Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Nav Gast
|
(#2520) Verfasst am: 22.07.2003, 11:25 Titel: Lieblingssongs als Psychotest |
|
|
Noch was lustig - interessantes, eigentlich aber sogar eine Binsenweisheit: Der Musikgeschmack spiegelt (zum Teil) den Charakter und die Weltanschauung wieder... naja, man braucht ja nur zu schauen, wie oft Rock- / Metal- und Gothic - Songs unter "Was hört Ihr gerade?" gepostet werden...
http://www.orf.at/030714-64816/index.html
|
|
Nach oben |
|
|
Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
|
(#2553) Verfasst am: 22.07.2003, 12:44 Titel: |
|
|
kluger Mensch hat folgendes geschrieben: | Macht Marilyn Manson böse?
Während die Studie damit wohl neuen Vorurteilen die Türen öffnet, räumt sie mit alten auf: So wurde etwa der "Fight Song" von Schockrocker Marilyn Manson, dessen Songs von konservativen Kreisen oft als Ansporn zur Gewalt interpretiert wurden, "getestet".
Laut Gosling und Rentfrow werden Genres wie Heavy Metal oder Alternative zwar musikalisch oder textlich mit negativen Emotionen assoziiert, aber: "Menschen, die Musik aus dieser Sparte bevorzugen, weisen keine Zeichen von Neurotizismus oder unangenehmem Benehmen auf." | Endlich haben wir das schriftlich
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
|
|
Nach oben |
|
|
Wanderer Bestienbändiger
Anmeldungsdatum: 19.07.2003 Beiträge: 3496
Wohnort: Bielefeld
|
(#2556) Verfasst am: 22.07.2003, 12:49 Titel: |
|
|
Aber wirklich überraschen tut die Studie mich nicht. Für mich ist es irgendwie offensichtlich, dass ein Daniel Kübelböck-Fan (?) ein anderes Verhalten an den Tag legt als jemand, der vorzugsweise Cannibal Corpse oder Dimmu Borgir hört.
Aber ist ganz nett, das mal anhand einer Studie untermauert zu haben.
|
|
Nach oben |
|
|
SarahThustra registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.07.2003 Beiträge: 38
Wohnort: Tal der Ahnungslosen
|
(#3263) Verfasst am: 23.07.2003, 13:28 Titel: |
|
|
Endlich... nun zeigt das noch den Menschen, die behaupten, alle Amokläufer wären Satanisten und würden Manson (o.ä. - wobei das "ähnlich" nicht zu wörtlich genommen werden sollte) hören und stimmt diese um.
DANN hat die Welt etwas von solchen Studien...
_________________ Und schreckensvoll umarmt im Eis mein Körper liegt...
|
|
Nach oben |
|
|
Markus Polygamer, polymorph perverser Psychopath
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 1320
Wohnort: Südhessen
|
(#3284) Verfasst am: 23.07.2003, 14:20 Titel: |
|
|
Och, ich höre Carlos Peron und verhalte mich entsprechend.
Ich schätze, ich gehöre in die Klapsmühle...
|
|
Nach oben |
|
|
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 15984
Wohnort: Arena of Air
|
(#3472) Verfasst am: 23.07.2003, 22:51 Titel: |
|
|
(1) Hilfe, ich werde von den pöhsen Metallica-Fans angefeindet...
Besonders, wo ich auch gerne mal was Elegisches höre (in meiner Sammlung schlummern auch Schätzchen wie "Musique de la Gréce antique" - hört sich eher bizarr an)...
(2) Man kann Musik bekanntlich statistisch untersuchen, welche Frequenzen darin vorkommen. Während bei Techno eben die Bässe deutlich überbetont sind, ist klassische Musik relativ ausgeglichen. Könnte irgendwo ein Kampf gegen die Reizüberflutung.
(3) Die Musik soll auch Rückschlüsse auf ihre Erschaffer zulassen. "Musikpsychologen" wollen herausgefunden haben, daß Händel schwul gewesen sei (obwohl sie vielleicht wohl eher andere Quellen herangezogen haben - aber ich denke mir, daß es damals üblich war, gewisse Rollen - z.B. den König Xerxes - von Countertenören resp. Kastraten singen zu lassen), Ravel (von ihm stammt der berühmteste "Bolero") schizophren, ...
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
|
Der unbekannte Gott apolitischer Atheist
Anmeldungsdatum: 24.07.2003 Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa
|
(#4015) Verfasst am: 24.07.2003, 23:04 Titel: |
|
|
Wie wäre es mit abendländischer Musik in der alten Klassik und ihrer Wiedergeburt in der europäischen Neoklassik/"Gothrock"- etc -Musik?
Darin sehe ich einen Ansatz.
_________________ "Unwissenden scheint, wer Weises sagt, nicht klug zu sein." (Euripides)
|
|
Nach oben |
|
|
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 15984
Wohnort: Arena of Air
|
(#4085) Verfasst am: 25.07.2003, 01:14 Titel: |
|
|
"Neoklassik"... ich wußte doch, daß Bela Bartok war mit Gothic zu tun hat...
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
|
Der unbekannte Gott apolitischer Atheist
Anmeldungsdatum: 24.07.2003 Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa
|
(#4088) Verfasst am: 25.07.2003, 01:22 Titel: |
|
|
Wer?
_________________ "Unwissenden scheint, wer Weises sagt, nicht klug zu sein." (Euripides)
|
|
Nach oben |
|
|
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 15984
Wohnort: Arena of Air
|
(#4090) Verfasst am: 25.07.2003, 01:26 Titel: |
|
|
Ich weiß nicht wer. Zumindest klingt das wenige, was ich von ihm schon mal gehört habe, ziemlich schief. Oder wie wäre es mit Gustav Mahler? Die Stücke sind recht schwer durchzuhalten, und auch irgendwie destruktiv.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
|
Der unbekannte Gott apolitischer Atheist
Anmeldungsdatum: 24.07.2003 Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa
|
(#4394) Verfasst am: 25.07.2003, 20:10 Titel: |
|
|
Ich persönlich mag Mahler; jedoch muß ich zustimmen, daß die Lieder schwer durchzuhalten sind. Vielleicht liegt es nur an einem Buche, welches ich vor einiger Zeit las. Bianca Maria von R.C. Muschler. Dieses Buch hat mich wegen der wunderschönen Sprache fasziniert, war darüber hinaus nicht so dumm, wie man es von Romanen gewöhnt ist. Nun, und in diesem Buche sangen die Personen auch Lieder von Mahler.
Dennoch halte ich es eher mit der frühen Romantik und der Klassik, Barock mag ich nur bedingt. Sonst aber interessiert mich die Geburt der traurigen, klassisch instrumentierten Musik aus dem Gothic/Rock.
_________________ "Unwissenden scheint, wer Weises sagt, nicht klug zu sein." (Euripides)
|
|
Nach oben |
|
|
Lew Myschkin registrierter User
Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 31
|
(#5906) Verfasst am: 29.07.2003, 18:12 Titel: |
|
|
Wenns stimmt, daß der Musikgeschmack die Psyche widerspiegelt, bin ich ganz klar schwer schizophren - weil neben 100en Klassik-Romatik-CDs hat nicht nur Keth Jarret Platz, sondern auch Judas Priest (ich steh einfach auf Under Blood red skies), Jacques Brel, Supertramp, Pink Floyd, Lynda Lemay - ich hab sogar dieses Multiple personality syndrome, das in Filmen so oft und im echten Leben so selten vorkommt...
_________________ La seule excuse de dieu, c'est qu'il n'existe pas.
|
|
Nach oben |
|
|
frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
|
(#61860) Verfasst am: 10.12.2003, 18:18 Titel: |
|
|
Critic hat folgendes geschrieben: | Ich weiß nicht wer. Zumindest klingt das wenige, was ich von ihm schon mal gehört habe, ziemlich schief. Oder wie wäre es mit Gustav Mahler? Die Stücke sind recht schwer durchzuhalten, und auch irgendwie destruktiv. |
wo denn?
versuch mal, an die 3. symphonie ranzukommen, und fang ausnahmsweise mit dem 3. satz an.
dadrin sind die schönsten takte der gesamten musikgeschichte verborgen.
|
|
Nach oben |
|
|
frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
|
(#61862) Verfasst am: 10.12.2003, 18:20 Titel: |
|
|
Critic hat folgendes geschrieben: | "Neoklassik"... ich wußte doch, daß Bela Bartok war mit Gothic zu tun hat... |
nimm das "konzert für orchester". halte ein paar sachen von "einstürzende neubauten" bereit. paßt.
|
|
Nach oben |
|
|
frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
|
(#61869) Verfasst am: 10.12.2003, 18:26 Titel: |
|
|
Critic hat folgendes geschrieben: | (2) Man kann Musik bekanntlich statistisch untersuchen, welche Frequenzen darin vorkommen. Während bei Techno eben die Bässe deutlich überbetont sind, ist klassische Musik relativ ausgeglichen. Könnte irgendwo ein Kampf gegen die Reizüberflutung. |
aber nur im statistischen mittel.
für bässe-fans: such dir die orgel mit den längsten aufzutreibenden pfeifen und spiel dann die toccata und fuge d-moll von JSB. (ist aber bekannt, nehme ich an.)
für höhen-fans: györgy ligeti: "athmospheres". viel spaß
und allgemein für ausgeglichenheits-fans mein ganz persönliches special:
bernd alois zimmermann: "musique sacre pour les soupers du roi ubu" [d&r]
|
|
Nach oben |
|
|
M.S.Salomon registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.09.2003 Beiträge: 389
|
(#61911) Verfasst am: 10.12.2003, 20:25 Titel: |
|
|
Zunächst einmal: Herzlichen Dank an NaV für den interessanten Link!
Habe mir die Studie als pdf heruntergeladen... passt sehr gut zu meinen Überlegungen zum Thema "Musik und Politik"...
http://www.schmidt-salomon.de/verfass.htm
Was Mahler betrifft, so empfehle ich etwas recht Exotisches: Die 10. Sinfonie in der Rekonstruktion von Cooke... (Sehr gute Einspielung von Chailly mit dem RSO Berlin, aber Achtung, die Trommel zu Beginn des letzten Satz könnten eure Lautsprecher zum Zerbersten bringen...) Insbesondere der letzte Satz dieser "Unvollendeten" ist m.E. die höchstmögliche musikalische Annäherung an den Tod.
Mahlers 10. ist eine der Platten, die ich auf die berühmte einsame Insel mitnehmen würde - was hoffentlich nicht heißt, dass ich "nekrophil" bin. (Als Gegengift würde ich mir wahrscheinlich eine Scheibe von AC/DC mitnehmen...)
Möglicherweise bin ich ja noch viel "multipler" als Genosse Lew Myschkin...
_________________ Wir müssen uns Sisyphos
als einen glücklichen Menschen vorstellen."
(Albert Camus)
|
|
Nach oben |
|
|
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#62160) Verfasst am: 11.12.2003, 13:01 Titel: |
|
|
Die Frage ist: Wieweit spielt hier das Textverständnis eine Rolle?
Amerikaner verstehen ihre englischen Texte ja, in Deutschland sind ja durchaus auch schonmal völlig fremde Sprachen in den Charts vertreten. Und viele können noch nicht mal englisch.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
|
frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
|
(#62171) Verfasst am: 11.12.2003, 13:30 Titel: |
|
|
riptor hat folgendes geschrieben: | Die Frage ist: Wieweit spielt hier das Textverständnis eine Rolle? |
eine gute frage.
am besten machen wir eine fallunterscheidung.
[1] musik ohne text
[2] musik mit text
[2.1] musik mit text, der verstanden wird
[2.2] musik mit text, der nicht verstanden wird
[3] musik aus reinem text
beispiel zu [3]: suzanne vega: "tom's diner", a-capella-version
in jeder rubrik gibt es musik, die gefällt , und solche, die nicht.
Zitat: | Amerikaner verstehen ihre englischen Texte ja, |
naja.
leonhard cohen ist zwar kein ami, aber ob dessen texte von allen native speakern verstanden werden, ist wohl diskussionsfähig.
Zitat: | in Deutschland sind ja durchaus auch schonmal völlig fremde Sprachen in den Charts vertreten. Und viele können noch nicht mal englisch. |
andere als englische? was gab es denn da nach "merci, cherie" noch?
in den GR-charts finden sich ständig fremdsprachige vertonte texte, meistens in bilingualer form. türkisch und arabisch zuhauf, aber auch italienische, hebräische und sogar deutsche habe ich schon gehört.
|
|
Nach oben |
|
|
Reni Gast
|
(#62253) Verfasst am: 11.12.2003, 15:59 Titel: :?: |
|
|
Was mir dazu einfällt: hat jemand schon die neue CD von Inkubus sukkubus gehört?
Ich warte seit ZWEI Wochen drauf... Amazon...
Uuuungeduld.. und das für Frauenz...
|
|
Nach oben |
|
|
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 15984
Wohnort: Arena of Air
|
(#62422) Verfasst am: 12.12.2003, 01:42 Titel: |
|
|
frajo hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Ich weiß nicht wer. Zumindest klingt das wenige, was ich von ihm schon mal gehört habe, ziemlich schief. Oder wie wäre es mit Gustav Mahler? Die Stücke sind recht schwer durchzuhalten, und auch irgendwie destruktiv. |
wo denn?
versuch mal, an die 3. symphonie ranzukommen, und fang ausnahmsweise mit dem 3. satz an.
dadrin sind die schönsten takte der gesamten musikgeschichte verborgen. |
Vielleicht hat die Empfindung von "Schönheit" was mit der Kongruenz eines Eindrucks mit den eigenen Gehirnwellen zu tun. Das wandelt sich auch. In dem Sinne als "schön" empfinde ich z.B. die Gigue zu dem weltbekannten Kanon von Pachelbel, das zweite Violinkonzert von Bach, den letzten Satz des vierten (?!) Konzerts von Johann Hermann Schein, Monteverdi's "L'Orfeo", die "La Pellegrina" [nennt der Conductor auch den "letzten Traum der Renaissance", ist schon nahe dran an einer Oper], sinnigerweise John Williams' "The Olympic Spirit", Phil Ochs "Pleasures of the Harbor", Emily Richards' "Forgotten". Womöglich nur immer wegen einiger weniger Takte, und die sind auch noch denkbar "einfach".
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
|
Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
|
(#62442) Verfasst am: 12.12.2003, 09:40 Titel: |
|
|
Soziale Funktion, Angebot, und Musik-Erziehung spielen auch eine Rolle.
Wen will ich mit meinen Musik-Gewohnheiten und Musik-Kenntnissen beeindrucken, mit wem möchte ich gerne zusammen sein?
Wenn der geliebte Großvater im Spielmannszug war, prägt das genauso, wie wenn die verhaßte Mitschülerin E-Guitarre spielt ...
Wenn der Musik-Unterricht in der Schule sich auf das Absingen von Volksliedern beschränkte, hat man vielleicht nie die Gelegenheit gehabt, klassische Musik kennenzulernen.
Wenn das Radio nur Mainstream spielt... usw usw.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
|
|
Nach oben |
|
|
frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
|
(#62470) Verfasst am: 12.12.2003, 11:28 Titel: |
|
|
Critic hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | Ich weiß nicht wer. Zumindest klingt das wenige, was ich von ihm schon mal gehört habe, ziemlich schief. Oder wie wäre es mit Gustav Mahler? Die Stücke sind recht schwer durchzuhalten, und auch irgendwie destruktiv. |
wo denn?
versuch mal, an die 3. symphonie ranzukommen, und fang ausnahmsweise mit dem 3. satz an.
dadrin sind die schönsten takte der gesamten musikgeschichte verborgen. |
Vielleicht hat die Empfindung von "Schönheit" was mit der Kongruenz eines Eindrucks mit den eigenen Gehirnwellen zu tun. |
vielleicht. ich weiß es nicht. auf jeden fall ist es eine sehr interessante frage.
"was ist schönheit?" hätte einen eigenen thread verdient.
Zitat: | Das wandelt sich auch. In dem Sinne als "schön" empfinde ich z.B. die Gigue zu dem weltbekannten Kanon von Pachelbel, |
unbedingtes ja.
merkwürdig, daß mir das immer noch nicht zu den ohren rauskommt, wie z.b. die ebenfalls weltbekannten vier noten aus der 5. von LvB. ist es vielleicht ein qualitätsmerkmal? oder wäre es nur attributierung von qualität?
Zitat: | das zweite Violinkonzert von Bach, |
ja.
und das VK von sibelius? falls nicht gehört: es besteht dringender verdacht, daß es dir gefallen wird.
(aber nicht nur klassik-fans zu empfehlen: dieses VK swingt!)
Zitat: | den letzten Satz des vierten (?!) Konzerts von Johann Hermann Schein, |
ich schau mal, ob ich da dran komme.
Zitat: | Monteverdi's "L'Orfeo", die "La Pellegrina" [nennt der Conductor auch den "letzten Traum der Renaissance", ist schon nahe dran an einer Oper], sinnigerweise John Williams' "The Olympic Spirit", Phil Ochs "Pleasures of the Harbor", Emily Richards' "Forgotten". |
das sind - vermute ich - alles stimmhaltige musiken; also weniger mein ding.
Zitat: | Womöglich nur immer wegen einiger weniger Takte, und die sind auch noch denkbar "einfach". |
ja, das wirkt.
und zwar besonders im kontrast zu tuttis, crescendi, fortissimo-stellen.
deswegen mein mahler-hinweis weiter oben: eine mandoline solo, piano, nach einem akustischen aufruhr eines 120-instrumente-orchesters.
|
|
Nach oben |
|
|
frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
|
(#62496) Verfasst am: 12.12.2003, 12:07 Titel: |
|
|
Sanne hat folgendes geschrieben: | Soziale Funktion, Angebot, und Musik-Erziehung spielen auch eine Rolle. |
ja.
da gibt es ein - sagen wir mal - dialektisches phänomen:
ohne die anderen (menschen) könnten wir keine musik genießen (weil es sie (die musik) nicht gäbe).
doch nur sie gibt uns die möglichkeit, eine existenz ohne die anderen zu genießen.
Zitat: | Wen will ich mit meinen Musik-Gewohnheiten und Musik-Kenntnissen beeindrucken, mit wem möchte ich gerne zusammen sein? |
so ist es. aber das möchte ich lieber als "außermusikalische" funktionalität der musik bezeichnen.
die"innermusikalische" funktionalität hingegen kommt erst in der einsamkeit zur geltung. und sei es in der einsamkeit des vollbesetzten konzertsaales.
Zitat: | Wenn der geliebte Großvater im Spielmannszug war, prägt das genauso, wie wenn die verhaßte Mitschülerin E-Guitarre spielt ... |
ja. nur, daß sich die auswirkungen nicht prognostizieren lassen. am besten verdeutlicht sich dies bei der entwicklung von geschwistern. wenn ein wagner-verehrender vater sonntäglich zu radetzki- und anderen märschen im wohnzimmer herumstolziert, mag das evtl. dem einem nachkommen die hinwendung zu mahler erleichtern. dem anderen nachkommen wird, wenn sie/er unmusikalisch ist, weder das eine noch das andere etwas bedeuten können.
Zitat: | Wenn der Musik-Unterricht in der Schule sich auf das Absingen von Volksliedern beschränkte, hat man vielleicht nie die Gelegenheit gehabt, klassische Musik kennenzulernen. |
im zeitalter des netzes gilt das nicht mehr.
ob ich meine aufmerksamkeit der gamelan-musik zuwende oder nicht, ist allein meine entscheidung; da kann ich weder gene noch umwelt vorschieben. angesichts des erstaunlichen interesses in den jüngeren generationen asiens für die abendländische klassik gibt es keine ausrede für "abendländer", die sich nicht einmal für ihre eigene kultur interessieren.
(bitte nicht mißverstehen: ich schaue niemanden scheel an, der sich nicht für symphonien erwärmen kann. aber mir soll, bittschön, auch niemand erzählen, daß ihn herkunft und umgebung am zugang zur klassik hindern.)
Zitat: | Wenn das Radio nur Mainstream spielt... usw usw. |
"das" radio?
ein ISDN-zugang und realplayer reichen. ich habe derzeit ca. zwanzig klassik-stationen abgespeichert. (unter OS/2. windows-usern stehen wesentlich mehr zur verfügung.)
nö. ist eine sache persönlicher präferenzen, des persönlichen entdeckerdrangs.
|
|
Nach oben |
|
|
Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
|
(#62523) Verfasst am: 12.12.2003, 13:10 Titel: |
|
|
Frajo hat folgendes geschrieben: | .... im Zeitalter des Netzes... |
Ganz so einfach ist nicht. Auf dem Arbeitsplatz und in der Familie kann man nicht unbedingt seine individuelle Musik hören.
Auch Internet-Radio ist nicht überall verfügbar. Das herkömmliche Radio wirkt immer noch prägend für viele.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
|
|
Nach oben |
|
|
frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
|
(#62532) Verfasst am: 12.12.2003, 13:27 Titel: |
|
|
Sanne hat folgendes geschrieben: | Frajo hat folgendes geschrieben: | .... im Zeitalter des Netzes... |
Ganz so einfach ist nicht. Auf dem Arbeitsplatz und in der Familie kann man nicht unbedingt seine individuelle Musik hören. |
ja.
Zitat: | Auch Internet-Radio ist nicht überall verfügbar. Das herkömmliche Radio wirkt immer noch prägend für viele. |
wenn's wenigstens so wäre...
TV ist weitaus verheerender, finde ich.
|
|
Nach oben |
|
|
Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
|
(#62535) Verfasst am: 12.12.2003, 13:31 Titel: Re: Lieblingssongs als Psychotest |
|
|
Nav hat folgendes geschrieben: |
Noch was lustig - interessantes, eigentlich aber sogar eine Binsenweisheit: Der Musikgeschmack spiegelt (zum Teil) den Charakter und die Weltanschauung wieder... naja, man braucht ja nur zu schauen, wie oft Rock- / Metal- und Gothic - Songs unter "Was hört Ihr gerade?" gepostet werden...
http://www.orf.at/030714-64816/index.html |
Also ich weiß nicht. Ich höre mir ja auch Cradle of Filth an, und bin deswegen auch kein Satanist.
Ich höre zwar hauptsächlich Metal, aber auch einmal Beatles, Abba und die Sachen aus den 80ern.
Ich würde sagen, daß diese Studie nur äußerst bedingt aussagekräftig ist.
_________________ 42
|
|
Nach oben |
|
|
|