Schwungholen bei Sonden
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Freigeisterhaus -> Wissenschaft und Technik

#1: Schwungholen bei Sonden Autor: Simon BeitragVerfasst am: 11.02.2004, 22:27
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Hallo!

Kennt sich hier jemand zufällig damit aus, wie das mit dem Schwungholen bei Sonden funktioniert? Sonden werden ja immer um Planeten herum geschickt, damit sie beschleunigen. Ich kann mir nur leider nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Wie kann ein Planet die Sonde beschleunigen?

MfG, Simon

#2: Re: Schwungholen bei Sonden Autor: Nav BeitragVerfasst am: 11.02.2004, 22:29
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Simon hat folgendes geschrieben:
Hallo!

Kennt sich hier jemand zufällig damit aus, wie das mit dem Schwungholen bei Sonden funktioniert? Sonden werden ja immer um Planeten herum geschickt, damit sie beschleunigen. Ich kann mir nur leider nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Wie kann ein Planet die Sonde beschleunigen?

MfG, Simon


Das frage ich mich auch. Nach dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik dürfte die Sonde hinterher zumindest nicht schneller geworden sein, weil ja die Gravitation auch dann noch an der Sonde zieht, wenn sie wieder vom Planeten wegfliegt. skeptisch

#3:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 11.02.2004, 22:29
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Hm heißt swing by Manöver oder so.

Hat was mit der Zentrifugalkraft zu tun. Wenn man mit nem Kettenkarussell fähr wird man auch nach außen gedrückt. Und die Raumsonden fleigen eben kreisförmig so um nen Planeten rum dass sie auf ne ähnliche Art und weise schwung bekommen.

Aber präziser kann ichs dir nciht geben.

#4: Re: Schwungholen bei Sonden Autor: narziss BeitragVerfasst am: 11.02.2004, 22:30
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Nav hat folgendes geschrieben:
Simon hat folgendes geschrieben:
Hallo!

Kennt sich hier jemand zufällig damit aus, wie das mit dem Schwungholen bei Sonden funktioniert? Sonden werden ja immer um Planeten herum geschickt, damit sie beschleunigen. Ich kann mir nur leider nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Wie kann ein Planet die Sonde beschleunigen?

MfG, Simon


Das frage ich mich auch. Nach dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik dürfte die Sonde hinterher zumindest nicht schneller geworden sein, weil ja die Gravitation auch dann noch an der Sonde zieht, wenn sie wieder vom Planeten wegfliegt. skeptisch


Sie fällt ja wieder auf die Erde zu. Und wenn man dann beim"fallen" wieder beschleunigt kommt ja zusätzlich die Erdbeschleunigugn zu und das Ding wird schneller. Oder so ähnlich.

#5:  Autor: BlaubärWohnort: Mainufer BeitragVerfasst am: 11.02.2004, 22:48
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Das "Schwungholen" ist hier ein missverständlicher Begriff. Die Sonde gewinnt keine zusätzliche Energie. Es geht hier um ein möglichst geschicktes Manöver, um der Sonde die gewünschte Richtung zu geben, indem die Gravitationswirkung der Planeten ausgenutzt wird.
Eine "Beschleunigung" im physikalischen Sinne liegt auch bei einer Richtungsänderung vor. Ein Körper auf einer Kreisbahn um einen Planeten herum erfährt beispielsweise eine ständige Beschleunigung, obwohl sich der Absolutbetrag der Geschwindigkeit nicht ändert.

#6:  Autor: Klaus-Peter BeitragVerfasst am: 12.02.2004, 00:20
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Blaubär hat folgendes geschrieben:
Das "Schwungholen" ist hier ein missverständlicher Begriff. Die Sonde gewinnt keine zusätzliche Energie.

Doch. Klar gewinnt sie Energie. Oder genauer: Wenn die Sonde hinter dem Planeten vorbeifliegt (auf die Drehrichtung dee Planeten bezogen), dann wird sie schneller. Wenn sie vorne vorbeifliegt, wird sie langsamer (auf die Art verliert sie Energie). Mit einer Zeichnung wäre das ganze einfacher. Der Effekt ist der gleiche, wie wenn Du einen Tennisball schlägst: Du kannst ihn beschleunigen oder bremsen.

/Edit/: Hier ist es ein bisschen besser beschrieben: http://www.astronews.com/frag/antworten/frage369.html

#7:  Autor: frajo BeitragVerfasst am: 12.02.2004, 10:52
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Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Blaubär hat folgendes geschrieben:
Das "Schwungholen" ist hier ein missverständlicher Begriff. Die Sonde gewinnt keine zusätzliche Energie.

Doch. Klar gewinnt sie Energie. Oder genauer: Wenn die Sonde hinter dem Planeten vorbeifliegt (auf die Drehrichtung dee Planeten bezogen), dann wird sie schneller. Wenn sie vorne vorbeifliegt, wird sie langsamer (auf die Art verliert sie Energie). Mit einer Zeichnung wäre das ganze einfacher. Der Effekt ist der gleiche, wie wenn Du einen Tennisball schlägst: Du kannst ihn beschleunigen oder bremsen.

/Edit/: Hier ist es ein bisschen besser beschrieben: http://www.astronews.com/frag/antworten/frage369.html

nö, deine beschreibung war besser. denn der verlinkte artikel enthält - je nach strenge des maßstabs - einen fehler bzw. eine mißverständliche stelle.
und zwar, wo es heißt:
Zitat:
Im Prinzip wird dabei ein kleiner Teil des Drehimpulses eines Planeten auf die Raumsonde übertragen.

unter dem "drehimpuls des planeten" ist, wenn nicht aus dem kontext anderes hervorgeht, der rotationsdrehimpuls zu verstehen, nicht aber der bahndrehimpuls. die sonde bedient sich jedoch aus den bahndrehimpuls-ressourcen des planeten, nicht aus denen des rotationsdrehimpulses.

es gibt (gab?) da im kramladen von "spektrum" ein hübsches spielzeug aus zwei (handbetrieben) rotierenden magneten, wo sehr schön sichtbar wird, wie drehimpulsübertragung ohne berührung aussieht.

#8:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 12.02.2004, 10:55
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Es gibt auch ein Tischfußballspiel mit so Trichtern, in denen die Männchen stehen, da kann man den Effekt auch beobachten. zwinkern

#9:  Autor: SpockWohnort: Herbipolis BeitragVerfasst am: 12.02.2004, 11:32
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frajo hat folgendes geschrieben:
unter dem "drehimpuls des planeten" ist, wenn nicht aus dem kontext anderes hervorgeht, der rotationsdrehimpuls zu verstehen, nicht aber der bahndrehimpuls. die sonde bedient sich jedoch aus den bahndrehimpuls-ressourcen des planeten, nicht aus denen des rotationsdrehimpulses.
Ja, so hatte ich das auch immer verstanden. Den Planeten juckt das ganze nicht, weil die Masse ja wesentlich größer ist. Der Impuls bleibt im System Sonde-Planet und widerspricht somit auch nicht dem Impulserhaltungssatz.

#10:  Autor: Klaus-Peter BeitragVerfasst am: 12.02.2004, 11:39
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Vielleicht sollte man zur Klärung noch ergänzen:

Vom Planeten aus betrachtet, hat die Sonde im Anflug auf den Planeten und beim Abflug vom Planeten dieselbe Geschwindigkeit (=Energieerhaltung). Nur die Richtung ist anders.

Betrachtet man das Ganze aber von ausserhalb des Planeten, dann kommt die Bahngeschwindigkeit des Planeten (bzw. der vektorielle Anteil in die entsprechende Richtung) zur Sondengeschwindigkeit hinzu oder davon weg (je nach Richtung).



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