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Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese
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Kadaj
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Anmeldungsdatum: 30.04.2005
Beiträge: 674

Beitrag(#364743) Verfasst am: 28.10.2005, 17:32    Titel: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Dieser Text ist nur ein Gedankenspiel, ich möchte ihn aus reiner Lust an meiner Phantasie diskutieren:

Die Evolution ist laut Lehrmeinung richtungslos und unumkehrbar. So lernten wir es im Biologieunterricht. Im Religionsunterricht lernten wir, ein personifizierter Gott habe die Welt nach seinem Willen geschaffen.
Hat die Evolution nicht doch eine Richtung? Angeblich probiert die Natur durch Mutation alles aus, und nur was in eine nützliche Richtung geht, sei überlebensfähig und zeuge Nachkommen. Ist das so?
Warum alle die „Fehlkonstuktionen“? Und warum haben sich Mikroorganismen (deren Entstehungsprozess ebenso im Dunkeln liegt!!) „entschieden“, zusammen zugehen und einen höheren Organismus zu bilden? Warum gingen Einzeller zusammen? Wer erklärte ihnen die Vorteile? Wer sagte ihnen: versucht es doch mal?
Gibt es doch eine Kraft, vielleicht nicht messbar, oder für uns nicht messbar (wie früher die Radioaktivität), die u. a. die Evolution lenkt? Niemand kann es heute beweisen, aber auch ausschließen kann es niemand mit absoluter Sicherheit. Muß man es Gott nennen? Das Goth nannten die alten Germanen die Kraft, die unsere Welt zusammenhält. Daraus leitete sich der Begriff Gott ab, allerdings für eine personifizierte Gottheit, gewaltsam oktroyiert. Ich glaube nun nicht an einen Gott, der ein Auge gerade auf das Tun und Denken der Menschen werfen würde. Aber ich spekuliere: gibt es da eine Kraft, die lenkt, und sei es ganz unscheinbar, vielleicht den Sexualtrieb, so dass nachfolgende Generationen eine gewisse Gestalt annehmen?
Und ganz leise spekuliert: kann ein Mensch kraft seines Willens diese steuernde Kraft beeinflussen? Manch einer spräche dabei wohl von Magie...
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#364750) Verfasst am: 28.10.2005, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Und warum haben sich Mikroorganismen (deren Entstehungsprozess ebenso im Dunkeln liegt!!) „entschieden“, zusammen zugehen und einen höheren Organismus zu bilden?

Ich schätze mal, dass die Anfänge wohl in einer Form der Symbiose zwischen den Mikroorganismen liegen!

Genau so könnte man denn auch die Frage stellen weshalb sich die Atome entschieden sich zu Molekülen zu verbinden!

Zitat:
Angeblich probiert die Natur durch Mutation alles aus, und nur was in eine nützliche Richtung geht

Ich denk mal die "Natur" ist nicht in der Lage das zu unterscheiden - Es werden einfach alle Zellkombinationen entstehen und nur der Teil, der in der Lage ist zu überleben wird später als "sinnvoll" erachtetes Lebewesen hervorgehen!

Zitat:
Warum alle die „Fehlkonstuktionen“?

Wenn ich 100 Häußer baue und einfach zufällig und planlos drauflos meißle und 99 dieser Häußer fallen zusammen, dann bleibt ein Haus übrig in das man einziehen kann. Wenn man das Haus als Lebewesen nimmt, so ist dieses Haus das einzige was sich Fortpflanzen könnte - Dennoch war unter den 100 Konstruktionen nur eine überlebensfähig!

Zitat:
Muß man es Gott nennen?

Wenn es tatsächlich solch eine Kraft gibt, dann spielt es eigentlich keine Rolle wie man sie nennt, denn das ändert nichts an der Tatsache ihrer Existenz - Warum heißt Fenster gerade Fenster?

Wichtig wäre es jedoch das man zwischen den Hirngespinsten der Weltrelegionen und einem real möglichen Gott unterscheiden muss!

Ich allerdings glaube nicht an eine solche Kraft. Es mag vielleicht Kräfte geben die uns nicht bekannt sind, aber mit Sicherheit keine "intelligente" Kraft!

Grüße
_________________
"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44644

Beitrag(#364754) Verfasst am: 28.10.2005, 18:12    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Kadaj hat folgendes geschrieben:
Kann ein Mensch kraft seines Willens diese steuernde Kraft beeinflussen?


"The Adept manipulates the Stream of Things. The Master is One with the Stream of Things."
(Aleister Crowley, eng. Okkultist und Hobbywissenschaftler, 1875 - 1947)
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#364825) Verfasst am: 28.10.2005, 21:54    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Kadaj hat folgendes geschrieben:
Dieser Text ist nur ein Gedankenspiel [...]

Meine Antwort ist auch nur ein Gedankenspiel ... zwinkern

Kadaj hat folgendes geschrieben:
Die Evolution ist laut Lehrmeinung richtungslos und unumkehrbar. So lernten wir es im Biologieunterricht. Im Religionsunterricht lernten wir, ein personifizierter Gott habe die Welt nach seinem Willen geschaffen.
Hat die Evolution nicht doch eine Richtung? Angeblich probiert die Natur durch Mutation alles aus, und nur was in eine nützliche Richtung geht, sei überlebensfähig und zeuge Nachkommen. Ist das so?
Warum alle die „Fehlkonstuktionen“? Und warum haben sich Mikroorganismen (deren Entstehungsprozess ebenso im Dunkeln liegt!!) „entschieden“, zusammen zugehen und einen höheren Organismus zu bilden? Warum gingen Einzeller zusammen? Wer erklärte ihnen die Vorteile? Wer sagte ihnen: versucht es doch mal?

Die Materie in unserem Universum neigt halt dazu, sich zusammenzuklumpen und dann zu strahlen, und bestrahlte Materie neigt unter bestimmten Bedingungen dazu sich zu organisieren. (Lustig, schon wieder ballt sich die Materie zusammen.)

Kadaj hat folgendes geschrieben:
Gibt es doch eine Kraft, vielleicht nicht messbar, oder für uns nicht messbar (wie früher die Radioaktivität), die u. a. die Evolution lenkt? Niemand kann es heute beweisen, aber auch ausschließen kann es niemand mit absoluter Sicherheit. Muß man es Gott nennen? Das Goth nannten die alten Germanen die Kraft, die unsere Welt zusammenhält. Daraus leitete sich der Begriff Gott ab, allerdings für eine personifizierte Gottheit, gewaltsam oktroyiert. Ich glaube nun nicht an einen Gott, der ein Auge gerade auf das Tun und Denken der Menschen werfen würde. Aber ich spekuliere: gibt es da eine Kraft, die lenkt, und sei es ganz unscheinbar, vielleicht den Sexualtrieb, so dass nachfolgende Generationen eine gewisse Gestalt annehmen?

Naja, man könnte die Strahlung als eine solche Kraft bezeichnen. So gesehen war die Anbetung der Sonne gar nicht so doof.

Kadaj hat folgendes geschrieben:
Und ganz leise spekuliert: kann ein Mensch kraft seines Willens diese steuernde Kraft beeinflussen? Manch einer spräche dabei wohl von Magie...

Ein Mensch soll die Sonne beeinflussen? Wohl kaum. Die Materie auf der Erde können wir allerdings ganz gut beeinflussen und so die Selbstorganisation vorantreiben ...

Ob die Sonne ein Bewusstsein hat? Glaub ich eher nicht, wenn überhaupt, sind wir alle das Bewusstsein der Sonne ...
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Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Veritas
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Anmeldungsdatum: 12.08.2004
Beiträge: 719

Beitrag(#365248) Verfasst am: 29.10.2005, 18:18    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Kadaj hat folgendes geschrieben:
Dieser Text ist nur ein Gedankenspiel, ich möchte ihn aus reiner Lust an meiner Phantasie diskutieren:

Die Evolution ist laut Lehrmeinung richtungslos und unumkehrbar. ...

1. Etwas Richtungsloses kann eh´ niemals umkehrbar sein, allein deshalb ist der Satz total plemplem.

2. Wenn man bedenkt dass die Menschheit offensichtlich verblödet, muss man zwangsläufig an der Evolution zweifeln.
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moritura
pan narrans



Anmeldungsdatum: 01.12.2003
Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin

Beitrag(#365308) Verfasst am: 29.10.2005, 19:06    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Veritas hat folgendes geschrieben:

2. Wenn man bedenkt dass die Menschheit offensichtlich verblödet, muss man zwangsläufig an der Evolution zweifeln.


Weil man ein Teil davon ist? Cool

Immer diese Naturrechtler Nein
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Veritas
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Anmeldungsdatum: 12.08.2004
Beiträge: 719

Beitrag(#365313) Verfasst am: 29.10.2005, 19:10    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:
Veritas hat folgendes geschrieben:

2. Wenn man bedenkt dass die Menschheit offensichtlich verblödet, muss man zwangsläufig an der Evolution zweifeln.


Weil man ein Teil davon ist? Cool

Immer diese Naturrechtler Nein

Für sterbende Teile dürfte das erst recht gelten ... Cool
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Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#365861) Verfasst am: 31.10.2005, 01:20    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Hi Kadaj!

Kadaj hat folgendes geschrieben:
Dieser Text ist nur ein Gedankenspiel, ich möchte ihn aus reiner Lust an meiner Phantasie diskutieren:

Die Evolution ist laut Lehrmeinung richtungslos und unumkehrbar. So lernten wir es im Biologieunterricht. Im Religionsunterricht lernten wir, ein personifizierter Gott habe die Welt nach seinem Willen geschaffen.
Hat die Evolution nicht doch eine Richtung? Angeblich probiert die Natur durch Mutation alles aus, und nur was in eine nützliche Richtung geht, sei überlebensfähig und zeuge Nachkommen. Ist das so?
Warum alle die „Fehlkonstuktionen“? Und warum haben sich Mikroorganismen (deren Entstehungsprozess ebenso im Dunkeln liegt!!) „entschieden“, zusammen zugehen und einen höheren Organismus zu bilden? Warum gingen Einzeller zusammen? Wer erklärte ihnen die Vorteile? Wer sagte ihnen: versucht es doch mal?
Gibt es doch eine Kraft, vielleicht nicht messbar, oder für uns nicht messbar (wie früher die Radioaktivität), die u. a. die Evolution lenkt? Niemand kann es heute beweisen, aber auch ausschließen kann es niemand mit absoluter Sicherheit. Muß man es Gott nennen? Das Goth nannten die alten Germanen die Kraft, die unsere Welt zusammenhält. Daraus leitete sich der Begriff Gott ab, allerdings für eine personifizierte Gottheit, gewaltsam oktroyiert. Ich glaube nun nicht an einen Gott, der ein Auge gerade auf das Tun und Denken der Menschen werfen würde. Aber ich spekuliere: gibt es da eine Kraft, die lenkt, und sei es ganz unscheinbar, vielleicht den Sexualtrieb, so dass nachfolgende Generationen eine gewisse Gestalt annehmen?
Und ganz leise spekuliert: kann ein Mensch kraft seines Willens diese steuernde Kraft beeinflussen? Manch einer spräche dabei wohl von Magie...


"Die Evolution" ist irgendwo herkommen und irgendwo hingelangt. Der Vektor zwischen diesen Irgendwos nennt sich Richtung. Es ist offensichtlich möglich, ohne zu suchen etwas zu finden. Und so gesehen lenkt ganz sicher auch der Sexualtrieb. Der Begriff höherer Organismus ist ein Anthropozentrismus. Und das ist in der Tat so etwas wie Magie ... . Mr. Green


Cheers,

Lamarck
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„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#365864) Verfasst am: 31.10.2005, 01:24    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Lamarck hat folgendes geschrieben:
"Die Evolution" ist irgendwo herkommen und irgendwo hingelangt. Der Vektor zwischen diesen Irgendwos nennt sich Richtung. Es ist offensichtlich möglich, ohne zu suchen etwas zu finden. Und so gesehen lenkt ganz sicher auch der Sexualtrieb. Der Begriff höherer Organismus ist ein Anthropozentrismus. Und das ist in der Tat so etwas wie Magie ...

Daumen hoch!
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#377501) Verfasst am: 23.11.2005, 21:35    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Lamarck hat folgendes geschrieben:
"Die Evolution" ist irgendwo herkommen und irgendwo hingelangt. Der Vektor zwischen diesen Irgendwos nennt sich Richtung. Es ist offensichtlich möglich, ohne zu suchen etwas zu finden. Und so gesehen lenkt ganz sicher auch der Sexualtrieb. Der Begriff höherer Organismus ist ein Anthropozentrismus. Und das ist in der Tat so etwas wie Magie ... . Mr. Green


Wie üblich finde ich hier wieder ein Haar in Deiner argumentativen Suppe... Mr. Green

Ohne SJ Gould zu sehr auf die Zehen steigen zu wollen, glaube ich, daß der Begriff "höherer Organismus" durchaus Sinn macht, falls er nicht wertend gemeint ist. So ist z.B. "Höherentwicklung" im Sinne einer Komplexitätszunahme kein Anthropozentrismus. Und die Frage ist nun, ob es einen solchen Trend gibt und falls ja, warum. AFAIK glaubte Gould, daß Populationen eine zunehmende Varationsbreite aufweisen, so daß im Laufe der Evolution zwangsläufig immer komplexere Invidiuen entstehen. Im Hinblick darauf, daß die Evolution durch eine "linke Wand" begrenzt wird, ergibt sich dadurch zwangsläufig ein Trend. Ich verstehe deshalb nicht ganz, weshalb sich Gould so vehement gegen den Begriff "Höherentwicklung" sträubte.
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"Science is a candle in the dark." - Carl Sagan

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Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#377641) Verfasst am: 24.11.2005, 00:36    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Hi Darwin Upheaval!

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Lamarck hat folgendes geschrieben:
"Die Evolution" ist irgendwo herkommen und irgendwo hingelangt. Der Vektor zwischen diesen Irgendwos nennt sich Richtung. Es ist offensichtlich möglich, ohne zu suchen etwas zu finden. Und so gesehen lenkt ganz sicher auch der Sexualtrieb. Der Begriff höherer Organismus ist ein Anthropozentrismus. Und das ist in der Tat so etwas wie Magie ... . Mr. Green

Wie üblich finde ich hier wieder ein Haar in Deiner argumentativen Suppe... Mr. Green
Ohne SJ Gould zu sehr auf die Zehen steigen zu wollen, glaube ich, daß der Begriff "höherer Organismus" durchaus Sinn macht, falls er nicht wertend gemeint ist. So ist z.B. "Höherentwicklung" im Sinne einer Komplexitätszunahme kein Anthropozentrismus. Und die Frage ist nun, ob es einen solchen Trend gibt und falls ja, warum. AFAIK glaubte Gould, daß Populationen eine zunehmende Varationsbreite aufweisen, so daß im Laufe der Evolution zwangsläufig immer komplexere Invidiuen entstehen. Im Hinblick darauf, daß die Evolution durch eine "linke Wand" begrenzt wird, ergibt sich dadurch zwangsläufig ein Trend. Ich verstehe deshalb nicht ganz, weshalb sich Gould so vehement gegen den Begriff "Höherentwicklung" sträubte.


Mr. Green Mr. Green Mr. Green

Oooookay. Gib mir eine Dimension für den Maßstab "höherer Organismus" - etwa Meter?


Cheers,

Lamarck
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: MG

Beitrag(#377757) Verfasst am: 24.11.2005, 09:59    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Lamarck hat folgendes geschrieben:
"Die Evolution" ist irgendwo herkommen und irgendwo hingelangt. Der Vektor zwischen diesen Irgendwos nennt sich Richtung. Es ist offensichtlich möglich, ohne zu suchen etwas zu finden. Und so gesehen lenkt ganz sicher auch der Sexualtrieb. Der Begriff höherer Organismus ist ein Anthropozentrismus. Und das ist in der Tat so etwas wie Magie ... . Mr. Green


Wie üblich finde ich hier wieder ein Haar in Deiner argumentativen Suppe... Mr. Green

Ohne SJ Gould zu sehr auf die Zehen steigen zu wollen, glaube ich, daß der Begriff "höherer Organismus" durchaus Sinn macht, falls er nicht wertend gemeint ist. So ist z.B. "Höherentwicklung" im Sinne einer Komplexitätszunahme kein Anthropozentrismus. Und die Frage ist nun, ob es einen solchen Trend gibt und falls ja, warum. AFAIK glaubte Gould, daß Populationen eine zunehmende Varationsbreite aufweisen, so daß im Laufe der Evolution zwangsläufig immer komplexere Invidiuen entstehen. Im Hinblick darauf, daß die Evolution durch eine "linke Wand" begrenzt wird, ergibt sich dadurch zwangsläufig ein Trend. Ich verstehe deshalb nicht ganz, weshalb sich Gould so vehement gegen den Begriff "Höherentwicklung" sträubte.

Vielleicht wäre es leichter klärbar, wenn man wüsste, welchen Begriff Gould (der seine Bücher ja nun nicht in deutsch verfasste) benutzt hat.

Dennoch: "Höherentwicklung" ist auch ir zu stark pejorativ besetzt.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
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Beitrag(#377759) Verfasst am: 24.11.2005, 10:07    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Lamarck hat folgendes geschrieben:
Hi Darwin Upheaval!

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Lamarck hat folgendes geschrieben:
"Die Evolution" ist irgendwo herkommen und irgendwo hingelangt. Der Vektor zwischen diesen Irgendwos nennt sich Richtung. Es ist offensichtlich möglich, ohne zu suchen etwas zu finden. Und so gesehen lenkt ganz sicher auch der Sexualtrieb. Der Begriff höherer Organismus ist ein Anthropozentrismus. Und das ist in der Tat so etwas wie Magie ... . Mr. Green

Wie üblich finde ich hier wieder ein Haar in Deiner argumentativen Suppe... Mr. Green
Ohne SJ Gould zu sehr auf die Zehen steigen zu wollen, glaube ich, daß der Begriff "höherer Organismus" durchaus Sinn macht, falls er nicht wertend gemeint ist. So ist z.B. "Höherentwicklung" im Sinne einer Komplexitätszunahme kein Anthropozentrismus. Und die Frage ist nun, ob es einen solchen Trend gibt und falls ja, warum. AFAIK glaubte Gould, daß Populationen eine zunehmende Varationsbreite aufweisen, so daß im Laufe der Evolution zwangsläufig immer komplexere Invidiuen entstehen. Im Hinblick darauf, daß die Evolution durch eine "linke Wand" begrenzt wird, ergibt sich dadurch zwangsläufig ein Trend. Ich verstehe deshalb nicht ganz, weshalb sich Gould so vehement gegen den Begriff "Höherentwicklung" sträubte.


Mr. Green Mr. Green Mr. Green

Oooookay. Gib mir eine Dimension für den Maßstab "höherer Organismus" - etwa Meter?


Okay, nette Polemik am Rande. Aber wie gesagt, ich sprach vom Komplexität (z.B. des Gehirns: Strickleiter-NS, ZNS mit Hirnstamm, limbisches System, Neocortex). Die neuronale Verknüpfungsdichte sollte als Maßstab erst einmal genügen.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#377764) Verfasst am: 24.11.2005, 10:13    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Lamarck hat folgendes geschrieben:
Hi Darwin Upheaval!

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Lamarck hat folgendes geschrieben:
"Die Evolution" ist irgendwo herkommen und irgendwo hingelangt. Der Vektor zwischen diesen Irgendwos nennt sich Richtung. Es ist offensichtlich möglich, ohne zu suchen etwas zu finden. Und so gesehen lenkt ganz sicher auch der Sexualtrieb. Der Begriff höherer Organismus ist ein Anthropozentrismus. Und das ist in der Tat so etwas wie Magie ... . Mr. Green

Wie üblich finde ich hier wieder ein Haar in Deiner argumentativen Suppe... Mr. Green
Ohne SJ Gould zu sehr auf die Zehen steigen zu wollen, glaube ich, daß der Begriff "höherer Organismus" durchaus Sinn macht, falls er nicht wertend gemeint ist. So ist z.B. "Höherentwicklung" im Sinne einer Komplexitätszunahme kein Anthropozentrismus. Und die Frage ist nun, ob es einen solchen Trend gibt und falls ja, warum. AFAIK glaubte Gould, daß Populationen eine zunehmende Varationsbreite aufweisen, so daß im Laufe der Evolution zwangsläufig immer komplexere Invidiuen entstehen. Im Hinblick darauf, daß die Evolution durch eine "linke Wand" begrenzt wird, ergibt sich dadurch zwangsläufig ein Trend. Ich verstehe deshalb nicht ganz, weshalb sich Gould so vehement gegen den Begriff "Höherentwicklung" sträubte.


Mr. Green Mr. Green Mr. Green

Oooookay. Gib mir eine Dimension für den Maßstab "höherer Organismus" - etwa Meter?


Okay, nette Polemik am Rande. Aber wie gesagt, ich sprach vom Komplexität (z.B. des Gehirns: Strickleiter-NS, ZNS mit Hirnstamm, limbisches System, Neocortex). Die neuronale Verknüpfungsdichte sollte als Maßstab erst einmal genügen.

Das wäre dann die KOmplexität des Nervensystems und nur dessen. Das bedeutet zunächst einmal nichts für den Gesamtorganismus.

Zumal ich da gewisse nachweisschwierigkeiten in der Paläobiologie erkennen...
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#377770) Verfasst am: 24.11.2005, 10:25    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Lamarck hat folgendes geschrieben:
Hi Darwin Upheaval!

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Lamarck hat folgendes geschrieben:
"Die Evolution" ist irgendwo herkommen und irgendwo hingelangt. Der Vektor zwischen diesen Irgendwos nennt sich Richtung. Es ist offensichtlich möglich, ohne zu suchen etwas zu finden. Und so gesehen lenkt ganz sicher auch der Sexualtrieb. Der Begriff höherer Organismus ist ein Anthropozentrismus. Und das ist in der Tat so etwas wie Magie ... . Mr. Green

Wie üblich finde ich hier wieder ein Haar in Deiner argumentativen Suppe... Mr. Green
Ohne SJ Gould zu sehr auf die Zehen steigen zu wollen, glaube ich, daß der Begriff "höherer Organismus" durchaus Sinn macht, falls er nicht wertend gemeint ist. So ist z.B. "Höherentwicklung" im Sinne einer Komplexitätszunahme kein Anthropozentrismus. Und die Frage ist nun, ob es einen solchen Trend gibt und falls ja, warum. AFAIK glaubte Gould, daß Populationen eine zunehmende Varationsbreite aufweisen, so daß im Laufe der Evolution zwangsläufig immer komplexere Invidiuen entstehen. Im Hinblick darauf, daß die Evolution durch eine "linke Wand" begrenzt wird, ergibt sich dadurch zwangsläufig ein Trend. Ich verstehe deshalb nicht ganz, weshalb sich Gould so vehement gegen den Begriff "Höherentwicklung" sträubte.


Mr. Green Mr. Green Mr. Green

Oooookay. Gib mir eine Dimension für den Maßstab "höherer Organismus" - etwa Meter?


Okay, nette Polemik am Rande. Aber wie gesagt, ich sprach vom Komplexität (z.B. des Gehirns: Strickleiter-NS, ZNS mit Hirnstamm, limbisches System, Neocortex). Die neuronale Verknüpfungsdichte sollte als Maßstab erst einmal genügen.

Das wäre dann die KOmplexität des Nervensystems und nur dessen. Das bedeutet zunächst einmal nichts für den Gesamtorganismus.

Zumal ich da gewisse nachweisschwierigkeiten in der Paläobiologie erkennen...


Es ist natürlich immer die Frage, auf welcher Basis man vergleicht. IMAO läßt sich nur ein allgemeiner Trend feststellen:

Moneren -> Einzellige Eukaryoten -> einfache Metazoen -> erste Metazoen mit Ganglien -> Metazoen mit Strickleiternervensystem -> Chordata mit dorsalem Zentralnervensystem -> erste Wirbeltiere mit Hirnstamm -> erste Wirbeltiere mit R-Komplex -> erste Wirbeltiere mit limbischem System -> erste Wirbeltiere mit Neocortex etc.

Auch Gould sah eine Komplexitätszunahme im Laufe der Erdgeschichte, lehnte aber den Begriff "Trend" oder "Höherentwicklung" ab. Letzterer wird natürlich häufig im wertenden Sinne verwendet, z.B. im Sinne von zunehmender Perfektion, besserer Anpassung, besserer Ökonomie etc. Das wird natürlich zurecht kritisiert.
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Shadaik
evolviert



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Beitrag(#377774) Verfasst am: 24.11.2005, 10:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sehe hier keine KOmplexitätszunahme. Zwar stammen etwa die Mehrzeller von den Einzellenr ab (um es mal auf eine ganz triviale Ebene zu setzen), aber es stammen ja auch die heutigen Einzeller von früheren Einzelern ab. Die Menge an Mehrzellern ist dem gegenüber insignifikant.

Zudem ja möglicherweise auch die Viren von irgendwelchen parasitären Prokaryonten abstammen. Und das ist nun wirklich keine Komplexitätszunahme.
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Tso Wang
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Anmeldungsdatum: 21.09.2003
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Beitrag(#377831) Verfasst am: 24.11.2005, 12:45    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Kadaj hat folgendes geschrieben:
Gibt es doch eine Kraft, vielleicht nicht messbar, oder für uns nicht messbar (wie früher die Radioaktivität), die u. a. die Evolution lenkt? Niemand kann es heute beweisen, aber auch ausschließen kann es niemand mit absoluter Sicherheit. Muß man es Gott nennen? Das Goth nannten die alten Germanen die Kraft, die unsere Welt zusammenhält. Daraus leitete sich der Begriff Gott ab, allerdings für eine personifizierte Gottheit, gewaltsam oktroyiert. Ich glaube nun nicht an einen Gott, der ein Auge gerade auf das Tun und Denken der Menschen werfen würde. Aber ich spekuliere: gibt es da eine Kraft, die lenkt, und sei es ganz unscheinbar, vielleicht den Sexualtrieb, so dass nachfolgende Generationen eine gewisse Gestalt annehmen?
Und ganz leise spekuliert: kann ein Mensch kraft seines Willens diese steuernde Kraft beeinflussen? Manch einer spräche dabei wohl von Magie...


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Man nennt diese Kraft "Elektromagnetische Wechselwirkung" (Ionenbindungen, Valenzbindungen, Van der Waals-Bindungen bzw. Wasserstoffbrückenbindungen,..etc ). Sie ist die Kraft, die der sog. 'anorganischen' und der 'organischen' Welt das verleiht, was wir als Struktur interpretieren, und die darüber hinaus auch unser Denken beeinflusst (Stichwort: z.B. 'transcranielle Magnetfeldstimulation').

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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#377838) Verfasst am: 24.11.2005, 13:11    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Moneren -> Einzellige Eukaryoten


worin besteht eigentlich der Komplexitäts-Unterschied zwischen Moneren und einzelligen Eukaryonten?
_________________
Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

Der Christengott ist immens schwach!
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#377885) Verfasst am: 24.11.2005, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich sehe hier keine KOmplexitätszunahme. Zwar stammen etwa die Mehrzeller von den Einzellenr ab (um es mal auf eine ganz triviale Ebene zu setzen), aber es stammen ja auch die heutigen Einzeller von früheren Einzelern ab. Die Menge an Mehrzellern ist dem gegenüber insignifikant.


Wie gesagt, es gibt einen groben Trend. Plakativ ausgedrückt: Einzeller entstanden vor komplexen Gehirnen. Wäre es anders, wäre die Darwinsche Abstammungstheorie widerlegt.
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El Schwalmo
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Beitrag(#377888) Verfasst am: 24.11.2005, 14:41    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre es leichter klärbar, wenn man wüsste, welchen Begriff Gould (der seine Bücher ja nun nicht in deutsch verfasste) benutzt hat.


IIRC 'vector'.
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Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



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Beitrag(#377899) Verfasst am: 24.11.2005, 14:57    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Kadaj hat folgendes geschrieben:
Gibt es doch eine Kraft, vielleicht nicht messbar, oder für uns nicht messbar (wie früher die Radioaktivität), die u. a. die Evolution lenkt? Niemand kann es heute beweisen, aber auch ausschließen kann es niemand mit absoluter Sicherheit. Muß man es Gott nennen? Das Goth nannten die alten Germanen die Kraft, die unsere Welt zusammenhält. Daraus leitete sich der Begriff Gott ab, allerdings für eine personifizierte Gottheit, gewaltsam oktroyiert. Ich glaube nun nicht an einen Gott, der ein Auge gerade auf das Tun und Denken der Menschen werfen würde. Aber ich spekuliere: gibt es da eine Kraft, die lenkt, und sei es ganz unscheinbar, vielleicht den Sexualtrieb, so dass nachfolgende Generationen eine gewisse Gestalt annehmen?
Und ganz leise spekuliert: kann ein Mensch kraft seines Willens diese steuernde Kraft beeinflussen? Manch einer spräche dabei wohl von Magie...


Man nennt diese Kraft "Elektromagnetische Wechselwirkung" (Ionenbindungen, Valenzbindungen, Van der Waals-Bindungen bzw. Wasserstoffbrückenbindungen,..etc ). Sie ist die Kraft, die der sog. 'anorganischen' und der 'organischen' Welt das verleiht, was wir als Struktur interpretieren, und die darüber hinaus auch unser Denken beeinflusst (Stichwort: z.B. 'transcranielle Magnetfeldstimulation').


In der Evolution sind die "lenkende Kräfte" die developmental constraints, die aus der Struktur des Gensystems resultieren. Bestimmte ontogenetische Entwicklungskanäle sind befahrbar, andere nicht. Im Extremfall dominieren diese Effekte so stark, daß der evolutive Weg streckenweise "vorgezeichnet" ist. Freilich ist da nichts Magisches d'ran. Es ist aber immer wieder interessant zu sehen, wie manche Genreduktionisten und erklärte "Evolutionsexperten" im Hinblick auf solche entwicklungsbiologischen Überlegungen ihre Vitalismus-Keule auspacken.
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RdC
Zyniker



Anmeldungsdatum: 25.11.2004
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Beitrag(#378086) Verfasst am: 24.11.2005, 21:59    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Veritas hat folgendes geschrieben:

2. Wenn man bedenkt dass die Menschheit offensichtlich verblödet, muss man zwangsläufig an der Evolution zweifeln.


Das liegt am Sozialstaat (man muß nicht mehr intelligent sein um sich zu vermehren, die Kinder versorgt ja eh der Staat).

Aber das ganze ist sowieso nur eine kurze Periode, gerade mal 2 Generationen (in etwa 1960 bis 2010) in der Erdöl in fast unbegrenzten Ausmaß zur Verfügung steht.

Und das ist ja gar nichts im Vergleich zur Menschheitsgeschichte. Gar nichts.

Wenn der Staat dann komplett Pleite ist, dann (zynisch gesagt) holt die Evolution das ganze wieder auf indem viele, die sich vom Staat abhängig sind einfach verhungern werden.

Die einzige stabile und humane Lösung wäre es wenn nur die, die sich selbst erhalten können Kinder bekommen und Sozialhilfe nur in Gegenzug zu Sterilisation ausbezahlt wird.

Aber die Gutmenschen haben mir erklärt, dass das menschenverachtend ist, daher wird sich dafür wohl keine Mehrheit finden lassen und es werden noch vor 2050 ein paar Milliarden verhungern.
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Hugo de la Smile
Zweifler



Anmeldungsdatum: 25.07.2003
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Wohnort: Berlin

Beitrag(#378191) Verfasst am: 25.11.2005, 04:32    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

RdC hat folgendes geschrieben:

Die einzige stabile und humane Lösung wäre es wenn nur die, die sich selbst erhalten können Kinder bekommen und Sozialhilfe nur in Gegenzug zu Sterilisation ausbezahlt wird.



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als ich über den tellerrand blicken wollte, bin ich gegen das brett vor meinem kopf geknallt.
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Shadaik
evolviert



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Beitrag(#378288) Verfasst am: 25.11.2005, 11:51    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre es leichter klärbar, wenn man wüsste, welchen Begriff Gould (der seine Bücher ja nun nicht in deutsch verfasste) benutzt hat.


IIRC 'vector'.

Verlegen Ich meinte eigentlich, welchen Begriff er da benutzt hat, wo im deutschen "Höherentwicklung" übersetzt wird.

Vektor - naja, dermaßen nichtssagend, dass man ihn glatt als wissenschaftlichen Temrinus gebrauchen kann. *g*
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Markus
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Beitrag(#378296) Verfasst am: 25.11.2005, 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist einfach so, dass abhängig von bestimmten Bedinungen sich Teile einer Population besser fortpflanzen können als andere. Z.B. Affen mit längeren Fingern, weil sie besser auf Bäume klettern können und so Raubtieren entkommen können. Da nur diese sich bis zur Geschlechtsreife entwickeln können, werden längere Finger vererbt, der Strang einer Population, der kürzere Finger vererben könnte, stirbt aus.

Derzeit sehen wir dies mit AIDS in Afrika.
Im südlichen Afrika liegt die HIV-Infektionsrate teilweise bei über 60%. Sehr viele Menschen streben bereits vor Erreichen der Geschlechtsreife.
Einige Menschen sind jedoch trotz der Tatsache, dass sie HIV-positiv sind, nicht an AIDS erkrankt, haben also eine Resistenz.
Nur diese Menschen werden alt genug, um sich fortplfanzen zu können. Beide Partner sind also resistent, da alle anderen möglichen, nicht resistenten Partner verstorben sind.
So wird die Resistenz vererbt. Es ist zu beobachten, dass bereits in der zweiten Generation ein sehr hoher Prozentsatz der Bevölkerung AIDS-resistent ist.
In nur wenigen Jahren wir der nicht reistente Strang der Bevölkerung ausgestorben sein und die Bevölkerung Afrikas wird zu weit über 90% diese vererbte Resitenz besitzen.
Die Evolution schreitet also unter manchen Bedingungen sehr zügig und durchaus plausibel erklärbar voran.
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Shadaik
evolviert



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Beitrag(#378298) Verfasst am: 25.11.2005, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Daraus entwickelt sich eine interessante Frage: Wird AIDS in Zukunft als Erbkrankheit gelten?
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Bynaus
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Beitrag(#378301) Verfasst am: 25.11.2005, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
So ist z.B. "Höherentwicklung" im Sinne einer Komplexitätszunahme kein Anthropozentrismus


Weshalb ist eine komplexere Lebensform als "höher" einzustufen als eine weniger komplexe? Der einzelne Organismus ist letztlich nur Träger für die ewig sich teilenden Keimzellen - wenn man nun zwei Organismen auf ihre Effizienz bezüglich dieser "Aufgabe" vergleicht, sagen wir ein Bakterium und ein Mensch: was ist dann effektiver, ein winzig kleines, extrem flexibles, fast ewig lebendes und sich beliebig reproduzierendes Lebewesen oder ein grosses, energiefressendes, träges Monster mit im Schnitt gerade mal 2.1 Nachkommen?

Man kann die Evolution quasi auch von der anderen Seite betrachten: Evolution, das ist, wenn Lebewesen trotz zunehmender Fehler im genetischen Code sterben oder überleben. Der genetische Code ist nichts anderes als eine Art riesige "Bürkratie", die notwendig ist, um das durch Fehler und Auslesungsprozess immer komplexere Lebewesen noch am Laufen zu halten, damit es wenigstens seine wichtigste "Funktion" beibehalten kann: sich fortzupflanzen.

zwinkern

Zitat:
Das liegt am Sozialstaat (man muß nicht mehr intelligent sein um sich zu vermehren, die Kinder versorgt ja eh der Staat).


Quatsch... Sieh dir mal die dritte Welt an: alle arm und schlecht gebildet, und jede Menge Kinder. Kinder waren (VOR dem Sozialstaat) die einzige Altersvorsorge. Mit Dummheit hat das gar nichts zu tun. Ausserdem implizierst du mit dieser Aussage ,dass die "Intelligenten" nicht von der Sozialhilfe abhängen und dass sich "Intelligenz" vererbt (das mag im soziologischen Bereich gültig sein, im genetischen, da habe ich meine Zweifel!).

Zitat:
Aber das ganze ist sowieso nur eine kurze Periode, gerade mal 2 Generationen (in etwa 1960 bis 2010) in der Erdöl in fast unbegrenzten Ausmaß zur Verfügung steht.


Da hingegen hast du recht...

Zitat:
Die einzige stabile und humane Lösung wäre es wenn nur die, die sich selbst erhalten können Kinder bekommen und Sozialhilfe nur in Gegenzug zu Sterilisation ausbezahlt wird.


Wie wenn sich "Dummheit" und "Armut" vererben liessen... (wie gesagt: soziologisch stimmt das, Kinder aus armen Familien haben schlechtere Aufstiegschancen: würden sie aber gleich gefördert wie alle anderen, müsste das nicht so sein...)

Wenn die Menschheit nach dem Erdöl in eine Art Mittelalter zurück fallen sollte, dürften sich wohl auch im Bereich der Kinder wieder ähnliche Zustände einstellen: viele Kinder, hohe Sterblichkeit. Die Armen zeugen Kinder als Altersvorsorge, die Reichen als Erbempfänger.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
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Beitrag(#378303) Verfasst am: 25.11.2005, 13:12    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
El Schwalmo hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre es leichter klärbar, wenn man wüsste, welchen Begriff Gould (der seine Bücher ja nun nicht in deutsch verfasste) benutzt hat.


IIRC 'vector'.

:oops: Ich meinte eigentlich, welchen Begriff er da benutzt hat, wo im deutschen "Höherentwicklung" übersetzt wird.

Vektor - naja, dermaßen nichtssagend, dass man ihn glatt als wissenschaftlichen Temrinus gebrauchen kann. *g*


was ist 'Höherentwicklung' anderes als ein _Vektor_ in Richtung 'höher'?
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Tso Wang
Vergiß es



Anmeldungsdatum: 21.09.2003
Beiträge: 1433

Beitrag(#378312) Verfasst am: 25.11.2005, 13:23    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Kadaj hat folgendes geschrieben:
Gibt es doch eine Kraft, vielleicht nicht messbar, oder für uns nicht messbar (wie früher die Radioaktivität), die u. a. die Evolution lenkt? Niemand kann es heute beweisen, aber auch ausschließen kann es niemand mit absoluter Sicherheit. Muß man es Gott nennen? Das Goth nannten die alten Germanen die Kraft, die unsere Welt zusammenhält. Daraus leitete sich der Begriff Gott ab, allerdings für eine personifizierte Gottheit, gewaltsam oktroyiert. Ich glaube nun nicht an einen Gott, der ein Auge gerade auf das Tun und Denken der Menschen werfen würde. Aber ich spekuliere: gibt es da eine Kraft, die lenkt, und sei es ganz unscheinbar, vielleicht den Sexualtrieb, so dass nachfolgende Generationen eine gewisse Gestalt annehmen?
Und ganz leise spekuliert: kann ein Mensch kraft seines Willens diese steuernde Kraft beeinflussen? Manch einer spräche dabei wohl von Magie...


Man nennt diese Kraft "Elektromagnetische Wechselwirkung" (Ionenbindungen, Valenzbindungen, Van der Waals-Bindungen bzw. Wasserstoffbrückenbindungen,..etc ). Sie ist die Kraft, die der sog. 'anorganischen' und der 'organischen' Welt das verleiht, was wir als Struktur interpretieren, und die darüber hinaus auch unser Denken beeinflusst (Stichwort: z.B. 'transcranielle Magnetfeldstimulation').


In der Evolution sind die "lenkende Kräfte" die developmental constraints, die aus der Struktur des Gensystems resultieren. Bestimmte ontogenetische Entwicklungskanäle sind befahrbar, andere nicht. Im Extremfall dominieren diese Effekte so stark, daß der evolutive Weg streckenweise "vorgezeichnet" ist. Freilich ist da nichts Magisches d'ran. Es ist aber immer wieder interessant zu sehen, wie manche Genreduktionisten und erklärte "Evolutionsexperten" im Hinblick auf solche entwicklungsbiologischen Überlegungen ihre Vitalismus-Keule auspacken.



.

Und von welcher meßbaren Kraft werden diese "Entwicklungs-Zwänge" gesteuert ?

Alles auf die Gene zu reduzieren ist eine Einbahnstrasse. Das Wechselspiel zwischen Genom und Umwelt ist viel interessanter. Was verstehst Du unter "Vitalismus-Keule" ?

()
_________________
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Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
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Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#378372) Verfasst am: 25.11.2005, 15:22    Titel: Re: Steuernde Kraft hinter der Evolution - Hypothese Antworten mit Zitat

Hi Darwin Upheaval!

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Lamarck hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Lamarck hat folgendes geschrieben:
"Die Evolution" ist irgendwo herkommen und irgendwo hingelangt. Der Vektor zwischen diesen Irgendwos nennt sich Richtung. Es ist offensichtlich möglich, ohne zu suchen etwas zu finden. Und so gesehen lenkt ganz sicher auch der Sexualtrieb. Der Begriff höherer Organismus ist ein Anthropozentrismus. Und das ist in der Tat so etwas wie Magie ... . Mr. Green

Wie üblich finde ich hier wieder ein Haar in Deiner argumentativen Suppe... Mr. Green
Ohne SJ Gould zu sehr auf die Zehen steigen zu wollen, glaube ich, daß der Begriff "höherer Organismus" durchaus Sinn macht, falls er nicht wertend gemeint ist. So ist z.B. "Höherentwicklung" im Sinne einer Komplexitätszunahme kein Anthropozentrismus. Und die Frage ist nun, ob es einen solchen Trend gibt und falls ja, warum. AFAIK glaubte Gould, daß Populationen eine zunehmende Varationsbreite aufweisen, so daß im Laufe der Evolution zwangsläufig immer komplexere Invidiuen entstehen. Im Hinblick darauf, daß die Evolution durch eine "linke Wand" begrenzt wird, ergibt sich dadurch zwangsläufig ein Trend. Ich verstehe deshalb nicht ganz, weshalb sich Gould so vehement gegen den Begriff "Höherentwicklung" sträubte.


Mr. Green Mr. Green Mr. Green

Oooookay. Gib mir eine Dimension für den Maßstab "höherer Organismus" - etwa Meter?

Okay, nette Polemik am Rande. Aber wie gesagt, ich sprach vom Komplexität (z.B. des Gehirns: Strickleiter-NS, ZNS mit Hirnstamm, limbisches System, Neocortex). Die neuronale Verknüpfungsdichte sollte als Maßstab erst einmal genügen.


Nun ja. Das Problem ist: Es wird Dir kaum gelingen, einen handhabbaren allgemeinen Maßstab "Komplexität des Organismus" zu kreieren. Natürlich könntest Du hergehen und eine Zeitachse skizzieren, in der Du die diversen Entwicklungsschritte als Organisationsstufen operationalisierbar machst. Die linke Achsenseite kannst Du dann als primitiv, die rechte als differenziert bezeichnen. Selbstverständlich lassen sich so Abfolgen wie Evolution des Menschen und die Entwicklung des aufrechten Gangs, vom Strickleiter- zum ZNS, vom Loch- zum Linsenauge etc. anschaulich aufbereiten. Aber ist es sinnvoll, die durch eine zeitliche Abfolge bedingte Lesrichtung von links nach rechts als "Höherentwicklung" zu bezeichnen? Wie willst Du so Morphologie quantifizieren? Um jedoch Komplexität zu bestimmen, benötigst Du eine Bezugsebene, die von Deiner Linearisierung selbst nun nicht gestellt wird.

Hier zeigt sich schnell der Anthropozentrismus des Begriffs "Höherentwicklung" und dessen Herkunft aus dem griechischen Idealismus: Denn wohin nur soll diese "Höherentwicklung" führen? zwinkern

Um Dein Beispiel des Nervensystems (Warum nur wählst Du hier das Nervensystem? zwinkern ) aufzugreifen: So könnten hier leicht die diversen neuronalen Organisationsformen anhand der Abschätzung ihrer Rechenleistung eingestuft werden (der Adulti wohlgemerkt). Aber über welche Rechenleistung verfügt beispielsweise ein Mammutbaum?











Cheers,

Lamarck
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„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

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