Gemeinschaft als Therapie
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#1: Gemeinschaft als Therapie Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 19.04.2009, 11:35
    —
hab grade diesen interessanten artikel gelesen:

Zitat:
Nicht nur Schnupfen ist ansteckend, sondern auch das Wohlbefinden. Soziale Netzwerke helfen, gesund zu bleiben – und glücklich


wie kann man die derzeit schlechte soziale ausgangslage in deutschland am effektivsten verbessern?
tatsächlich im verschreiben von wöchentlichem kegeln?
anders gefragt: was macht die leute so egoistisch, dass sie nichts mehr mit anderen unternehmen wollen und wie überwindet man diesen egoismus?

in einem leserkommentar wird auf den Roseto-Effekt hingewiesen.
den gibts aber leider nur auf englisch zu lesen.

#2: Re: Gemeinschaft als Therapie Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 19.04.2009, 15:01
    —
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
anders gefragt: was macht die leute so egoistisch, dass sie nichts mehr mit anderen unternehmen wollen und wie überwindet man diesen egoismus?
Wie kommst du darauf mit anderen nichts unternehmen zu wollen wäre egoistisch???
Zitat:
tatsächlich im verschreiben von wöchentlichem kegeln?
sich per Verordnung in anderer Leute Privatleben einmischen, weil dir ihre eigenen Entscheidungen wie sie ihr Leben führen nicht gefallen, gehts noch?

#3: Re: Gemeinschaft als Therapie Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 19.04.2009, 15:29
    —
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
hab grade diesen interessanten artikel gelesen:

Zitat:
Nicht nur Schnupfen ist ansteckend, sondern auch das Wohlbefinden. Soziale Netzwerke helfen, gesund zu bleiben – und glücklich


wie kann man die derzeit schlechte soziale ausgangslage in deutschland am effektivsten verbessern?
tatsächlich im verschreiben von wöchentlichem kegeln?
anders gefragt: was macht die leute so egoistisch, dass sie nichts mehr mit anderen unternehmen wollen und wie überwindet man diesen egoismus?

in einem leserkommentar wird auf den Roseto-Effekt hingewiesen.
den gibts aber leider nur auf englisch zu lesen.


Soziale Netzwerke sind sinnvoll. Aber nur, wenn man nicht unter ihnen leidet, dazu gehört die Freiwilligkeit. Ich nehme mal stark an, dass es auch in Roseto Leute gab und gibt, denen es auf den Wecker fällt jeden Freitag Fisch und jeden Dienstag Spaghetti essen zu müssen, und die deshalb wegziehen.
Untersucht wurde also vorwiegend der Teil, denen das Leben dort gefällt (und Kinder). Und das ein Leben, das einem gefällt gesünder ist als das Leben, was nicht gefällt ist glaube ich trivial. (genauso wie das junge Menschen seltener Kreislaufprobleme haben).
-> verordnetes Kegeln hielte ich für kontraproduktiv.

Netzwerke, die auf Freiwilligkeit beruhen, etwa der Sportverein im Unterschied zur Kirchengemeinschaft, in die man als Säugling reingetauft wurde, haben aber Hürden zu überwinden:
Nämlich dass man in der heutigen Gesellschaft flexibel sein muss, so die Forderung der zunehmend alle Bereiche dominierenden Arbeitswelt.
Und es ist der Pflege von Netzwerken nunmal abträglich, wenn man berufsbedingt öfters umzieht, Wechselschicht und/oder Überstunden macht etc.
Die verwaiste Kirchenbank nimmt es einem nicht übel, wenn man Sonntags nicht aufschlägt, die Kumpels des Netzwerkes die auf einen zur Pflege des Hobbies erwarten hingegen schon.

Gerade dass dies heutzutage erschwert wird, diePflege von Netzwerken, ist ja genau ein Grund dafür dass viele Menschen erkranken. Schulterzucken

#4:  Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.04.2009, 19:24
    —
also ist die zunehmend alle Bereiche dominierenden Arbeitswelt schuld an mehr kranken menschen?

#5:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 20.04.2009, 19:35
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Ist das nicht trivial?

Dass beispielsweise in bestimmte Berufsgruppen, deren Lebenswirklichkeit quasi schon immer so war, stressbedingt häufiger Alkohol-und Medikamentenmißbrauch sowie psychische Störungen öfters vorkommen, ist doch bestimmt schon ein halbes Jahrhundert bekannt, nehme ich jezt mal an ohne das aus dem Stand wissenschaftlich belegen zu können.

Warum sollten Fabrikarbeiter und Bürohengste denn auch körperlich und "seelisch" anders reagieren als Pfarrer und Manager, wenn auch sie immer mehr dazu gezwungen werden 24/7 abrufbereit zu sein und mal eben aufs Privatleben zu scheissen, wenn es beruflich brennt (von der immer weiter um sich greifenden zusätzlichen Angst vorm wirtschaftlichen Ruin [Arbeitslosigkeit], Duminglöhnen etc. mal abgesehen).

#6:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 20.04.2009, 19:55
    —
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
also ist die zunehmend alle Bereiche dominierenden Arbeitswelt schuld an mehr kranken menschen?
wie wärst wenn du das "zunehmend" erst einmal nachweist, beginnend mit der Nennung des Zeitrahmens in dem sie zunehmen soll(100Jahre sind es bestimmt nicht, zu der Zeit war das Arbeitsleben enorm tiefgreifender in den Alltag involviert(allein wegen der Arbeitszeiten) als heute)

#7:  Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.04.2009, 20:10
    —
DeHerg hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
also ist die zunehmend alle Bereiche dominierenden Arbeitswelt schuld an mehr kranken menschen?
wie wärst wenn du das "zunehmend" erst einmal nachweist, beginnend mit der Nennung des Zeitrahmens in dem sie zunehmen soll(100Jahre sind es bestimmt nicht, zu der Zeit war das Arbeitsleben enorm tiefgreifender in den Alltag involviert(allein wegen der Arbeitszeiten) als heute)


der einfluss auf das leben ist nicht gleichbedeutend mit der arbeitszeit.
allerdings spielen die medien vermutlich auch ne erhebliche rolle bei der veränderung der soialen situation der menschen

#8:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 20.04.2009, 20:31
    —
DeHerg hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
also ist die zunehmend alle Bereiche dominierenden Arbeitswelt schuld an mehr kranken menschen?
wie wärst wenn du das "zunehmend" erst einmal nachweist, beginnend mit der Nennung des Zeitrahmens in dem sie zunehmen soll(100Jahre sind es bestimmt nicht, zu der Zeit war das Arbeitsleben enorm tiefgreifender in den Alltag involviert(allein wegen der Arbeitszeiten) als heute)


Wenn die Arbeit in den Alltag integriert ist, ist das besonders psychologisch gesehen etwas anderes als wenn die Arbeitswelt stets Vorrang hat.

Ein Handwerker, der früher in seiner heimischen Werkstatt arbeitete, konnte sich jederzeit (nicht nur) notfalls mal kurz loseisen um Privatbelange abzuklären. Das kenne ich noch aus eigener Erfahrung, denn exakt so bin ich aufgewachsen.

Das ist sogar viel besser als die Arbeitswirklichkeit der meisten Menschen heute. Genauso möchte ich eigentlich gern leben, dass die Arbeit in mein Leben integriert ist (Wie gesagt, so bin ich aufgewachsen, und das ist natürlich für die Kinder auch gut (auch wenn ich das früher nicht ganz so sah Lachen ).

Statt dass das Leben nur ein Störfaktor fürs Arbeitsleben darstellt.

#9:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 20.04.2009, 21:05
    —
Ich würde schon sagen, dass die Zumutung, "dynamisch und flexibel" zu sein, an meine Generation höher ist als an die meiner Eltern. Ich würde aus vielen Gründen trotzdem nicht tauschen, da sehr vieles andere besser geworden ist, aber radikale Ortswechsel sind schon eine Belastung für das soziale Leben.

Soweit ich mich erinnere, ist Verheiratetsein aber nur der Gesundheit der Männer förderlich.

#10:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 20.04.2009, 21:16
    —
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
also ist die zunehmend alle Bereiche dominierenden Arbeitswelt schuld an mehr kranken menschen?
wie wärst wenn du das "zunehmend" erst einmal nachweist, beginnend mit der Nennung des Zeitrahmens in dem sie zunehmen soll(100Jahre sind es bestimmt nicht, zu der Zeit war das Arbeitsleben enorm tiefgreifender in den Alltag involviert(allein wegen der Arbeitszeiten) als heute)


der einfluss auf das leben ist nicht gleichbedeutend mit der arbeitszeit.

allerdings spielen die medien vermutlich auch ne erhebliche rolle bei der veränderung der soialen situation der menschen
hab ich auch nie behauptet, die Arbeitszeit war da nur als einer der Einflussfaktoren für diese Verbindung beispielhaft genannt(nochmal 20Jahre früher wäre die fehlende Rentenversichung einer gewesen(die einen dazu zwang Nachkommen zu haben und sei es nur um im Alter noch Zugriff auf eine externe Quelle von Arbeitskraft(und damit Geld) zu haben ein weiterer Faktor gewesen)

Nun du bleibst immer noch die Antwort aus auf welchen (zeitlichen)Rahmen sich deine Behauptung überhaupt bezieht(->"zunehmend alle Bereiche dominierenden Arbeitswelt")

#11:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 20.04.2009, 21:27
    —
DeHerg hat folgendes geschrieben:

Nun du bleibst immer noch die Antwort aus auf welchen (zeitlichen)Rahmen sich deine Behauptung überhaupt bezieht(->"zunehmend alle Bereiche dominierenden Arbeitswelt")


Eigentlich ist das ja meine Behauptung, LEN hat ja nur nachgehakt.

Das Wort "zunehmend" zeigt doch einen dynamischen Prozeß an. Einen klaren Anfangspunkt kann man da nicht nennen, aber die einsetzende Industrialisierung ist ein sehr wesentlicher Einschnitt und das, was man als "Globalisierung" so bezeichnet ist damit auch mitgemeint. Auch die Fordisierung der Arbeit ist ein ganz wichtiger Einschnitt, der den Charakter der Arbeit ja entscheidend verändert hat.

#12:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 20.04.2009, 21:31
    —
esme hat folgendes geschrieben:
Ich würde schon sagen, dass die Zumutung, "dynamisch und flexibel" zu sein, an meine Generation höher ist als an die meiner Eltern. Ich würde aus vielen Gründen trotzdem nicht tauschen, da sehr vieles andere besser geworden ist, aber radikale Ortswechsel sind schon eine Belastung für das soziale Leben.

Soweit ich mich erinnere, ist Verheiratetsein aber nur der Gesundheit der Männer förderlich.
das interessante an diesem ganze Hochhalten von "Idealen" wie Flexibilität und Dynamik ist ja das in dem Fall nur die Arbeitnehmer flexibel und dynamisch sein sollen damit die Unternehmen starrer und und undynamischer Planen können(korrekter wäre also der Satz "stellen sie ihre persönlichen Bedürfnisse hinter unseren an damit wir in der Planung unflexibler sein können(nicht so viele Variablen einplanen müssen")

#13:  Autor: DeHergWohnort: Rostock BeitragVerfasst am: 20.04.2009, 21:40
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:

Nun du bleibst immer noch die Antwort aus auf welchen (zeitlichen)Rahmen sich deine Behauptung überhaupt bezieht(->"zunehmend alle Bereiche dominierenden Arbeitswelt")


Eigentlich ist das ja meine Behauptung, LEN hat ja nur nachgehakt.

Das Wort "zunehmend" zeigt doch einen dynamischen Prozeß an. Einen klaren Anfangspunkt kann man da nicht nennen, aber die einsetzende Industrialisierung ist ein sehr wesentlicher Einschnitt und das, was man als "Globalisierung" so bezeichnet ist damit auch mitgemeint. Auch die Fordisierung der Arbeit ist ein ganz wichtiger Einschnitt, der den Charakter der Arbeit ja entscheidend verändert hat.
auch wenn es ein dynamischer Prozess ist sollte man für so eine Behauptung("x hat insgesamt zugenommen") sagen für welchen Bereich(der Funktion) sie gilt. Für den Bereich von vor 130Jahren bis heute würde ich eher sagen das diese Vermengung eher abgenommen hat(man braucht sich dafür nur einmal die Lebensumstände(und wie stark sie vom Arbeitsleben beeinflusst sind) eines Fabrikarbeiters zu der Zeit und heute ansehen), für einen Bereich hingegen von vor 20Jahren bis heute mag sie möglicherweise wieder stimmen.

#14:  Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.04.2009, 22:10
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möglicherweise geht es um die entfremdung vom ursprünglichen (d.h. vorindustriellen) lebensstil?

#15:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 04.01.2016, 13:01
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Von männliche Beschneidung abgetrennt und hier angehangen. astarte
fwo hat folgendes geschrieben:

Die nächste Tradition die mir fehlt, ist die religiöse - da bin ich hier auch nicht allein. Uns erkennt man daran, dass wir das Wort "heilig" eigentlich nur mit "" schreiben sollten. Wir besitzen zwar ein lexikalisches Wissen, was dieses Wort bedeuten soll, aber kein Gefühl dafür - das ist ähnlich wie beim Patriotismus. Deshalb ist aus diesem Laden hier auch keine politische Bewegung zu formen.

Ja, uns fehlt das Wir-Gefühl! Sehr glücklich

#16:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 04.01.2016, 13:44
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Uns erkennt man daran, dass wir das Wort "heilig" eigentlich nur mit "" schreiben sollten. Wir besitzen zwar ein lexikalisches Wissen, was dieses Wort bedeuten soll, aber kein Gefühl dafür - das ist ähnlich wie beim Patriotismus. Deshalb ist aus diesem Laden hier auch keine politische Bewegung zu formen.[...]


Damit fühle ich mich tatsächlich angesprochen, kann ich doch mit beiden Begriffen nichts anfangen. Schulterzucken

#17:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.01.2016, 15:24
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Die nächste Tradition die mir fehlt, ist die religiöse - da bin ich hier auch nicht allein. Uns erkennt man daran, dass wir das Wort "heilig" eigentlich nur mit "" schreiben sollten. Wir besitzen zwar ein lexikalisches Wissen, was dieses Wort bedeuten soll, aber kein Gefühl dafür - das ist ähnlich wie beim Patriotismus. Deshalb ist aus diesem Laden hier auch keine politische Bewegung zu formen.

Ja, uns fehlt das Wir-Gefühl! Sehr glücklich

Das würde ich etwas relativieren:

Was mir fehlt, ist das absolute, unbedingte Wir-Gefühl.

Selbst mein Wir-Gefühl für die Familie ist ein relatives. Es ist eher so, dass ich mein Wir-Gefühl kontrolliere als das es mich kontrolliert. Das ist das, was Religionen früher ausschlossen, der Islam, wo er herrscht, auch heute noch: Apostaten wurden/werden getötet.


Zuletzt bearbeitet von fwo am 04.01.2016, 15:37, insgesamt einmal bearbeitet

#18:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 04.01.2016, 15:43
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Die nächste Tradition die mir fehlt, ist die religiöse - da bin ich hier auch nicht allein. Uns erkennt man daran, dass wir das Wort "heilig" eigentlich nur mit "" schreiben sollten. Wir besitzen zwar ein lexikalisches Wissen, was dieses Wort bedeuten soll, aber kein Gefühl dafür - das ist ähnlich wie beim Patriotismus. Deshalb ist aus diesem Laden hier auch keine politische Bewegung zu formen.

Ja, uns fehlt das Wir-Gefühl! Sehr glücklich

Das würde ich etwas relativieren:

Was mir fehlt, ist das absolute, unbedingte Wir-Gefühl.

Selbst mein Wir-Gefühl für die Familie ist ein relatives. Es ist eher so, dass ich mein Wir-Gefühl kontrolliere als das es mich kontrolliert. Das ist das, was Religionen früher ausschlossen, der Islam, wo er herrscht, auch heute noch: Apostaten wurden/werden getötet.


Bezüglich der Gesamtheit der User dieses Forums habe ich nicht einmal ein relatives Wir-Gefühl. zwinkern

P.S.: und bzgl. der Gesamtheit der Nichtreligiösen auch nicht.

#19:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 04.01.2016, 16:16
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fwo hat folgendes geschrieben:
Die nächste Tradition die mir fehlt, ist die religiöse - da bin ich hier auch nicht allein. Uns erkennt man daran, dass wir das Wort "heilig" eigentlich nur mit "" schreiben sollten. Wir besitzen zwar ein lexikalisches Wissen, was dieses Wort bedeuten soll, aber kein Gefühl dafür - das ist ähnlich wie beim Patriotismus. Deshalb ist aus diesem Laden hier auch keine politische Bewegung zu formen.
ich bin sogar ganz glücklich darüber, dass dieses wir-gefühl fehlt. das kann nämlich wunderbar missbraucht werden und wird es auch.

#20:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.01.2016, 16:40
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Misterfritz hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Die nächste Tradition die mir fehlt, ist die religiöse - da bin ich hier auch nicht allein. Uns erkennt man daran, dass wir das Wort "heilig" eigentlich nur mit "" schreiben sollten. Wir besitzen zwar ein lexikalisches Wissen, was dieses Wort bedeuten soll, aber kein Gefühl dafür - das ist ähnlich wie beim Patriotismus. Deshalb ist aus diesem Laden hier auch keine politische Bewegung zu formen.
ich bin sogar ganz glücklich darüber, dass dieses wir-gefühl fehlt. das kann nämlich wunderbar missbraucht werden und wird es auch.

Ich stimme Dir zu, hatte aber absichtlich nicht gewertet.

#21:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.01.2016, 16:47
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Die nächste Tradition die mir fehlt, ist die religiöse - da bin ich hier auch nicht allein. Uns erkennt man daran, dass wir das Wort "heilig" eigentlich nur mit "" schreiben sollten. Wir besitzen zwar ein lexikalisches Wissen, was dieses Wort bedeuten soll, aber kein Gefühl dafür - das ist ähnlich wie beim Patriotismus. Deshalb ist aus diesem Laden hier auch keine politische Bewegung zu formen.

Ja, uns fehlt das Wir-Gefühl! Sehr glücklich

Das würde ich etwas relativieren:

Was mir fehlt, ist das absolute, unbedingte Wir-Gefühl.

Selbst mein Wir-Gefühl für die Familie ist ein relatives. Es ist eher so, dass ich mein Wir-Gefühl kontrolliere als das es mich kontrolliert. Das ist das, was Religionen früher ausschlossen, der Islam, wo er herrscht, auch heute noch: Apostaten wurden/werden getötet.


Bezüglich der Gesamtheit der User dieses Forums habe ich nicht einmal ein relatives Wir-Gefühl. zwinkern

P.S.: und bzgl. der Gesamtheit der Nichtreligiösen auch nicht.

Das weckt jetzt keinen besonderen Widerspruchsgeist in mir. Das Wir entsteht da bei mir nur durch einen zusätzlichen Bezug: Bei der Gesamtheit der Nichtreligiösen habe ich z.B. keine Hemmungen zu sagen, dass WIR politisch missachtet werden.

#22:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 04.01.2016, 20:28
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Bezüglich der Gesamtheit der User dieses Forums habe ich nicht einmal ein relatives Wir-Gefühl. zwinkern

P.S.: und bzgl. der Gesamtheit der Nichtreligiösen auch nicht.

Das weckt jetzt keinen besonderen Widerspruchsgeist in mir.

Das war auch nicht beabsichtigt.

fwo hat folgendes geschrieben:

Das Wir entsteht da bei mir nur durch einen zusätzlichen Bezug: Bei der Gesamtheit der Nichtreligiösen habe ich z.B. keine Hemmungen zu sagen, dass WIR politisch missachtet werden.

Ich würde eher von SIE (3. Person Plural) sprechen. Für ein WIR bin ich mir zu sehr der Unterschiede bewußt. Ich kenne einige Atheisten, wenn die in meiner Welt das Sagen hätten, ginge es mir schlechter als jetzt. Und so sehr ich ein nichtreligiöser Mensch bin, habe ich eine Menge religiöser Menschen kennengelernt, mit denen ich im täglichen Leben mehr gemeinsam habe als mit manchen (keineswegs allen) Konfessionslosen.

#23:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.01.2016, 20:59
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Bezüglich der Gesamtheit der User dieses Forums habe ich nicht einmal ein relatives Wir-Gefühl. zwinkern

P.S.: und bzgl. der Gesamtheit der Nichtreligiösen auch nicht.

Das weckt jetzt keinen besonderen Widerspruchsgeist in mir.

Das war auch nicht beabsichtigt.

fwo hat folgendes geschrieben:

Das Wir entsteht da bei mir nur durch einen zusätzlichen Bezug: Bei der Gesamtheit der Nichtreligiösen habe ich z.B. keine Hemmungen zu sagen, dass WIR politisch missachtet werden.

Ich würde eher von SIE (3. Person Plural) sprechen. Für ein WIR bin ich mir zu sehr der Unterschiede bewußt. Ich kenne einige Atheisten, wenn die in meiner Welt das Sagen hätten, ginge es mir schlechter als jetzt. Und so sehr ich ein nichtreligiöser Mensch bin, habe ich eine Menge religiöser Menschen kennengelernt, mit denen ich im täglichen Leben mehr gemeinsam habe als mit manchen (keineswegs allen) Konfessionslosen.

Da liegt evtl. ein Missverständnis vor. Ich gehe auch nicht davon aus, dass regierende Nichtreligiöse eine bessere Welt machen würden - schon allein deshalb, weil fehlende Religiösität nicht unbedingt den fehelnden Respekt vor Kirchen einschließt - siehe Gysi.
Wenn ich davon schrieb, dass wir politisch missachtet werden, dann weniger als Menschen - solche Arschlöcher gibt es auch, das hat aber nur in extremen Fällen mit der Religiösität zu tun - sondern viel mehr als Nichtreligiöse. Das fängt bei der Schulgesetzgebung beim Fach Religion an, geht über die freiwilliger Privatisierung öffentlicher Einrichtungen in die Hand der Kirchen (bei entsprechenden Arbeitsrecht, das schon allein ein Skandal ist) bis zum Einfluss, den man den Kirchen bei den Öffentlich-Rechtlichen oder der Freigabe von Filmen gibt.

#24:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 04.01.2016, 21:22
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Wenn ich davon schrieb, dass wir politisch missachtet werden, dann weniger als Menschen - solche Arschlöcher gibt es auch, das hat aber nur in extremen Fällen mit der Religiösität zu tun - sondern viel mehr als Nichtreligiöse. Das fängt bei der Schulgesetzgebung beim Fach Religion an, geht über die freiwilliger Privatisierung öffentlicher Einrichtungen in die Hand der Kirchen (bei entsprechenden Arbeitsrecht, das schon allein ein Skandal ist) bis zum Einfluss, den man den Kirchen bei den Öffentlich-Rechtlichen oder der Freigabe von Filmen gibt.

Daran ist kein Zweifel. Was ist anzweifelte, bzw. für mich ausschließen kann, daß ich von mir als "WIR Nichtreligiöse" sprechen würde, sowie ich auch nie auf die Idee käme, "WIR Nichtraucher" zu sagen, obwohl ich ohne Zweifel auch das bin. Eine einzige Eigenschaft mit anderen gemeinsam zu haben, reicht für mich eben nicht für ein WIR-Gefühl. Aber das mag ein Einzelschicksal sein. zwinkern

#25:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.01.2016, 23:12
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Wenn ich davon schrieb, dass wir politisch missachtet werden, dann weniger als Menschen - solche Arschlöcher gibt es auch, das hat aber nur in extremen Fällen mit der Religiösität zu tun - sondern viel mehr als Nichtreligiöse. Das fängt bei der Schulgesetzgebung beim Fach Religion an, geht über die freiwilliger Privatisierung öffentlicher Einrichtungen in die Hand der Kirchen (bei entsprechenden Arbeitsrecht, das schon allein ein Skandal ist) bis zum Einfluss, den man den Kirchen bei den Öffentlich-Rechtlichen oder der Freigabe von Filmen gibt.

Daran ist kein Zweifel. Was ist anzweifelte, bzw. für mich ausschließen kann, daß ich von mir als "WIR Nichtreligiöse" sprechen würde, sowie ich auch nie auf die Idee käme, "WIR Nichtraucher" zu sagen, obwohl ich ohne Zweifel auch das bin. Eine einzige Eigenschaft mit anderen gemeinsam zu haben, reicht für mich eben nicht für ein WIR-Gefühl. Aber das mag ein Einzelschicksal sein. zwinkern

Lachen Das glaube ich nicht. Gefühle habe ich bei solchen Formulierungen auch nicht. Aber diese Formulierung "Wir" mit Hinweis auf die entsprechenden Wählerzahlen ist auf jeden Fall überzeugender, wenn man sich mit einem Politiker unterhält als nur der Bezug auf die eigene Person.

#26:  Autor: Arno Gebauer BeitragVerfasst am: 13.01.2016, 21:28
    —
Moin,

Gemeinschaft kann Therapie sein.
Menschen, die enge soziale Beziehungen pflegen, werden seltener krank, das haben
mehrere Studien gezeigt.
Sie leiden seltener unter Infektionen, Herzerkrankungen und chronisch erhöhten
Stresshormonen.
Zwischenmenschliche Beziehungen sind unser wertvollster Besitz.

Viele Grüße
Arno Gebauer

#27:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 13.01.2016, 22:37
    —
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Gemeinschaft kann Therapie sein.

Kann - manche Menschen können einen aber auch krank machen.

#28:  Autor: Kerzenlicht BeitragVerfasst am: 14.01.2016, 00:49
    —
Stimmt total!

#29:  Autor: Arno Gebauer BeitragVerfasst am: 14.01.2016, 07:49
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Gemeinschaft kann Therapie sein.

Kann - manche Menschen können einen aber auch krank machen.


Guten Tag, sehr gut,

das stimmt. Du denkst bestimmt an ansteckende Krankheiten oder auch an "Nervensägen".
Beides stört in menschlichen Gemeinschaften.
Für ansteckende Krankheiten benötigen wir einen Arzt und von Nervensägen trennt man sich.

Viele Grüße
Arno Gebauer

#30:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 14.01.2016, 07:54
    —
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Für ansteckende Krankheiten benötigen wir einen Arzt und von Nervensägen trennt man sich.

Viele Grüße
Arno Gebauer

Du hast sicher eine allgemein gültige Definition von "Nervensäge" parat(?).



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