Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
|
(#669101) Verfasst am: 27.02.2007, 20:30 Titel: |
|
|
unchrist hat folgendes geschrieben: | Gut, das hast du jetzt schön dareingeschmuggelt. |
Das habe ich nicht da "reingeschmuggelt", sondern editiert, nachdem ich verstanden hatte, was du von mir wolltest.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
unchrist Klugscheißer
Anmeldungsdatum: 16.02.2007 Beiträge: 1039
Wohnort: Hannover
|
(#669102) Verfasst am: 27.02.2007, 20:30 Titel: |
|
|
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | unchrist hat folgendes geschrieben: | Gut, das hast du jetzt schön dareingeschmuggelt. |
Das habe ich nicht da "reingeschmuggelt", sondern editiert, nachdem ich verstanden hatte, was du von mir wolltest. |
Nenn es wie du willst
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
|
(#669104) Verfasst am: 27.02.2007, 20:31 Titel: |
|
|
unchrist hat folgendes geschrieben: | Nenn es wie du willst.  |
Aber mit Vergnügen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
unchrist Klugscheißer
Anmeldungsdatum: 16.02.2007 Beiträge: 1039
Wohnort: Hannover
|
(#669113) Verfasst am: 27.02.2007, 20:39 Titel: |
|
|
CoS hat folgendes geschrieben: | Bei Religion geht es nicht in erster Linie um die Hoffnung! Hoffnung ist nur das Zuckerbrot - Viel zentraler war und ist die Peitsche.
Religion versucht Menschen auf eine ideologische Linie zu bekommen und die als allgemein gültig angesehen und nicht mehr hinterfragt wird. Religion ist pure Machtpolitik und die beste Form der Meinungsmache, die es gibt (Babycaust, Schwulenhass etc.) und wird deshalb so propagiert, weil die vermeindlichen "geistigen Führer" auch immer die sind, die am blinden Glauben profitieren!
Hitler haben die Menschen auch aus der hand gefressen, weil er ihnen Arbeit besorgte und als vermeindlicher Retter in schweren Zeiten erschien. Es ging dabei nicht um seine rassistischen, unmenschlichen Ansichten, sondern ums Zuckerbrot. Wenn das Volk das Zuckerbrot einmal geschmeckt hat, will es mehr davon und akzeptiert dafür auch die Peitsche!
Die Religionen glauben zudem das Monopol auf "Hoffnung" zu haben.
Wenn der protestantische Pfarrer sagt, dass Gott lediglich als eine Art "Plazebo" für vermeindliche Hoffnungslosigkeit gut ist, dann kann ich mir auch meinen Gott selber schaffen, zum Islam wechseln, oder zu jeder beliebigen Religion udn sie würden mir wohl alle die gleiche Hoffnung geben können. Glaubensinhalte würde keine Rolle mehr spielen...
Es geht bei Religion nicht um den glauben an Gott - Es geht um das was dieser "Gott" eigentlich von uns fordert. Wer stellt diese "Forderungen", wenn es Gott gar nicht gibt? Der Mensch stellt sie! Somit geht es bei Religion nicht um Hoffnung sondern es geht um Meinungen (Homosexualität, Familie und Abtreibung sind dabei nur wenige Aspekte), besser gesagt um Meinungsmache, die man dann wiederum mit "Gott" begründen will... |
Du meinst damit autoritäre, hierarchisch organisierte Glaubensgemeinschaften, oder?
Ne, jetzt mal im ernst. So wie du es gesagt hast, sehe ich das auch.
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
|
(#669144) Verfasst am: 27.02.2007, 21:10 Titel: |
|
|
unchrist hat folgendes geschrieben: | Du meinst damit autoritäre, hierarchisch organisierte Glaubensgemeinschaften, oder? |
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
Queen of Las Vegas Lebenserotiker
Anmeldungsdatum: 11.12.2005 Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim
|
(#669172) Verfasst am: 27.02.2007, 21:31 Titel: |
|
|
Das Hoffnungsangebot der Religionen basiert auf einem alten Hütchenspielertrick. Das Geschäft mit dem Leben nach dem Tod funktioniert so hervorragend weil es:
-nichts kostet. Für alles andere braucht man teure Bildungssysteme
-sich schnell verbreitet: kurze Message (du Gut, du Himmel)
-schon seit 2000 Jahren funktioniert (wenn es nicht wahr wäre würde keiner mehr daran glauben).
-so viele 'Kunden' können nicht irren (du bist nie allein)
-Sofortentschädigung für die Leiden auf Erden (das Leben ist Scheiße, macht aber nichts...)
-Dreiste Lügen glaubt man leichter als kleine Lügen (es muß einfach stimmen, sowas denkt sich keiner aus)
|
|
Nach oben |
|
 |
boomklever Impfgegnergegner
Anmeldungsdatum: 25.07.2006 Beiträge: 11112
Wohnort: Stuttgart
|
(#669242) Verfasst am: 27.02.2007, 22:14 Titel: |
|
|
Ich sehe das Problem der `hoffnungsspendenden Eigenschaft' der Religion (der abrahamischen Religionen - über die anderen, fürchte ich, weiß ich zu wenig bescheid) darin, dass die Hoffnung der Gläubigen auf Kosten anderer geht. Schließlich muss sich der Gläubige ja erst mal für das Jenseits qualifizieren (oder für jegliche andere Hilfe von oben). Wie die Queen so schön bemerkt hat `Du gut - du Himmel'. Alle anderen, die nicht nach christlichen Maßstäben gut sind fahren in die Hölle. Ich glaube das ist ein wesentlicher Aspekt, der die Religionen am Laufen hält - die Gewissheit, in der sich der Gläubige wiegen kann, dass er besser als die anderen ist, ein Punkt, auf den man sich bequemerweise zurückziehen kann, um von dort die Welt mit seinen christlichen (oder islamischen, oder jüdischen, was auch immer) Scheuklappen betrachten zu können. `Das ist gut', `das ist schlecht' - alles wandert schön in eine markierte Schublade, so dass man, in seiner religiösen Insolenz, leicht andere verurteilen kann. Aber es bleibt ja nicht einmal beim Verurteilen. Nein - das Schöne daran ist, dass man diesen verirrten Seelen auch noch den richtigen Weg weisen kann, und wenn diese dann nicht nach den religiösen Regeln spielen wollen ist es deren Problem und das christliche Ego hat auf ein Neues einen Schub bekommen. Hoffnung ist sicher wichtig für die Religion aber ich glaube ebenso wichtig ist dieses bequeme Denken in vorgefertigten Rastern.
_________________
Don't gift pearls before casting an octopus in a movie.
-- Cherry (ACNH)
|
|
Nach oben |
|
 |
Kiebitz in der Mauser
Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 368
Wohnort: Oldenburg (Oldenburg)
|
(#669267) Verfasst am: 27.02.2007, 22:32 Titel: Re: Hoffnung - ein Angebot der Religion |
|
|
Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Ist es fair und gerecht, Menschen überzeugen zu wollen, dass es keinen Gott gibt? |
Es ist so gut wie sinnlos...
Im ernst: Ich würde das von mir aus nicht versuchen. Wenn aber es jemand für fair und gerecht hält, mich überzeugen zu wollen, dass es einen Gott gibt - dann halte ich auch den versuch für fair und gerecht, ihn vom gegenteil zu überzeugen.
Das ist notwehr.
_________________ Get Monkey!
|
|
Nach oben |
|
 |
Queen of Las Vegas Lebenserotiker
Anmeldungsdatum: 11.12.2005 Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim
|
(#669311) Verfasst am: 27.02.2007, 23:13 Titel: |
|
|
In Sachen Hoffnung hat Atheismus wenig zu bieten. Hoffnung auf was? Hoffnung ist eigentlich ein künztlich erzeugtes Bedürfnis das auf der Angst vor dem Tod basiert und dem Unvermögen den eigenen Wille und die Ereignisse um uns wirksam kontrollieren zu können. Hoffnung ist eine Illusion, ein Artefakt die der Atheist schnell durchschaut.
Ein Atheist wird immer versuchen seine Bedürfnisse auf pragmatischen Wege zu befiedigen indem er lernt sich Ziele zu setzen die er auch erreichen kann. Diese Sinnstiftung ermöglicht ihm eine subjektiv erfüllte Existenz und auch eine bewußte Angstfreiheit. Das setzt allerdings vorraus das sich der Atheist autonom und bewußt mit seiner Existenz auseinander setzt. Nur so schafft er es seine Bedürfnisse auf Sachen, Wissen/Erkenntnisse/Erfahrungen oder Kulte zu kanalisieren die er selbst kontrollieren und erfahren kann. Der Gläubige braucht all das nicht denn er hat seinen 'Hirten' der sich darum kümmert die Existenz in Bahnen zu lenken die für ihn funktionieren. Die Kirchen bieten ein Sorglospaket an, entlasten den Patienten von quälenden Fragen, geben Richtung, Hoffnung, Trost und binden das Individuum an die Gruppe, an die Herde. Atheisten müssen alles selber machen, das geht nur in bestimmten Konsumgesellschaften. Pre-materialistische Gesellschaften können es sich nicht leisten Armeen von Hobbyphilosophen heranzubilden die in autistischer Art jeglichen Gruppenzwang und Unterordnung ablehnen. Viele Gesellschaften sind darauf angewiesen Menschen zu haben die jeden Tag einfach funktionieren, nicht lange fragen und am 7. Tag in die Kirche gehen. Religion ist eine einfach funktionierende Hygiene, ganz ohne Kult fehlt etwas.
Atheismus ist eine Wohlstandserscheinung, ein abgeleitetes Bedürfnis von Menschen die alles haben, die sich selbst abgeklopft und entmytifiziert haben und auf etwas altmodisches wie Hoffnung gerne Verzichten. Was der Atheist anstelle von Hoffnung vermitteln kann und sollte liegt in der Kraft des Existentialismus. Im eigenen Geist die Kraft zu wecken, den Sinn der eigenen Existenz zu schöpfen, eigene ethische Ansprüche von Empathie und Logik abzuleiten, könnte solch eine hoffnungsvolle Botschaft sein.
|
|
Nach oben |
|
 |
satsche registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.07.2006 Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen
|
(#669370) Verfasst am: 28.02.2007, 00:23 Titel: |
|
|
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | @ Konstrukt: Ich glaube auch, dass große Teile der säkularen Szene kaum noch Visionen und Perspektiven anzubieten haben. Säkularität alleine reicht eben nicht als gesellschaftliche Zielsetzung. Eine säkulare Bewegung, die nicht auch mindestens Konzepte für eine gerechte Sozialpolitik und eine progressive Bildungspolitik mitbringt und sich dabei traut, dem allgemeinen Sellout des Neoliberalismus kritisch gegenüberzutreten, wird scheitern. Und in dem Fahrwasser ihres Scheiterns würden fundamentalistische religiöse Strömungen und radikale politische Ideologien nur so aufblühen. |
Das sehe ich genauso und zwar erstmal streng auf unsere Gegenwart bezogen.
Zum Thema: „In Gottes Namen: Religionen im Dienst der Politik“ lief am letzten Sonntag eine neue Ausgabe des Philosophischen Quartetts über die Mattscheibe. Gäste:
• Dr. Antje Vollmer (Theologin und Politikerin)
• Prof. Dr. Dr. Jan Assmann (Religions- und Kulturwissenschaftler) (wird am So. 13.00Uhr auf Phoenix wiederh.)
Der Ägyptologe Assmann lies die Vollmer doch reichlich „alt“ aussehen, etliche Jahrtausende Vorsprung lassen eine ganz andere Definition von solch Banalitäten wie Gott auftauchen, wenn auch nur zur Vermeidung von „existenziellen Kolbenfressern“ (Safranski).
Hier wird teilweise kaum zwischen Religione(n) und Kirche(n) unterschieden. Insofern hat Konstrukt mit seinem Beitrag Perlen vor die sprichwörtlichen Säue geworfen.
_________________ Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
|
|
Nach oben |
|
 |
Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
|
(#669402) Verfasst am: 28.02.2007, 01:04 Titel: |
|
|
Ja und?
Perlen in essig aufgelöst war ja angeblich hipp bei den ollen Mumienbäckern.
Versuchens wir doch einfach mal mit Brainstorming:
Zitat: | Eine säkulare Bewegung, die nicht auch mindestens Konzepte für eine gerechte Sozialpolitik und eine progressive Bildungspolitik mitbringt und sich dabei traut, dem allgemeinen Sellout des Neoliberalismus kritisch gegenüberzutreten, wird scheitern. Und in dem Fahrwasser ihres Scheiterns würden fundamentalistische religiöse Strömungen und radikale politische Ideologien nur so aufblühen. |
hübsch formuliert ;
hab erst vor kurzem einen Artikel überflogen der einen großteil der "Gründerväter" der amerikanischen Verfassung als Atheisten outet.
Da liegt einer der Sauhunde dann wohl begraben, das Unvermögen scheinbar Erwachsener Menschen sich eine eigene selbstständige Utopie ... "in der Unabhängigkeitserklärung, das Streben nach Glück!" zu entwerfen.
- - - [Argumentsammlermodus online]
Ist Hoffnung ein zentrales Thema in den Religionen?
Wie wird in den organisierten Ausformungen von Religion = sprich Kirchen-\Glaubensgemeinschaften überhaupt vermittelt?
was kam noch... Zuckerbrot
Also welches Belohnungssytem wird verwendet.
Leere Versprechungen oder sinnstiftende Lebensgewißheiten?
Ich erkenn da oft die Sehnsucht nach Sicherheiten.
die entlarvende Sprache der Westkirchen bspw:
"in den Schoß der Mutter Kirche"
"wir Kinder des Herrn"
Ein guter Teil der funktionierenden Glaubenspraktiken, besteht doch darin die Herde im Zustand der Unmündigkeit zu belassen.
So das ein Glaube sehr frühkindliche Prägungen, an die liebende Mutter, den allmächtigen zornigen Vater wieder und wieder abruft.
(okay ist krass klischeehaft formuliert ... Schwarmintelligenz hilf )
Dann die Geborgenheit innerhalb einer Gemeinschaft.
Die Aufnahme erfolgt nahezu automatisch, meist von Geburt an = man ist Teil von etwas, ohne selber irgendeine Leistung zu erbringen, es reicht das man ist wie man ist.
(Diese Illusion findet sich auch in jedem Nationalstolz wieder)
Viel hilft viel.
Das Aufsagen von Gebeten, die Teilhabe an Riten.
Gemeinschafterlebnisse schaffen.
hat zwar alles nix oder nur am Rande mit den Glaubenslehren zu tun, aber ... und da schnappt dann die "Kauslitätsfalle" zu ... es muß ja was bewirken, sonst würd man es ja nicht tun.
Wenn es nix bewirkt, dann hat man es eben nicht intensiv genug probiert
= man muß sich den Vorwurf anhören, man habe nur einen schwachen Glauben.
Was wollen z.B. Flagellanten beweisen?
- - -[ \bitte an alle Argumente fortführen ]
und einkürzen bitte
dann schaffen wir vieleicht eine Spektrum der Glaubenstypologien ...
Hoffnung allein ist halt nur eine Betrachtungsebene
... über das seltsame Treiben unserer Gläubigen Mitbürger ...
_________________ ____________________
ertrage die Clowns!
|
|
Nach oben |
|
 |
Scout2001 registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.11.2005 Beiträge: 548
|
(#669467) Verfasst am: 28.02.2007, 04:19 Titel: |
|
|
Kleine Mammutsaufgabe
Konstrukt hat folgendes geschrieben: | bedeute Religiösität nicht mehr und nicht weniger als schlichte Hoffnung oder wenigstens die Fähigkeit hoffen zu können. Glaube an die Hoffnung. |
Pla pla. Einfach nur Quatsch. Warum Hoffnung unbedingt mit Religion zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
Letztlich wurde ich gefragt, welche höheren Ziele ich noch hätte. Analog mit Hoffnung. Eine Frage, die ich mit Mitmenschen nicht hätte. Ich bin doch zufrieden wie es ist. Warum wird mir was aufgedrängt, was ich nicht brauche?
Ich konnte nur so antworten: Na, mit „Ich will Feuerwehrmann werden“ oder so was, dafür bin ich zu alt. Prinzipiell bin ich ein Mann mit Ziele und zukunftsorientierten Gedanken. Ich finde so was aber für normal. Ein Beispiel aus meiner Jugend. In meiner Jugend wurde ich gefragt, ob ich die Hoffnung hätte, in Zukunft mit einer Frau glücklich zu sein. Ich schaute mich um und hätte ihm am liebsten den Scheibenwischer gezeigt. Ja, natürlich. Das ist doch normal. Es besteht doch nicht die Frage ob, sondern für wie lange. Genauso sieht es auch beruflich aus. Ich ging mein Weg und gut war. Auch hier besteht doch nur die Frage für wie lange und nicht ob. Aber selbst bei einer Trennung in der Beziehung oder bei einer Kündigung besteht doch auch nur die Frage, wie lange das andauern wird. Die Erde dreht sich, es geht so oder so weiter. Beruf und Liebesbeziehung bestehen aus Korrelation. Ich bin ja nicht der, der als einzigen jemand braucht, sondern auch dafür gebraucht wird. Weil man davon ruhig ausgehen kann, dass es passiert, sollte man sich eher fragen, wie und was man bewerkstelligen möchte. Zudem bin ich für meine Ziele nicht fanatisch verpflichtet. Kommen neuere und bessere Gedanken, dann werden die Veralteten in den Mülleimer geworfen. Die Frage, welches höhere Ziel ich hätte, erscheint mir zu unflexibel.
Die meisten Hoffnungsdudelei bestehen aus erwarteten Prozessen, die letztlich die all bekannte rhetorische Frage ergibt: „Na, hab’ ich dir es nicht gesagt?“
Konstrukt hat folgendes geschrieben: |
Muss Atheismus im Radikalfall zwingend bedeuten, dem glaubenden Menschen seinen Strohalm zu entziehen oder entziehen zu wollen? |
Nein! Müssen sowieso nicht.
Konstrukt hat folgendes geschrieben: |
Was bietet er als Alternative? Glaubt ein Atheist nicht auch, nur eben an etwas anderes? An Bildung zum Beispiel? Bildung bietet zweifelsohne auch Hoffnung, kläre aber leider dennoch nicht alle Fragen, denn Wissenschaft schaffe wenig Wissen. |
Falsch. Runterspielen von Tatsachen. Ich habe ernsthaft kein Bock das ganze Wissen der Wissenschaft zu lernen. Dass ist mir einfach zuviel. Wenn er mal vorwärts kommen will, soll er sich mal mit CORDIC – Algorithmen beschäftigen. Das macht Laune.
Konstrukt hat folgendes geschrieben: |
Macht ein quasi Anti-Religions-Verein wie z.B. der IBKA überhaupt Sinn, wenn es eigentlich im versteckten Kern, tiefsitzend in den Köpfen, um die reine (Nicht-)Glaubensfrage geht und weniger um die Organisation von Kirche und Staat, die zum Teil nur Vorwand zu sein scheine? |
Das ist doch das schöne. Das schöne an den Menschen. Wenn sie sich zusammentreffen, dann steckt darin ein Sinn. Die Frage ist wohl eher, ob man diesen Sinn gutheißen kann oder überhaupt für einen selbst sinnvoll erscheint, sich damit abzugeben.
Konstrukt hat folgendes geschrieben: |
Die Geschichte des Christentum mag bemüht werden können, reicht das aber aus, um die Hoffnung an den Pranger zu stellen, als Schwäche einer geistigen Uneinsichtigkeit darzustellen, gar als Hirnseuche die heilbar seie zu stigmatisieren? Der Pfarrer leugnet die Geschichte nicht, er will sie auch gar nicht relativieren, weist jedoch darauf hin, dass sie lediglich ein zeitweise arg fehlgeleiteter "Überbau" für Glauben sei, für ganz andere Fragen dienlich ist und v.a. eben von Menschen gemacht ist. |
Und das ist wohl das Schöne an der IBKA. Die Kirche schiebt es auf imaginäre Figuren, denen natürlich keine Schuld betrifft. Die IBKA macht sich zurecht Gedanken, wie viel Schuld dieses System hat. Sie sind die Entropie, die dieser unselbstkritische Verein braucht. Sie suchen die elementaren Fehler, die die Kirche erst gar nicht darüber reden will.
Konstrukt hat folgendes geschrieben: |
bloße Kritik an Kirchensteuer und fehlender Trennung von Staat und Kirche oder Bevorzugung einer bestimmten Glaubensgemeinschaft. Ist das aber bereits Aufklärung? Wird ein Dialog geführt? Wenn ja, mit wem? |
Von Hoffnung zu Geld. Endlich kommt er zum Punkt. Natürlich bestehen diese Fragen zu recht. Wenn ihre Antworten, ihre Hoffnungen, so erfolgreich wären, bräuchten sie keine Stütze. Keine hinterhältige Vorgehungsweise, wie es die Kindstaufe und ihre dazugehörigen Pflichten darstellt. Keine Indoktrination an Kinder. Wie ihre Bemühungen in Kindergärten und Schulen zeigen. Was letztlich eine Beeinflussung und somit eine Einschränkung an ihre Freie – Entfaltung bewirkt. Keine Bemühungen um die Intellektuelle der Gesellschaft zu binden. Wie sie es in Universitäten und sonstige Instituten (Krankenhäuser) versuchen. Wehe man ist konfessionslos.
Und nein, es besteht im Allgemeinen kein Dialog. Warum sollte die Kirche darüber diskutieren. Sie könnten nur das verlieren, was ihre Organisation zu ihren Gunsten umgesetzt hat.
Konstrukt hat folgendes geschrieben: |
Quintessenz war darin für mich "wenn Du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her"...nun, ohne das ich persönlich religiös bin, solche Momente habe ich erlebt. Ich empfand diese Momente als durchaus spirituelle Erlebnisse, und das ganz ohne Gott und ganz ohne Religion. |
Ein Wunder? Oder:
Die meisten Hoffnungsdudelei bestehen aus erwarteten Prozessen, die letztlich die all bekannte rhetorische Frage ergibt: „Na, hab’ ich dir es nicht gesagt?“
Konstrukt hat folgendes geschrieben: |
Das als kleiner Anreiz für eine hoffentlich tiefergehende Diskussion über den Begriff Hoffnung, der m.E. einen Großteil von Religiösität ausmacht und erklären kann. Ist es fair und gerecht, Menschen überzeugen zu wollen, dass es keinen Gott gibt? |
Weder das eine noch das andere liegt in meinem Interesse. Mein Gott. Wenn jemand Gott braucht, darf er ihn haben. Er soll ihn nur behalten.
Es wird sehr gerne so getan, als wäre der Atheist derjenige, der offensiv agieren würde. Viele fallen darauf rein. Das ist Quatsch. Der Atheist hat nicht einmal die Möglichkeit dazu. Die Ursache liegt ihm Kollisionen mit ihnen, die man in der heutigen Struktur, die mir immer noch mittelalterlich erscheint, nicht entweichen kann.Es erinnert mich an Russell, der es so etwa auf den Punkt brachte: Es ist leider eine Tatsache, dass die Kirche einen dazubringt, unschöne Themen über sie zu äußern.
|
|
Nach oben |
|
 |
Blanka Xenophrasologiepreisträgerin 2007
Anmeldungsdatum: 22.09.2006 Beiträge: 1243
Wohnort: München
|
(#669556) Verfasst am: 28.02.2007, 10:46 Titel: |
|
|
wenn die "Hoffnung" entfernt zu "Gier"/"Wünschen" passt, was passt dann entsprechend zu "Angst"/"Furcht" ?
_________________ Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
|
|
Nach oben |
|
 |
Queen of Las Vegas Lebenserotiker
Anmeldungsdatum: 11.12.2005 Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim
|
(#669710) Verfasst am: 28.02.2007, 14:05 Titel: Re: Hoffnung - ein Angebot der Religion |
|
|
Kiebitz hat folgendes geschrieben: | Konstrukt hat folgendes geschrieben: | Ist es fair und gerecht, Menschen überzeugen zu wollen, dass es keinen Gott gibt? |
Es ist so gut wie sinnlos...
|
Finde ich nicht. Wir haben die besseren Argumente. Die Schwierigkeit besteht darin offene Ohren zu finden. Die Botschaften von Humanismus sind nicht so einfach zu vermitteln. Ohne Gott lebt es sich aber leicheter und besser, zumindest in westlichen Konsumgesellschaften. Das sollte man jedem sagen der es hören will.
|
|
Nach oben |
|
 |
Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
|
(#669720) Verfasst am: 28.02.2007, 14:12 Titel: |
|
|
unchrist hat folgendes geschrieben: | Hoffnung ist gut und schön.
Wenn wir keine Hoffnungen hätten, dann würden wir wahrscheinlich durchdrehen.
|
Hoffnung worauf?
Ohne diese Information ist der Begriff sinnlos.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
|
|
Nach oben |
|
 |
enpassant registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2005 Beiträge: 522
Wohnort: leipzig
|
(#669731) Verfasst am: 28.02.2007, 14:20 Titel: |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | unchrist hat folgendes geschrieben: | Hoffnung ist gut und schön.
Wenn wir keine Hoffnungen hätten, dann würden wir wahrscheinlich durchdrehen.
|
Hoffnung worauf?
Ohne diese Information ist der Begriff sinnlos. |
Ganz genau das ist der Punkt!
_________________ Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
|
|
Nach oben |
|
 |
Blanka Xenophrasologiepreisträgerin 2007
Anmeldungsdatum: 22.09.2006 Beiträge: 1243
Wohnort: München
|
(#669733) Verfasst am: 28.02.2007, 14:21 Titel: |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | unchrist hat folgendes geschrieben: | Hoffnung ist gut und schön.
Wenn wir keine Hoffnungen hätten, dann würden wir wahrscheinlich durchdrehen.
|
Hoffnung worauf?
Ohne diese Information ist der Begriff sinnlos. |
wie bitte ? ist doch nicht Dein ernst ! das gehört ja schon gestraft !
das ist so wie zu sagen der weg ist sinnlos wenn es kein ziel gibt.
oder freude ist sinnlos wenn es keinen grund gibt. und sex ist sinnlos wenn man kein baby macht.
und angstzustände sollte man wohl dann ignorieren wenn keine konkreten gründe für die angst sichtbar sind, oder was ?
hoffnung an und für sich ist so eine art vorfreude auf alles und nix. sie muss nicht konkretisiert werden um bestand zu haben. positive menschen besitzen hoffnung ohne überhaupt zu wissen warum und worauf. das prinzip der vorfreude braucht keine konkreten umstände. das gehirn kann sätze auch ohne subjekt, objekt oder verb machen. für unseren grundgemütszustand sollte man das "prinzip hoffnung" keinesfalls unterschätzen.
_________________ Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
|
|
Nach oben |
|
 |
Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
|
(#669736) Verfasst am: 28.02.2007, 14:26 Titel: |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | unchrist hat folgendes geschrieben: | Hoffnung ist gut und schön.
Wenn wir keine Hoffnungen hätten, dann würden wir wahrscheinlich durchdrehen.
|
Hoffnung worauf?
Ohne diese Information ist der Begriff sinnlos. |
"Er verstehe sich selbst als Seelsorger, der den Menschen innerhalb seiner Gemeinde anböte was sie bräuchten, ihnen sage was sie hören wollen. Zuallererst sei dies die Hoffnung. Diese kann sehr vielfältig und sehr individuell sein."...vielfältig und individuell...wohl nur überflogen, was?
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
|
|
Nach oben |
|
 |
enpassant registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2005 Beiträge: 522
Wohnort: leipzig
|
(#669747) Verfasst am: 28.02.2007, 14:33 Titel: |
|
|
Blanka hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | unchrist hat folgendes geschrieben: | Hoffnung ist gut und schön.
Wenn wir keine Hoffnungen hätten, dann würden wir wahrscheinlich durchdrehen.
|
Hoffnung worauf?
Ohne diese Information ist der Begriff sinnlos. |
wie bitte ? ist doch nicht Dein ernst ! das gehört ja schon gestraft !
das ist so wie zu sagen der weg ist sinnlos wenn es kein ziel gibt.
oder freude ist sinnlos wenn es keinen grund gibt. und sex ist sinnlos wenn man kein baby macht.
und angstzustände sollte man wohl dann ignorieren wenn keine konkreten gründe für die angst sichtbar sind, oder was ? |
Nun mal immer langsam mit die jungen Pferde...
Es geht darum, dass der Begriff "Hoffnung" sinnlos ist, ohne dass genau formuliert wird, was er eigentlich bedeuten und benennen soll.
Wenn man diese Begriffsbestimmung dann einmal unternimmt, wird man schnell feststellen, dass hierunter nicht nur die verschiedensten Inhalte subsummiert werden, sondern diese auch oft gar nicht genauer umrissen werden können. Wenn das aber so ist, dann muss man auch mit der ensprechenden Diskussion etwas zurückhaltender sein.
Und überdies: Es gibt für alles einen zureichenden Grund...
_________________ Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
|
|
Nach oben |
|
 |
astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
|
(#669748) Verfasst am: 28.02.2007, 14:35 Titel: |
|
|
Blanka hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | unchrist hat folgendes geschrieben: | Hoffnung ist gut und schön.
Wenn wir keine Hoffnungen hätten, dann würden wir wahrscheinlich durchdrehen.
|
Hoffnung worauf?
Ohne diese Information ist der Begriff sinnlos. |
wie bitte ? ist doch nicht Dein ernst ! das gehört ja schon gestraft !
das ist so wie zu sagen der weg ist sinnlos wenn es kein ziel gibt.
oder freude ist sinnlos wenn es keinen grund gibt. und sex ist sinnlos wenn man kein baby macht.
und angstzustände sollte man wohl dann ignorieren wenn keine konkreten gründe für die angst sichtbar sind, oder was ?
hoffnung an und für sich ist so eine art vorfreude auf alles und nix. sie muss nicht konkretisiert werden um bestand zu haben. positive menschen besitzen hoffnung ohne überhaupt zu wissen warum und worauf. das prinzip der vorfreude braucht keine konkreten umstände. das gehirn kann sätze auch ohne subjekt, objekt oder verb machen. für unseren grundgemütszustand sollte man das "prinzip hoffnung" keinesfalls unterschätzen. |
Mir kam auch sofort die Frage hoch: worauf? Das liegt am Wort, es verlangt im normalen Sprachgebrauch etwas, auf das es sich bezieht. Und der Gläubige tut das auch, er hofft auf Gottes Gerechtigkeit und ein ewiges Leben. Und darum versteht er nicht, wie man hoffen kann, ohne seine "Woraufs".
Aber Blanka spricht mir aus der Seele. Wie wäre es wenn man es statt Hoffnung Lebenslust nennt, positives Lebensgefühl, Spaß am Leben, Neugier auf das Leben?
|
|
Nach oben |
|
 |
Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
|
(#669749) Verfasst am: 28.02.2007, 14:35 Titel: |
|
|
NOCHMAL ZUM MITSCHREIBEN: Hoffnung ist subjektiv.
Jeder hat individuelle, verschiedene Hoffnungen. Der Versuch auf diese spezielle Frage eine allgemeinverbindliche Definition zu finden, ist in diesem Fall das einzige was sinnlos ist.
Aber bitte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hoffnung
"Hoffnung (verwandt mit engl.: hope, vgl. mittelniederdt.: hopen = hüpfen, (vor Erwartung unruhig) springen, zappeln) zu haben bedeutet, eine zuversichtliche innerliche Ausrichtung gepaart mit einer positiven Erwartungshaltung dahingehend zu haben, dass etwas, das dem Hoffenden wünschenswert erscheint, in der Zukunft eintritt, ohne dass wirkliche Gewissheit besteht. Das kann ein bestimmtes Ereignis sein, viele Menschen hoffen auf lange Gesundheit oder finanzielle Absicherung. Hoffnung ist die umfassende emotionale und unter Umständen handlungsleitende Ausrichtung des Menschen auf Zukunft. Hoffend verhält sich der Mensch positiv zur Zeitlichkeit seiner Existenz.
Hoffnung kann begleitet sein von der Angst und der Sorge, dass das Erwünschte nicht eintritt. Ihr Gegenteil ist die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit, die Resignation oder die Depression.
Hoffnung ist auch eine der drei christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung."
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
|
|
Nach oben |
|
 |
Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
|
(#669751) Verfasst am: 28.02.2007, 14:38 Titel: |
|
|
Blanka hat folgendes geschrieben: |
oder freude ist sinnlos wenn es keinen grund gibt. und sex ist sinnlos wenn man kein baby macht.
und angstzustände sollte man wohl dann ignorieren wenn keine konkreten gründe für die angst sichtbar sind, oder was ? |
Nein. Das von dir Genannte besitzt jeweils für sich genommen einen positiven oder negativen Inhalt. Freude und Sex sind angenehm, Angst ist unangenehm.
Hoffnung bezieht sich auf einen Zustand, der nicht da ist und dessen Eintreffen man in der Zukunft wünscht. Hoffen allein ist so sinnvoll wie einfach nur wünschen, wollen, sehnen, ... wenn nicht gesagt ist, was.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
|
|
Nach oben |
|
 |
Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
|
(#669752) Verfasst am: 28.02.2007, 14:40 Titel: |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Hoffnung bezieht sich auf einen Zustand, der nicht da ist und dessen Eintreffen man in der Zukunft wünscht. Hoffen allein ist so sinnvoll wie einfach nur wünschen, wollen, sehnen, ... wenn nicht gesagt ist, was. |
DU bist wirklich ein hoffnungsloser Fall
Hoffnung ist in sich bereits ein Zustand, der zweifelsohne bei manchen Menschen DA ist. Man ist z.B. froher Hoffnung. Man trägt Hoffnung in sich. Hoffnung beschreibt einen Daseinszustand, eine innere Haltung. Hoffnung kann man natürlich auch äußern und haben. Einen Wunsch äußert man oder hegt ihn, er ist jedoch kein wirklicher Bewußtseinszustand. Hoffnung geht quasi einen Schritt über den bloßen Wunsch hinaus.
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
|
|
Nach oben |
|
 |
Blanka Xenophrasologiepreisträgerin 2007
Anmeldungsdatum: 22.09.2006 Beiträge: 1243
Wohnort: München
|
(#669774) Verfasst am: 28.02.2007, 15:21 Titel: |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Blanka hat folgendes geschrieben: |
oder freude ist sinnlos wenn es keinen grund gibt. und sex ist sinnlos wenn man kein baby macht.
und angstzustände sollte man wohl dann ignorieren wenn keine konkreten gründe für die angst sichtbar sind, oder was ? |
Nein. Das von dir Genannte besitzt jeweils für sich genommen einen positiven oder negativen Inhalt. Freude und Sex sind angenehm, Angst ist unangenehm.
Hoffnung bezieht sich auf einen Zustand, der nicht da ist und dessen Eintreffen man in der Zukunft wünscht. Hoffen allein ist so sinnvoll wie einfach nur wünschen, wollen, sehnen, ... wenn nicht gesagt ist, was. |
einfach hoffen daß alles gut wird. hoffen daß man glücklich sein wird, oder glücklich bleibt. dann hat es eine wenigstens etwas konkretisiertere form, ist aber genauso unaussagekräftig, da man immer noch sagen kann "hoffen muss man auf das eintreffen bestimmter erignisse..."
man kann aber auch einfach hoffen daß diese ereignisse, unabhängig was da komme, dazu führen daß man gut drauf ist.
_________________ Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
|
|
Nach oben |
|
 |
Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
|
(#669778) Verfasst am: 28.02.2007, 15:23 Titel: |
|
|
Blanka hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Blanka hat folgendes geschrieben: |
oder freude ist sinnlos wenn es keinen grund gibt. und sex ist sinnlos wenn man kein baby macht.
und angstzustände sollte man wohl dann ignorieren wenn keine konkreten gründe für die angst sichtbar sind, oder was ? |
Nein. Das von dir Genannte besitzt jeweils für sich genommen einen positiven oder negativen Inhalt. Freude und Sex sind angenehm, Angst ist unangenehm.
Hoffnung bezieht sich auf einen Zustand, der nicht da ist und dessen Eintreffen man in der Zukunft wünscht. Hoffen allein ist so sinnvoll wie einfach nur wünschen, wollen, sehnen, ... wenn nicht gesagt ist, was. |
einfach hoffen daß alles gut wird. hoffen daß man glücklich sein wird, oder glücklich bleibt. dann hat es eine wenigstens etwas konkretisiertere form, ist aber genauso unaussagekräftig, da man immer noch sagen kann "hoffen muss man auf das eintreffen bestimmter erignisse..."
man kann aber auch einfach hoffen daß diese ereignisse, unabhängig was da komme, dazu führen daß man gut drauf ist. |
Na siehste, das ist doch ein Gegenstand der Hoffnung.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
|
|
Nach oben |
|
 |
Blanka Xenophrasologiepreisträgerin 2007
Anmeldungsdatum: 22.09.2006 Beiträge: 1243
Wohnort: München
|
(#669789) Verfasst am: 28.02.2007, 15:32 Titel: |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Blanka hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Blanka hat folgendes geschrieben: |
oder freude ist sinnlos wenn es keinen grund gibt. und sex ist sinnlos wenn man kein baby macht.
und angstzustände sollte man wohl dann ignorieren wenn keine konkreten gründe für die angst sichtbar sind, oder was ? |
Nein. Das von dir Genannte besitzt jeweils für sich genommen einen positiven oder negativen Inhalt. Freude und Sex sind angenehm, Angst ist unangenehm.
Hoffnung bezieht sich auf einen Zustand, der nicht da ist und dessen Eintreffen man in der Zukunft wünscht. Hoffen allein ist so sinnvoll wie einfach nur wünschen, wollen, sehnen, ... wenn nicht gesagt ist, was. |
einfach hoffen daß alles gut wird. hoffen daß man glücklich sein wird, oder glücklich bleibt. dann hat es eine wenigstens etwas konkretisiertere form, ist aber genauso unaussagekräftig, da man immer noch sagen kann "hoffen muss man auf das eintreffen bestimmter erignisse..."
man kann aber auch einfach hoffen daß diese ereignisse, unabhängig was da komme, dazu führen daß man gut drauf ist. |
Na siehste, das ist doch ein Gegenstand der Hoffnung. |
ja klar, aber viele menschen die "hoffnung" haben können auf nachfragen garnicht mehr konkretisieren was der gegenstand der hoffnung war. es prägt sich das gefühl ein, das gehirn benötigt für stabilität nur das gefühl, es verifiziert nicht die quelle bzw ursache.
und das sollte man ausnutzen wo es geht (macht man auch in der therapie).
damit ist auch durchaus bewiesen daß der mensch das gefühl der hoffnung abgekoppelt von einem konkreten gegenstand wahrnehmen und erleben kann, und das mit erstaunlichen ergebnissen.
_________________ Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
|
|
Nach oben |
|
 |
Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
|
(#669804) Verfasst am: 28.02.2007, 15:44 Titel: |
|
|
Blanka hat folgendes geschrieben: |
ja klar, aber viele menschen die "hoffnung" haben können auf nachfragen garnicht mehr konkretisieren was der gegenstand der hoffnung war. es prägt sich das gefühl ein, das gehirn benötigt für stabilität nur das gefühl, es verifiziert nicht die quelle bzw ursache.
und das sollte man ausnutzen wo es geht (macht man auch in der therapie).
damit ist auch durchaus bewiesen daß der mensch das gefühl der hoffnung abgekoppelt von einem konkreten gegenstand wahrnehmen und erleben kann, und das mit erstaunlichen ergebnissen. |
Ich bin nicht überzeugt. Sie werden zumindest doch wohl die Hoffnung haben, daß die Gründe für die Therapie wegfallen mögen, beziehunsgweise daß eine Verbesserung der Lebensumstände eintritt. Auch wenn die Menschen nciht genau sagen können, was sie wollen, so werden sie doch irgendeinen Mangel empfinden, und die Hoffnung bezieht sich auf dessen Beseitigung. Ich finde, das ist, wenn auch ein recht allgemeiner, so doch nichtsdestotrotz benennbarer Gegenstand der Hoffnung.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
|
|
Nach oben |
|
 |
Blanka Xenophrasologiepreisträgerin 2007
Anmeldungsdatum: 22.09.2006 Beiträge: 1243
Wohnort: München
|
(#669830) Verfasst am: 28.02.2007, 16:00 Titel: |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Blanka hat folgendes geschrieben: |
ja klar, aber viele menschen die "hoffnung" haben können auf nachfragen garnicht mehr konkretisieren was der gegenstand der hoffnung war. es prägt sich das gefühl ein, das gehirn benötigt für stabilität nur das gefühl, es verifiziert nicht die quelle bzw ursache.
und das sollte man ausnutzen wo es geht (macht man auch in der therapie).
damit ist auch durchaus bewiesen daß der mensch das gefühl der hoffnung abgekoppelt von einem konkreten gegenstand wahrnehmen und erleben kann, und das mit erstaunlichen ergebnissen. |
Ich bin nicht überzeugt. Sie werden zumindest doch wohl die Hoffnung haben, daß die Gründe für die Therapie wegfallen mögen, beziehunsgweise daß eine Verbesserung der Lebensumstände eintritt. Auch wenn die Menschen nciht genau sagen können, was sie wollen, so werden sie doch irgendeinen Mangel empfinden, und die Hoffnung bezieht sich auf dessen Beseitigung. Ich finde, das ist, wenn auch ein recht allgemeiner, so doch nichtsdestotrotz benennbarer Gegenstand der Hoffnung. |
irgendwas sagt mir daß Du noch nicht überzeugt bis.
klar ist es immer mit objekten verbunden das gefühl hervorzurufen, aber das ist meist in der therapie nicht notwendig weil die meisten menschen sehr gut wissen wie sich hoffnung anfühlt (noch zu unterscheiden in verschiedene ausprägungen, aber das lassen wir mal der einfachheit halber...)
oder kannst Du Dich nicht daran erinnern wie sich abends die vorfreude beim warten aufs christkind angefühlt hat ?
das objekt (die geschenke) standen doch damals sicherlich schon deshalb im hintergrund weil sich verschiedene objekte finden. und weil der mensch manchmal (gerade im low-level-emotionalen) eine pfeife im differenzieren ist, verselbstständigt sich die hoffnung und löst sich vom objekt.
hoffen wird zum selbstzweck !
das geht beim menschen ruckizucki !
ebenso wie es auch zB mit angst/furcht geht. das wird auch zum selbstläufer und braucht keine gründe mehr. manche traun sich garnichtmehr das haus zu verlassen und wissen doch garnicht warum genau.
_________________ Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
|
|
Nach oben |
|
 |
Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
|
(#669850) Verfasst am: 28.02.2007, 16:10 Titel: |
|
|
Blanka hat folgendes geschrieben: |
und weil der mensch manchmal (gerade im low-level-emotionalen) eine pfeife im differenzieren ist, verselbstständigt sich die hoffnung und löst sich vom objekt.
hoffen wird zum selbstzweck !
das geht beim menschen ruckizucki ! |
Tut mir leid, bei mir anscheinend nicht.
Eine gegenstandslose Hoffnung ist für mich ebenso schwer nachzuempfinden wie eine gegenstandslose Angst, wobei es letzteres offenbar gibt.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
|
|
Nach oben |
|
 |
Blanka Xenophrasologiepreisträgerin 2007
Anmeldungsdatum: 22.09.2006 Beiträge: 1243
Wohnort: München
|
(#669869) Verfasst am: 28.02.2007, 16:17 Titel: |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Blanka hat folgendes geschrieben: |
und weil der mensch manchmal (gerade im low-level-emotionalen) eine pfeife im differenzieren ist, verselbstständigt sich die hoffnung und löst sich vom objekt.
hoffen wird zum selbstzweck !
das geht beim menschen ruckizucki ! |
Tut mir leid, bei mir anscheinend nicht.
Eine gegenstandslose Hoffnung ist für mich ebenso schwer nachzuempfinden wie eine gegenstandslose Angst, wobei es letzteres offenbar gibt. |
ich kannte einen fall von einem jungen der seinem therapeuten erzählte
"früher hab ich immer gewichst wenn ich geil war. heute wichs ich um geil zu werden..."
ist das vielleicht "plastischer" ?
_________________ Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
|
|
Nach oben |
|
 |
|