Änderung Personenstandsrecht: Kirchliche Trauung
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#1: Änderung Personenstandsrecht: Kirchliche Trauung Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 12:52
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Lief soeben auf DLF:
Soll ab nächstem Jahr nach Willen der großen Koalition auch ohne standesamtliche Trauung gültig sein.
Kirchen reagieren verhalten, rechtliche Probleme bei "Scheidungen" noch völlig ungeklärt.

Was haltet Ihr davon?

Meine erste Empfindung: Betrifft mich nicht, sollen machen, was sie wollen.

#2:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 13:08
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Mein erster Gedanke war, dass das ein gewaltiger Schritt zurück wäre und die kirchliche Machtposition stärken würde.

Als ich dann als, dass die nur-kirchlich Getrauten gar nicht die gleichen Rechte bekämen, wie die staatlich vermählten, war mir das dann auch wieder egal.

#3:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 13:23
    —
So wie ich das verstanden habe, ist die Nur-Kirchen-Ehe rechtlich belanglos. Also was solls ...

Ich frag mich trotzdem, wer jetzt diesen Blödsinn ausgeheckt hat, und wozu.

#4:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 13:27
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
So wie ich das verstanden habe, ist die Nur-Kirchen-Ehe rechtlich belanglos. Also was solls ...

Ich frag mich trotzdem, wer jetzt diesen Blödsinn ausgeheckt hat, und wozu.


Und wieso sollten dann nicht plötzlich alle möglichen Hokus-Pokus Heiraten dem christlich-kirchlichen Heiraten gleichgestellt werden?

#5:  Autor: morgensternWohnort: Bern, Shwaids BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 13:31
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Mein erster Gedanke: mir doch egal.
Zweiter Gedanke: nicht gut.

Erstens wäre dies ein weiterer Schritt, die Trennung zwischen Staat und Kirche zu verwischen. Zweitens geht bei so etwas mein Parallel-Gesellschaften-Alarm los - wenn Christen das tun dürfen, kommen als nächstes die Muslime, die Zeugen Jehovas, die Satanisten und wer weiss ich noch alles ihre privaten Vorstellungen von Ehe abgesegnet haben möchten. Paranoid, wie ich bin, riecht das für mich stark nach einem Versuch, Zivilrecht für einzelne Personen durch Kirchenrecht bzw. Scharia zu ersetzen.

Und drittens frage ich mich: warum überhaupt?

#6:  Autor: ZverovWohnort: Ravensburg BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 13:52
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Ich glaube, es ging da nur darum, dass es keine Ordnungswidrigkeit mehr ist, wenn ein Pfarrer eine Trauung vornimmt, ohne dass vorher standesamtlich geheiratet wurde. Rechtlich bedeutsam ist immer noch nur die standesamtliche Eheschließung.
Blödsinnig isses trotzdem.

#7:  Autor: FuxingWohnort: Ankh Morpork BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 14:07
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M.W. ist es doch jetzt auch schon möglich, von D ins Ausland nach Ö zu fahren und sich dort kirchlich trauen zu lassen.

Das tun hauptsächlich Rentner, die beide Rente kassieren und durch die standesamtliche Heirat Geld verlieren würden.

#8:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 14:15
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morgenstern hat folgendes geschrieben:
Mein erster Gedanke: mir doch egal.
Zweiter Gedanke: nicht gut.


Mein erster Gedanke war: nicht gut.
Mein zweiter Gedanke: ah, super zwinkern

Im Augenblick ist es so, dass eine "kirchliche Trauung" erst nach der standesamtlichen Trauung vollzogen werden darf.
IMO hat es für den Staat aber schlicht und ergreifend beudeutsam zu sein, ob eine standesamtliche Trauung vollzogen wurde. Welche Kathooloo- oder sonstige Sekte ihre Mitglieder als verheiratet betrachtet, hat da einfach nicht zu interessieren.

#9:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 14:40
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morgenstern hat folgendes geschrieben:
Mein erster Gedanke: mir doch egal.
Zweiter Gedanke: nicht gut.

Erstens wäre dies ein weiterer Schritt, die Trennung zwischen Staat und Kirche zu verwischen.


Wieso das denn? Ganz im Gegenteil: Durch dei bisherige REelung hat der Staat der kirchlichen Trauung immerhin eine gewisse Relevanz zuerkannt, durch die Änderung erklärt er sie für schlicht irrelevant.

Was hat den Staat eine kirchlcihe Trauung zu interessieren?

morgenstern hat folgendes geschrieben:
Zweitens geht bei so etwas mein Parallel-Gesellschaften-Alarm los - wenn Christen das tun dürfen, kommen als nächstes die Muslime, die Zeugen Jehovas, die Satanisten und wer weiss ich noch alles ihre privaten Vorstellungen von Ehe abgesegnet haben möchten.


Und? Die können doch Rituale vollziehen, wie sie lustig sind.

morgenstern hat folgendes geschrieben:
Paranoid, wie ich bin, riecht das für mich stark nach einem Versuch, Zivilrecht für einzelne Personen durch Kirchenrecht bzw. Scharia zu ersetzen.


Wieso? Inwiefern wird eine solche Zeremonie dadurch relevant, das sich der Staat nicht mehr drum schert? So eine kirchliche Zeremonie ist doch rechtlich völlig irrelevant.

morgenstern hat folgendes geschrieben:
Und drittens frage ich mich: warum überhaupt?

Weil den Staat kirchliche Trauungen nicht zu interessieren haben?

#10:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 14:46
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Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
So wie ich das verstanden habe, ist die Nur-Kirchen-Ehe rechtlich belanglos. Also was solls ...

Ich frag mich trotzdem, wer jetzt diesen Blödsinn ausgeheckt hat, und wozu.


Und wieso sollten dann nicht plötzlich alle möglichen Hokus-Pokus Heiraten dem christlich-kirchlichen Heiraten gleichgestellt werden?


Äh, wenn die kirchliche Hochzeit rechtlich so belanglos bleibt wie sie das jetzt ist, dann ist das doch so, oder nicht?

Bisher war es doch schlicht so, daß man in Deutschland nicht kirchlich heiraten durfte, ohne standesamtlich verheiratet zu sein, richtig? Im Prinzip fällt dann nur dieses völlig unsinnige Verbot weg und gut ist.

#11:  Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 14:52
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Bisher war es doch schlicht so, daß man in Deutschland nicht kirchlich heiraten durfte, ohne standesamtlich verheiratet zu sein, richtig? Im Prinzip fällt dann nur dieses völlig unsinnige Verbot weg und gut ist.


Geil!
So klingt das richtig gut.
Du gestattest, daß ich mir Deine Meinung einfach klaue und mir zu eigen mache?

#12:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 14:56
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Bisher war es doch schlicht so, daß man in Deutschland nicht kirchlich heiraten durfte, ohne standesamtlich verheiratet zu sein, richtig? Im Prinzip fällt dann nur dieses völlig unsinnige Verbot weg und gut ist.


Eh, wie war das denn geregelt? War dann eine kirchliche Hochzeit staatlicherseits untersagt? Ich gebe zu, hier keine Ahnung zu haben, aber es kommt mir spanisch vor.

#13:  Autor: morgensternWohnort: Bern, Shwaids BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 14:58
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
morgenstern hat folgendes geschrieben:
Mein erster Gedanke: mir doch egal.
Zweiter Gedanke: nicht gut.


Mein erster Gedanke war: nicht gut.
Mein zweiter Gedanke: ah, super zwinkern

Sehr glücklich

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Im Augenblick ist es so, dass eine "kirchliche Trauung" erst nach der standesamtlichen Trauung vollzogen werden darf.
IMO hat es für den Staat aber schlicht und ergreifend beudeutsam zu sein, ob eine standesamtliche Trauung vollzogen wurde. Welche Kathooloo- oder sonstige Sekte ihre Mitglieder als verheiratet betrachtet, hat da einfach nicht zu interessieren.

Ja, mein erster Gedanke ging genau in die Richtung.

Zur Klarstellung: ich bin nicht wirklich ein Freund der Institution Ehe (anderes Thema, egal). Das Problem sehe ich aber dort, wo Begriffe, auf die der Staat ein Monopol hat (haben sollte), alternative Realitäten geschaffen werden.

Warum beispielsweise machen sich Regierungen aller Länder einen derartigen Krampf, neue Ausdrücke wie "registrierte Lebensgemeinschaften gleichgeschlechtlicher Paare" zu definieren? Der Grund liegt darin, dass für den Begriff "Ehe" ein gewisser gesellschaftlicher Konsens darüber besteht, was dieser Begriff enthält (Kinder ausbrüten und adoptieren, sich gegenseitig beerben, etc). Eine Mehrdeutigkeit dieses Begriffs weicht automatisch die ursprüngliche Bedeutung auf.

Irgendwann wird es einen Richter geben, der, aus was für Gründen auch immer, einer "eheähnlichen, aber nicht standesamtlich geschlossenen Lebensgemeinschaft" zivilrechtlichen Status zusprechen wird, weil diese Lebensgemeinschaft dem gesellschaftlichen Konsens von "Ehe" entspricht. Und das wird der Punkt sein, an dem wir den Salat haben, weil dann der Begriff der Ehe derart aufgeweicht sein wird, dass der Staat kirchlich geschlossene Ehen zivilrechtlich anerkennen werden muss. Und dass dies der Königsweg zur Theokratie ist, muss ich wohl nicht weiter ausführen.

#14:  Autor: morgensternWohnort: Bern, Shwaids BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 15:05
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caballito hat folgendes geschrieben:
morgenstern hat folgendes geschrieben:
Mein erster Gedanke: mir doch egal.
Zweiter Gedanke: nicht gut.

Erstens wäre dies ein weiterer Schritt, die Trennung zwischen Staat und Kirche zu verwischen.


Wieso das denn? Ganz im Gegenteil: Durch dei bisherige REelung hat der Staat der kirchlichen Trauung immerhin eine gewisse Relevanz zuerkannt, durch die Änderung erklärt er sie für schlicht irrelevant.

Schön wärs. Tatsächlich gibt der Staat hier die Definitionshoheit, was der Begriff "Ehe" bedeutet, auf.

caballito hat folgendes geschrieben:
Was hat den Staat eine kirchlcihe Trauung zu interessieren?

Nichts, solange sie als "Partnersegnung" oder was weiss ich was für Quark bezeichnet wird. Siehe mein letztes Posting oben.

caballito hat folgendes geschrieben:
morgenstern hat folgendes geschrieben:
Paranoid, wie ich bin, riecht das für mich stark nach einem Versuch, Zivilrecht für einzelne Personen durch Kirchenrecht bzw. Scharia zu ersetzen.


Wieso? Inwiefern wird eine solche Zeremonie dadurch relevant, das sich der Staat nicht mehr drum schert? So eine kirchliche Zeremonie ist doch rechtlich völlig irrelevant.

Rechtlich gesehen hast du völlig recht. Mir geht es darum, dass ich es höchst heikel finde, wenn Begriffe, auf die der Staat ein Monopol haben sollte, von privaten Organisationen verwendet werden können.

#15:  Autor: SokrateerWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 15:11
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
IMO hat es für den Staat aber schlicht und ergreifend beudeutsam zu sein, ob eine standesamtliche Trauung vollzogen wurde. Welche Kathooloo- oder sonstige Sekte ihre Mitglieder als verheiratet betrachtet, hat da einfach nicht zu interessieren.

Das ist eine etwas naive Sichtweise. Der Staat musste die Deutungshoheit über die Ehe ursprünglich erst mal an sich reißen. Sonst hätte die staatliche Ehe niemals Bedeutung und Akzeptanz erlangt.

#16:  Autor: caballitoWohnort: Pet Sematary BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 15:16
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morgenstern hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
morgenstern hat folgendes geschrieben:
Mein erster Gedanke: mir doch egal.
Zweiter Gedanke: nicht gut.

Erstens wäre dies ein weiterer Schritt, die Trennung zwischen Staat und Kirche zu verwischen.


Wieso das denn? Ganz im Gegenteil: Durch dei bisherige REelung hat der Staat der kirchlichen Trauung immerhin eine gewisse Relevanz zuerkannt, durch die Änderung erklärt er sie für schlicht irrelevant.

Schön wärs. Tatsächlich gibt der Staat hier die Definitionshoheit, was der Begriff "Ehe" bedeutet, auf.

Inwiefern? Vor dem Staat ist Ehe nach wie vor nur die vor dem Standsamt geschlossene ...

#17:  Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 15:36
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caballito hat folgendes geschrieben:
Inwiefern? Vor dem Staat ist Ehe nach wie vor nur die vor dem Standsamt geschlossene ...


...und läßt sich durch eineindeutige Dokumente belegen.
Daher spielt es keine Rolle, was sich sonst noch "Ehe" schimpfen darf.

#18:  Autor: morgensternWohnort: Bern, Shwaids BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 15:39
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Inwiefern? Vor dem Staat ist Ehe nach wie vor nur die vor dem Standsamt geschlossene ...


...und läßt sich durch eineindeutige Dokumente belegen.
Daher spielt es keine Rolle, was sich sonst noch "Ehe" schimpfen darf.

Deshalb darf ich mich auch problemlos "Prof. Dr. morgenstern" nennen und mich in der Fussgängerzone als Polizist ausgeben?

#19:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 15:42
    —
morgenstern hat folgendes geschrieben:
Rechtlich gesehen hast du völlig recht. Mir geht es darum, dass ich es höchst heikel finde, wenn Begriffe, auf die der Staat ein Monopol haben sollte, von privaten Organisationen verwendet werden können.


Wieso sollte der Staat ein Monopol aif irgendwelche Begriffe haben? Wen kümmert sowas?

#20:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 15:48
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
So wie ich das verstanden habe, ist die Nur-Kirchen-Ehe rechtlich belanglos. Also was solls ...

Ich frag mich trotzdem, wer jetzt diesen Blödsinn ausgeheckt hat, und wozu.


Eine Witwe kann nun eine kirchliche Ehe schließen, ohne ihre Witwenrente zu verlieren, da diese Ehe vor dem Staat ja nicht gültig ist.

http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/nrw/nams/art1757,292336

#21:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 15:50
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Bisher war es doch schlicht so, daß man in Deutschland nicht kirchlich heiraten durfte, ohne standesamtlich verheiratet zu sein, richtig? Im Prinzip fällt dann nur dieses völlig unsinnige Verbot weg und gut ist.


Eh, wie war das denn geregelt? War dann eine kirchliche Hochzeit staatlicherseits untersagt? Ich gebe zu, hier keine Ahnung zu haben, aber es kommt mir spanisch vor.

Ja, kirchlich zu heiraten, bevor man standesamtlich geheiratet hat, ist (nach dieser Meldung: noch) nicht erlaubt:
Wikipedia über Eherecht in Deutschland hat folgendes geschrieben:
Als Folge des Kulturkampfs und des späteren Reichskonkordats wurden die staatlichen Standesämter eingeführt, in denen die Ehe unabhängig von einem weltanschaulichen Bekenntnis geschlossen wird (Zivilehe). Eine kirchliche Eheschließung darf zusätzlich, jedoch erst nach der bürgerlich-rechtlichen Eheschließung stattfinden; eine Zuwiderhandlung gegen dieses in § 67 des Personenstandsgesetzes als Ordnungswidrigkeit statuierte Verbot kann allerdings nicht mit einer Geldbuße geahndet werden, da das Gesetz eine Sanktion nicht vorsieht. Wegen der Religionsfreiheit und da religiöse Zeremonien vom Staat sowieso nicht als rechtlich bindend anerkannt werden, kann über die Verfassungskonformität dieser Bestimmung des Personenstandsgesetzes diskutiert werden. In Österreich ist eine rein kirchliche Eheschließung ohne weiteres möglich und hat keinerlei Rechtsfolgen.

#22:  Autor: morgensternWohnort: Bern, Shwaids BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 15:52
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Wieso sollte der Staat ein Monopol aif irgendwelche Begriffe haben?

Doch, finde ich schon noch sinnvoll.

Wenn ein Begriff den Charakter einer offiziellen Institution hat (Polizei, Ehe, Steuer, etc), ist es imho extrem wichtig, dass auch die Bedeutung dieses Begriffs nicht verwässert wird. Stell dir zum Beispiel vor, jeder Goofy dürfte sich als Polizist ausgeben - die Verunsicherung in der Bevölkerung wäre gewaltig und die Arbeit der 'echten' Polizei würde massiv behindert.

#23:  Autor: morgensternWohnort: Bern, Shwaids BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 15:54
    —
Verboten, kann aber nicht geahndet werden? Wie bescheuert ist das denn...?

#24:  Autor: FuxingWohnort: Ankh Morpork BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 16:05
    —
lustig: Bigamie mit kirchlichem Segen:

http://www.br-online.de/aktuell/kirche-hochzeit-standesamt-ID1215075456141.xml

Lachen

#25:  Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 16:10
    —
morgenstern hat folgendes geschrieben:
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Inwiefern? Vor dem Staat ist Ehe nach wie vor nur die vor dem Standsamt geschlossene ...


...und läßt sich durch eineindeutige Dokumente belegen.
Daher spielt es keine Rolle, was sich sonst noch "Ehe" schimpfen darf.

Deshalb darf ich mich auch problemlos "Prof. Dr. morgenstern" nennen und mich in der Fussgängerzone als Polizist ausgeben?


Ich sehe den Unterschied darin, daß es für jeden, der an einen "falschen" Polizisten gerät, u.U. erhebliche negative Auswirkungen haben könnte.
Bei der Larifari-Ehe hingegen sehe ich keine Gefahr.
Aber grundsätzlich kann ich Deinen Gedankengang nachvollziehen.

#26:  Autor: FuxingWohnort: Ankh Morpork BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 16:10
    —
morgenstern hat folgendes geschrieben:
Verboten, kann aber nicht geahndet werden? Wie bescheuert ist das denn...?


Das gibt's z.B. m.W. auch im Deliktsrecht
http://de.wikipedia.org/wiki/Deliktsrecht

Z.B. wenn Minderjährige was zerstören, von dem sie noch nicht einsehen können, dass es verboten ist

#27:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 16:39
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morgenstern hat folgendes geschrieben:
Wenn ein Begriff den Charakter einer offiziellen Institution hat (Polizei, Ehe, Steuer, etc), ist es imho extrem wichtig, dass auch die Bedeutung dieses Begriffs nicht verwässert wird.


Der Begriff Ehe hat diesen "Charakter" aber nicht. Es gibt nur zufällig auch eine offizielle Institution mit dem Namen "Ehe", aber das gibt dem Staat kein Monopol.

Zitat:
Stell dir zum Beispiel vor, jeder Goofy dürfte sich als Polizist ausgeben - die Verunsicherung in der Bevölkerung wäre gewaltig und die Arbeit der 'echten' Polizei würde massiv behindert.


Ja. Damit hast Du das Verbot für den Begriff "Polizei" legitimiert. Herzlichen Glückwunsch.

Jetzt musst Du das gleiche auch für die Ehe rechtfertigen - dürfte Dir schwerfallen, insbesondere weil

- in Deutschland auch ausländische Ehen anerkannt sind.
- ich völlig straflos und frei von jeder Konsequenz meine Freundin als "meine Frau" vorstellen kann - was auch jetzt viele Leute schon machen, obwohl sie nicht verheiratet sind
- es schlicht niemandem schadet.

#28:  Autor: SokrateerWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 16:43
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Jetzt musst Du das gleiche auch für die Ehe rechtfertigen - dürfte Dir schwerfallen, insbesondere weil

- in Deutschland auch ausländische Ehen anerkannt sind.
- ich völlig straflos und frei von jeder Konsequenz meine Freundin als "meine Frau" vorstellen kann - was auch jetzt viele Leute schon machen, obwohl sie nicht verheiratet sind
- es schlicht niemandem schadet.

Ja, aber das ist heute alles deshalb egal, weil keiner mehr die Kirche ernst nimmt.

Stell dir vor, Schulen, Krankenhäuser, Geschäftsleute, Hoteliers usw. würden nur eine kirchliche Ehe akzeptieren und z.B. nur dann ein Doppelzimmer oder eine Wohnung vermieten. Früher war das so und der Staat musste den Ehebegriff säkularisieren.

#29: Re: Änderung Personenstandsrecht: Kirchliche Trauung Autor: sergej BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 20:05
    —
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Lief soeben auf DLF:
Soll ab nächstem Jahr nach Willen der großen Koalition auch ohne standesamtliche Trauung gültig sein.
Kirchen reagieren verhalten, rechtliche Probleme bei "Scheidungen" noch völlig ungeklärt.

Was haltet Ihr davon?

Meine erste Empfindung: Betrifft mich nicht, sollen machen, was sie wollen.



Gut, finde ich ganz gut!


Staat sagt - es uns egal was sie da in der Kirche machen.

Wir annerkennen es sowieso nicht

#30:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 20:06
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Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Jetzt musst Du das gleiche auch für die Ehe rechtfertigen - dürfte Dir schwerfallen, insbesondere weil

- in Deutschland auch ausländische Ehen anerkannt sind.
- ich völlig straflos und frei von jeder Konsequenz meine Freundin als "meine Frau" vorstellen kann - was auch jetzt viele Leute schon machen, obwohl sie nicht verheiratet sind
- es schlicht niemandem schadet.

Ja, aber das ist heute alles deshalb egal, weil keiner mehr die Kirche ernst nimmt.


Schön.

Zitat:
Stell dir vor, Schulen, Krankenhäuser, Geschäftsleute, Hoteliers usw. würden nur eine kirchliche Ehe akzeptieren und z.B. nur dann ein Doppelzimmer oder eine Wohnung vermieten. Früher war das so und der Staat musste den Ehebegriff säkularisieren.


Wann war das wie genau?

Gab es jemals einen Zeitpunkt, wo eine relevante Anzahl an Institutionen eine rein staatliche Ehe ohne kirchliche Trauung nicht anerkannt hätten? Wann war das?

Ich sehe einfach keine Gefahr, daß solche Zustände demnächst wieder eintreten könnten.

Ich halte im Gegensatz dazu das Verbot der kirchlichen Ehe für eine Aufwertung derselben und die Einmischung des Staates in die kirchlichen Angelegenheiten für falsch. Die Änderung sagt klar aus: Macht was ihr wollt, wir nehmen das nicht ernst! Und genau so gehört es sich. Andersrum wird der kirchlichen Ehe nämlich relevanz zugesprochen - wieso sonst sollte man sie legal verheirateten vorbehalten?



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