Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Privatisierung - warum gerade Aktiengesellschaften?

 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
jleinenbach
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.01.2004
Beiträge: 160
Wohnort: Dortmund

Beitrag(#80602) Verfasst am: 25.01.2004, 01:27    Titel: Privatisierung - warum gerade Aktiengesellschaften? Antworten mit Zitat

Warum hat man bei der Privatisierung von Staatsunternehmen ausgerechnet die Rechtsform von Aktiengesellschaften gewählt?

Wären gemeinnützige Organisationen (wie beispielsweise der Arbeiter Samariter Bund) nicht sinnvoller gewesen?

Den Markt dann auch für die Konkurrenz zu gemeinnützigen Organisationen zu öffnen macht für mich Sinn.

Aber die Ursache, warum man aus einem Staatsunternehmen einen privaten quasi-Monopolisten (z.B. Bahn AG) macht, kann ich mir momentan nur so erklären, dass man sich damit eine Entlastung des Staatshaushaltes durch den Verkauf erhoffte. Eine Staatsenteignung zur Steuervermeidung um keine Wählerstimmen zu verlieren.

Ich würde gern mal die Begründung von jemandem hören, der die Entscheidung für eine Aktiengesellschaft besser findet als die für eine gemeinnützige Organisation (z.B. gGmbH).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Woici
ist vollkommen humorlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle

Beitrag(#80653) Verfasst am: 25.01.2004, 03:33    Titel: Re: Privatisierung - warum gerade Aktiengesellschaften? Antworten mit Zitat

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Warum hat man bei der Privatisierung von Staatsunternehmen ausgerechnet die Rechtsform von Aktiengesellschaften gewählt?


Eventuell weil man damit Geld verdienen wollte/will? Cool
_________________
eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen ICQ-Nummer
Alzi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 2760
Wohnort: Oberfranken

Beitrag(#80682) Verfasst am: 25.01.2004, 06:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ja klar, mir sind die Feinheiten des Gesellschaftsrechts zwar nicht vertraut, aber bei einer AG kann man Aktien verkaufen, was einige Milliarden in den Staatssäckel bringt (siehe Deutsche Telekom).
Man kann mit den Aktien auch dealen und sich dafür andere Unternehmen einkaufen. Bei erhöhtem Kapitalbedarf können noch ein paar Aktien emittiert werden, statt teure Kredite aufzunehmen.

Der Wert einer AG beziffert sich nach dem Aktienwert.
Selbst wenn das Unternehmen an sich ein ständiges Minusgeschäft ist und damit als Ganzes unverkäuflich wäre (Deutsche Bahn), zählen die Aktien zum Staatskapital. Je höher dieses Kapital, desto billiger bekommt der Staat seine Kredite (nehme ich an).

Eine AG hat einen Vorstand, einen Aufsichtsrat, einen Aufsichtsratsvorsitzenden usw. Die werden heutzutage alle fürstlich (bis unverschämt) entlohnt. Dadurch lassen sich bequem ein paar Vitamin-Beziehungen unterbringen und einige Gefälligkeiten einlösen.
_________________
Wer heilt hat recht!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#85472) Verfasst am: 04.02.2004, 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

Im Prinzip ist das für eine Regierung, die sich mit den Reichen und Mächtigen solidarisiert, doch ideal. Vor allem, wenn man's mit so einer Volksaktien-Werbekampagne verbindet. Mit ihren Steuern bezahlen die Bürger für Promi-Werbung, die ihnen einredet, sie sollen ihre Ersparnisse in einer bestimmten Aktie anlegen. Die Leute werden total geil auf das Ding und zahlen unangemessen viel. Der Staat ist seinen maroden Betrieb zu einem Phantasiepreis losgeworden. Anschließend stürzt die Aktie ab, weil allmählich rauskommt, dass der Betrieb so irre wettbewerbsfähig gar nicht war. Die richtigen Leute können jetzt billig einkaufen, und somit Einfluss über den ehemaligen Staatsbetrieb gewinnen. Mit dem schlechten Aktienkurs lässt sich trefflich argumentieren, wenn man massenhaft Leute entlassen will. Außerdem kann man die Serviceleistungen des Betriebs zusammenstreichen und die Preise erhöhen. Seltsamerweise kommen die Leute gar nicht auf die Idee, dass der Staat ihnen bei einer Privatisierung die Aktien eigentlich schenken müsste.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group