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Willensfreiheit, Determinismus & Zufall
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#351835) Verfasst am: 30.09.2005, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
... auf geistiger ebene sind diese [physikalischen] gesetze nicht aufgehoben (ungültig), es gelten aber doch etwas andere gesetze.

Wie jetzt? Gibt es nur zusätzlich emergente Effekte (der großen Zahl, der Selbstorganisation usw.), oder verstoßen irgendwelche Teile des Gehirns gegen die bekannte Physik bzw. widerlegen sie? Falls letzteres nicht der Fall ist, sondern nur ersteres: Ich kann mir zwar vorstellen, daß ein emergentes Phänomen - z.B. eine Alternativen-Bewertungsfunktion im Bewußtsein - Einfluß auf die Handlung hat, aber die Bewertungsfunktion selbst ist ja durch letztendlich physikalische Prozesse gebildet worden, z.B. durch das Wachsen von Neuronen. Wo ist da Platz für eine echte Autonomie? Das ist doch widersprüchlich!

tati hat folgendes geschrieben:
um wieder zum menschlichen verhalten zurückzukommen seien bespielsweise teleologische wirkursachen erwähnt.

Was soll das denn sein? Beabsichtigte Effekte?
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#351837) Verfasst am: 30.09.2005, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
dass uns die freiheit dazu verpflichtet, die frage "was sollen wir tun" zu stellen.


Wenn du mit Freiheit die Willensfreiheit meinst, dann drehen wir uns irgendwie im Kreis (immerhin geht es ja gerade darum, dass noch nicht klar ist, was der Begriff überhaupt meint).
Es gibt Dinge, die ich (zum gegenwärtigen Zeitpunkt) nicht tun würde und es gibt Dinge, von denen ich (zum gegenwärtigen Zeitpunkt) behaupte, dass "man" sie nicht tun sollte. Aber dieser Wille, bestimmte Dinge nicht zu tun, besteht ja nicht ohne Grund.

Zitat:
freiheit setzt eben geistige erkenntnis voraus z.b. nicht dinge zu tun, die bestraft werden. so betrachtet ist es einsicht und nicht zwang.


Nicht alles, was bestraft wird, "sollte" meinem Empfinden/meiner Überlegung nach auch zwangsläufig bestraft werden (allerdings ist es natürlich sinnvoll, wenn man bestimmte Werte zugrundelegt, gewisse Handlungen unter Strafe zu stellen). Wer alles, was bestraft wird (und Strafe ist ja nun auch ein dehnbarer Begriff), grundsätzlich nicht tut, der ist m.E. alles andere als frei. Was du hierbei nun genau unter "Freiheit des Willens" verstehst, weiß ich noch immer nicht. Bisher weiß ich nur, dass du der (ansich ja berechtigten) Meinung bist, dass man nicht alles tun sollte, was einem gerade so in den Sinn kommt.


Zuletzt bearbeitet von Tegularius am 30.09.2005, 16:05, insgesamt einmal bearbeitet
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tati
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Anmeldungsdatum: 16.03.2005
Beiträge: 567

Beitrag(#351838) Verfasst am: 30.09.2005, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Tegularius hat folgendes geschrieben:
Was meinst du mit "angemessenen Akten"? Dass man nicht alles tun kann, was man sich wünscht? Wenn ich gerne fliegen könnte, aber trotz Armeschlagens nicht abhebe? Oder angemessen im Sinne eines Wertesystems? Wenn jemand genau das will, was dem System zufolge angemessen ist, dann kommt sich die Person sicher "freier" vor, denn der Ausführung von Handlungen im Sinne ihres Willens steht weniger entgegen. Das hat aber nichts mit einem "freien Willen" zu tun.
Zumal ich nur "fliegen können" will, wenn ich weiß, was das überhaupt ist.
Demgegenüber hat mein "freier Wille" überhaupt kein verlangen z. B. nach einem Hrung<sup>1</sup>.

Der "freie Wille" orientiert sich also überhaupt nur innerhalb eines bestimmten Satzes an Optionen.


richtig. der wille setzt erkenntnis voraus resp. ohne erkenntnis wäre der wille sinnlos.


NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Dann kommt noch dazu (hat auch schon einer erwähnt): Wenn ich durstig bin, will ich plötzlich etwas trinken.


durst ist sinnlich physiologisches begehren welches auf die befriedigung körperlicher bedürgnisse eingeschänkt ist, der wille hingegen ist geistiges begehren mit unbeschränktem (relativ freiem) gegenstandsbereich.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#351841) Verfasst am: 30.09.2005, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Die Behauptung eines "freien Willens" impliziert jedoch die Behauptung, daß die bekannte Physik im Gehirn teilweise ungütlig ist.
Nun, wenn wir es umformulieren in: Die Vorgänge im Gehirn sind mit der bekannten Physik nicht zu erklären, dann kann ich zustimmen.

Würdest Du sagen, daß die chemischen Vorgänge in einer Zelle mit der Physik zu erklären sind? Natürlich wird der reduktionistische Ansatz ab einer gewissen Emergenzstufe unpraktikabel. Das berechtigt aber nicht zu der Annahme, die Physik werde dort außer kraft gesetzt.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
(Naturwissenschaft wäre übrigens mE gar nicht möglich, wenn man niemals Dinge als möglich angesehen hätte, die über die Grenzen des aktuellen physikalischen Weltbildes hinausgingen.)

Korrekt. Und alte Zöpfe abgeschnitten, auch hübsche.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#351842) Verfasst am: 30.09.2005, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
durst ist sinnlich physiologisches begehren welches auf die befriedigung körperlicher bedürgnisse eingeschänkt ist, der wille hingegen ist geistiges begehren mit unbeschränktem (relativ freiem) gegenstandsbereich.
a) was nichts daran ändert, dass ersteres offensichtlich letzteres hervorruft

b) "relativ freiem" ahaa ... zwinkern relativ zu was? frei oder unfrei? "relativ frei" impliziert, dass die freiheit eingeschränkt ist, zumindest in gewissen gebieten unfreiheit besteht.
Können wir das zumindest als bisherigen Konsens festhalten?
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#351847) Verfasst am: 30.09.2005, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
richtig. der wille setzt erkenntnis voraus resp. ohne erkenntnis wäre der wille sinnlos.


Wie kann der Wille frei sein, wenn er etwas (was auch immer) voraussetzt?
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tati
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Anmeldungsdatum: 16.03.2005
Beiträge: 567

Beitrag(#351855) Verfasst am: 30.09.2005, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
tati hat folgendes geschrieben:
durst ist sinnlich physiologisches begehren welches auf die befriedigung körperlicher bedürgnisse eingeschänkt ist, der wille hingegen ist geistiges begehren mit unbeschränktem (relativ freiem) gegenstandsbereich.
a) was nichts daran ändert, dass ersteres offensichtlich letzteres hervorruft

b) "relativ freiem" ahaa ... zwinkern relativ zu was? frei oder unfrei? "relativ frei" impliziert, dass die freiheit eingeschränkt ist, zumindest in gewissen gebieten unfreiheit besteht.
Können wir das zumindest als bisherigen Konsens festhalten?


jo. von einem absolut freien willen habe ich nie etwas erwähnt. relativ ist jedenfalls treffender.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#351861) Verfasst am: 30.09.2005, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
jo. von einem absolut freien willen habe ich nie etwas erwähnt. relativ ist jedenfalls treffender.


Relative Freiheit... das wäre Freiheit, die zu etwas in Relation steht, also von etwas abhängig ist.

FREIHEIT, DIE ABHÄNGIG IST? HÄÄÄÄ? Am Kopf kratzen
Das ist ja fast schon Orwell-Style... Mit den Augen rollen
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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tati
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Anmeldungsdatum: 16.03.2005
Beiträge: 567

Beitrag(#351874) Verfasst am: 30.09.2005, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tati hat folgendes geschrieben:
jo. von einem absolut freien willen habe ich nie etwas erwähnt. relativ ist jedenfalls treffender.


Relative Freiheit... das wäre Freiheit, die zu etwas in Relation steht, also von etwas abhängig ist.

FREIHEIT, DIE ABHÄNGIG IST? HÄÄÄÄ? Am Kopf kratzen
Das ist ja fast schon Orwell-Style... Mit den Augen rollen


dann gut, was ist denn eine unabhängige freiheit?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#351900) Verfasst am: 30.09.2005, 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
was ist denn eine unabhängige freiheit?


Nicht an Bedingungen geknüpft.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#351906) Verfasst am: 30.09.2005, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Diese Diskussion hatten wir doch schon einmal. Wir müssen uns einigen, was wir unter einem freien Willen verstehen und erst dann können wir darüber reden. Ein von allem lösgelöster freier Wille ist völlig unsinnig:

Zitat:
Zur Kritik unbedingter Willensfreiheit
(Aus: Peter Bieri, Das Handwerk der Freiheit, München, Wien 2001, S. 230 ff.)

Nehmen wir an, Sie hätten einen unbedingt freien Willen. Es wäre ein Wille, der von nichts abhinge: ein vollständig losgelöster, von allen ursächlichen Zusammenhängen freier Wille. Ein solcher Wille wäre ein aberwitziger, abstruser Wille. Seine Losgelöstheit nämlich würde bedeuten, daß er unabhängig wäre von Ihrem Körper, Ihrem Charakter, Ihren Gedanken und Empfindungen, Ihren Phantasien und Erinnerungen.
Es wäre, mit anderen Worten, ein Wille ohne Zusammenhang mit all dem, was Sie zu einer bestimmten Person macht. In einem substantiellen Sinne des Worts wäre er deshalb gar nicht Ihr Wille. Statt zum Ausdruck zu bringen, was Sie - dieses bestimmte Individuum - aus der Logik Ihrer Lebensgeschichte heraus wollen, bräche ein solcher Wille, aus einem kausalen Vakuum kommend, einfach über Sie herein, und Sie müssten ihn als einen vollständig entfremdeten Willen erleben, der meilenweit von der Erfahrung der Urheberschaft entfernt wäre, zu deren Rettung er doch eingeführt wurde. [...]

Es würde überhaupt nur Sinn machen, darüber zu reden, wenn wir einen Dissens in dieser Frage hätten.

P.S: Aus meiner Sicht macht es übrigens wenig Sinn, auf jeder Seite dieses Threads wieder komplett von vorne anzufangen. Ich habe hier schon einmal den Versuch einer kleinen Zusammenfassung gemacht, ich würde mich freuen, wenn wir wenigstens auf dieser Basis weiterdiskutieren könnten.
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step
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Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#351949) Verfasst am: 30.09.2005, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Da fällt mir ein, daß ich noch eine Antwort plante, aber dann vergessen habe:

Deine Einlassung, der Mensch sei ja nicht immer und nicht völlig frei, überspringe ich, weil mir die Behauptung auch nur einer einzigen echt freien Teilhandlung unplausibel erscheint.

Aber das hier finde ich interessant:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Was ist die Physik nicht? Die Physik kann nicht grundsätzliche Dinge erklären (z.B. was ist Zeit? was sind Gedanken? was ist ein Subjekt? was ist Masse? was ist Gravitation?). Gravitation z.B. kann gemessen werden, aber nicht grundsätzlich erklärt.

Es ist sehrwohl die Aufgabe der Physik, das Wesen der Zeit zu erklären, ebenso wie das der Gravitation. Wenn man zukünftig eine Symmetriegruppe angeben kann (oder sonst ein formales Modell), aus dem die Raumzeit, Gravitation und andere Kräfte herausfallen, dann hat man die Zeit erklärt.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Es wäre unsinnig, zu sagen: Gravitation verstößt gegen die Physik, denn die Physik macht keine Aussage zur Entstehung der Gravitation. Gravitation ist einfach ein Phänomen, das wir beobachten und messen können.

Nein. Der Gravitation wird es genauso gehen wie z.B. dem Licht.
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tati
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Beitrag(#352050) Verfasst am: 30.09.2005, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tati hat folgendes geschrieben:
was ist denn eine unabhängige freiheit?


Nicht an Bedingungen geknüpft.


gut, dann nenne mir ein ding/sache/sachverhalt/tatsache, welche nicht an eine bedingungen geknüpft ist.


Zuletzt bearbeitet von tati am 30.09.2005, 22:30, insgesamt einmal bearbeitet
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tati
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Anmeldungsdatum: 16.03.2005
Beiträge: 567

Beitrag(#352059) Verfasst am: 30.09.2005, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Diese Diskussion hatten wir doch schon einmal. Wir müssen uns einigen, was wir unter einem freien Willen verstehen und erst dann können wir darüber reden. Ein von allem lösgelöster freier Wille ist völlig unsinnig:

Zitat:
Zur Kritik unbedingter Willensfreiheit
(Aus: Peter Bieri, Das Handwerk der Freiheit, München, Wien 2001, S. 230 ff.)

Nehmen wir an, Sie hätten einen unbedingt freien Willen. Es wäre ein Wille, der von nichts abhinge: ein vollständig losgelöster, von allen ursächlichen Zusammenhängen freier Wille. Ein solcher Wille wäre ein aberwitziger, abstruser Wille. Seine Losgelöstheit nämlich würde bedeuten, daß er unabhängig wäre von Ihrem Körper, Ihrem Charakter, Ihren Gedanken und Empfindungen, Ihren Phantasien und Erinnerungen.
Es wäre, mit anderen Worten, ein Wille ohne Zusammenhang mit all dem, was Sie zu einer bestimmten Person macht. In einem substantiellen Sinne des Worts wäre er deshalb gar nicht Ihr Wille. Statt zum Ausdruck zu bringen, was Sie - dieses bestimmte Individuum - aus der Logik Ihrer Lebensgeschichte heraus wollen, bräche ein solcher Wille, aus einem kausalen Vakuum kommend, einfach über Sie herein, und Sie müssten ihn als einen vollständig entfremdeten Willen erleben, der meilenweit von der Erfahrung der Urheberschaft entfernt wäre, zu deren Rettung er doch eingeführt wurde. [...]

Es würde überhaupt nur Sinn machen, darüber zu reden, wenn wir einen Dissens in dieser Frage hätten.

P.S: Aus meiner Sicht macht es übrigens wenig Sinn, auf jeder Seite dieses Threads wieder komplett von vorne anzufangen. Ich habe hier schon einmal den Versuch einer kleinen Zusammenfassung gemacht, ich würde mich freuen, wenn wir wenigstens auf dieser Basis weiterdiskutieren könnten.


voll einverstanden.

habe die zusammenfassung gelesen und mir scheint, dass der freie wille mit autonomie gleichgesetzt wird. meiner meinung ist zwar die wahlfreiheit (autonomie) für den "freien willen" notwendig, aber nicht hinreichend. was es noch bedarf sind angemessene akten wie beispielsweise das streben nach dem guten oder handlungen nach dem kategorischen imperativ. m.e. also nicht nur das thelemitische "tu was du willst", sondern darüber hinaus mit der anwendung des ontologisch guten kann erst von umfassender freiheit/freiem willen gesprochen werden.
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Tarvoc
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Beiträge: 44650

Beitrag(#352090) Verfasst am: 30.09.2005, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
gut, dann nenne mir ein ding/sache/sachverhalt/tatsache, welche nicht an eine bedingungen geknüpft ist.


Der Freie Wille. Lachen
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
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Beitrag(#352126) Verfasst am: 01.10.2005, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Da fällt mir ein, daß ich noch eine Antwort plante, aber dann vergessen habe:

Deine Einlassung, der Mensch sei ja nicht immer und nicht völlig frei, überspringe ich, weil mir die Behauptung auch nur einer einzigen echt freien Teilhandlung unplausibel erscheint.

Aber das hier finde ich interessant:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Was ist die Physik nicht? Die Physik kann nicht grundsätzliche Dinge erklären (z.B. was ist Zeit? was sind Gedanken? was ist ein Subjekt? was ist Masse? was ist Gravitation?). Gravitation z.B. kann gemessen werden, aber nicht grundsätzlich erklärt.

Es ist sehrwohl die Aufgabe der Physik, das Wesen der Zeit zu erklären, ebenso wie das der Gravitation. Wenn man zukünftig eine Symmetriegruppe angeben kann (oder sonst ein formales Modell), aus dem die Raumzeit, Gravitation und andere Kräfte herausfallen, dann hat man die Zeit erklärt.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Es wäre unsinnig, zu sagen: Gravitation verstößt gegen die Physik, denn die Physik macht keine Aussage zur Entstehung der Gravitation. Gravitation ist einfach ein Phänomen, das wir beobachten und messen können.

Nein. Der Gravitation wird es genauso gehen wie z.B. dem Licht.


Schön das es noch optimisten gibt Lachen wir wissen gerade mal 4 % der uns umgebenden Materie und Energie zu klassifizieren , der rest ist unbekannt ! das sollte mal nicht vergessen werden.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#352129) Verfasst am: 01.10.2005, 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Der Rest ist unbekannt!


Wenn er unbekannt ist, woher wissen wir dann, dass er 96% ausmacht? Am Kopf kratzen
_________________
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
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Beitrag(#352132) Verfasst am: 01.10.2005, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Der Rest ist unbekannt!


Wenn er unbekannt ist, woher wissen wir dann, dass er 96% ausmacht? Am Kopf kratzen


23% dunkle Materie und 73 % dunkle Energie siehe auch (wilkinson Microwave anisotropy Probe )
die untersuchungen dieses Nasa Satelliten brachten uns diese recht exakten Einschätzungen .
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Wolf
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Beitrag(#352133) Verfasst am: 01.10.2005, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Der Rest ist unbekannt!


Wenn er unbekannt ist, woher wissen wir dann, dass er 96% ausmacht? Am Kopf kratzen


23% dunkle Materie und 73 % dunkle Energie siehe auch (wilkinson Microwave anisotropy Probe )
die untersuchungen dieses Nasa Satelliten brachten uns diese recht exakten Einschätzungen .
Unbekannt?
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Trish:(
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Tarvoc
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Beitrag(#352134) Verfasst am: 01.10.2005, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
23% dunkle Materie und 73 % dunkle Energie


Ach, dann sind die Bezeichnungen "dunkle Materie" und "dunkle Energie" also keine Bezeichnungen (Klassifikationen)? Am Kopf kratzen Mr. Green

Ach ja: was unterscheidet eigentlich "dunkle Materie" und "dunkle Energie"? Ich dachte, laut Relativitätstheorie seien Materie und Energie untrennbar verbunden... Mit den Augen rollen

Und: woher hast du die Zahlen?
_________________
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George
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Beiträge: 4485

Beitrag(#352136) Verfasst am: 01.10.2005, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Der Rest ist unbekannt!


Wenn er unbekannt ist, woher wissen wir dann, dass er 96% ausmacht? Am Kopf kratzen


23% dunkle Materie und 73 % dunkle Energie siehe auch (wilkinson Microwave anisotropy Probe )
die untersuchungen dieses Nasa Satelliten brachten uns diese recht exakten Einschätzungen .
Unbekannt?


Ja unbekannt , was soll den jetzt diese Korintenkakerei , kein Mensch kann dir heute sagen was
dunkle Materie bzw dunkle Energie ist !! Das einzige was man nach vielen Experimenten weiß , ist was es nicht ist !
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George
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Beiträge: 4485

Beitrag(#352137) Verfasst am: 01.10.2005, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
23% dunkle Materie und 73 % dunkle Energie


Ach, dann sind die Bezeichnungen "dunkle Materie" und "dunkle Energie" also keine Bezeichnungen (Klassifikationen)? Am Kopf kratzen Mr. Green

Ach ja: was unterscheidet eigentlich "dunkle Materie" und "dunkle Energie"? Ich dachte, laut Relativitätstheorie seien Materie und Energie untrennbar verbunden... Mit den Augen rollen

Und: woher hast du die Zahlen?


Dann ersetz von mir aus Klassifizieren durch definieren , ich hoffe dann hast du deinen Seelenfrieden Cool
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Wolf
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Beitrag(#352139) Verfasst am: 01.10.2005, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
23% dunkle Materie und 73 % dunkle Energie


Ach, dann sind die Bezeichnungen "dunkle Materie" und "dunkle Energie" also keine Bezeichnungen (Klassifikationen)? Am Kopf kratzen Mr. Green
Okay, kleiner Scherz meinerseits... Mit den Augen rollen zwinkern

Ach ja: was unterscheidet eigentlich "dunkle Materie" und "dunkle Energie"?
Vermutlich in der momentanen Form, also Welle und Teilchen.
Wobei man das auch nicht so genau trennen kann.
_________________
Trish:(
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#352140) Verfasst am: 01.10.2005, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Der Rest ist unbekannt!


Wenn er unbekannt ist, woher wissen wir dann, dass er 96% ausmacht? Am Kopf kratzen


23% dunkle Materie und 73 % dunkle Energie siehe auch (wilkinson Microwave anisotropy Probe )
die untersuchungen dieses Nasa Satelliten brachten uns diese recht exakten Einschätzungen .
Unbekannt?


Ja unbekannt , was soll den jetzt diese Korintenkakerei , kein Mensch kann dir heute sagen was
dunkle Materie bzw dunkle Energie ist !! Das einzige was man nach vielen Experimenten weiß , ist was es nicht ist !
Weiß man mittlerweile das es sie gibt? Ich dachte das wäre eine hypothetische Anahme. Ich halte auch ein dynamisches Newtongesetz für möglich, hab mich mit dem Thema aber leider noch herzlich wenig beschäftigt.
_________________
Trish:(
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#352142) Verfasst am: 01.10.2005, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Kein Mensch kann dir heute sagen, was dunkle Materie bzw dunkle Energie ist!


Was meinst du damit: "Was dunkle Materie ist"? Am Kopf kratzen

Von Dunkler Materie und Dunker Energie registriert man ja offensichtlich nicht NICHTS, sondern ETWAS. Denn sonst wüsste man von Dunkler Materie und Dunkler Energie nichts. (Von derartigen Prozentangaben ganz zu schweigen...) Mit den Augen rollen

George hat folgendes geschrieben:
Dann ersetz von mir aus Klassifizieren durch definieren , ich hoffe dann hast du deinen Seelenfrieden Cool


Der Begriff "Definition" bezeichnet den Vorgang der Vereinbarung bzw. Festlegung der Bedeutungen von Begriffen.
Was das mit der Diskussion hier zu tun hat, ist mir allerdings schleierhaft... Mit den Augen rollen

Ach ja: meine Frage, woher du die Zahlen hast, steht immer noch unbeantwortet im Raum... Mit den Augen rollen
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 01.10.2005, 00:40, insgesamt einmal bearbeitet
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
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Beitrag(#352167) Verfasst am: 01.10.2005, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

tati hat folgendes geschrieben:
habe die zusammenfassung gelesen und mir scheint, dass der freie wille mit autonomie gleichgesetzt wird. meiner meinung ist zwar die wahlfreiheit (autonomie) für den "freien willen" notwendig, aber nicht hinreichend. was es noch bedarf sind angemessene akten wie beispielsweise das streben nach dem guten oder handlungen nach dem kategorischen imperativ. m.e. also nicht nur das thelemitische "tu was du willst", sondern darüber hinaus mit der anwendung des ontologisch guten kann erst von umfassender freiheit/freiem willen gesprochen werden.

Oh, ich dachte bisher, wir würden uns in etwa auf einer Linie bewegen. In diesem Fall muss ich Dir aber widersprechen: der freie Wille schließt für mich ausdrücklich die Möglichkeit ein, sich für das Böse (oder nennt es "die dunkle Seite der Macht", falls das Wort "böse" zu unatheistisch ist) zu entscheiden. Wenn ich die Entscheidung für das "Böse" ausschließe, dann ist es für mich kein freier Wille mehr.


Zuletzt bearbeitet von AgentProvocateur am 01.10.2005, 02:07, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#352718) Verfasst am: 02.10.2005, 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe nochmal nachgedacht über Koljas Einwand, dass meine Prämisse des freien Willens (die ja prinzipiell nicht beweisbar ist) vergleichbar wäre mit einem Glauben an Gott. Ich denke aber, dass man das nicht gleichsetzen kann. Ich denke, dass es unerläßlich ist, gewisse Prämissen zu setzen, um überhaupt ein Weltbild aufbauen zu können.

Zum Beispiel habe ich diese Prämissen: Ich habe ein Bewusstsein. Ich bin ein selbstständig handelndes Subjekt. Ich existiere in der Realität. Es existiert etwas außerhalb von mir; eine Außenwelt. Meine Wahrnehmungen bilden die Realität außerhalb ab, d.h. sie sind nicht nur reine Illusion. Es gibt weitere reale Subjekte in der Außenwelt, die ebenso wie ich über ein Bewusstsein verfügen. Die Wahrnehmungen dieser anderen Subjekte sind vergleichbar mit meinen Wahrnehmungen.

Auf diesen Prämissen, (die ich allesamt nicht beweisen kann), basiert mein Weltbild und auch meine Ethik. Da die anderen Subjekte ebenso wie ich Leid erleben, erscheint es mir sinnvoll, diesen Subjekten kein Leid zuzufügen (genauso wie ich kein Leid zugefügt haben möchte). Würde ich die anderen Subjekte nicht für real halten, dann wäre diese Ethik mE nicht sinnvoll.

Ich denke, dass diese Prämissen von den meisten Menschen geteilt werden. Ohne Prämissen geht es mE nicht.

Kommen wir noch einmal zur Willensfreiheit. Die Frage nach der Willensfreiheit spielt in der Ethik eine Rolle, wenn es darum geht, ob es dem Menschen möglich ist, einer Handlungsnorm zu folgen oder ob er, im Gegenteil, durch seine persönliche Geschichte determiniert ist und nicht anders handeln kann, als er handelt.

Daraus ergeben sich folgende Fragen:
Sind wir für unsere Handlungen verantwortlich?
Ist es für die Rechtfertigung der Idee der Verantwortung nötig, dass wir auch anders handeln können?

Wenn man die letzte Frage mit "nein" beantwortet, dann ist der Streit um die Willensfreiheit ein reines Spiegelgefecht, dann ist es unerheblich, welche Position man vertritt, denn es ändert sich nichts in unserem Leben.

Wenn man aber diese Frage mit "ja" beantwortet, dann muss man weiter fragen, ob unsere Begriffe "Schuld" und "Strafe" nicht obsolet sind und was, wenn man dies ebenfalls bejaht, daraus für unsere Gesellschaft folgt.
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Wolf
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Beitrag(#352719) Verfasst am: 02.10.2005, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

Dir geht es also nicht m den freien Willen sondern um Schuld und Verantwortung, die sind auch ohne freien Willen möglich.
Ich sehe parallen zu Christen, die meinen ohne Gott gibt es kein Recht und Unrecht, kein gut, kein böse.
_________________
Trish:(
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AgentProvocateur
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Beitrag(#352724) Verfasst am: 02.10.2005, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Ich sehe parallen zu Christen, die meinen ohne Gott gibt es kein Recht und Unrecht, kein gut, kein böse.

Diese blödsinnige unbegründete Unterstellung kommt in diesem Forum so sicher wie das Amen in der Kirche. Wird auch leider oft mit einem Argument verwechselt.

modorok hat folgendes geschrieben:
Dir geht es also nicht m den freien Willen sondern um Schuld und Verantwortung, die sind auch ohne freien Willen möglich.

Nein, es geht mir um den freien Willen. Ich möchte gerne verstehen, welche konkreten Auswirkungen die Annahme hätte, wir hätten keinen freien Willen. Es gibt einige Neurologen, die behaupten, man könne nicht mehr sinnvoll von Schuld und Strafe reden, da die Willensfreiheit nicht gegeben sei. Hat also die Annahme, es gebe keine Willensfreiheit, eine Auswirkung auf unser Leben oder nicht?
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kolja
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Beitrag(#352725) Verfasst am: 02.10.2005, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Daraus ergeben sich folgende Fragen:
Sind wir für unsere Handlungen verantwortlich?

Ja.

Wir sind aber auch verantwortlich für unsere Beeinflussung anderer Personen (ist ja auch eine "Handlung"). Und wenn wir andere Personen durch unsere Beeinflussung zum Handeln bringen, sind wir für diese Handlungen in Teilen mitverantwortlich.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Ist es für die Rechtfertigung der Idee der Verantwortung nötig, dass wir auch anders handeln können?

Nein.

Verantwortung ist gegeben, wenn wir uns zum Zeitpunkt des Handelns möglicher Konsequenzen und möglicher Alternativen bewusst sind.

Zu dem Prämissen schreib ich später noch was, muss ich erst noch drüber grübeln.
_________________
Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.


Zuletzt bearbeitet von kolja am 02.10.2005, 21:56, insgesamt einmal bearbeitet
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