Religionsunterricht am Ende?
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Religionsunterricht am Ende? Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 00:48
    —
Der konfessionelle Reliunterricht scheint sich nun dem Ende entgegen zu nähern,

zumindest bei uns in der Region, was hier für ein Chaos herrscht, seht selbst

Smilie

WK, 18.09.2010

Ältere Schüler werden auch heimgeschickt

Zitat:
Eltern von Schülern der Hochheimer Heinrich-von-Brentano-Schule berichten allerdings trotzdem davon, dass ihre Kinder früher als im Stundenplan vorgesehen nach Hause geschickt wurden - und dass es keinen evangelischen Religionsunterricht gebe.


Zitat:
Was die evangelische Religion betrifft: Im letzten Jahr sei eine Kollegin gegangen, eine andere musste in Englisch eingesetzt werden, wo es auch an Lehrkräften felhlt. Deshalb könne zurzeit nur in den Jahrgängen fünf und zehn evangelischer Religionsunterricht angeboten werden. In den anderen Klassenstufen würden die evangelischen Schüler entweder in Ethik oder in katholische Religionslehre umgeleitet, sagt Boulannour.


Wenn also Lehrkräfte fehlen, können die Kinder statt ihren konfessionellen Reliunterricht dann auch Ethik haben! Oder aber den Reli-Unterricht von der Kath. Konkurrenz.

Vor nicht allzulanger Zeit hat der EX-Chefprotestant gegen den Berliner Ethikunterricht für alle gekämpft, dabei profitieren die Protestanten zumindest hier in der Region von dem staatlichen Angebot des Ethikunterrichtes! Sie sind nicht einmal in der Lage, ihre Pflicht gegenüber ihren zahlenden Mitgliedern zu erfüllen.

Zitat:
Im Hinblick auf den Religionsunterricht sagt Feine-Koch, evangelische und katholische Religion seien eben „Mangelfächer“, das heißt, es fehlt an Lehrkräften.


Diese Fächer sind nicht nur "Mangelfächer" wegen des Fehlens an Lehrkräften! Aber das Ende von Reli scheint gekommen!

#2:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 07:43
    —
Ich drück die Daumen und bin gespannt. Coole Sache, das...

Aber ich versuch mich nicht Illusionen hinzugeben. Deprimiert

#3:  Autor: Argeleb BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 08:20
    —
Ich weiß nicht, ob das so gut ist, wenn die Kinder zu den katholischen Pfaffen geschickt werden. Und das meine ich jetzt noch nicht mal sexuell zwinkern

#4:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 08:55
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Argeleb hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob das so gut ist, wenn die Kinder zu den katholischen Pfaffen geschickt werden. Und das meine ich jetzt noch nicht mal sexuell zwinkern



Ich weiss bloss, dass es bei mir damals geholfen hat.



Als ich 16 wurde, bin ich gleich am naechsten Tag zum Standesamt gegangen um aus der katholischen Kirche auszutreten, damit ich in der Schule nicht mehr zum katholischen Pfaffen ("unser kleiner Herrmann") zum Dogmen duschen musste.

#5:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 09:00
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Bei uns ist es nicht so schlimm, äh gut.
Bestenfalls in den Jahrgängen, die sowieso Konfirmandenunterricht haben, fällt es aus.

#6:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 09:48
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Hier im Münchner Umland gibt es auch noch keinerlei Mangel an Religionslehrern. Dennoch bin ich optimistisch, daß der RU an staatlichen Schulen es nicht mehr lange machen wird, und zwar aus zwei Gründen:

- verfassungsrechtliche Probleme (Gleichberechtigung, evtl. zukünftiges EU-Recht usw.)
- die Kirchen werden sich im Interesse des eigenen Image aus der Staatskirchen-Rolle verabschieden müssen

#7:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 09:53
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step hat folgendes geschrieben:
Hier im Münchner Umland gibt es auch noch keinerlei Mangel an Religionslehrern. Dennoch bin ich optimistisch, daß der RU an staatlichen Schulen es nicht mehr lange machen wird, und zwar aus zwei Gründen:

- verfassungsrechtliche Probleme (Gleichberechtigung, evtl. zukünftiges EU-Recht usw.)



Das hat doch bisher auch noch nie jemanden geschert. Und EU-Recht?!? Sachmal, hast Du heute Deinen Optimismustag?


step hat folgendes geschrieben:
- die Kirchen werden sich im Interesse des eigenen Image aus der Staatskirchen-Rolle verabschieden müssen


Solange die derart viel Kohle aus der BRD abschöpfen können, dass es der halben Höhe der vom Steuerzaher monierten Gesamtsteuerverschwendung entspricht, wird denen ihr Image hierzulande scheissegal sein.

#8:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 10:03
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Noseman hat folgendes geschrieben:

Das hat doch bisher auch noch nie jemanden geschert. Und EU-Recht?!? Sachmal, hast Du heute Deinen Optimismustag?


In Österreich sind einige wichtige Dinge in den letzten 10 Jahren nur über Klagen bei der EU geändert worden. Grade, dass die (zu der entsprechenden Forderung passenden) Politiker nicht laut sagen "Ich bin zwar für ein Rauchverbot in Restaurants, Abschaffung des Homosexuellenparagraphen, etc, aber ich bin doch nicht blöd, dass ich mich bei einem signifikantem Teil der Wähler unbeliebt mache, da warte ich, bis das über die EU geregelt wird."

#9:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 10:17
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esme hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

Das hat doch bisher auch noch nie jemanden geschert. Und EU-Recht?!? Sachmal, hast Du heute Deinen Optimismustag?


In Österreich sind einige wichtige Dinge in den letzten 10 Jahren nur über Klagen bei der EU geändert worden.


Schön und gut. Aber meinst Du, dass die EU von sich aus, die größtenteils abendländisch-christlich ist, hier irgendwelche säkularen Sachen durchsetzen wird?

#10:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 10:32
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Noseman hat folgendes geschrieben:

Schön und gut. Aber meinst Du, dass die EU von sich aus, die größtenteils abendländisch-christlich ist, hier irgendwelche säkularen Sachen durchsetzen wird?


Bei den weitgefassten Diskriminierungsausnahmen für christliche Einrichtungen halte ich die Chancen für gut, bei der Kirchensteuer halte ich es für denkbar, dass Deutschland dazu gebracht wird, die österreichische Regelung zu übernehmen. (Kirchen müssen die Steuer selbst aufgrund der Angaben der Mitglieder eintreiben, Religionsbekenntnis auf dem Meldezettel wird zwar an die Kirchen weitergegeben, muss aber nicht ausgefüllt werden, Arbeitgeber erfahren nichts von dem ganzen).

#11:  Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 11:07
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ich sehe auch keinen grund für optimismus, zumal in sachen islamischer unterricht in schulen gerade aufgerüstet wird.

#12:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 15:45
    —
Dass Religion Mangelfach ist, freut mich aus sehr egoistischen Gründen. Verlegen

#13:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 15:49
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dass Religion Mangelfach ist, freut mich aus sehr egoistischen Gründen. Verlegen


Stimmt ja, Du studierst ja Indoktrination.

#14:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 15:51
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dass Religion Mangelfach ist, freut mich aus sehr egoistischen Gründen. Verlegen



Na dann wünsch ich Dir doch mal, dass Du bundesweit das Monopol erhältst. Auf den Arm nehmen

#15:  Autor: Valen MacLeodWohnort: Jenseits von Eden BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 18:14
    —
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob das so gut ist, wenn die Kinder zu den katholischen Pfaffen geschickt werden. Und das meine ich jetzt noch nicht mal sexuell zwinkern

An der Berufschule ging ich als Atheist mangels Ethikangebots in den evangelischen Unterricht. Einmal war die Lehrerin krank. Da kam der katholische Lehrer. Er war der einzige in meiner ganzen Schullaufbahn, der mich jemals geschlagen hat. Und er war ganz nah dran, selber eine zu fangen, wenn er das ein zweites Mal versucht hätte.
Noseman hat folgendes geschrieben:
Schön und gut. Aber meinst Du, dass die EU von sich aus, die größtenteils abendländisch-christlich ist, hier irgendwelche säkularen Sachen durchsetzen wird?
Die EU kann einen hin und wieder schon mal positiv überraschen...

#16:  Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 20:50
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dass Religion Mangelfach ist, freut mich aus sehr egoistischen Gründen. Verlegen



Na dann wünsch ich Dir doch mal, dass Du bundesweit das Monopol erhältst. Auf den Arm nehmen


Sehr glücklich

#17:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 21:13
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Hier im Münchner Umland gibt es auch noch keinerlei Mangel an Religionslehrern. Dennoch bin ich optimistisch, daß der RU an staatlichen Schulen es nicht mehr lange machen wird, und zwar aus zwei Gründen:

- verfassungsrechtliche Probleme (Gleichberechtigung, evtl. zukünftiges EU-Recht usw.)

Das hat doch bisher auch noch nie jemanden geschert. Und EU-Recht?!? Sachmal, hast Du heute Deinen Optimismustag?

Das halte ich auch für ausgeschlossen. Der RU steht in der Verfassung ausdrücklich drin - warum sollte er Probleme bekommen?
Und EU-Recht halte ich auch für unwahrscheinlich. Erstens kann ich mir da keine Normen vorstellen, die über das hiesige hinausgehen (negative Religionsfreiheit und Gleichberechtigung, was durch Abwahlmöglichkeit und theoretische Möglichkeit für anderen RU gegeben ist). Und zweitens sind in der EU auch Länder mit offizieller Staatskirche - da werden sie am hiesigen System kaum was auszusetzen haben.

#18:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 21.09.2010, 21:13
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dass Religion Mangelfach ist, freut mich aus sehr egoistischen Gründen. Verlegen


Na dann wünsch ich Dir doch mal, dass Du bundesweit das Monopol erhältst. Auf den Arm nehmen


Gut gegeben. Lachen

#19: Bundesinnenminister de Maiziere zum Reliunterricht Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 22.09.2010, 00:24
    —
Bundesinnenminister de Maiziere hat sich in einem FAZ - Interview lang und breit über das Thema Religion geäußert. Vor allem Muslime haben es ihm hier angetan.

Das ganze Interview und seine Erstaunlichkeiten würde mehrere Threads im FGH beschäftigen, hier daher nur die Auszüge zum Reliunterricht.

Quelle: FAZ, vom 21.09.2010

Im Gespräch: Innenminister de Maizière

Zitat:
[FAZ:]Würde der islamische Religionsunterricht dann unter einem Kruzifix stattfinden?

[de Maiziere:]
Zum Tragen eines Kopftuches einer Lehrerin muss nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ein zumutbarer Kompromiss gefunden werden. Das heißt aus meiner Sicht für den islamischen Religionsunterricht: Ein Kreuz kann und darf und soll an einer staatlichen Schule hängen, aber nicht unbedingt in einem Raum, in dem islamischer Religionsunterricht stattfindet.
(fett und unterstrichen von mir)

Was ist denn das jetzt? Hatten wir nicht schon Gerichtsentscheidungen auf Höchster Ebene, sei es bei uns am Bundesverfassungsgericht, sei es in der EU, dass das eben mit dem sollen und dürfen dann sein Ende hat, wenn es gegen die Glaubenpositionen anderer verstößt. Lediglich die Muslime will er vor einem Kreuz Anblick erretten, aber nur dann, wenn diese eben ihren Islam Reli-Unter. haben.

Weiter im FAZ Interview:

Zitat:
[FAZ:]Manche sagen, dass der islamische Glaube Elemente enthält, die mit unserer Verfassung überhaupt nicht in Einklang zu bringen sind. Wie kann man sich da einen auf dem Boden des Grundgesetzes stattfindenden Religionsunterricht vorstellen?

[de Maiziere:]
Wir haben darüber sehr lebhaft in der Deutschen Islamkonferenz diskutiert. Unter den Muslimen ist die Frage umstritten, ob beispielsweise der Dschihad oder auch das ungleiche Verhältnis der Geschlechter missbräuchliche Berufungen auf den Koran sind - oder ob diese Dinge tatsächlich im Islam angelegt sind. Ich habe diese Debatte mit großem Interesse verfolgt. Klar ist, dass ein staatlicher Religionsunterricht immer auf dem Boden des Grundgesetzes stattfinden muss. Dazu gehören in Deutschland die Gleichberechtigung von Mann und Frau und generell die Achtung unserer Gesetze. Im staatlichen Bereich kann es kein höherrangiges religiöses Recht geben. Auch jetzt werden ja im Religionsunterricht bereits die großen Weltreligionen behandelt.

(fett von mir)

Es gibt also kein höherrangiges religiöses Recht im staatlichen Bereich? Warum aber dann dieser Zorres um das Hängen des Kreuzes? Er kann ja nicht eine christliche Leitkultur via Kreuz den anderen Gemeinschaften im staatlichen Schulunterricht aufnötigen, ohne eben diese seine Sätze zu widerlegen.

Natürlich werden im Reliunterricht auch andere Religionen behandelt. Aber eben nicht einheitlich, sondern aus der jeweiligen Sicht der Konfession. Er hätte immer schön dazusagen müssen, im konfessionellen Reliunterricht. Der Staat bzw. das jeweilige Land wachen über die Lehrpläne von Reli höchst unterschiedlich. Wäre ja mal interessant, welches Bild von Atheisten in den jeweiligen Relibüchern gezeichnet wird.

Zitat:
[FAZ:]Aber da geht es doch um Wissensvermittlung.

[de Maiziere:]
Das ist richtig. Es ist nie ganz klar, wo genau die Grenze liegt zwischen Religionsunterricht als Information und Religionsunterricht als Bekenntnis. Ich bin mir gar nicht sicher, ob man diese Grenze tatsächlich ziehen kann. Der Staat löst diese Offenheit durch Verfahrensregeln, etwa bei der Berufung der Lehrer im Einvernehmen mit einer Religionsgemeinschaft. Wir wollen ja gerade die Scharia aus den Gebetshäusern herausholen. Und wir werden sie sicher nicht im Gewand des Religionsunterrichts an staatliche Schulen holen.

#20: Re: Bundesinnenminister de Maiziere zum Reliunterricht Autor: Argeleb BeitragVerfasst am: 22.09.2010, 08:16
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Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Zitat:
[FAZ:]Manche sagen, dass der islamische Glaube Elemente enthält, die mit unserer Verfassung überhaupt nicht in Einklang zu bringen sind. Wie kann man sich da einen auf dem Boden des Grundgesetzes stattfindenden Religionsunterricht vorstellen?

[de Maiziere:]
Wir haben darüber sehr lebhaft in der Deutschen Islamkonferenz diskutiert. Unter den Muslimen ist die Frage umstritten, ob beispielsweise der Dschihad oder auch das ungleiche Verhältnis der Geschlechter missbräuchliche Berufungen auf den Koran sind - oder ob diese Dinge tatsächlich im Islam angelegt sind. Ich habe diese Debatte mit großem Interesse verfolgt. Klar ist, dass ein staatlicher Religionsunterricht immer auf dem Boden des Grundgesetzes stattfinden muss. Dazu gehören in Deutschland die Gleichberechtigung von Mann und Frau und generell die Achtung unserer Gesetze. Im staatlichen Bereich kann es kein höherrangiges religiöses Recht geben. Auch jetzt werden ja im Religionsunterricht bereits die großen Weltreligionen behandelt.

(fett von mir)

Es gibt also kein höherrangiges religiöses Recht im staatlichen Bereich? Warum aber dann dieser Zorres um das Hängen des Kreuzes? Er kann ja nicht eine christliche Leitkultur via Kreuz den anderen Gemeinschaften im staatlichen Schulunterricht aufnötigen, ohne eben diese seine Sätze zu widerlegen.


Man sollte meinen, jemand, wie de Maiziere, der ja so sehr am Kreuz hängt, kenne seine eigene Bibel besser.
Ich verstehe immer nicht, wieso manche Leute glauben, vom Christentum ginge eine geringere Gefahr aus, als vom Islam. Betrachtet man lediglich die heiligen Bücher, kann ich da nicht viele Unterschiede erkennen.
Einzig, dass man beim Islam sagen könnte: Man muss die noch aufklären.
Und beim Christentum: Achtung vor der Rückkehr in dunkle Zeiten.

#21: IBKA Presseerklärung: Interreligiöser Religionsunterricht ist keine Lösung Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 23.09.2010, 22:32
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IBKA Presseerklärung: Interreligiöser Religionsunterricht ist keine Lösung vom 23.09.2010

Quelle:
http://www.ibka.org/presse10/schulprojekt-offenbach


(@Admins: ich nehme mir mal die Freiheit, fast alles von der Presseerklärung in den Quote zu packen, ist ja schließlich von der Hausseite)


Zitat:
Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) Hessen kritisiert den interreligiösen Unterricht an einem beruflichen Gymnasium in Offenbach. "Ein Unterricht, der mehrere Konfessionen umfasst, andere Religionen und nichtreligiöse Auffassungen aber nicht behandelt, verstößt gegen das Gebot der weltanschaulichen Neutralität", sagt René Hartmann, Regionalbeauftragter Hessen des IBKA.

Ein solcher Unterricht sei im Unterschied zum konfessionellen Religionsunterricht nicht durch Artikel 7(3) Grundgesetz gedeckt. Daher müsse er als verfassungswidrig angesehen werden.

Zwar sei ein nicht nach Konfessionen getrennter Unterricht ein erstrebenswertes Ziel. Dieses Ziel kann nach Auffassung des IBKA nur durch einen weltanschaulich neutralen Unterricht auf religionswissenschaftlicher Grundlage erreicht werden. "Ein lediglich multireligiöser Unterricht ist weltanschaulich einseitig und damit abzulehnen", betont Hartmann.




Zitat:
Hintergrund:

In einem Projekt des Theodor-Heuss-Berufsschulzentrums in Offenbach wird interreligiöser Unterricht erteilt, der u.a. den evangelischen und den katholischen Lehrplan fast vollständig aufnimmt.

Schule in Hessen erprobt interreligiösen Unterricht


Reli-Unterricht an Berufsschulen ist sowieso ein Kuriosum. Mein Erst-Beruf beispielsweise hatte dies nicht, aber andere Berufe in verwandter Branche schon. Seltsam auch, das mir immer die Worte der Arbeitgeberseite im Ohr nachhallen, die sich damals, Anfang - Mitte 90er Jahre beschwerten, das sie ihre Lehrlinge 12 Std. an die Berufsschule abgeben müssten. Ich kann mich an keine Initiative erinnern, die mal forderte, die sowieso schon knapp bemessene Zeit an der Berufsschule von Dingen wie Reli (hatte ich ja glücklicherweise nicht) oder Sport (den hatten wir Smilie ) zu entschlacken und dafür mehr sinnvolle Dinge wie Naturwissenschaften oder Fremdsprachen.

#22:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 31.12.2010, 19:12
    —
http://www.jungewelt.de/2010/12-27/053.php

»Religion gehört nicht an die Schule«
Organisation Konfessionsloser und Atheisten wehrt sich gegen grundgesetzwidrigen Unterrichtszwang. Gespräch mit Rainer Ponitka

#23:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 31.12.2010, 19:17
    —
Heike J hat folgendes geschrieben:
http://www.jungewelt.de/2010/12-27/053.php

»Religion gehört nicht an die Schule«
Organisation Konfessionsloser und Atheisten wehrt sich gegen grundgesetzwidrigen Unterrichtszwang. Gespräch mit Rainer Ponitka

Die Antworten finde ich gut - aber die Fragen erinnern wirklich an ein Parteirorgan ...

"Auf welche Weise erzwingt das Lehrpersonal die Teilnahme am Religionsunterricht?"

#24:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 25.02.2011, 12:41
    —
http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2011_02_23_1_religionsunterricht.html
Zitat:
Die Ministerin widersprach dabei der Vorstellung, Religionslehrer seien "Wertevermittlungsspezialisten". Im Religionsunterricht gehe es um Gott, aber Lehrer müssten nicht auf alles eine Antwort haben.
[...]
Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Baden, Ulrich Fischer [...] Religionsunterricht sei zwar kein Rezeptbuch, um glücklich zu werden oder ethisch einwandfrei zu leben. Doch biete er den Orientierungsrahmen, um das eigene Leben deuten zu können.


Da kann man sich höchstens einrahmen, dass Religion garnichts Handfestes zu bieten hat.

#25:  Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 25.02.2011, 13:03
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2011_02_23_1_religionsunterricht.html
Zitat:
Die Ministerin widersprach dabei der Vorstellung, Religionslehrer seien "Wertevermittlungsspezialisten". Im Religionsunterricht gehe es um Gott, aber Lehrer müssten nicht auf alles eine Antwort haben.
[...]
Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Baden, Ulrich Fischer [...] Religionsunterricht sei zwar kein Rezeptbuch, um glücklich zu werden oder ethisch einwandfrei zu leben. Doch biete er den Orientierungsrahmen, um das eigene Leben deuten zu können.


Da kann man sich höchstens einrahmen, dass Religion garnichts Handfestes zu bieten hat.


stimmt, und man darf gespannt sein wann ein buch "Religion schafft sich ab - Wie wir unsere abendländischen Werte aufs Spiel setzen." auf dem markt erscheint.

#26:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 25.02.2011, 13:21
    —
Mich wundert, dass die so schwache Aussagen stolz auf ihre Homepage setzen.
Merken die das nicht?

#27:  Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 25.02.2011, 13:25
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Mich wundert, dass die so schwache Aussagen stolz auf ihre Homepage setzen.
Merken die das nicht?


für jede argumentation ne andere aussage - selbst wenn sich diese untereinander widersprechen.
mit dieser jahrhundertelang zigmal bewährten methode diverser religioten haben deren anhänger doch die kleinsten probleme...

#28: Ist Religionsunterricht in Deutschland noch zeitgemäß? - Pro und Contra Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 27.10.2011, 00:34
    —
Auf zum letzten Gefecht:
Bei uns kam es in der Zeitung zur Diskussion (Pro und Contra) zwischen:

Zitat:
Über diese Frage diskutieren Roger Töpelmann, Pressesprecher der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, und Peter Menne, Vorsitzender der Humanistischen Union Frankfurt.


Quelle, WK vom 26.10.2011 [Achtung - 2 Seiten, 2 Seite der Vertreter der HU]

Ist Religionsunterricht in Deutschland noch zeitgemäß? - Pro und Contra

#29: Luxemburg macht Schluss mit Religionsunterricht Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 21.09.2016, 00:01
    —
Luxemburg geht voran:

Luxemburg macht Schluss mit Religionsunterricht

http://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/blickzumnachbarn/subdir/Luxemburg-Gymnasien-Kirchen-und-Hauptorganisationen-einzelner-Religionen-Regierungen-und-Regierungseinrichtungen-Religionsunterricht-Schuljahre-Schulreformen;art447171,6254845

Zitat:
Rund 40 000 Gymnasiasten sind gestern in Luxemburg ins neue Schuljahr gestartet. Aus ihren Stundenplänen ist ein Fach verschwunden, der Religionsunterricht. Stattdessen steht für alle der neue Kurs „Leben und Gesellschaft“ auf dem Programm. Damit setzt Bildungsminister Claude Meisch (DP - Demokratesch Partei) eine Reform um, die seit ihrer Ankündigung 2014 für mächtig Zorn gesorgt hatte.

(...)

Mit der Ablösung des Religions- durch einen gemeinsamen verpflichtenden Werteunterricht hält die luxemburgische Regierung an ihrem Kurs zur Trennung von Kirche und Staat fest. Nach der Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe, einer Liberalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und dem Ende der Bezahlung von Geistlichen durch den Staat ist diese Änderung im schulischen Bereich ein logischer Schritt.


wichtig wäre - auch die anderen Schulformen, sofern es in Luxemburg hier eine Unterscheidung gibt,
an der Abschaffung des Reli-Unterrichtes teilhaben zu lassen.

Möge die anderen Staaten,
die dieses unsinnige Fach noch in ihren Lehrplänen haben - dem Beispiele Luxemburgs folgen.

#30:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 28.09.2016, 10:33
    —
Mehr als zwei Drittel der Deutschen befürworten eine Abschaffung des Religionsunterrichts an Schulen. Bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov unterstützten 69 Prozent das Vorgehen Luxemburgs. Dort wird der konfessionelle Religionsunterricht durch Werteunterricht ersetzt.
gute entwicklung!



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