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Rollenbilder und -verhalten
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Beitrag(#2296021) Verfasst am: 12.06.2023, 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Aber es kann auch gut sein, dass sie nicht so weit verbreitet sind und dieses Aufkommen nur ein statistischer Zufall war.

Da das eine repräsentativ angelegte Studie war, halte ich es für unwahrscheinlich, dass das Ergebnis ganz grob falsch ist. Und soweit das Ergebnis unsicher ist (in einem begrenzten Rahmen ist das natürlich bei jeder Umfrage der Fall), kann auch ja in beide Richtungen gehen.

Eine Verzerrung durch "soziale Erwünschtheit" würde dagegen plausiblerweise nur in die von mir befürchtete Richtung gehen.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Außerdem sind die jungen Männer, die so denken, ja erstmal nur ein Symptom und nicht das Problem an sich.

Hä? Natürlich ist es ein Problem an sich, wenn Männer solche Kack-Einstellungen haben und auch danach handeln. Meinetwegen kann man sich gerne noch zusätzliche Fragen stellen, aber erst einmal ist sehr wohl genau das das Problem, mit dem man sich befassen muss.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wenn man nämlich den Fehler macht diese Männer selbst schon als das Übel zu sehen, verschlimmert man das Problem genau dann, wenn die Misogynie eine Reaktion darauf war, dass Männer als ein Übel angesehen wurden, vor allem seitens des Feminismus.

Ja nee, klar. Wenn Männer wie patriarchale Arschlöcher denken und handeln, ist die erste mögliche Ursache, die dir in den Sinn kommt, ausgerechnet der Feminismus. Pillepalle
Alte patriarchale Logik: Wenn die Frau geprügelt wird, war sie wahrscheinlich selbst schuld - was wird sie auch aufmüpfig.

Und wenn es deiner Meinung nach ein Fehler ist, diese Denk- und Verhaltensweisen als Übel zu behandeln: Was soll man denn dagegen machen? Die armen, unsicheren Männer mal ein bisschen öfter in den Arm nehmen, sagen "Du bist OK so, wie du bist", und einfach hoffen, dass die Männer sich ändern, ohne dass man sie kritisiert?

-------------------------

Übrigens könnte dir eine Schieflage zwischen unserer Spradhverwendung auffallen: Du sprichst von "diesen jungen Männern selbst", die man nicht als "Übel" behandeln dürfe, ich sprechen von den "Denk- und Verhaltensweisen" dieser Männer.

Damit könntest du mir theoretisch vorwerfen, dass ich nicht wirklich auf deine Aussagen geantwortet hätte. Stimmt auch, denn deine Aussagen waren eine Verschiebung vom Thema weg, die ich einfach nicht mitmache: Irgendwelche ideenhaften Männer "an sich", gedanklich abgetrennt von ihrem Denken und Handeln, sind nämlich völlig irrelevant.

Es geht um Männer mit diesen Denk- und Verhaltensweisen, und ja, diese Männer sind verdammt noch mal ein Problem. Aber nicht, weil sie Männer sind (wer behauptet das?), sondern eben weil sie diese Denk- und Verhaltensweisen haben. Wenn sie ihr Denken und Handeln ändern, sind sie kein Problem mehr. Und damit sie sich ändern können, muss man dieses Problem aber auch klar benennen.


Ja, war mir klar, das sowas von dir kommt.

Ich versuche es dir noch einmal zu erklären: Das Problem sind nicht diese Männer, die so denken und handeln, sondern die Ursachen, die sie dazu treiben so zu denken und zu handeln für ein gutes Rollenbild zu halten.

Ich bemühe mal ein Bild: In einem Rattenlabyrinth gibt es ein Hindernis, dass die Ratten stets kaputtbeissen, weil sie sonst nicht daran vorbei kommen. Und du sagst jetzt, die Ratten sind das Problem, nicht dass sie das Hindernis nicht anders beseitigt bekommen als eben auf ihre Zähne zurückzugreifen.

Ich vermute eben, dass in den Ansprüchen der Gesellschaft an die Männer bereits das Problem besteht, dass dieses Verhalten begünstigt. Und diese Ansprüche scheinen mir durchaus auch darin zu kumulieren, dass Männer als Übel gesehen werden, anstatt als ein Produkt ihrer Umgebung zu der der Feminismus eben auch dazu gehört. Und mMn dämonisiert der Feminismus den Mann zu sehr und versucht eben nicht die Geschlechter zu versöhnen. Worin ich eben eine Ursache für diesen Rückgriff auf patriarchale, misogyne Rollenbilder und Verhaltensnormen sehe. Bestimmt nicht die einzige, aber sie scheint mir durchaus vorhanden zu sein.

Du sprichst scherzhaft davon die Männer "ein bisschen öfter in den Arm" zu nehmen. Genau in solchen Verniedlichungen liegt auch schon wieder das eigentliche Problem. In den alten Rollenbildern war eine recht einfach Klarheit darüber, was Männer sind und was sie zu tun haben. In den postfeministischen Rollenbildern fehlt das völlig, weil den Männern immer nur gesagt wird "Sei anders als bisher. Sei besser." Was genau das bedeutet sagt aber niemand. Ich sehe im Rückgriff auf patriarchale Rollenbilder vor allem eine Flucht. Vor der modernen Welt, die Ansprüche an die Männer stellt, ohne zu erklären, wie sie sie erfüllen können und die teilweise auch sehr widersprüchlich sind. Sie sollen schwächere beschützen mit ihrer körperlich überlegenen Stärke, aber sie sollen keine Gewalt anwenden. Sie sollen sich emotional öffnen, aber keine Heulsusen sein. Sie sollen ihre Familie versorgen und viel Geld verdienen, aber nicht zu viel, weil Genderpaygap. Das ist verwirrend. Ich verstehe schon, dass da dann lieber auf einfachere Strukturen zurückgegriffen wird.

Aber das interessiert dich halt alles offenbar überhaupt nicht. Die sollen sich nicht so haben. Wollen die etwa auch noch öfter in den Arm genommen werden? Pah. Wo kämen wir da hin. Mit den Augen rollen


Geschockt

Kneif mich mal. Ich glaub, ich habe (Alb)Träume.

Mir wurde mal einen Zahn ausgeschlagen weil ich, mit meine langen Haare, nicht so ganz passte in eine Bayerische Landkneipe.
Selber Schuld. Wieso trägt man auch so langen Haare?
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Tarvoc
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Beitrag(#2296022) Verfasst am: 12.06.2023, 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wenn ich nur wüsste woher. Am Kopf kratzen

Ich weiß es: Weil du schon mehrfach zu verstehen gegeben hast, dass du an genuinem Self-Improvement überhaupt kein Interesse hast.
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Beitrag(#2296026) Verfasst am: 12.06.2023, 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wenn ich nur wüsste woher. Am Kopf kratzen

Ich weiß es: Weil du schon mehrfach zu verstehen gegeben hast, dass du an genuinem Self-Improvement überhaupt kein Interesse hast.


Das müsste ich jetzt erstmal nachschlagen. Aber spontan sagt mir mein Instinkt: Nein. Sondern weil ich unterhalb des von dir zitierten Beitragsausschnitts bereits ein paar Beispiele für die modernen Ansprüche an Männer gebracht habe, die allerdings nicht erfüllbar sind.

Ich glaube halt, dass die patriarchalen Rollenbilder deshalb beliebt sind, weil sie sich schon seit Jahrtausenden bewährt haben. Die Idee der Gleichberechtigung der Geschlechter ist relativ neu und unerprobt. Die Ansprüche, die sie an Männer, aber auch Frauen stellt, sind verwirrend und in der Praxis noch nicht erfolgsversprechend. Auch Frauen suchen in Männern noch immer und auf absehbare Zeit die Qualitäten, die die alten Rollenbilder bieten. Auch wenn das zuendegedacht entgegen ihrer eigentlich Interessen läuft, wie dem nicht verwämst zu werden. Für Männer, die Frauen wollen, ist dementsprechend attraktiv sich so zu verhalten.

Anders formuliert: Der Markt verlangt nach Platzhirschen und selbstbewusstem auftreten, nicht nach Freundlichkeit und Reflexion.
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Beitrag(#2296027) Verfasst am: 12.06.2023, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wenn ich nur wüsste woher. Am Kopf kratzen

Ich weiß es: Weil du schon mehrfach zu verstehen gegeben hast, dass du an genuinem Self-Improvement überhaupt kein Interesse hast.

Das müsste ich jetzt erstmal nachschlagen. Aber spontan sagt mir mein Instinkt: Nein. Sondern weil ich unterhalb des von dir zitierten Beitragsausschnitts bereits ein paar Beispiele für die modernen Ansprüche an Männer gebracht habe, die allerdings nicht erfüllbar sind.

Meinst du in dem selben Paragraphen, in dem du behauptet hattest, dass gar nicht erst klare Ansprüche artikuliert werden? Oder in dem danach? Mit den Augen rollen

Im Übrigen ist wohl schon "Begehe keine Körperverletzung gegen deine Freundin" ein klar artikulierter und absolut erfüllbarer Anspruch. Welche Ansprüche sollte man denn deiner Meinung nach ansonsten jemandem gegenüber formulieren, der noch nicht mal bereit ist, dem zuzustimmen?
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 12.06.2023, 12:01, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag(#2296028) Verfasst am: 12.06.2023, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Geschockt

Kneif mich mal. Ich glaub, ich habe (Alb)Träume.

Mir wurde mal einen Zahn ausgeschlagen weil ich, mit meine langen Haare, nicht so ganz passte in eine Bayerische Landkneipe.
Selber Schuld. Wieso trägt man auch so langen Haare?


Ich habe hier ganz bewusst keine Täter-Opfer-Umkehr betrieben. Also: Nein. Nicht im geringsten.

Es geht nicht darum ob Männer wirklich gewalttätig sind, sondern darum, ob sie es akzeptabel finden Gewalt anzuwenden. Eine Tat ist hier noch gar nicht begangen.

Mir ging es oben darum bei einer Diskussion darüber von dem Ansatz wegzukommen Männer seien selbst schon das Übel, dass es zu bekämpfen gilt, weil mein Verdacht eben ist, dass es genau diese Denkweise war, die uns an den Punkt brachte, dass junge Männer Gewalt gegen Frauen wieder gut finden, obwohl dort seit Jahrzehnten gegen angearbeitet wurde.
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Beitrag(#2296031) Verfasst am: 12.06.2023, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wenn ich nur wüsste woher. Am Kopf kratzen

Ich weiß es: Weil du schon mehrfach zu verstehen gegeben hast, dass du an genuinem Self-Improvement überhaupt kein Interesse hast.

Das müsste ich jetzt erstmal nachschlagen. Aber spontan sagt mir mein Instinkt: Nein. Sondern weil ich unterhalb des von dir zitierten Beitragsausschnitts bereits ein paar Beispiele für die modernen Ansprüche an Männer gebracht habe, die allerdings nicht erfüllbar sind.

Meinst du in dem selben Paragraphen, in dem du behauptet hattest, dass gar nicht erst klare Ansprüche artikuliert werden? Oder in dem danach? Mit den Augen rollen

Im Übrigen ist wohl schon "Begehe keine Körperverletzung gegen deine Freundin" ein klar artikulierter und absolut erfüllbarer Anspruch. Welche Ansprüche sollte man denn deiner Meinung nach ansonsten jemandem gegenüber formulieren, der noch nicht mal bereit ist, dem zuzustimmen?


Kommt es dir besonders klar vor zu fordern Männer sollen Gewalt verabscheuen, gleichzeitig aber die Schwächeren beschützen? Mir erscheint das eher als eine sehr unklare Forderung.
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Beitrag(#2296032) Verfasst am: 12.06.2023, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Mir ging es oben darum bei einer Diskussion darüber von dem Ansatz wegzukommen Männer seien selbst schon das Übel, dass es zu bekämpfen gilt, weil mein Verdacht eben ist, dass es genau diese Denkweise war, die uns an den Punkt brachte, dass junge Männer Gewalt gegen Frauen wieder gut finden, obwohl dort seit Jahrzehnten gegen angearbeitet wurde.

Wer bekämpft denn bitte Männer als solche als "das Übel? Am Kopf kratzen
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Beitrag(#2296033) Verfasst am: 12.06.2023, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Kommt es dir besonders klar vor zu fordern Männer sollen Gewalt verabscheuen, gleichzeitig aber die Schwächeren beschützen? Mir erscheint das eher als eine sehr unklare Forderung.

...Hä??? Am Kopf kratzen Wer fordert, Männer im Allgemeinen sollen "Schwächere beschützen"? In einem Sinne ist das wohl von jedem zu fordern und nicht nur von Männern. In einem anderen Sinne - nämlich in dem, in dem es systematische Gewaltanwendung als Mittel einschließt - ist das in unserer Gesellschaft überhaupt nur von ganz spezifischen Berfusgruppen zu verlangen. Was hat das mit der Forderung zu tun, nicht die eigene Freundin zu verprügeln? Hm? Ach ja, gar nichts.
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 12.06.2023, 12:14, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#2296034) Verfasst am: 12.06.2023, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Mir ging es oben darum bei einer Diskussion darüber von dem Ansatz wegzukommen Männer seien selbst schon das Übel, dass es zu bekämpfen gilt, weil mein Verdacht eben ist, dass es genau diese Denkweise war, die uns an den Punkt brachte, dass junge Männer Gewalt gegen Frauen wieder gut finden, obwohl dort seit Jahrzehnten gegen angearbeitet wurde.

Wer bekämpft denn bitte Männer als solche als "das Übel? Am Kopf kratzen


Die extremeren Teile des Feminismus und der Gesellschaft insgesamt.

Außerdem auch jeder, der auf eine Umfrage wie oben nicht nach den Ursachen dafür sucht, sondern sich darauf beschränkt über Männer und ihre Rollenbilder zu jammern.
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Beitrag(#2296035) Verfasst am: 12.06.2023, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Kommt es dir besonders klar vor zu fordern Männer sollen Gewalt verabscheuen, gleichzeitig aber die Schwächeren beschützen? Mir erscheint das eher als eine sehr unklare Forderung.

...Hä??? Am Kopf kratzen


Was wäre z. B. wenn der Schwächere ein Mann und der Stärkere eine Frau ist?
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Beitrag(#2296036) Verfasst am: 12.06.2023, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Die extremeren Teile des Feminismus und der Gesellschaft insgesamt.

Quatsch. Pillepalle Nenn mal Ross und Reiter.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Außerdem auch jeder, der auf eine Umfrage wie oben nicht nach den Ursachen dafür sucht, sondern sich darauf beschränkt über Männer und ihre Rollenbilder zu jammern.

Bravopunk, die Rollenbilder sind Ursachen. Mit den Augen rollen

Außerdem bekämpft nicht jeder, der sich gegen bestehende Rollenbilder wendet, Männer als solche. Wie kommt man nur auf so eine bescheuerte Idee? Pillepalle
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Beitrag(#2296037) Verfasst am: 12.06.2023, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Kommt es dir besonders klar vor zu fordern Männer sollen Gewalt verabscheuen, gleichzeitig aber die Schwächeren beschützen? Mir erscheint das eher als eine sehr unklare Forderung.

...Hä??? Am Kopf kratzen

Was wäre z. B. wenn der Schwächere ein Mann und der Stärkere eine Frau ist?

Was wäre denn dann? Mit den Augen rollen
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Beitrag(#2296041) Verfasst am: 12.06.2023, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Kommt es dir besonders klar vor zu fordern Männer sollen Gewalt verabscheuen, gleichzeitig aber die Schwächeren beschützen? Mir erscheint das eher als eine sehr unklare Forderung.

...Hä??? Am Kopf kratzen

Was wäre z. B. wenn der Schwächere ein Mann und der Stärkere eine Frau ist?

Was wäre denn dann? Mit den Augen rollen


Dann müsste man den Mann gegen die Frau verteidigen. Wie in den Fällen Kachelmann, Depp und demnächst vielleicht auch Lindemann.
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Beitrag(#2296042) Verfasst am: 12.06.2023, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Die extremeren Teile des Feminismus und der Gesellschaft insgesamt.

Quatsch. Pillepalle Nenn mal Ross und Reiter.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Außerdem auch jeder, der auf eine Umfrage wie oben nicht nach den Ursachen dafür sucht, sondern sich darauf beschränkt über Männer und ihre Rollenbilder zu jammern.

Bravopunk, die Rollenbilder sind Ursachen. Mit den Augen rollen

Außerdem bekämpft nicht jeder, der sich gegen bestehende Rollenbilder wendet, Männer als solche. Wie kommt man nur auf so eine bescheuerte Idee? Pillepalle


Nein. Rollenbilder sind keine Ursachen. Ein Rollenbild kann ein Motiv oder eine Rechtfertigung sein sich auf eine bestimmte Art zu verhalten, die Ursache ist immer was anderes. Sozialer Druck, ideologische Verblendung, Gier, Machtbesessenheit, Ambitionen, Gefühle oder logische Schlussfolgerung usw..

Außerdem sind das ganz tolle Fragen, die du dir da ob meiner Denkfähigkeit stellst. Mal überlegt eine solche Frage in Bezug auf Chauvinismus und Misogynie zu stellen? Das ist nämlich das, was ich hier seid einer Seite versuche.
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Beitrag(#2296044) Verfasst am: 12.06.2023, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Nein. Rollenbilder sind keine Ursachen. Ein Rollenbild kann ein Motiv oder eine Rechtfertigung sein sich auf eine bestimmte Art zu verhalten, die Ursache ist immer was anderes. Sozialer Druck, ideologische Verblendung, Gier, Machtbesessenheit, Ambitionen, Gefühle oder logische Schlussfolgerung usw..

Aha. Also Gefühle oder Schlussfolgerungen oder sogar die blutleere Abstraktion der "ideologischen Verblendung" (jede Verblendung ist Verblendung über etwas!) können Ursachen sein, Rollenbilder aber aus irgendwelchen Gründen nicht? Wie ist es denn mit aus Rollenbildern gezogenen Schlussfolgerungen oder mit Gefühlen in Bezug auf Rollenbilder? Können die Ursachen sein? Oder wie ist es mit einem Rollenbild als gedanklichem Inhalt einer "ideologischen Verblendung"? Oder hast du schlicht keine Sekunde darauf verwendet, das Zeug zu durchdenken? Mit den Augen rollen
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Beitrag(#2296045) Verfasst am: 12.06.2023, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe hier ganz bewusst keine Täter-Opfer-Umkehr betrieben.

Doch, hast du. Du machst ausgerechnet die Bewegung, die für die Opfer gegen Gewalt aufgrund patriarchaler Vorstellungen kämpft, für genau diese Gewalt verantwortlich. Selbstverständlich ist das Täter-Opfer-Umkehr, nur nicht auf der individuellen, sondern auf der gesellschaftlichen Ebene.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Es geht nicht darum ob Männer wirklich gewalttätig sind, sondern darum, ob sie es akzeptabel finden Gewalt anzuwenden. Eine Tat ist hier noch gar nicht begangen.

Es geht in der Studie, über die wir reden, um beides (und um noch viele andere Dinge, die es nicht so intensiv in die Medien geschafft haben). Die eine Aussage war "Ich finde das akzeptabel", die andere "Ich habe das schon gemacht", und das Ergebnis unterschied sich nur um einen Prozentpunkt.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Mir ging es oben darum bei einer Diskussion darüber von dem Ansatz wegzukommen Männer seien selbst schon das Übel, dass es zu bekämpfen gilt, [...]

Dass es diesen Ansatz überhaupt gibt (abseits abstruser Einzelmeinungen), müsstest du erst mal belegen. Ich halte das, wie schon gesagt, für einen reinen Strohmann, der der genannten Täter-Opfer-Umkehr dient.
Für den Mainstream der Diskussion über Männergewalt (als Beispiel könnten wir die Diskussion über diese Studie nehmen) geht es eindeutig nicht um "Männer ... selbst", sondern um Männer, die so denken und handeln.
Das ergibt sich übrigens auch aus deiner eigenen Argumentation: Du berichtest von einer Forderung an Männer, anders zu werden. Diese Forderung hätte aber überhaupt keinen Sinn, wenn das Übel Männer an sich wären - es sind aber eben Männer mit bestimmten Verhaltensweisen, die sie ändern können.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
[...] weil mein Verdacht eben ist, dass es genau diese Denkweise war, die uns an den Punkt brachte, dass junge Männer Gewalt gegen Frauen wieder gut finden, obwohl dort seit Jahrzehnten gegen angearbeitet wurde.

Das ist eine ziemlich steile These, muss ich sagen:
Wir haben a) jahrtausendealte, in der Gesellschaft fest verankerte patriarchale Denk- und Verhaltensmuster, und b) seit ein paar Jahrzehnten eine politisch-soziale Bewegung, die genau dagegen angeht. Jetzt stellt man fest, dass es doch noch erschreckend viele Leute gibt, die ganz a) entsprechend denken und handeln. Und du sagst: Schuld ist b). Das ist, zurückhaltend gesagt, nicht unmittelbar einleuchtend, und du müsstest sehr viel mehr und bessere Argumente dafür bringen, als du bisher sehen lässt.
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Beiträge: 21801

Beitrag(#2296046) Verfasst am: 12.06.2023, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Das Problem sind nicht diese Männer, die so denken und handeln, sondern die Ursachen, die sie dazu treiben so zu denken und zu handeln für ein gutes Rollenbild zu halten.

Ich betrachte diese Männer als denk- und entscheidungsfähige Wesen, die man als verantwortlich für ihre Meinungen und Taten ansehen darf. Wir reden hier ja nicht über verantwortungsunfähige Kleinkinder oder geistig Behinderte.

Und diese Männer haben ja auch die Möglichkeit, verschiedene Entscheidungen zu treffen. Es ist ja nun nicht so, dass Männer gar keine anderen Möglichkeiten hätten, als sich so zu verhalten. Zwei Drittel der jungen Männer tun das ja immerhin nicht. Also treffen junge Männer Entscheidungen zwischen verschiedenen Denk- und Verhaltensmöglichkeiten, und ein Drittel entscheidet sich für die ethisch abzulehnende Möglichkeit.

Dass es neben dieser individuellen Ebene auch eine gesellschaftliche Ebene gibt mit sowohl materiellen Verhältnissen als auch ideologischen Vorstellungen, die die Menschen in die eine oder die andere Richtung beeinflussen, ist banal. Natürlich ist beides das Problem, sowohl die konkreten Menschen, die so handeln, als auch die gesellschaftlichen Verhältnisse, von denen sie sich beeinflussen lassen.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich bemühe mal ein Bild: In einem Rattenlabyrinth gibt es ein Hindernis, dass die Ratten stets kaputtbeissen, weil sie sonst nicht daran vorbei kommen. Und du sagst jetzt, die Ratten sind das Problem, nicht dass sie das Hindernis nicht anders beseitigt bekommen als eben auf ihre Zähne zurückzugreifen.

Ich halte dieses Bild für ziemlich abwegig.
Erstens sind Männer keine instinktgesteuerten Tiere. Zweitens sind Partnerschaften keine Labyrinthe, durch die es nur einen möglichen Weg gibt. Drittens sind Frauen keine Hindernisse in diesem Labyrinth. Viertens gibt es eben nicht nur eine mögliche Handlungsweise, sondern verschiedene.
An dem Bild stimmt also rein gar nichts, der Erkenntniswert ist gleich null. Daher ist seine Funktion offenbar auch nicht, irgendetwas zu erklären oder verständlicher zu machen, sondern nur, auf Teufel komm raus die ernatwortung, die Männer für ohre Handlungen haben, wegzureden.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
In den alten Rollenbildern war eine recht einfach Klarheit darüber, was Männer sind und was sie zu tun haben. In den postfeministischen Rollenbildern fehlt das völlig, weil den Männern immer nur gesagt wird "Sei anders als bisher. Sei besser." Was genau das bedeutet sagt aber niemand.

Wie tarvoc schon sinngemäß sagte: Doch, das wird gesagt, und es ist im Grundsatz auch nicht schwierig. Zum konkreten Diskussionsthema ist die Forderung "Sei nicht gewalttätig gegenüber deiner Partnerin" mMn nichts, was einen relevanten Teil der männlichen Bevölkerung kognitiv überfordern dürfte.

Hier sehe ich immerhin mal ein Körnchen Wahrheit in deiner Argumentation:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich vermute eben, dass in den Ansprüchen der Gesellschaft an die Männer bereits das Problem besteht, dass dieses Verhalten begünstigt.
[...]
Ich sehe im Rückgriff auf patriarchale Rollenbilder vor allem eine Flucht. Vor der modernen Welt, die Ansprüche an die Männer stellt, ohne zu erklären, wie sie sie erfüllen können und die teilweise auch sehr widersprüchlich sind. Sie sollen schwächere beschützen mit ihrer körperlich überlegenen Stärke, aber sie sollen keine Gewalt anwenden. Sie sollen sich emotional öffnen, aber keine Heulsusen sein. Sie sollen ihre Familie versorgen und viel Geld verdienen, aber nicht zu viel, weil Genderpaygap. Das ist verwirrend. Ich verstehe schon, dass da dann lieber auf einfachere Strukturen zurückgegriffen wird.

Ja, es gibt diese und diese verschiedenen Ansprüche an Männer, die widersprüchlich, dadurch verwirrend und auch nicht alle gleichzeitig erfüllbar sind. Es ist aber Quatsch, sie alle einem modernen Gesellschaftsbild zuzuschreiben, das feministischen Ideen entspräche.
Im Gegenteil entspringt bei diesen Gegenüberstellung immer eine Seite einem klassischen patriarchalen Männerbild: Der Mann als der starke, keine Schwäche zeigende, notfalls auch gewalttätige Beschützer und Versorger und damit auch das Oberhaupt der Familie. Das sind Vorstellungen, die der Feminismus bekämpft. Nach einem feministischen Menschenbild müsste der Mann nicht alleiniger Beschützer und Versorger der Familie sein, er würde diese Aufgaben mit seiner Partnerin gemeinsam erfüllen, müsste deswegen auch nicht immer stark sein, sondern dürfte Schwächen und Emotionen zeigen, usw.

Und ja, sich zwischen diesen verschiedenen Anforderungen zurechtzufinden, ist sicher nicht einfach. Aber man muss sie auch nicht alle erfüllen, sondern kann sich heute eben entscheiden.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Aber das interessiert dich halt alles offenbar überhaupt nicht. Die sollen sich nicht so haben. Wollen die etwa auch noch öfter in den Arm genommen werden? Pah. Wo kämen wir da hin. Mit den Augen rollen

Doch, das interessiert mich sehr wohl, wie hoffentlich klar geworden ist. Ich habe auch gar nichts dagegen, wenn Männer in den Arm genommen werden wollen - im Gegenteil, im Sinne eines modernen Männerbilds finde ich das super.

Ich mache mich nur darüber lustig, wenn ausgerechnet diejenigen Männer, die auf die mMn eindeutigste Weise archaische, patriarchalische Vorstellungen äußern und danach handeln, nämlich Gewalt als Dominanzmittel in der Partnerschaft befürworten und anwenden, aus der Verantwortung für ihr Denken und Handeln herausgelabert werden sollen, indem sie als arme Hascherl dargestellt werden, die gar nicht anders können, sondern einfach bloß überfordert sind.
Doch, diese Männer könnten andere Haltungen haben und sie könnten anders handeln. Aber sie wollen in der Partnerschaft dominant sein und entscheiden sich für Gewalt als akzeptables Mittel. Anders als vor mehreren Jahrzehnten gibt es heute aber auch andere Möglichkeiten für Männer.

Und deswegen müssen wir sowohl auf der ganz konkreten, individuellen Ebene das Verhalten und die Haltungen solcher Männer bekämpfen als auch gegen Ideologien eintreten, die derlei rechtfertigen, als auch materielle Verhältnisse bekämpfen, die das begünstigen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44148

Beitrag(#2296048) Verfasst am: 13.06.2023, 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hier sehe ich immerhin mal ein Körnchen Wahrheit in deiner Argumentation:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich vermute eben, dass in den Ansprüchen der Gesellschaft an die Männer bereits das Problem besteht, dass dieses Verhalten begünstigt.
[...]
Ich sehe im Rückgriff auf patriarchale Rollenbilder vor allem eine Flucht. Vor der modernen Welt, die Ansprüche an die Männer stellt, ohne zu erklären, wie sie sie erfüllen können und die teilweise auch sehr widersprüchlich sind. Sie sollen schwächere beschützen mit ihrer körperlich überlegenen Stärke, aber sie sollen keine Gewalt anwenden. Sie sollen sich emotional öffnen, aber keine Heulsusen sein. Sie sollen ihre Familie versorgen und viel Geld verdienen, aber nicht zu viel, weil Genderpaygap. Das ist verwirrend. Ich verstehe schon, dass da dann lieber auf einfachere Strukturen zurückgegriffen wird.

Ja, es gibt diese und diese verschiedenen Ansprüche an Männer, die widersprüchlich, dadurch verwirrend und auch nicht alle gleichzeitig erfüllbar sind. Es ist aber Quatsch, sie alle einem modernen Gesellschaftsbild zuzuschreiben, das feministischen Ideen entspräche.
Im Gegenteil entspringt bei diesen Gegenüberstellung immer eine Seite einem klassischen patriarchalen Männerbild: Der Mann als der starke, keine Schwäche zeigende, notfalls auch gewalttätige Beschützer und Versorger und damit auch das Oberhaupt der Familie. Das sind Vorstellungen, die der Feminismus bekämpft. Nach einem feministischen Menschenbild müsste der Mann nicht alleiniger Beschützer und Versorger der Familie sein, er würde diese Aufgaben mit seiner Partnerin gemeinsam erfüllen, müsste deswegen auch nicht immer stark sein, sondern dürfte Schwächen und Emotionen zeigen, usw.

...und nebenbei bemerkt ist die Kritik am Gender Pay Gap keine Kritik daran, dass Männer zu viel verdienen. Auch wenn Unternehmer und Konzerne das natürlich gerne so umdefiniert sähen.
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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