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Konfessionslose in Sozialberufen

 
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notkerbakker
Proud member of the EAC



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
Wohnort: Rheinland

Beitrag(#88860) Verfasst am: 10.02.2004, 22:38    Titel: Konfessionslose in Sozialberufen Antworten mit Zitat

Ein kurzer Erfahrungsbericht einer konfessionslosen Sozialarbeiterin auf Stellensuche; aus der Sächsischen Zeitung

Zitat:
Ich bekomme monatlich 4,16 Euro von meiner Arbeitslosenhilfe für Kirchensteuer abgezogen, obwohl ich keiner Kirche zugehöre. Eigentlich müsste man als Arbeitslose ja dann auch die Möglichkeit erhalten, in einer kirchlichen Einrichtung arbeiten zu dürfen.


Zitat:
Immer wieder habe ich mich auf die ausgeschriebenen freien Stellen beworben. Jedoch ohne Erfolg. Mir wurde aber nie mitgeteilt, dass ich die Stelle nicht bekomme, weil ich keine Kirchenzugehörigkeit besitze.


Zitat:
Im Dezember 2003 bewarb ich mich erneut um zwei ausgeschriebene Stellen. Die Bereichsleiterin der Altenhilfe fragte mich telefonisch, ob ich einer Kirche zugehöre. Als ich dies verneinte, war mir der Entschluss eigentlich schon vorher klar. Ich erhielt nicht einmal, so wie die anderen Mitbewerber, die jedoch eine Kirchenzugehörigkeit nachweisen konnten, die Möglichkeit zum Vorstellungsgespräch. Der Pflegedienstleiter der Altenhilfe sprach mich dann an und sagte: „Ich wusste gar nicht, dass Sie keine Kirchenzugehörigkeit besitzen. Aber als 30-Stunden-Kraft bleiben sie mir hoffentlich erhalten.“


Und am Schluß des Artikels ist zu lesen:

Zitat:
(Name der Redaktion bekannt)

_________________
"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.


Zuletzt bearbeitet von notkerbakker am 11.02.2004, 15:19, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#88892) Verfasst am: 10.02.2004, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Sozialer Bereich ist in der Hinsicht echt Scheiße. Ich arbeite zur Zeit auch für 'nen kirchlichen Arbeitgeber. Das Glück im Unglück ist, dass der sich bislang nur für die reine Kirchenzugehörigkeit interessiert. Ich hatte in 6 Monaten nicht ein Gespräch, in dem es um Religion ging, geschweige denn meine persönlichen Ansichten dazu.
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notkerbakker
Proud member of the EAC



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
Wohnort: Rheinland

Beitrag(#88895) Verfasst am: 10.02.2004, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Sozialer Bereich ist in der Hinsicht echt Scheiße. Ich arbeite zur Zeit auch für 'nen kirchlichen Arbeitgeber. Das Glück im Unglück ist, dass der sich bislang nur für die reine Kirchenzugehörigkeit interessiert. Ich hatte in 6 Monaten nicht ein Gespräch, in dem es um Religion ging, geschweige denn meine persönlichen Ansichten dazu.


Tja, aber aus der Kirche austreten kannst du dann dennoch nicht ... in meinen Augen bist du also ein Zwangsmitglied. Jedenfalls wenn du eigentlich austreten/nicht Mitglied sein wolltest.

Und das deckt sich nicht mit meinen Vorstellungen von Religionsfreiheit.

Und der Sektor der in kirchlichen Einrichtungen Tätigen umfasst immerhin - wenn ich das jetzt richtig erinnere - 1.3 Millionen Arbeitnehmer.
_________________
"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#88913) Verfasst am: 10.02.2004, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, wenn die massiven beruflichen Nachteile nicht wären, würde ich austreten. Es ist echt ein Problem, dass der Staat den Sozialbereich den Kirchen überlässt. Hier wo ich arbeite gibt es z.B. KEINEN städtischen Kindergarten. Nur kirchliche und seit einiger Zeit Elterninitiativen. Und selbst bei freien Trägern wird oft Wert auf Kirchenzugehörigkeit gelegt.
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Anatoly
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 414

Beitrag(#89254) Verfasst am: 11.02.2004, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Es beruhigt mich immer wieder ungemein zu sehen in welch hohem Ansehen die "fdGO" und das GG vulgo Verfassung in der BRD (in Österreich ist es sicher nicht anders) stehen und mit welchem Respekt dieses behandelt wird. Das ist doch alles eine Augenauswischerei, eine einzige Verarsche. Die fdGO besteht darin, dass man bei einer Partei sein Kreuzchen machen darf und zusehen muß, wie Politiker im "Auftrag des Volkes" Politik für ganz wen anderen machen. Da kann man sich dann wirklich als "Souverän" fühlen, ganz toll. Ich weiß mein Posting wird langsam etwas off-topic, aber diese heute so gern propagierte Zusammenhangslosigkeit von Themen ist eine weitere Augenauswischerei. Und am liebsten sind mir die sogenannten "Unpolitischen": Träumer schlechthin und eigentlich die idealen Untertanen.

"Du hörst den Witz über Dich, und Du lachst herzlich mit."
W. Reich, Rede an den kleinen Mann
_________________
Bye,
Anatoly

"..., all das Ringen nach Freiheit sei fingiert, eine Komödie, die der Mensch seinem Narzissmus vorspielt und ihn deshalb veranlasst, ungehalten zu sein, wenn er aus seinem Spiel gerissen wird."
Wilhelm Reich, Libido Konflikte und Wahngebilde in Ibsens 'Peer Gynt'
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