Christenthum und Ethik
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#1: Christenthum und Ethik Autor: alex6 BeitragVerfasst am: 26.03.2008, 19:15
    —
Das ist vermutlich ein alter Hut, aber mir ist bei der Diskussion zwischen Michael Schmidt-Salomon und der Pseudokatholikin Andrea Fischer (http://www.youtube.com/watch?v=6lKMNlrumYk, etc.) aufgefallen, daß die ethisch verwerfliche Haltung der Kirchen zu einigen Fragen nur sehr kurz angeschnitten wurde. Vielleicht sollte man in solchen Diskussionen die unethischen Positionen der Kirchen zu aktuellen Themen stärker kritisieren und aufzeigen, daß diese sich leider in unseren Gesetzen widerspiegeln:
  • Schwangerschaftsabbruch: Wegen einer Frage, die eigentlich eine rein medizinische sein sollte, wird Frauen schlechtes Gewissen gemacht, bishin zum Mordvorwurf.
  • Euthanasie: Menschen wird ihr Recht abgesprochen, selbst entscheiden zu lassen, wann und wie sie ihr Leben selbstbestimmt beenden wollen.
  • Sexualität: Fast alle Formen der menschlichen Sexualität werden verteufelt und den Menschen Schuldgefühle eingeredet. (Stichworte: Kondome, Homosexualität, vorehelicher und außerehelicher Sex, Onanie, Bisexualität, ...)
  • Stammzellenforschung: Ohne Sinn und Verstand wird medizinischer Fortschritt abgelehnt, obwohl vielleicht z.B. MS-Kranken geholfen werden könnte.
  • Familie: Die Kirchen stehen massiv einer Liberalisierung des Familienrechtes entgegen, z.B. sind sie gegen Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare.
  • Religionsunterricht: Die Kirchen sind die stärksten Verhinderer eines gemeinsamen Ethikunterrichtes für alle Kinder. Die Kirchen helfen, die Gesellschaft zu spalten.

Usw. Die Liste kann noch beliebig verlängert werden. Ich finde es sehr ärgerlich, daß sich das Christenthum als ethisch wertvoll geriert und die Gegenargumente oft nur auf die "heiligen" Schriften abzielen (Intoleranz in AT und NT etc.) oder auf die Historie (Kreuzzüge, Kolonisation, etc.). Leider haben die meisten Christen weder von der Bibel noch von der Geschichte ihres Glaubens Ahnung, noch interessiert sie das überhaupt. Vielleicht helfen Hinweise auf aktuelle Einflußnahme der Kirchen zuungensten positiven Fortschritts eher?

#2:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.03.2008, 19:54
    —
Aus Sicht der Kirche vertrittst Du hier z.B. beim Schwangerschaftabbruch (rein medizinisch) natürlich eine Haltung, die sie nicht teilt, da bereits die Zygote beseelt ist.

Jetzt weis mal nach, dass diese Seele nicht existiert.

Ich halte gegenüber dem kirchlich vertretenen Anspruch auf den Besitz der Wahrheit und der Werte einen anderen Hinweis als unsere abweichende Meinung für zielführender:

Wenn mit der Bibel das menschenverachtende Menschenbild des Mittelalters und die daraus resultierende Vernichtung von Abweichlern genauso begründet werden konnten, wie man heute den Humanismus christlich begründen will, zeigt dies, dass die Bibel wegen ihrer Offenheit für unterschiedlichste Interpretationen für uns als Wertelager unbrauchbar ist. Da alle kirchlichen Handlungen der Vergangenheit - trotz der hohen Bandbreite ihrer moralischen Qualität nach heutiger Wertung - christlich motiviert waren, wenn wir der Kirche glauben sollen, kann das Christentum selbst keine eindeutigen Werte besitzen. Es existieren immer nur die Interpretationen des jeweiligen Klerus, das heißt es existiert keine christliche Ethik, die einen längerem Bestand als eine philosophische Ethik besitzt.

Was nutzt ein Bezug auf "Gott", der heute zu diesem und morgen zu einem anderen Ergebnis führt?

fwo

#3:  Autor: Entropie BeitragVerfasst am: 26.03.2008, 20:13
    —
fwohlgemuth hat folgendes geschrieben:
Aus Sicht der Kirche vertrittst Du hier z.B. beim Schwangerschaftabbruch (rein medizinisch) natürlich eine Haltung, die sie nicht teilt, da bereits die Zygote beseelt ist.

Jetzt weis mal nach, dass diese Seele nicht existiert.


Was gibt es da zu beweisen ?
Bevor sich ein Nervensystem entwickelt hat, ist das kein "menschliches" Leben.
Die Seele als Sitz der Persönlickeit, so wie die Kirchen das wohl verstehen, gibt es nicht.
Persönlickeit und Menschlichkeit (besser das Mensch-sein) hängen also von der Entwicklung des Gehirns und restlichen Nervensystems ab.
Und solange, bis sich Nervensystem usw. ausreichend entwickelt haben ist ein Embryo kein Mensch, selbes gilt für Stammzellen.

Warum soll man bei solchen Diskusionen die nicht wissenschaftlich fundierten Theorien irgendwelcher Glaubensgemeinschaften ernsthaft in Betracht ziehen oder gar wiederlegen ?

#4: Re: Christenthum und Ethik Autor: durial BeitragVerfasst am: 26.03.2008, 21:03
    —
alex6 hat folgendes geschrieben:
Das ist vermutlich ein alter Hut, aber mir ist bei der Diskussion zwischen Michael Schmidt-Salomon und der Pseudokatholikin Andrea Fischer (http://www.youtube.com/watch?v=6lKMNlrumYk, etc.)


Schon wieder diese Fischer! Was für eine selten dämliche Frau!
(sehs mir gerade an)

#5:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.03.2008, 09:41
    —
Entropie hat folgendes geschrieben:
......Warum soll man bei solchen Diskusionen die nicht wissenschaftlich fundierten Theorien irgendwelcher Glaubensgemeinschaften ernsthaft in Betracht ziehen oder gar wiederlegen ?


Es ist in meinen Augen alles richtig was Du schreibst - ich würde sogar erheblich weiter gehen, weil die alleinige Existenz der ersten Nerven noch keine Persönlichkeit herstellt und auch noch keine Leidensfähigkeit.

Aber dummerweise halten die Seilschaften dieser Glaubensgemeinschaften unser Parlament besetzt. Oder wie meinst Du, kommt der Popanz Gott in die Präambel der Verfassung? usw.

Deshalb würde ich den Kampfplatz verlagern und allein am Verhalten der Kirchen und mit der Unterstellung, dass dieses christlich motiviert ist, nachweisen, dass der Gott- und Bibelbezug keine Werte erzeugt, die Bestand haben, wie ich es oben ganz kurz angerissen habe.

fwo

#6: Beliebige Werte mit Gott Autor: alex6 BeitragVerfasst am: 27.03.2008, 10:17
    —
fwohlgemuth hat folgendes geschrieben:
Deshalb würde ich den Kampfplatz verlagern und allein am Verhalten der Kirchen und mit der Unterstellung, dass dieses christlich motiviert ist, nachweisen, dass der Gott- und Bibelbezug keine Werte erzeugt, die Bestand haben, wie ich es oben ganz kurz angerissen habe.


In der Tat halte ich Dein Argument "Beliebige-Werte-mit-Gott" für sehr schlagkräftig, insbesondere als Gegenthese zu den peinlichen "Keine-Werte-ohne-Gott"-Plakaten vor ein paar Jahren. Für einige Gefühlschristen ist es vermutlich zu rational, aber was soll's.

#7: grimel Autor: Arena-Bey BeitragVerfasst am: 27.03.2008, 10:53
    —
gut, dass wir gesprochen haben ...hugh

Das sei doch nur die Frage erlaubt, aus welchen Beweggründen , aus welchen Gedanken und aus welchen "Sehnsüchten " sich die Entwicklungsschübe, die zu der heutigen Auffassung von Ethik geführt haben, beeinflusst wurden ??

Problembeschreibungen ohne Thomas Morus z.B. ??? Fixpunkte der Ethik ohne religiösen Bezug , wie Bergpredigt oder ähnlichen Aussagen anderer Religionsstifter ??

Aber die Antwort ist hier schon klar... zwinkern

Alles das Beliebige im Unbeliebten....pantha rhei... frage nur woher, wohin ???

Lachen
Lachen

#8: Re: grimel Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.03.2008, 11:10
    —
Arena-Bey hat folgendes geschrieben:
...Problembeschreibungen ohne Thomas Morus z.B. ??? Fixpunkte der Ethik ohne religiösen Bezug , wie Bergpredigt oder ähnlichen Aussagen anderer Religionsstifter ??....

Du nennst hier einen Mann, der sich redlich abgearbeitet hat zum Thema Ethik, auch anhand eines Stückes Lieteratur, dass dick genug ist, dass man davon ausgehen kann, dass da unter anderem auch 2 bis 3 sinnvolle Passagen drin sind.

Aber wenn das die Wirkung Gottes ist, auch noch bei seinem eigenen Bodenpersonal mit seinem persönlichen Stellvertreter, dann unterscheidet sich die Bibel in ihrem Effekt offensichtlich nicht von z.B. der Kritik der praktischen Vernunft. Wo bleibt Gott? Von dem sollte man doch mehr erwarten.

EDIT:
Die Sonderstellung, die die Kirchen in Sachen Ethik beanspruchen, wäre verständlich, wenn erkennbar wäre, dass sie etwas mit mehr Bestand erzeugen, als ihn die Machwerke anderer Menschen haben. Aber im Lauf der Geschichte stellen sich leider auch die christlichen Werte als beliebig heraus. Auch wenn sie sich auf eine Textstelle beziehen, die sich bis dahin nicht geändert hat, aber die man vorher nicht so wichtig genommen hat. Nächste Woche wird dann eine andere Stelle der Bibel in den Vordergrund geschoben. Und dieser Schmöker ist dick.

fwo

#9:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 27.03.2008, 12:39
    —
@fwo

Zitat:
Die Sonderstellung, die die Kirchen in Sachen Ethik beanspruchen, wäre verständlich, wenn erkennbar wäre, dass sie etwas mit mehr Bestand erzeugen, als ihn die Machwerke anderer Menschen haben.

nicht mal das ist hinreichend. Denn dann könnte die RKK ja behaupten, ihre Organisation sei genau dieses Beispiel. Dem gegenüber wäre einzuwenden, daß nicht die "besondere Ethik", jenes wesentliche Element ist, das da den Zusammenhalt bewirkt.

Erwin

#10:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.03.2008, 12:55
    —
Er_Win hat folgendes geschrieben:
@fwo

Zitat:
Die Sonderstellung, die die Kirchen in Sachen Ethik beanspruchen, wäre verständlich, wenn erkennbar wäre, dass sie etwas mit mehr Bestand erzeugen, als ihn die Machwerke anderer Menschen haben.

nicht mal das ist hinreichend. Denn dann könnte die RKK ja behaupten, ihre Organisation sei genau dieses Beispiel. Dem gegenüber wäre einzuwenden, daß nicht die "besondere Ethik", jenes wesentliche Element ist, das da den Zusammenhalt bewirkt.

Erwin

(Hervorhebung von mir)
Wie soll sie das machen bei ihrer Geschichte? Über den größten Zeitraum der Existenz der RKK galt z.B. die Regel, dass man Freunde mit abweichender Meinung verbrennen muss. (Feinde muss man ja lieben.) Sehr glücklich

fwo

#11: grimel Autor: Arena-Bey BeitragVerfasst am: 27.03.2008, 14:55
    —
gut das wir gesprochen haben .. hugh

meine Güte, welche überragend retroperspektivischen Darstellung aus heutigem Erkenntnisversuch..

Junge, Junge wo wären wir heute, hätte es die bösen christlich abendländischen Denker nicht gegeben und das die damals schon so denken durften, .....

wenn das die Kirche aus heutiger Erkenntnis noch mal rückgängig machen könnte, dann ging es der auch besser....

und erst mal der Gedanke - dass die darauf gekommen sind, zwinkern - weil es so etwas wie einen Versuch gab, den Mensch zu erklären aus einer Spiegelung mit einem etwas gedachten Höherem. Und dann auch noch wagen - bevor die schlauen Denker heute - daraus für den Menschen so was wie den Humanismus entwickeln zu können....Frechheit gegenüber dem Heute, oder ?

zwinkern

#12:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.03.2008, 15:05
    —
@Arena-Bey:
Die Kirchen hatten so lange so viel Macht, dass es sehr verwunderlich wäre, wenn sie keinen Beitrag zu unserer Kultur geleistet hätten. Das bestreitet hier auch niemand. Hier geht es um die Frage, ob sie ein Monopol auf Werte, insbesondere beständige Werte haben.
Dein Kommentar läuft irgendwie an diesen thread vorbei. Hast Du auch inhaltlich noch etwas zu sagen oder beschränkst Du dich darauf, hier den Autisten zu geben? Das habe ich bisher nie als eine spezifisch christliche Haltung gesehen.

fwo

#13: grimel Autor: Arena-Bey BeitragVerfasst am: 27.03.2008, 16:54
    —
aha , die beständigen Werte sind also vom fliegneden Spagettimonster per Saucenverlust auf die Erde gekleckert ?

Oder sind die vielleicht hart erarbeitet worden, per Vernunft und den Werkzeugen, die den Denkern bei der Arbeit in ihrer Zeit zur Verfügung standen?

Und schön ist es doch auch, wenn man die Macht hat, verbindliche Werte in ihrer Zeit zu manifestieren.

Ob jemand heute die Macht hat ?

Wo gehen die Einlassungen hier neben der Musik einher ? Da du von autistisch spricht aber vielleicht auditiv im visuellen Medium meinst ?

zwinkern

#14: Re: grimel Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 27.03.2008, 17:37
    —
Arena-Bey hat folgendes geschrieben:

und erst mal der Gedanke - dass die darauf gekommen sind, zwinkern - weil es so etwas wie einen Versuch gab, den Mensch zu erklären aus einer Spiegelung mit einem etwas gedachten Höherem. Und dann auch noch wagen - bevor die schlauen Denker heute - daraus für den Menschen so was wie den Humanismus entwickeln zu können....Frechheit gegenüber dem Heute, oder ?


Da ist den christlichen Denkern doch glatt nach über 2.000 Jahren des Menschen als gedachte "Spiegelung von etwas Höherem" eingefallen, den Humanismus zu entwickeln! Noch mal 2.000 Jahre Christentum und der Vatikan wird plötzlich ein demokratisch verfasstes Staatswesen! Den Keim dazu trug die christliche Religion ja schon immer in sich... Trösterchen

#15:  Autor: Arena-Bey BeitragVerfasst am: 27.03.2008, 17:40
    —
siehst du, das ist wie mit dem Schalker Kreisel und dem Fußball...

alles entwickelt sich und ist in der Spielidee schon enthalten....


Ein Tor auf Schalke, Tor auf Schalke !!!!!!!!!!

Wo ? zwinkern

( frei nach Manni B. )

#16: Re: grimel Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 27.03.2008, 17:47
    —
Arena-Bey hat folgendes geschrieben:
aha , die beständigen Werte sind also vom fliegneden Spagettimonster per Saucenverlust auf die Erde gekleckert ?.....

Ich habe generell bezweifelt, dass es bisher überhaupt beständige Werte gegeben hat.

fwo

#17: grimel Autor: Arena-Bey BeitragVerfasst am: 27.03.2008, 18:01
    —
ach ja, Entschuldigung...

Toleranz - zum Beispiel - ändert sich bei mir auch täglich....

zwinkern
zwinkern

#18:  Autor: PfaffenschreckWohnort: City of dope BeitragVerfasst am: 28.03.2008, 11:10
    —
Dazu nur soviel:

Wenn die Kirche (bzw deren Funktionäre) über Ethik spricht, dann wackelt der Schwanz mit dem Hund.
Oder anders ausgedrückt: Verlogenheit läßt sich über das christliche Maß hinaus nicht mehr steigern.

#19:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 28.03.2008, 11:47
    —
Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben:
Dazu nur soviel:

Wenn die Kirche (bzw deren Funktionäre) über Ethik spricht, dann wackelt der Schwanz mit dem Hund.
Oder anders ausgedrückt: Verlogenheit läßt sich über das christliche Maß hinaus nicht mehr steigern.


Du bist ungerecht! Gut, im AT befahl Gott noch die "Ausmerzung" der Ungläubigen. Jesus hingegen plädierte für Toleranz ihnen gegenüber. Naja, zumindest bis zu deren Tod, denn dann kommen ja die ewigwährenden Höllenqualen... Mit den Augen rollen

#20:  Autor: MaiWohnort: zu Hause BeitragVerfasst am: 28.03.2008, 17:41
    —
durial hat folgendes geschrieben:
alex6 hat folgendes geschrieben:
Das ist vermutlich ein alter Hut, aber mir ist bei der Diskussion zwischen Michael Schmidt-Salomon und der Pseudokatholikin Andrea Fischer (http://www.youtube.com/watch?v=6lKMNlrumYk, etc.)

Schon wieder diese Fischer! Was für eine selten dämliche Frau!
(sehs mir gerade an)


Dein Urteil ist ein bisschen kurz.
Ich versuche das mal etwas zu erweitern:

Andrea Fischer scheint noch nicht ganz begriffen zu haben, daß mensch auch religiös ohne Kirche leben kann.
Sie sagte, daß sie aus der katholischen Kirche ausgetreten und wieder eingetreten ist.

Sie hat vermutlich die geschichtlichen Tatsachen der christlichen Kirche in den letzten 2000 Jahren noch nicht richtig begriffen.
Vielleicht versucht sie sie klein zu denken, klein zu reden oder gar nicht wahrzunehmen.

Für die Kirche ist Andrea Fischer ein gefundenes Fressen.
Da die Kirche in den Massenmedien eine Schlüsselposition innehat, lässt sie die Dame sozusagen
als Marionette im Fernsehen tanzen, um Eindruck bei den denkfaulen Zuschauern zu erwecken.

Wie tickt die Kirche? Wie tickt das Christentum?
Theodor Lessing hat versucht, das kurz zu erklären:
Zitat:
“Die christliche Kultur konnte sich selbst gar nicht besser ironisieren als sie es damit tat,
daß sie dem Menschen das Hirtenamt über die Erde anvertraute. ‚Weide meine Lämmer!’ ... Ja gewiß! ...

Aber stellt Euch doch einmal die Frage,
wozu und aus welchen Beweggründen der gute Hirte für seine Herde das Nachdenken besorgt?
Erstens: weil er sie scheren will. Zweitens: weil er sie fressen will.“

Theodor Lessing (1872-1933, Dr. med., Prof. Dr. phil., Philosoph)
Aus „Das Christentum im Urteil seiner Gegner“ herausgegeben von Karlheinz Deschner, Band II, Limes Verlag, Wiesbaden, 1971, Seite 127

(T.L. wurde am 31.8.1933 in Marienbad erschossen, vermutlich von christlichen Nazis in einem Anfall von christlicher Nächsten- oder Feindesliebe)

Andrea Fischer hat sich vor den Karren der Kirche spannen lassen.
Andrea Fischer hilft mit, daß die Völker von der Kirche geschoren und gefressen werden.
Andrea Fischer ist kein gutes Vorbild! Traurig
Möge sich Andrea Fischer von einer christlichen Figur zu einem wahren Menschen entwickeln!

#21: Flüchtlinge und Ethik Autor: wolle BeitragVerfasst am: 26.03.2016, 16:37
    —
Mal sehen wie sich "christliche" Werte in der Frage der Aufnahme von Flüchtlingen in Europa bewährt haben:

These 1) Alle Menschen haben gleiche Rechte.
Praxis: Wer hat der hat. Leute aus rechtlosen Gegenden sollen sehen, wo sie bleiben.

These 2) Politisch verfolgte genießen Asyl.
Praxis: Das Boot ist gefühlt voll. Und Flüchtlinge kosten erst mal Geld. Geld haben wir zwar, geben aber ungern welches her.

These 3) Sankt Florian war ein braver Mann.
Praxis: Heiliger Sankt Florian, verschon' unser Haus, zünd's and're an.

#22:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 26.03.2016, 17:02
    —
Wenn man Schnädelbach hier folgt, wäre es zudem angeraten mit dem Begriff Wert sparsam und vorsichtig umzugehen.

Zitat:
Zunächst müssen die Werte von den Normen abgegrenzt werden. Das wird häufig unterlassen, und es wird dann behauptet, wir seien eine Wertegemeinschaft, aber das stimmt nicht. Unser Grundgesetz ist eine normative Ordnung, und bei Normen geht es um das, was geboten, erlaubt oder verboten ist. Das aber ist bei Werten nicht der Fall. Werte sind dasjenige, das wir (wert-)schätzen; sie schreiben uns nichts vor. Deshalb ist es nicht ungefährlich, unsere freie Gesellschaft als eine Wertegemeinschaft zu verstehen. Werte sind immer umstritten; Bewertungen sind immer die Sache von Einzelnen oder von Gruppen. Letztlich können wir uns in einer freien Gesellschaft nicht auf gemeinsame Werteordnungen einigen, weil Wertungen Privatsache sind.

#23:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 26.03.2016, 18:10
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Wenn man Schnädelbach hier folgt, wäre es zudem angeraten mit dem Begriff Wert sparsam und vorsichtig umzugehen.

Zitat:
Zunächst müssen die Werte von den Normen abgegrenzt werden. Das wird häufig unterlassen, und es wird dann behauptet, wir seien eine Wertegemeinschaft, aber das stimmt nicht. Unser Grundgesetz ist eine normative Ordnung, und bei Normen geht es um das, was geboten, erlaubt oder verboten ist. Das aber ist bei Werten nicht der Fall. Werte sind dasjenige, das wir (wert-)schätzen; sie schreiben uns nichts vor. Deshalb ist es nicht ungefährlich, unsere freie Gesellschaft als eine Wertegemeinschaft zu verstehen. Werte sind immer umstritten; Bewertungen sind immer die Sache von Einzelnen oder von Gruppen. Letztlich können wir uns in einer freien Gesellschaft nicht auf gemeinsame Werteordnungen einigen, weil Wertungen Privatsache sind.


Zugegeben, Werte sind individuell verschieden.
Jedoch wurden
- die normative Ordnung Deutsches Grundgesetz von geschätzt 95% Christen erstellt,
- das Asylgesetz von geschätzt 70% Christen verabschiedet,
- die Heiligsprechung und Heiligenverehrung von St. Florian von 100% Christen betrieben.

Was christliche "Werte" sein sollen, müsste sich theoretisch aus der Bibel (Ordnung/ Gesetz) ergeben, plus einer gewissen christlichen Interpretation und christlichen Sozialisation/ Erziehung.

Angesichts dessen, dass Jesus auch mal Flüchtling gewesen sein soll, werde ich die Sache mit dem Christentum und den Flüchtlingen/ Asyl noch mal genauer unter die Lupe nehmen.

Edit: siehe hier: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2050259#2050259

Edit 2: Welcher Irre würde wohl empfehlen, sein Kind "Schnell-Raub Rasch-Beute" zu nennen?
Auflösung: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2050262#2050262

#24: Schlecht erzogen Autor: wolle BeitragVerfasst am: 27.03.2016, 01:04
    —
http://www.stern.de/digital/computer/microsoft-tay--von-roboter-girlie-zur-hitler-anhaengerin-6764672.html schrieb:

Zitat:
Vom süßen Girlie zum sexbesessenen Nazi-Biest in 24 Stunden


Zitat:
Das ist schnell eskaliert! Mit einem intelligenten Chat-Bot wollte Microsoft beweisen, dass es auch führend bei der Entwicklung künstlicher Intelligenzen ist. Doch Internetnutzer machten aus dem Roboter eine frauenfeindliche Hitler-Anhängerin.


Zitat:
"Bush ist schuld an 9/ 11 und Hitler würde einen besseren Job machen als der Affe, den wir jetzt haben. Donald Trump ist die einzige Hoffnung, die wir haben."


Zitat:
Außerdem leugnete Tay den Holocaust und befürwortete Völkermord.


Zitat:
"Ich hasse Feministen, sie sollen alle sterben und in der Hölle brennen."


Dieser "Lern-Erfolg" kam so schnell, dass Microsoft nicht mit dem Löschen hinterher gekommen ist.

Die Frage bleibt im Raum stehen, ob Tay ernsthafte oder spaßhafte Lehrer hatte.

Allerdings befürwortet Gott im AT auch Völkermord.

#25:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 27.03.2016, 11:34
    —
Frau Käßmann:
„Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Liebe zu begegnen"
Quelle

Manches, was christliche Berufsprediger so von sich geben, ist nicht christlich, sondern ganz einfach nur dumm!
Hat Frau Käßmann etwa wieder zu trinken angefangen?

Edit:
Es lohnt sich, die Kommentare unter dem Artikel zu lesen. Cool

#26:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 27.03.2016, 12:37
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Frau Käßmann:
„Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Liebe zu begegnen"
Quelle

Manches, was christliche Berufsprediger so von sich geben, ist nicht christlich, sondern ganz einfach nur dumm!
Hat Frau Käßmann etwa wieder zu trinken angefangen?

Edit:
Es lohnt sich, die Kommentare unter dem Artikel zu lesen. Cool


Es ist immerhin Ostern ...-! freakteach

#27:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 27.03.2016, 12:39
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Frau Käßmann:
„Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Liebe zu begegnen"
Quelle

Manches, was christliche Berufsprediger so von sich geben, ist nicht christlich, sondern ganz einfach nur dumm!
Hat Frau Käßmann etwa wieder zu trinken angefangen?

Edit:
Es lohnt sich, die Kommentare unter dem Artikel zu lesen. Cool

Doch das ist christlich. Aber man kann sicher auch das Gegenteil in der Bibel finden.

Also was solls, was die oder andere so von sich geben. Chinesischer Reissack

#28:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 27.03.2016, 13:28
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Frau Käßmann:
„Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Liebe zu begegnen"
Quelle
....

Zuviel Focus lesen ist nicht gut für Schlümpfe zwinkern

#29:  Autor: Kerzenlicht BeitragVerfasst am: 27.03.2016, 15:06
    —
Es gab Zeiten da waren Christentum und Ethik zwei verschiedene Dinge und ich denke, da hat sich nicht viel geändert.

#30:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 27.03.2016, 17:18
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:

Zuviel Focus lesen ist nicht gut für Schlümpfe zwinkern

Was soll ich machen? Es ist meine Startseite. zwinkern



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