Frühchen
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Freigeisterhaus -> Wissenschaft und Technik

#1: Frühchen Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 23:13
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Aus gegebenem Anlass (bei mir) komme ich auf dieses Thema zu sprechen.

Neben den medizinischen Aspekten, die eine Frühgeburt hat (lt. Berechnung mind. 3 Wochen zu früh) - ist eine mögliche psychosoziale Folge, daß alle Angehörigen sich möglicherweise gar nicht so sehr auf das Kind freuen, weil ein bestimmter Zeitraum (im Fall in meiner Verwandtschaft sind das eben mind. 3 Wochen) zur Vorbereitung, zur "geistigen" Einstellung darauf, daß ein neuer Erdenbürger kommt, einfach fehlt?

Hat da jemand evtl. Studien zur Hand bzw. weiß mögliche Internetseiten?
Danke im Voraus. Mit den Augen rollen

#2:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 23:15
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So einen Blödsinn hab ich noch nie gehört. Mit den Augen rollen

#3:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 23:19
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ich habe auch einen Schreck gekriegt und beinahe wäre mir das Weinglas aus der Hand gefallen ...

#4:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 23:19
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
So einen Blödsinn hab ich noch nie gehört. Mit den Augen rollen


Es war ja auch nur so ein Gedankengang... Mit den Augen rollen

#5:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 23:21
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Dann eben zu den medizinischen Aspekten einer Frühgeburt...

#6:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 23:22
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
So einen Blödsinn hab ich noch nie gehört. Mit den Augen rollen


Es war ja auch nur so ein Gedankengang... Mit den Augen rollen


Und wer hat dir diesen Gedanken eingeflöst?

#7:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 23:23
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
So einen Blödsinn hab ich noch nie gehört. Mit den Augen rollen


Es war ja auch nur so ein Gedankengang... Mit den Augen rollen


Und wer hat dir diesen Gedanken eingeflöst?


Ich mir selbst wahrscheinlich... Mit den Augen rollen Verlegen

#8:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 23:27
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3 Wochen gilt ja heute kaum noch als Frühgeburt... da ist man längst bei ganz anderen Extremen angelangt.

#9:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 23:35
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
3 Wochen gilt ja heute kaum noch als Frühgeburt... da ist man längst bei ganz anderen Extremen angelangt.
Auch mir stellte sich die Frage, welche wichtigen Verwandten hier erst 3 Wochen vor dem Termin hätten informiert werden sollen ...

Im familiären Sinne schwierige Fälle kenne ich zwei, in denen Mütter auf einer Hausgeburt bestanden, die Kinder mit Komplikationen und bleibenden Beeinträchtigungen zur Welt kamen und die Mütter sich bis heute von ihrer Familie Vorwürfe machen lassen müssen. In beiden Fällen lief die Notbehandlung plangemäß, die Chancen wären wohl auch bei einer Krankenhausgeburt nicht besser gewesen. Zumindest in einem der Fälle hat kein Arzt von der Hausgeburt abgeraten. Den Vorurteilen (und Schuldgefühlen) ist verdammt schwer beizukommen.

gruß/step

#10:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 23:40
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step hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
3 Wochen gilt ja heute kaum noch als Frühgeburt... da ist man längst bei ganz anderen Extremen angelangt.
Auch mir stellte sich die Frage, welche wichtigen Verwandten hier erst 3 Wochen vor dem Termin hätten informiert werden sollen ...


Das meinte ich damit auch gar nicht. Vergiss es einfach, step.

#11:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.10.2003, 23:44
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Vergiss es einfach, step.
OK, mach ich!

#12:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 04:31
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step hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
3 Wochen gilt ja heute kaum noch als Frühgeburt... da ist man längst bei ganz anderen Extremen angelangt.
Auch mir stellte sich die Frage, welche wichtigen Verwandten hier erst 3 Wochen vor dem Termin hätten informiert werden sollen ...

Im familiären Sinne schwierige Fälle kenne ich zwei, in denen Mütter auf einer Hausgeburt bestanden, die Kinder mit Komplikationen und bleibenden Beeinträchtigungen zur Welt kamen und die Mütter sich bis heute von ihrer Familie Vorwürfe machen lassen müssen. In beiden Fällen lief die Notbehandlung plangemäß, die Chancen wären wohl auch bei einer Krankenhausgeburt nicht besser gewesen.


Ja, wer weiß?
Wenn sich jemand für eine Hausgeburt mit Hebamme entscheidet, dann gibt es dafür bestimmt gute Gründe, da die Kranken-Haus-Geburt heute sicher populärer ist.

Ich bin zu Hause geboren und mein Bruder ist ebenfalls zu Hause geboren - und es geht uns gut ...

#13:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 09:11
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Dann eben zu den medizinischen Aspekten einer Frühgeburt...


Mich stört sehr, dass immer extremere Frühgeburten ins Leben gezwungen werden, wobei - aufgrund ihrer Unreife und der medikametösen Behandlund - das Risiko einer Schwerbehinderung in Kauf genommen wird.

#14: Re: Frühchen Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 09:19
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Aus gegebenem Anlass (bei mir) komme ich auf dieses Thema zu sprechen.

Neben den medizinischen Aspekten, die eine Frühgeburt hat (lt. Berechnung mind. 3 Wochen zu früh) - ist eine mögliche psychosoziale Folge, daß alle Angehörigen sich möglicherweise gar nicht so sehr auf das Kind freuen, weil ein bestimmter Zeitraum (im Fall in meiner Verwandtschaft sind das eben mind. 3 Wochen) zur Vorbereitung, zur "geistigen" Einstellung darauf, daß ein neuer Erdenbürger kommt, einfach fehlt?

Hat da jemand evtl. Studien zur Hand bzw. weiß mögliche Internetseiten?
Danke im Voraus. Mit den Augen rollen


Das ist ein typischer Fall von "völlig verplant" und Kontrollzwang: Die Schwangerschaft und die Geburt haben gefälligst planmäßig abzulaufen. Dann macht "die Natur" einen Strich durch die Rechnung, und Mami und Papi und was-weiß-ich-wer-noch sind völlig daneben und werden ihres Lebens nicht mehr froh, weil sie das entscheidenende Ereignis nicht 100% unter Kontrolle hatten.
Nein

#15:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 16:13
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Dann eben zu den medizinischen Aspekten einer Frühgeburt...


Mich stört sehr, dass immer extremere Frühgeburten ins Leben gezwungen werden, wobei - aufgrund ihrer Unreife und der medikametösen Behandlund - das Risiko einer Schwerbehinderung in Kauf genommen wird.


Wenn man mit der "Krankheit" Kohle macht, wäre es doch kontroproduktiv, sich diese Kohle entgehen zu lassen - man denke nur an die vielen Medikamente und den ganzen apparativen Aufwand.

Die Erzielung des Profits kann man unmöglich der Entscheidungsgewalt unwissender Eltern überlassen, genau so müssen natürlich auch Schwerkranke und Sieche bis an die Grenzen medizinischer Machbarkeit - auch gegen deren eigenen erklärten Willen und gegen den Willen der Angehörigen - profitabel am Leben gehalten werden ...

#16:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 16:17
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Alzi hat folgendes geschrieben:
Wenn man mit der "Krankheit" Kohle macht, wäre es doch kontroproduktiv, sich diese Kohle entgehen zu lassen - man denke nur an die vielen Medikamente und den ganzen apparativen Aufwand.


Mir scheinen da noch anderen Faktoren ein Rolle zu spielen: Der persönliche Ehrgeiz und die christliche Moral ("Wir können es doch nicht töten!").

#17:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 16:25
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
Wenn man mit der "Krankheit" Kohle macht, wäre es doch kontroproduktiv, sich diese Kohle entgehen zu lassen - man denke nur an die vielen Medikamente und den ganzen apparativen Aufwand.


Mir scheinen da noch anderen Faktoren ein Rolle zu spielen: Der persönliche Ehrgeiz und die christliche Moral ("Wir können es doch nicht töten!").


...und die technischen Möglichkeiten, die permanent erweitert werden.

Wo fängt man da an, aufzuhören? Am Kopf kratzen

#18:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 16:32
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Heike N. hat folgendes geschrieben:
Wo fängt man da an, aufzuhören? Am Kopf kratzen


Yep. Vor 13 Jahren galt unter 1500 g noch als extreme Frühgeburt. Vor 15 Jahren hatten Frühchen unter 1000 nur eine ganz geringen Überlebenschance.

Heute sind die Überlebungschancen zwar ungleich höher. Aber eben Überleben um jeden Preis.

#19:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 16:36
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Wo fängt man da an, aufzuhören? Am Kopf kratzen


Yep. Vor 13 Jahren galt unter 1500 g noch als extreme Frühgeburt. Vor 15 Jahren hatten Frühchen unter 1000 nur eine ganz geringen Überlebenschance.

Heute sind die Überlebungschancen zwar ungleich höher. Aber eben Überleben um jeden Preis.


Das sehe ich gerade bei dem Sohn von Bekannten. Geburtsgewicht 850g. Den kleinen Burschen haben sie zwar aufgepäppelt, er ist aber permanent krank und wird nun schon zum zweiten Mal operiert.

Was für ein mieser Start ins Leben.

#20:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 16:41
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Heike N. hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Wo fängt man da an, aufzuhören? Am Kopf kratzen


Yep. Vor 13 Jahren galt unter 1500 g noch als extreme Frühgeburt. Vor 15 Jahren hatten Frühchen unter 1000 nur eine ganz geringen Überlebenschance.

Heute sind die Überlebungschancen zwar ungleich höher. Aber eben Überleben um jeden Preis.


Das sehe ich gerade bei dem Sohn von Bekannten. Geburtsgewicht 850g. Den kleinen Burschen haben sie zwar aufgepäppelt, er ist aber permanent krank und wird nun schon zum zweiten Mal operiert.

Was für ein mieser Start ins Leben.


Und vor allem in was für ein Leben?
Extremfrühchen werden nur zum Preis lebenslänglicher schwerster Behinderungen am Leben erhalten.

#21:  Autor: SpoonyWohnort: Eurasien/Hamburg BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 18:27
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Woici hat folgendes geschrieben:
Und vor allem in was für ein Leben?
Extremfrühchen werden nur zum Preis lebenslänglicher schwerster Behinderungen am Leben erhalten.


Die Ärzte sind verpflichtet, das Kind am leben zu erhalten, da es schon als Mensch gilt. Egal unter welchen Umständen. Man darf also nicht darüber entscheiden, ob die Maschienen abgestellt werden. Und es muss nicht unbedingt bei Extremfrühchen zu Behinderungen kommen, es ist halt ein sehr erhötes Risiko dafür gegeben. Alleine schon wegen den Hirnblutungen die auftreten können, aber auch solche Fälle sind schon gut gegangen skeptisch .

#22:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 18:39
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SPOONMAN hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Und vor allem in was für ein Leben?
Extremfrühchen werden nur zum Preis lebenslänglicher schwerster Behinderungen am Leben erhalten.


Die Ärzte sind verpflichtet, das Kind am leben zu erhalten, da es schon als Mensch gilt. Egal unter welchen Umständen. Man darf also nicht darüber entscheiden, ob die Maschienen abgestellt werden. Und es muss nicht unbedingt bei Extremfrühchen zu Behinderungen kommen, es ist halt ein sehr erhötes Risiko dafür gegeben. Alleine schon wegen den Hirnblutungen die auftreten können, aber auch solche Fälle sind schon gut gegangen skeptisch .


Ich habe vor nicht allzulanger Zeit einen Bericht darüber gelesen und bei Frühchen unter 1000 Gramm ist das Risiko einer bleibenden Schädigung bei 98%...

#23:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 18:46
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SPOONMAN hat folgendes geschrieben:
Die Ärzte sind verpflichtet, das Kind am leben zu erhalten, da es schon als Mensch gilt.


Ohne den sofortigen Eingriff der Ärzte würde ein extremes Frühchen aber gar nicht erst leben.

#24:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 21:45
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
SPOONMAN hat folgendes geschrieben:
Die Ärzte sind verpflichtet, das Kind am leben zu erhalten, da es schon als Mensch gilt.


Ohne den sofortigen Eingriff der Ärzte würde ein extremes Frühchen aber gar nicht erst leben.


In dem aktuellen Fall in meiner Verwandtschaft war es so, daß der eigentliche ursprüngliche Stichtag der 21. November 2003 war, und der Sprössling eben bereits am 10. Oktober 2003 geboren worden ist. Mit den Augen rollen

#25:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 21:47
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
In dem aktuellen Fall in meiner Verwandtschaft war es so, daß der eigentliche ursprüngliche Stichtag der 21. November 2003 war, und der Sprössling eben bereits am 10. Oktober 2003 geboren worden ist. Mit den Augen rollen


Was denn nu... 3 oder 6 Wochen?

#26:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 21:50
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
In dem aktuellen Fall in meiner Verwandtschaft war es so, daß der eigentliche ursprüngliche Stichtag der 21. November 2003 war, und der Sprössling eben bereits am 10. Oktober 2003 geboren worden ist. Mit den Augen rollen


Was denn nu... 3 oder 6 Wochen?


Ich hatte geschrieben, mindestens 3 Wochen. Der ursprüngliche Stichtag ist mir erst heute wieder eingefallen.

#27:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 13.10.2003, 23:17
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Also meine Tochter war für mich psychologisch gesehen eine Frühgeburt, obwohl sie ein paar Tage nach errechnetem Geburtstermin geboren wurde. Ehrlich gesagt kämpfe ich heute noch mit der "gesitigen Einstellung", und vermutlich wird das auch mindestens bis zu den Urenkelkindern so weitergehen.

Was ich damit sagen will: das man auf sowas "vorbereitet" ist im Sinne von "100% abgesichert" ist doch totale Illusion, und das ist auch auf andere Lebensberieche zu übertragen. Das Leben ist bunt (aber kein bunter Teller!), vorbereitet ist man nie, Schwimmen lernt man nur durch Schwimmen und Laufen nur durch Laufen.



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