Kirchenaustritt - welche Konsequenzen hat das...
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#1: Kirchenaustritt - welche Konsequenzen hat das... Autor: Baseballbatboy BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 08:03
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... und zwar in Bezug auf Beerdigung? Will dann keiner meine sterblichen Übereste? Haben dann meine Hinterbliebenen nur Ärger damit?

Und zweitens:

Meine Frau will auf jeden Fall noch kirchlich heiraten. Sie ist Evangelin und ich (noch) Katholik. Wie sieht es hier aus?

Ich denk das das erstmal reicht, aber mich würde auch interessieren welche Erfahrungen ihr mit dem Austieg gemacht habt (Bekannte, Verwande, Arbeitsumfeld, etc.).

thx & cu

M.G.

#2:  Autor: PoldiWohnort: Bavarian Congo BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 08:58
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Hi erstmal ...

zur Beerdigung:

Wenn man Glück hat, gibt es konfessionsfreie Friedhöfe in der Nähe (oder, wie jetzt angestrebt, Friedwälder) ...
Wenn man in einer Gegend wohnt, wie ich, wird man gezwungenermaßen auf einem kirchlichen Firedhof verkompostiert, weil es keine Alternative (außer Seebestattung) gibt, und eine Beisetzung auf einem offiziellen Friedhof gesetzlich vorgeschrieben ist.

Habe selbst schon oft genug erlebt, daß Menschen, die 20 und mehr Jahre aus der Kirche ausgetreten waren, von nem Pfaffen eingebuddelt und dabei noch als "gläubige Christen" verunglimpft wurden. Böse


zur Heirart:

Das kommt gnaz auf die Laune des Pfarrers an ... die kirchliche Heirat zwischen Kathole und Evangele sind aber oft noch schwieriger zu organisieren, gerade jetzt, wo sie sich Spinnefeind sind.


zum Ausstieg:

Durchweg positive, zumindest, was mein Umfeld betrifft, meine Familie ist multi-national und multi-religiös, von daher war das kein Problem, bei mein Bekannten verhält es sich ebenso und mein Arbeitgeber ist froh, daß ich überhaupt für ihn arbeite Mr. Green

Das einzig nachteilige waren ein paar rechtliche Kloppereien, weil die kath. Kirche in den ersten Jahre immer wieder versucht hat, mir Kohle zu klaunen. (Plötzlich wurde wieder Kirchensteuer abgezwackt, ich bekam Mahnung wg. Kirchengeld ect. pp), das hat sich aber nach ein paar eindeutigen, uned nicht unbedingt freundlichen, Briefen erledigt zynisches Grinsen

#3: Re: Kirchenaustritt - welche Konsequenzen hat das... Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 09:09
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Baseballbatboy hat folgendes geschrieben:
... und zwar in Bezug auf Beerdigung? Will dann keiner meine sterblichen Übereste? Haben dann meine Hinterbliebenen nur Ärger damit?


http://www.humanist.de/religion/trauerfeiern.html

www.memosite.de (dort die Infos)

Zitat:
Und zweitens:

Meine Frau will auf jeden Fall noch kirchlich heiraten. Sie ist Evangelin und ich (noch) Katholik. Wie sieht es hier aus?


Ist - wenn der Pfarrer sich nicht total querstellt - auch nach dem Austritt möglich.

Ansonsten: Nur noch 28% der Trauungen in Deutschland finden auch in der Kirche statt.

Der Trend geht zur weltlichen Feier. Hier findest du Alternativen:

http://www.humanist.de/religion/hochzeit.html

Zitat:
Ich denk das das erstmal reicht, aber mich würde auch interessieren welche Erfahrungen ihr mit dem Austieg gemacht habt (Bekannte, Verwande, Arbeitsumfeld, etc.).


Wenn im in meinem Umfeld genau hinhöre, sind die meisten auch auf dem Sprung, auszutreten. Sie schieben es nur noch vor sich hin.

#4:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 09:54
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Poldi hat folgendes geschrieben:

Wenn man Glück hat, gibt es konfessionsfreie Friedhöfe in der Nähe (oder, wie jetzt angestrebt, Friedwälder) ...
Wenn man in einer Gegend wohnt, wie ich, wird man gezwungenermaßen auf einem kirchlichen Firedhof verkompostiert, weil es keine Alternative (außer Seebestattung) gibt, und eine Beisetzung auf einem offiziellen Friedhof gesetzlich vorgeschrieben ist.

Habe selbst schon oft genug erlebt, daß Menschen, die 20 und mehr Jahre aus der Kirche ausgetreten waren, von nem Pfaffen eingebuddelt und dabei noch als "gläubige Christen" verunglimpft wurden. Böse


:


Geschockt Ist das "Verbuddeln" nicht Sache eines Beerdigungsunternehmens? Kann man nicht seine eigene Beerdigung schon vor dem Tod arrangieren, und man kann festlegen, daß man keinen "Geistlichen" will... ? Die Angehörigen dürften sich über so ein Testament doch nicht hinwegsetzen?

#5:  Autor: Baseballbatboy BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 13:39
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Wow, habt Dank für die schnellen und guten Antworten!
Vor allem die Links von Heike werd ich mir genau durchlesen.

Der Austritt ist für mich ja eigentlich schon beschlossene Sache gewesen, nur meine Frau hatte noch die o. g. Bedenken.


thx


ps: informier euch wenn ich auch offiziel zu den Atheisten gehöre! Sehr glücklich

#6:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 13:45
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Baseballbatboy hat folgendes geschrieben:
ps: informier euch wenn ich auch offiziel zu den Atheisten gehöre! Sehr glücklich
Wie willst Du einem Verein angehören, den es gar nicht gibt? Lachen

#7:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 13:48
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ric hat folgendes geschrieben:
Baseballbatboy hat folgendes geschrieben:
ps: informier euch wenn ich auch offiziel zu den Atheisten gehöre! Sehr glücklich
Wie willst Du einem Verein angehören, den es gar nicht gibt? Lachen


www.ibka.org zwinkern

#8:  Autor: PoldiWohnort: Bavarian Congo BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 14:35
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Sanne hat folgendes geschrieben:

Geschockt Ist das "Verbuddeln" nicht Sache eines Beerdigungsunternehmens? Kann man nicht seine eigene Beerdigung schon vor dem Tod arrangieren, und man kann festlegen, daß man keinen "Geistlichen" will... ? Die Angehörigen dürften sich über so ein Testament doch nicht hinwegsetzen?


Stimmt, es ist Sache des beauftragten Unternehmers, aber i.d.R. setzen sich die Angehörigen über den Wunsch des Verstorbenen hinweg... oder der Pfaffe taucht ungefragt auf, auch schon erlebt.

Bei der Beerdigung einer ehem. Klassenkameradin war es z.b. so :
Die hat verfügt, daß sie eingeäschert und NICHT kirchlich beerdigtg werden will. Da die Eltern es nicht ertragen konnten, sie 120-200 Km weit weg beerdigen zu lassen(das ist der nächste konfessionsfreie Friedhof), mußten sie sie auf dem kath. Leichenfeld verbuddeln lassen(außerdem sollte sie ins Familiengrab). Dafür war aber Bedingung, daß sie vom Pfaffen beerdigt und NICHT eingeäschert wird. .. tja ..

Meine Ma war auch eine der ersten, wenn nicht gar DIE Erste, welche bei uns im Ort eingeäschert und ohne Pfaffe begraben wurde, trotz aller "Drohungen" von Kirchenseite. Aber wir haben ihre Verfügung durchgesetzt, auch wenn der PFarrer aus Protest den gesammten Beerdigungsritus (Rosenkranzbeten 2 Tage vor der Beerdigung, Fürbitten am Tag vorher und Beerdigungs/Aussegnungs-Messe am Tag der Beisetzung) durchgezogen hat, aber eben ohne Sarg und ohne Angehörige ... und daß die eigentliche Beisetzung erst 2 Wochen später stattfand, weil wir beim Krematorium so ne Wartezeit hatten, hat er, AFAIK, nie mitbekommen ...

#9:  Autor: jerec BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 14:43
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Hallo Baseballbatboy!

Meine Frau (Evangelin) und ich (dazumal Katholik) haben so eine Hochzeit hinter uns. Generell ist zu sagen, daß die Organisation tatsächlich etwas umfangreicher ist und daß Dir von seiten der katholischen Kirche etwas mehr Knüppel vor die Füße geworfen werden (du brauchst einen sogenannten "Dispens", also eine Erlaubnis der Kath. Kirche für die Heirat) als von der "anderen" Seite. Wie sich das darstellt, wenn Du ausgetreten bist, weiß ich nicht.

Wir haben glücklicherweise beide je einen halbwegs verständnisvollen Pfarrer gehabt. Wie gesagt, das war vor einigen Jahren und in Österreich.

Offtopic: Aufgrund Deines Nicks, nehm ich mal an, Du gehörst zur Fan-Gemeinde eines nicht ganz jungendfreien, nixdestotrotz genialen Actiongames. zwinkern


so long
jerec

#10:  Autor: Baseballbatboy BeitragVerfasst am: 31.10.2003, 07:54
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ric hat folgendes geschrieben:
Baseballbatboy hat folgendes geschrieben:
ps: informier euch wenn ich auch offiziel zu den Atheisten gehöre! Sehr glücklich
Wie willst Du einem Verein angehören, den es gar nicht gibt? Lachen


Es gibt ja mittlerweile genügend e.V.´s und andere Clubs wo man als Atheist mitmachen kann. zwinkern

#11:  Autor: Baseballbatboy BeitragVerfasst am: 31.10.2003, 07:56
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jerec hat folgendes geschrieben:
Offtopic: Aufgrund Deines Nicks, nehm ich mal an, Du gehörst zur Fan-Gemeinde eines nicht ganz jungendfreien, nixdestotrotz genialen Actiongames. zwinkern


so long
jerec



Yep! zwinkern

#12:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 31.10.2003, 09:25
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Poldi hat folgendes geschrieben:
den gesammten Beerdigungsritus (Rosenkranzbeten 2 Tage vor der Beerdigung, Fürbitten am Tag vorher und Beerdigungs/Aussegnungs-Messe am Tag der Beisetzung) durchgezogen ...
Pillepalle Katholen...!!! Evangelen sind da sowieso viel unkomplizierter. Da gibt es diesen ganzen Zauber ja nicht.

Diese Unterscheidung zwischen kirchlichem und konfessionsfreiem Friedhof war mir neu. Am Kopf kratzen Ich nehme an, daß die Friedhöfe hier in der Gegend kommunale Friedhöfe sind oder so. Jedenfalls gibt es auf ein- und-demselben Friedhof evangelische, katholische, sektenmäßige und nicht-religiöse Beerdigungen Schulterzucken



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