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Schockunterricht für Lübecker Grundschüler
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11518

Beitrag(#55407) Verfasst am: 19.11.2003, 22:44    Titel: Re: Schockunterricht für Lübecker Grundschüler Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Die Gefahr besteht aber, daß die Kinder annehmen, daß jemand ausgegrenzt würde, weil er selbst ein Fehlverhalten an den Tag gelegt hätte und keinen Willen dazu hat, dieses zu durchdenken und sich mit der Gesellschaft zu versöhnen. Das kann man auch ganz schnell in den falschen Hals kriegen.


Das ist ja generell die Gefahr (bei vielen Methoden).

Eine Gruppe von Kindern bekommt eine Markierung und darf gewisse Dinge nicht machen, wird eingeschränkt. Ergo: das ist eine Strafe (für was auch immer). Die Mehrzahl der Kinder hat gelernt, dass es für ein Fehlverhalten eine Strafe gibt (nicht etwa für ein positives, weil soziales, produktives etc. eine Belohnung)

Einige Kinder haben sicher auch daheim gelernt, dass es Strafe gibt, ohne zu wissen wofür. Ein hervorragender pädagogischer Trick der Eltern. Cool
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Nav
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Beitrag(#55408) Verfasst am: 19.11.2003, 22:47    Titel: Re: Schockunterricht für Lübecker Grundschüler Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Die Gefahr besteht aber, daß die Kinder annehmen, daß jemand ausgegrenzt würde, weil er selbst ein Fehlverhalten an den Tag gelegt hätte und keinen Willen dazu hat, dieses zu durchdenken und sich mit der Gesellschaft zu versöhnen. Das kann man auch ganz schnell in den falschen Hals kriegen.


Das ist ja generell die Gefahr (bei vielen Methoden).

Eine Gruppe von Kindern bekommt eine Markierung und darf gewisse Dinge nicht machen, wird eingeschränkt. Ergo: das ist eine Strafe (für was auch immer). Die Mehrzahl der Kinder hat gelernt, dass es für ein Fehlverhalten eine Strafe gibt (nicht etwa für ein positives, weil soziales, produktives etc. eine Belohnung)

Einige Kinder haben sicher auch daheim gelernt, dass es Strafe gibt, ohne zu wissen wofür. Ein hervorragender pädagogischer Trick der Eltern. Cool


Oh ja. Erbrechen

Toll vor allem, wenn man über Marx' Mehrwerttheorie reden will und sich dann als "Stalinist" bezeichnen lassen muß! Böse
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#55413) Verfasst am: 19.11.2003, 23:02    Titel: Re: Schockunterricht für Lübecker Grundschüler Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Einige Kinder haben sicher auch daheim gelernt, dass es Strafe gibt, ohne zu wissen wofür. Ein hervorragender pädagogischer Trick der Eltern. Cool


Ich würde es noch nicht mal als Trick, sondern als Unwissenheit bezeichnen.

Beispiel: Kind macht Scheiß. Die Strafe folgt nicht auf den Fuß (wobei hier das Thema "Strafe, notwendig oder nicht"auf einem anderen Blatt steht), sondern in einer Form, die keinen Zusammenhang bietet (Verbot der geliebten TV-Sendung, die aber erst in zwei Tagen wieder läuft). Oder: Kind zerdeppert ein gutes Geschirr und bekommt keinen Nachtisch: keine ersichtliche Verbindung zwischen Missetat und Strafe.

Eine "gute Strafe" wäre IMHO: Kind verwüstet den Garten des Nachbarn und muss demzufolge helfen, ihn wieder in Ordnung zu bringen. Dafür bekommt es Anerkennung, in Form eines Lobes und der Möglichkeit, den Garten des Nachbarn beim nächsten Mal vielleicht für eine Gartenfete zu nutzen. Das ist aber schon keine Strafe mehr, sondern eine positive Verstärkung.
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11518

Beitrag(#55415) Verfasst am: 19.11.2003, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich würde es noch nicht mal als Trick, sondern als Unwissenheit bezeichnen.

Ich hab's ironisch gemeint. Das Verhalten der Eltern dient sicherlich nicht demselben Ziel wie bei der Lehrerin, obwohl es genau dasselbe ist, oder doch nicht so ganz? Mit den Augen rollen

Ich finde in diesem Thread werden einfach zu schnell Äpfel mit Birnen verglichen. zwinkern
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#55416) Verfasst am: 19.11.2003, 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich würde es noch nicht mal als Trick, sondern als Unwissenheit bezeichnen.

Ich hab's ironisch gemeint. Das Verhalten der Eltern dient sicherlich nicht demselben Ziel wie bei der Lehrerin, obwohl es genau dasselbe ist, oder doch nicht so ganz? Mit den Augen rollen


Frage

Zitat:
Ich finde in diesem Thread werden einfach zu schnell Äpfel mit Birnen verglichen. zwinkern


Lasse mich teilhaben, großmächtiger Meister. Anbetung des lila Einhorns

Mr. Green

(Nee, ehrlich: ich weiß jetzt nicht, worauf du hinaus willst)
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11518

Beitrag(#55418) Verfasst am: 19.11.2003, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich würde es noch nicht mal als Trick, sondern als Unwissenheit bezeichnen.

Ich hab's ironisch gemeint. Das Verhalten der Eltern dient sicherlich nicht demselben Ziel wie bei der Lehrerin, obwohl es genau dasselbe ist, oder doch nicht so ganz? Mit den Augen rollen


Frage

Nja, eine Analogie sehe ich da schon. Zumindest würde sie das Kind erkennen. Es wird ja in beiden Fällen bestraft und kann die Strafe nicht auf ein Fehlverhalten zurückführen. Wird es auch in beiden Fällen zu mehr Toleranz erzogen?

Zitat:
Zitat:
Ich finde in diesem Thread werden einfach zu schnell Äpfel mit Birnen verglichen. zwinkern


Lasse mich teilhaben, großmächtiger Meister. Anbetung des lila Einhorns

Mr. Green

(Nee, ehrlich: ich weiß jetzt nicht, worauf du hinaus willst)

Wollte nur dass jemand "großmächtiger Meister" zu mir sagt und auf die Knie fällt. Ehrlich, sonst nix... Cool

Im Ernst:
Ich finde zum Beispiel den Vergleich mit "der Welle" übertrieben, da die Geschichte ja kein echtes Rollenspiel beschreibt, bei dem die Teilnehmer vor Beginn immer über den Sinn aufgeklärt werden und damit die Chance erhalten, zwischen der zugewiesenen Rolle und der Realität zu unterscheiden. Knackpunkt wäre hier also die Frage, ob es die Kinder aufgrund ihres Entwicklungsstandes konnten, denn erklärt hatte man es ihnen ja anscheinend vorher.
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
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Beitrag(#55476) Verfasst am: 20.11.2003, 08:14    Titel: Re: Schockunterricht für Lübecker Grundschüler Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Natürlich gab es "Spezialisten", die die nichtsehenden Kinder gegen Mauern rennen ließen. Die haben aber recht schnell gemerkt, daß sich Ihnen niemand mehr anvertrauen wollte, und sie deshalb bei diesem Spiel ausgegrenzt wurden. Nach einigen solcher Stunden waren alle Kinder in der Lage zu führen, und sich jemandem anzuvertrauen. Auch die "Problemkinder" waren wieder integriert.


Das ist eine gute kindgerechte und altersgerechte Methode. Sowas sollten sie mal verbindlich in alle Lehrpläne schreiben.

Ich bezog mich in dem zitierten Posting auf Rics Beispiel, nicht auf das Lübecker Experiment.

Zitat:

Die Gefahr besteht aber, daß die Kinder annehmen, daß jemand ausgegrenzt würde, weil er selbst ein Fehlverhalten an den Tag gelegt hätte und keinen Willen dazu hat, dieses zu durchdenken und sich mit der Gesellschaft zu versöhnen. Das kann man auch ganz schnell in den falschen Hals kriegen.


Ich habe es schon häufig beobachtet, daß Schüler von Lehrern und Mitschülern ausgegrenzt werden. Dazu braucht man gar keine besonderen Experimente...
Förderung des Sozialverhaltens, Toleranz, Teamfähigkeit usw sollten ganz oben auf dem Lehrplan stehen. (Ein Teil der Lehrer fühlt sich für solche Lernziele nicht zuständig, nach dem Motto: Wir können in der Schule nicht ausbügeln, was zuhause oder von der Gesellschaft versäumt wurde Mit den Augen rollen .... Schulterzucken ...)
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#55831) Verfasst am: 20.11.2003, 22:13    Titel: Re: Schockunterricht für Lübecker Grundschüler Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
... Toll vor allem, wenn man über Marx' Mehrwerttheorie reden will und sich dann als "Stalinist" bezeichnen lassen muß! Böse


Du bist dann aber 'n ganz schön Frühreifer gewesen, wenn Du schon als Grundschüler über dialektischen Materialismus diskutieren wolltest... Cool
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Nav
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Beitrag(#55834) Verfasst am: 20.11.2003, 22:23    Titel: Re: Schockunterricht für Lübecker Grundschüler Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
... Toll vor allem, wenn man über Marx' Mehrwerttheorie reden will und sich dann als "Stalinist" bezeichnen lassen muß! Böse


Du bist dann aber 'n ganz schön Frühreifer gewesen, wenn Du schon als Grundschüler über dialektischen Materialismus diskutieren wolltest... Cool


Mit 13, 14.
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Heike N.
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Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#55889) Verfasst am: 21.11.2003, 07:25    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:

Ich hab's ironisch gemeint. Das Verhalten der Eltern dient sicherlich nicht demselben Ziel wie bei der Lehrerin, obwohl es genau dasselbe ist, oder doch nicht so ganz? Mit den Augen rollen


Frage

Nja, eine Analogie sehe ich da schon. Zumindest würde sie das Kind erkennen. Es wird ja in beiden Fällen bestraft und kann die Strafe nicht auf ein Fehlverhalten zurückführen. Wird es auch in beiden Fällen zu mehr Toleranz erzogen?


Ich bin über deine Formulierung gestolpert. Deiner Erklärung kann ich nur zustimmen.

Zitat:
Ich finde zum Beispiel den Vergleich mit "der Welle" übertrieben, da die Geschichte ja kein echtes Rollenspiel beschreibt, bei dem die Teilnehmer vor Beginn immer über den Sinn aufgeklärt werden und damit die Chance erhalten, zwischen der zugewiesenen Rolle und der Realität zu unterscheiden. Knackpunkt wäre hier also die Frage, ob es die Kinder aufgrund ihres Entwicklungsstandes konnten, denn erklärt hatte man es ihnen ja anscheinend vorher.


Ab welchem Alter kann man denn davon ausgehen, dass ein Kind zwischen Realität und Fiktion mittelfristig unterscheiden kann? Ich halte das im Grundschulalter - mindestens bis zum 8./9. Lebensjahr (und das halte ich für die Untergrenze) - für noch nicht gegeben.
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