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Jahre später ...

 
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Malcolm
Ekelpaket



Anmeldungsdatum: 25.07.2007
Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2148307) Verfasst am: 26.08.2018, 01:39    Titel: Jahre später ... Antworten mit Zitat

Es geht um eine Sache, die ich noch mal klar stellen wollte. Vor einigen Jahren schrieb ich von einer Stelle in der Bibel, wo Jesus sagt "Ihr könnt auch gehen, wenn ihr wollt", worauf Petrus sagt "Oh Herr, wo sollen wir denn hin gehen." Diese Stelle ist hier im Forum angezweifelt worden. Ich habe dann über gewisse Onlinebibeln versucht, diese Stelle zu finden, und es ist mir nicht gelungen. Diese Stelle war für mich auch wichtig, um die Toleranz des Christentums aufzuzeigen. Aber ich habe diese Stelle nicht gefunden, und mußte dem Forum damals gewissermaßen Abbitte tun, mit falschen Bibelzitaten zu arbeiten, wobei mir allerdings nicht unterstellt wurde, daß ich gelogen habe.

So, und jetzt ist es Jahre später, und ich habe die Stelle nun doch gefunden, nur ist sie ein bißchen anders, als ich sie dargestellt habe. Ich habe sie gefunden, als ich das Johannesevangelium in der Schachterübersetzung gelesen habe, sie befindet sich im 6. Kapitel.

Der Hintergrund der Bibelstelle ist, daß einige Leute die christliche Gemeinschaft verlassen, nach bestimmten Aussagen von Jesus, und dann geht es so weiter, Jesus sagt: "Wollt ihr nicht auch weg gehen?" und Petrus antwortet "Herr, zum wem sollen wir gehen." So steht es in der Schachterübersetzung.

So, das wollte ich nur noch mal zu meiner Ehrenrettung sagen, genau diese Stellle meinte ich.
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Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.

"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15976
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2148310) Verfasst am: 26.08.2018, 02:10    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal hallo zurück.

Das Kapitel steht ja im Zeichen einer Rede, die Jesus hält, um aufzuzeigen, daß wer ihm folgt, "das ewige Leben hat", und wer eben nicht glaubt, nicht erlöst werden wird, und Petrus äußert am Ende dasselbe, nämlich daß es aus seiner Sicht keine Alternative gäbe: (6, 68f.): "Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens. Und wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes bist!"

Man könnte aus 6,65 ("Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben!") auch sogar eine Prädestinationslehre begründen, daß also gewisse Menschen schon von vornherein dazu bestimmt seien, nicht erlöst zu werden. Das stellt in dem Kontext natürlich stark auf Judas ab, andererseits aber auch auf die Menge, die sich angesichts der Predigt entzweite. Und gerade diejenigen, die dachten, daß ein anderes der "Angebote" das allein Seligmachende sei - oder man gar "nach seiner Facon selig werden" könne, lehnten die von Jesus dargestellte Auffassung ja wohl eher ab.

Man kann natürlich die Menschen nicht zwingen, bestimmte Gedanken zu haben, das kann man selbst nicht sicherstellen, wenn man die Menschen bei schweren Strafen dazu zwingt, jeden Sonntag eine Messe zu besuchen. Den einen oder anderen kriegt man aber doch, wenn man ihn immer wieder bearbeitet, daß er dann tatsächlich Gewissensnot empfindet, wenn er nicht daran glaubt oder nicht richtig glaubt, oder man ihm ständig erzählt, daß diejenigen, die nicht glauben, von Gott dazu ausersehen seien, verdammt zu werden, daß da vielleicht doch etwas dransein könnte.

Natürlich gibt es - darüber haben wir damals im Religionsunterricht gelacht, weil das gar so putzig formuliert war - man denke z.B. an Matthäus 10: Da heißt es (10,14): "Und wenn euch jemand nicht aufnehmen, noch eure Rede hören wird, so gehet fort aus diesem Haus oder dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen!" Also zwar mit einer Verfluchung und nach dem Motto "Die werden schon sehen, was sie davon haben", aber "einstweilen sollen sie doch glauben, was sie wollen."

Ich erinnere mich aber auch an ein Gleichnis, mit dem später die Zwangsbekehrung von Andersgläubigen gerechtfertigt wurde: Im Gleichnis vom Gastmahl (Lukas 14, 15-24) heißt es: "Geh hinaus an die Landstraßen und Zäune und nötige sie hereinzukommen, damit mein Haus voll werde!"

(Wie gesagt, die Bibel ist eben auch ein Steinbruch an Betrachtungen: Man kann wohl für so ziemlich jede Haltung, die man in der Religion vertreten will, dort Argumente finden.) Am Kopf kratzen
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Lebensnebel
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Anmeldungsdatum: 06.02.2016
Beiträge: 2845

Beitrag(#2148492) Verfasst am: 27.08.2018, 17:55    Titel: Re: Jahre später ... Antworten mit Zitat

Malcolm hat folgendes geschrieben:

So, und jetzt ist es Jahre später, und ich habe die Stelle nun doch gefunden, nur ist sie ein bißchen anders, als ich sie dargestellt habe. Ich habe sie gefunden, als ich das Johannesevangelium in der Schachterübersetzung gelesen habe, sie befindet sich im 6. Kapitel.

Der Hintergrund der Bibelstelle ist, daß einige Leute die christliche Gemeinschaft verlassen, nach bestimmten Aussagen von Jesus, und dann geht es so weiter, Jesus sagt: "Wollt ihr nicht auch weg gehen?" und Petrus antwortet "Herr, zum wem sollen wir gehen." So steht es in der Schachterübersetzung.



Und das hat Jahre gedauert? Diese Stelle findet sich doch in jeder Bibelübersetzung.
https://www.bibleserver.com/text/ELB/Johannes6%2C60
Zitat:
Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr etwa auch weggehen?


Das ist wohl mehr eine rhetorische Frage, da Jesus von Beginn an wußte, wer an ihn glaubte und wer nicht.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25869
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2148499) Verfasst am: 27.08.2018, 18:50    Titel: Re: Jahre später ... Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Malcolm hat folgendes geschrieben:

So, und jetzt ist es Jahre später, und ich habe die Stelle nun doch gefunden, nur ist sie ein bißchen anders, als ich sie dargestellt habe. Ich habe sie gefunden, als ich das Johannesevangelium in der Schachterübersetzung gelesen habe, sie befindet sich im 6. Kapitel.

Der Hintergrund der Bibelstelle ist, daß einige Leute die christliche Gemeinschaft verlassen, nach bestimmten Aussagen von Jesus, und dann geht es so weiter, Jesus sagt: "Wollt ihr nicht auch weg gehen?" und Petrus antwortet "Herr, zum wem sollen wir gehen." So steht es in der Schachterübersetzung.



Und das hat Jahre gedauert? Diese Stelle findet sich doch in jeder Bibelübersetzung.
....

Das kann passieren, wenn man etwas sehr gut im Gedächtnis hat und dann wörtlich sucht .....
Dann passt nur die eine Übersetzung.

Etwas anderes finde ich viel lustiger:
Malcolm hat folgendes geschrieben:
Es geht um eine Sache, die ich noch mal klar stellen wollte. Vor einigen Jahren schrieb ich von einer Stelle in der Bibel, wo Jesus sagt "Ihr könnt auch gehen, wenn ihr wollt", worauf Petrus sagt "Oh Herr, wo sollen wir denn hin gehen." Diese Stelle ist hier im Forum angezweifelt worden. Ich habe dann über gewisse Onlinebibeln versucht, diese Stelle zu finden, und es ist mir nicht gelungen. Diese Stelle war für mich auch wichtig, um die Toleranz des Christentums aufzuzeigen. .....

Wir sind uns hier eigentlich einig, dass man mit allen heiligen Büchern praktisch jede mögliche Haltung begründen kann, wenn man sich nur die richtigen Stellen dafür heraus sucht.

Das Christentum erlaubt da sogar noch größere Freiheit gegenüber der Schrift, indem die Bibel nicht das unverfälschte Wort Gottes ist, sondern Gott nur den Sprit gestiftet hat, unter dessen Einfluss sie geschrieben wurde.

Selbst wenn man die Bibel als den authentischen Bericht des Lebens und der Worte des Herrn Jesus ansähe, müsste man zugeben, dass Jesus genausowenig Christ war wir Marx Marxist, so dass man mit einem Wort dieses Herrn auch nicht zeigen kann, dass das Christentum diese oder jene Haltung hätte.

Welche Haltung eine Gruppe hat, kann ich ihren Handlungen entnehmen und nicht den Gruppenstatuten - es sei denn, die werden regelmäßig erneuert und beschreiben dann die Haltung zum Zeitpunkt der Erneuerung. Wenn ich mir die Geschichte ansehe, finde ich anhand der Handlungen der jeweiligen christlichen Führung kaum eine Haltung, die man nicht hatte, und man hatte sie immer mit der Bibel begründet. Ob das die Haltung zur Sklaverei, zu den Hexen, zu den Kindern oder zu den Frauen war oder ist - all ihre Verbrechen hat die Kirche immer mit der Bibel begründet, genauso wenn sie aus Versehen mal was Gutes gemacht hat.

D.h. egal mit welcher Textstelle, mit einer Stelle aus der Bibel kann ich nicht begründen, dass das Christentum allgemein eine bestimmte Haltung hätte.

Etwas anders wäre es, wenn das Christentum sich überwiegend fundamentalistisch verstehen würde.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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