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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#819187) Verfasst am: 16.09.2007, 15:45 Titel: |
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LEN hat folgendes geschrieben: | oh! dann hast du jetzt verstanden weshalb H. und H. (vermutlich leider nicht herr meisner) ihr süppchen auslöffeln durften? zu schön um wahr zu sein... |
Hmm besser du denkst mal drüber nach, was der Unterschied zwischen einer Rede vor interessiertem Publikum und einer Rede die man seinem Chef aufs Auge drückt ist.
Die Begründung für mein Abraten ist in beiden Fällen komplett unterschiedlich.
Agnost hat folgendes geschrieben: | Ich sehe tatsächlich kein justiziables Vergehen Hohmanns, noch dazu genoss er parlamentarische Immunität.
Aber ich seinen rethorische Hintergriff den riecht ein jeder der nicht gerade an einer intellektuellen Erkältung leidet. |
Den riecht vor allem jemand, der ein Problem mit konservativen Politikern hat.
Agnost hat folgendes geschrieben: | Und deswegen hat in die CDU ihn aus der Fraktion und dann aus der Partei ausgeschlossen. |
Das liegt dir anscheinend sehr am Herzen. Ich finde es auch schön, dass du die Entscheidungsfindung innerhalb der CDU so verbissen positiv darstellst. Aber auch hier ist die Realität halt auch wieder anders.
Keines der mehreren Dutzend anwesenden CDU-Mitglieder hat sich an der Rede selbst gestört. Kein CDU-Mitglied hat sich nach Veröffentlichung der Rede im Internet daran gestört. Selbst nachdem der Rummel mit dem sinnverdrehten Zitat losgetreten wurde hat Merkel zunächst außer einem Anpfiff keine weiteren Konsequenzen für nötig gehalten. Erst nachdem der Medienrummel noch etliche Tage weiterging hat sie den Parteiausschluss angestoßen.
Tut mir wirklich Leid, an deinem CDU-Bild zu kratzen, aber Hohmann war ein klassisches Bauernopfer.
I.R hat folgendes geschrieben: | Prima. Da war ich schon vor ein paar Stunden. Mich beschleicht ein wenig das Gefühl, Du wolltest nur mal loswerden, wie das im Swingerclub so funktioniert. |
Hast du noch eine inhaltliche Antwort oder war der Vorwurf, ich hätte deine Zitate auseinandergerissen und verfremdet doch nur -wie vermutet- eine Ausflucht?
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#819196) Verfasst am: 16.09.2007, 16:01 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: |
Agnost hat folgendes geschrieben: | Ich sehe tatsächlich kein justiziables Vergehen Hohmanns, noch dazu genoss er parlamentarische Immunität.
Aber ich seinen rethorische Hintergriff den riecht ein jeder der nicht gerade an einer intellektuellen Erkältung leidet. |
Den riecht vor allem jemand, der ein Problem mit konservativen Politikern hat.
Agnost hat folgendes geschrieben: | Und deswegen hat in die CDU ihn aus der Fraktion und dann aus der Partei ausgeschlossen. |
Das liegt dir anscheinend sehr am Herzen. Ich finde es auch schön, dass du die Entscheidungsfindung innerhalb der CDU so verbissen positiv darstellst. Aber auch hier ist die Realität halt auch wieder anders.
Keines der mehreren Dutzend anwesenden CDU-Mitglieder hat sich an der Rede selbst gestört. Kein CDU-Mitglied hat sich nach Veröffentlichung der Rede im Internet daran gestört. Selbst nachdem der Rummel mit dem sinnverdrehten Zitat losgetreten wurde hat Merkel zunächst außer einem Anpfiff keine weiteren Konsequenzen für nötig gehalten. Erst nachdem der Medienrummel noch etliche Tage weiterging hat sie den Parteiausschluss angestoßen.
Tut mir wirklich Leid, an deinem CDU-Bild zu kratzen, aber Hohmann war ein klassisches Bauernopfer.
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Das ich mit mit Rechtsbürgerlichen am äussersten Rand des demokratischen Spektrums nich gut können will, das hast du richtig herausgelesen.
Offensichtlich wollte die CDU das auch nicht.
Es ist genauso wahrscheinlich, dass man erst mit Verspätung den ganzen Text hat auf sich einwirken lassen und dann festgestellt hat, dass Hohmanns Hintergriff eben doch so roch, wie er roch.
Und offensichtlich wollte man diesen Stallgeruch in der CDU nicht mehr.
Meines Erachtens eine gute Entscheidung.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#819253) Verfasst am: 16.09.2007, 17:13 Titel: |
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Latenight,
das ist offensichtlich nur der pure Trotz, der noch aus dir zu diesem Thema spricht. Ich halte das mal mit der Berechtigung der Einstimmigkieit für eine intersubjektiv hinreichend verifizierte Tatsache.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#819264) Verfasst am: 16.09.2007, 17:25 Titel: |
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@Skeptiker: Der Faschismus geht nicht aus dem Mittelalter hervor, sondern aus der modernen imperialen Monarchie und dem Großbürgertum. Das Mittelalter ist zeitlich wie inhaltlich weit entfernt davon.
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#819273) Verfasst am: 16.09.2007, 17:38 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: | Meines Erachtens eine gute Entscheidung. |
Na dann lassen wir diesen Lobgesang auf die inhaltsgetriebene Entscheidungsfindung innerhalb der CDU doch einfach mal so stehen.
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#819279) Verfasst am: 16.09.2007, 17:42 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | @Skeptiker: Der Faschismus geht nicht aus dem Mittelalter hervor, sondern aus der modernen imperialen Monarchie und dem Großbürgertum. Das Mittelalter ist zeitlich wie inhaltlich weit entfernt davon. |
Na und auf einen Mussolini der vom "Sozialisten" zum Nationalisten mutierte, vlt auch weil er endlich Cheffe einer eigenen Partei sein wollte.
In seiner Zeit in der Schweiz war er (also vor dem ersten Weltkrieg) noch eindeutig Linkssozialist.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#819299) Verfasst am: 16.09.2007, 17:55 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | Meines Erachtens eine gute Entscheidung. |
Na dann lassen wir diesen Lobgesang auf die inhaltsgetriebene Entscheidungsfindung innerhalb der CDU doch einfach mal so stehen. |
Gute Idee!
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#819318) Verfasst am: 16.09.2007, 18:27 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | @Skeptiker: Der Faschismus geht nicht aus dem Mittelalter hervor, sondern aus der modernen imperialen Monarchie und dem Großbürgertum. Das Mittelalter ist zeitlich wie inhaltlich weit entfernt davon. |
Na und auf einen Mussolini der vom "Sozialisten" zum Nationalisten mutierte, vlt auch weil er endlich Cheffe einer eigenen Partei sein wollte.
In seiner Zeit in der Schweiz war er (also vor dem ersten Weltkrieg) noch eindeutig Linkssozialist. |
tschuldigung, sollte ich das mit dem Mittelalter verbinden können? Aber sicher, ja...
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#819324) Verfasst am: 16.09.2007, 18:50 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | @Skeptiker: Der Faschismus geht nicht aus dem Mittelalter hervor, sondern aus der modernen imperialen Monarchie und dem Großbürgertum. Das Mittelalter ist zeitlich wie inhaltlich weit entfernt davon. |
Na und auf einen Mussolini der vom "Sozialisten" zum Nationalisten mutierte, vlt auch weil er endlich Cheffe einer eigenen Partei sein wollte.
In seiner Zeit in der Schweiz war er (also vor dem ersten Weltkrieg) noch eindeutig Linkssozialist. |
tschuldigung, sollte ich das mit dem Mittelalter verbinden können? Aber sicher, ja... |
Es war eben leider nicht nur die Monarchie und das Grossbürgertum, es war eine breitere Gemengelage.
Ich verweise auf Robert Paxton:
In seinem im Jahre 2004 veröffentlichten vielbeachteten Buch „The Anatomy of Fascism“ (deutsche Übersetzung 2006 „Die Anatomie des Faschismus“) definiert der US-amerikanische Geschichtsprofessor Robert O. Paxton Faschismus so:
„Faschismus kann definiert werden als eine Form des politischen Verhaltens, das gekennzeichnet ist durch eine obsessive Beschäftigung mit Niedergang, Demütigung oder Opferrolle einer Gemeinschaft und durch kompensatorische Kulte der Einheit, Stärke und Reinheit, wobei eine massenbasierte Partei von entschlossenen nationalistischen Aktivisten in unbequemer, aber effektiver Zusammenarbeit mit traditionellen Eliten demokratische Freiheiten aufgibt und mittels einer als erlösend verklärten Gewalt und ohne ehtische oder gesetzliche Beschränkungen Ziele der inneren Säuberung und äußeren Expansion verfolgt.“
Und das schliesst eben alle möglichen gesellschaftlichen Gruppen mit ein.
Vom Arbeiter über den Gewerbler, die Grundbesitzer bis hin zu Grossidustriellen.
Und ich halte genau wie du auch nichts von der Mittelalter-Theorie. (Otto Bauer träumte erst nach dem 2. Weltkrieg vom neuen Ständestaat.)
Aber sowohl Meisner, Hohmann und Eva Herman scheinen auch heute von Gefühlen gepeinigt, wie ich sie oben gefettet habe.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#819332) Verfasst am: 16.09.2007, 19:01 Titel: |
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Zitat: | „Faschismus kann definiert werden als eine Form des politischen Verhaltens, das gekennzeichnet ist durch eine obsessive Beschäftigung mit Niedergang, Demütigung oder Opferrolle einer Gemeinschaft und durch kompensatorische Kulte der Einheit, Stärke und Reinheit, wobei eine massenbasierte Partei von entschlossenen nationalistischen Aktivisten in unbequemer, aber effektiver Zusammenarbeit mit traditionellen Eliten demokratische Freiheiten aufgibt und mittels einer als erlösend verklärten Gewalt und ohne ehtische oder gesetzliche Beschränkungen Ziele der inneren Säuberung und äußeren Expansion verfolgt.“ |
fast einverstanden! Es kann aus einer Demütigung resultieren, aber genauso gut aus einer Hybris. Wichtig ist mE das kollektive, narzisstische Moment, was sich "defensiv" wie offensiv äussern kann. Aus einer faktischen Demütigung heraus lässt sich natürlich hervorragend begründet agieren.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#819341) Verfasst am: 16.09.2007, 19:08 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: |
Und das schliesst eben alle möglichen gesellschaftlichen Gruppen mit ein.
Vom Arbeiter über den Gewerbler, die Grundbesitzer bis hin zu Grossidustriellen.
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In letzter Instanz nicht, aber seinen Ursprung hat es ME schon im Großbürgertum und in der radikalen Bildungselite. Es ist natürlich klassenlos-solidarisch organisiert und erfordert eine zusätzliche emotionale Aufgesetztheit, die eine Gesellschaft ohne Propaganda oder ohne echte Bedrohung von aussen nicht aufbringen kann.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#819386) Verfasst am: 16.09.2007, 20:01 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | LEN hat folgendes geschrieben: | oh! dann hast du jetzt verstanden weshalb H. und H. (vermutlich leider nicht herr meisner) ihr süppchen auslöffeln durften? zu schön um wahr zu sein... |
Hmm besser du denkst mal drüber nach, was der Unterschied zwischen einer Rede vor interessiertem Publikum und einer Rede die man seinem Chef aufs Auge drückt ist.
Die Begründung für mein Abraten ist in beiden Fällen komplett unterschiedlich. |
ich bin ganz ohr...
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#819410) Verfasst am: 16.09.2007, 20:44 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | 'tschuldigung, hast Du es nicht geschafft, die drei Sätze im Zusammenhang zu lesen und zu verstehen, oder findest du Dich witzig dabei, drei Sätze zusammenhanglos und in beliebiger Reihenfolge zu zitieren und sinnentstellend zu kommentieren? |
Nachdem der Originalbeitrag für jeden nach 15 cm scrollen in seiner vollen Pracht lesbar ist, halte ich es für zweckmäßig, den Teil zu zitieren, auf den ich meine Antwort konkret beziehe.
Das beugt den chronischen "Wo hab ich das gesagt?!?" Antworten und Mißverständnissen vor.
Aber wenn dir Reihenfolge und ursprüngliche Länge so wichtig sind, bitteschön: |
Zusammenhang, Latenight, auf den Zusammenhang kommt es an, bei Hohmann wie bei mir!
Latenight hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | [1] Jetzt werd' aber mal nicht albern. Das Thema haben sich sowohl H. als auch H. selbst ausgesucht. Sie haben beide nicht über die Gesangskultur der Eintrach-Fans fabuliert sondern über Nationalsozialisten. [2] Kritikern ihrer Äusserungen eine Nazikeule vorzuwerfen ist nun wirklich absolut daneben. Wäre ich ein wenig bösartig, dann würde ich hier die Keulen-Keule unterstellen. [3] Es wird ein wenig über das dritte Reich fabuliert und gegen Kritik wird sich mittels des Rufes "Nazikeule!" immunisiert. |
Zu [1]: Und deswegen haben sie auch selbst Schuld daran, wenn sie wegen Dingen demontiert werden, die man ihnen mal so aninterpretiert hat?
Gerteu dem Motto, wer nachts im Minirock unterwegs ist hat den Übergriff provoziert, schließlich hätte man ja auch zu Hause Mensch-ärgere-dich-nicht spielen können.
Zu [2]: Ach so, dann wurde beide gar nicht in eine rechtsextreme oder zumindest damit sympathisierende Ecke gerückt?
Ergänzung: Ich habe nirgendwo Kritikern die Nazikeule vorgeworfen. Sondern denjenigen, die ihre Kritik so übertreiben, dass sie Hohmann kriminalisieren.
Zu [3]: Falls es dir entgangen ist, geht es nicht um Kritik an Hohmanns oder Herrmanns Positionen, sondern um den Aufschrei allein deswegen, weil Begrifflichkeiten dieser Zeit aufgegriffen haben. (siehe Clip oben: "Jehova! Jehova!")
Ergänzung: Auch hier geht es wieder nicht um die Immunisierung gegen Kritik. Ich kann mit Hohmanns Engagement in dieser Sache - wie mehrfach gesagt - selbst nichts anfangen. Sondern es geht mir um diese reflexartige Kriminalisierung. |
Mit dem Übergriff, provoziert durch einen Minirock, spieltst Du eine eher eklige Karte, weil Du ganz genau weisst, dass Hohmanns öffentliche Rede, ebeso wie Herrmans Geschichtsexkurs, nix mit naiven Mädchen zu tun hat, die Reaktion darauf nix mit einem Übergriff.
Sowohl Berufspolitiker wie auch Prominente leben davon, in den Medien präsent zu sein. Nie werden sie sich dagegen wehren, wenn sie falsch dargestellt werden, solange diese Darstellung positiver ist als Leistung und Persönlichkeit dies hergeben. Wird jedoch Kritik laut, beginnt das große Jammern.
Wer sich dieses Themas und dieser Schwurbelei bedient, wie Hohmann, der hat eine ganz spezielle Zielgruppe mit speziellen Erwartungshaltungen im Blick. Der hat keine Dummheit begangen und war auch nicht im Minirock unterwegs. Er hat sich ganz bewusst einer Argumentation bedient, welcher sich ultrarechte Kreise bedienen und sollte nicht allzu überrascht sein, wenn diese Argumentation krititisiert und als aus Nazikreisen bekannt bezeichnet wird. Hier die Nazikeulen-Keule auszupacken ist arg albern.
Latenight hat folgendes geschrieben: | So, bist du jetzt zufrieden? Mir ist nicht ganz klar, was ich vorher entstellt oder aus dem Zusammenhang gerissen hätte. |
Ich werde mich künftig besser bemühen, Zusammenhänge auch für Dich verständlich darzustellen.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#819468) Verfasst am: 16.09.2007, 22:06 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | Ich werde mich künftig besser bemühen, Zusammenhänge auch für Dich verständlich darzustellen. |
ich vermute es geht bei Latenight nicht ums verstehen können, sondern ums verstehen wollen.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#819560) Verfasst am: 17.09.2007, 00:28 Titel: |
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I.R hat folgendes geschrieben: | Mit dem Übergriff, provoziert durch einen Minirock, spieltst Du eine eher eklige Karte, weil Du ganz genau weisst, dass Hohmanns öffentliche Rede, ebeso wie Herrmans Geschichtsexkurs, nix mit naiven Mädchen zu tun hat, die Reaktion darauf nix mit einem Übergriff. |
Genauso wie Hohmann das Thema bewusst angefasst hat, kenne ich genug Frauen die ihren Mini ohne Naivität sehr bewusst tragen.
Von mir aus kann man sagen, jemand braucht sich nicht wundern, wenn er/sie dabei eins auf die Nase fällt. Aber weder sexuelle Übergriffe noch Rufmord werden dadurch in irgendeiner Form legitimer.
Und was den "Ekelfaktor" angeht, so empfinde ich eine Grabscherei oder Fummelei verglichen mit der Zerstörung von Hohmanns Lebensentwurf in der Politik eher sehr harmlos.
I.R hat folgendes geschrieben: | Sowohl Berufspolitiker wie auch Prominente leben davon, in den Medien präsent zu sein. Nie werden sie sich dagegen wehren, wenn sie falsch dargestellt werden, solange diese Darstellung positiver ist als Leistung und Persönlichkeit dies hergeben. Wird jedoch Kritik laut, beginnt das große Jammern. |
Es ist ein großer Unterschied zwischen begründeter oder auch unbegründeter Kritik und einer an den Haaren herbeigezogenen Kriminalisierung und gesellschaftlichen Ächtung.
I.R hat folgendes geschrieben: | Er hat sich ganz bewusst einer Argumentation bedient, welcher sich ultrarechte Kreise bedienen und sollte nicht allzu überrascht sein, wenn diese Argumentation krititisiert und als aus Nazikreisen bekannt bezeichnet wird. Hier die Nazikeulen-Keule auszupacken ist arg albern. |
Und er hat trotzdem ein Recht darauf, dass die "Kritik" sich an den Inhalten seiner Rede orientiert und nicht frei erfunden ist. Nicht umsonst wurde die "Kritik", wie du es nennst, gerichtlich untersagt. Ebenso wurden entsprechende Prozesse wegen Volksverhetzung mangels Grund erst gar nicht aufgenommen.
I.R hat folgendes geschrieben: | Wer sich dieses Themas und dieser Schwurbelei bedient, wie Hohmann, der hat eine ganz spezielle Zielgruppe mit speziellen Erwartungshaltungen im Blick. |
Im vorliegenden Fall einen CDU-Ortsverband anlässlich des Tages der deutschen Einheit und nicht etwa den Wehrsportverein im Hinterzimmer des Germanenkrugs.
Zuletzt bearbeitet von Latenight am 17.09.2007, 00:44, insgesamt einmal bearbeitet |
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#819567) Verfasst am: 17.09.2007, 00:43 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Ich werde mich künftig besser bemühen, Zusammenhänge auch für Dich verständlich darzustellen. |
ich vermute es geht bei Latenight nicht ums verstehen können, sondern ums verstehen wollen. |
Sehr nett von dir.
Trotzdem sind es wohl eher ein paar andere Leute, die so tun, als ob es die entsprechenden, Hohmann entlastenden, Gerichtsurteile nicht gäbe und ungerührt im Stil von "Wer sich dieses Themas und dieser Schwurbelei bedient, wie Hohmann, der hat eine ganz spezielle Zielgruppe mit speziellen Erwartungshaltungen im Blick." weiterfabulieren.
Man kann Hohmann kritisieren wie man will. Aber der Punkt Kriminalisierung ist von zuständiger Instanz eindeutig geklärt.
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#819582) Verfasst am: 17.09.2007, 01:04 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Mit dem Übergriff, provoziert durch einen Minirock, spieltst Du eine eher eklige Karte, weil Du ganz genau weisst, dass Hohmanns öffentliche Rede, ebeso wie Herrmans Geschichtsexkurs, nix mit naiven Mädchen zu tun hat, die Reaktion darauf nix mit einem Übergriff. |
Genauso wie Hohmann das Thema bewusst angefasst hat, kenne ich genug Frauen die ihren Mini ohne Naivität sehr bewusst tragen.
Von mir aus kann man sagen, jemand braucht sich nicht wundern, wenn er/sie dabei eins auf die Nase fällt. Aber weder sexuelle Übergriffe noch Rufmord werden dadurch in irgendeiner Form legitimer.
Und was den "Ekelfaktor" angeht, so empfinde ich eine Grabscherei oder Fummelei verglichen mit der Zerstörung von Hohmanns Lebensentwurf in der Politik eher sehr harmlos. |
Ach und ich dachte ne Frau im Minirock ist "nur" an ihrer Vergewaltigung mitschuldig, jetzt bin ich ja beruhigt, dass es dir nur um Grabscherei geht.
Es gibt in der Politik kein Recht auf Wiederwahl, es gibt nur das Recht auf Kanditatur.
Offensichtlich wollte ihn die CDU nicht mehr auf ihrem Ticket antreten lassen, So was passiert in der Politik.
Sein "Lebensentwurf" muss da nicht interessieren.
Und dein ewig gleich falscher Rückgriff auf "Kriminalität" ist deplaziert.
Wer in der Politik aufs falsche Pferd setzt, der landet eben im Abseits.
Er hat einen politischen Fehler begangen, dafür hatte er politische Konsequenzen zu tragen und keine strafrechtlichen.
Das weisst du auch.
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#819599) Verfasst am: 17.09.2007, 01:25 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: | Und dein ewig gleich falscher Rückgriff auf "Kriminalität" ist deplaziert. |
Eine antisemitische Rede in der Form, wie sie ihm hier unterstellt wird, ist bei uns strafbar. Falls dir das bisher entgangen ist. Insofern ist die Unterstellung sehr wohl eine Kriminalisierung.
Agnost hat folgendes geschrieben: | Er hat einen politischen Fehler begangen, dafür hatte er politische Konsequenzen zu tragen und keine strafrechtlichen.
Das weisst du auch. |
Nein das weiß ich nicht.
Ohne die mittlerweile gerichtlich untersagte Unterstellung, Hohmann habe "die Juden" als Tätervolk bezeichnet, hätte sich kein Mensch an der Rede gestört. Erst recht nicht der bei der Rede anwesende CDU-Ortsverband.
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#819607) Verfasst am: 17.09.2007, 01:46 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: |
Man kann Hohmann kritisieren wie man will. Aber der Punkt Kriminalisierung ist von zuständiger Instanz eindeutig geklärt. |
Es wurden ständig andere Dinge kritisiert, du ignorierst sie nur einfach. Dass Hohmann durch die konjunktivische Form der Aussagen und da er weder den Holocaust geleugnet hat noch Aufstachelung zum Haß betrieben oder Angriffe auf die Menschenwürde gestartet hat, nicht strafrechtlich belangbar war/ist, war hier zumindest nie der Punkt. Welche Kritik an Hohmanns Rede ist denn aus deinen Augen gerechtfertigt? Dass sie zu lang ist?
Was für dich Schwurbelei ist, sind rechtsextremen Diskursen entnommene Argumentationsmuster. Es ist sicher auch nur der blinde Haß auf CDU-Politiker, der Historiker zu entsprechenden Hinweisen motiviert. Wie man völlig blind dafür sein kann, mit welcher Akribie Hohmann vorrechnet, wie viele Juden bei der Russischen Revolution wie viele Menschenleben auf dem Gewissen haben und dass sie überhaupt den zugrundeliegenden Sozialismus erfanden, er dabei Fords antisemitischen Klassiker "beweist", den er wahrheitswidrig von der identischen NS-Propaganda absetzt und damit salonfähig macht, ist mir völlig schleierhaft.
Im Übrigen kann von einer "eindeutigen Klärung" keine Rede sein. Das OLG Frankfurt hat im fraglichen Urteil gegen den Stern ausgefürt:
Zitat: | "[Hohmann] kommt zwar gegen Ende seiner Rede zu dem Schluss, weder die 'Deutschen' noch 'die Juden' seien ein Tätervolk. Dieser Satz, der scheinbar die Aussage beinhaltet, die Juden seien kein Tätervolk, kann aber nicht isoliert betrachtet werden..."Dass [Hohmann] persönlich sich dann von dieser Aussage wieder distanziert, indem er die 'Gottlosen' als 'Tätervolk' nennt, muss nicht zwangsläufig das Gewicht der vorangegangenen Aussagen ausräumen [...] Wertet man den Inhalt der Rede in ihrem Gesamtzusammenhang, erscheint die Auslegung möglich, dass [Hohmann] die Juden als 'Tätervolk' bezeichnet hat."...iese Auslegung der Rede ist aber nicht zwingend. Zweifellos hat [Hohmann] [...] zu belegen versucht, dass 'die Juden' nicht nur Opfer der deutschen NS-Vernichtungspolitik, sondern ihrerseits auch Täter ähnlich schwerwiegender Verbrechen gewesen seien. Andererseits erklärt er auch als Anliegen seiner Rede, die Deutschen von dem 'Verdikt des Tätervolkes' lösen zu wollen. Das soll [...] dadurch erreicht werden, dass eine 'erschreckend klingende' Parallele zu einer 'dunklen Seite in der neueren Geschichte' der 'Juden' gezogen wird, zum anderen [...] dadurch, dass 'die Täterschaft' sowohl von den 'Deutschen' als auch dem jüdischen Volk weg zu 'den Gottlosen' gelenkt wird. Die Rede kann [...] deshalb auch so verstanden werden, wie Hohmann sie verstanden wissen will: Weder Deutsche noch Juden sind ein 'Tätervolk'." |
http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&ressort=in&dig=2007/04/20/a0081
Zum Glück für ihn war Hohmanns Rede ein wirres Sammelsurium, hinter das augenscheinlich selbst das OLG Frankfurt nicht gestiegen ist. Es ist also keineswegs der Fall, dass Hohmann einen klaren Freispruch bekam, es wurde explizit gesagt, dass man es auch so verstehen kann, dass Hohmann die Juden als Tätervolk bezeichnete.
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#819611) Verfasst am: 17.09.2007, 01:52 Titel: |
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MountainKing hat folgendes geschrieben: | Latenight hat folgendes geschrieben: |
Man kann Hohmann kritisieren wie man will. Aber der Punkt Kriminalisierung ist von zuständiger Instanz eindeutig geklärt. |
Es wurden ständig andere Dinge kritisiert, du ignorierst sie nur einfach. Dass Hohmann durch die konjunktivische Form der Aussagen und da er weder den Holocaust geleugnet hat noch Aufstachelung zum Haß betrieben oder Angriffe auf die Menschenwürde gestartet hat, nicht strafrechtlich belangbar war/ist, war hier zumindest nie der Punkt. Welche Kritik an Hohmanns Rede ist denn aus deinen Augen gerechtfertigt? Dass sie zu lang ist?
Was für dich Schwurbelei ist, sind rechtsextremen Diskursen entnommene Argumentationsmuster. Es ist sicher auch nur der blinde Haß auf CDU-Politiker, der Historiker zu entsprechenden Hinweisen motiviert. Wie man völlig blind dafür sein kann, mit welcher Akribie Hohmann vorrechnet, wie viele Juden bei der Russischen Revolution wie viele Menschenleben auf dem Gewissen haben und dass sie überhaupt den zugrundeliegenden Sozialismus erfanden, er dabei Fords antisemitischen Klassiker "beweist", den er wahrheitswidrig von der identischen NS-Propaganda absetzt und damit salonfähig macht, ist mir völlig schleierhaft.
Im Übrigen kann von einer "eindeutigen Klärung" keine Rede sein. Das OLG Frankfurt hat im fraglichen Urteil gegen den Stern ausgefürt:
Zitat: | "[Hohmann] kommt zwar gegen Ende seiner Rede zu dem Schluss, weder die 'Deutschen' noch 'die Juden' seien ein Tätervolk. Dieser Satz, der scheinbar die Aussage beinhaltet, die Juden seien kein Tätervolk, kann aber nicht isoliert betrachtet werden..."Dass [Hohmann] persönlich sich dann von dieser Aussage wieder distanziert, indem er die 'Gottlosen' als 'Tätervolk' nennt, muss nicht zwangsläufig das Gewicht der vorangegangenen Aussagen ausräumen [...] Wertet man den Inhalt der Rede in ihrem Gesamtzusammenhang, erscheint die Auslegung möglich, dass [Hohmann] die Juden als 'Tätervolk' bezeichnet hat."...iese Auslegung der Rede ist aber nicht zwingend. Zweifellos hat [Hohmann] [...] zu belegen versucht, dass 'die Juden' nicht nur Opfer der deutschen NS-Vernichtungspolitik, sondern ihrerseits auch Täter ähnlich schwerwiegender Verbrechen gewesen seien. Andererseits erklärt er auch als Anliegen seiner Rede, die Deutschen von dem 'Verdikt des Tätervolkes' lösen zu wollen. Das soll [...] dadurch erreicht werden, dass eine 'erschreckend klingende' Parallele zu einer 'dunklen Seite in der neueren Geschichte' der 'Juden' gezogen wird, zum anderen [...] dadurch, dass 'die Täterschaft' sowohl von den 'Deutschen' als auch dem jüdischen Volk weg zu 'den Gottlosen' gelenkt wird. Die Rede kann [...] deshalb auch so verstanden werden, wie Hohmann sie verstanden wissen will: Weder Deutsche noch Juden sind ein 'Tätervolk'." |
http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&ressort=in&dig=2007/04/20/a0081
Zum Glück für ihn war Hohmanns Rede ein wirres Sammelsurium, hinter das augenscheinlich selbst das OLG Frankfurt nicht gestiegen ist. Es ist also keineswegs der Fall, dass Hohmann einen klaren Freispruch bekam, es wurde explizit gesagt, dass man es auch so verstehen kann, dass Hohmann die Juden als Tätervolk bezeichnete. |
Er hat seine Rede genauso austariert, das er juristisch damit wegkommt, aber politisch hat es ihm zurecht die weitere Karriere gekostet.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#819616) Verfasst am: 17.09.2007, 02:03 Titel: |
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was für ein Held
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#819629) Verfasst am: 17.09.2007, 02:55 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Ich werde mich künftig besser bemühen, Zusammenhänge auch für Dich verständlich darzustellen. |
ich vermute es geht bei Latenight nicht ums verstehen können, sondern ums verstehen wollen. |
Weder noch. Es geht wohl eher um eine Art Ekel davor, versucht sein zu können, sich ähnlich wie du zu äussern. Für mich durchaus nachvollziehbar
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#819663) Verfasst am: 17.09.2007, 07:11 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Ich werde mich künftig besser bemühen, Zusammenhänge auch für Dich verständlich darzustellen. |
ich vermute es geht bei Latenight nicht ums verstehen können, sondern ums verstehen wollen. |
Sehr nett von dir.
Trotzdem sind es wohl eher ein paar andere Leute, die so tun, als ob es die entsprechenden, Hohmann entlastenden, Gerichtsurteile nicht gäbe und ungerührt im Stil von "Wer sich dieses Themas und dieser Schwurbelei bedient, wie Hohmann, der hat eine ganz spezielle Zielgruppe mit speziellen Erwartungshaltungen im Blick." weiterfabulieren.
Man kann Hohmann kritisieren wie man will. Aber der Punkt Kriminalisierung ist von zuständiger Instanz eindeutig geklärt. |
du hast immer noch nicht verstanden dass es bei der reaktion der cdu und der medien nicht primär um die urteile ging?
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#819664) Verfasst am: 17.09.2007, 07:12 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Ich werde mich künftig besser bemühen, Zusammenhänge auch für Dich verständlich darzustellen. |
ich vermute es geht bei Latenight nicht ums verstehen können, sondern ums verstehen wollen. |
Weder noch. Es geht wohl eher um eine Art Ekel davor, versucht sein zu können, sich ähnlich wie du zu äussern. Für mich durchaus nachvollziehbar |
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#819665) Verfasst am: 17.09.2007, 07:14 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | I.R hat folgendes geschrieben: | Ich werde mich künftig besser bemühen, Zusammenhänge auch für Dich verständlich darzustellen. |
ich vermute es geht bei Latenight nicht ums verstehen können, sondern ums verstehen wollen. |
Weder noch. Es geht wohl eher um eine Art Ekel davor, versucht sein zu können, sich ähnlich wie du zu äussern. Für mich durchaus nachvollziehbar |
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Au ja, Smiley-Schlacht!
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#819697) Verfasst am: 17.09.2007, 10:06 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | @Skeptiker: Der Faschismus geht nicht aus dem Mittelalter hervor, sondern aus der modernen imperialen Monarchie und dem Großbürgertum. Das Mittelalter ist zeitlich wie inhaltlich weit entfernt davon. |
Dass der Nationalsozialismus sich allerdings ausdrücklich auf mittelalterliche und para-antike Überzeugungen bezieht (wobei dieses Mittealter nicht zwangsweise das real existierende Mittelalter sein muss), stimmst du soweit überein?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#819699) Verfasst am: 17.09.2007, 10:10 Titel: |
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Ach naja, der Weltanschauungs-Esokram, jaja. Mal ehrlich, das hat doch nichts beigetragen, ausser eben die Herrenrasse und die Feindschaft zu den Juden und sonstwas zu begründen. Soziologisch passt der deutsche Faschismus auch nicht ins Mittelalter. Was ändert das denn an der Art und Weise des jew. Faschismus, wenn einer jetzt irgend eine Prämisse mit einer Wunschhistorie erklärt.
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#819727) Verfasst am: 17.09.2007, 11:17 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | @Skeptiker: Der Faschismus geht nicht aus dem Mittelalter hervor, sondern aus der modernen imperialen Monarchie und dem Großbürgertum. Das Mittelalter ist zeitlich wie inhaltlich weit entfernt davon. |
Dass der Nationalsozialismus sich allerdings ausdrücklich auf mittelalterliche und para-antike Überzeugungen bezieht (wobei dieses Mittealter nicht zwangsweise das real existierende Mittelalter sein muss), stimmst du soweit überein? |
Mittelalter, das dunkle muss wohl so ein Topos sein, wo jeder drauf anspringt: "Wie im Mittelalter".
Zwischen Faschismus, Nationalssozialimus und dem Mittelalter liegen 400 Jahre blutigste Neuzeit, die wohl weit prägender waren.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#819746) Verfasst am: 17.09.2007, 11:54 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | @Skeptiker: Der Faschismus geht nicht aus dem Mittelalter hervor, sondern aus der modernen imperialen Monarchie und dem Großbürgertum. Das Mittelalter ist zeitlich wie inhaltlich weit entfernt davon. |
Dass der Nationalsozialismus sich allerdings ausdrücklich auf mittelalterliche und para-antike Überzeugungen bezieht (wobei dieses Mittealter nicht zwangsweise das real existierende Mittelalter sein muss), stimmst du soweit überein? |
Mittelalter, das dunkle muss wohl so ein Topos sein, wo jeder drauf anspringt: "Wie im Mittelalter".
Zwischen Faschismus, Nationalssozialimus und dem Mittelalter liegen 400 Jahre blutigste Neuzeit, die wohl weit prägender waren. | Ebend, das ist ein Topos, "wo jeder drauf anspringt" - und eben auch die Nazis.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#821126) Verfasst am: 18.09.2007, 21:33 Titel: Mittelalter und Faschismus |
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Zunächst mal Danke an Shadaik für seine richtigen Hinweise!
Semnon und Agnost, ich vermisse die Berücksichtigung meiner bisher gebrachten Argumente und Zitate (Küng, u.a.).
Im folgenden noch mal ein paar Anmerkungen zur Verbindung zwischen Mittelalter-Christentum-Esoterik-Faschismus:
Semnon hat folgendes geschrieben: | @Skeptiker: Der Faschismus geht nicht aus dem Mittelalter hervor, sondern aus der modernen imperialen Monarchie und dem Großbürgertum. Das Mittelalter ist zeitlich wie inhaltlich weit entfernt davon. |
Was ist denn die "moderne" imperiale Monarchie? War Hitler Großbürger? Oder doch eher Kleinbürger, so wie sein Mitmob?
Semnon hat folgendes geschrieben: | Ach naja, der Weltanschauungs-Esokram, jaja. Mal ehrlich, das hat doch nichts beigetragen, ausser eben die Herrenrasse und die Feindschaft zu den Juden und sonstwas zu begründen. Soziologisch passt der deutsche Faschismus auch nicht ins Mittelalter. Was ändert das denn an der Art und Weise des jew. Faschismus, wenn einer jetzt irgend eine Prämisse mit einer Wunschhistorie erklärt. |
Nicht nur Herrenrasse, Judenmord und "sonstwas".
Der Faschismus passt soziologisch wie die Faust aufs Auge zum Mittelalter.
Ökonomisch-soziologisch strebten und streben u.a. die Faschisten oder Kirchenführer einen mittelalterlichen Ständestaat an ohne die "modernen" Klassenspaltungen:
Siehe dazu:
Zitat: | Ein ideologischer Rückgriff auf die Ständeordnung bilden Ideen des Ständestaates, wie sie vor allem von katholischen Politikern und Sozialreformern seit dem späteren 19. Jahrhundert vertreten wurden und die auch in der Enzyklika Quadragesimo Anno von Papst Pius XI. auftauchen. Begrifflich handelt es sich um einen Bastard, da ja die Ständeordnung moderner Staatlichkeit vorausgeht und durch diese abgelöst wurde. Die Idee, die Gesellschaft nach Berufsgruppen oder "Ständen" zu gliedern entstand als Protest gegen den liberalen Kapitalismus und der ihm inhärenten Gefahr sozialen Abstiegs. Mit dieser antiliberalen Stoßrichtung verwandelte sich diese Idee nach und nach zu einem Deckmantel für antidemokratische Tendenzen, vor allem nach dem Ersten Weltkrieg. Ständestaat nannte sich vor allem das zumindest teilweise an den Faschismus angelehnte autoritäre Regierungssystem in Österreich von 1934 bis 1938 (Austrofaschismus).
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=St%C3%A4ndeordnung&printable=yes
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Aber auch die Mussolini-Faschisten strebten in soziologischer Hinsicht den Korporatismus an:
Zitat: | 1915 gründete Mussolini die (damals noch sozialistisch-anarchistischen) Fasci d’azione rivoluzionaria, die sich für den Kriegseintritt Italiens stark machten. 1919 wurde in Mailand dann der 1. Fascio di Combattimento gegründet. Aber erst nach der schroffen Abkehr von sozialistischen und kommunistischen Ideen wurde der Faschismus ab 1920 zu einer Massenbewegung. Zu seiner Anhängerschaft zählten vor allem ländliche Grundbesitzer und der kleinbürgerliche und bürgerliche Mittelstand. Politische Gegner wurden mit Terrorakten ausgeschaltet. 1921 kam es zur Gründung der faschistischen Partei, der Partito Nazionale Fascista (PNF), die Rückhalt auch in Bürokratie, Kirche und Armee fand. Nach dem Marsch auf Rom ernannte König Viktor Emanuel III. Mussolini am 30. Oktober 1922 zum Ministerpräsidenten. 1932 legte der Duce mit der Dottrina del fascismo erstmals einen zusammenfassenden Entwurf für eine italienisch-faschistische Ideologie vor. Mit Bezug auf Friedrich Nietzsches „Willen zur Macht” und in Anlehnung an Vilfredo Pareto konstruierte Mussolini die These von der Legitimität der autoritären Herrschaft „großer Männer”. Von Georges Sorel inspiriert, erklärte er die direkte Aktion zum schöpferischen Gestaltungsprinzip des Politischen. In einem auf den Syndikalismus gestützten korporatistischen Wirtschaftssystem sollten die Klassengegensätze überwunden werden. Der aus vielen Quellen gespeiste Nationalismus sah Italien als das Zentrum eines mediterranen Imperiums. Eine rassenideologische, antisemitische Komponente fand erst durch den zunehmenden Einfluss der deutschen Nationalsozialisten Eingang in die faschistische Doktrin.
http://de.encarta.msn.com/encyclopedia_761568245/Faschismus.html
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"Volksgemeinschaft" statt Klassenkampf drückt in etwa das selbe aus und beinhaltete die Todesfeindschaft gegen die Arbeiterbewegung und hier vor allem die marxistisch beeinflusste.
Agnost hat folgendes geschrieben: | Es war eben leider nicht nur die Monarchie und das Grossbürgertum, es war eine breitere Gemengelage.
Ich verweise auf Robert Paxton:
In seinem im Jahre 2004 veröffentlichten vielbeachteten Buch „The Anatomy of Fascism“ (deutsche Übersetzung 2006 „Die Anatomie des Faschismus“) definiert der US-amerikanische Geschichtsprofessor Robert O. Paxton Faschismus so:
„Faschismus kann definiert werden als eine Form des politischen Verhaltens, das gekennzeichnet ist durch eine obsessive Beschäftigung mit Niedergang, Demütigung oder Opferrolle einer Gemeinschaft und durch kompensatorische Kulte der Einheit, Stärke und Reinheit, wobei eine massenbasierte Partei von entschlossenen nationalistischen Aktivisten in unbequemer, aber effektiver Zusammenarbeit mit traditionellen Eliten demokratische Freiheiten aufgibt und mittels einer als erlösend verklärten Gewalt und ohne ehtische oder gesetzliche Beschränkungen Ziele der inneren Säuberung und äußeren Expansion verfolgt.“
Und das schliesst eben alle möglichen gesellschaftlichen Gruppen mit ein.
Vom Arbeiter über den Gewerbler, die Grundbesitzer bis hin zu Grossidustriellen. |
Diese Definition mag Richtiges beinhalten, ist aber unendlich allgemein und letzten Endes vollkommen nichtssagend. Die Schnittmenge der politischen Ziele des Kleinbürger-Mobs sowie des Großbürgertums waren wesentlich konkreter:
- Zerschlagung der Arbeiterbewegung und des Bolschewismus in Russland
- Ablenkung von den Klassen- und sozialen Gegensätzen durch Diskriminierungsideologien (Antisemitismus, u.a.)
- Eroberung von Kolonien und Revision der Ergebnisse des 1. Weltkriegs.
- Reparatur der vor sich dümpelnden Profitrate der deutschen Unternehmer
- Faschismus ist kein National"sozialismus", sondern ist das Gegenteil von Sozialismus. Der Faschismus ist immer ein stinknormaler Kapitalismus ohne den parlamentarischen und sonstigen bürgerlich-demokratischen Überbau.
Agnost hat folgendes geschrieben: | Und ich halte genau wie du auch nichts von der Mittelalter-Theorie. (Otto Bauer träumte erst nach dem 2. Weltkrieg vom neuen Ständestaat.) |
Das ist aber genau das richtige Stichwort!
Agnost hat folgendes geschrieben: | Aber sowohl Meisner, Hohmann und Eva Herman scheinen auch heute von Gefühlen gepeinigt, wie ich sie oben gefettet habe. |
Hermann träumt wohl heute noch von einer mittelalterlichen Familienordnung etwa wie im Lehnswesen.
Siehe auch:
Zitat: | Der Organizismus als Weltanschauung hat die untereinander verwandten Staatsformen des korporativen Ständestaats, der Monarchie bzw. des faschistischen Führerstaats als politische Konsequenz. Nur diese Staatsformen erfüllen die Forderungen des "Systembaumes", der Gestalt als hierarchisches Gefüge. Der organizistische Staat, dessen Idee aus der Antike stammt, hatte bereits im Mittelalter einen "transzendenten Zweck" zur Rechtfertigung von Elitenherrschaft über die Massen. (...)
Jakob von Uexküll, der Erfinder der ständestaatlichen "Organbäume", kritisierte in seiner "Staatsbiologie" von 1920 die angebliche Unverschämtheit des sozialen Anspruchdenkens der atomistischen Massen: "Solange der Betrieb des Staates geregelt weiterging", hatte dieser "die Möglichkeit, den einzelnen Arbeitsfeindlichen durch einen Arbeitswilligen zu ersetzen, der wohl stets vorhanden war. Sobald aber eine größere Zahl Arbeiter aus der Arbeitskette zurücktrat und streikte, stand das betroffene Staatsorgan vor dem Untergang." "Parasiten", und zwar insbesondere "Fremdrassige", die 1920 zahlreich in der deutschen Linken aktiv waren, "gedeihen besser in einem kranken Staate, der nur noch schwach auf ihre Eingriffe reagiert." "Die Versuche des (bereits "geschwächten", P. K.) Staates, ein Streikverbot zu erlassen, wurden ... vereitelt", statt dessen wird atomistisch ein "contrat social" geschlossen. (...)
http://www.bifff-berlin.de/NA2.htm
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So viel zum faschistischen Ständestaat, "homogenem Volkskörper" und sonstiger "Staatsbiologie", die zu Begriffen wie "Schmarotzer am Volkskörper", "Parasiten", etc. führte.
Ohne Zweifel werden viele Elemente des faschistischen Denkens heute ganz offiziell von Politikern und den hinter ihnen stehenden Schwerindustriellen, Bankern und Managern vertreten.
Es zeigt, dass der "moderne" Kapitalismus ohne solch einen politisch-geistigen Atavismus Marke Mittelalter und Antike nicht auskommt, was seine Unfähigkeit untermauert, heute und in Zukunft noch eine fortschrittliche Rolle in der menschlichen Geschichte zu spielen.
Skeptiker
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K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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