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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#504821) Verfasst am: 22.06.2006, 10:32 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Ich wüsste keinen echten Trost für die Mutter aus deinem Beispiel. |
Was ich auch nicht nachvollziehen kann, ist, dass Trösten von Lola immer mit Erklären verknüpft wird. Sie stellt die religiöse verbrämte Erklärung "es hat bestimmt irgendeinen Sinn" als Alternative der herzlosen Aufklärung gegenüber. Ich halte beides für unsinnig. Für mich besteht Trösten darin, jemanden in den Arm zu nehmen, ihn zu ermuntern, seine Gefühle herauszulassen, Mitgefühl zu zeigen. Erklärungsversuche jeder Art fände ich in einem solchen Moment unbrauchbar. |
Wenn man nur mit einer Umarmung trösten würde, dann bräuchte man dafür keine Religion....
ich denke, das ist wichtig. Man redet den Leuten ein, daß Antworten wichtig sind, und stellt diese praktischerweise direkt zur Verfügung. Wenn Du mit der Religion Schluß machst, gehen auch die Antworten verloren ...
Lola hat ziemlich zu Anfang gefragt, was der Atheismus zu bieten habe - und das ist ein großer Teil des Problems, weil man ohne die Religion keine Notwendigkeit für ein Angebot erkennt - und die Transition ist äußerst schwierig, wenn man sich nicht selber verraten möchte. Der Wechsel zum Atheismus ist ein Sprung ins kalte Wasser - das geht nicht unbedingt Schrittweise. Wenn die erste Karte fällt., stürzt das Kartenhaus Glaube vollständig in sich zusammen, weil - egal wie unlogisch es alles sein mag - trotzdem alles aneinander hängt.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#504831) Verfasst am: 22.06.2006, 11:05 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Ich erlaube mir mal mich einzumischen.
Alle Zitate zitieren Lola.
Zitat: | Keineswegs. Ganz im Gegenteil, das ist mir sogar sehr sympathisch. Aber es ist aber auch nicht sehr konsequent. | Es ist inkonsequent, kein Unmensch zu sein?
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Es ist unkonsequent die Wahrheit nur in bequemen Situationen zu bezeugen. Damit würde man doch in Kauf nehmen, dass andere (nicht aufgeklärte) Menschen sich ihren Psychosen hingeben, Selbestgespräche führen und dann auch noch zum Feind der Menschschheit (siehe Rasmus) werden.
Zitat: |
Zitat: | Seid ihr denn nicht die großen Aufklärer und Verkünder harter Wahrheiten? |
Nicht unbedingt. Ja, Aufklärung ist Ärgernis. Aber wieso sollte ich anderen mit Gewalt ihren Glauben nehmen wollen, wenn ich nciht gefragt werde? Wenn jemand konkret fragt - so wie du - kriegt er eine konkrete Antwort. Aber was habe ich davon, meinen Atheismus in die Welt zu brüllen?
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Es ist hier mehrmals gesagt worden, wie wichtig es ist die Welt aufzuklären.
Zitat: |
Zitat: | Verdreh mir erstens nicht die Worte im Mund. Und zweitens, wieso bitte wieder „die“ Christen? Selbst wenn ich was Falsches behaupten/mich falsch ausdrücken/einen falschen Schluss ziehen sollte, was können „die“ Christen dafür? |
Zumindest gibt es - mindestens - eine Schwäche die allen Christen gemein ist, dass es keine klare Antwort auf das Theodizeeproblem ist. Bezgl. Ausschwitz gibt es zwei jüdische Zitate: 1. Gott muss ein Monster sein, und 2. Wer jetzt noch betet, muss verrückt sein. Ich weiß leider die Quelle nicht mehr.
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Es gibt mehrere Ansätze für die Lösung des Theodizeeproblems (siehe z.B. Wikipedia), dass Dir keiner davon zusagt, heißt nicht dass es auch für anderere so sein muss.
Und wenn Rasmus mir die Worte im Mund verdreht und das auch noch "den" Christen in die Schuhe schiebt, dann frage ich mich ob "die" Atheisten überhaupt so vernünftig denken, wie sie das vorgeben...
Zitat: |
Nein, ich würde ihr sagen, mach Dir nichts draus, Dein Kind ist im Nichts und falls Du es nicht aushältst, dann schaue doch mal wie gut das die Stoiker geregelt haben. |
Zitat: |
Bei extremen Situationen versagt die Philosophie, das ist klar.
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Aufrichtig von Dir das zuzugeben. Extreme Situationen gehören ebenso zu unserem Leben wie die "Normalität", wenn die Philosophie da versagt, was ist sie dann überhaupt noch wert?
Zitat: |
Ich kenne sehr viele Christen, die bedeutend klüger sind als ich. Ich habe schon bei den intelleigentesten Menschen , bei meinen gorßen Vorbildern Paul Kirchhoff und Friedrich Merz zum Beispiel, gemerkt, dass die überlegene Rationalität mancher in Bezug auf den Glauben einen blinden Fleck hat. Nicht dass man die Zweifel nicht erkennen würde, man lässt sie nur nicht zu.
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Doch man lässt ihn schon zu. Aber das Vertrauen ist eben größer als der Zweifel.
Zitat: |
Kennst du die Ausschwitzrede von Ratzinger? "Wir wissen nciht, warum Gott zu all dem schweigt. Wir können das nicht verstehen". Dennoch sagte er kurz davor "Gott ist Liebe".
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Das muss kein Widerspruch sein.
Ich habe gelesen, dass die Nazis diejenigen Babys, die auf dem Weg in die KZ's zur Welt gekommen sind, bei Ankunft gegen die Wand geworfen haben. Diese Kinder haben nur wenige Stunden gelebt. Wie sinnlos, nicht? Aber wer von uns hat den Recht festzulegen, welches Leben sinnvoll ist und welches nicht?
Zitat: |
Zitat: |
Erklär es mir bitte genauer. Wie/Wo hindert Dich Ratzi daran, dich zu verwirklichen? |
Nicht unbedingt Ratzi speziell. Aber die Kirche setzt sich massiv zum Beispiel gegen Verhütung, Homosexualität insbesondere Homoehe, Pflichtreligiöse Erziehung für Kinder an Kindergärten und Schulen, geistliches Quasimonopol im sozialen Bereich, die Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und der Sterbehilfe ein. Hinzu kommt noch die weltfremde Haltng zu Ehescheidungen. |
Bürger dieses Landes haben unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit das Recht, sich für ihre Überzeugungen einzusetzen, oder etwa nicht? Wenn ich jetzt zum Beispiel meine eine Legalisierung der Sterbehilfe würde immense Gefahren bergen, kann ich mich doch dagegen engagieren, oder etwa nicht? Wir leben in einer Demokratie. Wenn die Mehrheit für Sterbehilfe ist und entsprechende Parteien wählt, dann werden sie auch bekommen. Und da kann die katholische Hierarchie machen was sie will...
Du hast Zugang zu Verhütungsmitteln, kannst in einer homosexuellen Beziehung leben, kannst Deine Kinder in einen städtischen Kindergarten und in Ethikunterricht schicken. Unter bestimmten Umständen ist die Abtreibung möglich. Deine Ehe kannst Du auch scheiden lassen. Die Homoehe ist nur eine Frage der Zeit, denke ich. Wo ist also das Problem?
Zitat: |
Zitat: |
Ich gehe mal davon aus, dass Dir bekannt ist, dass die Kirche aus allen Gläubigen besteht. Was Du hier 1,5 Mrd. Menschen vorwirfst, entspricht weder den Dogmen, noch der Überzeugung der meisten Gläubigen (bis auf ein paar Fundis). Was verstehst du unter "Feind"? Wer greift Dich an? Bin auch ich Dein Feind? Fühlst Du Dich von 1,5 Millionen Menschen verfolgt?
Schließen die anderen hier sich dieser Aussage von Rasmus an? |
Nein. Die Institution Kirche kann gerne weiterbestehen, em der Glaube guttut, der soll glauben. Sie muss nur vollständig vom Staat getrennt werden, und sich nicht anmaßen, Einfluss auf die Politik nehmen zu wollen. |
Das finde ich auch. Meiner Meinung nach ist z.B. die Abtreibungspoblematik ein vielschichtiges, überaus komplexes gesellschaftliches Problem. Es bringt nichts Abtreibungen zu verbieten. Wer darin ein Problem sieht, muss, es auf anderen Wegen zu beheben suchen, z.B. durch Hilfsangebote.
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#504836) Verfasst am: 22.06.2006, 11:17 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Wieso meint ihr eigentlich alles müsste logisch sein, wieso müssen wir alles nachvollziehen/begreifen/rational erklären können? |
Nicht die ganze Welt. Das können wir - ich jedenfalls - auch nicht.
Aber was man glaubt, sollte man schon logisch und vernünftig erklären können.
Wenn man sagt ich glaube an einen liebenden Gott muss man sich einfach die Frage gefallen lassen, warum dieser Gott Leid zulässt.
Was au´ßer Erfahrung und Vernunft sind denn die Quellen deiner Erkenntnis? |
Das Zeugnis, das viele Menschen mit ihrem Leben angelegt haben. Siehe z.B. Frere Roger. Mit 25 hat er (in den 40ern) die sichere Schweiz verlassen, ist nach Frankeich gegangen, hat Schulden gemacht und ein Haus gekauft, in dem er Juden und Widerstandskämpfer versteckt hat. Es hat sein Leben riskiert, um die verfolgten Menschen über die Grenze in die Schweiz zu bringen. Nach dem Krieg haben er und andere sich um die Weisenkinder und um die deutschen Gefangenen gekümmert. Er sagte, dass er Kraft aus seinem Glauben geschöpft hat. Das überzeugt mich.
Zuletzt bearbeitet von Lola am 22.06.2006, 11:21, insgesamt einmal bearbeitet |
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#504839) Verfasst am: 22.06.2006, 11:20 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Wieso meint ihr eigentlich alles müsste logisch sein, wieso müssen wir alles nachvollziehen/begreifen/rational erklären können? |
Können wir nicht, werden wir wohl auch nie können.
Aber Dinge die sich nicht logisch erfassen und erklären lassen, entziehen sich unserem Verstand.
Rasmus. |
Ja, wir können/werden/müssen nicht alles mit unserem Verstand begreifen, unser Verstand ist ziemlich begrenzt, nicht? Warum sich also nur darauf verlassen?
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tati auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.03.2005 Beiträge: 567
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(#504843) Verfasst am: 22.06.2006, 11:29 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | kolja hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Ich wüsste keinen echten Trost für die Mutter aus deinem Beispiel. |
Was ich auch nicht nachvollziehen kann, ist, dass Trösten von Lola immer mit Erklären verknüpft wird. Sie stellt die religiöse verbrämte Erklärung "es hat bestimmt irgendeinen Sinn" als Alternative der herzlosen Aufklärung gegenüber. Ich halte beides für unsinnig. Für mich besteht Trösten darin, jemanden in den Arm zu nehmen, ihn zu ermuntern, seine Gefühle herauszulassen, Mitgefühl zu zeigen. Erklärungsversuche jeder Art fände ich in einem solchen Moment unbrauchbar. |
Wenn man nur mit einer Umarmung trösten würde, dann bräuchte man dafür keine Religion....
ich denke, das ist wichtig. Man redet den Leuten ein, daß Antworten wichtig sind, und stellt diese praktischerweise direkt zur Verfügung. Wenn Du mit der Religion Schluß machst, gehen auch die Antworten verloren ...
Lola hat ziemlich zu Anfang gefragt, was der Atheismus zu bieten habe - und das ist ein großer Teil des Problems, weil man ohne die Religion keine Notwendigkeit für ein Angebot erkennt - und die Transition ist äußerst schwierig, wenn man sich nicht selber verraten möchte. Der Wechsel zum Atheismus ist ein Sprung ins kalte Wasser - das geht nicht unbedingt Schrittweise. Wenn die erste Karte fällt., stürzt das Kartenhaus Glaube vollständig in sich zusammen, weil - egal wie unlogisch es alles sein mag - trotzdem alles aneinander hängt. |
Für mich stellt sich die Frage, welche Ethik noch möglich ist, wenn wie im Atheismus das Leben sinn- und ziellos (trostlos?) sein soll oder der Mensch als Tier betrachtet oder gar auf die Ebene der Gegenstände heruntergelassen wird.
Gruss
Tati
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SoWhy The Doctor
Anmeldungsdatum: 21.04.2006 Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS
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(#504844) Verfasst am: 22.06.2006, 11:30 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Wieso meint ihr eigentlich alles müsste logisch sein, wieso müssen wir alles nachvollziehen/begreifen/rational erklären können? |
Nicht die ganze Welt. Das können wir - ich jedenfalls - auch nicht.
Aber was man glaubt, sollte man schon logisch und vernünftig erklären können.
Wenn man sagt ich glaube an einen liebenden Gott muss man sich einfach die Frage gefallen lassen, warum dieser Gott Leid zulässt.
Was au´ßer Erfahrung und Vernunft sind denn die Quellen deiner Erkenntnis? |
Das Zeugnis, das viele Menschen mit ihrem Leben angelegt haben. Siehe z.B. Frere Roger. Mit 25 hat er (in den 40ern) die sichere Schweiz verlassen, ist nach Frankeich gegangen, hat Schulden gemacht und ein Haus gekauft, in dem er Juden und Widerstandskämpfer versteckt hat. Es hat sein Leben riskiert, um die verfolgten Menschen über die Grenze in die Schweiz zu bringen. Nach dem Krieg haben er und andere sich um die Weisenkinder und um die deutschen Gefangenen gekümmert. Er sagte, dass er Kraft aus seinem Glauben geschöpft hat. Das überzeugt mich. |
Mich nicht. Einige der Judenverfolger haben selbiges behauptet. Immerhin war Antisemitismus 1500 Jahre lang Domäne der christlichen Kirchen, die auch immer sich immer auf den Glauben berufen haben, als sie Unschuldige umgebracht haben. Wieso sollte der Glauben nur als Grund gelten, wenn es was gutes ist und dann nicht, wenn es was schlechtes bringt? Wie Deschner sagte: "Es ist gefährlich mit den guten Christen. Man könnte sie mit dem Christentum verwechseln".
VIele Menschen tun viel Gutes und lehnen den (christlichen) Glauben ab und schöpfen ihre Kraft aus anderen Quellen. Wieso überzeugt dich das weniger?
_________________ Stop believing - start thinking.
Rise up, rise up!
Live a full life, 'cause when it's over, it's done!
So rise up, rise up! Dance and scream and love
(Cursive - Rise up! Rise up!)
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SoWhy The Doctor
Anmeldungsdatum: 21.04.2006 Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS
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(#504848) Verfasst am: 22.06.2006, 11:31 Titel: |
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tati hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: | kolja hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Ich wüsste keinen echten Trost für die Mutter aus deinem Beispiel. |
Was ich auch nicht nachvollziehen kann, ist, dass Trösten von Lola immer mit Erklären verknüpft wird. Sie stellt die religiöse verbrämte Erklärung "es hat bestimmt irgendeinen Sinn" als Alternative der herzlosen Aufklärung gegenüber. Ich halte beides für unsinnig. Für mich besteht Trösten darin, jemanden in den Arm zu nehmen, ihn zu ermuntern, seine Gefühle herauszulassen, Mitgefühl zu zeigen. Erklärungsversuche jeder Art fände ich in einem solchen Moment unbrauchbar. |
Wenn man nur mit einer Umarmung trösten würde, dann bräuchte man dafür keine Religion....
ich denke, das ist wichtig. Man redet den Leuten ein, daß Antworten wichtig sind, und stellt diese praktischerweise direkt zur Verfügung. Wenn Du mit der Religion Schluß machst, gehen auch die Antworten verloren ...
Lola hat ziemlich zu Anfang gefragt, was der Atheismus zu bieten habe - und das ist ein großer Teil des Problems, weil man ohne die Religion keine Notwendigkeit für ein Angebot erkennt - und die Transition ist äußerst schwierig, wenn man sich nicht selber verraten möchte. Der Wechsel zum Atheismus ist ein Sprung ins kalte Wasser - das geht nicht unbedingt Schrittweise. Wenn die erste Karte fällt., stürzt das Kartenhaus Glaube vollständig in sich zusammen, weil - egal wie unlogisch es alles sein mag - trotzdem alles aneinander hängt. |
Für mich stellt sich die Frage, welche Ethik noch möglich ist, wenn wie im Atheismus das Leben sinn- und ziellos (trostlos?) sein soll oder der Mensch als Tier betrachtet oder gar auf die Ebene der Gegenstände heruntergelassen wird.
Gruss
Tati |
Misanthrophie, Pessimismus oder ähnliche negative Weltanschauungen sind nicht dem Atheismus gleichzusetzen. Atheismus ist, wie viele schon sagten, nur ein Ablehnen von Märchen und Glauben. Mehr weltanschauliche Grundlage bietet er nicht...
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SoWhy The Doctor
Anmeldungsdatum: 21.04.2006 Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS
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(#504850) Verfasst am: 22.06.2006, 11:34 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Wieso meint ihr eigentlich alles müsste logisch sein, wieso müssen wir alles nachvollziehen/begreifen/rational erklären können? |
Können wir nicht, werden wir wohl auch nie können.
Aber Dinge die sich nicht logisch erfassen und erklären lassen, entziehen sich unserem Verstand.
Rasmus. |
Ja, wir können/werden/müssen nicht alles mit unserem Verstand begreifen, unser Verstand ist ziemlich begrenzt, nicht? Warum sich also nur darauf verlassen? |
Wieso das, was wir nicht begreifen, mit Glauben erklären? Wieso können wir nicht einfach akzeptieren, dass wir nicht alles wissen? Wieso müssen wir (unsinnige) Erklärungen wie Gott™ bringen?
_________________ Stop believing - start thinking.
Rise up, rise up!
Live a full life, 'cause when it's over, it's done!
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(Cursive - Rise up! Rise up!)
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#504863) Verfasst am: 22.06.2006, 11:54 Titel: |
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tati hat folgendes geschrieben: | Für mich stellt sich die Frage, welche Ethik noch möglich ist, wenn wie im Atheismus das Leben sinn- und ziellos (trostlos?) sein soll oder der Mensch als Tier betrachtet oder gar auf die Ebene der Gegenstände heruntergelassen wird. |
Ich betrachte mein Leben nicht als sinnlos, sondern ich habe die Sinnfrage entmystifiziert, sie ist für mich einfach nicht mehr wichtig. Ich benötige keinen externalisierten Sinn, Schöpfer oder sonstigen mystischen Gesamtzusammenhang um die besonderen Eigenschaften des hochentwickelten Tieres "Mensch" zu erkennen und zu würdigen. Genausowenig blende ich die Gemeinsamkeiten mit anderen Tieren aus um mich von ihnen abzugrenzen. Grundlage für meine Ethik ist mein eigener Willen, in einer menschenfreundlichen Welt zu leben.
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#504879) Verfasst am: 22.06.2006, 12:09 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | 1. Man lebt nicht von Logik allein. Schon mal verliebt gewesen? Schon mal vor Rührung geweint? Oder einfach was "ganz Verrücktes" gemacht? Das hat auch nichts mit Logik zu tun. |
...
Das heisst aber noch lange nicht, dass verliebt sein, Weinen, Hunger nicht rational erklärbar wären. Nur weil Du das nicht kannst. |
So? Nun denn. Liebst Du jemanden so, dass Du für ihn in den Tod gehen würdest? Wenn, ja wieso? |
Ja. Weil es biologisch so programmiert ist, dass Eltern ihre Kinder bis zum Tod verteidigen. |
Und Lebenspartner? |
Wenn das die Fortsetzung Deiner zweiten Frage ist: ja, natürlich.
Wenn das die Fortsetzung Deiner ersten Frage ist: nein.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#504883) Verfasst am: 22.06.2006, 12:15 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Er sagte, dass er Kraft aus seinem Glauben geschöpft hat. Das überzeugt mich. |
Wovon genau überzeugt es Dich, dass "Er sagte, dass er Kraft aus seinem Glauben geschöpft hat"?
Das überzeugt mich maximal davon, dass er Kraft aus seinem Glauben geschöpft hat, aber nicht vom Glauben selbst.
Ich glaub auch mich besser zu fühlen, wenn ich morgens erstmal 5 Tassen Kaffee trinke und eine Zichte qualme, aber mein Arzt meint, dass das eigentlich nicht so eine gute Idee sei, und er hat verdammt gute Argumente dafür.
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gwarpy Psychonaut
Anmeldungsdatum: 19.09.2004 Beiträge: 2012
Wohnort: KinA
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(#504888) Verfasst am: 22.06.2006, 12:19 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | @Johnnyboy und Rasmus
Ihr habt beide behauptet, dass ihr in schwierigen Situationen „die Wahrheit“ zurückhalten würdet. Einerseits verstehe ich das, denn etwas anderes wäre hier geradezu unmenschlich. Andererseits bin ich auch etwas enttäuscht. Seid ihr denn nicht die großen Aufklärer und Verkünder harter Wahrheiten? |
Der Atheismus ist keine missionierende Religion, in der die Atheisten aufgefordert sind, möglichst viele zu bekehren. Es ist also nicht inkonsequent, wenn man einen schwachen Moment nicht ausnutzt, um seine Ansichten zu verbreiten. Der Atheismus verbreitet keine Scheinantworten, die besonders auf die Menschen zugeschnitten sind, die aus irgendeinem Grunf Kummer und Leid erfahren.
Zitat: | Wo ist denn genau der Unterschied zwischen einem Menschen, der um die Leere in seinem Leben zu füllen, sich dafür entscheidet an ein höheres Wesen, an einen liebenden Gott zu glauben (und dessen Leben sich dadurch zum Besseren wendet) bzw. seine Psychosen auszuleben und Selbstgespräche zu führen, wie ihr das wohl ausdrücken würdet und eben einem Menschen in einer Krisensituation, der sich so z.B. über den Verlust des Kindes hinwegtröstet? |
Siehe oben. Es gibt für alles einen richtigen Zeitpunkt. Eine Trauerrede ist nicht unbedingt der Richtige Zeitpunkt die Trauernden von der Unsinnigkeit des Glaubens überzeugen zu wolen. Der passende Zeitpunkt wird meist von den Gläubigen selbst bestimmt, und er ist gekommen, wenn das Glaubenskonstrukt Risse bekommt, denn dann ist der Gläubige an den Punkt gekommen, wo der Glaube nicht mehr trösten oder beruhigen kann, sondern zum Problem wird.
Zitat: | Es ist wohl nicht zu leugnen, dass der Glaube neben bestimmten Risiken und Nebenwirkungen (z.B. Fundamentalismusgefahr) eben auch Vorteile (zahlreiche Studien belegen, dass gläubige Menschen weniger an Depressionen leiden, wobei ich nicht weiß wie zuverlässig die Studien sind) hat. |
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=490219#490219
Zitat: | Wir haben auch darüber gesprochen, dass einige Gruppen von Menschen sich von Religionen im Allgemeinen und vom Christentum im Speziellen besonders angezogen fühlen (die Armen, Schwachen und Leidenden). |
Ja, und genau auf die zielt die "Heils"botschaft insbesondere ab.
Zitat: | Aber trifft das nicht auch in einem gewissen Maße auf den Atheismus zu? |
Nein, denn der Atheismus bietet keine einfachen Erklärungen, kein simples Weltbild, keine Betäubung des kritischen Geistes.
Der Atheismus bietet einzig und allein die Erkenntnis, dass man frei ist, und keinem überirdischen Wesen zu gefallen hat, aber Freiheit ist etwas anstrengendes und anspruchsvolles, das viel zu viele aufzugeben bereit sind, wenn man ihnen simple Antworten als grosse Wahrheit vorkaut.
Zitat: | Unter Atheismus verstehe ich jetzt mehr als nur „Es gibt keinen Gott“, sondern eine gewissen Quersumme der Meinungen und Überzeugungen, die von den Freigeistern hier im Forum vertreten werden. Ich hoffe ihr versteht was ich meine. |
Da hast Du was missverstanden. Das ist nicht der Atheismus. Das sind die verschiedenen Persönlichkeiten der atheistischen Menschen. Atheismus ist frei von Göttern zu sein. Alles darüber hinausgehende gehört nicht zu einer atheistischen Ideologie, sondern sind die persönlichen Ansichten und Meinungen der einzelnen Menschen.
Zitat: | 1. Der Stolz sich von den schwachen/dummen Menschen abzugrenzen, die Selbstgespräche führen. |
Ich empfinde da keinen Stolz. Ich bin froh darüber, dass ich aufgewacht bin, und nicht mehr glaube, und ich habe Mitleid mit denen, die ihren Geist einkerkern und ihr Leben nach einem antiken Märchen ausrichten, und sich so selbt der Fülle ihres Lebens berauben. Und ich verabscheue die, die im Namen ihres Glaubens andere Menschen einschränken und z.T sogar bedrohen.
Zitat: | 2. Man hat keine Ratzis u.ä. am Hals, die einem sagen wie man leben soll. |
Stimmt, die haben wir nicht. Alle Menschen haben Vorbilder, aber was sie zu Vorbildern macht, definiert sich bei mir darüber, was sie tun, und nicht darüber, ob sie ein Amt innerhalb einer Glaubensgemeinschaft ausüben, und als Vordenker für die möglichst effektive Gleichschaltung der Schafsherde agieren.
Ratzinger ist wegen dem was er tut für mich garantiert kein Vorbild, kein Vertreter einer Heilsbotschaft, kein Mensch, der besondere Leistungen erbringt. Er ist vielmehr sowas wie der Leiter einer Behörde, der nur das denkt, tut und als Wahrheit verbreitet, was ihm im Rahmen seiner Amtsvorschriften möglich ist, aber darüberhinaus nichts leistet. Er ist einer, der von goldenen Tellern isst,sich in sündteure Kleider hüllt, in Prunk lebt, während er von Nächstenliebe und Anteilnahme am Leid der anderen predigt. Er ist Chef einer unglaublich reichen Glaubensgemeinschaft, die vor allem über die Ausbeutung der Armen reich wurde, und sich die religiösen Hilfsprojekte durch andere finanzieren lässt. usw.
Zitat: | 3. Ein Feindbild (vorzugsweise die Katholische Kirche) über das man sich Tag und Nacht aufregen kann. |
Ein Feindbild sind die Glaubensideologien tatsächlich, weil sie immer eine Einschränkung bedeuten. Heute in Europa sind die Möglichkeiten der Einschränkung von aufgeklärten Geistern zurückgedrängt worden, aber dem Glauben wohnt immer noch die Gefahr der vollständigen und gewaltvollen Unterdrückung inne. Um dieses Potential wieder voll auszuschöpfen, muss der Glaube bloss wieder an Macht gewinnen, und schon ist kein Un- oder Andersgläubiger mehr sicher, und kann sich nicht mehr entfalten.
Du brauchst Dir bloss die Meldungen aus religiösen Kreisen, die hier im Forum verlinkt und diskutiert wurden, durchlesen, um zu sehen, dass der Glaube vieles repräsentiert, nur nicht Freiheit, Brüderlichkeit und Liebe.
Das Du nicht als halbes Kind in eine arrangierte Ehe verharatet wurdest, das Du über Deine Ansichten über den Glauben frei und ohne Gefahr zu laufen bestraft zu werden reden kannst, dass Du die Menschenrechte in Anspruch nehmen kannst, etc. verdankst Du nicht dem Glauben, der sich mit aller Kraft gegen diese Dinge gewehrt hat, sondern den Aufklärern und Kritikern, die dafür nicht selten in den Tod gegangen sind.
Zitat: | Darüber hinaus werden einige Tendenzen deutlich:
1. Eine gewisse Überheblichkeit und Arroganz sind hier nicht zu übersehen. |
Bei manchen trifft das zu, bei manchen nicht. Aber wird besseres Wissen nicht sehr oft als Überheblichkeit aufgefasst, egal um welches Thema es geht, wenn man selbst eine andere Meinung hat und das bessere Wissen nicht mit dem eigenen Weltbild in Einklag zu bringen ist?
Zitat: | 2. Ihr seid intelligent/gebildet und stolz darauf. Oder ist hier etwa jemand, der keinen Hochschulabschluss hat bzw. nicht studiert? |
Ja ich.
Zitat: | 3. Einige legen hier einen regelrechten Verfolgungswahn an den Tag. Erwähnt man nur Worte wie „Christ“ oder „Katholik“ brechen über einen ganze Lawinen an Vorurteilen herein. (Danke an einige hier, die so nett waren eine Sekunde genauer hinzusehen und zu erkennen, dass ich nun mal wirklich alles andere als ein Fundi bin. Ich verstehe ja, dass es sehr abschreckende Beispiele gibt. Keine Frage. Aber z.B. ich bin gerade in diesem Rahmen überaus netten, offenen und toleranten Menschen begegnet, die mich freundlich aufgenommen haben, während für gewöhnlich auf mir nur rumgehackt wurde (siehe Schwache, Fremde...)). |
Ist es verwunderlich, dass man innerhalb einer Glaubensgemeinschaft auf Toleranz und Freundlichkeit stösst? Wie tolerant und freundlich diese menschen sind, wenn ihr Glauben ausschlisslich auf sie selbst beschränkt bleiben und andere nicht tangieren soll, steht auf einem anderen Blatt.
Zitat: | Ich habe übrigens großen Respekt für Menschen, die die Wahrheit suchen, selbst wenn sie durch ihre Suche zu anderen Überzeugungen gelangen als ich. Wahrheit und Wahrheitssuche haben aber nichts mit Überheblichkeit und Vorurteilen zu tun. |
Wer die Wahrheit in Dogmen und Märchen sucht, ist kein Wahrheitssuchender, sondern jemand, der sein Heil in der Masse, in vordefinierten Denkmustern, und einfachen Antworten sucht.
Zitat: | Ach ja, bezüglich der Theodizée-Problematik: Ich bin nicht allwissend. Ich hoffe, dass es sowas wie Sinn gibt und ich glaube daran. Erklären kann ich das nicht. |
Hoffen auf Sinn ist nicht gleichbedeutend mit Sinn.
gwarpy
_________________ Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
Zuletzt bearbeitet von gwarpy am 22.06.2006, 18:31, insgesamt einmal bearbeitet |
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Revilo als Doppelnick deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.04.2006 Beiträge: 76
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(#504894) Verfasst am: 22.06.2006, 12:23 Titel: |
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Für mich wäre der Glaube an Gott in Zeiten schwerer Schicksalsschläge eher eine Belastung. Auch als ich noch an Gott glaubte, bin ich mit dem Theodizeeproblem nie fertig geworden. Ich könnte es eher akzeptieren, mein Unglück als das zu akzeptieren, was es letzten Endes wohl auch wäre: Zufall.
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gwarpy Psychonaut
Anmeldungsdatum: 19.09.2004 Beiträge: 2012
Wohnort: KinA
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(#504901) Verfasst am: 22.06.2006, 12:27 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Ja, wir können/werden/müssen nicht alles mit unserem Verstand begreifen, unser Verstand ist ziemlich begrenzt, nicht? Warum sich also nur darauf verlassen? |
Diese Aussage ist trivial und ist kein Argument für den Glauben. Der Glauben drängt auch noch das bischen Verstand, das wir bislang erreicht haben zurück, und verkündet ein Heil jnseits des durch Vernunft erkennbaren.
Hätten wir uns auf sowas beschränkt, würden wir immer noch glauben Blitz und Donner, Dürren etc. würden uns von Gott geschickt.
Stattdessen hat die Vernunft und gelehrt, dass der Grossteil von Gottes früherer Domänen nichts mit ihm zu tun hatten.
gwarpy
_________________ Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#504913) Verfasst am: 22.06.2006, 12:38 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | 1. Man lebt nicht von Logik allein. Schon mal verliebt gewesen? Schon mal vor Rührung geweint? Oder einfach was "ganz Verrücktes" gemacht? Das hat auch nichts mit Logik zu tun. |
...
Das heisst aber noch lange nicht, dass verliebt sein, Weinen, Hunger nicht rational erklärbar wären. Nur weil Du das nicht kannst. |
So? Nun denn. Liebst Du jemanden so, dass Du für ihn in den Tod gehen würdest? Wenn, ja wieso? |
Ja. Weil es biologisch so programmiert ist, dass Eltern ihre Kinder bis zum Tod verteidigen. |
Und Lebenspartner? |
Wenn das die Fortsetzung Deiner zweiten Frage ist: ja, natürlich.
Wenn das die Fortsetzung Deiner ersten Frage ist: nein. |
Eh, sorry, jetzt bin ich irritiert. Was ist erste Frage, was die zweite Frage?
Oder anders: Hast Du schon mal einen Menschen so geliebt, dass Du für ihn Dein Leben gegeben hättest (eigene Kinder ausgenommen)? Wie erklärst Du Dir das?
Und falls nicht, kannst Du Dir vorstellen, dass andrere so lieben? Wüsstest Du auch eine Erklärung dafür?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#504931) Verfasst am: 22.06.2006, 12:55 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | 1. Man lebt nicht von Logik allein. Schon mal verliebt gewesen? Schon mal vor Rührung geweint? Oder einfach was "ganz Verrücktes" gemacht? Das hat auch nichts mit Logik zu tun. |
...
Das heisst aber noch lange nicht, dass verliebt sein, Weinen, Hunger nicht rational erklärbar wären. Nur weil Du das nicht kannst. |
Lola hat folgendes geschrieben: | So? Nun denn. Liebst Du jemanden so, dass Du für ihn in den Tod gehen würdest?
2./quote]
Ja. Weil es biologisch so programmiert ist, dass Eltern ihre Kinder bis zum Tod verteidigen. |
Und Lebenspartner? |
Wenn das die Fortsetzung Deiner zweiten Frage ist: ja, natürlich.
Wenn das die Fortsetzung Deiner ersten Frage ist: nein. |
Eh, sorry, jetzt bin ich irritiert. Was ist erste Frage, was die zweite Frage?
Oder anders: Hast Du schon mal einen Menschen so geliebt, dass Du für ihn Dein Leben gegeben hättest (eigene Kinder ausgenommen)? Wie erklärst Du Dir das?
Und falls nicht, kannst Du Dir vorstellen, dass andrere so lieben? Wüsstest Du auch eine Erklärung dafür? |
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1.Liebst Du jemanden so, dass Du für ihn in den Tod gehen würdest?
2.Wenn, ja wieso?
Ich würde für geliebte Menschen höchstwahrscheinlich mein Leben riskieren und notfalls den sicheren Tod in Kauf nehmen. Ganz genau weiss man sowas natürlich erst, wenn sich die Frage aktuell stellt.
Tierische Lebewesen, wozu auch der Mensch zu zählen ist, sind genetisch so angelegt, dass sie sowas tun.
Brutpflegetrieb nennt sich das, glaub ich, und im Falle des Lebens hingeben gilt das wohl auch für den Partner, aber da ist es wohl nicht ganz so stark ausgeprägt wie den Kindern gegenüber.
Naja, und dass in meinem Fall die Antwort auf Frage 2 (siehe oben) nein lautet liegt in meinem Fall an Ermangelung eines Lebenspartners.
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#504939) Verfasst am: 22.06.2006, 13:04 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | 1. Man lebt nicht von Logik allein. Schon mal verliebt gewesen? Schon mal vor Rührung geweint? Oder einfach was "ganz Verrücktes" gemacht? Das hat auch nichts mit Logik zu tun. |
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Das heisst aber noch lange nicht, dass verliebt sein, Weinen, Hunger nicht rational erklärbar wären. Nur weil Du das nicht kannst. |
Lola hat folgendes geschrieben: | So? Nun denn. Liebst Du jemanden so, dass Du für ihn in den Tod gehen würdest?
2./quote]
Ja. Weil es biologisch so programmiert ist, dass Eltern ihre Kinder bis zum Tod verteidigen. |
Und Lebenspartner? |
Wenn das die Fortsetzung Deiner zweiten Frage ist: ja, natürlich.
Wenn das die Fortsetzung Deiner ersten Frage ist: nein. |
Eh, sorry, jetzt bin ich irritiert. Was ist erste Frage, was die zweite Frage?
Oder anders: Hast Du schon mal einen Menschen so geliebt, dass Du für ihn Dein Leben gegeben hättest (eigene Kinder ausgenommen)? Wie erklärst Du Dir das?
Und falls nicht, kannst Du Dir vorstellen, dass andrere so lieben? Wüsstest Du auch eine Erklärung dafür? |
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1.Liebst Du jemanden so, dass Du für ihn in den Tod gehen würdest?
2.Wenn, ja wieso?
Ich würde für geliebte Menschen höchstwahrscheinlich mein Leben riskieren und notfalls den sicheren Tod in Kauf nehmen. Ganz genau weiss man sowas natürlich erst, wenn sich die Frage aktuell stellt.
Tierische Lebewesen, wozu auch der Mensch zu zählen ist, sind genetisch so angelegt, dass sie sowas tun.
Brutpflegetrieb nennt sich das, glaub ich, und im Falle des Lebens hingeben gilt das wohl auch für den Partner, aber da ist es wohl nicht ganz so stark ausgeprägt wie den Kindern gegenüber.
Naja, und dass in meinem Fall die Antwort auf Frage 2 (siehe oben) nein lautet liegt in meinem Fall an Ermangelung eines Lebenspartners. |
Aber welchen (biologischen) Sinn soll das haben? Angenommen Du opferst Dich für Deinen Lebenspartner. Dann kannst Du Deine Gene auch nicht mehr verbreiten.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#504953) Verfasst am: 22.06.2006, 13:17 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Aber welchen (biologischen) Sinn soll das haben? Angenommen Du opferst Dich für Deinen Lebenspartner. Dann kannst Du Deine Gene auch nicht mehr verbreiten. |
Aber mein Lebenspartner kann das, dessen Gene ich ja mit meinem biologischen Auswahlprogramm für weitergebenswert bewertet habe.
edit : Arterhaltungstrieb, neben dem Brutpflegetrieb noch so ein Gedöhns.
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#504958) Verfasst am: 22.06.2006, 13:21 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Aber welchen (biologischen) Sinn soll das haben? Angenommen Du opferst Dich für Deinen Lebenspartner. Dann kannst Du Deine Gene auch nicht mehr verbreiten. |
Aber mein Lebenspartner kann das, dessen Gene ich ja mit meinem biologischen Auswahlprogramm für weitergebenswert bewertet habe.
edit : Arterhaltungstrieb, neben dem Brutpflegetrieb noch so ein Gedöhns. |
Na und was ist wenn das ein Freund ist oder jemand Fremdes? Was hat Frere Roger dazu bewogen sein Leben für die Juden zu riskieren?
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#504961) Verfasst am: 22.06.2006, 13:23 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Aber welchen (biologischen) Sinn soll das haben? Angenommen Du opferst Dich für Deinen Lebenspartner. Dann kannst Du Deine Gene auch nicht mehr verbreiten. |
Aber mein Lebenspartner kann das, dessen Gene ich ja mit meinem biologischen Auswahlprogramm für weitergebenswert bewertet habe.
edit : Arterhaltungstrieb, neben dem Brutpflegetrieb noch so ein Gedöhns. |
Na und was ist wenn das ein Freund ist oder jemand Fremdes? Was hat Frere Roger dazu bewogen sein Leben für die Juden zu riskieren? |
Mitleid. Das ist auch evolutionär erklärbar -
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#504965) Verfasst am: 22.06.2006, 13:26 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Aber welchen (biologischen) Sinn soll das haben? Angenommen Du opferst Dich für Deinen Lebenspartner. Dann kannst Du Deine Gene auch nicht mehr verbreiten. |
Aber mein Lebenspartner kann das, dessen Gene ich ja mit meinem biologischen Auswahlprogramm für weitergebenswert bewertet habe.
edit : Arterhaltungstrieb, neben dem Brutpflegetrieb noch so ein Gedöhns. |
Na und was ist wenn das ein Freund ist oder jemand Fremdes? Was hat Frere Roger dazu bewogen sein Leben für die Juden zu riskieren? |
Mitleid. Das ist auch evolutionär erklärbar - |
Ach ja, erklär mal! Das interessiert mich jetzt wirklich!
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#504968) Verfasst am: 22.06.2006, 13:30 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Na und was ist wenn das ein Freund ist oder jemand Fremdes? Was hat Frere Roger dazu bewogen sein Leben für die Juden zu riskieren? |
Masn kann natürlich auch aus nicht rein biologischen Gründen, neben dem erwähnten Mitleid, sein Leben hingeben für eine Überzeugung.
Diese Überzeugung ist dann aber rational begründet und hat zumindest für den "Täter" den Anschein, dass sie logisch sei.
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#504969) Verfasst am: 22.06.2006, 13:31 Titel: |
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gwarpy hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Ja, wir können/werden/müssen nicht alles mit unserem Verstand begreifen, unser Verstand ist ziemlich begrenzt, nicht? Warum sich also nur darauf verlassen? |
Diese Aussage ist trivial und ist kein Argument für den Glauben.
gwarpy |
Es ist weder ein Argument für den Glauben noch eine Aussage. Es ist eine Frage. Warum sich allein auf den Verstand verlassen?
Schau Dir mal die Welt an. Was tun die Menschen der Natur an, was tun sie einander an, was tun wir unseren eigenen Körpern an?
Soll jetzt die Kirche/der Glaube allein dran schuld sein? Das glaubst Du doch selber nicht. Also warum machen verstandsbegabte Wesen sowas?
Zuletzt bearbeitet von Lola am 22.06.2006, 13:45, insgesamt einmal bearbeitet |
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#504972) Verfasst am: 22.06.2006, 13:33 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: |
Ach ja, erklär mal! Das interessiert mich jetzt wirklich! |
Spieltheorei. Wenn ich mich mitleidig verhalte, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, das andere auch mir gegenüber Mitleidig sind, außerdem wird so überhaupt mehr Mitleid in die Gesellschaft gebracht, was auch die Überlebenswahrscheinlichkeit für alle meine Nachkommen erhöht.
Das bedeutet nicht, dass dieses Ziel bei jeder Mitleidigen Handlung bewusst ist, sondern dass deswegen ein gewisses Grundmitleid einfach angeboren ist.
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#504994) Verfasst am: 22.06.2006, 13:45 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: |
Ach ja, erklär mal! Das interessiert mich jetzt wirklich! |
Spieltheorei. Wenn ich mich mitleidig verhalte, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, das andere auch mir gegenüber Mitleidig sind, außerdem wird so überhaupt mehr Mitleid in die Gesellschaft gebracht, was auch die Überlebenswahrscheinlichkeit für alle meine Nachkommen erhöht.
Das bedeutet nicht, dass dieses Ziel bei jeder Mitleidigen Handlung bewusst ist, sondern dass deswegen ein gewisses Grundmitleid einfach angeboren ist. |
Würdest Du Dein Leben für andere aufs Spiel setzen? Für andere eventuell Folter und/oder Hinrichtung riskieren?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#504996) Verfasst am: 22.06.2006, 13:46 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Es weder ein Argument für den Glauben noch eine Aussage. Es ist eine Frage. Warum sich allein auf den Verstand verlassen? |
Wenn ich einkaufen gehe, dann verlase ich mich darauf, dass die Scheine in meinem Geldbeutel angenommen werden. Nötigenfalls meine EC-Karte.
Ich verlass mich deshalb drauf, weil ich nix anderes habe. Wenn mir jemand kommt und sagt, ich werde mir schon eine Flasche Pommes Frites verdienen, wenn ich nur fest an Idididi glaube, dann ignorier ich das eben, weil mein Verstand und meine Lebenserfahrung mir sagt, dass ich mir dafür nix kaufen kann.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#504999) Verfasst am: 22.06.2006, 13:48 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | (...) |
Würdest Du Dein Leben für andere aufs Spiel setzen? |
Tut er doch ständig. Ich hab ihm für seine aufsässigen postings mir gegenüber bestimmt schon irgendwann glaubhaft Prügel angedroht; falls nicht, hol ich das hiermit nach.
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#505012) Verfasst am: 22.06.2006, 13:54 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Es weder ein Argument für den Glauben noch eine Aussage. Es ist eine Frage. Warum sich allein auf den Verstand verlassen? |
...
Ich verlass mich deshalb drauf, weil ich nix anderes habe.
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Du meinst nichts anderes zu haben. Und ich meine auch ein Herz und eine Seele zu haben.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#505015) Verfasst am: 22.06.2006, 13:54 Titel: |
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Lola hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: |
Ach ja, erklär mal! Das interessiert mich jetzt wirklich! |
Spieltheorei. Wenn ich mich mitleidig verhalte, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, das andere auch mir gegenüber Mitleidig sind, außerdem wird so überhaupt mehr Mitleid in die Gesellschaft gebracht, was auch die Überlebenswahrscheinlichkeit für alle meine Nachkommen erhöht.
Das bedeutet nicht, dass dieses Ziel bei jeder Mitleidigen Handlung bewusst ist, sondern dass deswegen ein gewisses Grundmitleid einfach angeboren ist. |
Würdest Du Dein Leben für andere aufs Spiel setzen? Für andere eventuell Folter und/oder Hinrichtung riskieren? |
Weiß ich nicht.
So lange sich die Frage nicht wirklich stellt, kann man leicht darüber spekulieren.
Aber wie man sich entscheiden würde, wennd ie Gefahr besteht sit nicht einzuschätzen.
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Lola registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.06.2006 Beiträge: 1769
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(#505019) Verfasst am: 22.06.2006, 13:57 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Lola hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | (...) |
Würdest Du Dein Leben für andere aufs Spiel setzen? |
Tut er doch ständig. Ich hab ihm für seine aufsässigen postings mir gegenüber bestimmt schon irgendwann glaubhaft Prügel angedroht; falls nicht, hol ich das hiermit nach. |
Xamanoth
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