Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Wohlstand für alle?
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
jleinenbach
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.01.2004
Beiträge: 160
Wohnort: Dortmund

Beitrag(#83887) Verfasst am: 30.01.2004, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Das wird von mir nicht bezweifelt, daß die Gewerkschaften auch Lobbyarbeit betreiben. Dir ist aber schon klar, daß dies historisch eine notwendige Reaktion auf den Frühkapitalismus war u. dies (leider) heute immer noch erforderlich ist.

Ich kann mir durchaus eine Gesellschaft vorstellen ohne Gewerkschaften, mit einer tatsächlich freien Wirtschaft, aber auch ohne kapitalistische Machtkonzentration. Auch ein leistungsbezogenes Entgelt ist mE nicht das Problem, sondern einzig die Schere zw. niedrigstem u. höchsten Lohn, wobei ich den Faktor 50 für das Äußerste halte. Dies setzt aber auch voraus, daß Werte NUR mit produktiver Arbeit geschaffen werden können u. niemand NUR mit Einsatz von Kapital Wertzuwächse (= Machtzuwachs) schaffen kann.

Wichtig ist einzig, dass Vollbeschäftigung im Interesse der Gewerkschaften sein muss. Das geht in Zeiten der Arbeitslosigkeit aber nicht. In einer Zeit der Überbeschäftigung höhere Löhne zu fordern würde den Lebensstandard in dem Land erhöhen und auf Gastarbeiter muss dann nicht zurückgegriffen werden.
Lohnerhöhungen in einer Zeit der Arbeitslosigkeiten vergrößert sogar die Schere zwischen arm und reich. Statt im Arbeitgeber den "Feind" zu sehen, sollten sie lieber vom Staat bessere Rahmenbedingungen fordern.
Zitat:
jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Aus wirtschaftlicher Freiheit ergibt sich Wohlstand für die Menschen. Wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es der Bevölkerung gut.

Dies gilt aber auch im Umkehrschluß, wobei die Bevölkerung, also auch der Einzelne, für mich den höheren ethischen Wert repräsentiert, allein schon bedingt durch die Möglichkeit, Schmerz zu empfinden (zB Hunger). Es ist mE zynisch, einem menschlichen Konstrukt wie die wirtschaftliche Freiheit, einen höheren Wertegrad zuzugestehen.

Natürlich ist der Einzelne ethisch wichtig. Nur die Methode ist eben die wirtschaftliche Freiheit, um genau dies gewährleisten zu können. Ein Problem lösen bedeutet nämlich nicht nur, einem armen Arbeitslosen Geld und Essen zu geben, sondern auch die Ursache zu bekämpfen, warum er in diese Lage gekommen ist. Und das ist eben die mangelnde wirtschaftliche Freiheit. Es gilt einzig das Risiko für den Einzelnen abzusichern und die schlimmsten Symptome eines Problemes zu lösen und nicht durch die Unterstützung weiter Probleme zu schaffen.
Zitat:
jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Aus planenden Eingriffen in die Wirtschaft (statt Freiheit zu schaffen) ergibt sich Elend für die Menschen. Empirisch bewiesen, auch wenn du es nicht glaubst.

So, wie du das hier schreibst, wäre sogar die Festlegung der Jahresplanung durch Unternehmensführungen ein planender Eingriff in die Wirtschaft, denn es sicher nicht ohne Einfluß, ob x, 2x od. nur x-n Produkte produziert werden. Selbst eine freie Wirtschaft wird nicht ohne Planung auskommen, denn sonst wären Investitionen sinnlos.

Ich habe natürlich von schädlichen planenden Eingriffen "IN DIE" Wirtschaft (durch den Staat) geredet und nicht von der Planung innerhalb der Wirtschaft durch die Wirtschaft. Natürlich muss eine wirtschaftliche Planung (durch die Wirtschaft selbst...) erfolgen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Falameezar
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen

Beitrag(#83944) Verfasst am: 30.01.2004, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Wichtig ist einzig, dass Vollbeschäftigung im Interesse der Gewerkschaften sein muss.


Fast richtig, denn das kann nicht das einzige Interesse sein Gew. u. den, in diesen organisierten AN sein. Es ist aber schon interessant, daß diese gesellschaftliche Verpflichtung von dir dem schwächsten Glied zugeschoben wird, während Politik u. Wirtschaft von dir nicht erwähnt werden.

Im übrigen haben die Gew. genau aus diesem Grund vor ca. 20 Jahren begonnen, die 35 Stundenwoche zu fordern. Daß diese Bemühungen durch den technischen Fortschritt weitgehend kompensiert wurden ist wohl kaum den Gew. anzulasten.

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Lohnerhöhungen in einer Zeit der Arbeitslosigkeiten vergrößert sogar die Schere zwischen arm und reich.


Es stellt sich hier die Frage, wie od. wen du als "reich" definierst. Wenn du dieses Prädikat schon demjenigen zusprichst, der einen Arbeitsplatz hat, dann ist das grundlegend falsch. Deutlich wird das gerade jetzt wieder in Italien, wo die Löhne so gering sind, daß die AN mehrere Arbeitsplätze benötigen, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Deine Theorie von den zunehmenden Arbeitsplätzen bei Lohnverzicht wird durch eine höhere u. benötigte Arbeitsplatzdichte (= Arbeitsplatz pro AN) kontrapunktiert.

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Statt im Arbeitgeber den "Feind" zu sehen, sollten sie lieber vom Staat bessere Rahmenbedingungen fordern.


Ist es die Aufgabe der Gew., das Ungleichgewicht der Besteuerung u.a. Rahmenbedingungen innerhalb der Unternehmerschaft zu beseitigen? Aber du überschätzt die Macht der Gew. (u. nicht nur du), welche auf die Politik im Vergleich zum Großkapital nur geringen Einfluß hat u. eher ein Fliegengewicht ist. Konkrete Vorschläge der Gew. zu einer gerechteren Unternehmensbesteuerung (wie zB die Ertragssteuer) werden nicht einmal diskutiert.

Arbeitgeber sind für die Gew. keine "Feinde", denn wir führen keinen Krieg gegen die AG. Sie sind jedoch Gegner, welche immer wieder durch Argumente, u. wenn diese nicht wirken, durch Streiks überzeugt werden müssen. Wir würden uns auch wünschen, daß die AG uns AN endlich als Partner akzeptieren würden u. Tarifabschlüsse in ruhigen u. vernünftigen Verhandlungen zustande kämen, aber Scharfmacher in den AG-Verbänden (siehe Rogowski) ergießen immer wieder ihre dreisten Forderungen schon vor Beginn der Verhandlungen, das alte Spiel eben.

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Natürlich ist der Einzelne ethisch wichtig. Nur die Methode ist eben die wirtschaftliche Freiheit, um genau dies gewährleisten zu können. Ein Problem lösen bedeutet nämlich nicht nur, einem armen Arbeitslosen Geld und Essen zu geben, sondern auch die Ursache zu bekämpfen, warum er in diese Lage gekommen ist. Und das ist eben die mangelnde wirtschaftliche Freiheit. Es gilt einzig das Risiko für den Einzelnen abzusichern und die schlimmsten Symptome eines Problemes zu lösen und nicht durch die Unterstützung weiter Probleme zu schaffen.


Geschenkt, denn solange es "Arbeitslose" gibt, die mit mehreren Millionen nach Hause gehen, während andere jahrelang in die ALV einzahlen u. nach Jahren nur einen Bruchteil der ursprünglich zugesicherten Leistungen erhält, so lange ist die viel gelobte "wirtschaftliche Freiheit" eine leere Floskel, welche ausschließlich dazu dient, den Status Quo zu zementieren.

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Ich habe natürlich von schädlichen planenden Eingriffen "IN DIE" Wirtschaft (durch den Staat) geredet und nicht von der Planung innerhalb der Wirtschaft durch die Wirtschaft. Natürlich muss eine wirtschaftliche Planung (durch die Wirtschaft selbst...) erfolgen.


Das kann erst dann der Fall sein, wenn sich die Wirtschaft nicht als Selbstzweck definiert, sondern statt dessen ihre gesellschaftliche Verpflichtung als Lebensgrundlage für die Menschen wahrnimmt.
_________________
Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
jleinenbach
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.01.2004
Beiträge: 160
Wohnort: Dortmund

Beitrag(#83969) Verfasst am: 30.01.2004, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Falameezar hat folgendes geschrieben:
Es ist aber schon interessant, daß diese gesellschaftliche Verpflichtung von dir dem schwächsten Glied zugeschoben wird, während Politik u. Wirtschaft von dir nicht erwähnt werden.
Tatsächlich? Genau das meinte ich hiermit erwähnt zu haben:
jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Statt im Arbeitgeber den "Feind" zu sehen, sollten sie lieber vom Staat bessere Rahmenbedingungen fordern.

Zitat:
Es stellt sich hier die Frage, wie od. wen du als "reich" definierst. Wenn du dieses Prädikat schon demjenigen zusprichst, der einen Arbeitsplatz hat, dann ist das grundlegend falsch.
Wer tut denn sowas? Lachen
Zitat:
Deutlich wird das gerade jetzt wieder in Italien, wo die Löhne so gering sind, daß die AN mehrere Arbeitsplätze benötigen, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Deine Theorie von den zunehmenden Arbeitsplätzen bei Lohnverzicht wird durch eine höhere u. benötigte Arbeitsplatzdichte (= Arbeitsplatz pro AN) kontrapunktiert.
Ein Arbeitnehmer, der mehrere Arbeitplätze zur Verfügung hat kann sich dann auch Arbeitsplätze mit höherer Bezahlung suchen. Italien hat aber eine Arbeitslosenquote von ca. 10%, von einer Vollbeschäftigung kann trotzdem nicht die Rede sein. Außerdem sind mehere Arbeitsplätze pro Arbeitnehmer nur dann möglich, wenn der Arbeitnehmer nicht die volle Zeit arbeitet und in gewissen Wirtschaftsbereichen überhaupt so viele Arbeitsplätze zur Verfügung stehen.
Zitat:
Ist es die Aufgabe der Gew., das Ungleichgewicht der Besteuerung u.a. Rahmenbedingungen innerhalb der Unternehmerschaft zu beseitigen?
Da es hier um die Interessen der Arbeitnehmer geht: ja.
Zitat:
Konkrete Vorschläge der Gew. zu einer gerechteren Unternehmensbesteuerung (wie zB die Ertragssteuer) werden nicht einmal diskutiert.
Gewerkschaftsmitglieder sind auch Wählerstimmen, möglich ist es also.
Zitat:
Geschenkt, denn solange es "Arbeitslose" gibt, die mit mehreren Millionen nach Hause gehen, während andere jahrelang in die ALV einzahlen u. nach Jahren nur einen Bruchteil der ursprünglich zugesicherten Leistungen erhält, so lange ist die viel gelobte "wirtschaftliche Freiheit" eine leere Floskel, welche ausschließlich dazu dient, den Status Quo zu zementieren.
Zweifellos falsche Rahmenbedingungen, die der wirtschaftlichen Freiheit schaden, weil es das Sozialsystem zu teuer macht. Die Menschenrechte fordern in diesem Fall einzig eine Risikoabsicherung gegen Verarmung bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit!
Zitat:
Das kann erst dann der Fall sein, wenn sich die Wirtschaft nicht als Selbstzweck definiert, sondern statt dessen ihre gesellschaftliche Verpflichtung als Lebensgrundlage für die Menschen wahrnimmt.
Wird zumindest jedem Betriebswirtschaftler heute so beigebracht. Und das aus durchaus wirtschaftlichen Begründungen wie z.B. das Image des Unternehmens, das durchaus Schaden nehmen kann.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nergal
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#84068) Verfasst am: 31.01.2004, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
nein... lässt sich auch ganz einfach nachvollziehen:
Das "reiche" Fünftel dieser Erde benötigt über 90% der Ressourcen dieser Erde, verbraucht ebensoviel Energie und Trinkwasser und der Planet steht kurz vor dem Kollaps... multipliziere das ganze mit 5 und Du hast Deine Antwort... nein, es geht nicht.
Der gleiche Standard ist möglich, aber auf einem wesentlich niedrigeren Niveau wie Du und ich ihn jetzt von den Industrienationen kennen... (meine persönliche Einschätzung läuft etwa auf das Niveau von Rumänien oder ähnlichen Ländern hinaus) und daran ändert auch eine Umverteilung des Kapitals wie hier schon wieder so marktschreierisch gefordert wurde nichts...


Es sind nicht 90% der Ressourcen sondern 90% der erzeugten Güter die von den reichsten Ländern verbraucht werden, es wird auch kein der Arbeit entsprechender Lohn gezahlt, so dass erst keine Wohlstand entstehen kann obwohl dies durchaus möglich ist was natürlich in den Industrienationen keiner will da sich für Unternehmen wie zB Nike, Adidas etc sehr viel ändern würde.

Ich denke Wohlstand wie bei uns ist für 6 Mrd Menschen ist möglich, aber nicht zu den heutigen Bedingungen, nicht mit den heutigen Systemen, eher noch durch technologischen Fortschritt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#84248) Verfasst am: 31.01.2004, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist nicht die Industrie. Sie verkauft verstärkt das, was nachgefragt wird. Erdgasautos, Hybridautos und sparsame Autos gibt es auch heute schon. Aber die Nachfrage zu diesen alten und dadurch billigen Produkten ist sehr hoch.
Die Industrie forscht schon ewig an Alternativen z.B. der Brennstoffzelle, aber einerseits müssen die Entwicklungskosten mit in den Preis, andererseits ist die Haltbarkeit bei den Brennstoffzellen noch viel zu gering.

Wenn die Industrie neue Technologien einführen würde, müsste sie den Grossteil ihrer eigenen alten Investitionen vernichten. Die Erdölindustrie würde zu einem Rohstoffliferanten für die Chemieindustrie reduziert werden, die ganzen alten Hersteller von Verbrennungsmotoren müssten komplett umstellen etc. Wegen der hohen notwendigen Investitionen für die Einführung von neuen Technologien blockieren die wenigen Konzerne in diesem Bereich lieber den Fortschritt komplett. Natürlich haben sie Alibi-Produkte, wie Erdgasautos, Hybridautos etc., die aber keinen entscheidenden Fortschritt darstellen. BMW entwickelt z.B. mit Shell (!!) einen Wasserstoffantrieb, der eigentlich ein normaler Verbrennungsmotor ist (mit entsprechend niedriger Energieausnutzung) und für den der Wasserstoff aus Benzin hergestellt werden soll. Das ganze ist einfach nur ein Feigenblatt um umweltfreundlich wirken zu können. Daneben gibt es im gewissen Umfang wirklich eine Forschung an besseren Technologien für den Fall, dass einer der Konkurrenten wirklich diese auf den Markt bringt.

Die heute verwendeten Technologien im Verkehr sind total veraltet, vollkommen ineffizient und fallen bei den geringsten Problemen (wie den ersten Schneefall) aus. Alleine schon die Benutzung von Autos ist archaisch. Schau dir mal die Zukunftsperspektiven für den Verkehr aus den 50ern für das Jahr 2000 an, dann wirst du erkennen, wie krass hier der technische Fortschritt durch die Reduktion der Zahl der Konkurrenten in diesem Industriebereich, die heute eine monopolähnliche Stellung haben, blockiert wurde.
jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Statt im Arbeitgeber den "Feind" zu sehen, sollten sie lieber vom Staat bessere Rahmenbedingungen fordern.

Wie du selbst andauernd schreibst, bedeuten bessere Rahmenbedingungen für die Konzerne Nachteile für die Arbeiterklasse, z.B. die Umverteilung der Steuerlast von den Konzernen und den Reichen auf die Arbeiterklasse und Kürzungen bei der Infrastruktur, Sozialen, Bildung und Gesundheit um Steuern- und Abgabensenkungen für die Reichen gegenzufinanzieren. Es gibt einen Gegensatz zwischen den Interessen der Profiteure des Status quo, also den Grosskapitalisten, und dem Rest der Bevölkerung. Um ihre Unternehmen profitabel zu halten, müssen sie den Lebensstandard des Rest angreifen und ihren Anteil am insgesamt vorhanden Reichtum erhöhen. Deshalb ist auch eine Partnerschaft zwischen Betriebsräten oder Gewerkschaften und den Bossen illusorisch, es gibt keine gemeinsamen Interessen, auch wenn rechte Gewerkschaftlern meinen "ihre" Konzerne verteidigen zu müssen, aber so nur den Bossen dienen.

Die zunehmenden Probleme des kapitalistischen Systems durch den Fall der Profitrate (dazu später mehr) untergraben den schon erreichten Fortschritt, wie am Niedergang der Infrastruktur, des Bildungs-, Sozial- und Gesundheitssystems in allen Industriestaaten sichtbar ist.
_________________
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!

The only general I like is called strike


Zuletzt bearbeitet von max am 31.01.2004, 15:32, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#84249) Verfasst am: 31.01.2004, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn das Erdöl in 30 Jahren weg ist muss aber einfach was getan werden.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#84275) Verfasst am: 31.01.2004, 17:16    Titel: Re: Wohlstand für alle? Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ich hab da mal ne Frage:
Ist es tatsächlich möglich, dass irgendwann alle Menschen auf demselben Standard leben und dieser auch noch möglichst hoch ist?


Dieses Prinzip passt mir nicht. Denn wenn alle unabhängig von ihrer Leistung immer gleich reich wären, dann... richtig! Nur wenige würden dann noch ernsthaft Hackeln.

Eine sinnvolle Alternative zu dem ist, einen Mindeststandart für jeden Menschen weltweit zu definieren(auch für die, die so oder so nicht arbeiten wollen), mit dem man, zwar keineswegs bequem, aber durchaus leben kann(mit ausreichend Grundnahrungsmitteln, in einem Heim, oder ähnlicher Einrichtung(3-5 Einwohner pro Zimmer) als Unterkunft, pro 20-30 Bewohner ein einfacher Fernseher, sowie ein Festnetztelefon, ein paar Bücher zum Ausleihen und ein Radio...) um diesen Mindeststandart ungefähr zu deffinieren).

Zitat:

Ein großer Teil des Reichtums der Industrieländer stützt sich auf das rücksichtslose Ausbeuten der 3. Welt Staaten. Durch deren Armut kann man billig Rohstoffe besorgen und man hat auch viele Arbeitskräfte zur Verfügung.


Das ist höchstens die halbe Wahrheit. Die Länder der dritten Welt kämpfen geradezu darum, damit Unternehmen aus den Industriestaaten in "ihrem" Land Betriebe gründen und Investitionen tätigen!

Verfügt ein Entwicklungsland über wirklich billige und zumindest relativ qualifizierte Arbeitskräfte, dann können diese Vorteile in manchen Fällen durch die bessere Infrastruktur und Produktivität der ersten Welt nicht ausgeglichen werden.

Direktinvestitionen sind für Entwicklungsländer von äusserster Wichtigkeit.

Warum, glaubst du, finden diese "Ausbeuter" eine Fülle an Arbeitskräften? Weil diese in der Regel in den einheimischen Betrieben noch weniger verdienen würden!


Zitat:
Aber ließe sich das irgendwie ändern? Zum Beispiel wenn man erstmal die Bevölkerungsexplosion stoppt und dann weitersieht? Und was ist mit neuen regenerativen Energiequellen die vieles billiger machen?


Die Regierungen der Länder versuchen mit mehr oder weniger Erfolg den Bevölkerungswachstum in erträgliche Bahnen zu lenken.
Dies ist aber nur der erste Schritt.

Aus der Zeitgeschichte wissen wir, dass ein jedes Land unbedingt eine politische Stabilität braucht. Ob diese nun unter einer Demokratie, oder unter einer Diktatur zu stande kommt, ist in diesem Fall fast nebensächlich. Denn ohne diese Stabilität und Rechtssicherheit kann die Wirtschaft fast nur stagnieren(wie in Pakistan), oder sogar schrumpfen(wie in Afghanistan, Zaire und Somalia; besonders in den Neunziger Jahren). Der Feudalismus war auch für die fast völlige Stagnation zb. im mittelalterlichen Europa, oder in der antiken Mykene verantwortlich(lediglich wegen der relativ frühzeitigen Verbreitung der Schrift in Griechenland durch die Hochkulturen ausserhalb Europas erlang Mykene durch seine angehäuften schriftlichen Überlieferungen an solcher Berümtheit).

Eine zentralistische Diktatur, wie VR China wird viel bessere wirtschaftliche Ergebnisse erzielen, als zum Beispiel die Feudalstaaten Afghanistan und Somalia, oder auch als die nicht mehr völlig feudalen, aber immer noch traditionell eingeschränkten Staaten, wie zb. Indien, Iran und Pakistan.


Zitat:
Würde ein vollkommener Schuldenerlass die Situation schlagartig bessern oder müsste noch mehr getan werden?


Ein teilweiser Schuldenerlass ist in vielen Fällen nützlich, aber keineswegs ein totaler! Denn das würde den Schuldenmacherparteien im jeweiligem Entwicklungsland nunmehr einen neuen Aufschwung geben. Ein Kreisky in Österreich bedeutet auf Dauer "nur" eine Finanzkrise, aber ein Kreisky in der dritten Welt... man kann es kaum aussprechen!
_________________
Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden ICQ-Nummer
Brochi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.07.2003
Beiträge: 93

Beitrag(#84302) Verfasst am: 31.01.2004, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist nicht die Industrie. Sie verkauft verstärkt das, was nachgefragt wird. Erdgasautos, Hybridautos und sparsame Autos gibt es auch heute schon. Aber die Nachfrage zu diesen alten und dadurch billigen Produkten ist sehr hoch.
Die Industrie forscht schon ewig an Alternativen z.B. der Brennstoffzelle, aber einerseits müssen die Entwicklungskosten mit in den Preis, andererseits ist die Haltbarkeit bei den Brennstoffzellen noch viel zu gering.

Wenn die Industrie neue Technologien einführen würde, müsste sie den Grossteil ihrer eigenen alten Investitionen vernichten.


Genau. Und eben dies macht diesen Schritt aus unternehmerischer Sicht praktisch unmöglich, solange sie in Konkurenz zu Unternehmen stehen, die diesen Schritt nicht machen. Es wäre unternehmerischer Selbstmord (und damit mit hoher wahrscheinlichkeit auch persönlicher("karrieretechnischer") der betreffenden Entscheidungsträger).

max hat folgendes geschrieben:

Die Erdölindustrie würde zu einem Rohstoffliferanten für die Chemieindustrie reduziert werden, die ganzen alten Hersteller von Verbrennungsmotoren müssten komplett umstellen etc. Wegen der hohen notwendigen Investitionen für die Einführung von neuen Technologien blockieren die wenigen Konzerne in diesem Bereich lieber den Fortschritt komplett.

Was heisst "lieber"? Sie haben aufgrund der bestehenden gesellschaftlichen/wirtschaftlichen/politischen Abhängigkeiten und Vernetzungen nur einen begrenzten Entscheidungsspielraum(tatsächlich oder scheinbar, aber das spielt letzlich keine Rolle). "Lieber" tun sie immer den Schritt, der unter den gegebenen Randbedingungen das (scheinbare)Optimum aus unternehmerischen (und damit verbundenen persönlichen) Risiko und Erfolg darstellt. Wie wir alle.

max hat folgendes geschrieben:

Natürlich haben sie Alibi-Produkte, wie Erdgasautos, Hybridautos etc., die aber keinen entscheidenden Fortschritt darstellen. BMW entwickelt z.B. mit Shell (!!) einen Wasserstoffantrieb, der eigentlich ein normaler Verbrennungsmotor ist (mit entsprechend niedriger Energieausnutzung) und für den der Wasserstoff aus Benzin hergestellt werden soll. Das ganze ist einfach nur ein Feigenblatt um umweltfreundlich wirken zu können. Daneben gibt es im gewissen Umfang wirklich eine Forschung an besseren Technologien für den Fall, dass einer der Konkurrenten wirklich diese auf den Markt bringt.


Was denn nun: "Feigenblatt" oder "wirkliche Forschung"?. Ich würde die Betonung auf wirkliche Forschung legen. Das was Du als "Feigenblatt" bezeichnest, sehe ich als wichtiges Indiz dafür, das in begrenztem Umfang ein Umdenken stattgefunden hat und stattfindet und ein technolgischer Wandel bevorsteht. Nur erwarte ich ihn in Form eines Prozesses "der kleinen Schritte", weil selektive, abrupte Änderungen mE:
- zu risikoreich sind/erscheinen
- ein hohes Maß an staatlicher/politischer Intervention/Planung/Restriktion (und dies international "synchronisiert") erfordern, was nicht durchsetzbar ist

Abrupte Schritte sind höchstens durch aprupte, nicht oder nur begrenzt vohergesehen, Änderungen der Randbedingungen zu erwarten, wie z.B. eine plötzliche Verringerung des Primärenergieangebots (aus welchen Gründen auch immer)

Grüsse
Brochi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Brochi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.07.2003
Beiträge: 93

Beitrag(#84304) Verfasst am: 31.01.2004, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Wenn das Erdöl in 30 Jahren weg ist muss aber einfach was getan werden.


Das Erdöl wird in 30 Jahren nicht weg sein. Auch wenn wir den heutigen Verbrauch so fortsetzen würden, wäre es noch mind. 200...250 Jahre verfügbar, wahrscheinlich noch länger.
Das limitierende Faktor für den Verbrauch von fossilen Energieträgern ist nicht deren Verfügbarkeit, sondern die mit ihrem Verbauch verbundene CO2-Emission.
Wir haben also im Grunde kein "Energieproblem", sondern eben ein Emissionsproblem. Ist natürlich etwas haarspalterisch, weil der Auslöser natürlich die Energienachfrage ist und bleibt und es somit auf dasselbe herausläuft: wir brauchen mehr regenerative Energien.

Trotzdem halte ich es für wichtig, das dieser Umstand (CO2-Emission als limitierender Faktor) stärker in das Bewusstsein möglichst vieler Menschen rückt, um den notwendigen Wandel möglichst zu forcieren.

Grüsse
Brochi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#84604) Verfasst am: 01.02.2004, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Brochi hat folgendes geschrieben:
Was denn nun: "Feigenblatt" oder "wirkliche Forschung"?. Ich würde die Betonung auf wirkliche Forschung legen. Das was Du als "Feigenblatt" bezeichnest, sehe ich als wichtiges Indiz dafür, das in begrenztem Umfang ein Umdenken stattgefunden hat und stattfindet und ein technolgischer Wandel bevorsteht. Nur erwarte ich ihn in Form eines Prozesses "der kleinen Schritte", weil selektive, abrupte Änderungen mE:
- zu risikoreich sind/erscheinen
- ein hohes Maß an staatlicher/politischer Intervention/Planung/Restriktion (und dies international "synchronisiert") erfordern, was nicht durchsetzbar ist

Das Problem ist nur, dass der Prozess der kleinen Schritte eben auch nur minimale Fortschritte bringt. Die CO2-Produktion wird dadurch nicht verringert, sondern höchstens die Zunahme der Produktion begrenzt.

Es wären aber aus klimatechnischen, verkehrspolitischen und gesundheitspolitischen Gründen entscheidende Schritte notwendig, die eben ein hohes Mass an staatlicher/politischer Intervention/Planung/Restriktion (und dies international "synchronisiert") erfordern, was durch die heutige gesellschaftliche Verhältnisse - Privatbesitz an Produktionsmitteln, Konkurrenz zwischen Nationalstaaten und Konzernen - verhindert wird.
Brochi hat folgendes geschrieben:
Das Erdöl wird in 30 Jahren nicht weg sein. Auch wenn wir den heutigen Verbrauch so fortsetzen würden, wäre es noch mind. 200...250 Jahre verfügbar, wahrscheinlich noch länger.

Nach dem BP World Energy Review 2001 reichen die Ölreserven weltweit noch 39,6 Jahre. Allerdings werden die Vorräte in den USA in 10,5, in Grossbritannien 5,5 und in Norwegen in 7,6 Jahren aufgebraucht sein, während die Vorräte von Venezuela noch 66,5 und die der Golf-Staaten 83,2 Jahre reichen. Dies macht auch klar, warum die Ölmänner in der Bush-Regierung derart aggressiv versuchen die vorhandenen Öl-Reserven unter Kontrolle zu bringen und dabei von Putsch-Versuchen (in Venezuela), über begrenzte militärische Interventionen (Kolumbien) bis zu Angriffskriegen (Afghanistan, Irak) alle Mittel anwenden.

Allerdings fussen diese Berechnungen auf der heutigen Jahresproduktion der jeweiligen Länder und der heute gesicherten Vorkommen. Es ist dabei noch zu berücksichtigen, dass die Ausbeutung mancher Vorkommen sehr aufwendig und dazu energieintensiver sein dürfte, als die Menge Öl, die gefördert wird, während die Förderung am Golf spottbillig ist.
_________________
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!

The only general I like is called strike
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Brochi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.07.2003
Beiträge: 93

Beitrag(#84715) Verfasst am: 01.02.2004, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Brochi hat folgendes geschrieben:
Was denn nun: "Feigenblatt" oder "wirkliche Forschung"?. Ich würde die Betonung auf wirkliche Forschung legen. Das was Du als "Feigenblatt" bezeichnest, sehe ich als wichtiges Indiz dafür, das in begrenztem Umfang ein Umdenken stattgefunden hat und stattfindet und ein technolgischer Wandel bevorsteht. Nur erwarte ich ihn in Form eines Prozesses "der kleinen Schritte", weil selektive, abrupte Änderungen mE:
- zu risikoreich sind/erscheinen
- ein hohes Maß an staatlicher/politischer Intervention/Planung/Restriktion (und dies international "synchronisiert") erfordern, was nicht durchsetzbar ist

Das Problem ist nur, dass der Prozess der kleinen Schritte eben auch nur minimale Fortschritte bringt. Die CO2-Produktion wird dadurch nicht verringert, sondern höchstens die Zunahme der Produktion begrenzt.
Es wären aber aus klimatechnischen, verkehrspolitischen und gesundheitspolitischen Gründen entscheidende Schritte notwendig, die eben ein hohes Mass an staatlicher/politischer Intervention/Planung/Restriktion (und dies international "synchronisiert") erfordern, was durch die heutige gesellschaftliche Verhältnisse - Privatbesitz an Produktionsmitteln, Konkurrenz zwischen Nationalstaaten und Konzernen - verhindert wird.


Nicht verhindert, sondern im Vergleich zu einem idealisierten politischen Prozess verlangsamt (sofern dies überhaupt eine sinnvolle Betrachtungsweise ist). Mir ist nicht klar wie die Alternative, die Dir vorschwebt, Gestalt annehmen soll. Wie sieht Deine Prognose für die Entwicklung für die nächsten Jahrzehnte aus?

max hat folgendes geschrieben:

Brochi hat folgendes geschrieben:
Das Erdöl wird in 30 Jahren nicht weg sein. Auch wenn wir den heutigen Verbrauch so fortsetzen würden, wäre es noch mind. 200...250 Jahre verfügbar, wahrscheinlich noch länger.

Nach dem BP World Energy Review 2001 reichen die Ölreserven weltweit noch 39,6 Jahre. Allerdings werden die Vorräte in den USA in 10,5, in Grossbritannien 5,5 und in Norwegen in 7,6 Jahren aufgebraucht sein, während die Vorräte von Venezuela noch 66,5 und die der Golf-Staaten 83,2 Jahre reichen. Dies macht auch klar, warum die Ölmänner in der Bush-Regierung derart aggressiv versuchen die vorhandenen Öl-Reserven unter Kontrolle zu bringen und dabei von Putsch-Versuchen (in Venezuela), über begrenzte militärische Interventionen (Kolumbien) bis zu Angriffskriegen (Afghanistan, Irak) alle Mittel anwenden.

Allerdings fussen diese Berechnungen auf der heutigen Jahresproduktion der jeweiligen Länder und der heute gesicherten Vorkommen. Es ist dabei noch zu berücksichtigen, dass die Ausbeutung mancher Vorkommen sehr aufwendig und dazu energieintensiver sein dürfte, als die Menge Öl, die gefördert wird, während die Förderung am Golf spottbillig ist.


Ich muss zugeben nur ungenau aus dem Gedächtnis zitiert zu haben. Aber den wichtigsten Punkt hast Du schon angesprochen. Die von Dir zitierten Zahlen geben eben nur die Reserven an und nicht alle Ressourcen. Ausserdem ist das Problem(CO2) der fossilen Brennstoffe nicht allein auf Erdöl beschränkt. Unter Einbeziehung insbesondere der Steinkohle zeichnet sich in der Tat ein Vorrat ab, der eher in Jahrhunderten zu messen ist denn in Jahrzehnten. Hier nocheinmal ein Link, nicht ganz aktuell, der ganz gut mit Deiner Angabe (40 Jahre) übereinstimmt.

Grüsse
Brochi
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#85115) Verfasst am: 02.02.2004, 23:54    Titel: Antworten mit Zitat

Brochi hat folgendes geschrieben:
Nicht verhindert, sondern im Vergleich zu einem idealisierten politischen Prozess verlangsamt (sofern dies überhaupt eine sinnvolle Betrachtungsweise ist).

Ein grundsätzlicher Fortschritt, also z.B. die Einführung von deutlich verbesserten öffentlichen Verkehrssystemen, die sowas archaisches wie Autos überflüssig machen und komplett mit Hilfe von regenerativen Energiequellen betrieben werden, ist sehr unwahrscheinlich. Heute wird auch eher alles getan, um den öffentlichen Verkehr zu verschlechtern und Autos, LKWs etc. zu fördern. Die Bahn ist wohl die beste Werbeagentur für Daimler, VW und BMW.

In den nächsten Jahrzehnten wird es sicher zu kleinen Fortschritten kommen, in etwa von der Bedeutung der Fortschritte zwischen einem heutigen PKW und einem der 70er. Also schon erkennbar, aber im Endeffekt irrelevant.

Eine wirklicher Fortschritt ist wahrscheinlich nur möglich, wenn die gesellschaftlichen Verhältnisse geändert werden, die Gesellschaft demokratisiert wird. Grosse staatliche Unterstützungsprogramme, wie damals zum Bahn der Bahn, oder grossangelegte Initiativen der Industrie sind bei der heutigen wirtschaftlichen Entwicklung unwahrscheinlich.
_________________
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!

The only general I like is called strike
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#88710) Verfasst am: 10.02.2004, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Heute kam mir ein neuer Gedanke:

Hitler hat es geschafft recht unabhängig von Rohstoffen abhänging zu sein.
Er wollte erreichen, dass Deutschland auch ohne Lieferungen aus der dritten Welt wichtige Produkte wie Erdöl oder Kautschuk hatte. Das System funktionierte garnicht mal so schlecht. Zum einen natürlich nicht, weil die Wirtschaftsbedingungen im Krieg nicht pefekt waren und die Techniken noch sehr neu waren. Aber wenn man mal versuchen würde die Technik weiter auszubauen, dann könnte Europa tatsächlich vom Rest der Welt unabhängig werden. Womöglich auch, wenn es etwas weniger Menschen gäbe, was sich durch sinkende Geburtenraten ja eh anbahnt.
Afrika könnte mit weniger Bevölkerung auch aus dem vollen schöpfen was Rohstoffe angeht, bei ner entsprechend günstigen Weltbevölkerugn wäre wohl genug für alle da. Wenn man dann geschickt recyclet, neue Energiequellen wie KErnfusion einsetzt und die Gentechnik der Lndwirtschaft hilft, dann lässt sich ja wohl einiges machen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
jleinenbach
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.01.2004
Beiträge: 160
Wohnort: Dortmund

Beitrag(#88739) Verfasst am: 10.02.2004, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

So eine "Unabhängigkeit" ist ein zweischneidiges Schwert. Falls dies durch Protektionismus durch die Politik erzwungen wird, schadet es mehr, als dass es nutzt.

Eine weltweite bessere Aufklärung und Ausbildung der Bevölkerung und eine entsprechende Deklaration der Waren wäre eine weit bessere Lösung.

So müsste beispielsweise niemand auf der Welt hungern, wenn niemand mehr Fleisch essen würde.

Das Importverbot von Produkten durch Kinderarbeit führte dazu, dass die Kinder in den Entwicklungsländern ihre Arbeit verloren und sich dadurch prostituieren mussten.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#88757) Verfasst am: 10.02.2004, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

So wollte ich das doch garnicht verstanden wissen.
Ich hab nur überlegt, dass es doch möglich sein müsste autarke Regionen zu erzeugen. Und diese Regionen würden sich dann auf jedem Kontinent finden. Innerhalb jeder Region müsste ähnlicher Wohlstand herrschen so wie beim Europamodell und letzlich müsste man die Regionen ja zusammenlegen können.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#88785) Verfasst am: 10.02.2004, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
So wollte ich das doch garnicht verstanden wissen.
Ich hab nur überlegt, dass es doch möglich sein müsste autarke Regionen zu erzeugen. Und diese Regionen würden sich dann auf jedem Kontinent finden. Innerhalb jeder Region müsste ähnlicher Wohlstand herrschen so wie beim Europamodell und letzlich müsste man die Regionen ja zusammenlegen können.


Ich bezweifle, dass z.B. Afrika von einem autarken Europa profitieren würde. Deren Problem ist eher, dass zu wenig mit ihnen gehandelt wird.

Zum Zusammenlegen der autarken Regionen: Dann hast du Wohlstandsgefälle eben innerhalb der Allregion. Ist ja schon in Deutschland so, z.B. mit der Wirtschaft in Ost und West. Merkt man nur nicht so dolle, weil's sozialstaatlich abgemildert wird.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#88789) Verfasst am: 10.02.2004, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Naja innerhalb Europas müsste man eben einen gemeinsamen Lebensstandard schaffen. Ich denke mal dass man den Osten problemlos auf Westniveau bringen könnte, wenn man einfach die Gelder für den Westen massiv beschneidet. Und handeln mit Afrika sollte man auch weiterhin. Die Autarkie soll ja verhindern, dass sich alle um die paar ROhstoffe kloppen, sondern dass die Europäer ohne auskommen, so dass die Afrikaner ihre eigenen nutzen können. Und auch in Afrika wäre bestimtm ein europäischer Standard möglich, wenn es dort nicht allzuviele Leute gäbe. Man braucht ja nicht Heerscharen um die Rohstoffe zu holen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#88869) Verfasst am: 10.02.2004, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ich denke mal dass man den Osten problemlos auf Westniveau bringen könnte, wenn man einfach die Gelder für den Westen massiv beschneidet.


Ich schätze so könnte man wohl eher den Westen auf Ost-Niveau bringen. Immerhin wäre dann das Wohlstandsgefälle weg.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#88952) Verfasst am: 11.02.2004, 01:10    Titel: Antworten mit Zitat

Naja wir brauchen eh sehr viel tiefgreifendere Veränderungen. Aber das sollen lieber irgendwelche Wirtschaftsfreaks machen.

Was ich mit dem Beispiel zeigen wollte war nur, dass wir genug Rohstoffe haben um allen ein gutes Leben zu ermöglichen. Stellt sich nun noch die Frage ob wir auch Leute zum Ausbeuten brauchen damit wir nen hohen Lebensstandard haben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
jleinenbach
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.01.2004
Beiträge: 160
Wohnort: Dortmund

Beitrag(#88961) Verfasst am: 11.02.2004, 01:31    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich können wir unseren Wohlstand senken, das hilft nur niemandem. Dies würde nur die Gesamtproduktivität senken und damit sinkt wiederum der Wohlstand für alle.

Vebieten wir auf die Ausbeutung, fließt kein Kapital in diese Länder. Aber genau dieses Kapital ist die dringend benötigte Entwicklungs- und Aufbauhilfe, die den Wohlstand erhöht und die Ausbeutung senkt.

Die politischen und marktwirtschaftlichen Probleme in diesen Ländern können wir als Konsumenten nicht lösen. Aber wir können durch entsprechende Kennzeichnung der Produkte, Aufklärung und Bildung verstärkt umwelt und menschenfreundliche Produkte nachfragen. (siehe z.B. Transfair-Produkte)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#88962) Verfasst am: 11.02.2004, 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

Europa ist ohne äußere Einflüsse groß geworden. Wieso sollte Afrika das nicht auch schaffen? Das es nicht so einfach ist, leigt auf der Hand, Überbevölkerung, Kriege, Krankheiten usw. Aber rein prinzipiell sollte es doch möglich sein, dass Afrika von alleine stark wird. Aber könnten es sich die Industriestaaten leisten, dass man Afrika ne Zeitlang abschottet?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
jleinenbach
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.01.2004
Beiträge: 160
Wohnort: Dortmund

Beitrag(#88963) Verfasst am: 11.02.2004, 01:46    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Aber rein prinzipiell sollte es doch möglich sein, dass Afrika von alleine stark wird. Aber könnten es sich die Industriestaaten leisten, dass man Afrika ne Zeitlang abschottet?

Die Probleme dieser Länder können wir auch durch Abschottung nicht lösen. Mit internationalem Handel geht die Entwicklung in diesen Ländern schneller. Leider ist die Ausbeutung der Natur in unterentwickelten Ländern immer sehr einfach. Durch eine komplette Abschottung würde vielleicht das politische Umdenken in diesen Ländern beschleunigt werden, aber der Wohlstand in diesen Ländern sinkt dabei.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#88973) Verfasst am: 11.02.2004, 04:46    Titel: Antworten mit Zitat

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
Vebieten wir auf die Ausbeutung, fließt kein Kapital in diese Länder.

[fall 1:]
ausbeutung := ausbeutung der ressourcen.
dann: no comment.

[fall 2:]
ausbeutung := ausbeutung der menschen
dann: Pillepalle
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#89201) Verfasst am: 11.02.2004, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

jleinenbach hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Aber rein prinzipiell sollte es doch möglich sein, dass Afrika von alleine stark wird. Aber könnten es sich die Industriestaaten leisten, dass man Afrika ne Zeitlang abschottet?

Die Probleme dieser Länder können wir auch durch Abschottung nicht lösen. Mit internationalem Handel geht die Entwicklung in diesen Ländern schneller. Leider ist die Ausbeutung der Natur in unterentwickelten Ländern immer sehr einfach. Durch eine komplette Abschottung würde vielleicht das politische Umdenken in diesen Ländern beschleunigt werden, aber der Wohlstand in diesen Ländern sinkt dabei.

Wieso sollte Afrika nicht mit der Zeit so werden wie Europa? Auch Europa fing mit der Armut an und wurde im Mittelalter groß ohne andere Kolonien auszubeuten. Und dann im 2. Weltkrieg war es relativ autark.
Wenn die Afrikaner bei ner Abschottung fast alle verhungern bleiben doch einige übrg die wieder bei 0 anfangen können.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#89460) Verfasst am: 11.02.2004, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Was ich mit dem Beispiel zeigen wollte war nur, dass wir genug Rohstoffe haben um allen ein gutes Leben zu ermöglichen.


Da ist was dran. Ich denke zum Beispiel an Lebensmittelhilfslieferungen, wenn nach Dürreperioden in Entwicklungsländern die Ernte ausfällt. Wir denken, es gibt kein Essen mehr, und darum schicken wir welches. Tatsächlich gibt es bei vielen Hungersnöten genug Essen im Land. Das Problem ist, dass die Kleinbauern kein Geld haben, um sich die durchaus vorhandenen Lebensmittel zu kaufen, weil sie ja keine Ernte zu verkaufen hatten. Die wenigen Kleinbauern, die doch noch was ernten konnten, können ihre Produkte oft nicht mehr verkaufen, weil es auf einmal gratis Weizen und Reis aus den USA gibt. In vielen Fällen wäre den Hungerleidenden besser geholfen, wenn man ihnen einfach ein paar Dollar in die Hände drückte.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#89603) Verfasst am: 11.02.2004, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Wieso sollte Afrika nicht mit der Zeit so werden wie Europa? Auch Europa fing mit der Armut an und wurde im Mittelalter groß ohne andere Kolonien auszubeuten. Und dann im 2. Weltkrieg war es relativ autark.

Erst wurde Europa wirtschaftlich stark, als es Kolonien ausbeutete. Ein bedeutender Teil des Kapitals, was in England für die Industrialisierung verwendet wurde, stammte aus den spanischen Kolonien in Südamerika.

Zweitens war Europa im Zweiten Weltkrieg nicht autark, sondern stark von Rohstofflieferungen abhängig, was insbesondere bei den Siegermächten deutlich sein sollte. Hitler versuchte u.a. zu expandieren um Ölquellen unter Kontrolle zu bringen, was ihm in Rumänien teilweise gelang, in der UdSSR aber gründlich misslang.

Drittens sind die Bedingungen für Afrika heute vollkommen anders, als damals für die europäischen Staaten war. Da sich in Europa der Kapitalismus zu erst entwickelte, hatten die europäischen Staaten einen massiven Vorteil und konnten den Grossteil der Erde erobern. Es gibt nur sehr wenige Staaten, die dem widerstehen konnten. Das erfolgreichste Beispiel ist wohl Japan (dessen Weg zum Kapitalismus etwas arg verzerrt in Last Samurai zu sehen ist). Für die heutigen afrikanischen Staaten ist es ein massives Problem, dass der globale Markt von viel kapitalstärkeren Grosskonzernen beherrscht wird, was es afrikanischen Konzernen fast unmöglich macht, in diese zu expandieren. Im Gegenteil, die Grosskonzerne der Industriestaaten expandieren in die Entwicklungsländer (falls sie überhaupt dort etwas machen). In den einzigen Bereichen, in denen Afrika teilweise konkurrenzfähig ist - der Landwirtschaft - wehren sich die Grossmächte mit Protektionismus (auch die liberalen Musterländer zwinkern ). Im übrigen produzieren viele Farmer in Afrika für den Export und nicht für den Bedarf an Nahrung in Afrika selbst. Äthiopien exportierte während der grossen Hungersnot Lebensmittel, wie auch damals Irland und heute Mosambik, was von der EU gezwungen wurde die Nahrungsmittelreserven trotz einer drohenden Hungersnot zu verkaufen. Die WTO, Weltbank, IWF und die Industriestaaten zwingen die afrikanischen Staaten über die Strukturprogramme auch dazu, dass sie weiter Rohstoffproduzenten bleiben und keine eigene Industrie entwickeln.
_________________
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!

The only general I like is called strike
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Blaubär
Höhlenbewohner



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 1133
Wohnort: Mainufer

Beitrag(#89613) Verfasst am: 11.02.2004, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Ich denke zum Beispiel an Lebensmittelhilfslieferungen, wenn nach Dürreperioden in Entwicklungsländern die Ernte ausfällt. Wir denken, es gibt kein Essen mehr, und darum schicken wir welches. Tatsächlich gibt es bei vielen Hungersnöten genug Essen im Land. Das Problem ist, dass die Kleinbauern kein Geld haben, um sich die durchaus vorhandenen Lebensmittel zu kaufen, weil sie ja keine Ernte zu verkaufen hatten. Die wenigen Kleinbauern, die doch noch was ernten konnten, können ihre Produkte oft nicht mehr verkaufen, weil es auf einmal gratis Weizen und Reis aus den USA gibt. In vielen Fällen wäre den Hungerleidenden besser geholfen, wenn man ihnen einfach ein paar Dollar in die Hände drückte.

Mit dieser Einschätzung liegst Du meiner Ansicht nach vollkommen richtig.
Diese sog. Hilfen sind ein Musterbeispiel für die These "Das Gegenteil von gut gemeint ist gut gemacht".
Hat sich nur leider noch nicht genügend herumgesprochen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#89615) Verfasst am: 11.02.2004, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab ja schon ausgeführt, dass die Autarkei nicht so eng gesehen werden darf, weil die Kriegsbedingungen ja alles andere als ideal waren. Nebenbei waren die Techniken auch noch sehr neu und kaum erprobt. Sowas wie Recycling gabs ja eigentlich nicht. Aber in der Zukunft wird das wohl schon besser möglich sein.

Mit dem Großwerden Europas meinte ich eigentlich die zeit bis 1500, also bis der Kolonialimus begann. Meinetwegen wurde Europa groß indem es andere Völker ausbeutete, aber das WK2 Beispiel zeigt, ja, dass der Lebensstandard mit Einschnitten zu erhalten wäre. Und wenn wir jetzt einfach von ner kleinen Bevölkerung in Afrika ausgehen, dann brauchen die bestimmt nicht viel Geld um groß werden zu können, so dass man denen das Geld vielleicht spendieren könnte.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#90131) Verfasst am: 12.02.2004, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Mit dem Großwerden Europas meinte ich eigentlich die zeit bis 1500, also bis der Kolonialimus begann.

Vor 1500 war Europa ein rückständiges, barbarisches von Wilden beherrschtes Gebiet. Was war damals gross? Der Aberglaube? Die Hexenverbrennungen? Die fehlende Infrastruktur und Bildung? Das einzige was damals in Europa sicher im Überfluss vorhanden war, ist Armut.

Aber es stimmt sicher, dass mit konsequenter Anwendung der heutigen technischen Möglichkeiten die Abhängigkeit von Rohstoffimporten verringert werden könnte.
_________________
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!

The only general I like is called strike
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#90136) Verfasst am: 12.02.2004, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Bis 1500 gab es aber immerhin eine recht große Bevölkerung und ein gerechtes Europa wäre möglich gewesen wenn man gegen die Adligen vorgegangen wäre.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3
Seite 3 von 3

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group