst liegt in der Vergangenheit und kann deshalb wohl kaum vorher gesagt werden.

Die Vorhersage des Urknalls war also gar keine Vorhersage, sondern nur eine Erkenntnis?


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
smallie meint, Darwin hätte 'predictive power', weil er Erkenntnisse vorher gesagt hätte.

Nun können sich Erkenntnisse aber sowohl auf vergangene, gegenwärtige oder zukünftige Ereignisse beziehen.

@smallie: Was bleibt noch von der 'predictive power', nachdem die Erleuchtung der Menschheit da ist? Soll man sie noch mal vorher sagen?

Zwei Beispiele für Vorhersagen, die die Zukunft betreffen:

- Motten und Nachtfalter werden sich an die Verhältnisse in Städten anpassen und nicht mehr schnurstracks ins Licht fliegen und dann an Straßenlampen zugrunde gehen.
- Vögel werden lernen, schnellfahrende Autos als gefährlich einzuschätzen.


(Die erste Vorhersage ist natürlich Makulatur, wenn man kalte LED-Lampen in den Städten aufstellt.)
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2134746) Verfasst am: 15.05.2018, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ist das eine Vorhersage?

Errm. Was ist denn eine Vorhersage eigentlich?

Vorschlag: eine Vorhersage ist, wenn ich aus Bekanntem auf Unbekanntes schließe.


Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Oder nicht eher ein (mittlerweile) nachprüfbares Modell eines Zusammenhangs?

Wenn die allgemeine Relativität vorhersagt, Lichtstrahlen werden abgelenkt, wenn sie nahe an der Sonne vorbeigehen, dann ist das auch, in deinen Worten, ein (mittlerweile) nachprüfbares Modell eines Zusammenhangs. Möchtest du diesen Fall aus der Liste der erfolgreichen Vorhersagen streichen?


Wollen wir uns um Worte streiten? Wir machen Beobachtungen, einzelne Tatsachen, die wir sehen können (sehen gern auch im übertragenen Sinn). Was wir in der Regel nicht sehen, ist, wie diese einzelnen Tatsachen zusammenhängen. So bilden wir Modelle, aufgrund von Vorwissen, Erfahrungen oder, wenn das nicht hilft, mithilfe der Fantasie. Und unsere Fantasie ist ziemlich gut, Zusammenhänge zwischen allem und jedem zu sehen, nur um keinen realen Zusammenhang zu übersehen.

Als Menschen solche Zusammenhänge nicht mehr in übernatürlichen Verursachern zu suchten, oder in personifizierten Abstraktionen wie „Natur“ oder „Vernunft“, sondern in organisierter Form versuchten herauszufinden, wie beobachtbare Ereignisse miteinander in Zusammenhang stehen, begann das, was wir Wissenschaften nennen.

Wissenschaften sind eine soziale Veranstaltung, und sie sind selbst etwas, was man beobachten kann, und auf die Beobachtung dieses sozialen Prozesses sollten sich unsere Begriffe von dem beziehen, was wir unter Wissenschaften verstehen.
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Zuletzt bearbeitet von Marcellinus am 16.05.2018, 08:08, insgesamt einmal bearbeitet
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kereng
Privateer



Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3016
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2134758) Verfasst am: 16.05.2018, 07:02    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Die naturwissenschaftliche Theorie besteht ihren ersten tatsächlichen Test durch ihre richtigen Vorhersagen.

Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt?

Kommt darauf an, was man mit "Darwins Theorie" meint. Die gemeinsame Abstammung enthält die Vorhersage, dass es fossile Zwischenformen gibt. Für die Selektion hat smallie das Beispiel mit den Motten gebracht.

Macht auch die Theorie, dass Mutationen zufällig erfolgen (und nicht von Gott geplant), irgendwelche Vorhersagen?
Vielleicht: "Dieser Krankheitserreger wird auch gegen dieses Antibiotikum resistent werden"?
Aber die entsprechende Mutation kann ja immer noch von Gott (oder dem Teufel) kommen.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2134759) Verfasst am: 16.05.2018, 07:45    Titel: Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Die naturwissenschaftliche Theorie besteht ihren ersten tatsächlichen Test durch ihre richtigen Vorhersagen.

Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt?


Kommt darauf an, was man mit "Darwins Theorie" meint. Die gemeinsame Abstammung enthält die Vorhersage, dass es fossile Zwischenformen gibt.


Der Fund fossiler Zwischenformen bedeutet eine Validierung der Evolutionstheorie.

Nachdem die Evolutionstheorie validiert wurde, braucht man entsprechend der Validierung keine Voraussage mehr zu treffen, weil sie bereits erfolgt ist.

Schreibt man einer wissenschaftlichen Theorie 'predictive power' zu in bezug auf irgend ein System, so bezieht sich das auf Voraussagen noch nicht eingetretener Sachverhalte.

Die Vermischung einer wissenschaftlichen Theorie mit der - eventuellen - Validierung dieser Theorie führt hier bei einigen zu auch sprachlich konfusen Verrenkungen.

kereng hat folgendes geschrieben:
Macht auch die Theorie, dass Mutationen zufällig erfolgen (und nicht von Gott geplant), irgendwelche Vorhersagen?
Vielleicht: "Dieser Krankheitserreger wird auch gegen dieses Antibiotikum resistent werden"?
Aber die entsprechende Mutation kann ja immer noch von Gott (oder dem Teufel) kommen.


Man kann mit der bestätigten Theorie von Mutation & Selektion und weiteren speziellen Erkenntnissen über die Physiologie und rasante Mutationsrate der Bakterien Voraussagen über das Fortschreiten von Resistenzen machen, im Zusammenhang der empirischen Erkenntnisse über bereits zahlreich entstandene Resistenzen.

Ansonsten lassen sich mit der Evolutionstheorie in Verbindung mit fossilen Funden und weiteren empirischen Erkenntnissen Abstammungslehren ex post rekonstruieren.

Es ist ein Unterschied festzustellen, dass der Vorfahre des Menschen ein kleines mausähnliches Säugetier war, mit den und den Eigenschaften sowie den Versuchen, sich ein Bild der biologischen Nachfahren des Menschen zu zeichnen.

Ersteres ist relativ exakt, zweiteres ist - mangels 'predictive power' der wissenschaftlichen Evolutionstheorie - nicht wirklich möglich.

Aber wie gesagt, die Evolutionstheorie hat eine exzellente 'retrospective power' und erfüllt somit auch in diesem Punkt höchste wissenschaftliche Maßstäbe.
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fwo
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Beitrag(#2134760) Verfasst am: 16.05.2018, 08:10    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Könnte es sein, daß dann „Vorhersage“ einfach der falsche Begriff ist?

Sehe ich nicht so: Deshalb habe ich ja die klassische Evolutionstheorie herausgenommen - die allein wäre für mich auch heute noch auf dem Stand einer Hypothese.

Historische Wissenschaften - zu denen gehört auch die ET, haben ein gewisses Problem mit der experimentellen Verifikation - darauf bin ich oben schon mal eingegangen. Die ET besonders, weil sie Zeiträume beschreibt, gegen die die Zeiträume der menschlichen Geschichte Blitzaufnahmen sind.

Streng genommen nimmst du alles heraus, was nicht den Kriterien der klassischen Physik oder Chemie entspricht.

Es geht nicht um Kriterien der klassischen Physik oder Chemie. Um das Problem an der Annäherung einer Funktion zu zeigen: Wenn Du 5 Stützstellen hast, um eine Funktion zu anzunähern, dann kannst Du die Qualität Deiner Näherung anschließend nicht an den Stützstellen überprüfen, weil das die Werte sind, auf denen Deine Rechnung beruht - wenn die schon nicht stimmen, war Deine Rechnung falsch.
Allgemein aber schon auch mit den Geschichtswissenschaften im Auge hatte ich das so ausgedrückt:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Jedes vernünftige theoretische Gebäude kann auf nichts anderem basieren als auf den Fakten, die bekannt sind. Wenn Theorien einigermaßen sinnvoll entstanden sind, basieren sie also darauf, die Vergangenheit erklären zu können. Ihre Anwendung für die Entscheidung der Gegenwart basiert immer auf der nur selten theoretisch zu beweisenden Annahme, dass sie auch für die Zukunft gilt: Meine heutige Entscheidung muss sich ja in der Zukunft bewähren, eine Theorie, die keine Extrapolation in die Zukunft erlaubt, ist für die Gengenwart nutzlos.

Deine 'retrospective power' ist also ein Selbstgänger. Was die nicht hat, verdient gar nicht erst, überhaupt eine Theorie genannt zu werden. Darüber brauchen wir uns auf der theoretischen Ebene also gar nicht erst zu unterhalten....

Das war jetzt frei formuliert, fand aber auch die Zustimmung des Philosophen:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
....
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich habe weiter oben etwas von der 'retrospective power' geschrieben, als kongeniale Ergänzung zur 'predictive power'.

Das ist keine Ergänzung, sondern trivialerweise schon darin mit impliziert, dass es sich überhaupt um eine Theorie handelt. fwo hat im Grunde schon alles dazu gesagt. ...

Es gibt natürlich praktische Wege, die experimentellen Schwierigkeiten zu umgehen:
Nehmen wir wieder mein Bild von der mathematischen Annäherung:
Wenn ich nur zwei Stützstellen habe, kann ich nur eine Gerade bestimmen - diese Gerade ist jetzt meine Theorie. Die könnte ich jetzt durch ein neues Experiment, das eine neue Stützstelle liefert überprüfen - wenn ich nicht experimentieren kann, kann ich natürlich nachsehen, ob die Natur / Geschichte mir an einer anderen Stelle weitere Stützstellen liefert, und kann dann sehen, ob meine Geradentheorie stimmt. Die "predictive power" bezieht sich also nicht unbedingt immer nur auf die reale zukunft, sondern Deine Vorhersage kann sich auch auf ein Ergebnis beziehen, dass zwar schon lange existiert, das Du aber zum Zeitpunkt Deiner Vorhersage noch nicht kennst. Insofern ist auch hier der Ausdruck Vorhersage angebracht.

Eine von der ET abgeleitete Theorie ist die Theorie des tatsächlichen Stammbaumes. In der wird sowohl eine zeitliche wie auch eine anatomische Abfolge postuliert. Indem ich das tue, gehe ich von x Zwischenformen aus, die ich noch nicht kenne, und die sowohl zeitlich wie anatomisch (physiologisch, genetisch) in den von mir aufgestellten Stammbaum passen müssen. Diese Theorie enthält also Vorhersagen von "Stützstellen" und das Auffinden dieser postulierten Zwischenformen ist damit auch soetwas wie ein geglücktes Experiment in der klassischen Physik, die übrigens in der Astronomie genauso arbeitet.
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Bis dahin ein kleines Zitat: [...]

Skeptiker, niemand bestreitet das.

Du bist derjenige, der sich hier auf predictive power einschießt, so als wäre es irgendwie ganz und gar verfehlt, wissenschaftliche Theorien überhaupt nach diesem Kriterium zu beurteilen.

Das hier hast du bisher alles geschrieben:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, die Bedingung einer 'predivictive power' ist ein rein technisches Verständnis von Wissenschaft.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Begriff 'predictive power' nicht gebracht, sondern ihn nur als das bezeichnet, was er ist, nämlich ein verkürztes, auf Technik reduziertes und somit falsches Wissenschaftsverständnis.


Jetzt schreibst du sowas hier:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Retro- und die Prospektive sind beide wichtig.


Was denn nun? Taugt predictive power als Kriterium für Wissenschaft buchstäblich überhaupt nicht? Oder muss sie lediglich durch andere Kriterien ergänzt werden?

Sagt dir der englische Ausdruck "moving the goal posts" zufällig was?


Also: Nicht ich, sondern Van Hanegem hat die 'predictive power' als notwendiges Kriterium der Wissenschaftlichkeit angegeben. Daraufhin sagte ich, dies ist falsch.

Zum einen ist die Frage, wie Van Hanegem überhaupt auf diesen Bolzen kommt. Und vor allem ist die Frage, was das überhaupt für ein Bolzen ist.

Und da kam mein Hinweis: Ganz klar, dass ist ein technisches Verständnis von Wissenschaft, die Verwechslung von Wissenschaft und Technik.

Und das hat historische Wurzeln, die mit der technischen Revolution entstanden sind. Also, wenn ich einen bestimmten Knopf A drücke, dann geschieht Vorgang B. Und nicht nur dass: Ich weiß schon vor dem Drücken des Knopfes A, dass daraufhin Vorgang B startet. Das ist meine 'predictive power' und darauf ist jeder Miniatureisenbahnfan stolz.

Aber Wissenschaft ist schon noch ein bisschen mehr und geht auch über die 'retrospective power' hinaus. Es betrifft z.B. die Frage der angemessenen Methode(n) zur Untersuchung von Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten.

Je nach Untersuchungsgegenstand sind die angemessenen Methoden jeweils eigene und andere. Und was die Aussagen über die Zukunft und/oder Vergangenheit eines Objekts betrifft, so hängt die Möglichkeit, solche Aussagen überhaupt zu treffen, schlicht vom Objekt selbst ab und nicht in erster Linie von den Methoden seiner Untersuchung.
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Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Also: Nicht ich, sondern Van Hanegem hat die 'predictive power' als notwendiges Kriterium der Wissenschaftlichkeit angegeben. Daraufhin sagte ich, dies ist falsch.

Zum einen ist die Frage, wie Van Hanegem überhaupt auf diesen Bolzen kommt. Und vor allem ist die Frage, was das überhaupt für ein Bolzen ist.

Und da kam mein Hinweis: Ganz klar, dass ist ein technisches Verständnis von Wissenschaft, die Verwechslung von Wissenschaft und Technik....

Dann handelt es sich hier wohl diese besondere Technik, die sich um die Erstellung und Bewertung von Theorien bemüht. Die nennt man normalerweise aber nicht Technik, sondern wie?
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sehr gut
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Beitrag(#2134780) Verfasst am: 16.05.2018, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Macht auch die Theorie, dass Mutationen zufällig erfolgen (und nicht von Gott geplant), irgendwelche Vorhersagen?

Wie könnte es denn für einen "Gott" sowas wie Zufall geben?
Auch das was Menschen Zufall nennen müsste für einen Gott (ein)geplant werden können.
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Tarvoc
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Beitrag(#2134783) Verfasst am: 16.05.2018, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Also: Nicht ich, sondern Van Hanegem hat die 'predictive power' als notwendiges Kriterium der Wissenschaftlichkeit angegeben. Daraufhin sagte ich, dies ist falsch.

Ich weiss, wer das hier aufgebracht hat. Du bist derjenige, der sich sinnloserweise darauf einschießt.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Und da kam mein Hinweis: Ganz klar, dass ist ein technisches Verständnis von Wissenschaft, die Verwechslung von Wissenschaft und Technik.

Und meine Antwort darauf ist: Nein, ist es nicht. "Ganz klar" ist das schon gleich gar nicht. Das ist natürlich eine gezielte Provokation, aber eine, die du geradezu heraufbeschwörst. Du kannst nicht einfach solche Klopper heraushauen, ohne auch nur die geringste Begründung oder Argumentation dafür anzuführen. Kleiner Tipp: Eine Reihe von ad hominems gegen jeden, der dich diesbezüglich herausfordert, ersetzt nicht das Argument. Mindestens wäre eine Erläuterung erforderlich, was du damit überhaupt meinst und wovon du das "technische Verständnis" abgrenzen willst.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Aber Wissenschaft ist schon noch ein bisschen mehr und geht auch über die 'retrospective power' hinaus. Es betrifft z.B. die Frage der angemessenen Methode(n) zur Untersuchung von Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten.

Je nach Untersuchungsgegenstand sind die angemessenen Methoden jeweils eigene und andere. Und was die Aussagen über die Zukunft und/oder Vergangenheit eines Objekts betrifft, so hängt die Möglichkeit, solche Aussagen überhaupt zu treffen, schlicht vom Objekt selbst ab und nicht in erster Linie von den Methoden seiner Untersuchung.

Das ist ja alles gut und schön. Aber kleine Zwischenfrage dazu: Der Unterschied zwischen notwendigen Bedingungen und hinreichenden Bedingungen ist dir klar?
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 16.05.2018, 11:27, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Ahriman
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Beitrag(#2134784) Verfasst am: 16.05.2018, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
Macht auch die Theorie, dass Mutationen zufällig erfolgen (und nicht von Gott geplant), irgendwelche Vorhersagen?

Wie könnte es denn für einen "Gott" sowas wie Zufall geben?
Auch das was Menschen Zufall nennen müsste für einen Gott (ein)geplant werden können.

Keinesfalls. Auch Gott weiß die Zukunft nicht, sie ist offen, er kann sie nur anhand seines Wissens vorausvermuten wie ein Meteorologe das Wetter. Wäre dem nicht so, würde er sie vorausbestimmen, hätten nicht nur wir keinen freien Willen, er nämlich auch nicht.
Der Zufall bewahrt Gott vor Langeweile.
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Skeptiker
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Beitrag(#2134788) Verfasst am: 16.05.2018, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Also: Nicht ich, sondern Van Hanegem hat die 'predictive power' als notwendiges Kriterium der Wissenschaftlichkeit angegeben. Daraufhin sagte ich, dies ist falsch.

Ich weiss, wer das hier aufgebracht hat. Du bist derjenige, der sich sinnloserweise darauf einschießt.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Und da kam mein Hinweis: Ganz klar, dass ist ein technisches Verständnis von Wissenschaft, die Verwechslung von Wissenschaft und Technik.

Und meine Antwort darauf ist: Nein, ist es nicht. "Ganz klar" ist das schon gleich gar nicht. Das ist natürlich eine gezielte Provokation, aber eine, die du geradezu heraufbeschwörst. Du kannst nicht einfach solche Klopper heraushauen, ohne auch nur die geringste Begründung oder Argumentation dafür anzuführen. Kleiner Tipp: Eine Reihe von ad hominems gegen jeden, der dich diesbezüglich herausfordert, ersetzt nicht das Argument. Mindestens wäre eine Erläuterung erforderlich, was du damit überhaupt meinst und wovon du das "technische Verständnis" abgrenzen willst.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Aber Wissenschaft ist schon noch ein bisschen mehr und geht auch über die 'retrospective power' hinaus. Es betrifft z.B. die Frage der angemessenen Methode(n) zur Untersuchung von Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten.

Je nach Untersuchungsgegenstand sind die angemessenen Methoden jeweils eigene und andere. Und was die Aussagen über die Zukunft und/oder Vergangenheit eines Objekts betrifft, so hängt die Möglichkeit, solche Aussagen überhaupt zu treffen, schlicht vom Objekt selbst ab und nicht in erster Linie von den Methoden seiner Untersuchung.

Das ist ja alles gut und schön. Aber kleine Zwischenfrage dazu: Der Unterschied zwischen notwendigen Bedingungen und hinreichenden Bedingungen ist dir klar?


Lass uns mal in der Diskussion fortschreiten, anstatt Korinthenkackerei zu betreiben.

Als nächstes gehe ich direkt auf Van Hanegem ein.
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Beitrag(#2134790) Verfasst am: 16.05.2018, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Also: Nicht ich, sondern Van Hanegem hat die 'predictive power' als notwendiges Kriterium der Wissenschaftlichkeit angegeben. Daraufhin sagte ich, dies ist falsch.

Ich weiss, wer das hier aufgebracht hat. Du bist derjenige, der sich sinnloserweise darauf einschießt.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Und da kam mein Hinweis: Ganz klar, dass ist ein technisches Verständnis von Wissenschaft, die Verwechslung von Wissenschaft und Technik.

Und meine Antwort darauf ist: Nein, ist es nicht. "Ganz klar" ist das schon gleich gar nicht. Das ist natürlich eine gezielte Provokation, aber eine, die du geradezu heraufbeschwörst. Du kannst nicht einfach solche Klopper heraushauen, ohne auch nur die geringste Begründung oder Argumentation dafür anzuführen. Kleiner Tipp: Eine Reihe von ad hominems gegen jeden, der dich diesbezüglich herausfordert, ersetzt nicht das Argument. Mindestens wäre eine Erläuterung erforderlich, was du damit überhaupt meinst und wovon du das "technische Verständnis" abgrenzen willst.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Aber Wissenschaft ist schon noch ein bisschen mehr und geht auch über die 'retrospective power' hinaus. Es betrifft z.B. die Frage der angemessenen Methode(n) zur Untersuchung von Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten.

Je nach Untersuchungsgegenstand sind die angemessenen Methoden jeweils eigene und andere. Und was die Aussagen über die Zukunft und/oder Vergangenheit eines Objekts betrifft, so hängt die Möglichkeit, solche Aussagen überhaupt zu treffen, schlicht vom Objekt selbst ab und nicht in erster Linie von den Methoden seiner Untersuchung.

Das ist ja alles gut und schön. Aber kleine Zwischenfrage dazu: Der Unterschied zwischen notwendigen Bedingungen und hinreichenden Bedingungen ist dir klar?


Lass uns mal in der Diskussion fortschreiten, anstatt Korinthenkackerei zu betreiben.

Als nächstes gehe ich direkt auf Van Hanegem ein.


Eine vernünftige Begründung oder Argumentation zu erwarten ist also Korinthenkackerei? Oookay...
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fwo
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Beitrag(#2134793) Verfasst am: 16.05.2018, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
Lass uns mal in der Diskussion fortschreiten, anstatt Korinthenkackerei zu betreiben.
....

Ich habe das schon mal festgestellt: Du scheinst ein etwas eigenartiges Diskussionsverständnis zu haben. Das hat auch nichts mit Korinthenkackerei zu tun, sondern mit einer gewissen Diskussionskultur.

Du kannst in der Diskussion gar nicht fortschreiten, weil von Dir bisher kein einziger diskussionswürdiger Beitrag kam. Von Dir kamen bisher nur nicht weiter begründete Bewertungen der anderen Diskussionsteilnehmer und ihrer Beiträge.

Falls Du das Gefühl hast, ex cathedra sprechen zu können, solltest Du Dich einmal langsam darauf einstellen, dass die Gemeinde des Gottes, für den Du hier sprichst, hier relativ klein ist.
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Tarvoc
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Beitrag(#2134794) Verfasst am: 16.05.2018, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Lass uns mal in der Diskussion fortschreiten

Das würde voraussetzen, dass du hier überhaupt eine Diskussion führst. Das sehe ich im Moment von dir nicht.
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Skeptiker
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Beitrag(#2134800) Verfasst am: 16.05.2018, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, die Bedingung einer 'predivictive power' ist ein rein technisches Verständnis von Wissenschaft. Die Wissenschaft ist aber nicht die Technik.


Nein. Auch und gerade Wissenschaft muss ihre Theorien überprüfen.
Nur anhand ihrer predictive Power kann eine Theorie tatsächlich überprüft werden.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Voraussage, dass ein System A unter gesetzten Bedingungen {a, b, ..., n} in ein System A+ übergeht, ist eine Sache.
Die Herleitung eines Systems B unter erforschten Bedingungen {a, b, ..., n} aus einem System B- ist nicht nur Sache der Kriminologen, sondern auch der Evolutionstheoretiker und Astronomen.


Dem Kriminologen wird die Beweisführung auch nur abgekauft, wenn er vorhersagen kann, dass das System B auch unter Laborbedingungen in B+ übergeht. Er kann den Schusswinkel anhand der Blutspritzer rekonstruieren, er kann aber auch anhand des Schusswinkels das Spritzmuster vorhersagen.


Mir ist schon klar, was du meinst.

Wenn man 3 Zeitpunkte hat: t0, t1 und t2 - mit t(1) als aktuellem Zeitpunkt, dann prüfst du die Theorie mit dem aktuellen Zustand A(t1) als Ausgangszustand mit dem vorausberechneten Zustand A(t2) als Endzustand.

Als Kommissar gehst du genau so vor: Hier prüfst du einfach den im Labor rekonstruierten Zustand A(t0) als neuen Anfangszustand mit dem aktuellen Zustand A(t1) als neuem Endzustand.

Deshalb existiert für dich auch kein Unterschied zwischen einer historischen und Entwicklungsanalyse und der Berechnung der Umlaufbahn eines Satelliten. Denn beim Satelliten sind die Zeitpunkte gemäß einer passenden Formel sowohl vor- als auch zurückrechenbar.

In der Tat ist dies bei derart deterministischen oder auch technischen Systemen möglich. Bei anderen, komplexeren, wechselwirkenden oder zufallsbehafteten Systemen oder Objekten könnte ein Reset auf den früheren Zustand A(t0) plus Neustart bis zum aktuellen Zustand A(t1) zu jeweils verschiedenen Ergebnissen führen, ohne dass hier wissenschaftlich validierte Gesetzmäßigkeiten verletzt wären. Die Wiederholung einer retrospektiven Prüfung nach deiner Methode würde also nicht-reliable Ergebnisse liefern.

Wäre der Kommissar deshalb blamiert? Nein, wir sollten nachsichtig mit ihm sein. Es gibt Prozesse auf dieser Welt, die sich – wenn man sie neu starten würde – anders entwickeln würden als sie sich entwickelt haben. Dafür kann der beste Kommissar nichts.

Aber der Kommissar könnte versuchen, gezielt nach weiteren Informationen zu suchen, um die spezielle Geschichte eines Kriminalfalls trotzdem aufzuklären. Dies ginge dann aber nicht mehr allein mit quantitativen Methoden.

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Bleiben noch die Astronomen, die verfügen über klare predictive power, z.B. bei Bahnvorhersagen.


Cool

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Eine Vorhersage über einen möglichen Kollaps eines Sternes klappt genau deshalb nicht, da das System B durch die bisher erforschten Bedingungen nicht mal annähernd beschrieben wird. In einen fixstern kann mal halt mal schlecht reinschauen.


Also ist bestenfalls eine Prognose mit großer Streuung möglich, weil Informationen fehlen, um eine komplette Vorwärts- und Rückwärtsrechnung durchzuführen.

Unabhängig vom Informationsmangel wäre es unmöglich, den Kollaps eines Sterns vorher zu sagen, wenn dieser emergente Prozesse und Eigenschaften entwickeln würde, die sich nicht aus seinen Bestandteilen erklären ließen.

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Und die Theorien von Werner Heisenberg haben auch keine 'predictive power':
Unschärferelation
Dann ist Heisenberg wohl auch kein Wissenschaftler gewesen. Smilie


Aber natürlich! Ein Beispiel von vielen: Tunneling beruht auf der Quantenunschärfe, jedoch kann die Kennlinie einer Tunneldiode gut vorhergesagt werden.


Deshalb ist sie technisch ja auch nutzbar. Nur ist eben nicht vorhersagebar, welches Teilchen gerade tunnelt. Die Kennlinie ist eine statistische Kurve.

Ähnlich ist es bei der genetischen Mutation, nur dass dort Zufallsprozesse sozusagen 'fixiert' werden können und u.U. zu nicht voraussehbaren Änderungen im Makrobereich führen.

Dein Beispiel mit der Tunneldiode bezieht sich wiederum auf ein technisches System, während aber z.B. die Evolution anders funktioniert …-
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2134802) Verfasst am: 16.05.2018, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Könnte es sein, daß dann „Vorhersage“ einfach der falsche Begriff ist?

Sehe ich nicht so: Deshalb habe ich ja die klassische Evolutionstheorie herausgenommen - die allein wäre für mich auch heute noch auf dem Stand einer Hypothese.

Historische Wissenschaften - zu denen gehört auch die ET, haben ein gewisses Problem mit der experimentellen Verifikation - darauf bin ich oben schon mal eingegangen. Die ET besonders, weil sie Zeiträume beschreibt, gegen die die Zeiträume der menschlichen Geschichte Blitzaufnahmen sind.

Streng genommen nimmst du alles heraus, was nicht den Kriterien der klassischen Physik oder Chemie entspricht.

Es geht nicht um Kriterien der klassischen Physik oder Chemie. Um das Problem an der Annäherung einer Funktion zu zeigen: Wenn Du 5 Stützstellen hast, um eine Funktion zu anzunähern, dann kannst Du die Qualität Deiner Näherung anschließend nicht an den Stützstellen überprüfen, weil das die Werte sind, auf denen Deine Rechnung beruht - wenn die schon nicht stimmen, war Deine Rechnung falsch.

Vielleicht habe ich mich nur am Begriff "Vorhersage" gestört und dich nicht richtig verstanden. Insofern hast du sicherlich Recht, auch wenn die Geschichtswissenschaft nach diesem Verständnis keine (Natur-)Wissenschaft ist, aber das stand ja eigentlich auch vorher schon nicht in Frage.
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VanHanegem
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Anmeldungsdatum: 24.04.2006
Beiträge: 2951

Beitrag(#2134825) Verfasst am: 16.05.2018, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Die naturwissenschaftliche Theorie besteht ihren ersten tatsächlichen Test durch ihre richtigen Vorhersagen.

Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt?

Nichts
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VanHanegem
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Anmeldungsdatum: 24.04.2006
Beiträge: 2951

Beitrag(#2134827) Verfasst am: 16.05.2018, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Deshalb ist sie technisch ja auch nutzbar. Nur ist eben nicht vorhersagebar, welches Teilchen gerade tunnelt. Die Kennlinie ist eine statistische Kurve.

Ist ja auch irrelevant, denn das wäre durch Messung auch nicht prüfbar. Die Kennlinie ist jedoch messbar und dient als Bestätigung der Theorie. Eine experimentelle Bestätigung (nur NUR die) macht aus einer spekulativ-naturphilosophischen Theorie eine naturwissenschaftliche.


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ähnlich ist es bei der genetischen Mutation, nur dass dort Zufallsprozesse sozusagen 'fixiert' werden können und u.U. zu nicht voraussehbaren Änderungen im Makrobereich führen.

Die fehlende Vorhersagemöglichkeit im einzelfall gilt so auch innerhalb jeder medizinischen Studie. Gleichwohl werden auch aus molekularbiologischen Betrachtungen Vorhersagen abgeleitet. die werden dann durchStudien mit einigen tausend Teilnehmern bestätigt nach Markteinführung des getesteten Medikamentes gelegentlich erneut bestätigt. Noch viel mehr sollten bei Milliarden von Individuen prinzipiell Vorhersagen innerhalb statistischer Fehlerbalken möglich sein. Wenn das nicht gelingt haben wir eine unbestätigte Theorie. Die ordne ich nicht der Naturwissenschaft, sondern der spekulativen Naturphilosophie zu.
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