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"Christusmörder" ???
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#92539) Verfasst am: 18.02.2004, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Über eines sind wir uns in diesem Hause parteiübergreifend einig: Die Behinderung eines Embryos allein darf kein Grund für eine Spätabtreibung sein. Das war auch der Grund, warum 1995 mit der Neuregelung des §218 die embryopathische Indikation für Schwangerschaftsabbrüche bis zur 22. Woche gestrichen wurde. Dies möchte ich hier auch noch einmal ganz deutlich den Behindertenverbänden sagen.

Aufgenommen wurde die medizinische Indikation, die bei Gefahr für Gesundheit und Leben der Mutter ohne Befristung und ohne Pflicht zur Beratung gestellt werden kann.


http://www.gruene-fraktion.de/rsvgn/rs_dok/0,,8506,00.htm


Von wegen der Begriff "Spätabtreibung" wäre eine CDU/CSU-Propaganda...
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#92540) Verfasst am: 18.02.2004, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Eifellady hat folgendes geschrieben:
Was ist ein behinderter Mensch wert? Geht es nur um Kapitalwerte oder auch um Werte wie Liebe?


Du ignorierst vehement die bereits angeführten Argumente der psychischen und physischen Belastung. Bisher sprach niemand von Kapitalwerten.

Bedenke, dass ein behindertes Kind auch eine enorme Belastung für die bereits bestehenden zwischenmenschlichen Beziehungen sein können. Das hat nichts mit Kapitalwerten zu tun.
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M.S.Salomon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.09.2003
Beiträge: 389

Beitrag(#92541) Verfasst am: 18.02.2004, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
notkerbakker hat folgendes geschrieben:
Wenn schon, dann warens trotzdem "die Römer".
"Die Juden" konnten ja nur einen auswählen: wären "sie" im anderen Falle die gewesen, die Barrabas ans Kreuz nagelten?

Aber wie Lalilemlula richtig anmerkte: nicht "die Römer", "die Juden".


Vielleicht hatte Barrabas ja auch viele Wunder begangen, aber im fehlte der Märtyrereffekt wie bei Jesus. Lachen


Die eigentliche Pointe der Geschichte habt ihr bislang vergessen:

1. Es gab kein Passah-Vorrecht (Dass die Juden einen Gefangen erhielten, ist eine reine Erfindung, die dazu diente, nachträglich den Juden die Schuld in die Schuhe zu schieben.)

2. Barrabas und Jesus sind in der ursprünglichen Erzählung höchstwahrscheinlich ein und dieselbe Person, denn B. bedeutet entweder "Sohn des Vaters" oder "gelehrter Rabbi", siehe hierzu u.a. die Bücher der jüdischen Jesusforscher Hyam Maccoby und Pinchas Lapide.
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Wir müssen uns Sisyphos
als einen glücklichen Menschen vorstellen."
(Albert Camus)
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#92543) Verfasst am: 18.02.2004, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
Die eigentliche Pointe der Geschichte habt ihr bislang vergessen:

1. Es gab kein Passah-Vorrecht (Dass die Juden einen Gefangen erhielten, ist eine reine Erfindung, die dazu diente, nachträglich den Juden die Schuld in die Schuhe zu schieben.)


Genau das hatte ich auch in Erinnerung, konnte mich aber nicht mehr erinnern, wo ich es finde. Verlegen

Zitat:
2. Barrabas und Jesus sind in der ursprünglichen Erzählung höchstwahrscheinlich ein und dieselbe Person, denn B. bedeutet entweder "Sohn des Vaters" oder "gelehrter Rabbi", siehe hierzu u.a. die Bücher der jüdischen Jesusforscher Hyam Maccoby und Pinchas Lapide.


Das ist aber mager als Erklärung. "Söhne von Vätern" sind alle männlichen Personen und Rabbis dürfte es auch mehr als einen gegeben haben, oder?
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#92546) Verfasst am: 18.02.2004, 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Zitat:
(3) Die Voraussetzungen des Absatzes 2 gelten bei einem Schwangerschaftsabbruch, der mit Einwilligung der Schwangeren von einem Arzt vorgenommen wird, auch als erfüllt, wenn nach ärztlicher Erkenntnis an der Schwangeren eine rechtswidrige Tat nach den §§ 176 bis 179 des Strafgesetzbuches begangen worden ist, dringende Gründe für die Annahme sprechen, daß die Schwangerschaft auf der Tat beruht, und seit der Empfängnis nicht mehr als zwölf Wochen vergangen sind.

(4) Die Schwangere ist nicht nach § 218 strafbar, wenn der Schwangerschaftsabbruch nach Beratung (§ 219) von einem Arzt vorgenommen worden ist und seit der Empfängnis nicht mehr als zweiundzwanzig Wochen verstrichen sind. Das Gericht kann von Strafe nach § 218 absehen, wenn die Schwangere sich zur Zeit des Eingriffs in besonderer Bedrängnis befunden hat.


Es geht also um Schwangerschaften, die durch sexuellen Miszbrauch und durch Vergewaltigung entstanden sind. Wieso sollen diese Faelle weiterhin anders behandelt werden, als Abbrueche aufgrund einer praenatalen Diagnostik?


In Abs. 3 geht es um Vergewaltigung. In Abs. 2 geht es um Fälle, die das Leben der Schwangeren körperlich oder psychisch beeinträchtigen!


Sag ich doch! Und warum sollte das jetzt (siehe Unionsantrag) kuenftig unterschiedlich behandelt werden?
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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#92551) Verfasst am: 18.02.2004, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Zitat:
(3) Die Voraussetzungen des Absatzes 2 gelten bei einem Schwangerschaftsabbruch, der mit Einwilligung der Schwangeren von einem Arzt vorgenommen wird, auch als erfüllt, wenn nach ärztlicher Erkenntnis an der Schwangeren eine rechtswidrige Tat nach den §§ 176 bis 179 des Strafgesetzbuches begangen worden ist, dringende Gründe für die Annahme sprechen, daß die Schwangerschaft auf der Tat beruht, und seit der Empfängnis nicht mehr als zwölf Wochen vergangen sind.

(4) Die Schwangere ist nicht nach § 218 strafbar, wenn der Schwangerschaftsabbruch nach Beratung (§ 219) von einem Arzt vorgenommen worden ist und seit der Empfängnis nicht mehr als zweiundzwanzig Wochen verstrichen sind. Das Gericht kann von Strafe nach § 218 absehen, wenn die Schwangere sich zur Zeit des Eingriffs in besonderer Bedrängnis befunden hat.


Es geht also um Schwangerschaften, die durch sexuellen Miszbrauch und durch Vergewaltigung entstanden sind. Wieso sollen diese Faelle weiterhin anders behandelt werden, als Abbrueche aufgrund einer praenatalen Diagnostik?


In Abs. 3 geht es um Vergewaltigung. In Abs. 2 geht es um Fälle, die das Leben der Schwangeren körperlich oder psychisch beeinträchtigen!


Sag ich doch! Und warum sollte das jetzt (siehe Unionsantrag) kuenftig unterschiedlich behandelt werden?


Es ging um deine Behauptung, es gäbe keine Spätabtreibungen... Mit den Augen rollen

... oder wenn, dann sei der Grund Behinderungen des Kindes...
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M.S.Salomon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.09.2003
Beiträge: 389

Beitrag(#92554) Verfasst am: 18.02.2004, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
Die eigentliche Pointe der Geschichte habt ihr bislang vergessen:

1. Es gab kein Passah-Vorrecht (Dass die Juden einen Gefangen erhielten, ist eine reine Erfindung, die dazu diente, nachträglich den Juden die Schuld in die Schuhe zu schieben.)


Genau das hatte ich auch in Erinnerung, konnte mich aber nicht mehr erinnern, wo ich es finde. Verlegen

Zitat:
2. Barrabas und Jesus sind in der ursprünglichen Erzählung höchstwahrscheinlich ein und dieselbe Person, denn B. bedeutet entweder "Sohn des Vaters" oder "gelehrter Rabbi", siehe hierzu u.a. die Bücher der jüdischen Jesusforscher Hyam Maccoby und Pinchas Lapide.


Das ist aber mager als Erklärung. "Söhne von Vätern" sind alle männlichen Personen und Rabbis dürfte es auch mehr als einen gegeben haben, oder?


Stimmt. Allerdings bezeichnete sich dieser Jesus, sofern es ihn gab, als Sohn Gottes und nannte Gott zudem "Vater", was damals relativ unorthodox war. Zudem gibt es eine Quelle, in der Barrabas als "Jesus Barrabas" bezeichnet wird.

Die entscheidende Pointe ist aber, dass es dieses Passah-Vorrecht definitiv nicht gab - ebensowenig übrigens wie jene Volkszählung, die Maria und Josef angeblich nach Bethlehem brachte...

Die Bibel ist eben kein kritisch-historisch arbeitendes Geschichtsbuch, sondern eine auf politische und religiöse Stringenz hinkomponierte Erzählung.
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Heike N.
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Beitrag(#92558) Verfasst am: 18.02.2004, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Das ist aber mager als Erklärung. "Söhne von Vätern" sind alle männlichen Personen und Rabbis dürfte es auch mehr als einen gegeben haben, oder?


Stimmt. Allerdings bezeichnete sich dieser Jesus, sofern es ihn gab, als Sohn Gottes und nannte Gott zudem "Vater", was damals relativ unorthodox war.


Nö. Andere Quellen berichten durchaus davon, dass es üblich war, wenn ein Mensch "Sohn Gottes" genannt wurde, wenn er besonders fromm war. Und einen Schöpfer als "Vater" zu bezeichnen ist nicht gerade abwegig.

Zitat:
Zudem gibt es eine Quelle, in der Barrabas als "Jesus Barrabas" bezeichnet wird.


"Jesus" war nicht wirklich ein seltener Name, oder?

Zitat:
Die entscheidende Pointe ist aber, dass es dieses Passah-Vorrecht definitiv nicht gab - ebensowenig übrigens wie jene Volkszählung, die Maria und Josef angeblich nach Bethlehem brachte...


Diese Liste ließe sich noch lange fortführen.

Zitat:
Die Bibel ist eben kein kritisch-historisch arbeitendes Geschichtsbuch, sondern eine auf politische und religiöse Stringenz hinkomponierte Erzählung.


Also, wenn du mir das jetzt nicht gesagt hättest... Verlegen Geschockt
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Heike J
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Beiträge: 26284

Beitrag(#92560) Verfasst am: 18.02.2004, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zudem gibt es eine Quelle, in der Barrabas als "Jesus Barrabas" bezeichnet wird.


"Jesus" war nicht wirklich ein seltener Name, oder?


Jesus nicht, aber Barabbas. Es wurde also ein Jesus Barabbas (Jesus Sohn des Vaters) und ein Jesus, der sich als Sohn Gottes (des Vaters) bezeichnetete, gemeinsam gekreuzigt...
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#92566) Verfasst am: 18.02.2004, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zudem gibt es eine Quelle, in der Barrabas als "Jesus Barrabas" bezeichnet wird.


"Jesus" war nicht wirklich ein seltener Name, oder?


Jesus nicht, aber Barabbas. Es wurde also ein Jesus Barabbas (Jesus Sohn des Vaters) und ein Jesus, der sich als Sohn Gottes (des Vaters) bezeichnetete, gemeinsam gekreuzigt...


Gerade haben wir noch gelernt, dass Barrabas eigentlich kein Name war, sondern eine Bezeichung:

MSS hat folgendes geschrieben:
Barrabas und Jesus sind in der ursprünglichen Erzählung höchstwahrscheinlich ein und dieselbe Person, denn B. bedeutet entweder "Sohn des Vaters" oder "gelehrter Rabbi", siehe hierzu u.a. die Bücher der jüdischen Jesusforscher Hyam Maccoby und Pinchas Lapide.


"Sohn des Vaters" ist ja nicht wirklich spektakulär und Rabbis gab es - wie gesagt - auch häufiger.

Aber wie dem auch sei: eine Mythensammlung, die auf bereits bestehenden aufbaut und zudem als politisches Konstrukt anzusehen ist, ist zur Eruierung tatsächlicher Sachverhalte ziemlich irrelevant.
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
Wohnort: Rheinland

Beitrag(#92671) Verfasst am: 18.02.2004, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
Die eigentliche Pointe der Geschichte habt ihr bislang vergessen:


Wieso vergessen?

Innerhalb fremder Voraussetzungen gedacht.

notkerbakker hat folgendes geschrieben:
Wenn schon, ...

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"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5942
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#92684) Verfasst am: 18.02.2004, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben:
Die eigentliche Pointe der Geschichte habt ihr bislang vergessen:

1. Es gab kein Passah-Vorrecht (Dass die Juden einen Gefangen erhielten, ist eine reine Erfindung, die dazu diente, nachträglich den Juden die Schuld in die Schuhe zu schieben.)


Genau das hatte ich auch in Erinnerung, konnte mich aber nicht mehr erinnern, wo ich es finde. Verlegen



Die entscheidende Pointe ist aber, dass es dieses Passah-Vorrecht definitiv nicht gab - ebensowenig übrigens wie jene Volkszählung, die Maria und Josef angeblich nach Bethlehem brachte...

Die Bibel ist eben kein kritisch-historisch arbeitendes Geschichtsbuch, sondern eine auf politische und religiöse Stringenz hinkomponierte Erzählung.

Außerdem war der Sanhedrin durchaus berechtigt, Todesurteile zu fällen und zu vollstrecken (wäre in dem Fall Steinigung wegen Gotteslästerung gewesen).
Pilatus oder jeder andere römische Statthalter hätte sich kaum zu populistischen Spielchen wie "welchen hättet ihr denn gerne" herabgelassen Mit den Augen rollen das ist wie bereits von meinen Vor-postern erwähnt reines Phantasiegebilde, das nachträglich hinzugedichtet wurde. Aus politischen Gründen sozusagen. Die Schreiber (oder Um-schreiber) der betreffenden Texte wollten es sich schließlich nicht mit dem herrschenden (römischen) establishment verderben, indem sie ihnen öffentlich die Schuld am Tod ihres Chefs anhängten zynisches Grinsen
Diese Hinrichtungsart (Kreuzigung) war übrigens der geläufige "tarif" für Sedition/Hochverrat/Aufruhr gegen den römischen Staat. Jesus war somit als anti-römischer Revoluzzer/Umstürzler verurteilt worden und nicht als Lästerer des jüdischen Gottes; dieser tatbestand wäre den Römern nämlich schlichtweg schnurzpiepegal gewesen und der Mühe nicht wert, die römische Gerichtsbarkeit damit zu behelligen. (so nach dem Motto: macht euren Mist unter euch aus)
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"He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#92705) Verfasst am: 18.02.2004, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Diese Hinrichtungsart (Kreuzigung) war übrigens der geläufige "tarif" für Sedition/Hochverrat/Aufruhr gegen den römischen Staat. Jesus war somit als anti-römischer Revoluzzer/Umstürzler verurteilt worden und nicht als Lästerer des jüdischen Gottes;


Ergänzend: Kreuzigung war auch eine Todesart für Sklaven.

Zitat:
dieser tatbestand wäre den Römern nämlich schlichtweg schnurzpiepegal gewesen und der Mühe nicht wert, die römische Gerichtsbarkeit damit zu behelligen. (so nach dem Motto: macht euren Mist unter euch aus)


Und noch nicht mal das. Jeder Monotheist seiner Zeit muss kopfkratzend vor dieser merkwürdigen monotheistischen Religion gestanden haben. Die Römer akzeptierten alle Götter, wenn Bewohner des römischen Reiches den römischen Göttern Tribut zollten. Und das war nämlich auch der Grund, warum Christen später mehr oder weniger eins über die Rübe bekamen: wer andere Weltanschauungen verunglimpft, bekommt halt - je nach landesüblicher Einstellung - Zores.
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#92713) Verfasst am: 18.02.2004, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die eigentliche Pointe der Geschichte habt ihr bislang vergessen:

1. Es gab kein Passah-Vorrecht (Dass die Juden einen Gefangen erhielten, ist eine reine Erfindung, die dazu diente, nachträglich den Juden die Schuld in die Schuhe zu schieben.)

2. Barrabas und Jesus sind in der ursprünglichen Erzählung höchstwahrscheinlich ein und dieselbe Person, denn B. bedeutet entweder "Sohn des Vaters" oder "gelehrter Rabbi", siehe hierzu u.a. die Bücher der jüdischen Jesusforscher Hyam Maccoby und Pinchas Lapide.


Meine ich auch, in der Bibel sind die Mörder des Jeschi nicht die Römer sondern die Juden, weshalb es mich auch wundert wieso 90% der Befragten Christen in Amiland (50% glauben an die Schöpfung nach der Bibel) nicht das verlangte glauben, sind merkwürdiger weise nicht gegen die Juden unterstützen sogar den Staat Israel.

Ich selbst vermute mal die Bibel ist in solchen Fällen umgeschrieben worden, den Verfassern des Werkes selbst welche bis ca 100 n Ch. lebten traue ich so etwas ja nicht zu die müßen so etwas ja noch gewußt haben, vermutlich um ca 300 als man anfing die nächstliegenden Gegner flach zu machen.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#92716) Verfasst am: 18.02.2004, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Ich selbst vermute mal die Bibel ist in solchen Fällen umgeschrieben worden, den Verfassern des Werkes selbst welche bis ca 100 n Ch. lebten traue ich so etwas ja nicht zu die müßen so etwas ja noch gewußt haben, vermutlich um ca 300 als man anfing die nächstliegenden Gegner flach zu machen.


Selbst wenn die Verfasser die genauen Tatsachen gewusst haben: Auch sie lebten in Gemeinden, die sich von dem alten Glauben abwendeten, bekämpft wurden und sich abgrenzen wollten. Auch sie wollten schon Propaganda für ihre Sache machen. Warum sollten sie also bei den Tatsachen bleiben?
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#92724) Verfasst am: 18.02.2004, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, das stimmt natürlich obwohl ich nicht denke dass die Verfasser, so sie planten den Glauben auch unter den Juden zu verbreiten, und das war Anfangs auch das Ziel, solch auffällige Lügen eigebaut hätten.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15979
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#93020) Verfasst am: 19.02.2004, 01:08    Titel: Antworten mit Zitat

Bedenklich: Von "The Passion" (dem Film in Latein und Aramäisch) hat es in USA schon ein paar Vorführungen für konservative Christengruppen gegeben. Prompt wurden jüdische Organisation mit Haßanrufen zugedeckt, so etwa: "Jetzt wissen wir zweifelsfrei, daß die Juden es waren, die Christus umgebracht haben. Hitler ist mit Euch Teufelspack noch viel zu gut umgesprungen." Böse Sagt der Oberpope: "Es wird alles so dargestellt, wie es wirklich war." (Wer war eigentlich bei dem Verhör des Jesus von Nazareth durch Pontius Pilatus dabei? Johannes und einer der drei: Matthäus, Markus oder Lukas? Jetzt mal ernsthaft... (Nein, die hatten auch keinen Zugriff auf irgendwelche römischen Akten. Wenn etwas erfunden wird, um einen Machtanspruch zu rechtfertigen, dann heißt es "von Gott inspiriert".)
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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