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Ein religiöses Gefängnis

 
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Graf Zahl
untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#68187) Verfasst am: 27.12.2003, 02:06    Titel: Ein religiöses Gefängnis Antworten mit Zitat

Das Land des unbegrenzten (Irr)Glaubens...

Zitat:
Jeb Bush, Gouverneur von Florida und Bruder des US-Präsidenten, hat das erste Gefängnis eröffnet, das die Häftlinge mit Religion vom Verbrecherdasein kurieren soll



Zitat:
Sinn dieses religiösen Gefängnisses soll sein, die Häftlinge zum Glauben zurückzuführen oder sie überhaupt an eine Religion zu binden, um dadurch ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu fördern. Wer religiös ist, begeht kein Verbrechen und wir nicht mehr zum Rückfalltäter, so wohl der dahinter stehende Glaube.

[...]

Nachdem im November den Häftlingen die neue Ausrichtung verkündet wurde, hätten 111 die Verlegung beantragt.





Quelle
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oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15978
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#68198) Verfasst am: 27.12.2003, 02:36    Titel: Antworten mit Zitat

(1) Insbesondere ist die These, daß wer religiös sei, keine Verbrechen begehe, - wie wir wissen - sträflicher Unsinn. Der Prozentsatz der Atheisten unter den Insassen von Gefängnissen ist geringer als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung. Entweder begehen Atheisten also weniger Verbrechen, oder sie sind schlauer im Vertuschen (Studien, die aufzeigen, daß der durchschnittliche IQ von Atheisten tatsächlich ein wenig höher ist als der von Religiösen, sind natürlich biased...). Lachen

(2) Das wurde auch schon mal versucht, Anfang letzten Jahrhunderts: Das Einzige, was Häftlinge während ihrer "freien Zeit" tun durften, war Bibellesen. Die Selbstmordrate ist explodiert... Wie sagte ein besorgter Bürger doch so schön: "Die Aufklärungsrate der Polizei ist katastrophal, und die Gefängnisse sind überfüllt. Welche Auswirkung hätte eine Verbesserung von Ersterem wohl auf Letzteres?" zynisches Grinsen (Aach deswegen: Man braucht Platz für die ganzen Taschen- und Supermarktdiebe, die nach dem dritten Mal Erwischtwerden lebenslänglich in den Bau wandern, und selbst für die ist der Reliknast nur Durchgangsstation...)
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Eifellady
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Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 14403
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Beitrag(#68254) Verfasst am: 27.12.2003, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Die Aussage- wer religiös ist, der begeht keine Verbrechen- ist kompletter Unsinn.
Auch die Art und Weise, wie diese Täter zum Glauben *gebracht* werden sollen- ist ein Witz.
Echter Glauben kann nicht durch Zwang oder die Handlung von Menschen erzwungen oder erreicht werden.

Ellen
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#68256) Verfasst am: 27.12.2003, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Eifellady hat folgendes geschrieben:

Echter Glauben kann nicht durch Zwang oder die Handlung von Menschen erzwungen oder erreicht werden.


Und was ist mit frühkindlicher Indoktrination?
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#68258) Verfasst am: 27.12.2003, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:

Echter Glauben kann nicht durch Zwang oder die Handlung von Menschen erzwungen oder erreicht werden.


Und was ist mit frühkindlicher Indoktrination?

ganz einfach: indoktrinierter glaube ist kein "echter" glaube.
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#68259) Verfasst am: 27.12.2003, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:

Echter Glauben kann nicht durch Zwang oder die Handlung von Menschen erzwungen oder erreicht werden.


Und was ist mit frühkindlicher Indoktrination?

ganz einfach: indoktrinierter glaube ist kein "echter" glaube.


Demnach gäbe es also kaum echte Gläubige.
Denn ein Kind kommt erst einmal als Atheist/Agnostiker auf die Welt und wird dann durch Indoktrination zum Schäfchen.
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Eifellady
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Anmeldungsdatum: 19.11.2003
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Beitrag(#68260) Verfasst am: 27.12.2003, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:

Echter Glauben kann nicht durch Zwang oder die Handlung von Menschen erzwungen oder erreicht werden.


Und was ist mit frühkindlicher Indoktrination?


Selbst wenn ich mein Kind im Glauben erziehe, heißt das nicht, dass der Glauben echt ist.
Wenn ich Zwang ausübe, dann muß ich damit rechnen, dass da Kind, sofern es die Möglichkeit hat, sofort aus diesem ausbricht und genau das Gegenteil bewirkt wird, was ich erreichen wollte- nämlich das Kind an die Religion heranzuführen.
Anstatt an Gott zu *glauben* entsteht ein Hass gegen alles was mit Religion zu tun hat.
Echter Glauben kann nicht von Menschen gegeben werden. Heranführen an den Glauben kann man, den Glauben im Menschen zu wecken, dass ist dem Menschen unmöglich.

Ellen
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#68261) Verfasst am: 27.12.2003, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:

Echter Glauben kann nicht durch Zwang oder die Handlung von Menschen erzwungen oder erreicht werden.


Und was ist mit frühkindlicher Indoktrination?

ganz einfach: indoktrinierter glaube ist kein "echter" glaube.


Demnach gäbe es also kaum echte Gläubige.
Denn ein Kind kommt erst einmal als Atheist/Agnostiker auf die Welt und wird dann durch Indoktrination zum Schäfchen.

der "normale" lauf der dinge ist eine tabula rasa, die sogleich beackert wird.
eine härtere muß sind die konvertiten, die überzeugungstäter.
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Eifellady
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Anmeldungsdatum: 19.11.2003
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Wohnort: Wildnis der Eifel

Beitrag(#68262) Verfasst am: 27.12.2003, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:

Echter Glauben kann nicht durch Zwang oder die Handlung von Menschen erzwungen oder erreicht werden.


Und was ist mit frühkindlicher Indoktrination?

ganz einfach: indoktrinierter glaube ist kein "echter" glaube.


Demnach gäbe es also kaum echte Gläubige.
Denn ein Kind kommt erst einmal als Atheist/Agnostiker auf die Welt und wird dann durch Indoktrination zum Schäfchen.


Wieviele *echte* Gläubige es gibt, das weiß niemand.
Viele *laufen* einfach so mit, dass stimmt.


Ellen
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Graf Zahl
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#68263) Verfasst am: 27.12.2003, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Das Gehirn eines Kindes ist wie ein Schwamm, der alles aufsaugt.
Und man weiß ja auch, daß ein Kind einem fast alles glaubt. Diese Tatsache nutzen die Religionen aus.
Ferner gibt es Studien, die zeigen, daß man insbesondere in dieser frühen Lebensphase das für richtig hält, das man einfach immer wieder in irgend einer Form gesagt bekommt.
Das ist für mich kein freiwilliger Glaube.

Der Skeptizismus setzt dann später ein, wenn man älter ist.
Und ab ungefähr 25 Jahren werden Einstellungen/Meinungen bzgl. des Weltbildes nur noch sehr selten umgeworfen - egal wie diese vorher ausgesehen hat.
Deshalb müssen die Sekten zu anderen Mitteln greifen. Da bei ihnen bei Erwachsenen die Indoktrination nicht weiterhelfen wird, greifen sie zu Gehirnwäsche und Co.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#68275) Verfasst am: 27.12.2003, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Das Gehirn eines Kindes ist wie ein Schwamm, der alles aufsaugt.
Und man weiß ja auch, daß ein Kind einem fast alles glaubt. Diese Tatsache nutzen die Religionen aus.
Ferner gibt es Studien, die zeigen, daß man insbesondere in dieser frühen Lebensphase das für richtig hält, das man einfach immer wieder in irgend einer Form gesagt bekommt.

dies phänomen dürfte nicht auf die frühe lebensphase beschränkt sein.
wir brauchen nur den willfährigen konsum von M$-produkten allüberall zu betrachten Mr. Green
Zitat:
Das ist für mich kein freiwilliger Glaube.
nichts wird in der frühen phase "freiwillig" gelernt, weil der begriff der freiwilligkeit hier nur wenig sinn macht. auch das erlernen des "ich soll nicht auf die heiße herdplatte packen" oder des "ich soll keine nadeln in die steckdose stecken" ist kein freiwilliger vorgang. dennoch halte ich es für sinnvoll.
es stellen sich demnach einige fragen:
[1] welche lerninhalte sind in welcher phase sinnvoll?
[2] darf/muß die gesellschaft in die absolute lehrgewalt der eltern eingreifen?
[3] welche lerninhalte dürfen/können/müssen der elterlichen verantwortung entzogen werden?
Zitat:
Der Skeptizismus setzt dann später ein, wenn man älter ist.

das ist dann aber wohl ein idealfall.
ich kann nur eine identitätsfindungsphase ausmachen, die zwar eine ganz allgemeine abgrenzung von irgendetwas (eltern, partei, schule, evtl. auch kirche und glauben) mit sich bringt, aber lediglich in seltenen fällen in einen ausgewachsenen, reflektierenden skeptizismus mündet.
Zitat:
Und ab ungefähr 25 Jahren werden Einstellungen/Meinungen bzgl. des Weltbildes nur noch sehr selten umgeworfen - egal wie diese vorher ausgesehen hat.

so ganz verkalkt sehe ich es nicht; es geschehen sehr wohl veränderungen auch nach 25 jahren.
allerdings laufen diese prozesse eher subkutan ab und mancher bombenwerfer hält sich immer noch für einen streetfighter.
daß das sein das bewußtsein beeinflußt, wollen am wenigsten diejenigen wahrhaben, bei denen es am stärksten zutrifft.
Zitat:
Deshalb müssen die Sekten zu anderen Mitteln greifen. Da bei ihnen bei Erwachsenen die Indoktrination nicht weiterhelfen wird, greifen sie zu Gehirnwäsche und Co.

ja, das gilt für die sekten.
andere gesellschaftliche strukturen haben solche gehirnwäsche nicht nötig. ihnen steht das ganze arsenal der one-way medien zur verfügung.
diesen ist es ein leichtes, die leute glauben zu machen, daß es gut sei, unschuldige menschen umzubringen. zumal sie auch noch die macht besitzen, verbrechen, die in ihrem interesse begangen werden, straffrei zu stellen bzw. materiell zu belohnen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: Germering

Beitrag(#68300) Verfasst am: 27.12.2003, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Eifellady hat folgendes geschrieben:
Auch die Art und Weise, wie diese Täter zum Glauben *gebracht* werden sollen- ist ein Witz. Echter Glauben kann nicht durch Zwang oder die Handlung von Menschen erzwungen oder erreicht werden.
Ich denke doch. Ebenso wie Wissen oder soziale Kompetenzen oder jede andere Leistung des Bewußtseins kann auch echter religiöser Glaube durch Indoktrination oder anderen Zwang erreicht werden. Daher denke ich auch, daß der Bibelknast zwar keine besseren Menschen, aber ein paar echte Gläubige hervorbringt.

Es ist dabei auch zu bedenken, daß eine solche Aussage wie die Deine logisch fragwürdig ist (Stichwort "wahre Schotten"), wenn Du echten Glauben nicht konkret definierst. Mein Vorschlag wäre: Echter Glaube = tiefe ehrliche Überzeugung, daß es den Gott X gibt. Möglich wäre aber auch: Echter Glaube = tiefe ehrliche Überzeugung, daß man dem Gott X bereits persönlich begegnet ist. Nicht dagegen funktioniert: Echter Glaube = echte Begegnung mit dem Gott X.

Es wäre also interessant zu wissen, wie Du zu Deiner Überzeugung kommst, und wer nach welchen Kriterien beurteilen kann, ob jemand echten Glauben hat oder nicht.

Zudem: Denkst Du, daß Deine Behauptung auch für die anderen christlichen und nichtchristlichen Götter gilt?

gruß/step
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Eifellady
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Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel

Beitrag(#68316) Verfasst am: 27.12.2003, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo step,

Zitat:
Ich denke doch. Ebenso wie Wissen oder soziale Kompetenzen oder jede andere Leistung des Bewußtseins kann auch echter religiöser Glaube durch Indoktrination oder anderen Zwang erreicht werden. Daher denke ich auch, daß der Bibelknast zwar keine besseren Menschen, aber ein paar echte Gläubige hervorbringt.


Aus dieser Sicht betrachtet, gebe ich dir recht. Besonders im Hinblick auf die Aussagen:

Zitat:
Mein Vorschlag wäre: Echter Glaube = tiefe ehrliche Überzeugung, daß es den Gott X gibt. Möglich wäre aber auch: Echter Glaube = tiefe ehrliche Überzeugung, daß man dem Gott X bereits persönlich begegnet ist.


Mehr als die tiefe Überzeugung kann man nicht haben. Dazu kann man auch kommen, wenn man Menschen begegnet, die den Glauben wirklich leben- so leben- das der andere die Begeisterung dafür spürt und nachempfinden möchte. Ich bin der Meinung, man kann anderen Menschen diese Überzeugung nahebringen, nur ob sie diese Überzeugung annehmen, dass ist eine Sache die man als Mensch eigentlich nicht steuern kann- oder jedenfalls nicht auf die Echtheit hin nachprüfen kann.
Wenn ich Druck ausübe, dann kann es sein, dass ich vielleicht aus Angst *glaube*. Aber das ist eigentlich keine tiefe und feste Überzeugung, sondern nur eine Art Selbstschutz.
Sobald dieser Druck nachlässt, wird dieser Selbstschutz nicht mehr gebraucht und der Glauben fällt ab- weil er eben keine Basis in einer tiefen Überzeugung hatte.
Wird ein Mensch z.B. durch Höllendrohung *gezwungen* zu glauben, dann basiert das nicht auf einer echten Überzeugung sondern auf der Basis der Angst. Diese kann natürlich dazu führen, dass man ein Leben lang *glaubt* oder besser gesagt *glauben muss* weil man sonst mit dieser Angst nicht fertig würde. Das ist dann eine Art Selbstschutz.
Diese Angst kann natürlich auch *bessere* Menschen hervorbringen, die nicht mehr so straffällig werden- falls dieser Aspekt die Rolle spielt.
Wenn jemand aus tiefer Überzeugung handelt, dann bedeutet das nicht unbedingt, dass man weniger Straftaten begeht- ich denke, die Selbstmordattentäter oder die Kreuzfahrer taten es oft aus tiefer Überzeugung, das richige im Sinne Gottes zu tun.
Deshalb denke ich nicht, dass religiöse Menschen weniger Verbrechen begegen- es kommt nur darauf an was für sie die Grundwerte der Religion sind. Wenn der Grundwert die Liebe zu Gott und den anderen Meschen ist, dann sehe ich darin eher eine Chance, dass diese Menschen weniger straffällig werden- weil sie einen Sinn im Guten sehen.
Diese Grundwerte sind jetzt nicht allein abhängig von den christlichen Werten, denn andere Religionen, die die Werte der Liebe vermitteln sind genauso in der Lage, den Menschen das Leben und die Einstellung dazu mit anderen Augen zu sehen.
Das ist für mich auch echte Überzeugung

Zitat:
Nicht dagegen funktioniert: Echter Glaube = echte Begegnung mit dem Gott X.

Da stimme ich dir zu. Diese Aussage kann meines Erachtens niemand machen.


Zitat:
Es wäre also interessant zu wissen, wie Du zu Deiner Überzeugung kommst, und wer nach welchen Kriterien beurteilen kann, ob jemand echten Glauben hat oder nicht.

Wie ich oben schon beschrieb- es fast völlig unmöglich zu beurteilen, ob jemanden echten Glauben hat oder nicht.
Man könnte eher auf lange Zeit hin- vom Leben desjenigen- Rückschlüsse darauf ziehen, ob es sich um echten Glauben handelt.


Zitat:
Zudem: Denkst Du, daß Deine Behauptung auch für die anderen christlichen und nichtchristlichen Götter gilt?


Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass es nur einen Gott gibt, der von den Menschen nur verschieden wahrgenommen wird, bin ich der Ansicht, dass jeder Mensch, egal welcher Religion er anerhört, einen tiefen, echten Glauben ( nach den oben genannten Kriterien) haben kann.

Viele Grüße
Ellen
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frajo
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Beitrag(#68318) Verfasst am: 27.12.2003, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Eifellady hat folgendes geschrieben:
Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass es nur einen Gott gibt, der von den Menschen nur verschieden wahrgenommen wird, bin ich der Ansicht, dass jeder Mensch, egal welcher Religion er anerhört, einen tiefen, echten Glauben ( nach den oben genannten Kriterien) haben kann.

das läßt sich unschwer verallgemeinern:
jeder mensch kann eine tiefe, echte überzeugung von seinen werten haben.
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Eifellady
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Beitrag(#68319) Verfasst am: 27.12.2003, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Das Gehirn eines Kindes ist wie ein Schwamm, der alles aufsaugt.
Und man weiß ja auch, daß ein Kind einem fast alles glaubt. Diese Tatsache nutzen die Religionen aus.
Ferner gibt es Studien, die zeigen, daß man insbesondere in dieser frühen Lebensphase das für richtig hält, das man einfach immer wieder in irgend einer Form gesagt bekommt.
Das ist für mich kein freiwilliger Glaube.

Der Skeptizismus setzt dann später ein, wenn man älter ist.
Und ab ungefähr 25 Jahren werden Einstellungen/Meinungen bzgl. des Weltbildes nur noch sehr selten umgeworfen - egal wie diese vorher ausgesehen hat.
Deshalb müssen die Sekten zu anderen Mitteln greifen. Da bei ihnen bei Erwachsenen die Indoktrination nicht weiterhelfen wird, greifen sie zu Gehirnwäsche und Co.


Du hast natürlich recht- man kann ein Kind natürlich dorthin hinaus beeinflussen- so wie man ein Kind in jeder Beziehung beeinflussen kann, was dann eben unter den Begriff Erziehung fällt.
Wenn ich ein Leben im Glauben führe, der für mich Liebe ist und diese Inspiration durch mich wirken lasse, dann beeinflusse ich natürlich auch mein Kind damit.
Nur ist es wie immer bei der Erziehung, ich kann es gut oder auch schlecht machen. Übe ich Druck aus, dann wird das Kind es zwar tun, weil es Angst vor der Strafe hat ( so nach dem Motto: Wenn du nicht an Gott glaubst und immer schön brav bist, dann kommst du in die Hölle), dann ist das zwar eine Art, den Glauben zu vermitteln, so dass es diesen aus diesem Grunde der Angst nicht mehr ablegt- aber wie schon bei Step gesagt, dass ist dann eher eine Art Selbstschutz.
Dieser Selbstschutz kann unter Umständen ein ganzes Leben hin über bestehen bleiben, wenn man sich nicht differenziert damit auseinandersetzen kann.
Das ist genau diese Art der religiösen Erziehung, die ich ausdrücklich ablehne. Wenn meine Art zu Leben die Kinder nicht überzeugend an den Glauben heranbringt, dann muß ich ihnen die Möglichkeit lassen, sich davon abzuwenden- denn wie gesagt- ich kann heranführen, aber ich habe nicht die Macht, den echten Glauben zu vermitteln oder in einem Menschen wach zu rufen. Meine Kinder zwinge ich grundsätzlich nicht dazu. Heute wollte keiner z.B. mit in die Kindersegnung. Die mittlerste meinte, sie hasse es in die Kirche zu gehen.
Das habe ich aktzeptiert, ich bin alleine gegangen. Wenn sie möchten, dann können sie mitkommen- ich lebe meinen Glauben, versuche zu vermitteln- erkenne ihren Nichtglauben aber an.
Das ist es was ich damit meine, es steht nicht in der Macht des Menschen, den echten Glauben in einem Menschen zu manifestieren.

Viele Grüße
Ellen
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Eifellady
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Beitrag(#68320) Verfasst am: 27.12.2003, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Eifellady hat folgendes geschrieben:
Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass es nur einen Gott gibt, der von den Menschen nur verschieden wahrgenommen wird, bin ich der Ansicht, dass jeder Mensch, egal welcher Religion er anerhört, einen tiefen, echten Glauben ( nach den oben genannten Kriterien) haben kann.

das läßt sich unschwer verallgemeinern:
jeder mensch kann eine tiefe, echte überzeugung von seinen werten haben.


Du hast recht, dass bezieht sich nicht alleine auf die religiöse Überzeugung.
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Beitrag(#68396) Verfasst am: 28.12.2003, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ellen!

Eifellady hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Das Gehirn eines Kindes ist wie ein Schwamm, der alles aufsaugt.
Und man weiß ja auch, daß ein Kind einem fast alles glaubt. Diese Tatsache nutzen die Religionen aus.
Ferner gibt es Studien, die zeigen, daß man insbesondere in dieser frühen Lebensphase das für richtig hält, das man einfach immer wieder in irgend einer Form gesagt bekommt.
Das ist für mich kein freiwilliger Glaube.

Der Skeptizismus setzt dann später ein, wenn man älter ist.
Und ab ungefähr 25 Jahren werden Einstellungen/Meinungen bzgl. des Weltbildes nur noch sehr selten umgeworfen - egal wie diese vorher ausgesehen hat.
Deshalb müssen die Sekten zu anderen Mitteln greifen. Da bei ihnen bei Erwachsenen die Indoktrination nicht weiterhelfen wird, greifen sie zu Gehirnwäsche und Co.


Du hast natürlich recht- man kann ein Kind natürlich dorthin hinaus beeinflussen- so wie man ein Kind in jeder Beziehung beeinflussen kann, was dann eben unter den Begriff Erziehung fällt.

Gut. Genau darauf wollte ja hinaus. Zuvor hattest Du nämlich gesagt, daß man nicht durch den Einfluß anderer Leute zum Glauben gebracht werden könne.


Eifellady hat folgendes geschrieben:
Wenn ich ein Leben im Glauben führe, der für mich Liebe ist und diese Inspiration durch mich wirken lasse, dann beeinflusse ich natürlich auch mein Kind damit.
Nur ist es wie immer bei der Erziehung, ich kann es gut oder auch schlecht machen. Übe ich Druck aus, dann wird das Kind es zwar tun, weil es Angst vor der Strafe hat ( so nach dem Motto: Wenn du nicht an Gott glaubst und immer schön brav bist, dann kommst du in die Hölle), dann ist das zwar eine Art, den Glauben zu vermitteln, so dass es diesen aus diesem Grunde der Angst nicht mehr ablegt- aber wie schon bei Step gesagt, dass ist dann eher eine Art Selbstschutz.
Dieser Selbstschutz kann unter Umständen ein ganzes Leben hin über bestehen bleiben, wenn man sich nicht differenziert damit auseinandersetzen kann.

Mit einem Zwang erreicht man bei Kindern oft genau das Gegenteil. Eine "unauffällige" Indoktrination (Gottesdienste, Religionsunterricht, Gebete zu Hause, usw.) ist aber effektiv und bringt letztlich die Gläubigen hervor. Eine areligiöse (Vorsicht: nicht antireligiöse) Erziehung wird nur in den wenigsten Fällen einen Gläubigen hervorbringen. Insofern werden die meisten eben doch zum Glauben gebracht (d.h. durch externe Einflüsse) und kommen nicht von selbst drauf.


Eifellady hat folgendes geschrieben:
Das ist genau diese Art der religiösen Erziehung, die ich ausdrücklich ablehne. Wenn meine Art zu Leben die Kinder nicht überzeugend an den Glauben heranbringt, dann muß ich ihnen die Möglichkeit lassen, sich davon abzuwenden- denn wie gesagt- ich kann heranführen, aber ich habe nicht die Macht, den echten Glauben zu vermitteln oder in einem Menschen wach zu rufen. Meine Kinder zwinge ich grundsätzlich nicht dazu.

Ich finde es gut, daß Du Deine Kinder nicht zum Glauben zwingst. Aber Deine Handlungen bzw. Deine Erziehung macht sie zu Gläubigen; sie werden es nicht von selbst.


Eifellady hat folgendes geschrieben:
Heute wollte keiner z.B. mit in die Kindersegnung. Die mittlerste meinte, sie hasse es in die Kirche zu gehen.

Das kenne ich auch aus meinem Bekanntenkreis. zwinkern
Es gibt auch Fälle, bei denen solch ein übertriebener "Kirchgang-Overkill" betrieben wurde, daß sich die Kinder immer mehr vom Glauben abwendeten.
Aber wie ich die Sache sehe, scheinst Du das glücklicherweise nicht zu machen.

Grüßle,

Graf Zahl
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#68859) Verfasst am: 29.12.2003, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
(1) Insbesondere ist die These, daß wer religiös sei, keine Verbrechen begehe, - wie wir wissen - sträflicher Unsinn. Der Prozentsatz der Atheisten unter den Insassen von Gefängnissen ist geringer als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung. Entweder begehen Atheisten also weniger Verbrechen, oder sie sind schlauer im Vertuschen (Studien, die aufzeigen, daß der durchschnittliche IQ von Atheisten tatsächlich ein wenig höher ist als der von Religiösen, sind natürlich biased...). Lachen

Da wäre ich aber ganz vorsichtig mit diesen Aussagen. Die sind nämlich nur in Bezug auf die USA erhärtet. Das bestätigt sogar die christliche Barna Research Group. Von denen stammt auch die berühmte Erkenntnis, wonach sich Atheisten am seltensten scheiden lassen.

Ob das in Deutschland, oder Österreich auch so ist, sei dahin gestellt. Gerade beim IQ wäre ich mir nicht so sicher. Die 27% Atheisten in Österreich können nicht alle Akademiker sein. Da sind sicherlich eine Menge junger Leute aus weniger gebildeten Schichten dabei, die traditionellerweise nicht gut bei IQ-Tests abschneiden. (warum sei mal dahingestellt)

Solche Statistiken sind sowieso bedeutungslos, weil sie keinen Zusammenhang beweisen und selbst wenn, dann würde das nicht die Existenz oder Nichtexistenz Gottes untermauern, sondern nur, dass der Glaube an einen Gott gesellschaftliche Vorteile/Nachteile hat.

Es ist gefährlich solche Statistiken als Argument zu verwenden, denn dann müsste man sie ebenfalls akzeptieren, wenn das Pendel mal in die andere Richtung ausschlägt. Z.b. hat auch Barna herausgefunden, dass Atheisten weniger glücklich sind....

Die amerikanische Kriminalitätsstatistik sagt uns überhaupt nichts darüber, wie und ob Religion und Verbrechen zusammenhängt. Was sie uns aber sagt ist, dass selbst wenn ein positiver (im Sinne der Religion) Zusammenhang besteht, es offenbar noch viel größere Faktoren gibt, die viel wichtiger sind und deshalb das Ergebnis in die andere Richtung verfällschen.

Eine mögliche Erklärung für die amerikanische Statistik ist, dass die Schwarzen besonders oft im Gefängnis landen, aber auch die religiöseste Gruppe in den USA stellen. Der Atheistenanteil liegt bei wenigen Prozent. Der Anteil der regelmäßigen Kirchgänger ist besonders hoch. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die schwarzen Sklaven seinerzeit nur die Bibel lesen durften und kein anderes Buch. Versammlung war nur in der Kirche gestattet. Die politischen Anführer der Schwarzen sind traditionell Priester (Martin Luther King, Reverend Al Sharpton, Reverend Jesse Jackson), oder islamische Kleriker (Malcom X, Louis Farrakhan)
Schwarze landen öfter und länger im Gefängnis. Das liegt zu einem guten Teil nachweislich an einem rassistischen Polizei- und Justizapparat. Ein anderer Grund ist sicherlich Armut, Alltagsrassismus und mangelnde Bildung. Das sind sicher alles Nachwehen der Sklaverei.

Folglich haben Armut, Rassismus und Bildungsmangel einen viel größeren Einfluß auf die Kriminalität, als ein wie auch immer gearteter Zusammenhang zwischen Religion und Verbrechen. Welchen Einfluß Religion hat, können wir uns nochmal ansehen, wenn erstere drei Probleme aus dem Weg geräumt sind. Und das kann noch ein Weilchen dauern......
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
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Wohnort: Nordschland

Beitrag(#68903) Verfasst am: 30.12.2003, 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Das bestätigt sogar die christliche Barna Research Group. Von denen stammt auch die berühmte Erkenntnis, wonach sich Atheisten am seltensten scheiden lassen.

Idee Weil Atheisten seltener heiraten?.
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



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Beiträge: 21939

Beitrag(#68980) Verfasst am: 30.12.2003, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Das bestätigt sogar die christliche Barna Research Group. Von denen stammt auch die berühmte Erkenntnis, wonach sich Atheisten am seltensten scheiden lassen.

Idee Weil Atheisten seltener heiraten?.


Naja wenn sie sich nicht an irgendeine Sexualmoral halten, dann läuft einiges im Leben einfacher ab. Gibt ja auch einige Mitglieder dieses Forums die offene Beziehungen befürworten, sowas steigert natürlich auch die Haltbarkeit einer EHe.
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Critic
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Beitrag(#69181) Verfasst am: 31.12.2003, 02:21    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Es ist gefährlich solche Statistiken als Argument zu verwenden, denn dann müsste man sie ebenfalls akzeptieren, wenn das Pendel mal in die andere Richtung ausschlägt. Z.b. hat auch Barna herausgefunden, dass Atheisten weniger glücklich sind....


Natürlich ist ein "die aber auch" kein Argument. Als ich noch beim kath.net mitdiskutiert habe, gab es auch mal so einen Fall: Der "Oberhirte" führte eine Statistik ins Feld, nach der 59% der Amerikaner gegen Abtreibung seien (was natürlich auch für einen göttlichen Willen spricht). Er hätte sie aber nicht verwendet, wenn es darum gegangen wäre, gegen Homosexualität zu argumentieren, weil 61% eben dafür waren, sie nicht weiter zu diskriminieren. (Ganz einfach, weil er gegen Abtreibung und gegen Homosexualität ist.)

Statistiken sind Lügen - vom Zuschnitt, von der Erhebung, vom Erheber, und der Aufbereitung der Daten her -, aber sie sind nützliche Lügen. So ist die breite Masse nämlich beeinflußbar: Beispiel: "Gepiercte Jugendliche sind 76mal wahrscheinlicher drogensüchtig als ungepiercte"... Oder auch: sich aus zwei Statistiken mit den Angaben, die man jeweils darstellen will, eine neue zurechtschneiden. Führt eben zur Erkenntnis interessanter "Korrelationen".
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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frajo
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Beitrag(#69184) Verfasst am: 31.12.2003, 02:48    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Gibt ja auch einige Mitglieder dieses Forums die offene Beziehungen befürworten, sowas steigert natürlich auch die Haltbarkeit einer EHe.

das halte ich für ebenso ein gerücht wie dessen gegenteil.
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frajo
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Beitrag(#69185) Verfasst am: 31.12.2003, 02:53    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Statistiken sind Lügen - vom Zuschnitt, von der Erhebung, vom Erheber, und der Aufbereitung der Daten her -, aber sie sind nützliche Lügen.

so hart möchte ich es nicht formulieren. statistik ist eine methodologie, mit datenansammlungen umzugehen. die statistiken, die dabei herauskommen, sind unschuldig.
der sündenfall besteht nicht in der statistik, sondern in deren verwertung durch interessierte kreise.
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