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Rangliste erfolgreicher Schadenersatzklagen in den USA

 
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untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
Wohnort: Universum

Beitrag(#69270) Verfasst am: 31.12.2003, 14:46    Titel: Rangliste erfolgreicher Schadenersatzklagen in den USA Antworten mit Zitat

Zitat:
STELLA-LIEBECK-PREIS

Zum ewigen Ruhm der 81-jährigen Stella Liebeck, die sich bei McDonalds
einen Becher Kaffee über den Leib schüttete und anschließend 4,5
Millionen $ Schadenersatz erhielt, weil sie nicht auf die Tatsache
hingewiesen worden sei, daß der Kaffee heiß ist, wird nun jährlich der
STELLA-LIEBECK-PREIS an diejenigen verliehen, die im jeweils vergangenen
Jahr mit genialer Unverfrorenheit Schadenersatz gerichtlich forderten
und erhielten.

[...]

Platz 1 (einstimmig)
Unangefochtener Sieger des Wettbewerbs um den Stella-Award ist: Mr. Merv
Grazinski aus Oklahoma City. Der Wohnwagenhersteller Winnebago Motor
Homes mußte ihm nicht nur ein neues Wohnmobil stellen, sondern auch
1.750.000 $ Schmerzensgeld bezahlen. Auf dem Heimweg von einem
Football-Spiel hat Mr. Grazinski die Tempomatic seines Gefährts auf 110
km/h eingestellt und danach den Fahrersitz verlassen, um sich im
hinteren Teil des Wohnmoblis einen Kaffee zu bereiten. Das Wohnmobil kam
prompt von der Straße ab und überschlug sich. Mr. Grazinski begründete
seine Forderung mit der Tatsache, daß in der Betriebsanleitung des
Wohnmobils nicht darauf hingewiesen worden sei, daß man auch bei
eingeschalteter Tempomatic den Fahrerplatz nicht verlassen dürfe. Der
Hersteller hat - in Erwartung weiterer Trottel - inzwischen die
Bedienungsanleitung geändert.


Quelle und die übrigen Preisträger:
http://kayjay.twoday.net/stories/112862/
_________________
42
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#69275) Verfasst am: 31.12.2003, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hätte für den zweiten Platz gevotet-die Diskothek Gröhl...
_________________
"Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#69314) Verfasst am: 31.12.2003, 15:49    Titel: Re: Rangliste erfolgreicher Schadenersatzklagen in den USA Antworten mit Zitat

vielleicht sollte ich die amerikanische staatsbürgerschaft beantragen und dann klage erheben wegen ungerechtfertigter juristischer benachteiligung der intelligenteren menschen, die niemals in ihrem leben eine chance haben, auf so einfache weise an ein bißchen kohle zu kommen.
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max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#69337) Verfasst am: 31.12.2003, 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Seltsam ist nur, dass die US-Amerikaner, mit denen ich bisher geredet habe, es als vollkommen unrealistisch ansehen einen Grosskonzern zu verklagen. Am Kopf kratzen

Hat mal jemand überprüft, ob diese Liste irgend einen Wahrheitsgehalt hat?
_________________
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!

The only general I like is called strike
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#69338) Verfasst am: 31.12.2003, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Wann verklagen die Gott weil er die Schwerkraft erfunden hat, so dass Gläser zu Boden fallen? Lachen
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Zyniker
singender tanzender Abschaum



Anmeldungsdatum: 30.11.2003
Beiträge: 481
Wohnort: eckernförde

Beitrag(#69369) Verfasst am: 31.12.2003, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

wahrscheinlich direkt nachdem ich amerikas regierung wegen mehreren hundert jahren intoleranz (erfolgreich) verklagt habe...
_________________
Warte, warte nur ein Weilchen, bald schon komm ich auch zu dir.
Mit dem fiesen, scharfen Beilchen mache Hackfleisch ich aus dir.
Aus den Augen mach ich Sülze, aus dem Hintern mach ich Speck,
Aus den Därmen mach ich Würste und den Rest, den schmeiß ich weg.
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Menthinator
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Anmeldungsdatum: 02.12.2003
Beiträge: 7
Wohnort: Hauptstadt des Ruhrgebiets aka Recklinghausen

Beitrag(#69558) Verfasst am: 01.01.2004, 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

Mich wundert nur, dass unter den TOP-5 kein Zigaretten-Konzern ist. Bei den Summen die die schon zahlen mussten............
_________________
"Glück ist was für Arschlöcher!"
-Lemmy Kilmister(Motörhead)
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#69560) Verfasst am: 01.01.2004, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Menthinator hat folgendes geschrieben:
Mich wundert nur, dass unter den TOP-5 kein Zigaretten-Konzern ist. Bei den Summen die die schon zahlen mussten............

Wahrscheinlich weil da nur die Summen, nicht aber die Geschihten so krass sind.
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Spock
lebt noch



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis

Beitrag(#69712) Verfasst am: 02.01.2004, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Zyniker hat folgendes geschrieben:
wahrscheinlich direkt nachdem ich amerikas regierung wegen mehreren hundert jahren intoleranz (erfolgreich) verklagt habe...
Da wirst du Probleme haben. Ähnliches versucht eine Indianerin bereits seit Jahren, die sogar auf ein geltendes Gesetz verweisen kann, das Indianern Zahlungen aus einem Fond "zusichert", in den Firmen einbezahlen müssen, die das Land in den Reservaten ausbeuten (Ölfirmen, landwirtschaftliche Betriebe...). Die Behörden zögern die Verhandlungen extrem in die länge, wohl in der Hoffnung, dass die Indianer eines Tages ausgestorben sind, weil sie gesundheitlich total am Ende sind.
_________________
"Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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Markus
Polygamer, polymorph perverser Psychopath



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1320
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#70966) Verfasst am: 05.01.2004, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hach, wenn die Leute doch nur bei Snopes nachlesen würden, bevor sie jeden Hoax weiterverbreiten...

http://www.snopes.com/legal/lawsuits.asp

Da steht so ziemlich jede Geschichte drin, die im Internet kursiert, einschließlich Hintergrundinfos und Angaben zum Wahrheitsgehalt.
Gutes Mittel dagegen, peinlicherweise zugeben zu müssen, dass man auf einen Scherz reingefallen ist.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#71014) Verfasst am: 05.01.2004, 17:23    Titel: Antworten mit Zitat

Markus hat folgendes geschrieben:
Hach, wenn die Leute doch nur bei Snopes nachlesen würden, bevor sie jeden Hoax weiterverbreiten...

http://www.snopes.com/legal/lawsuits.asp

Da steht so ziemlich jede Geschichte drin, die im Internet kursiert, einschließlich Hintergrundinfos und Angaben zum Wahrheitsgehalt.
Gutes Mittel dagegen, peinlicherweise zugeben zu müssen, dass man auf einen Scherz reingefallen ist.

[1]
ein guter scherz darf zu unterhaltungszwecken ruhig weiterverbreitet werden.
aber nicht alles, was falsch ist, ist auch ein scherz.

[2]
snopes klärt mich über hoaxes auf. und wer klärt mich über snopes auf?
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#71142) Verfasst am: 05.01.2004, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist natürlich schon arm, wenn Menschen nicht wissen, daß man seine Katze nicht in der Mikrowelle trocken sollte, oder daß man sich mit einem Messer schneiden kann. Und daß insbesondere der Dieb das Opfer auf Schmerzensgeld verklagen kann... (Angenommen, er wäre nachts eingebrochen und hätte den Mann mit der Pistole bedroht, und dieser sei nur noch am Leben, weil die Lebensabschnittsgefährtin sich von hinten an den Einbrecher herangeschlichen und ihm eins mit der Bratpfanne übergezogen hätte...)

(Jetzt könnte man natürlich über das Justizsystem des "bösen Freundes" sprechen: man kriegt für Totschlag schon mal zwei, für Autodiebstahl fünf, für Diebstahl von 100-300$ sechs Jahre Knast [interessante Staffelung], oder wenn man ein Promi ist, hundert Stunden "gemeinnützige Arbeit" aufgebrummt. "Dieses Strafrecht ist auf dem römischen Unterschied zwischen den Nobiliores und Humiliores begründet. Der Vorherstehende zahlt, der Niederstehende bekommt Prügel für seine Vergehungen." [Dr. Richard Wiede, "Die Körperstrafen", S.324])
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Markus
Polygamer, polymorph perverser Psychopath



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1320
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#71145) Verfasst am: 05.01.2004, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

@Critic:
Auch diese Geschichten sind alle erstunken und erlogen.
SIe erfüllen halt diverse Vorurteile, die der kleine Fritz über das US-amerikanische Justizsystem so hat.

Und hier findest Du mehr Infos zur Katze in der Mikrowelle:
http://www.snopes.com/horrors/techno/micropet.htm

Übrigens auch ein nettes Lied dazu...
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15979
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#71152) Verfasst am: 05.01.2004, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

"In Joliet, Illinois, kann man ins Gefängnis kommen, wenn man den Namen der Stadt falsch ausspricht." (A.d.Ü., deutsche Ausgabe von "Dude, where's my country?")

Und Clinton hatte was mit Aaa-can-saw.

In einem Bundesstaat der USA kann [bzw. konnte] man mit dem Tode bestraft werden, wenn man Eisenbahnschienen mit Salz bestreut.

(In vielen Quellen kann man abstruse Gesetze nachlesen. Zugegeben: Die sind oft - die Provisions in Bushs bibeldicken "Patriot" und "No Children Left Behind" Act und "Our Lady of Peace Act" und was noch alles, die ja mit Absicht versteckt worden sind, ein neueres Beispiel einer Ausnahme - von Abgeordneten in der Hoffnung eingebracht worden, dadurch die Verabschiedung eines gesamten Maßnahmenpaketes verhindern zu können. Was offensichtlich nicht gelang.)

(Würde mich jetzt fast nötigen, einen Thread über "Rechtsstandards" aufzumachen. Hatte da einige interessante Detailbeobachtungen.)
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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vaquerito
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Anmeldungsdatum: 25.02.2004
Beiträge: 2

Beitrag(#95857) Verfasst am: 25.02.2004, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

@ Markus

Ihr Kommentar über die Katze in der Mikrowelle hat mich sehr gefreut. Leider gibt es keine solche Fälle in den USA.

Übrigens, die oben-genannten Fakten über die Frau Liebek (McDonalds) ist auch falsch. Sie hat (auch leider) keine $4.5 M bekommen.

Mehr über beide "Fälle" findet man hier: Wenglorz/Ryan, "Die Katze in der Mikrowelle?" Recht der Interationalen Wirtschaft, 8/2003.

Siehe: http://ssrn.com/abstract=470321
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Klaus-Peter
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Anmeldungsdatum: 10.01.2004
Beiträge: 1534

Beitrag(#95879) Verfasst am: 25.02.2004, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Übrigens scheint auch der berühmte Fall der Stella Liebeck anders abgelaufen zu sein, als man das gemeinhin annimmt (und als ich selbst bis vorhin noch geglaubt habe). Nach Lektüre des folgenden Links der Association of Trial Lawyers of America (hier) sieht für mich der Fall so aus, als ob McDonald's vollkommen zu recht verurteilt wurde.

In Kürze für die Nicht-Englisch-Sprechenden: Offenbar gab es bei McD eine Vorschrift, aus Qualitätsgründen den Kaffee in wirklich gefährlich heissem Zustand auszuschenken (180 Fahrenheit, das sind 82 Celsius). Bei dieser Temperatur bekommt man Verbrennungen 3ten Grades (und das ist wirklich nicht dazu geeignet, es in Drive-Ins auszuschenken). Normalerweise wird Kaffee bei 152 Fahrenheit (67 C) ausgeschenkt, der Unterschied ist wohl exponentiell. Offenbar kannte McD'S Top-Management das Problem, weil es schon 200 Verbrennungsfälle gab, hat es aber ignoriert. Stella Liebeck hatte das Pech, besonders ungünstige Unterhosen zu tragen. Jedenfalls hat MCD solche Verletzungen offenbar billigend in Kauf genommen.
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Markus
Polygamer, polymorph perverser Psychopath



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1320
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#96293) Verfasst am: 26.02.2004, 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Der Link von vaquerito ist höchst interessant.
Dort ist einlanges PDF zum Download zu finden, das das Justizsystem der USA und auch oftmals völlig überzogene europäische Sichtweise dazu untersucht.
Ist wirklich lesenswert. Und, da auf Deutsch, auch für die des Englischen unkundigen Zeitgenossen verständlich. zwinkern
Hier nochmal der vollständige Link:
http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=470321
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Ilja
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Anmeldungsdatum: 12.12.2003
Beiträge: 332

Beitrag(#96731) Verfasst am: 27.02.2004, 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

Markus hat folgendes geschrieben:
@Critic:
Auch diese Geschichten sind alle erstunken und erlogen.
SIe erfüllen halt diverse Vorurteile, die der kleine Fritz über das US-amerikanische Justizsystem so hat.

Also ist die Seite
http://www.atlanet.org/ConsumerMediaResources/Tier3/press_room/FACTS/frivolous/McdonaldsCoffeecase.aspx
auch ein Scherz?

Darauf mache ich mir gleich mal einen Tee, unter Verwendung von Wasser mit etwa 212 Grad Fahrenheit.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#96840) Verfasst am: 27.02.2004, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ilja hat folgendes geschrieben:
Markus hat folgendes geschrieben:
@Critic:
Auch diese Geschichten sind alle erstunken und erlogen.
SIe erfüllen halt diverse Vorurteile, die der kleine Fritz über das US-amerikanische Justizsystem so hat.

Also ist die Seite
http://www.atlanet.org/ConsumerMediaResources/Tier3/press_room/FACTS/frivolous/McdonaldsCoffeecase.aspx
auch ein Scherz?

Darauf mache ich mir gleich mal einen Tee, unter Verwendung von Wasser mit etwa 212 Grad Fahrenheit.

beutel oder lose? zynisches Grinsen
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Markus
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1320
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#97156) Verfasst am: 28.02.2004, 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

@Ilja:
*Seufz*
Wenn Du nur nicht so selektiv in Deiner Wahrnehmung wärest...

Ich gehe mal davon aus, dass Du die von Dir zitierte Seite nicht wirklich gelesen hast, oder?
Im Eingangsposting war von horrenden 4,5 Mio US$ die Rede.
Die von Dir verlinkte Seite meldet dann, dass der Schadenersatz lediglich 160.000$ betrug und die zusätzlich von McDonald's zu leistende Strafzahlung bei 480.000$ lag.
Natürlich hat dieser Fall stattgefunden. Aber der sogenannte 'Stella Liebeck-Award' ist ein Produkt der Phantasie. Und die erfundenen Schadenersatzfälle, die dort aufgeführt werden, sind es ebenfalls.
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Ilja
registrierter User



Anmeldungsdatum: 12.12.2003
Beiträge: 332

Beitrag(#97373) Verfasst am: 28.02.2004, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Markus hat folgendes geschrieben:
@Ilja:
*Seufz*
Wenn Du nur nicht so selektiv in Deiner Wahrnehmung wärest...

Ich gehe mal davon aus, dass Du die von Dir zitierte Seite nicht wirklich gelesen hast, oder?

Wie kommst du darauf?
Zitat:

Im Eingangsposting war von horrenden 4,5 Mio US$ die Rede.
Die von Dir verlinkte Seite meldet dann, dass der Schadenersatz lediglich 160.000$ betrug und die zusätzlich von McDonald's zu leistende Strafzahlung bei 480.000$ lag.

Damit ist dieser absurde Fall natürlich etwas weniger absurd geworden. Nur bleibt das amerikanische Schadensersatzunwesen immer noch absurd genug. Während in der Reaktion auf die Enttarnung der Fakes schon die Meinung rüberkam, dass "McDonald's vollkommen zu recht verurteilt wurde".
Zitat:

Natürlich hat dieser Fall stattgefunden. Aber der sogenannte 'Stella Liebeck-Award' ist ein Produkt der Phantasie. Und die erfundenen Schadenersatzfälle, die dort aufgeführt werden, sind es ebenfalls.

Klar. Ich hatte jedenfalls fast schon Lust, zu einem der Fake-Fälle in ähnlichem Stil eine Fake-Verteidiger-Seite zu schreiben, in der die "Fakten" "richtiggestellt" werden. Die Frage dabei wäre, wieviel Schwachsinn man drin lassen kann um trotzdem bei genügend vielen Opfern den Eindruck zu erwecken, dass "vollkommen zu recht verurteilt wurde".

Mein mit 212-Fahrenheit-Wasser hergestellter Teebeuteltee hat mir jedenfalls geschmeckt.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#97379) Verfasst am: 28.02.2004, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ilja hat folgendes geschrieben:
Mein mit 212-Fahrenheit-Wasser hergestellter Teebeuteltee hat mir jedenfalls geschmeckt.
Autsch
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Klaus-Peter
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Anmeldungsdatum: 10.01.2004
Beiträge: 1534

Beitrag(#97384) Verfasst am: 28.02.2004, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ilja hat folgendes geschrieben:
Mein mit 212-Fahrenheit-Wasser hergestellter Teebeuteltee hat mir jedenfalls geschmeckt.

Nun gibt es einen kleinen Unterschied zwischen selbstgebrautem 212 Fahrenheit Tee, den man zu Hause am Tisch aus einem Glas oder einer Tasse trinkt (und für deren idiotische Handhabung man womöglich selber verantwortlich ist), und dem Ausschenken von 180 Fahrenheit heissem Kaffee in einem lappigen Styroporbecher mit Deckel beim Drive-Thru, zum Genuss im Auto, bei dem eine systembedingte Unfallgefahr vorliegt. In so einem Fall (und wenn schon 200 Fälle von Verbrennungen bekannt sind, sollte man in der Tat Vorkehrungen treffen. Zum Beispiel ein aufklappbarer Deckel (wie es sie jetzt gibt), und/oder eine niedrigere Temperatur beim Ausschank. Solche Vorkehrungen im Falle einer erkannter Gefährdung sind auch in Deutschland Standard.

Ich kannte die Stella Liebeck Story bisher nur in der Form, dass da jemand zu blöd zum Kaffeetrinken war und während des Fahrens den Kaffee verschüttet hat. Dass es beim Aufmachen des Deckels passierte und während das Auto stand, ändert den Sachverhalt grundlegend. Da ist ein Wurm im McD-Prozess, und die McD Manager waren blöd genug, das auch noch so deutlich zuzugeben.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#97458) Verfasst am: 29.02.2004, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Ich kannte die Stella Liebeck Story bisher nur in der Form, dass da jemand zu blöd zum Kaffeetrinken war und während des Fahrens den Kaffee verschüttet hat. Dass es beim Aufmachen des Deckels passierte und während das Auto stand, ändert den Sachverhalt grundlegend. Da ist ein Wurm im McD-Prozess, und die McD Manager waren blöd genug, das auch noch so deutlich zuzugeben.

trotzdem finde ich die angewohnheit, es im auto nicht nur zu treiben, sondern dorthin auch seine ernährung zu verlagern, leicht bizarr.
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Klaus-Peter
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Anmeldungsdatum: 10.01.2004
Beiträge: 1534

Beitrag(#97848) Verfasst am: 01.03.2004, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
trotzdem finde ich die angewohnheit, es im auto nicht nur zu treiben, sondern dorthin auch seine ernährung zu verlagern, leicht bizarr.

Mag sein. Aber auch die Hersteller von Hilfsmitteln für bizarres Verhalten unterliegen der Produzentenhaftung.
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vaquerito
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Anmeldungsdatum: 25.02.2004
Beiträge: 2

Beitrag(#97973) Verfasst am: 01.03.2004, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde diese Diskussion sehr interessant!

Dem Strafcharakter von punitive damages wird ein abschreckender Effekt nachgesagt . Laut dieser Theorie erhält der Schädiger (hier, McDonalds) einen öffentlich verabreichten Denkzettel, was wiederum eine Warnung für andere Personen in vergleichbaren Situationen darstellen soll.

In diesem Zusammenhang finde ich die die folgenede sehr relevant:

* Zum Zeitpunkt des Verfahrens von Frau Liebeck hatte McDonald's bereits mehr als 700 (!!) vergleichbare Beschwerden im Zusammenhang mit durch Kaffee verursachten Verbrühungen ignoriert . Das Unternehmen ließ sogar die Aufforderung des Shriner's Burn Institute in Cincinnati – eine der bekanntesten Spezialeinrichtungen in den USA für die Betreuung von Patienten mit Verbrennungen – unbercksichtigt, die Temperatur seines Kaffees zu verringern.

* Ursprünglich hatte sich Frau Liebeck an McDonald's zwecks Erstattung der Kosten der medizinischen Behandlung gewandt, die zum damaligen Zeitpunkt $ 11.000 betrugen. McDonald's machte ein Gegenangebot in Höhe von $ 800,00 . Nach Abschluss ihrer medizinischen Behandlung konnte Frau Liebeck auf medizinische Rechnungen in Höhe von $ 20.000 verweisen. Sie beschloss, sich einen Anwalt zu nehmen.

* Ein McDonald's- Repräsentant sagte gar – unklugerweise aus Sicht von McDonald‘s – vor Gericht aus, dass die Zahl der Verletzungen im Verhältnis zu den Milliarden von Tassen Kaffee, die McDonald's jährlich verkaufe, "statistisch unbedeutend" sei.

* Aber vor allem: der Liebek Fall ist eigentlich kein "Fall" im rechtlichen Sinn -- zu diesem "Fall" existieren weder Berichte noch Veröffentlichungen in der US-amerikanischen juristischen Literatur oder Referenzen in anderen Urteilen, was bedeutet, dass er im U.S.-Rechtssystem nicht als gültiger Präzendenzfall berücksichtigt wird. Die webseits (so wie ATLA, die den "Fall" bescrheiben) haben keine Recthswirkung (was in den USA bei eiem "common law" system sehr wichtig ist).

Warum sprechen wir nicht lieber über echte Fälle, die Rechtsprechung haben? Ganz ehrlich gesagt, ich habe nie verstanden warum diesen McDonalds "Fall" so häufig diskutiert wird. Im Endeffekt ist es lediglich eine Geschichte, die man in der Zeitung liest -- es ist kein "Fall." Warum findet man diese Zeitungsgeschichte so faszinierend?
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#98029) Verfasst am: 01.03.2004, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
trotzdem finde ich die angewohnheit, es im auto nicht nur zu treiben, sondern dorthin auch seine ernährung zu verlagern, leicht bizarr.

Mag sein. Aber auch die Hersteller von Hilfsmitteln für bizarres Verhalten unterliegen der Produzentenhaftung.

das leuchtet mir ein. du hast mich überzeugt. Smilie
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