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Nürnberger Prozess
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#592717) Verfasst am: 28.10.2006, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

GiordanoBruno hat folgendes geschrieben:
Ich habe keine Panik. Aber ein Mörder ist ein Mörder. Punkt. Das war er auch im Dritten Reich, davor und auch danach. Im Falle der Vernichtungslager lasse ich einen Befehlsnotstand nicht gelten. Das das im Rahmen der Nürnberger Prozesse selektiv und nicht im Sinn der Gerechtigkeit gemacht wurde, dass die Siegermächte bei sich selbst nicht die gleichen Maßstäbe anlegten, dass sie aus den Verbrechen des dritten Reichs ohne skrupel Kapital schlugen, machen die Prozesse als historisches Vorbild wertlos, die Verbrechen der NS Führung aber nicht ungeschehen. Meine Meinung.

gb
Eben. Das ist der Punkt.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#592720) Verfasst am: 28.10.2006, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Scharif ibn Nur ibn Aiman hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Scharif ibn Nur ibn Aiman hat folgendes geschrieben:
Außerdem ist die Frage auch überflüssig!
Geschockt
Wie sollen wir die historische Bewertung der Prozese diskutieren ohne Berücksichtigung der Frage, ob die Angeklagten schuldig oder unschuldig waren, ihre Urteile gerecht oder ungerecht?
Mir scheint, das ist ein Ding der Unmöglichkeit.


Die Frage ist überflüssig, da ich sie bereits beantwortet habe!
Wo?
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Algol
Katholik, saugverwirrte schleichende Scharia



Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
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Beitrag(#592722) Verfasst am: 28.10.2006, 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

GiordanoBruno hat folgendes geschrieben:
Im Falle der Vernichtungslager lasse ich einen Befehlsnotstand nicht gelten. Das das im Rahmen der Nürnberger Prozesse selektiv und nicht im Sinn der Gerechtigkeit gemacht wurde, dass die Siegermächte bei sich selbst nicht die gleichen Maßstäbe anlegten, dass sie aus den Verbrechen des dritten Reichs ohne skrupel Kapital schlugen, machen die Prozesse als historisches Vorbild wertlos, die Verbrechen der NS Führung aber nicht ungeschehen. Meine Meinung.

Zustimmung.
Ich ich sehe jedoch nicht ein, bei Kritik an deutschen Tabuthemen vor- und hinterher seitelange Disclaimer zu schreiben, nur, um von einigen "Gläubigen" nicht in die einzige Ecke gestellt zu werden, die sie für Argumente, die nicht in ihr Weltbild passen, zu besitzen scheinen.

Für mich ist die Art, wie man mit diesbezüglicher Kritik umgeht, ein Indikator für geistige Reife/Unreife.
_________________
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
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Beitrag(#592724) Verfasst am: 28.10.2006, 22:11    Titel: Re: OT Antworten mit Zitat

o.t.
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Es ist mM also immer erkennbar wen ich zitiere.

Wenn man Dein Post auszugsweise zitiert, ist das nicht mehr erkennbar.
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
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Beitrag(#592735) Verfasst am: 28.10.2006, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Es nervt halt wenn bestimmte User bei bestimmten Themen die Beantwortung der zentralen Fragen grundsätzlich verweigern und sich stattdessen ausschließlich in Sophisterei auf Nebenkriegsschauplätzen ergeben.
Das bedeutet nicht, dass ich prinzipiell Auseinandersetzung auf Nebenkriegsschauplätzen verneine. Es beduete in diesem Zusammenhang lediglich dass ich bei bestimmten Usern, bei denen ich dieses Verhalten zu entdecken glaube, immer wieder auf die zentrale Frage zurückkommen werde.


Ein verständliches Anliegen, aber manche Vorgänge sind komplex und lassen sich schlecht isoliert betrachten.

Bezüglich der Nürnberger Prozesse geht mein historisches Wissen (noch?) nicht weit genug, um mir im Einzelfall eine Meinung zu einem Urteil bilden zu können.
Was mir aber unangenehm auffällt, und wobei ich GiordanoBruno zustimme ist der Umstand, daß in den "Nürnberger Prozessen" Personen für Verbrechen verurteilt worden zu sein scheinen, die in ähnlicher Form bei den "Siegermächten" vorgekommen sind, bzw. noch heute (siehe USA) vorkommen, ohne daß deshalb jemals jemand (zum Tode) verurteilt worden wäre.

Besser wäre es in meinen Augen gewesen, wenn ein deutsches Gericht die Beschuldigten nach deutschen Gesetzen verhandelt hätte.
Aber wo unabhängige Richter finden?
Damit berühren wir wieder ein Tabuthema (siehe Filbinger), das im Zusammenhang mit den Nürnberger Prozessen unbedingt mit berücksichtigt werden sollte.
Ebenso der Umstand, daß ausgewiesene Nazis bedenkenlos und ohne Gerichtsverhandlung von den Siegermächten in Lohn, Ehren und Brot gesetzt wurden, wenn sie ihnen irgendwie nützlich erschienen.

Auch die Tatsache, daß einige Industrielle, die Hitler für ihre Ziele instrumentalisierten und aktiv unterstützten, entweder freigesprochen wurden oder nach kürzester Zeit (max. 1 Jahr?) freigelassen und ihre verbrecherisch erworbenen Bezitztümer rückerstattet wurden, läßt mE kein gutes Licht auf die Qualität der Prozesse fallen.

Frage: weshalb läuft G.W. Bush noch frei herum? (das ist übrigens keine Nebelkerze und soll auch nicht vom Thema ablenken - im Gegenteil)
_________________
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#592736) Verfasst am: 28.10.2006, 23:01    Titel: Re: OT Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
o.t.
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Es ist mM also immer erkennbar wen ich zitiere.

Wenn man Dein Post auszugsweise zitiert, ist das nicht mehr erkennbar.

Nur wenn du zu faul bist zu einem einmaligen und mM in selteneren Fällen copy/paste, soll ich gleich merhfach und das auch noch immer. Das erscheint mir ungerecht.
zwinkern
Ausserdem traue ich dem Leser offenbar mehr zu als du.
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Scharif ibn Nur ibn Aiman
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Anmeldungsdatum: 03.10.2006
Beiträge: 616

Beitrag(#592737) Verfasst am: 28.10.2006, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Wo?


Ganz einfach zum Mitschreiben!
Die Verurteilten waren schuldig!


Ich warte immer noch auf Ihre Beweise von Ihrer Behauptung!

Entweder geben Sie zu, dass Sie sich geirrt haben, was nicht tragisch ist, oder Sie zeigen die Beweise, denn ich lasse solch eine Behauptung nicht im Raum stehen lassen, ohne das sie bewiesen wird!
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#592747) Verfasst am: 28.10.2006, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Algol hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Es nervt halt wenn bestimmte User bei bestimmten Themen die Beantwortung der zentralen Fragen grundsätzlich verweigern und sich stattdessen ausschließlich in Sophisterei auf Nebenkriegsschauplätzen ergeben.
Das bedeutet nicht, dass ich prinzipiell Auseinandersetzung auf Nebenkriegsschauplätzen verneine. Es beduete in diesem Zusammenhang lediglich dass ich bei bestimmten Usern, bei denen ich dieses Verhalten zu entdecken glaube, immer wieder auf die zentrale Frage zurückkommen werde.


Ein verständliches Anliegen, aber manche Vorgänge sind komplex und lassen sich schlecht isoliert betrachten.
Du beschwerst dich doch wenige Posts vorher darüber, du hättest keine Lust seitenlange Disclaimer zu verfassen. Oder? Seitenlang ist nicht nötig, eine Zeile gleich am Anfang würde reichen (jedenfalls mir).
Ich finde es ist zur Klarstellung auch der eigenen Position nicht zu viel verlangt zu schreiben, was man über die Urteil in Nürnberg konkret denkt, bevor man über die historische Bedeutung und sonstige etwaige Ungerechtigkeiten spricht. Der komische Eindruck entseht doch erst dadruch dass man die eine Frage nciht beantwortet. ich finde das jedenfalls komisch.
Das ist doch kein Problem finde ich. Wenn man zB die US-Kriegspolitik im Atlantik vor der Kriegserklärung an die USA spricht oder auch über deutsche Opfer von alliierten Kriegsverbrechen oder über andere, grenzt man sich vorab von den Leuten ab, die das ausschließlich zum Zwecke des Revisionismus oder der Relativierung tun.




Zitat:
Bezüglich der Nürnberger Prozesse geht mein historisches Wissen (noch?) nicht weit genug, um mir im Einzelfall eine Meinung zu einem Urteil bilden zu können.
Was mir aber unangenehm auffällt, und wobei ich GiordanoBruno zustimme ist der Umstand, daß in den "Nürnberger Prozessen" Personen für Verbrechen verurteilt worden zu sein scheinen, die in ähnlicher Form bei den "Siegermächten" vorgekommen sind, bzw. noch heute (siehe USA) vorkommen, ohne daß deshalb jemals jemand (zum Tode) verurteilt worden wäre.
ich würde dir vorbehaltlos zustimme, wenn da nicht stehen würde "ähnlicher Form". In Nürnberg sind Leute verurteilt worden wegen der industriellen Vernichtung mehrerer Millionen Opfer.

Zitat:
Besser wäre es in meinen Augen gewesen, wenn ein deutsches Gericht die Beschuldigten nach deutschen Gesetzen verhandelt hätte.
Aber wo unabhängige Richter finden?
Das ist das Problem. Man hätte keine finden können. Zudem: Wenn man überhaupt von einer historischen Bedeutung sprechen kann wäre es doch die Tatsache dass man nach Völkerrecht geurteilt hat. Das war das neue an den Prozessen. Das Problem war ja auch, das sich die Alliierten nicht einig waren. Stalin wollte eigentlich reine Schauprozesse veranstalten, immerhin hat man das verhindern können. Bei allen Verfahrensmängeln - finde ich - da ist schon noch so ewtas wie Rechtsstaatlichkeit zu erkennen.
Diese Idee nach einem Krieg Völkerrecht zu sprechen geriet während des Kalten Kriegs leider in Vergessenheit, jetzt ist sie wieder hochaktuell. Die Grundlagen dafür wurden mM tatsächlich damals gelegt. (Aber Nein: natürlich denke ich nicht dass das heute (schon) perfekt ist)


Zitat:
Damit berühren wir wieder ein Tabuthema (siehe Filbinger), das im Zusammenhang mit den Nürnberger Prozessen unbedingt mit berücksichtigt werden sollte.
Ebenso der Umstand, daß ausgewiesene Nazis bedenkenlos und ohne Gerichtsverhandlung von den Siegermächten in Lohn, Ehren und Brot gesetzt wurden, wenn sie ihnen irgendwie nützlich erschienen.
Das habe ich ebenfalls oben erwähnt. Das ist mein Hauptkritikpunkt an den Prozessen.

Zitat:
Auch die Tatsache, daß einige Industrielle, die Hitler für ihre Ziele instrumentalisierten und aktiv unterstützten, entweder freigesprochen wurden oder nach kürzester Zeit (max. 1 Jahr?) freigelassen und ihre verbrecherisch erworbenen Bezitztümer rückerstattet wurden, läßt mE kein gutes Licht auf die Qualität der Prozesse fallen.
Da müßte man die Juristen fragen. MM gibt unser Rechtssprechung nicht mehr her.
Wird ein Hehler der einen Diamant kauft, wegen Mord belangt, wenn der Einbrecher den Juwelier erschießt? Glaube ich nicht. Vielleicht noch wegen Beihilfe oder so.
Das kann man doch den damaligen Aktiven im Prozess nicht vorwerfen. Das ist ein Mangel im System, den man natürlich beklagen kann. Ist aber dann eher eine juristische Debatte.


Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 29.10.2006, 00:20, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#592749) Verfasst am: 28.10.2006, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Scharif ibn Nur ibn Aiman hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Wo?


Ganz einfach zum Mitschreiben!
Die Verurteilten waren schuldig!
Na endlich. Wieso habe wir uns seitenlang so gequält?


Zitat:
Ich warte immer noch auf Ihre Beweise von Ihrer Behauptung!
Eigentlich hast du etwas behauptet, aber egal. Ich mach nen neuen Thread auf. Ich finde das ist zu komplex für diesen hier.

Zitat:
Entweder geben Sie zu, dass Sie sich geirrt haben, was nicht tragisch ist,
Stimmt. Damit hätte ich kein Problem (gaube ich jedenfalls).

Zitat:
oder Sie zeigen die Beweise, denn ich lasse solch eine Behauptung nicht im Raum stehen lassen, ohne das sie bewiesen wird!
Quid pro Quo. Einverstanden?
Wie war nochmal deine Behauptung präzise (jetzt bitte ohne Quote)?
Meine lautet: Die Wirtschafts- Sozial- usw -politik der Nazis war keine rein kapitalistische.
Okay?

Bis morgen zwinkern
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Scharif ibn Nur ibn Aiman
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Anmeldungsdatum: 03.10.2006
Beiträge: 616

Beitrag(#592797) Verfasst am: 29.10.2006, 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Na endlich. Wieso habe wir uns seitenlang so gequält?


Weis ich doch nicht, denn es war im ersten Post bereits klar, dass die schuldig sind, weshalb ich den Zweck Ihrer Frage immer noch nicht erkannt habe!

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Ich mach nen neuen Thread auf. Ich finde das ist zu komplex für diesen hier.


Unter welchen Namen?

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Quid pro Quo. Einverstanden?
Wie war nochmal deine Behauptung präzise (jetzt bitte ohne Quote)?


Der Nationalsozialismus hat das kapitalistische System übernommen und mit ihrer Ideologie nur erweitert!
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Algol
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Anmeldungsdatum: 22.06.2006
Beiträge: 4797
Wohnort: Berlin

Beitrag(#592804) Verfasst am: 29.10.2006, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Algol hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Es nervt halt wenn bestimmte User bei bestimmten Themen die Beantwortung der zentralen Fragen grundsätzlich verweigern und sich stattdessen ausschließlich in Sophisterei auf Nebenkriegsschauplätzen ergeben.
Das bedeutet nicht, dass ich prinzipiell Auseinandersetzung auf Nebenkriegsschauplätzen verneine. Es beduete in diesem Zusammenhang lediglich dass ich bei bestimmten Usern, bei denen ich dieses Verhalten zu entdecken glaube, immer wieder auf die zentrale Frage zurückkommen werde.


Ein verständliches Anliegen, aber manche Vorgänge sind komplex und lassen sich schlecht isoliert betrachten.
Du beschwerst dich doch wenige Posts vorher darüber, du hättest keine Lust seitenlange Disclaimer zu verfassen. Oder? Seitenlang ist nicht nötig, eine Zeile würde es tun.

Dann würde aber mein Test nicht mehr funktionieren. zwinkern

Ich beurteile Geistes- und Diskussionskultur u.a. danach, wie man auf (möglicherweise provozierende) tabuverletzende (Sach-)Argumente und vom "Hauptfluß" abweichende Sichtweisen (argumentativ) reagiert.
Ein treffendes Argument ist per se nicht deshalb wertlos oder falsch, weil es zB von einem (vermeintlichen?) "Revisionisten" stammt.
Auch läuft nicht jeder mit einem Gesinnungsaufkleber herum, und meine Argumente jedesmal mit einem "ich bin zwar kein xy, aber ..." einleiten zu müssen, um in einem Diskussionsforum argumentativ ernstgenommen und nicht persönlich angegriffen zu werden, liegt nicht in meiner Intention, was aber nicht heißen soll, daß mir persönliche Angriffe oder "Trollen" bei Punkten, die ich ernsthaft angehen will, große Freude bereiten, denn sie lenken u.a. vom Thema ab und man muß bisweilen dennoch reagieren.

Argumente gegen unsichere bzw. nicht haltbare Zahlen behalten ihr Gewicht, egal, wer sie äußert. Fehler oder Unstimmigkeiten in Prozessen bleiben Fehler oder Unstimmigkeiten, egal, wem sie auffallen. Doppelmoral bleibt Doppelmoral, ohne Ansehen der Person, die sie kritisiert.

Eine eitrige Zahnwurzel muß behandelt werden, auch wenn's dabei stinkt und man jahrzehntelang behauptet hat, mit der Zahnwurzel wäre so alles in bester Ordnung.



zwinkern hat folgendes geschrieben:
Algol hat folgendes geschrieben:
Auch die Tatsache, daß einige Industrielle, die Hitler für ihre Ziele instrumentalisierten und aktiv unterstützten, entweder freigesprochen wurden oder nach kürzester Zeit (max. 1 Jahr?) freigelassen und ihre verbrecherisch erworbenen Bezitztümer rückerstattet wurden, läßt mE kein gutes Licht auf die Qualität der Prozesse fallen.
Da müßte man die Juristen fragen. MM gibt unser Rechtssprechung nicht mehr her.
Wird ein Hehler der einen Diamant kauft, wegen Mord belangt, wenn der Einbrecher den Juwelier erschießt? Glaube ich nicht.

Hat Hitler je einen Juden ermordet?
Ich glaube nicht.
Im Falle der RAF hat man es aber dennoch prima hinbekommen, auch die wg. Mordes zu verurteilen, die den Mord nicht ausgeführt haben (Unterstellung einer "demokratischen" Struktur der RAF durch das Gericht usw.).
Auch dort wandte man die Kronzeugenregelung an, wie in den "Nürnberger Prozessen".
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Machel
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Anmeldungsdatum: 06.06.2005
Beiträge: 727

Beitrag(#594643) Verfasst am: 31.10.2006, 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

Es wurden sicherlich noch zu viele NS-Kriegsverbrecher nicht nach Nürnberg eingeladen. Die katholische Kirche fehlte z.B. , nebst etlichen anderen finsteren Gruftis. Auch wenn ich die USA nicht zu sehr schätze, hätte es ohne diese Siegerjustiz nicht diese Aburteilung der NS-Kriegsverbrecher gegeben. Deutschen Gerichten lässt sich bei solchen Verbrechen bis heute nie richtig trauen.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#595110) Verfasst am: 02.11.2006, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Einen wirklichen Sieg der Demokratie hätte man erreicht, wenn man auf Todesurteile verzichtet hätte - was angesichts der Anklägerparteien aber unrealistisch wäre.

Bezüglich Jodl, Keitel, Raeder, Dönitz, Schacht halte ich es für falsch, die Betroffenen auch nur anzuklagen.

Es ist Irrsinn, einen Soldaten dafür zu verurteilen, das er tut, was ein Soldat eben tut - Kriege führen.

Das gilt auch für Angriffskriege. und auch für Kriegsverbrechen in gewissem Maß - diese sind nämlich leider eine unvermeidliche Begleiterscheinung eines Krieges und kamen auf allen Seiten vor.

Zu bedenken ist auch, dass der sowjetische Richter alles andere als unabhängig war.

Und ein Todesurteil gegen Streicher ist wohl auch ein Irrsinn.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#595145) Verfasst am: 02.11.2006, 02:23    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Bezüglich Jodl, Keitel, Raeder, Dönitz, Schacht halte ich es für falsch, die Betroffenen auch nur anzuklagen.

Es ist Irrsinn, einen Soldaten dafür zu verurteilen, das er tut, was ein Soldat eben tut - Kriege führen.

Das gilt auch für Angriffskriege. und auch für Kriegsverbrechen in gewissem Maß - diese sind nämlich leider eine unvermeidliche Begleiterscheinung eines Krieges und kamen auf allen Seiten vor.


Zitat:
Über die Berechtigung von Kriegen zu diskutieren war nach Jodls Auffassung nicht nur unanständig, es war auch dumm. Denn Krieg, so statuierte er in einem Memo für das OKW, sei "ein Naturgesetz, das sich eindämmen, aber nicht besetigen lässt, und der Erhaltung von Volk und Staat dient".

Ebendrum war Jodl angeklagt. Ein besseres Beispiel für die tödliche Ignoranz der deutschen Generalität konnte [der Hauptanklagevertreter der USA bei den Nürnberger Prozessen, Robert] Jackson gar nicht in die Finger bekommen. Die Berufung auf das "reine Soldatentum", als Technikerberuf, so plädierte Jacksons bekanntester Mitstreiter Telford Taylor in Nürnberg, sei die Unterstellung, dass "Angehörige eines Militärstandes eine Rasse für sich sind, verschieden von der gewöhnlichen Sorte Mensch, Menschen über und jenseits der moralischen Normen, denen andere unterworfen sind, und unfähig, von sich aus ein moralisches Urteil zu fällen."


(Thomas Darnstädt, "Die Neuordnung der Welt - Wie das Tribunal über die NS-Größen zu einem Wendepunkt der Rechtsgeschichte wurde"; in: Der Spiegel 43/2006, S.160-174; hier: S.169f.)

Zugegeben wird eine Menge an den Nürnberger Prozessen kritisiert [Link], etwa auch, daß etwaige Kriegsverbrechen der anderen kriegführenden Parteien ausgeklammert blieben oder auch Straftatbestände, wegen deren angeklagt wurde, zuvor noch nicht existierten.

Was das "tu quoque" angeht, möchte ich argumentieren, daß eine Tat nicht gegen die andere aufgerechnet werden kann, eine Tötungshandlung nicht eine andere relativiert, selbst wenn man annimmt, wie es so viele mächtige Leute dieser Tage tun, daß Krieg eine Ausnahmesituation des Rechts sei, welche in anderen Fällen unrechtmäßige Taten erlaube, natürlich das Morden als "originäres Geschäft" des Kriegers, daneben aber je nach Definition auch Folter, Zwangsarbeit etc. .

Einerseits handelt es sich entsprechend bei den erst "erfundenen" oder definierten Straftatbeständen durchaus um Tatbestände, die aus zuvor bestehenden abgeleitet werden können. Was im großen Maßstab als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" bezeichnet wird, existierte eigentlich doch schon lange vorher: Zum Beispiel war es in jedem Recht der Welt verboten, zu morden. Allerdings ist Rechtspositivismus so eine Sache, schließlich waren die Terrorgesetze der Nazis zu ihrer Zeit auch "Recht". Es ist aber auch im Sinne der Vernunft zu erschließen, daß Mord ein Unrecht ist: Schlußendlich will ein Mensch, der körperlich und geistig gesund ist, durchaus leben. Und auch in der heutigen Sicht durchaus legitim, eine Rechtspraxis, welche nach unserer Sicht verbrecherisch ist, nicht zu relativieren, sondern ebenso beim Namen zu nennen und die Verbrechen, die auf ihrer Basis begangen wurden, nicht einfach dadurch zu legitimieren, daß zu ihrer Zeit noch kein Gesetz existierte, das solche Handlungen unter Strafe stellte. Derselben Meinung war auch Robert Jackson. Er kommentierte: "Was wir hier bestrafen wollen, ist kriminell seit Kain und Abel." (zitiert nach Thomas Darnstädt, "Das Weltgericht", in: Der Spiegel 42/2006, S.66-86; hier: S.72) Und: "Krieg ist nicht Krieg, 'Krieg ist ein Verbrechen'." (Darnstädt, a.a.O., hier: S.78 ).

Andererseits war dieses Vorgehen inkonsequent. So kann man das Zitat Jacksons, "[d]ass vier große Nationen [...] ihre gefangenen Feinde freiwillig dem Richterspruch des Gesetzes übergeben, [sei] eines der bedeutsamsten Zugeständnisse, die die Macht jemals der Vernunft eingeräumt hat" (Darnstädt, a.a.O., S.68 ), zunächst fast schon als resignativ bezeichnen. Das Primat der Vernunft ist im Nachhall bis heute nicht begriffen, sondern zum Teil wird Macht noch immer als ausreichende Legitimation gesehen. Es hat bis in die neueste Zeit nicht zu einer Ächtung kriegerischer Handlungen an sich, etwa: "gezielter Bombardierungen" geführt, die trotz Vorschriften zum Schutz von Zivilisten zu "Kollateralschäden" führen [Link], und nach den Nürnberger Prozessen wurde niemals wieder ein Angriffskrieg verurteilt (Thomas Darnstädt, a.a.O., hier: vgl. S.80), und es hat auch 50 Jahre lang gedauert, bis der "Terror einer Regierung gegen das eigene Volk" (Darnstädt, a.a.O., S.80) wieder bestraft wurde.

Ich lehne die Todesstrafe ab. Aber auch die Verurteilung einer Idee, die zu Schaden geführt hat, liegt uns nicht fern. Der Judenhaß als solcher, der sich in Streichers Pamphleten geäußert hat, war eben nicht bloß "mißverstanden" -- wäre dem so gewesen, hätte er sich dennoch immer noch der Fahrlässigkeit schuldig gemacht, seine Worte nicht kontrolliert zu haben, wäre es seine tatsächliche Intention nicht gewesen, Juden auch umgebracht zu sehen --, sondern intentional. Den Tatbestand des Aufrufs oder der Anstiftung zu Straftaten gibt es wohl auch. Gemäß StGB kann der Anstifter sogar härter bestraft werden als der Täter selbst [Link].
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Bill
Gast






Beitrag(#595168) Verfasst am: 02.11.2006, 05:12    Titel: Antworten mit Zitat

hainer hat folgendes geschrieben:
Siegerjustiz ja, zum Glück! Bestes Urteil nein, Hess war geisteskrank, es hätten ruhig einige mehr hingerichtet werden müssen. Solange die Todesstrafe galt, hätten von mir aus alles rundherum um Führungsrollen der NSDAP, SA, SS und bis Flick, Schleyer, Filbinger oder Kiesinger, div. Wehrmachtsoffiziere hingerichtet werden können... zwinkern


Aufforderung zur Hinrichtung von deutschen Bundeskanzlern und Ministerpräsidenten - das ist eine Sache für die Polizei!! Solche Morddrohungen ist in Deutschland strafbar.

Aufforderung zur Hinrichtung von Mordopfern (wie Schleyer) ist Opferverhöhnung.

Stalin und Rote Armee-Mitglieder sollte hingerichtet werden.
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