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documenta 15
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#2284827) Verfasst am: 30.07.2022, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so ja, ich vergaß, dass alles, was Geschichte ist, auf Gegenwärtiges und insbesondere auf kulturelle Wahrnehmungen keine Auswirkungen mehr haben kann. Die Geschichte des Rassismus, von der ich sprach, hat dementsprechend auch gar nicht die Entwicklung der betreffenden Musikgenres und daher z. B. auch nicht deine und meine kulturelle Wahrnehmung des Rock 'n Roll und sämtlicher aus ihm hervorgegangener Musikgenres entscheidend geprägt. Sorry, mein Fehler. Dann braucht es natürlich auch die von mir geforderten Diskurse nicht.

Mit den Augen rollen
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44437

Beitrag(#2284828) Verfasst am: 30.07.2022, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Um es nochmal auf den Punkt zu bringen: Reaktionen dieser Art sind kein Zeichen von Kulturlosigkeit, sondern ein Zeichen der Geschichte unserer wirklichen Kultur. Und da keine Kultur unabhängig von ihrer Geschichte verstehbar ist, sind kulturlos eher diejenigen, die ihre Geschichte leugnen, beschönigen oder schlicht für abgeschlossen und damit irrelevant erklären. Wie immer stellt sich der ahistorische Idealismus, der der Kultur eine Funktion, ein Sollen vorschreibt, ohne sich über ihr Sein und dessen Geschichte zu verständigen, als das wahre Banausentum heraus. (Wie gesagt ist dem unbenommen, dass ich es auch für keine Lösung halte, deswegen einzelne Bands nicht mehr spielen zu lassen.)
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Bravopunk
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Anmeldungsdatum: 08.03.2008
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Beitrag(#2284829) Verfasst am: 30.07.2022, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ach so ja, ich vergaß, dass alles, was Geschichte ist, auf Gegenwärtiges und insbesondere auf kulturelle Wahrnehmungen keine Auswirkungen mehr haben kann. Die Geschichte des Rassismus, von der ich sprach, hat dementsprechend auch gar nicht die Entwicklung der betreffenden Musikgenres und daher z. B. auch nicht deine und meine kulturelle Wahrnehmung des Rock 'n Roll und sämtlicher aus ihm hervorgegangener Musikgenres entscheidend geprägt. Sorry, mein Fehler. Dann braucht es natürlich auch die von mir geforderten Diskurse nicht.

Mit den Augen rollen


Nein. Natürlich hat Geschichte eine Bedeutung für die Gegenwart. Aber das löst ja das Problem nicht, dass z. B. Musiker einen Auftritt abbrechen müssen, nur weil der Musikstil von Schwarzen erfunden wurde, die Band aber weiß ist. Das kann doch keine Methode sein mit rassistischer Geschichte umzugehen.
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"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

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Kanashikute Yarikirenai
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goedelchen
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Beitrag(#2284830) Verfasst am: 30.07.2022, 14:05    Titel: :-) Antworten mit Zitat

Aber hallo jetzt aber............ schnell....wir nehmen Lois Amstrong die Trompete weg und löschen die periode negre bei Picasso....

Und die Waldbrände löschen wir mit Gendersternchen....weitermachen !

Smilie
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Tarvoc
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Beiträge: 44437

Beitrag(#2284832) Verfasst am: 30.07.2022, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Aber das löst ja das Problem nicht, dass z. B. Musiker einen Auftritt abbrechen müssen, nur weil der Musikstil von Schwarzen erfunden wurde, die Band aber weiß ist. Das kann doch keine Methode sein mit rassistischer Geschichte umzugehen.

Wie gesagt: Über die Bewertung der praktischen Folgen, die hier aus dem Unbehagen gezogen werden, sind wir uns einig. Nur eben nicht über die Bewertung des Unbehagens selbst. Dieses ist Signifikant und Symptom wirklicher Kulturgeschichte, nicht schon als solches Zeichen von Kulturfeindlichkeit.
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Bravopunk
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Anmeldungsdatum: 08.03.2008
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Beitrag(#2284840) Verfasst am: 30.07.2022, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Aber das löst ja das Problem nicht, dass z. B. Musiker einen Auftritt abbrechen müssen, nur weil der Musikstil von Schwarzen erfunden wurde, die Band aber weiß ist. Das kann doch keine Methode sein mit rassistischer Geschichte umzugehen.

Wie gesagt: Über die Bewertung der praktischen Folgen, die hier aus dem Unbehagen gezogen werden, sind wir uns einig. Nur eben nicht über die Bewertung des Unbehagens selbst. Dieses ist Signifikant und Symptom wirklicher Kulturgeschichte, nicht schon als solches Zeichen von Kulturfeindlichkeit.


Okay, okay. Aber ich weiß wirklich nicht, warum du mein "unkultiviert" erst in ein "kulturlos" und jetzt auch noch in "kulturfeindlich" umdeutest. skeptisch Tut das Not?

Alles was ich damit sagen wollte, wie weiter oben schon erklärt, ist, dass diese Art, eben mit Ablehnung auf Kultur zu reagieren, die von Menschen gemacht wird, die sie nicht zuerst gemacht haben, ein Missverständnis von Kultur als ganzem darstellt. Weil eben alle Kultur, alles was Menschen je kulturell veranstaltet haben, immer ein Aufgreifen und Weiterverarbeiten, eben ein Adaptieren und Interpretieren von anderen Einflüssen, insbesondere solchen kultureller Natur, ist. Kultur ist eben nichts anderes. Und das abzulehnen und stattdessen zu glauben, nur diejenigen, die ein bestimmtes Kulturgut erfunden haben, dürfen es auch nutzen, nenne ich eben unkultiviert. Schulterzucken

edit: Hm. Irgendwie zu viele "eben"s drin in meiner Antwort. skeptisch Aber ich lass sie mal drin. Klingen halt nur doof.
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Zuletzt bearbeitet von Bravopunk am 30.07.2022, 21:13, insgesamt einmal bearbeitet
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



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Beiträge: 4011

Beitrag(#2284845) Verfasst am: 30.07.2022, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Aber das löst ja das Problem nicht, dass z. B. Musiker einen Auftritt abbrechen müssen, nur weil der Musikstil von Schwarzen erfunden wurde, die Band aber weiß ist. Das kann doch keine Methode sein mit rassistischer Geschichte umzugehen.

Wie gesagt: Über die Bewertung der praktischen Folgen, die hier aus dem Unbehagen gezogen werden, sind wir uns einig. Nur eben nicht über die Bewertung des Unbehagens selbst. Dieses ist Signifikant und Symptom wirklicher Kulturgeschichte, nicht schon als solches Zeichen von Kulturfeindlichkeit.

Ich denke das ist ein wichtiger Punkt.
Ich erinnere mich an die "parlamentarische" Rede von Walter Ulbricht: Zitat:
Zitat:
"Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nur kopieren müssen? Ich denke Genossen, mit der Monotonie des je je je und wie das alles heißt ja, sollte man doch Schluss machen."

Es ist ein Paradebeispiel für Kultur-Zensur in einer Diktatur aus politischen Gründen, die freilich gerade das Gegenteil von dem erreicht hat, was sie intendierte.
Die Jugend hatte mit der westlichen Musik eine Kultur, mit der sie Rebellion und Protest ausdrücken konnte, und die zudem vom Staat künstlich verknappt und verteuert wurde, so dass diese besonders wertvoll erschien.
Gleiches gilt für den staatlich verordneten Tanzstil "Lipsi", der nie akzeptiert wurde, und über den man sich gepflegt lustig machte als Jugendlicher.

https://www.youtube.com/watch?v=csCBmRZOrmQ schrieb:
Zitat:
Beat und Lipsi in der DDR 1964 & 1959
1. Walter Ulbricht - Yeah, yeah yeah, der Dreck aus dem Westen (1964)
2. Sputniks - Rock & Twist (1964)
3. Kommentar im DDR-Fernsehen zur Jugendkultur (1964)
4. Komponist René Dubianski & Tanzlehrer-Ehepaar Christa und Helmut Seifert - Lipsi Nummer 1 (1959)


Übrigens gilt in Frankreich eine Quote im Radio für französisches Liedgut, was mich bei meiner Frankreich Fahrt sehr genervt hat, weil ich damals keine Musik Kassetten im Auto hatte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Radioquote#Staatliche_Regulierung_in_Frankreich schrieb:
Zitat:
Die Radiostationen sind in Frankreich dazu verpflichtet, mindestens 60 % der Sendezeit mit Produktionen europäischer Künstler zu füllen, sowie 40 % mit Produktionen französischer Interpreten.

Auch solche Quoten nenne ich kulturelle Zensur, und inakzeptabel.

Kurzum, Individuen sollten es ertragen können, wenn Kunst aus anderen Kulturen überschwappt, schließlich haben Individuen Wahlfreiheit.
Und der Staat sollte sich aus Regulierungen und Zensur von Kultur enthalten.
Übrigens halte ich auch die einseitige Förderung von Theater-Schauspiel-Häusern für verfehlt.
_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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jdf
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Beitrag(#2284847) Verfasst am: 30.07.2022, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Also das mit den Rastas finde ich persönlich auch albern. Vergleichbare Locken haben auch antike und frühmittelalterliche europäische Völker getragen, u. A. die Kelten, aber auch die Normannen und andere skandinavische Völker. Das ist keineswegs eine rein afrikanische Erfindung.

Das mit der Musik ist... schwierig. Man muss hier die Geschichte des 20. Jahrhunderts berücksichtigen. Denken wir mal an einige der wichtigsten populärmusikalischen Richtungen: Jazz, Blues, Rock 'n Roll. Diese Genres wurden von Schwarzen und in schwarzen Communities erfunden, in der Mainstream-Kuktur waren sie aber zumindest zu ihrer Zeit fast nur durch weiße Gruppen bekannt. Warum? Weil viele Radiostationen in den USA sich lange Zeit weigerten, schwarze Künstler überhaupt zu spielen, und Europas Medien einfach weitestgehend blind vom US-Radio übernahmen, was dort Trend war. Dementsprechend kann ich schon verstehen, warum manche Leute auf sodas empfindlich reagieren. Natürlich sind nicht die einzelnen Bands daran schuld und sie nicht spielen zu lassen kann auch nicht die Lösung sein. Aber ein Diskurs über diese Problematik ist auf jeden Fall notwendig.

Ich denke ja, dass die Ursache von all den Widersprüchen und unterschiedlichen Meinungen darauf zurückzuführen ist, dass der Begriff der kulturellen Aneignung ziemlich unscharf ist.
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.


Zuletzt bearbeitet von jdf am 30.07.2022, 22:03, insgesamt einmal bearbeitet
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jdf
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Beitrag(#2284848) Verfasst am: 30.07.2022, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Im Übrigen bestreite ich -wie bereits begründet-, dass die zwei strittigen Kunstwerke explizit antisemitisch sind.

Von welchen zwei Kunstwerken schreibst du?


wolle hat folgendes geschrieben:
Es ist eine individuelle Interpretation und eine moralische Abwägung, über die man streiten kann und soll.

Dann fang doch mal an. Mit den Augen rollen
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Bravopunk
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Beitrag(#2284861) Verfasst am: 30.07.2022, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Im Übrigen bestreite ich -wie bereits begründet-, dass die zwei strittigen Kunstwerke explizit antisemitisch sind.

Von welchen zwei Kunstwerken schreibst du?


Es gab da doch noch weitere antisemitische Bilder, die gefunden wurden. Vermutlich meint wolle die.

Hier ein Stern-Artikel dazu.
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goedelchen
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Beitrag(#2284870) Verfasst am: 31.07.2022, 07:38    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Also das mit den Rastas finde ich persönlich auch albern. Vergleichbare Locken haben auch antike und frühmittelalterliche europäische Völker getragen, u. A. die Kelten, aber auch die Normannen und andere skandinavische Völker. Das ist keineswegs eine rein afrikanische Erfindung.

Das mit der Musik ist... schwierig. Man muss hier die Geschichte des 20. Jahrhunderts berücksichtigen. Denken wir mal an einige der wichtigsten populärmusikalischen Richtungen: Jazz, Blues, Rock 'n Roll. Diese Genres wurden von Schwarzen und in schwarzen Communities erfunden, in der Mainstream-Kuktur waren sie aber zumindest zu ihrer Zeit fast nur durch weiße Gruppen bekannt. Warum? Weil viele Radiostationen in den USA sich lange Zeit weigerten, schwarze Künstler überhaupt zu spielen, und Europas Medien einfach weitestgehend blind vom US-Radio übernahmen, was dort Trend war. Dementsprechend kann ich schon verstehen, warum manche Leute auf sodas empfindlich reagieren. Natürlich sind nicht die einzelnen Bands daran schuld und sie nicht spielen zu lassen kann auch nicht die Lösung sein. Aber ein Diskurs über diese Problematik ist auf jeden Fall notwendig.

Ich denke ja, dass die Ursache von all den Widersprüchen und unterschiedlichen Meinungen darauf zurückzuführen ist, dass der Begriff der kulturellen Aneignung ziemlich unscharf ist.


Der Begriff ist Blödsinn. Er wird von interessierten Kreisen genutzt um ihr " Mütchen" an Dingen abzureagieren, die bei ihnen in nicht verarbeiteten, undurchdachten Verlaufsformen der menschlichen Entwicklung vorhanden sind und Minderwertigkeitsgefühle generieren.

Jede Kultur war/ist/ bleibt Aneignung.....Nachbarn wären dann z. B. nicht, gauso wenig wie Sieger aus einer jeweilgen "Überlegenheitsart" nicht.

Das Gekasper ist pilosophische Scrabbelei.ohne Nährwert.
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Tarvoc
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Beitrag(#2284878) Verfasst am: 31.07.2022, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Also das mit den Rastas finde ich persönlich auch albern. Vergleichbare Locken haben auch antike und frühmittelalterliche europäische Völker getragen, u. A. die Kelten, aber auch die Normannen und andere skandinavische Völker. Das ist keineswegs eine rein afrikanische Erfindung.

Das mit der Musik ist... schwierig. Man muss hier die Geschichte des 20. Jahrhunderts berücksichtigen. Denken wir mal an einige der wichtigsten populärmusikalischen Richtungen: Jazz, Blues, Rock 'n Roll. Diese Genres wurden von Schwarzen und in schwarzen Communities erfunden, in der Mainstream-Kuktur waren sie aber zumindest zu ihrer Zeit fast nur durch weiße Gruppen bekannt. Warum? Weil viele Radiostationen in den USA sich lange Zeit weigerten, schwarze Künstler überhaupt zu spielen, und Europas Medien einfach weitestgehend blind vom US-Radio übernahmen, was dort Trend war. Dementsprechend kann ich schon verstehen, warum manche Leute auf sodas empfindlich reagieren. Natürlich sind nicht die einzelnen Bands daran schuld und sie nicht spielen zu lassen kann auch nicht die Lösung sein. Aber ein Diskurs über diese Problematik ist auf jeden Fall notwendig.

Ich denke ja, dass die Ursache von all den Widersprüchen und unterschiedlichen Meinungen darauf zurückzuführen ist, dass der Begriff der kulturellen Aneignung ziemlich unscharf ist.

Der Begriff ist Blödsinn.


Aha. Also das hier:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Denken wir mal an einige der wichtigsten populärmusikalischen Richtungen: Jazz, Blues, Rock 'n Roll. Diese Genres wurden von Schwarzen und in schwarzen Communities erfunden, in der Mainstream-Kuktur waren sie aber zumindest zu ihrer Zeit fast nur durch weiße Gruppen bekannt. Warum? Weil viele Radiostationen in den USA sich lange Zeit weigerten, schwarze Künstler überhaupt zu spielen, und Europas Medien einfach weitestgehend blind vom US-Radio übernahmen, was dort Trend war.

...ist deiner Meinung nach nie passiert. Oder wie würdest du das sonst nennen?

Zum "Argument", dass alle Kultur irgendwie Aneignung wäre: Das Problem besteht hier doch im Bestehen ökonomischer, medialer und kultureller bzw. z. T. sogar rechtlicher Machtungleichgewichte, teilweise sehr wohl bis heute. Und da wird aus der Aneignung nun mal sehr schnell eine Enteignung. Völlig unabhängig von der Frage, ob das in diesem Fall zutrifft (vermutlich eher nicht), sehe ich nicht, wie man bestreiten wollte, dass es das überhaupt gibt.
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Bravopunk
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Beitrag(#2284886) Verfasst am: 31.07.2022, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
goedelchen hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Also das mit den Rastas finde ich persönlich auch albern. Vergleichbare Locken haben auch antike und frühmittelalterliche europäische Völker getragen, u. A. die Kelten, aber auch die Normannen und andere skandinavische Völker. Das ist keineswegs eine rein afrikanische Erfindung.

Das mit der Musik ist... schwierig. Man muss hier die Geschichte des 20. Jahrhunderts berücksichtigen. Denken wir mal an einige der wichtigsten populärmusikalischen Richtungen: Jazz, Blues, Rock 'n Roll. Diese Genres wurden von Schwarzen und in schwarzen Communities erfunden, in der Mainstream-Kuktur waren sie aber zumindest zu ihrer Zeit fast nur durch weiße Gruppen bekannt. Warum? Weil viele Radiostationen in den USA sich lange Zeit weigerten, schwarze Künstler überhaupt zu spielen, und Europas Medien einfach weitestgehend blind vom US-Radio übernahmen, was dort Trend war. Dementsprechend kann ich schon verstehen, warum manche Leute auf sodas empfindlich reagieren. Natürlich sind nicht die einzelnen Bands daran schuld und sie nicht spielen zu lassen kann auch nicht die Lösung sein. Aber ein Diskurs über diese Problematik ist auf jeden Fall notwendig.

Ich denke ja, dass die Ursache von all den Widersprüchen und unterschiedlichen Meinungen darauf zurückzuführen ist, dass der Begriff der kulturellen Aneignung ziemlich unscharf ist.

Der Begriff ist Blödsinn.


Aha. Also das hier:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Denken wir mal an einige der wichtigsten populärmusikalischen Richtungen: Jazz, Blues, Rock 'n Roll. Diese Genres wurden von Schwarzen und in schwarzen Communities erfunden, in der Mainstream-Kuktur waren sie aber zumindest zu ihrer Zeit fast nur durch weiße Gruppen bekannt. Warum? Weil viele Radiostationen in den USA sich lange Zeit weigerten, schwarze Künstler überhaupt zu spielen, und Europas Medien einfach weitestgehend blind vom US-Radio übernahmen, was dort Trend war.

...ist deiner Meinung nach nie passiert. Oder wie würdest du das sonst nennen?


Bin zwar nicht gefragt worden, teile hier aber gödelchens Meinung. Deshalb antworte ich wie folgt: Übervorteilung. Den schwarzen Schöpfern dieser Musikstile wurde eine Plattform vorenthalten, die ihre weißen Kollegen bekamen. Ungeachtet dessen, wurde den schwarzen Künstlern ihre Kunst ja nicht gestohlen... außer vielleicht bei Plagiaten, sondern sie wurde lediglich von weißen Künstlern, die aufgrund ihrer Hautfarbe eben Zugang zu der Plattform Radio hatten, adaptiert und ausgeübt.

Ohne Frage unschön. Eine tierische Sauerei gar. Der Grund dafür liegt aber eben nicht darin, dass die Weißen eine Kunstform ausübten, die andere erfunden hatten, sondern in der Diskriminierung durch die Sender und auch die Gesellschaft in der sie und die Schwarzen Kollegen leb(t)en. Die Kunst auszuüben liegt in der Natur des Künstlers, um mal eine hohle Floskel zu gebrauchen.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zum "Argument", dass alle Kultur irgendwie Aneignung wäre: Das Problem besteht hier doch im Bestehen ökonomischer, medialer und kultureller bzw. z. T. sogar rechtlicher Machtungleichgewichte, teilweise sehr wohl bis heute. Und da wird aus der Aneignung nun mal sehr schnell eine Enteignung. Völlig unabhängig von der Frage, ob das in diesem Fall zutrifft (vermutlich eher nicht), sehe ich nicht, wie man bestreiten wollte, dass es das überhaupt gibt.


Nehmen wir mal ein Beispiel aus der gegenwärtigen Kultur: Popmusik kommt aus Amerika, oder?! Ist K-Pop dann auch eine zu verurteilende kulturelle Aneignung, nur weil diese Gruppen in Korea und inzwischen auch darüber hinaus mit einer Kunstform Erfolg haben, die sie nicht erfunden haben? (Und die die westlichen Künstler nebenbei bemerkt nicht ausüben könnten, weil sie kein Koreanisch sprechen.)
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Beitrag(#2284891) Verfasst am: 31.07.2022, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Den schwarzen Schöpfern dieser Musikstile wurde eine Plattform vorenthalten, die ihre weißen Kollegen bekamen.

Solange Plattformen der Privatwillkür ihrer Privatbesitzer unterliegen, muss man nun mal damit rechnen, dass einem sowas vorenthalten wird. Und jetzt rate mal, wer im Westen bis heute den Großteil der Plattformen besitzt - was sich übrigens auch darauf auswirkt, wie und an welche Zielgruppen die verschiedenen Musikstile vermarktet werden. Als Resultat daraus kannst du auch heute noch z. B. als weißer Hiphopper Karriere machen, aber eher nicht als schwarzer Metaller. Oder kennst du eine signifikante Zahl an bekannten schwarzen oder auch nur teilweise schwarzen Metal-Bands? Ich kenne tatsächlich nur ein paar trotz Talent unbekannt gebliebene. Selbst das vom Hiphop abstammende Nu Metal wird von weißen Künstlern dominiert. Die Ungleichheit ist heute natürlich ungleich weniger krass als zur Zeit des Jazz oder Rock 'n Roll, aber davon, dass sie verschwunden wäre, kann keine Rede sein. Wenn übrigens die Aneignung von Kultur tatsächlich für alle gesellschaftliche Gruppen chancengleich wäre und nicht nach wie vor einige Gruppen gerade in dem Zug, in dem ihre Kultur angeeignet wird, zumindest partiell und tendenziell ausschließen würde, würde sich meiner Meinung nach auch niemand ernsthaft über sie beklagen. Wie gesagt sind die Machtungleichgewichte der Schlüssel zum Verständnis dieser Problematik und der Diskurse über sie - und u. A. genau deshalb meine ich ja auch gerade, Bands nicht spielen zu lassen könne keine Lösung sein. Man kann vielleicht dafür halten, dass der Begriff "kulturelle Aneignung" die Problematik in gewisser Weise von der falschen Seite her aufrollt: Womöglich sollte man das Ganze vielleicht eher unter dem Gesichtspunkt der heute damit verbundenen kulturellen Enteignung thematisieren. Aber dass das Ganze einfach Blödsinn wäre und es hier kein Problem gäbe, ist definitiv falsch.
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Beitrag(#2284892) Verfasst am: 31.07.2022, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Den schwarzen Schöpfern dieser Musikstile wurde eine Plattform vorenthalten, die ihre weißen Kollegen bekamen.

Solange Plattformen der Privatwillkür ihrer Privatbesitzer unterliegen, muss man nun mal damit rechnen, dass einem sowas vorenthalten wird. Und jetzt rate mal, wer im Westen bis heute den Großteil der Plattformen besitzt. Als Resultat daraus kannst du auch heute noch z. B. als weißer Hiphopper Karriere machen, aber eher nicht als schwarzer Metaller. Oder kennst du eine signifikante Zahl an bekannten schwarzen oder auch nur teilweise schwarzen Metal-Bands? Ich kenne tatsächlich nur ein paar trotz Talent unbekannt gebliebene. Selbst das vom Hiphop abstammende Nu Metal wird von weißen Künstlern dominiert. Die Ungleichheit ist heute natürlich ungleich weniger krass als zur Zeit des Jazz oder Rock 'n Roll, aber davon, dass sie verschwunden wäre, kann keine Rede sein. Wenn übrigens die Aneignung von Kultur tatsächlich für alle gesellschaftliche Gruppen chancengleich wäre und nicht nach wie vor einige Gruppen gerade in dem Zug, in dem ihre Kultur angeeignet wird, zumindest partiell und tendenziell ausschließen würde, würde sich meiner Meinung nach auch niemand ernsthaft über sie beklagen. Wie gesagt sind die Machtungleichgewichte der eigentliche Schlüssel zum Verständnis dieser Problematik und der um sie geführten Diskurse. Man kann natürlich schon dafür halten, dass der Begriff "kulturelle Aneignung" die Problematik in gewisser Weise von der falschen Seite her aufrollt. Die Betroffenen sollten das Ganze vielleicht eher unter dem Gesichtspunkt ihrer kulturellen Enteignung thematisieren. Aber dass das Ganze einfach Blödsinn wäre und es hier kein Problem gäbe, ist definitiv falsch.


Zu deiner Frage, wie viele schwarze Metaller ich kenne: Ich kenne mich mit zeitgenössischer Musik, gleich welchen Genres, eigentlich überhaupt gar nicht mehr aus. Schulterzucken Daher nehme ich mal deine Aussage, dass diese trotz Talent keine gerechte Chance im Business haben, mal für wahr an. Auch dass es die Machtverhältnisse in den entscheidenden Positionen der Branche sind und ggf. auch rassistische Vorurteile, die dort in den Köpfen der Entscheider eine große Rolle spielen, halte ich für korrekt. Aber (natürlich kommt jetzt ein "aber") auch unter diesen Umständen halte ich es für einen geradezu fatalen Fehler den weißen Künstlern schwarzer Kunst einen Strick aus ihrer Hautfarbe zu drehen. Meiner Ansicht nach muss Kultur immer allen gehören. Auch dann wenn Teile der Künstler aufgrund von Herkunft und Hautfarbe diskriminiert werden. Es ist an den Umständen und Ursachen dieser Diskriminierung zu arbeiten. Dort müssen Verbesserungen erzielt werden. Und nicht Behinderungen für nicht diskriminierte Künstler zu errichten bzw. diese als "kulturelle Aneigner" auf eine andere Weise zu diskriminieren.

Um Diskriminierung und Rassismus zu bekämpfen und so Gerechtigkeit für alle zu erhalten, muss man dafür sorgen, dass erstere weniger werden, nicht mehr. Ich halte das für nur logisch. Kultur und kultureller Austausch unter unterschiedlichen Menschen, gleich welcher Form und Farbe, muss mehr und gefördert werden, anstatt blockiert. Deshalb halte ich die gesamte Idee, den damit verbundenen Vorwurf und auch Gefühle, die kulturelle Aneignung beim Publikum auslöst, für grob irreführend und schädlich oder, wie ich mich ausdrückte, unkultiviert.
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Beitrag(#2284902) Verfasst am: 01.08.2022, 04:54    Titel: Antworten mit Zitat

Nur dummerweise verschwinden Gefühle der Abneigung, die aus historischer Erfahrung wirklich erlebten Unrechts erwachsen sind, nicht einfach dadurch, dass jemand, der keinen eigenen Bezug zu ihnen hat, sie als irreführend, schädlich oder unkultiviert bewertet - selbst dann nicht, wenn er - rein hypothetisch gesprochen- damit richtig läge. Es darf also mit Recht gefragt werden, was diese Abqualifizierung überhaupt für einen Zweck haben soll. Deine eigenen Gefühle behandelst du ja auch nicht auf diese Weise als operational verfügbar - übrigens durchaus mit einem gewissen Recht. Ansonsten müsste sich z. B. auch das in diesem Urteil selbstausgedrückte Gefühl selbst die Frage gefallen lassen, wie hilfreich oder schädlich es ist - und dummerweise gehen da die Meinungen ebenso auseinander.
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Beitrag(#2284908) Verfasst am: 01.08.2022, 08:11    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Nur dummerweise verschwinden Gefühle der Abneigung, die aus historischer Erfahrung wirklich erlebten Unrechts erwachsen sind, nicht einfach dadurch, dass jemand, der keinen eigenen Bezug zu ihnen hat, sie als irreführend, schädlich oder unkultiviert bewertet - selbst dann nicht, wenn er - rein hypothetisch gesprochen- damit richtig läge. Es darf also mit Recht gefragt werden, was diese Abqualifizierung überhaupt für einen Zweck haben soll. Deine eigenen Gefühle behandelst du ja auch nicht auf diese Weise als operational verfügbar - übrigens durchaus mit einem gewissen Recht. Ansonsten müsste sich z. B. auch das in diesem Urteil selbstausgedrückte Gefühl selbst die Frage gefallen lassen, wie hilfreich oder schädlich es ist - und dummerweise gehen da die Meinungen ebenso auseinander.


(Hervorhebungen von mir.)

Doch tue ich und ja muss es.
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Kanashikute Yarikirenai
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Bravopunk
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Beitrag(#2284909) Verfasst am: 01.08.2022, 08:12    Titel: Antworten mit Zitat

Außerdem verlangt ja niemand, dass Gefühle einfach verschwinden. Man sollte sie nur nicht vorschieben, um anderen das Leben bzw. ihre Kunst schwer zu machen.
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Alchemist
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Beitrag(#2284913) Verfasst am: 01.08.2022, 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Außerdem verlangt ja niemand, dass Gefühle einfach verschwinden. Man sollte sie nur nicht vorschieben, um anderen das Leben bzw. ihre Kunst schwer zu machen.


Und diese Bewertung des "Vorschiebens" erstellst du auf welcher Grundlage genau?
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Bravopunk
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Beitrag(#2284922) Verfasst am: 01.08.2022, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Außerdem verlangt ja niemand, dass Gefühle einfach verschwinden. Man sollte sie nur nicht vorschieben, um anderen das Leben bzw. ihre Kunst schwer zu machen.


Und diese Bewertung des "Vorschiebens" erstellst du auf welcher Grundlage genau?


Auf der, dass es keinen logischen Grund gibt, warum Weiße keine schwarze Musik machen können sollten.
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vrolijke
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Beitrag(#2285838) Verfasst am: 28.08.2022, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Eine interessante Sendung über die Documenta.
Vladimir Kaminer führt durch die Ausstellung auf der Suche nach der Kunst.

https://www.3sat.de/kultur/kaminer-inside/kaminer-inside-documenta-100.html

Auch der Skandal wird (kurz) besprochen. Wie es hier dargestellt wird, verstehe ich den Buhei nicht, der darum gemacht wird.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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wolle
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Beitrag(#2285969) Verfasst am: 30.08.2022, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Im Übrigen bestreite ich -wie bereits begründet-, dass die zwei strittigen Kunstwerke explizit antisemitisch sind.

Von welchen zwei Kunstwerken schreibst du?


wolle hat folgendes geschrieben:
Es ist eine individuelle Interpretation und eine moralische Abwägung, über die man streiten kann und soll.

Dann fang doch mal an. Mit den Augen rollen


Es gab noch eine strittige Bilderserie "Guernica Gaza", die angeblich unzulässige Vergleiche von zwei Kriegen zieht.
Hier diskutiert:
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2283604#2283604

https://fragdenstaat.de/anfrage/rechtsgutachten-im-kontext-der-documenta-fifteen/ schrieb:
Zitat:
die strafrechtlichen Gutachten bezogen sich auf das Großbild "People's Justice" des Künstlerkollektivs Taring Padi und die Bildserie "Guernica Gaza" des Künstlers Mohammed Al Hawajri.

Das Aktenzeichen des staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahrens der Staatsanwalt Kassel ist 1622 Js 23247/22.


https://documenta-fifteen.de/news/documenta-geschaeftsfuehrerin-documenta-hat-angemessene-massnahmen-nach-vorwuerfen-ergriffen/ schrieb:
Zitat:
Strafrechtliche Stellungnahmen anerkannter Expert*innen, auch zu „People’s Justice“, liegen bereits vor oder sind beauftragt. Im Rahmen der üblichen juristischen Vorsicht kommen sie zu dem Schluss, dass keine Strafbarkeit gegeben ist.


Man könnte zu dem Schluss kommen, dass in Zukunft nur noch abstrakte Kunst ausgestellt werden darf, damit keiner sich beschweren kann über irgendwelche strittigen politischen Zusammenhänge, die er in Kunstwerken entdeckt.
Politische, sozialkritische oder pädagogische Kunst oder Kunst, die an Tabus rührt, wäre dann automatisch zensiert und die Biedermänner können sich andern wichtigen Themen zuwenden, wie zum Beispiel die Zensur der Sammelbezeichnung "Indianer" als rassistisch.
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http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Tarvoc
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Beitrag(#2285970) Verfasst am: 30.08.2022, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Nur dummerweise verschwinden Gefühle der Abneigung, die aus historischer Erfahrung wirklich erlebten Unrechts erwachsen sind, nicht einfach dadurch, dass jemand, der keinen eigenen Bezug zu ihnen hat, sie als irreführend, schädlich oder unkultiviert bewertet - selbst dann nicht, wenn er - rein hypothetisch gesprochen- damit richtig läge. Es darf also mit Recht gefragt werden, was diese Abqualifizierung überhaupt für einen Zweck haben soll. Deine eigenen Gefühle behandelst du ja auch nicht auf diese Weise als operational verfügbar - übrigens durchaus mit einem gewissen Recht. Ansonsten müsste sich z. B. auch das in diesem Urteil selbstausgedrückte Gefühl selbst die Frage gefallen lassen, wie hilfreich oder schädlich es ist - und dummerweise gehen da die Meinungen ebenso auseinander.


(Hervorhebungen von mir.)

Doch tue ich und ja muss es.

Ich hab mal das Entscheidende grün eingefärbt, weil daran ganz deutlich wird, dass du diesbezüglich mit zweierlei Maß misst.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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jdf
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Beitrag(#2285991) Verfasst am: 30.08.2022, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Im Übrigen bestreite ich -wie bereits begründet-, dass die zwei strittigen Kunstwerke explizit antisemitisch sind.

Von welchen zwei Kunstwerken schreibst du?


wolle hat folgendes geschrieben:
Es ist eine individuelle Interpretation und eine moralische Abwägung, über die man streiten kann und soll.

Dann fang doch mal an. Mit den Augen rollen


Es gab noch eine strittige Bilderserie "Guernica Gaza", die angeblich unzulässige Vergleiche von zwei Kriegen zieht.

Was genau ist denn die Kritik an Guernica Gaza? Was daran soll antisemitisch sein?


wolle hat folgendes geschrieben:
Man könnte zu dem Schluss kommen, dass in Zukunft nur noch abstrakte Kunst ausgestellt werden darf, damit keiner sich beschweren kann über irgendwelche strittigen politischen Zusammenhänge, die er in Kunstwerken entdeckt.

Man könnte. Aber muss man?


wolle hat folgendes geschrieben:
Politische, sozialkritische oder pädagogische Kunst oder Kunst, die an Tabus rührt, wäre dann automatisch zensiert und die Biedermänner können sich andern wichtigen Themen zuwenden, wie zum Beispiel die Zensur der Sammelbezeichnung "Indianer" als rassistisch.

Seine Schriften kann jeder zensieren wie er will. Und veröffentlichen kann jeder, was er will, sofern die Veröffentlichung nicht gegen Gesetze verstößt.

Und du, lieber wolle, darfst dich in die Fußgängerzone deiner Wahl stellen und sooft "Indianer" sagen, wie du willst. Und jeder Passant darf dich darauf hinweisen, dass viele Menschen den Begriff "Indianer" als rassistisch ansehen. Aber das wir er ja wohl noch mal sagen dürfen, der Passant. Oder etwa nicht, hmm?
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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wolle
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Beitrag(#2285994) Verfasst am: 31.08.2022, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

Der Vorwurf des Antisemitismus bei "Guernica Gaza" ist bedingt durch die Bewertung, dass Israel einen guten Krieg gegen Gaza führt; Deutschland hingegen einen bösen Krieg gegen Guernica geführt hat.

Man muss nicht zu dem Schluss kommen, dass abstrakte Kunst die einzige Kunst ist, die unstrittig ist; aber wenn man es konsequent zu Ende denkt, ist abstrakte Kunst die einzige Kunst, die keiner Zensur zu unterliegen braucht.

Offensichtlich kann Kunst, können Künstler und Kunst-Manager bereits dann zensiert werden, wenn die betreffende Kunst noch nicht gegen Gesetze verstößt, sondern lediglich im Verdacht steht, gegen Gesetze zu verstoßen.

Jeder darf der Meinung sein, dass der Sammelbegriff "Indianer" rassistisch ist.
Jedoch ist dann der Gebrauch des Sammelbegriffes "Deutscher" auch rassistisch.
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jdf
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Beitrag(#2286006) Verfasst am: 31.08.2022, 08:36    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Der Vorwurf des Antisemitismus bei "Guernica Gaza" ist bedingt durch die Bewertung, dass Israel einen guten Krieg gegen Gaza führt; Deutschland hingegen einen bösen Krieg gegen Guernica geführt hat.

Und wer erzählt so einen Quatsch? Hat du Quellen?


wolle hat folgendes geschrieben:
Man muss nicht zu dem Schluss kommen, dass abstrakte Kunst die einzige Kunst ist, die unstrittig ist; aber wenn man es konsequent zu Ende denkt, ist abstrakte Kunst die einzige Kunst, die keiner Zensur zu unterliegen braucht.

Witzig, weil Entartete Kunst.

Wer zensieren will, der kann alles zensieren.


wolle hat folgendes geschrieben:
Offensichtlich kann Kunst, können Künstler und Kunst-Manager bereits dann zensiert werden, wenn die betreffende Kunst noch nicht gegen Gesetze verstößt, sondern lediglich im Verdacht steht, gegen Gesetze zu verstoßen.

Klar. Die in D bekanntesten Formen nennen sich FSK und USK.


wolle hat folgendes geschrieben:
Jeder darf der Meinung sein, dass der Sammelbegriff "Indianer" rassistisch ist.
Jedoch ist dann der Gebrauch des Sammelbegriffes "Deutscher" auch rassistisch.

Unterscheide doch bitte Meinungsäußerungen von Tatsachenbehauptungen. Mit den Augen rollen

Und im übrigen ist Deutsche:r die Bezeichnung aller Staatsangehörigen der BRD (siehe § 1 StAG).
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jdf
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Beitrag(#2286012) Verfasst am: 31.08.2022, 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Im Übrigen bestreite ich -wie bereits begründet-, dass die zwei strittigen Kunstwerke explizit antisemitisch sind.

Da nun geklärt ist, welche du meinst, schreibe ich das Folgende:

Zu "Peoples Justice": Ich weiß nicht, wer behautet, dass "das Banner explizit antisemitisch ist". Ich jedenfalls nicht. Kannst deinen Strohmann also einstecken.

Die mir bekannte Bewertung des Banners ist, dass es eine antisemitische Bildsprache enthält. Und diese Bewertung mache ich mir sehr überzeugt zu eigen, wie übrigens auch Schormann, Taring Padi und ruangrupa. Du kannst dem natürlich gern widersprechen, so wie ich bereits deiner Behauptung widersprochen habe, aber mit deinem Widerspruch stehst du unter Leuten mit Sachverstand recht allein da, wie ich annehme.

Zu "Guernica = Gaza": Was daran "explizit antisemitisch" sein soll, würde ich dann doch mal gern erklärt bekommen. Gleiches gilt für die übrigen Bilder der Serie.
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wolle
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Beitrag(#2286299) Verfasst am: 05.09.2022, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Der Vorwurf des Antisemitismus bei "Guernica Gaza" ist bedingt durch die Bewertung, dass Israel einen guten Krieg gegen Gaza führt; Deutschland hingegen einen bösen Krieg gegen Guernica geführt hat.

Und wer erzählt so einen Quatsch? Hat du Quellen?

Es ist meine Vermutung aufgrund der Darstellung in einem Bild der Bilder-Reihe.
Schließlich muss es wohl einen Grund haben, dass die Staatsanwaltschaft jetzt das Kunstwerk auf Antisemitismus prüft.

Ich sehe das ähnlich wie Meron Mendel.
https://www.hessenschau.de/kultur/documenta-15-kann-die-kunst-die-antisemitismus-debatte-beenden,documenta-antisemitismus-vorwuerfe-100.html schrieb:
Zitat:
Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, hatte sich in der Debatte um die Künstler auf der documenta 15 für eine ausgewogene Haltung stark gemacht. "Ich habe die Vorwürfe gegen The Question of Funding und Ruangrupa genau angeschaut: Mir ist keine Äußerung bekannt, die ich explizit als antisemitisch einstufen kann." Nach einem ersten Rundgang auf der documenta schrieb Mendel auf Facebook, keinen Antisemitismus gesehen zu haben.


jdf hat folgendes geschrieben:

wolle hat folgendes geschrieben:
Man muss nicht zu dem Schluss kommen, dass abstrakte Kunst die einzige Kunst ist, die unstrittig ist; aber wenn man es konsequent zu Ende denkt, ist abstrakte Kunst die einzige Kunst, die keiner Zensur zu unterliegen braucht.

Witzig, weil Entartete Kunst.

Wer zensieren will, der kann alles zensieren.

Das ist das Problem: derzeit wird alles zensiert, was irgendjemandem spanisch vorkommt oder getürkt.
Ups, war das jetzt Rassismus gegen Spanier und Türken?
Tretet einen Shitstorm los.

jdf hat folgendes geschrieben:

wolle hat folgendes geschrieben:
Offensichtlich kann Kunst, können Künstler und Kunst-Manager bereits dann zensiert werden, wenn die betreffende Kunst noch nicht gegen Gesetze verstößt, sondern lediglich im Verdacht steht, gegen Gesetze zu verstoßen.

Klar. Die in D bekanntesten Formen nennen sich FSK und USK.

Da kann man lange streiten.
Im Wesentlichen geht es dabei um sexuelle Darstellungen und Gewaltdarstellung, im Sinne des Jugendschutzes.
Wenn man alle gesellschaftlichen Gruppen in das Entscheidungsgremium einladen würde, dürfte man am Ende nur noch Filme wie "Die Wüste lebt", die Teletubbies oder "Die Sendung mit der Maus" ansehen.

jdf hat folgendes geschrieben:

wolle hat folgendes geschrieben:
Jeder darf der Meinung sein, dass der Sammelbegriff "Indianer" rassistisch ist.
Jedoch ist dann der Gebrauch des Sammelbegriffes "Deutscher" auch rassistisch.

Unterscheide doch bitte Meinungsäußerungen von Tatsachenbehauptungen. Mit den Augen rollen

Und im übrigen ist Deutsche:r die Bezeichnung aller Staatsangehörigen der BRD (siehe § 1 StAG).


Meine geschriebene Meinung ist eine Tatsache.
Als die wilden Stämme der Langobarden, Teutonen, Goten, Hunnen, Wandalen, Alemannen, Franken, Friesen, Thüringer, Sachsen, Schwaben und andere Stämme sich vermischten und eine Grenze schufen, die heute als Deutschland bekannt ist, hatten auch die Indianer ihre Stämme, und die Gepflogenheiten waren sehr ähnlich den unseren.
Auch Afrika hat seine zweitausend Stämme, und ob man diese zusammenfassend als Afrikaner oder als Neger tituliert, dürfte meiner Ansicht nach nicht mehr oder weniger rassistisch klingen.
Die Formulierung "Die Belgier haben den Negern mehr Unrecht getan als die Neger den Belgiern" ist also ebenso wenig rassistisch wie die Formulierung "Die Belgier haben den Afrikanern mehr Unrecht getan als die Afrikaner den Belgiern".
"Tatsachenbehauptung"
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Alchemist
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Beitrag(#2286302) Verfasst am: 05.09.2022, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:


jdf hat folgendes geschrieben:

wolle hat folgendes geschrieben:
Man muss nicht zu dem Schluss kommen, dass abstrakte Kunst die einzige Kunst ist, die unstrittig ist; aber wenn man es konsequent zu Ende denkt, ist abstrakte Kunst die einzige Kunst, die keiner Zensur zu unterliegen braucht.

Witzig, weil Entartete Kunst.

Wer zensieren will, der kann alles zensieren.

Das ist das Problem: derzeit wird alles zensiert, was irgendjemandem spanisch vorkommt oder getürkt.
Ups, war das jetzt Rassismus gegen Spanier und Türken?
Tretet einen Shitstorm los.


und hieran zeigt sich wieder einmal, dass du die Debatte überhaupt nicht verstehst.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 22007

Beitrag(#2286309) Verfasst am: 05.09.2022, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Es ist meine Vermutung [...]

Was im Wesentlichen etwas über die Qualität deiner Vermutungen aussagt.

wolle hat folgendes geschrieben:
Ich sehe das ähnlich wie Meron Mendel.
https://www.hessenschau.de/kultur/documenta-15-kann-die-kunst-die-antisemitismus-debatte-beenden,documenta-antisemitismus-vorwuerfe-100.html schrieb:
Zitat:
Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, hatte sich in der Debatte um die Künstler auf der documenta 15 für eine ausgewogene Haltung stark gemacht. "Ich habe die Vorwürfe gegen The Question of Funding und Ruangrupa genau angeschaut: Mir ist keine Äußerung bekannt, die ich explizit als antisemitisch einstufen kann." Nach einem ersten Rundgang auf der documenta schrieb Mendel auf Facebook, keinen Antisemitismus gesehen zu haben.

Wäre es zu viel an ehrlicher Zitierung verlangt, eine Äußerung zu nehmen, die nicht "nach einem ersten Rundgang" getätigt wurde, als noch gar nicht über konkrete Werke diskutiert wurde und das am meisten kritisierte m.W. noch gar nicht hing? Mendel hat sich noch öfter geäußert.

wolle hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Jeder darf der Meinung sein, dass der Sammelbegriff "Indianer" rassistisch ist.
Jedoch ist dann der Gebrauch des Sammelbegriffes "Deutscher" auch rassistisch.

Unterscheide doch bitte Meinungsäußerungen von Tatsachenbehauptungen. Mit den Augen rollen

Und im übrigen ist Deutsche:r die Bezeichnung aller Staatsangehörigen der BRD (siehe § 1 StAG).

Meine geschriebene Meinung ist eine Tatsache.

Ich kann mich wieder mal nicht entscheiden, ob du uns durch Dummstellen verarschen willst.
Der Satz mit dem von jdf gefetten "ist" ist der Form nach eine Tatsachenbehauptung. Inhaltlich ist er das jedoch nicht, sondern eine - völlig an den Haaren herbeigezogene - Meinung.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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