Ethik-Kommissare
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Freigeisterhaus -> Wissenschaft und Technik

#1: Ethik-Kommissare Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 11:12
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Erste Erfahrungen mit dem Stammzellengesetz: Theologen prüfen biologische Sachverhalte

Zitat:
Denn was prüfen die Ethikkommissare? Sie untersuchen erstens, so will es das Gesetz, ob die beantragten Arbeiten „hochrangigen Forschungszielen“ dienen, zweitens, ob die Forschungsfragen schon hinreichend mit anderen Mitteln verfolgt wurden und ob sich drittens der angestrebte Erkenntnisgewinn „voraussichtlich nur mit embryonalen Stammzellen erreichen lässt“. Genuin ethische Fragen sind das nicht. Der Kommissionsvorsitzende Ludwig Siep bemüht sich zwar, wenigstens das Kriterium der „Hochrangigkeit“ normativ aufzuladen, aber das gibt der Gesetzeswortlaut nicht her, und in den Genehmigungstexten findet sich auch kein Hinweis auf eine ethische Abwägung. Da fragt sich (und diese Frage wurde vergangene Woche auch im Nationalen Ethikrat laut), was Ethiker und Theologen in der Kommission überhaupt zu suchen haben.

#2:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 15:43
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Da macht man doch den Bock zum Gärtner.

Diese Wissenschaftsfeindlichkeit ist echt das höchste. zornig

Das Christen da was mitzureden haben ist einfach nur Motzen

Ich kann irgendwie garnicht ausdrücken wie ich das finde.

#3:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 19:40
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Wieso sollten Christen da nicht mitdiskutieren? Entscheidend ist, ob sie die geistige Flexibilität und die diskursive Disziplin besitzen, "etsi deus non daretur" zu argumentieren.

Für viele liegt die größte Hemmschwelle in ihrer Vorstellung, eine vollkommene ethische Beliebigkeit werde unausweichlich, wenn man beginne, die Zumessung von Menschenrechten von der Definition menschlichen Lebens zu entkoppeln. Letzteres gebietet aber die Vernunft, will man nicht an anderer Stelle Menschenrechte verletzen.

Eine weitere Schwierigkeit für viele liegt in der Akzeptanz der Entmystifizierung der Ethik, d.h. zwar eine verbindliche, aber rational begründete Ethik zu fordern. Schon bei der Frage, welches Ziel (oder welchen höchsten Wert) denn eine Ethik verfolgen solle, steigen manche aus, weil sie meinen, diese Frage dürfe man nicht stellen.

Ich habe das in vielen Diskussionen zu diesem Thema, auch hochkarätigen, erlebt. Ethik und Vernunft ist bei vielen letztlich ein Tabu.

gruß/step

#4:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 19:44
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Ich bitte dich, wenn es eine chrsitliche Kommision gibt dann wird die auch christlich handeln. Wenn es einen Biologen gibt, der privat christlich ist und der mitdiskutiert aber seine eigene Überzeugung miteinfließen lässt ist okay, aber Leute die keine Ahnung von der MAterie haben dürfen ncith mitreden.

Eigentlich dürften das noch nichtmal die meisten Politiker, denn die haben auch nicht immer überzeugende Biologiekenntnisse. Böse

#5:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 19:59
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Richtig!

Der größte teil der deutschen Lehrer kennt sich in Biologie ja nicht mal gut genug aus.

Step hat aber recht wenn etwas nicht genügende begründet werden kann wozu dann überhaupt.

#6:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 20:01
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Ich mag den Gedanken auch nicht, dass bereits da überEthik diskutiert wird wo sie vollkommen überflüssig ist. Wenns ums Klonen geht, dann ist der ethische Bereich schon interessant, aber solange es nur um normale Gentechnik geht sollte das erstmal außen vor stehen.

#7:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 20:08
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Nicht mal beim klonen ist es interessant.

Wenn stört es wenn da nun zwei menschen mit identem Erbgut exitieren?
Da es absoulut unmöglich ist beide gleich zu erziehen werden sie sich nicht zu 100% gleich entwickeln, das trifft nicht mal auf eineiige Zwilinge zu, so wir der eine zB Jurist der Andere Mafiosi, hat es alles bereits gegeben.
Das einzige Probleme ist vieleicht das es ein Datenschutzproblem sprich Verhaltensähnlichkeit und rückschlüsse gibt, aber das ist absoulut nebensächlich, wenn sich jemand klonen lassen will dann ist das ja eh uninteressant.

#8:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 30.10.2003, 20:20
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Ja gut, da hast du Recht, aber es gibt tatsächlich Probleme.
Die sind aber mE alle lösbar.

Wenn ein Klon bei seiner Kopie in einer Vater Sohn Beziehung lebt, dann könnte das komisch für die beziehung sein. Der Klon könnte sich minderwertig fühlen wenn die Kopie alles besser kann.

Das ist für mich aber nur ein kleines Problem. Logisch betrachtet müsste das ja auch ein Kind haben, dass ja auch 50% je Elternteil migekriegt hat.

Außerdem könnte ein Kind probleme mit seiner Zeugungsmethode haben.
Es könnte isch nur als Versuchstier sehen.

Das ist in der Tat ein interessanter Einwand, aber das Problem hatte Louise Brown ja auch. Auf den Arm nehmen

Ansonsten gibt es genug andere Retortenbabies, die zu nem gewissen Maße auch künstlich gezeugt wurden.

Erinnert sich noch jemand an die Bildschalgzeilen als die Raelianer angeblich ein KInd geklont haben? Da sprach man von Klonmostern. Geschockt



Das ethsiche Problem liegt eigentlich nicht beim Klonen, sondern beim Umgang mit den Klonen und ihrer Akzeptanz bei der Bevölkerung. Aber das führen die Christen eher selten als Argument ins Feld. Die meisten vergleichen es mit dem Turmbau zu Babel.

#9:  Autor: SanneWohnort: Nordschland BeitragVerfasst am: 31.10.2003, 08:31
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Geschockt Gibt es irgendeinen vernünftigen Grund, einen Menschen mittels Klonen herzustellen?

#10:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 31.10.2003, 08:46
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Sanne hat folgendes geschrieben:
Geschockt Gibt es irgendeinen vernünftigen Grund, einen Menschen mittels Klonen herzustellen?


Ja klar, 1000 Gerhard Schröders ...

#11:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 31.10.2003, 09:51
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Sanne hat folgendes geschrieben:
Geschockt Gibt es irgendeinen vernünftigen Grund, einen Menschen mittels Klonen herzustellen?
Ich kann mir jetzt keinen vorstellen.

Aber es könnte Anwendungen geben, die vernünftig sind. z.B. Klonen, und dann die Entwicklung der Zellen zu einem bestimten Gewebe hin leiten; Leber, Niere, Herz...

Heute wissen wir nicht mal, ob irgendwelche biologischen Mechanismen diesen Traum zu nichte machen. Was da eine Ethikdiskussion soll, verstehe ich nicht. Wenn die Gesetzgeber tatsächlich Angst vor Klonen haben, hätten sie explizit das herstellen eines kompletten Klonsverbieten sollen. Dieses pauschale Mißtrauen Wissenschaftlern gegenüber - als ob sie alle nur darauf warten würden, Menschen zu klonen - halte ich für mittelalterlich und von Unkenntnis geprägt.

#12:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 11.11.2003, 11:27
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Zitat:
Papst lehnt Embryonenforschung ab

Papst Johannes Paul II. hat sich gegen die Stammzellenforschung mit Embryonen ausgesprochen. Man solle stattdessen an Erwachsenengewebe forschen, sagte er.


http://www.netzeitung.de/spezial/genethikdebatte/261245.html

Zitat:
Johannes Paul II. befürwortete stattdessen die Forschung an Erwachsenengewebe oder «Gewebe, das bei der fötalen Entwicklung überflüssig ist».


Am Kopf kratzen

#13:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 11.11.2003, 11:36
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Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Papst lehnt Embryonenforschung ab

Papst Johannes Paul II. hat sich gegen die Stammzellenforschung mit Embryonen ausgesprochen. Man solle stattdessen an Erwachsenengewebe forschen, sagte er.


http://www.netzeitung.de/spezial/genethikdebatte/261245.html

Zitat:
Johannes Paul II. befürwortete stattdessen die Forschung an Erwachsenengewebe oder «Gewebe, das bei der fötalen Entwicklung überflüssig ist».


Am Kopf kratzen


Der Papst ist auch gegen alle möglichen anderen Sachen, die für uns dank Säkularisierung und Aufklärung zur Selbstverständlichkeit geworden sind.

Eine aussterbende Spezies. zwinkern

#14:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 11.11.2003, 11:37
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Sanne hat folgendes geschrieben:
Geschockt Gibt es irgendeinen vernünftigen Grund, einen Menschen mittels Klonen herzustellen?


Nein. Die Qualität des Erbmaterials nimmt RAPIDE ab, wenn man Erwachsene klont, darum lehne ich das reproduktive Klonen auch ab.

Beim therapeutischen Klonen sollte man aber ordentlich Gas geben und das so schnell wie möglich einführen.

#15:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 11.11.2003, 11:47
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Nav hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Johannes Paul II. befürwortete stattdessen die Forschung an Erwachsenengewebe oder «Gewebe, das bei der fötalen Entwicklung überflüssig ist».


Am Kopf kratzen


Der Papst ist auch gegen alle möglichen anderen Sachen, die für uns dank Säkularisierung und Aufklärung zur Selbstverständlichkeit geworden sind.

Eine aussterbende Spezies. zwinkern


Ich fragte mich eher, wie er an überflüssiges Gewebe bei der fötalen Entwicklung kommen will (gibts da überhaupt "Überflüsiges"?) und ob er Hautlappen aus Erwachsenen stanzen will?

#16:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 11.11.2003, 11:49
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Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Johannes Paul II. befürwortete stattdessen die Forschung an Erwachsenengewebe oder «Gewebe, das bei der fötalen Entwicklung überflüssig ist».


Am Kopf kratzen


Der Papst ist auch gegen alle möglichen anderen Sachen, die für uns dank Säkularisierung und Aufklärung zur Selbstverständlichkeit geworden sind.

Eine aussterbende Spezies. zwinkern


Ich fragte mich eher, wie er an überflüssiges Gewebe bei der fötalen Entwicklung kommen will (gibts da überhaupt "Überflüsiges"?) und ob er Hautlappen aus Erwachsenen stanzen will?


Das liegt daran, daß dieses Subjekt keine Ahnung von Wissenschaft hat und noch weniger Achtung vor dem Leben derer, die bereits geboren sind, sich aber noch nicht im qualvollen Todeskampf befinden. zornig



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