Die 68er

[Nordseekrabbe]

Jeder von uns erinnert sich wohl noch an die 68er - die jüngeren (wie ich) durch zahlreiche TV-Wiederholungen von Dokumentationen aus jener Zeit, die anderen vielleicht mit persönlichen Erlebnissen...

...aber die Frage ist doch was ist gesellschaftlich, kulturell, politisch übriggeblieben aus jener Zeit (Stichworte z. B.: Sexuelle Selbstbestimmung, Demokratie, Rudi Dutschke etc...)?

Also ich persönlich denke, daß unsere Demokratie - oder das, was man hierzulande Demokratie nennt (@Heike N. und Alzi, in Anlehnung aus zahlreichen Debatten im ehemaligen DF mit mir zu diesem Thema... ) zumindest ein ganz wesentliches Element ist, daß aus den 68er Jahren übrig geblieben ist - ganz abgesehen davon, daß 68 natürlich an den Kirchen besonders der Katholischen, vollkommen vorbeigerauscht ist.

Was also ist, nach Eurer Meinung, gesellschaftlich, politisch, sozial übrig geblieben von den 68ern? Was ist total den Bach runtergegangen? Und aus der Erfahrung von 68: Wie müsste eine dementsprechende Gesellschaft in der Zukunft sein?
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Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)

[Spock]

Ich erinner mich nicht. Ich bin Baujahr 76
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"Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)

[Woici]

ich bin Baujahr 61 und erinnere mich auch nicht wirklich... aber Birger wird uns schon auf dem Laufenden halten...
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eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.

[jay]

Ich bin Baujahr 80 und kenne diese Zeit grad mal vom Hörensagen.

[Heike N.]

Ich bin 1969 eingeschult worden. Meinte Birger sowas in der Art?
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God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst

[Heike J]

[ric]

[Sermon]

[Woici]

[Nav]

Bei mir wars 1985, ebenfalls mit Schultüte. Und nein, diesmal ist's kein Wortspiel.

[Spock]

[narziss]

[Heike J]

[Spock]

[narziss]

[Spock]

[Heike N.]

[nocquae]

wäre ich zwei tage älter gewesen, hätte ich auch 1983 eingeschult werde können...
nun ja... immerhin führte das dazu, das ich immer der älteste unter den nicht-sitzengeblieben war (was dann wiederum dazu führte, dass ich zum zeitpunkt unserer stufenfahrt in der zwölf schon 18 war und damit nicht zu den minderwert... äääh minderpriveligierten zählte, die zusammen mit den lehrern um die häuser ziehen mußten )
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky

[zamis]

Ich wurde 1984 eingeschult da war ich gerade ein paar Tage lang sechs Jahre alt. Zu dem Thema des Threads: ich wurde in der weiterführenden Schule dann von meist 68er-Lehrern unterrichtet, deren Wertesystem halt in der Zeit der Studentenunruhen, dem deutschen Herbst und so weiter geprägt wurde. Ich habe eigentlich gute Erfahrungen mit ihnen gemacht, sie waren irgendwie aufgeschlossener und bemühter, phantasievoller als manche Lehrplanrobotniks. Rückblickend muss ich aber auch sagen, daß sie es durch ihre Art nicht leicht hatten mit uns.

Wenn sie wieder mal einen Satz mit "Du, wir müssen mal reden" einleiteten, dachten wir uns meist "Ja, dann laber halt." Egal was wir gerissen haben, das schlimmste was passieren konnte, war ein Pläuschen mit einem manisch-lieb guckenden Sozialpädagogen, der meist am Ende eines Gesprächs sehr zufrieden mit sich war, und der nicht einmal bemerkt hatte, daß wir nicht einmal auf Durchzug geschaltet hatten, sondern einfach nur genau wussten, welche Antworten er wollte, und sie ihm formgerecht darboten.

[Nordseekrabbe]

Es ist ja nett, daß Ihr alle Eure Einschulungserfahrungen aus den 60er, 70er und 80er Jahren hier postet. Das allerdings war nicht im Sinne des Threadtitels, und ich habe mein Anliegen eigentlich in meinem Eingangsstatement klar und eindeutig gepostet. Vielleicht solltet Ihr Euch das erst nochmal durchlesen, und dann posten....
Denn für Einschulungserfahrungen sollte doch der Schul-Thread da sein...
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Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)

[max]

Natürlich haben die 68er geschafft die Gesellschaft in manchen Bereichen zu liberalisieren (Sexualität, Erziehung). Aber politisch haben sie leider nicht sehr viel erreicht. Wir dürfen heute das Ergebnis des "Gang durch die Institutionen" ertragen. Nicht die Gesellschaft wurde dadurch geändert, sondern die ehemaligen Linken wurden assimiliert und sind für die ersten Angriffskriege seit 45 und die grössten Geschenke an die Reichsten verantwortlich. Und beschäftigen sich gerade mit der Vernichtung des Sozialstaats. Wobei der "Gang durch die Institutionen" ja auch erst begonnen hat, als in Mitte der 70er deutlich wurde, dass die studentische Linke im Niedergang war.

Glücklicherweise musste ich aber diesen Niedergang nicht selbst miterleben, da ich erst Mitte der 70er geboren wurde und in den 80ern eingeschult wurde.

[notkerbakker]

Dass von den 68ern erhebliches im gesellschaftlichen Klima zurückgeblieben ist, sollte doch bei einem Vergleich mit der vorhergehenden Periode - der Adenauerzeit - klar sein.
Dafür muss ich weder in der ersten Zeit noch in der zweiten Zeit gelebt haben.

Cannabis, als Beispiel, ist zwar immer noch nicht legal - eines der Versäumnisse der liberalen Siebziger - aber in den 50ern oder 60ern ... und im Vergleich dazu heute, da kann man zumindest im Halblegalen qualmen.
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"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.

[Kramer]

Wenn ich mich recht erinnere, ist unsere derzeitige Regierung Rot-Grün - auch oder gerade weil die Grünen längst etabliert sind, kann man diese Partei als deutlichstes Erbe der 68er bezeichnen.

Gruß,
Thaukelt (der 68 um ein Jahr verpasst hat)

[Andrea]

1968 werde ich nie vergessen.
Da bin ich vom Gymnasium "ausgeschult" und im Herbst an die Uni in Innsbruck neu "eingeschult" worden. Dort habe ich zum ersten Mal einen Computer gesehen. Der war ungefähr so gross, wie mein heutiges Wohnzimmer.

[Shadaik]

1968 - niedliches Stichdatum.
Aber ist da wirklich etwas passiert? Oder war das nicht eher in den Jahren darauf?
1968 selbst jedenfalls erscheint mir in Deutschland erstaunlich folgenlos geblieben zu sein. Oder hat sich die Situation heute im Vergleich zu 1967 so sehr verbessert?
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode

[Woici]