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Wie war es zwischen 1934 und 1938 in Deutschland?

 
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Nav
Gast






Beitrag(#91026) Verfasst am: 14.02.2004, 14:56    Titel: Wie war es zwischen 1934 und 1938 in Deutschland? Antworten mit Zitat

Ich meine, als zwar Hitler schon da, aber der Krieg noch nicht da war.

Was wollte Hitler eigentlich mit dem Krieg erreichen?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#91029) Verfasst am: 14.02.2004, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Was wollte er wohl erreichen?

12 Millionen Juden töten.
Alle Russen töten.
Die Slawen seiner verbündeten Staaten hinter den Ural schicken
Deutschland auf ganz Europa ausweiten(nur n kleines bisschen Italien sollte übrig bleiben)
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max
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Beiträge: 3055

Beitrag(#91037) Verfasst am: 14.02.2004, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

Was Hitler mit dem Krieg erreichen wollte? Die im Ersten Weltkrieg verlorenen Gebiete zurückerobern, ganz Europa und dazu noch rohstoffreiche Regionen anderer Kontinente dazuerobern. Also Deutschland zu einer Weltmacht machen und deutschen Konzernen ermöglichen die Welt zu beherrschen. In diesem Punkt war er sich mit den bürgerlichen Parteien und den Kapitalisten einig. Dazu kommt bei den Nazis noch ihr Rassenhass, der rein ideologische Gründe hat. Allerdings nutzten deutsche Konzerne diesen Rassismus weitest möglich aus, indem sie die "Untermenschen" als Zwangsarbeiter (Sklaven) arbeiten liessen. Zwangsarbeiter sind ideal für die "Unternehmer": kein Lohn, flexibel, kein Urlaub, kein Weihnachts- und Urlaubsgeld, keine Tarifverträge, keine Sozialleistungen, maximale Arbeitszeiten, keine Gewerkschaft ... und bei Arbeitskräfteüberangebot muss sich auch nicht um deren Sicherheit und Gesundheitsfürsorge gekümmert werden. Böse
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Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!

The only general I like is called strike
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narziss
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Beiträge: 21939

Beitrag(#91039) Verfasst am: 14.02.2004, 15:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hitler hätte den Kreig sehr einfach gewinnen können. Die Atombombe wurde nicht fertig, weil Hitler viele jüdische Wissenschaftler aus Deutschland rausekelte.
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orwell
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Beitrag(#91042) Verfasst am: 14.02.2004, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Hitler hätte den Kreig sehr einfach gewinnen können. Die Atombombe wurde nicht fertig, weil Hitler viele jüdische Wissenschaftler aus Deutschland rausekelte.

Richtig. Ausserdem hätte er den Krieg wohl auch gewonnen, hätte er nicht Abermilliarden Reichsmark für einen völlig kranken Vernichtungskrieg gegen Juden, Slaven und was ihm sonst "minderwertig" erschien, verpulvert.
Desweiteren sehe iches als erwiesen an das man NICHT den USA den Krieg erklären sollte, wenn einem die Ostfront schon kaputtgehauen wird. Das nennt man dann Größenwahn. Hitler war solange erfolgreich wie er die Arbeit fähigen Leuten überließ. Sobald er selbst was in die Hand nahm (Die Bismarck, Die Sache mit Rommel, Stalingrad) gings in die Hose.
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defensor_fidei
Gast






Beitrag(#91043) Verfasst am: 14.02.2004, 15:31    Titel: Re: Wie war es zwischen 1934 und 1938 in Deutschland? Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Ich meine, als zwar Hitler schon da, aber der Krieg noch nicht da war.

Was wollte Hitler eigentlich mit dem Krieg erreichen?


Hitler und seine Schergen sollte man eigentlich zu diesem Thema befragen. Das wird jedoch höchstens noch aus authentischen Quellen (Radioberichten etc.) möglich sein.

Deshalb meine ich, wir sollten uns aus wertneutraler Literatur zum Thema Nationalsozialismus informieren. Da geht einiges draus hervor, um sich ein Bild zu machen.

Ich kann als guten Einstieg nennen (weiß allerdings nicht, ob diese Schriften allgemein an Nichtpädagogen versandt werden; ich bekomme sie regelmäßig zugesandt):

Informationen zur politischen Bildung (hrsg. von der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn):
Heft 251: Nationalsozialismus I (Von den Anfängen bis zur Festigung der Macht), 1996.
Heft 266: Nationalsozialismus II (Führerstaat und Vernichtungskrieg), 2000.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#91045) Verfasst am: 14.02.2004, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

orwell hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Hitler hätte den Kreig sehr einfach gewinnen können. Die Atombombe wurde nicht fertig, weil Hitler viele jüdische Wissenschaftler aus Deutschland rausekelte.

Richtig. Ausserdem hätte er den Krieg wohl auch gewonnen, hätte er nicht Abermilliarden Reichsmark für einen völlig kranken Vernichtungskrieg gegen Juden, Slaven und was ihm sonst "minderwertig" erschien, verpulvert.
Desweiteren sehe iches als erwiesen an das man NICHT den USA den Krieg erklären sollte, wenn einem die Ostfront schon kaputtgehauen wird. Das nennt man dann Größenwahn. Hitler war solange erfolgreich wie er die Arbeit fähigen Leuten überließ. Sobald er selbst was in die Hand nahm (Die Bismarck, Die Sache mit Rommel, Stalingrad) gings in die Hose.


Man kann noch unzählige weitere Blödheiten aufzählen. Dass dennoch über 40 Millionen Menschen durch Hitler starben ist sehr erstaunlich.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#91051) Verfasst am: 14.02.2004, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

in diesem thread wird mir zuviel mystifiziert/dämonisiert. alle schreiben "hitler hat...", "hitler hat nicht...".
das ist irreführend.
es gab eine gesellschaft von erst latenten, dann offenen faschisten, von erst potentiellen, dann tatsächlichen mitläufern, von erst opportunistischen, dann neurotischen wegguckern. sie alle haben zu verantworten, was zu verantworten sie sich zeit ihres lebens weigerten: einen aus der untiefe ihrer bauchnabelzentrierten misanthropen unzufriedenheit mitsamt seinen/ihren lemuren und kumpanen hochgespült zu haben, anstatt sicherzustellen, daß diese ihre ureigensten fleischgewordenen gelüste nur unter therapeutischer begleitung ans licht der wirklichkeit gelassen wurden.

verbrecherische idioten gibt es wie sand am meer.
daß solche kreaturen nicht an die steuer der gesellschaft gelassen werden, ist verantwortung der gesamten gesellschaft, nicht allein verantwortung von verbrecherischen idioten.
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narziss
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Beiträge: 21939

Beitrag(#91053) Verfasst am: 14.02.2004, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist kürzer? zwinkern
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#91069) Verfasst am: 14.02.2004, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Was ist kürzer? zwinkern

wo kürze verfälscht, ist sie fehl am platz.
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Falameezar
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
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Wohnort: umringt von glücklichen Kühen

Beitrag(#91070) Verfasst am: 14.02.2004, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Was ist kürzer? zwinkern


Artikel in der Bild. Cool
_________________
Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#91090) Verfasst am: 14.02.2004, 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

orwell hat folgendes geschrieben:
Desweiteren sehe iches als erwiesen an das man NICHT den USA den Krieg erklären sollte, wenn einem die Ostfront schon kaputtgehauen wird.

Ich meine, das war eigentlich egal, denn da die USA Großbritannien unterstützten und in der Nordatlantikschlacht amerikanische Schiffe versenkt wurden, befand man sich bereits vor der formalen Kriegserklärung faktisch im Kriegszustand mit den USA.

orwell hat folgendes geschrieben:
Hitler war solange erfolgreich wie er die Arbeit fähigen Leuten überließ. Sobald er selbst was in die Hand nahm (Die Bismarck, Die Sache mit Rommel, Stalingrad) gings in die Hose.

Ich finde, das stimmt nicht ganz. Sebastian Haffner hat mal die These aufgestellt, daß Hitler solange erfolgreich war, solange er es mit schwachen und/oder demotivierten Gegenern zu tun hatte (Die Weimarer Republik, die deutsche Sozialdemokratie, GB unter Chemberlain, Frankreich, Polen, Tschechei), aber scheiterte, sobald er es mit entschlossenen Gegnern zu tun hatte (Churchill, Stalin). Die These halte ich für plausibel, anders erscheinen die Brüche zwischen Erfolg und Versagen nicht erklärlich.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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orwell
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Beitrag(#91097) Verfasst am: 14.02.2004, 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Sebastian Haffner hat mal die These aufgestellt, daß Hitler solange erfolgreich war, solange er es mit schwachen und/oder demotivierten Gegenern zu tun hatte (Die Weimarer Republik, die deutsche Sozialdemokratie, GB unter Chemberlain, Frankreich, Polen, Tschechei), aber scheiterte, sobald er es mit entschlossenen Gegnern zu tun hatte (Churchill, Stalin). Die These halte ich für plausibel, anders erscheinen die Brüche zwischen Erfolg und Versagen nicht erklärlich.


Ja, das mag sein. Ich persönlich hatte immer das Gefühl das Hitler die Reihe der Erfolge andrer (Generäle, Strategen und Co.) irgendwann für die seinigen hielt (Denn: Er war der GröFaZ) und in gnadenlose Selbstüberschätzung verfiel.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#91119) Verfasst am: 14.02.2004, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Das Großgermanische Reich (der Name Deutschland sollte abgeschafft werden) mit der Hauptstadt Germania (vormals Berlin) sollte sich von der Mündung der Somme durch die Picardie und Lothringen bis zum Genfer See im Westen bis zu einer Linie Archangelsk-Astrachan im Osten, von Trient und Venedig im Süden bis nach Spitzbergen im Norden erstrecken. dabei sollten das Reichsprotektorat (heute Tschechien), das Generalgouvernement (heute Polen) und die Reichskommissariate Ostland (Baltikum) und Ukraine von Germanen besiedelt, die einheimische Bevölkerung nach Sibirien vevrtrieben werden (außer den "einzudeutschenden" Tschechen; die Juden und Zigeuner waren sämtlich zur physischen Vernichtung vorgesehen). Das übrige Europa und Vorderasien sollten sich aus total vom Reich abhängigen Vasallenstaaten zusammensetzen. Großbritannien sollte als "Juniorpartner" eine gewisse Selbständigkeit zugestanden werden. Der größte Teil Afrikas sollte als "kolonialer Ergänzungsraum" unter Herrschaft des Reiches gelangen. Alles Land östlich einer durch Innerasien, Indien und den Indischen Ozean führenden Interessengrenze sollte Japan überlassen werden. Dann sollte von Dakar und Drontheim aus der Großangriff auf Amerika starten, um die "Weltherrschaft" zu erringen. In Germania war die größte Kuppelhalle der Welt geplant, gekrönt von einem riesigen, auf der Erdkugel thronenden Adler, in dem die Gesandten der Nationen dem Führer huldigen sollten. Dieser wollte sich dann nach Linz zurückziehen, um in einem Palast über der Donau in Betrachtung von aus aller Welt zusammengeraubten Kunstwerken langsam nach Walhall entrückt zu werden. Das Ganze sollte binnen 20-30 Jahren geschehen.
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Anatoly
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Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 414

Beitrag(#91125) Verfasst am: 14.02.2004, 20:11    Titel: Re: Wie war es zwischen 1934 und 1938 in Deutschland? Antworten mit Zitat

defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Ich meine, als zwar Hitler schon da, aber der Krieg noch nicht da war.

Was wollte Hitler eigentlich mit dem Krieg erreichen?


Hitler und seine Schergen sollte man eigentlich zu diesem Thema befragen. Das wird jedoch höchstens noch aus authentischen Quellen (Radioberichten etc.) möglich sein.

Deshalb meine ich, wir sollten uns aus wertneutraler Literatur zum Thema Nationalsozialismus informieren. Da geht einiges draus hervor, um sich ein Bild zu machen.

Ich kann als guten Einstieg nennen (weiß allerdings nicht, ob diese Schriften allgemein an Nichtpädagogen versandt werden; ich bekomme sie regelmäßig zugesandt):

Informationen zur politischen Bildung (hrsg. von der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn):
Heft 251: Nationalsozialismus I (Von den Anfängen bis zur Festigung der Macht), 1996.
Heft 266: Nationalsozialismus II (Führerstaat und Vernichtungskrieg), 2000.

Ach ja, das Märchen von wertneutraler Literatur. In angeblich wertneutraler Literatur klingen dann die größten Verbrechen, begangen von der herrschenden Klasse, ganz harmlos und die ihrer Gegner ganz fürchterlich. Das heißt dann wertneutral und objektiv, etc. Werden die Verbrechen der herrschenden Klasse als das dargestellt was sie sind, wird das als wertend, subjektiv und unwissenschaftlich diffamiert.
Zu so etwas wie der Bundeszentrale für pol. Bildung äußere ich mich erst gar nicht.
_________________
Bye,
Anatoly

"..., all das Ringen nach Freiheit sei fingiert, eine Komödie, die der Mensch seinem Narzissmus vorspielt und ihn deshalb veranlasst, ungehalten zu sein, wenn er aus seinem Spiel gerissen wird."
Wilhelm Reich, Libido Konflikte und Wahngebilde in Ibsens 'Peer Gynt'
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#91224) Verfasst am: 15.02.2004, 03:04    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
[...]

Was die Fernziele der Nazis angeht, halte ich das Buch von Ralph Giordano "Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte" für recht empfehlenswert.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#91227) Verfasst am: 15.02.2004, 03:18    Titel: Antworten mit Zitat

Wir hätten den Rückfall der Menschheit in ein Mittelalter erlebt, aus dem es wohl kein Entrinnen hätte geben können. Dieses Mittelalter wäre nicht notwendigerweise technologisch "dunkel" gewesen, hätten die "Herrenmenschen" vielleicht genauso Raumfahrt betrieben, etwa um den jämmerlichen Resten der unterjochten Völker die totale Überlegenheit des Dritten Reiches zu beweisen. Aber es hätte keinen Ort mehr gegeben, an dem alte Werte hätten erhalten oder neue hätten erdacht werden können. Und was uns beträfe, wären wir wohl alle gläubige Untertanen des Führers (man weiß schon, eingebunden in das System von Befehl und Gehorsam, selbst also zu dienen und gleichzeitig teilzuhaben an der Macht, korrumpiert einen Menschen), oder für den Versuch freier Meinungsäußerung mindestens schon mal im KZ gelandet, oder aber ganz vorsichtig.

Neulich habe ich in einem Buch namens "Was wäre gewesen, wenn" gelesen, daß der große strategische Fehler Hitlers wohl war, die Sowjetunion anzugreifen [1]. Er hätte stattdessen, so mutmaßt der Autor des betreffenden Kapitels, die neutrale Türkei überrollen sollen, um so einen Zugriff auf Irak und Iran zu haben und so die Engländer in die Zange nehmen zu können, die gleichzeitig von Indochina aus in Indien bedroht waren. Wären diese Ölquellen verlorengegangen (ein indischer Nationalistenführer wollte Indien gar zu einem Vasallenstaat der Nazis machen, "sind doch alle Arier"), wäre die Situation für die Alliierten zumindest sehr viel schlechter gewesen. Der Hitler-Stalin-Pakt hätte womöglich gehalten, und so hätten die Alliierten auf dem Kontinent keine Grundlage mehr gehabt. [Andere Möglichkeit natürlich immer: der Holzhammer. Anstatt Hiroshima und Nagasaki, hätten die USA als einziger Staat, der dann vielleicht noch in der Lage gewesen wäre, Widerstand zu leisten, dann eben Berlin ausradiert.]

[1] Andere These: der Angriff auf Jugoslawien, wo Hitler schon wieder die Italiener raushauen mußte, führte zu einer Verschiebung des Angriffs auf die Sowjetunion, so daß den Deutschen am Ende die entscheidenden Wochen fehlten, um Stalins Staat vor dem Einbruch des Winters niederzuringen. Wozu schwache, aber ebenso machthungrige Verbündete manchmal gut sind.
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#91289) Verfasst am: 15.02.2004, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

@ Peter Raulfs

Mich hat an dem Buch vor allem die Bescheibung der größenwahnsinnigen Bauprojekte beeindruckt. Ich meine, in nichts anderem zeigt sich die NS-Hybris so deutlich wie in den verrückten Monsterbauten, die geplant waren, und in dem Desinteresse daran, wie die eigentlich finanziert werden sollten (Hitler zu Speer: "Wenn der Finanzminister fragt, was das kostet, sagen Sie ihm, Sie wissen es nicht, man hat keine Erfahrung mit solch großen Gebäuden.").
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
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Beitrag(#91317) Verfasst am: 15.02.2004, 15:05    Titel: Re: Wie war es zwischen 1934 und 1938 in Deutschland? Antworten mit Zitat

Anatoly hat folgendes geschrieben:
defensor_fidei hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Ich meine, als zwar Hitler schon da, aber der Krieg noch nicht da war.

Was wollte Hitler eigentlich mit dem Krieg erreichen?


Hitler und seine Schergen sollte man eigentlich zu diesem Thema befragen. Das wird jedoch höchstens noch aus authentischen Quellen (Radioberichten etc.) möglich sein.

Deshalb meine ich, wir sollten uns aus wertneutraler Literatur zum Thema Nationalsozialismus informieren. Da geht einiges draus hervor, um sich ein Bild zu machen.

Ich kann als guten Einstieg nennen (weiß allerdings nicht, ob diese Schriften allgemein an Nichtpädagogen versandt werden; ich bekomme sie regelmäßig zugesandt):

Informationen zur politischen Bildung (hrsg. von der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn):
Heft 251: Nationalsozialismus I (Von den Anfängen bis zur Festigung der Macht), 1996.
Heft 266: Nationalsozialismus II (Führerstaat und Vernichtungskrieg), 2000.

Ach ja, das Märchen von wertneutraler Literatur. In angeblich wertneutraler Literatur klingen dann die größten Verbrechen, begangen von der herrschenden Klasse, ganz harmlos und die ihrer Gegner ganz fürchterlich. Das heißt dann wertneutral und objektiv, etc. Werden die Verbrechen der herrschenden Klasse als das dargestellt was sie sind, wird das als wertend, subjektiv und unwissenschaftlich diffamiert.
Zu so etwas wie der Bundeszentrale für pol. Bildung äußere ich mich erst gar nicht.


Keine Geschichtsschreibung ist wertneutral, aber was die BPB heruasgibt, kommt dem imm er näher als vieles andere, was erhältlich ist. Zudem ist es - übrigens für jeden Bundesbürger, nicht nur für Pädagogen - kostenlos und ich kenn zwar die beiden Hefte nicht, aber zum Thema "Widerstand" wird durchaus auch kritisch (zum Beispiel was den 20. Juli angeht) informiert.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#91328) Verfasst am: 15.02.2004, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Tja man kann sich nun schon fast die Frage stellen, was wohl passiert wenn Amerika den Krieg gewinnt. Die Amerikaner werden früehr oder später wohl zugrunde gehen, weil ihr Land ein Schmelztigel vieler verschiedener Kulturen ist und weil die Nichtweißen prozentual immer stärker vertreten sind. Eine Gesellschaft der"stupid white men" wird es so wohl nicht länger geben. Bush hat vieles kleien Dinge in die Wege geleitet, die ihm wohl helfen weiter zu überleben(gesetzesänderungen,Nachrichtenmonople,Wirtschaftliche Dinge,neue Bundesrichter) Vielleicht übersteht er die Wahlen ja und wenn er so weitermacht und weiter Volksverdummung betreibt, dann etabliert sich vielleicht ne republikanische Diktatur.

Wie stehen die Amerikaner in der Welt?
Die Koalition der willigen umfasste neben vielen kleinen Staaten auch wichtigere Staaten wie GB, Japan,Italien,Spanien. Osteuropäische Staaten und Afghanistan waren auch dabei. Wenn Bush auch den Irak in der nächsten Koalition der willigen dabei hat, plus vielleicht irgendwann mal Syrien, Lybien usw. Aber in Deutschland führt die CDU in Umfragen und es sieht so aus als ob wir sie 2006 bekommen. Dann wird wohl auch Deutschland als Kriegsgener fallen, egal wie pazifistisch das Volk ist.
Wie es mit Frankreich aussieht weiß ich nicht. Und Rußland hat vielleicht in anderen Staaten keien gewichtigen Ölinteressen. Vielleicht können die Amerikaner ja einfach so weitermachen.
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