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Papst mahnt Forscher
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enpassant
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Anmeldungsdatum: 20.07.2005
Beiträge: 522
Wohnort: leipzig

Beitrag(#654852) Verfasst am: 06.02.2007, 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

enpassant hat folgendes geschrieben:
Dass du beides für fundamentalistisch hältst, ist noch keine Begrüdung, dass dies auch so ist!

Ist ja auch nur meine Meinung Schulterzucken
Dass du die Divergenz von Meinung und Wirklichkeit nicht Erwägung ziehst, sagt auch einiges aus.


Vor allem sagt es einiges, dass du den Unterschied zwischen der Anerkennung des Unterschiedes zwischen Meinung und "Wirklichkeit" mit dem Defizit einer Behauptung, der die Begründung fehlt, verwechselst...


Zitat:
enpassant hat folgendes geschrieben:
Wenn du nun, wie du selbst sagst, die Forderung des Papstes teilst, Wissenschaft müsse auch das als wahr anerkennen, was sich nicht experimentell verifizieren lässt, dann kannst du eben niemals Anspruch auf auch nur irgend eine seriöse Wissenschaftlichkeit erheben!

Schon mal was von der String-Theorie gehört? Nur um mal in einer naturwissenschaftlichen Domäne zu bleiben.


Tja, auch in dieser Einlassunge outest du dich wieder mal als Zeitgenosse, der von Wissenschaft nicht wirklich was verstanden hat!!!
Die sog. String-Theorie ist nämlich eine wissenschaftliche Theorie. Als solche käme kein seriöser Wissenschfaftler auf die lächerliche Idee, sie als "wahr" oder "zutreffend" zu bezeichnen, so lange er dafür keine experimentellen Beweise beibringen kann. Und da man solches im Moment und aller Wahrscheinlichkeit nach auch für sehr lange Zeit eben nicht kann (wenn nicht gar nie), kann diese Theorie darum auch nicht als "wahr" bezeichnet werden - was im Übrigen darum auch niemand macht, wie dir offenkundig unbekannt zu sein scheint...

enpassant hat folgendes geschrieben:
Wo fängt das "vom Menschen gemacht" genau an? Wenn er seine Notdurft verrichtet? Wenn er Kinder zeugt? Wenn er einen Apfel pflückt? Wenn er sich (wie in den Frühzeiten) zum Schlafen eine Mulde buddelt? usw. Eine halbwegs klare Abgrenzung innerhalb dieser Definition hat mir noch niemand anbieten können.


...womit du keine Ausnahme machst:
Latenight hat folgendes geschrieben:
(1) natürlich
(2) klassisch: natürlich; Reagenzglas: Einleitung des Prozesses künstlich, Prozess und Ergebnis natürlich
(3) die Monokultur der Apfelplantage ist künstlich, der Prozess nach dem der Apfel entsteht natürlich, der Rest bis zur Notdurft auch
(4) Verhalten natürlich, die Mulde künstlich.

Nicht schwer, oder?


Nein, wirklich nicht schwer - als Unsinn zu klassifizieren...!


Latenight hat folgendes geschrieben:
enpassant hat folgendes geschrieben:
Es geht hier darum, dass der Papst von den Wissenschaften fordert, auch das als wahr anzuerkennen, was nicht experimentell verifizierbar ist, was nichts anderes heißt, als von der Wissenschaft zu verlangen, nicht wissenschaftlich zu arbeiten.

Deutsches Sprach schweres Sprach.
Papst hat folgendes geschrieben:
[...]Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was experimentell überprüfbar sei, sagte der Papst am Sonntag.[...]

Da steht nicht, dass unwissenschaftlich gearbeitet werden soll. Sondern er fordert, auch Phänomene als "wahr" (was immer das heißen mag) anzuerkennen, die nicht experimentell überprüfbar sind. Wie gesagt nichts Revolutionäres, weil das für viele Bereiche in den Geisteswissenschaften der Fall ist.


Bei allem Respekt, aber schwätzt du diesen haarsträubenden Widersinn eigentlich immer wieder absichtlich, oder kannst du nicht anders?

Mit deplatzieren Primitiv-Sprüchen wie "Deutsches Sprach schweres Sprach" um sich werfen und dann nicht mal in der Lage sein, einfachste Textzusammenhänge zu bewältigen - das passt wirklich nicht zusammen! Zum vielleicht 20. Male: Der Papst hat sich dezidiert an die Wissenschaften gewandt, was du so elegant mit "[...]" unterschlägst. Und von denen zu fordern, auch experimentell nicht verifizierbare Aussagen als "wahr" anzuerkennen, machen außer den sich öffentlich als religiöse Kämpfer für "absolute" "göttliche" Wahrheiten darstellenden Zeitgenossen nur noch solche, die genau das selbe unsinnige Geschäft betreiben, nur unter der falschen Flagge vermeintlicher "höherer" als der niederen "naturalistischen" Wissenschaft!

Latenight hat folgendes geschrieben:
Bemerkenswert ist, mit welchem Aufwand du dich dagegenstemmst, nur weil der Papst so eine Floskel loslässt. Wenn der Papst vom schönen weiß-blauen Himmel spricht und ihn als Wohnsitz Gottes bezeichnet, würdest du dann auch grün! grün! grün! schreien?


...sich umfänglich selbst kommentierender und blamierender Blödsinn!

Latenight hat folgendes geschrieben:
Der Papst hat mehrere Aussagen in einen Absatz gepackt. Als normalbemittelter Mensch sollte man fähig sein, diese zu erkennen und eine entsprechend differenzierte Meinung zu artikulieren.


Als "normalbemittelter Mensch" sollte man in der Lage sein, das zu reziperen, was jemand tatsächlich gesagt bzw. geschrieben hat, anstatt sich die Dinge nach Belieben zu verdrehen und hinein zu packen, was einem gerade so in den Kram passt...
_________________
Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#654855) Verfasst am: 06.02.2007, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Enpassant schrieb:
Ich würde ja zu gerne mal die Reaktion des Gutachtergremiums miterleben, dass in einer Arbeit eines Antwärters mitgeteilt bekommt, dass diese oder jene These auf jeden Fall "wahr" sei, auch wenn es dafür keinerlei experimentelle Belege gibt...


Oooooch, die Theologie hält sich doch gelegentlich auch für eine Wissenschaft - da geht das!

Gruß
HFRudolph
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#654864) Verfasst am: 06.02.2007, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
@Latenight, (1)Du bleibst enorm unkonkret. Bitte werde präziser.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Auch die Naturwissenschaften kommen zu widersprüchlichen Aussagen.

(2) Beispiele?

Latenight hat folgendes geschrieben:
Die Interpreation von Meßergebnissen ist höchst abhängig von kulturellen Bedingungen.

(3) Beispiele?

Latenight hat folgendes geschrieben:
Auch der heutige "naturwissenschaftliche" Zugang zu den Geistes- und Sozialwissenschaften kommt so gut wie immer nicht ohne die Annahme eines bestimmten Grades an Introspektionsfähigkeit aus.

(4) Beispiele?

Latenight hat folgendes geschrieben:
Und dass sie in ihrem Gegenstandsbereich eine Methodologie einfordern, die objektive Ergebnisse ermöglicht. Dadurch kann effizient ein aufeinander aufbauender Wissenskanon entstehen.

(5) Was genau gehört denn nicht zum Gegenstandsbereich der NW? Bitte nicht mit "Poppers Welten" kommen, sondern mit konkreten Beispielen.

Latenight hat folgendes geschrieben:
"Griffe ins Klo" produziert auch die moderne Naturwissenschaft genügend.

(6) Wenigstens merkt man es mit dieser Methode irgendwann.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Aber weit von dem entfernt, dass man ihr den Status der einzig legitimen Erkenntnisquelle zubilligen könnte.

(7) Bitte die "alternativen Erkenntnismethoden" konkret beschreiben. Und damit meine ich nicht: "ja, diese und jene haben etwas rausgefunden, was auch nach heutigem Wissenstand ganz brauchbar erscheint", sondern: eine präzise Beschreibung der Methode!


(1) Wundert dich das bei den Textmengen hier?

(2) Komm das ist doch eine Scherzfrage. Angesichts der zahlreichen, teilweise widersprüchlichen Ergebnisse meinte der Physiknobelpreisträger Anthony Leggett: „Wir verstehen festes Helium nicht annähernd so gut, wie wir es vor drei Jahren zu verstehen glaubten.“ Sehr glücklich
In fast allen aktuellen Forschungsgebieten konkurrieren unterschiedliche Theorien miteinander, die sich auf widersprüchliche Ergebnisse bzw. Interpretationen stützen.

(3) Die großhirnigen Deutschen
In seinem letzten verzweifelten Versuch gab Gratiolet jede Zurückhaltung auf. Er verstieg sich zu der Behauptung, deutsche Hirne seien im Durchschnitt 100 Gramm schwerer als französische. Damit sei ganz klar, argumentierte Gratiolet, dass die Hirngröße nichts mit Intelligenz zu tun habe! Broca reagierte verächtlich: "Monsieur Gratiolet hat fast gar an unsere patriotischen Gefühle appelliert. Doch ich werde mit Leichtigkeit zeigen können, dass er der Hirngröße durchaus einen gewissen Wert zuschreiben kann, ohne deswegen kein guter Franzose mehr zu sein".

[...]
Brocas Kollege de Jouvencel, der ihn gegen den unglücklichen Gratiolet in Schutz nahm, argumentierte, die größere Statur der Deutschen erkläre den scheinbaren Unterschied der Gehirngröße und noch mehr. Über den durchschnittlichen Deutschen schrieb er:
Er verleiht sich eine Menge fester Nahrung und Getränke ein, die weitaus größer ist als die, welche uns zufriedenstellt. Dies bewirkt im Zusammenhang mit dem Bierkonsum, der selbst in Weingegenden überall reichlich ist, beim Deutschen eine viel größere Fleischesfülle als beim Franzosen - und dies in solchem Umfang, dass ihr Verhältnis von Hirngröße zu Gesamtmasse uns durchaus nicht überlegen ist, sondern mir im Gegenteil, unterlegen scheint.

So sah 1861 ein komplett seriöser wissenschaftlicher Disput aus. Und Broca ist nicht irgendwer, sondern auch heute noch ein Begriff.
Was sich da lustig liest, ist ganz normaler Bestandteil der wissenschaftlichen Theoriebildung. Und wovon wir heute glühend überzeugt sind, wird man möglicherweise in 100 Jahren ebenfalls lustige Anekdoten kursieren lassen.

(4) Z.B. alles was mit "Warum?" anfängt.

(5) Alles, was eben mit der geforderten Methodologie nicht mehr sinnvoll behandelt werden kann. Die Psychologie ist diesbezüglich ein interessantes Feld. Psychoakustik kann man wunderbar experimentell untersuchen. Gewaltsame Intergruppenkonflikte unter Berücksichtigung interkultureller Determinanten nicht.

(6) Quer durch die Menschheitsgeschichte ist Wissen durch Versuch und Irrtum geformt worden.

(7) In der buddhistischen Tradition hat man die Organisation des kognitiven Apparates mittels sog. "Achtsamkeitsmeditation" beeindruckend detailiert erforscht. Beschreibung kannst du dir googeln.
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enpassant
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Anmeldungsdatum: 20.07.2005
Beiträge: 522
Wohnort: leipzig

Beitrag(#654869) Verfasst am: 06.02.2007, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Auch die Naturwissenschaften kommen zu widersprüchlichen Aussagen. Die Interpreation von Meßergebnissen ist höchst abhängig von kulturellen Bedingungen.
Auch der heutige "naturwissenschaftliche" Zugang zu den Geistes- und Sozialwissenschaften kommt so gut wie immer nicht ohne die Annahme eines bestimmten Grades an Introspektionsfähigkeit aus.
Auch primitive Kulturen haben im Zuge mystischer Traditionen die Fähigkeiten beispielsweise zu einfachen Gehirnoperationen entwickelt. Pharmakonzerne bezahlen Angehörige mancher Naturvölker um deren Wissen anzuzapfen.
Gerade bei der angesprochenen "Erforschung" von Bewusstseinszuständen gibt es recht unmittelbares Feedback über Sinn und Unsinn bestimmter Praktiken.

Der Wert der Naturwissenschaften liegt für mich darin, dass sie den Menschen von der Angst vor allgegenwärtigen "göttlichen Erscheinungen" (Wind, Gewitter, Krankheit,...) emanzipiert haben. Und dass sie in ihrem Gegenstandsbereich eine Methodologie einfordern, die objektive Ergebnisse ermöglicht. Dadurch kann effizient ein aufeinander aufbauender Wissenskanon entstehen.
Dieser Gegenstandsbereich dehnt sich aber nur noch sehr dürftig in die Bereiche aus, die Popper mit Welt2 und Welt3 bezeichnet.

"Griffe ins Klo" produziert auch die moderne Naturwissenschaft genügend. Lapidar heißt es in der Medizin dann halt "Heute macht man das nicht mehr so."
Wie gesagt in vielen Bereichen ist die naturwissenschaftliche Herangehensweise die einzig sinnvolle. Aber weit von dem entfernt, dass man ihr den Status der einzig legitimen Erkenntnisquelle zubilligen könnte.


Unverdrossen versuchst du, um einer inhaltlich substanziellen Aussage bezüglich der "nicht-naturalistischen" bzw. "nicht-wissenschaftlichen" "Fakten" und "Methoden", welche ja angeblich sooo wichtige und über das einfache und unzulängliche Naturalistisch-Wissenschaftliche hinaus gehende "Wahrheiten" liefern sollen, auszuweichen, indem du immer wieder auf den albernen Popanz des wirklich über alle Maßen banalen Allgemeinplatzes einschlägst, dass wissenschaftliche Erkenntnis niemals vollständig wäre und Irrtümern unterworfen sei. Doch das hat bekanntlich niemals jemand bestritten! Irrtum, Zweifel und Hinterfragen können geradezu als eine wichtige Definition wissenschaftlicher Tätigkeit angesehen werden.

Komm doch einfach mal zum Punkt, wenn du das überhaupt kannst...!
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#654875) Verfasst am: 06.02.2007, 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

enpassant hat folgendes geschrieben:
Tja, auch in dieser Einlassunge outest du dich wieder mal als Zeitgenosse, der von Wissenschaft nicht wirklich was verstanden hat!!!
Die sog. String-Theorie ist nämlich eine wissenschaftliche Theorie. Als solche käme kein seriöser Wissenschfaftler auf die lächerliche Idee, sie als "wahr" oder "zutreffend" zu bezeichnen, so lange er dafür keine experimentellen Beweise beibringen kann.

In den Naturwissenschaften wird nicht in der Kategorie "Wahrheit" argumentiert. Der größte Teil wissenschaftlich erarbeiteten Wissens hat den Status "Theorie". Hat sie lange genug Bestand, wird eine Theorie zum Naturgesetz. Das bleibt es dann, oder wird widerlegt oder im Rahmen eines allgemeineren Naturgesetzes zum Spezialfall degradiert.
Die String-Theorie wird sich vermutlich immer experimenteller Überprüfbarkeit entziehen. Deiner Argumentation nach dürfte sie dann auch kein "seriöser" Forscher in seinen Überlegungen mit einbeziehen oder gar Forschungsgelder auf die Beschäftigung mit ihr verschwenden.

enpassant hat folgendes geschrieben:
Der Papst hat sich dezidiert an die Wissenschaften gewandt, was du so elegant mit "[...]" unterschlägst.

Ich habe den Absatz mittlerweile als bekannt vorausgesetzt.

enpassant hat folgendes geschrieben:
Und von denen zu fordern, auch experimentell nicht verifizierbare Aussagen als "wahr" anzuerkennen

Ja unbestritten. Was sogar in vielen Wissenschaftsbereichen Sinn macht.
Und in Bezug auf den Menschen bedeutet dies das Postulat, dass es reale Phänomene gibt, die das Leben beeinflussen, aber nicht experimentell "verifizierbar" sind.
Ist doch eine Selbstverständlichkeit, die nicht extra ausgesprochen werden müsste.

enpassant hat folgendes geschrieben:
auch experimentell nicht verifizierbare Aussagen als "wahr" anzuerkennen, machen außer den sich öffentlich als religiöse Kämpfer für "absolute" "göttliche" Wahrheiten darstellenden Zeitgenossen nur noch solche, die genau das selbe unsinnige Geschäft betreiben, nur unter der falschen Flagge vermeintlicher "höherer" als der niederen "naturalistischen" Wissenschaft!


Äh nein. Das machen die meisten Geisteswissenschaftler, weil sich ihre Forschungsgegenstände aus ethischen oder praktischen Gründen der experimentellen Verifizierbarkeit entziehen.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#654877) Verfasst am: 06.02.2007, 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

enpassant hat folgendes geschrieben:
indem du immer wieder auf den albernen Popanz des wirklich über alle Maßen banalen Allgemeinplatzes einschlägst, dass wissenschaftliche Erkenntnis niemals vollständig wäre und Irrtümern unterworfen sei. Doch das hat bekanntlich niemals jemand bestritten!

So jetzt machen wir mal einen einfachen Lesetest.

Worauf habe ich die Antwort "Auch die Naturwissenschaften kommen zu widersprüchlichen Aussagen." bezogen?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#654896) Verfasst am: 06.02.2007, 02:04    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

(3) Die großhirnigen Deutschen
In seinem letzten verzweifelten Versuch gab Gratiolet jede Zurückhaltung auf. Er verstieg sich zu der Behauptung, deutsche Hirne seien im Durchschnitt 100 Gramm schwerer als französische. Damit sei ganz klar, argumentierte Gratiolet, dass die Hirngröße nichts mit Intelligenz zu tun habe! Broca reagierte verächtlich: "Monsieur Gratiolet hat fast gar an unsere patriotischen Gefühle appelliert. Doch ich werde mit Leichtigkeit zeigen können, dass er der Hirngröße durchaus einen gewissen Wert zuschreiben kann, ohne deswegen kein guter Franzose mehr zu sein".

[...]
Brocas Kollege de Jouvencel, der ihn gegen den unglücklichen Gratiolet in Schutz nahm, argumentierte, die größere Statur der Deutschen erkläre den scheinbaren Unterschied der Gehirngröße und noch mehr. Über den durchschnittlichen Deutschen schrieb er:
Er verleiht sich eine Menge fester Nahrung und Getränke ein, die weitaus größer ist als die, welche uns zufriedenstellt. Dies bewirkt im Zusammenhang mit dem Bierkonsum, der selbst in Weingegenden überall reichlich ist, beim Deutschen eine viel größere Fleischesfülle als beim Franzosen - und dies in solchem Umfang, dass ihr Verhältnis von Hirngröße zu Gesamtmasse uns durchaus nicht überlegen ist, sondern mir im Gegenteil, unterlegen scheint.

So sah 1861 ein komplett seriöser wissenschaftlicher Disput aus. Und Broca ist nicht irgendwer, sondern auch heute noch ein Begriff.
Was sich da lustig liest, ist ganz normaler Bestandteil der wissenschaftlichen Theoriebildung. Und wovon wir heute glühend überzeugt sind, wird man möglicherweise in 100 Jahren ebenfalls lustige Anekdoten kursieren lassen.


Das ist doch billig. Natürlich findet man viele Irrtümer und längst widerlegte Theorien, wenn man sich den Stand der Wissenschaft von vor 150 Jahren anschaut. Dass man heute darüber den Kopf schüttelt, zeigt doch, dass die Wissenschaft funktioniert. Anderenfalls würdest Du der Wissenschaft wahrscheinlich unterstellen, dass es keinen wissenschaftlichen Fortschritt gibt, weil sich seit 150 Jahren am Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis nichts geändert hat.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#654897) Verfasst am: 06.02.2007, 02:06    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
enpassant hat folgendes geschrieben:
indem du immer wieder auf den albernen Popanz des wirklich über alle Maßen banalen Allgemeinplatzes einschlägst, dass wissenschaftliche Erkenntnis niemals vollständig wäre und Irrtümern unterworfen sei. Doch das hat bekanntlich niemals jemand bestritten!

So jetzt machen wir mal einen einfachen Lesetest.

Worauf habe ich die Antwort "Auch die Naturwissenschaften kommen zu widersprüchlichen Aussagen." bezogen?


Die Frage wäre für alle, die hier mitlesen, besser nachzuvollziehen, wenn Du die neue Quote-Funktion benutzen würdest.
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Roter Ballon
Lifted



Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#654898) Verfasst am: 06.02.2007, 02:18    Titel: Antworten mit Zitat

@Gratiolet und Konsorten des 19. Jhr.
http://de.wikipedia.org/wiki/Physiognomik

das war aber alles hochhypothetisch...
und dieser Ansatz gipfelte dann auch in der Rassenlehre, der allen Verfechtern dann doch gehörig im Rachen steckengeblieben ist.

Menschliche Fehleistungen gehören aber nunmal auf die gleiche Münze geprägt wie die genialen Durchbrüche.

Wissenschaft lebt allzugern im elfenbeinernen Türmen, aber zumindest erwartet sie keine huldigenden Prozessionen, oder sich in Staub werfende Gläubige. - Schön das hier noch Selberdenken ausdrücklich erwünscht ist.
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ertrage die Clowns!
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#654904) Verfasst am: 06.02.2007, 02:27    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

Deutsches Sprach schweres Sprach.
Papst hat folgendes geschrieben:
[...]Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was experimentell überprüfbar sei, sagte der Papst am Sonntag.[...]

Da steht nicht, dass unwissenschaftlich gearbeitet werden soll. Sondern er fordert, auch Phänomene als "wahr" (was immer das heißen mag) anzuerkennen, die nicht experimentell überprüfbar sind.


Um zu beurteilen, was der Papst gesagt hat, sollte man wohl mal nachschauen, was er wörtlich gesagt hat. Leider habe ich den genauen Wortlaut nicht gefunden, aber es ist wohl auszuschliessen, dass die Webseite von Radio Vatikan den Papst sinnenstellend widergibt:

http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=114959

Da steht:
radiovaticana.org hat folgendes geschrieben:
Die moderne Wissenschaft bringe viel Positives mit sich, so Papst Benedikt; mit ihrer Fixierung allein auf das Beweisbare setze sie der menschlichen Vernunft aber eine Grenze und führe zu einer "furchtbaren Schizophrenie". Das Ergebnis sei ein Mix von "Rationalismus und Materialismus, Hypertechnologie und ungebremstem Instinktleben". Es gelte, erneut eine Rationalität wiederzuentdecken, die sich dem "Licht des göttlichen Logos" öffne. Vernunft und Glaube gehörten zusammen.


Der Papst kritisiert hier eindeutig, dass die Wissenschaft sich allein wissenschaftlicher Methoden bedient.
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enpassant
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Anmeldungsdatum: 20.07.2005
Beiträge: 522
Wohnort: leipzig

Beitrag(#654919) Verfasst am: 06.02.2007, 03:21    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
enpassant hat folgendes geschrieben:
Tja, auch in dieser Einlassunge outest du dich wieder mal als Zeitgenosse, der von Wissenschaft nicht wirklich was verstanden hat!!!
Die sog. String-Theorie ist nämlich eine wissenschaftliche Theorie. Als solche käme kein seriöser Wissenschfaftler auf die lächerliche Idee, sie als "wahr" oder "zutreffend" zu bezeichnen, so lange er dafür keine experimentellen Beweise beibringen kann.

In den Naturwissenschaften wird nicht in der Kategorie "Wahrheit" argumentiert.


Ein essentielles Mittel der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung ist die Logik. Und in dieser besitzt das Prädikat "wahr" sehr wohl eine zentrale Bedeutung. Den unterschwellig verabsolutierenden Begriff "Wahrheit" freilich benützen in diesem Zusammenhang tatsächlich nur Zeitgenossen, die davon völlig verquaste Vorstellungen haben - weshalb es mich auch nicht wundert, ihn von dir hier eingebracht zu sehen...


Latenight hat folgendes geschrieben:
Der größte Teil wissenschaftlich erarbeiteten Wissens hat den Status "Theorie". Hat sie lange genug Bestand, wird eine Theorie zum Naturgesetz. Das bleibt es dann, oder wird widerlegt oder im Rahmen eines allgemeineren Naturgesetzes zum Spezialfall degradiert.
Die String-Theorie wird sich vermutlich immer experimenteller Überprüfbarkeit entziehen. Deiner Argumentation nach dürfte sie dann auch kein "seriöser" Forscher in seinen Überlegungen mit einbeziehen oder gar Forschungsgelder auf die Beschäftigung mit ihr verschwenden.


Du hast die String-Theorie doch als völlig deplatziertes Beispiel für einen absurden Fall vorgebracht, in welchem die Wissenschaft angeblich etwas als "wahr" bezeichnet, was sich experimentell nicht verifizieren lässt. Und jetzt fällt dir als Entgegnung nichts anderes ein, als plötzlich die gängige Definition einer wissenschaftlichen Theorie zu colportieren...???

Und dann behauptest du auch noch völlig abseits jeglicher Tatsache, ich hätte argumentiert, ein seriöser Forscher dürfe eine empirisch nicht untermauerte Theorie nicht in seine Überlegungen mit einbeziehen, wo nur gesagt wurde, dass niemand etwas als "wahr" oder "zutreffend" behaupten kann, wenn er dafür keine empirischen Belege bringen kann (von der noch haarsträubenderen Bemerkung mit den "Forschungsgeldern" mal ganz zu schweigen).

Sorry, aber bist du eigentlich ganz sicher, dass du noch wirklich weißt, was du so dahin schreibst???

Latenight hat folgendes geschrieben:
enpassant hat folgendes geschrieben:
Der Papst hat sich dezidiert an die Wissenschaften gewandt, was du so elegant mit "[...]" unterschlägst.

Ich habe den Absatz mittlerweile als bekannt vorausgesetzt.


Ja, freilich, weswegen du ihn auch unaufhörlich aus deinen Zitaten und deiner Wahrnehmung wegretouchiert hast... Lachen


Latenight hat folgendes geschrieben:
enpassant hat folgendes geschrieben:
Und von denen zu fordern, auch experimentell nicht verifizierbare Aussagen als "wahr" anzuerkennen

Ja unbestritten. Was sogar in vielen Wissenschaftsbereichen Sinn macht.
Und in Bezug auf den Menschen bedeutet dies das Postulat, dass es reale Phänomene gibt, die das Leben beeinflussen, aber nicht experimentell "verifizierbar" sind.
Ist doch eine Selbstverständlichkeit, die nicht extra ausgesprochen werden müsste.


Du lieber Himmel, das wird ja immer abenteuerlicher!!!

Vielleicht solltest du dich mal etwas eingehender mit dem Inhalt des Begriffes "Empirie" beschäftigen...!



Latenight hat folgendes geschrieben:
enpassant hat folgendes geschrieben:
auch experimentell nicht verifizierbare Aussagen als "wahr" anzuerkennen, machen außer den sich öffentlich als religiöse Kämpfer für "absolute" "göttliche" Wahrheiten darstellenden Zeitgenossen nur noch solche, die genau das selbe unsinnige Geschäft betreiben, nur unter der falschen Flagge vermeintlicher "höherer" als der niederen "naturalistischen" Wissenschaft!


Äh nein. Das machen die meisten Geisteswissenschaftler, weil sich ihre Forschungsgegenstände aus ethischen oder praktischen Gründen der experimentellen Verifizierbarkeit entziehen.


Aha, die Geisteswissenschaftler haben also Forschungsgegenstände, die sie nicht als solche benützen? Ergo, die Forschung erfolgt dann also dergestalt, dass man "Erkenntnisse" bezüglich des Forschungsgegenstandes als "wahr" bzw. "zutreffend", wiewohl man dies am Forschungsgegenstand nicht überprüfen kann und will. Was für ein Unsinn! (Ich verweise noch mal auf den Begriff der Empirie.)

Bezüglich solcher wirklich peinlicher "Forschungshergänge" fällt mir eigentlich nur eine "Geisteswissenschaft" ein, welche allerdings die Klassifizierung "Wissenschaft" durchaus nicht verdient: Theologie...
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Schmerzlos
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#654945) Verfasst am: 06.02.2007, 09:08    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
- Nein, ich halte es für gefährlich die Rationalität überzubetonen und
sich der Wissenschaft unterzuordnen, um alles was machbar ist zu machen...


danke dass du mir die gelegenheit gibts die diskussion abzukürzen.


- Das ist keine Entscheidung die ich für Dich treffen möchte,
sondern liegt ganz bei Dir. zwinkern

Zitat:
das machbare wurde, wird und wird gemacht werden.


- Du meinst alle Verbrechen sind gerechtfertigt.
Na...wenn das so ist, dann hat sich die "Moral" der Humanisten ja erledigt. zwinkern
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matthias
Gefährder



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme

Beitrag(#654954) Verfasst am: 06.02.2007, 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
[…] Um zu beurteilen, was der Papst gesagt hat, sollte man wohl mal nachschauen, was er wörtlich gesagt hat. Leider habe ich den genauen Wortlaut nicht gefunden […]

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=650788#650788 zwinkern
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2008 – Jahr der Mathematik
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#654959) Verfasst am: 06.02.2007, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
dann sollte es auch nicht schwer sein zu beantworten, ob "künstliches" den menschen vorbehalten ist.
na?


Nach der Definition klar. Schulterzucken
Was hat das außer Nachtreten noch mit dem Thema zu tun?


es ging in der diskussion u.a. darum, ob "künstlich" "natürlich" ist oder nicht.
ich sehe anthropogene einflüsse auf die welt zwar als drastisch, aber nicht als "künstlich" im sinne von "nicht natürlich" an.

huhu! wir sind teil des ganzen! Winken
_________________
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#654961) Verfasst am: 06.02.2007, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Die Frage wäre für alle, die hier mitlesen, besser nachzuvollziehen, wenn Du die neue Quote-Funktion benutzen würdest.

Die Frage ist an enpassant gerichtet, bezieht sich zudem auf die letzte Seite und ich denke nicht, dass bei der Textfülle eine weitere Viertelseite voll Zitat angebracht gewesen wäre. Zumal enpassant an der Stelle ja sowieso nur rumgetrollt hat.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Um zu beurteilen, was der Papst gesagt hat, sollte man wohl mal nachschauen, was er wörtlich gesagt hat. [...] Der Papst kritisiert hier eindeutig, dass die Wissenschaft sich allein wissenschaftlicher Methoden bedient.

"Wissenschaftliche Methoden" ist ein weiter Begriff. Hier geht es um die naturalistische Methodologie, deren Ansprüche selbst in vielen Wissenschaftsbereichen zu hoch gegriffen sind. Weswegen ich als Fan naturwissenschaftlichen Arbeitens sage, dass der Papst inhaltlich in diesem Punkt recht hat (ich ihm in den anderen Punkten aber nicht recht gebe Mit den Augen rollen ), es aber überflüssig ist, das explizit auszusprechen, weil es jedem damit Befassten sowieso klar ist.



Kramer hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:

(3) Die großhirnigen Deutschen
In seinem letzten verzweifelten Versuch gab Gratiolet jede Zurückhaltung auf. Er verstieg sich zu der Behauptung, deutsche Hirne seien im Durchschnitt 100 Gramm schwerer als französische. Damit sei ganz klar, argumentierte Gratiolet, dass die Hirngröße nichts mit Intelligenz zu tun habe! Broca reagierte verächtlich: "Monsieur Gratiolet hat fast gar an unsere patriotischen Gefühle appelliert. Doch ich werde mit Leichtigkeit zeigen können, dass er der Hirngröße durchaus einen gewissen Wert zuschreiben kann, ohne deswegen kein guter Franzose mehr zu sein".

[...]
Brocas Kollege de Jouvencel, der ihn gegen den unglücklichen Gratiolet in Schutz nahm, argumentierte, die größere Statur der Deutschen erkläre den scheinbaren Unterschied der Gehirngröße und noch mehr. Über den durchschnittlichen Deutschen schrieb er:
Er verleiht sich eine Menge fester Nahrung und Getränke ein, die weitaus größer ist als die, welche uns zufriedenstellt. Dies bewirkt im Zusammenhang mit dem Bierkonsum, der selbst in Weingegenden überall reichlich ist, beim Deutschen eine viel größere Fleischesfülle als beim Franzosen - und dies in solchem Umfang, dass ihr Verhältnis von Hirngröße zu Gesamtmasse uns durchaus nicht überlegen ist, sondern mir im Gegenteil, unterlegen scheint.

So sah 1861 ein komplett seriöser wissenschaftlicher Disput aus. Und Broca ist nicht irgendwer, sondern auch heute noch ein Begriff.
Was sich da lustig liest, ist ganz normaler Bestandteil der wissenschaftlichen Theoriebildung. Und wovon wir heute glühend überzeugt sind, wird man möglicherweise in 100 Jahren ebenfalls lustige Anekdoten kursieren lassen.


(Das ist doch billig.) Natürlich findet man viele Irrtümer und längst widerlegte Theorien, wenn man sich den Stand der Wissenschaft von vor 150 Jahren anschaut. Dass man heute darüber den Kopf schüttelt, zeigt doch, dass die Wissenschaft funktioniert. Anderenfalls würdest Du der Wissenschaft wahrscheinlich unterstellen, dass es keinen wissenschaftlichen Fortschritt gibt, weil sich seit 150 Jahren am Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis nichts geändert hat.


Lol habe ich irgendetwas anderes gesagt? Mein Punkt ist nicht, dass wissenschaftliches Arbeiten "schlecht" ist. Zur Erinnerung:
kolja hat folgendes geschrieben:
Es gab schon ziemlich viele Philosophen, und die haben durch Introspektion alles mögliche und sich gegenseitig widersprechende über den Menschen herausgefunden. Aber erst dank der Naturwissenschaft kann man überhaupt beurteilen, was davon brauchbare Erkenntnis und was Hirngespinst ist.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Auch die Naturwissenschaften kommen zu widersprüchlichen Aussagen. Die Interpreation von Meßergebnissen ist höchst abhängig von kulturellen Bedingungen.

kolja hat folgendes geschrieben:
Beispiele?


Und als Beispiel kam die von dir als "billig" bezeichnete Passage. Glaubst du in 150 Jahren sind unsere Theorien für die Forscher weniger amüsant als dieses Beispiel für uns heute?
Natürlich ist wissenschaftliches Arbeiten die beste Möglichkeit, um gesichertes Wissen zu erlangen. Keine Frage. Mir geht es darum, dass aber auch dieser Mechanismus Grenzen hat und schon gar nicht per se objektive, beständige Aussagen liefert.
Ausgangspunkt war, dass kolja noch weiter oben wissenschaftliches Arbeiten als einzigen Weg tituliert hat, mit dem der Mensch überhaupt etwas erkennen kann. Und das ist eben meiner Meinung nach angesichts besagter Einschränkungen und des reichhaltigen Wissens aus teils uralten Überlieferungen so nicht haltbar.

Robbe Pierre hat folgendes geschrieben:
das war aber alles hochhypothetisch...
und dieser Ansatz gipfelte dann auch in der Rassenlehre, der allen Verfechtern dann doch gehörig im Rachen steckengeblieben ist.

Er ist aus heutiger Sicht hochhypothetisch. Damals war das eine ernsthafte Diskussion.
Und wäre die Eugenik ihren Verfechtern im Hals stecken geblieben, hätte Hitler den Krieg gewonnen?
Nochmal, wissenschaftliche Arbeit ist in den meisten Fällen zwangsläufig hypothetisch. Diese Offenheit gegenüber Verbesserungen macht es sie ja so effizient.
Und diesem Hypothesencharakter muss man sich aber eben bewusst sein, wenn man hier so vom Leder zieht, wie manche erklärte Naturalisten in diesem Thread.
Robbe Pierre hat folgendes geschrieben:
Wissenschaft lebt allzugern im elfenbeinernen Türmen, aber zumindest erwartet sie keine huldigenden Prozessionen, oder sich in Staub werfende Gläubige. - Schön das hier noch Selberdenken ausdrücklich erwünscht ist.

Und genau dazu gehört auch sich der Grenzen unserer Methode des Erkenntnisgewinns bewusst zu sein. Damit man eben nicht unaufgefordert im Staub huldigt.


@enpassant
Wie siehts denn mit dem Lesetest von oben aus?

enpassant hat folgendes geschrieben:
Aha, die Geisteswissenschaftler haben also Forschungsgegenstände, die sie nicht als solche benützen? Ergo, die Forschung erfolgt dann also dergestalt, dass man "Erkenntnisse" bezüglich des Forschungsgegenstandes als "wahr" bzw. "zutreffend", wiewohl man dies am Forschungsgegenstand nicht überprüfen kann und will. Was für ein Unsinn! (Ich verweise noch mal auf den Begriff der Empirie.)

Der einzige Unsinn hier ist, dass du wissenschaftliches Arbeiten mit experimenteller Methode gleichsetzt. Knoff Hoff!!!
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Latenight
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Beitrag(#654965) Verfasst am: 06.02.2007, 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:

huhu! wir sind teil des ganzen! Winken


Und?
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L.E.N.
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Beitrag(#654966) Verfasst am: 06.02.2007, 10:52    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

Zitat:
das machbare wurde, wird und wird gemacht werden.


- Du meinst alle Verbrechen sind gerechtfertigt.
Na...wenn das so ist, dann hat sich die "Moral" der Humanisten ja erledigt. zwinkern


das klassische beispiel, wie man fehlinterpretiert.
du hast noch nen versuch.
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L.E.N.
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Beitrag(#654967) Verfasst am: 06.02.2007, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

huhu! wir sind teil des ganzen! Winken


Und?


menschliches handeln =/= künstlich
menschliches handeln = natürlich
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Latenight
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Beitrag(#654969) Verfasst am: 06.02.2007, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ja und was trägt das zum Thema bei?

Wird dadurch plötzlich sämtliches menschliches Denken und Handeln praktikabler Gegenstand für experimentelle Untersuchungen?

Wieso den Begriff "natürlich" überhaupt noch verwenden, wenn man damit "alles" meint? Die Plastiktüte wie den Apfelbaum.
Klingt für meine Ohren sogar ziemlich esoterisch. "Wir sind alle ein Teil des großen Universums... Buhu". Andererseits, wenn die String-Theorie zutreffend ist, dann sind solche (in meinen Ohren esoterischen) Positionen wie "Wir sind alle miteinander verbunden" doch recht nahe an der Realität...

Es hat schon seine Gründe, warum du unter Wikipedia eine differenziertere Definition nachlesen kannst.

Es geht hier darum, dass es Bereiche gibt, die sinnvoll nach naturalistischen Methoden untersucht werden können. Und dass es Bereich gibt, auf sich diese Methoden auch bei seriösem Arbeiten nicht ausdehnen lassen. Und je mehr es menschelt, desto härter tut man sich mit naturalistischen Ansprüchen.

Das nichts mit Esoterik oder Mystik oder sonst was zu tun.
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Argáiþ
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Beitrag(#654972) Verfasst am: 06.02.2007, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
dann sollte es auch nicht schwer sein zu beantworten, ob "künstliches" den menschen vorbehalten ist.
na?


Nach der Definition klar. Schulterzucken
Was hat das außer Nachtreten noch mit dem Thema zu tun?


es ging in der diskussion u.a. darum, ob "künstlich" "natürlich" ist oder nicht.
ich sehe anthropogene einflüsse auf die welt zwar als drastisch, aber nicht als "künstlich" im sinne von "nicht natürlich" an.

huhu! wir sind teil des ganzen! Winken


Naja... so kann man den Begriff 'künstlich' oder 'natürlich' natürlich leicht ad absurdum führen. Ich würde sagen, um das Wort an sich zu retten, dass bei allem, wo der Mensch mitmischt, von Künstlichem zu reden ist und zwar schon seit Alters her. Finds't nicht?
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kolja
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Beitrag(#654975) Verfasst am: 06.02.2007, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

@Latenight, Deine Beispiele sind aber schlecht gewählt, um Deine Behauptung zu stützen. Sie zeigen doch gerade, dass nur die naturwissenschaftliche Methode geeignet ist, Irrtümer aufzudecken und zwischen konkurierenden Theorien zu entscheiden. Und erkläre mir bitte endlich, wie Du komplett ohne naturwissenschaftliche Methode herausgefunden hast, dass die Einsichten eines Buddha "zutreffender" sind als die Produkte der Meditation anderer Philosophen. Kann es sein, dass Dein Verständnis des Begriffs ziemlich eingeschränkt ist und Du hier letztlich nur gegen Deine eigenen Strohmänner argumentierst?
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Blanka
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Beitrag(#654978) Verfasst am: 06.02.2007, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ja und was trägt das zum Thema bei?

Wird dadurch plötzlich sämtliches menschliches Denken und Handeln praktikabler Gegenstand für experimentelle Untersuchungen?

Wieso den Begriff "natürlich" überhaupt noch verwenden, wenn man damit "alles" meint? Die Plastiktüte wie den Apfelbaum.
Klingt für meine Ohren sogar ziemlich esoterisch. "Wir sind alle ein Teil des großen Universums... Buhu". Andererseits, wenn die String-Theorie zutreffend ist, dann sind solche (in meinen Ohren esoterischen) Positionen wie "Wir sind alle miteinander verbunden" doch recht nahe an der Realität...

Es hat schon seine Gründe, warum du unter Wikipedia eine differenziertere Definition nachlesen kannst.

Es geht hier darum, dass es Bereiche gibt, die sinnvoll nach naturalistischen Methoden untersucht werden können. Und dass es Bereich gibt, auf sich diese Methoden auch bei seriösem Arbeiten nicht ausdehnen lassen. Und je mehr es menschelt, desto härter tut man sich mit naturalistischen Ansprüchen.

Das nichts mit Esoterik oder Mystik oder sonst was zu tun.



aha. wie wärs denn mit dem netten friedensangebot (wir müssen ja nicht wirklich latenights meinung teilen) und einem reichen der hand...angenommen DU hast RECHT.
was sollten wir daraus denn nun konkret (!!! <-- soll heissen IN ECHT, in der REALITÄT) für uns für schlüsse ziehen und inwiefern damit unser zuvor stets mehr oder weniger wissenschaftliches handeln und tun davon beeinflussen lassen ?

- wieder in die kirche gehen ?
- abends ein gebet sprechen ?
- die letzte erbse auf usnerem mittagsteller als opfer an das göttliche liegen lassen ?
- ab und an zum himmel sehen und in tagträume versinken ?
- freundlicher zu allen variationen an irrationalen spinnern werden ?
- mehr meditieren ?

da hatte MSS sicherlich einen guten gedanken. der beste beweis gegen gott ist die schlichte annahme seiner existenz. und das gleiche gilt auch für mit gott vergleichbare dinge (was die ablehnung durch die naturalisten angeht) : am besten argumentiert man dagegen wenn man die befürworter einfach mal ausführen lässt welchen einfluss eine "erkenntnis" dieser art ihrer meinung nach haben sollte. denn an ihren taten sollt ihr sie messen zwinkern
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L.E.N.
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Beitrag(#654981) Verfasst am: 06.02.2007, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
dann sollte es auch nicht schwer sein zu beantworten, ob "künstliches" den menschen vorbehalten ist.
na?


Nach der Definition klar. Schulterzucken
Was hat das außer Nachtreten noch mit dem Thema zu tun?


es ging in der diskussion u.a. darum, ob "künstlich" "natürlich" ist oder nicht.
ich sehe anthropogene einflüsse auf die welt zwar als drastisch, aber nicht als "künstlich" im sinne von "nicht natürlich" an.

huhu! wir sind teil des ganzen! Winken


Naja... so kann man den Begriff 'künstlich' oder 'natürlich' natürlich leicht ad absurdum führen. Ich würde sagen, um das Wort an sich zu retten, dass bei allem, wo der Mensch mitmischt, von Künstlichem zu reden ist und zwar schon seit Alters her. Finds't nicht?


Sehr glücklich
genauso wenig, wie ich mich von vorgeblich positiven begriff "natürlich" blenden lasse (siehe werbung oder andere fragwürdige argumentationen) lasse ich mich auf eine negative färbung bei der verwendung "künstlich" ein.

besser kann man "einfach" oder "ursprünglich" für natürlich verwenden

für künstlich etwa "aufwändig" "raffiniert" oder "kompliziert"
"schwer durchschaubar" wenn man technikskeptisch ist und negative folgen fürchtet (wie teilweise auch ich, weil es leider technik- und profitgeile freaks gibt, die unredlicherweise fakten unter den tisch fallen lassen, die ihnen nen strich durch die rechnung machen könnten)
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Beitrag(#654984) Verfasst am: 06.02.2007, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ja und was trägt das zum Thema bei?

Wird dadurch plötzlich sämtliches menschliches Denken und Handeln praktikabler Gegenstand für experimentelle Untersuchungen?

Wieso den Begriff "natürlich" überhaupt noch verwenden, wenn man damit "alles" meint? Die Plastiktüte wie den Apfelbaum.
Klingt für meine Ohren sogar ziemlich esoterisch. "Wir sind alle ein Teil des großen Universums... Buhu". Andererseits, wenn die String-Theorie zutreffend ist, dann sind solche (in meinen Ohren esoterischen) Positionen wie "Wir sind alle miteinander verbunden" doch recht nahe an der Realität...

Es hat schon seine Gründe, warum du unter Wikipedia eine differenziertere Definition nachlesen kannst.

Es geht hier darum, dass es Bereiche gibt, die sinnvoll nach naturalistischen Methoden untersucht werden können. Und dass es Bereich gibt, auf sich diese Methoden auch bei seriösem Arbeiten nicht ausdehnen lassen. Und je mehr es menschelt, desto härter tut man sich mit naturalistischen Ansprüchen.

Das nichts mit Esoterik oder Mystik oder sonst was zu tun.


(fett von mir) eben.

was du an der sichtweise esoterisch findest wird sich ausser dir wohl niemandem erschliessen.
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Latenight
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Beitrag(#654985) Verfasst am: 06.02.2007, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Deine Beispiele sind aber schlecht gewählt, um Deine Behauptung zu stützen. Sie zeigen doch gerade, dass nur die naturwissenschaftliche Methode geeignet ist, Irrtümer aufzudecken und zwischen konkurierenden Theorien zu entscheiden.

Nachdem ich auf deine Nachfrage detailiert geantwortet habe, könntest du dich vielleicht auch dazu herablassen, etwas ausführlicher zu werden?

[Edit] Ich vermute, du setzt fälschlicherweise Empirie und "naturwissenschaftliche Methode" gleich.


Zuletzt bearbeitet von Latenight am 06.02.2007, 11:51, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#654986) Verfasst am: 06.02.2007, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

@ Latenight: Ich würde sagen, du machst einen neuen Thread auf. Denn sonst wird dir, wenn du erklärungsmäßig wieder mal vor einem Durchbruch stehst *, zum Ein-/Ausbremsen um die Ohren gehauen, "was der Papst tatsächlich gesagt hat". Undsoweiterkeckundheiter.



*Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass hier nicht primär für die teilnehmenden User geschrieben wird.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#654990) Verfasst am: 06.02.2007, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Ja und was trägt das zum Thema bei?

Wird dadurch plötzlich sämtliches menschliches Denken und Handeln praktikabler Gegenstand für experimentelle Untersuchungen?

Wieso den Begriff "natürlich" überhaupt noch verwenden, wenn man damit "alles" meint? Die Plastiktüte wie den Apfelbaum.
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Es hat schon seine Gründe, warum du unter Wikipedia eine differenziertere Definition nachlesen kannst.

Es geht hier darum, dass es Bereiche gibt, die sinnvoll nach naturalistischen Methoden untersucht werden können. Und dass es Bereich gibt, auf sich diese Methoden auch bei seriösem Arbeiten nicht ausdehnen lassen. Und je mehr es menschelt, desto härter tut man sich mit naturalistischen Ansprüchen.

Das nichts mit Esoterik oder Mystik oder sonst was zu tun.


(fett von mir) eben.

was du an der sichtweise esoterisch findest wird sich ausser dir wohl niemandem erschliessen.


Neulich habe ich im Fernsehen einen Bericht über jemandem auf so einem Indianertrip gesehen. Der hatte sich so ausgedrückt. Schulterzucken
Es ist auch für das Thema nicht relevant, was man als Natur bezeichnet.
Entscheidend ist, dass man naturalistische Methodologie nicht auf alle Lebensbereiche ausdehnen kann und deswegen auch nicht für sich beanspruchen kann, sich nur auf naturalistische Prinzipien zu stützen.
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HFRudolph
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Beitrag(#654991) Verfasst am: 06.02.2007, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Latenight schrieb:
Die String-Theorie wird sich vermutlich immer experimenteller Überprüfbarkeit entziehen. Deiner Argumentation nach dürfte sie dann auch kein "seriöser" Forscher in seinen Überlegungen mit einbeziehen oder gar Forschungsgelder auf die Beschäftigung mit ihr verschwenden.


Gäääähn Mit den Augen rollen, Du wiederholst Dich. Du scheinst nicht einmal begriffen zu haben, was überhaupt eine wissenschaftliche Theorie ist im Gegensatz zu einer theologischen Behauptung.

Enpassant muss ich mich anschließen, wenn er sagt, dass Du es an der Uni schwer haben wirst, einfach aufgrund Deines wissenschaftlichen Horizonts. Das Problem bei Dir ist nicht, dass Du vielleicht K1 bist, sondern dass Du allgemein nicht sonderlich rational argumentierst. Nur mal ein Beispiel, was ich damit meine: Wenn etwa der Papst als intellektuell bezeichnet wird, dann gerade deshalb, weil er - abgesehen von seinem K1-Bereich - für einen Theologen relativ rational und logisch argumentiert.

Gruß
HFRudolph
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kolja
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
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Beitrag(#654998) Verfasst am: 06.02.2007, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
Nachdem ich auf deine Nachfrage detailiert geantwortet habe, könntest du dich vielleicht auch dazu herablassen, etwas ausführlicher zu werden?

Was gibt es denn da noch ausführlicher zu beurteilen? Du hast immer noch keine alternativen Methoden genannt, mit der man zuverlässig falsche Hypothesen "aussieben" kann. Du behauptest nur immerfort, es gäbe welche und sie würden sogar hier und dort verwendet.

Latenight hat folgendes geschrieben:
Ich vermute, du setzt fälschlicherweise Empirie und "naturwissenschaftliche Methode" gleich.

Dann definiere doch mal beide Begriffe nach Deinem Verständnis und erkläre mir den Unterschied.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#655001) Verfasst am: 06.02.2007, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Latenight schrieb:
Die String-Theorie wird sich vermutlich immer experimenteller Überprüfbarkeit entziehen. Deiner Argumentation nach dürfte sie dann auch kein "seriöser" Forscher in seinen Überlegungen mit einbeziehen oder gar Forschungsgelder auf die Beschäftigung mit ihr verschwenden.


Gäääähn Mit den Augen rollen, Du wiederholst Dich. Du scheinst nicht einmal begriffen zu haben, was überhaupt eine wissenschaftliche Theorie ist im Gegensatz zu einer theologischen Behauptung.

Anlass für dieses Beispiel war enpassants Behauptung, kein seriöser Naturwissenschaftler könnte es sich leisten, etwas zu publizieren, das sich experimenteller Überprüfbarkeit entzieht.
Diese Meinung ist naiv und allein mit dem Verweis auf die allgemein bekannte Stringtheorie widerlegt.


HFRudolf hat folgendes geschrieben:
Ganz toll, dass Du das nachplapperst, was einer im Fenrsehen redet, der auf einem „Indianertrip“ ist…

Das war meine Antwort auf LENs Frage, warum seine Naturdefinition in meinen Ohren esoterisch klingt.
Auch hier hast du elementarste Zusammenhänge nicht erfasst.
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