Was ist unsere Kultur?
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Was ist unsere Kultur? Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 18:24
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Ich versuche zur Zeit herauszufindne, was das eigentlich ist, "meine Kultur".

Goethe ist es nicht, denn obwohl ich einige seiner Texte sehr mag (undein paar absolut nicht), ist sein kultureller Kontext weiter von dem meinen entfernt als etwa jener eines Stephen King.

Peter Pan und Alice im Wunderland sind Geschichten, die jeder kennt und die somit zum allgemeinen kulturellen Kontext gehören. Dennoch werden sie nicht als Teil "unserer Kultur" gezählt, weil sie nicht aus Deutschland stammen.

Oder irre ich mich in meiner Einschätzung, dass Kultur das ist, was in den Köpfen der Menschen an Wissen und Mythen präsent ist? Können auch Geschichten, die keiner mehr kennt immer noch zu "unserer Kultur" gehören?

#2:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 18:33
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Die Bibel gehört ja immer noch dazu Komplett von der Rolle

#3:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 18:44
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narziss hat folgendes geschrieben:
Die Bibel gehört ja immer noch dazu Komplett von der Rolle

Wirklich? Die ganze Bibel?
Das wage ich zu bezweifeln.



Vor allem aber: Ist es so, oder behauptet das nur jemand?

#4:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 19:10
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Als Kultur wird ja bezeichnte was man lernt ohne das es angeboren ist, wenn ich mich nicht irre?

Meine Klutur baut auf den Zeichentrickfilmen und Comics der 80er Jahre auf zwinkern

#5:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 19:20
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Nergal hat folgendes geschrieben:
Meine Klutur baut auf den Zeichentrickfilmen und Comics der 80er Jahre auf zwinkern


alles klar nä.... Mr. Green

#6:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 19:25
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Hahahahahahahahahahahahaha!

Sch... Tippfehler!

Wenn ich für jeden nur einen Cent bekommen würde... dann würde ich sie öfter machen zwinkern

ich schreibe es dann zur Strafe 100x

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#7:  Autor: FluseWohnort: Niedersachsen BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 20:12
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Jedenfalls passt die Märchenbibel auch locker in einen Kulturbeutel, gleich neben Waschlappen, Deo, Zahnpasta und 20 Kondomen Gröhl...

#8: Re: Was ist unsere Kultur? Autor: Wygotsky BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 20:45
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Shadaik hat folgendes geschrieben:
Oder irre ich mich in meiner Einschätzung, dass Kultur das ist, was in den Köpfen der Menschen an Wissen und Mythen präsent ist?


Wenn du da auch implizites Wissen zu zählst, also Wissen, dass mir bewusst nicht zugänglich ist, dann ist das für mich eine ziemlich gute und griffige Definition von Kultur.

Shadeik hat folgendes geschrieben:
Können auch Geschichten, die keiner mehr kennt immer noch zu "unserer Kultur" gehören?


1. Kennt sie wirklich keiner mehr. Den Goethe kennen jedenfalls noch eine ganze Menge Leute.
2. Auch Geschichten, die nur noch wenige Leute kennen, würde ich als Teil unserer Kultur bezeichnen, wenn sie einen nachhaltigen Einfluss auf die Kultur unserer Zeit ausgeübt haben. Sprich: Wenn ihre Kenntnis hilfreich ist, um zu verstehen, wieso unsere heutige Kultur so geworden ist, wie sie nun einmal ist. Und auch da spielt der Goethe seine Rolle. Übrigens gehört nach dieser Auffassung auch ein Shakespeare zu unserer Kultur, denn seine Dramen haben z.B. Schiller beeinflusst.
3. Daraus folgt, dass unsere Kultur nicht an den Landesgrenzen aufhören kann. Wenn eine Meme aus dem Ausland erfolgreich importiert wird und hier Fuß zu fassen vermag, wird sie zu unserer Kultur. Und da gehören heute auch McDrive und Pokemon dazu.

Die für mich interessantere Frage wäre, was denn eigentlich "deutsche Kultur" im Vergleich zu "unsere Kultur" bedeuten soll, denn zu jedem Zeitpunkt enthielt die Kultur der Deutschen vieles ausländische. Deutsche Kultur kann also nur eine Momentaufnahme sein. Wer deutsche Kultur bewahren will, der muss dazu sagen, auf welche Momentaufnahme deutscher Kultur er sich bezieht und warum gerade diese der Bewahrung würdig ist bzw. warum gerade diese Momentaufnahme nur noch zaghaft verändert werden soll. In manchen Fällen wird man das gut begründen können.

Zu meiner Kultur gehören übrigens eher englische als deutsche Autoren.

#9:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 20:50
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Meine "eigene" Kultur ist zum einen stark geprägt von der finsteren Szene (ich würde mich an und für sich am ehesten den Gothics zuordnen), auf der anderen Seite sicherlich von Leuten wie Marx, Reich, aber auch diesem älteren Prediger, der die Hippies zur freien Liebe bekehrt hat (ich weiß aber nimmer, wie der heißt... Am Kopf kratzen).

Starken Einfluß auf mich hatte auch meine Partnerin, die mir vieles an Kultur und Interesse daran vermitteln konnte.

Ich kann aber weder christliche noch sonst genuin abendländische Einflüße an mir feststellen, obwohl ich trotz allem wohl am Besten nach Europa passe.

#10:  Autor: FluseWohnort: Niedersachsen BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 20:53
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@Nav
Was treibt ihr denn so in eure finsteren Szene so?
Was haben die sogenannten Gothics für eine Maxime?
Gruß Fluse Smilie

#11:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 20:54
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Die Maxime?

Bier saufen, Gothic - Musik hören, sich schwarz anziehen und in finsteren Lokalen abfeiern.

Mehr ist da nicht. zwinkern

#12:  Autor: FluseWohnort: Niedersachsen BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 21:02
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Aha, wie klingt den eure Musik?
Schwarz im Hochsommer wie angenehm! zwinkern

#13:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 21:09
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Fluse hat folgendes geschrieben:
Aha, wie klingt den eure Musik?
Schwarz im Hochsommer wie angenehm! zwinkern


www.tristania.com
www.nightwish.com

#14:  Autor: PoldiWohnort: Bavarian Congo BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 22:18
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Fluse hat folgendes geschrieben:
Aha, wie klingt den eure Musik?
Schwarz im Hochsommer wie angenehm! zwinkern


Das Fusselmäuschen muß nur mal auf meiner HP vorbeischauen zynisches Grinsen

#15:  Autor: FluseWohnort: Niedersachsen BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 22:28
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<--- fragt nix mehr Verlegen

#16:  Autor: Wygotsky BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 22:57
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Nav hat folgendes geschrieben:
Fluse hat folgendes geschrieben:
Aha, wie klingt den eure Musik?
Schwarz im Hochsommer wie angenehm! zwinkern


www.tristania.com
www.nightwish.com


Ah, Nightwish. Da fährt meine Schwester drauf ab.

#17: Re: Was ist unsere Kultur? Autor: Frank BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 23:38
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Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich versuche zur Zeit herauszufindne, was das eigentlich ist, "meine Kultur".


Das ist eine schwierige Frage, die jeder selbst für sich beantworteten muß. Selbst unter Atheisten gibt es da sicher große Unterschiede.

Losgelöst vom individuellen Rahmen kommt die Theorie der Kulturkreise der Realität am nächsten. Auch wenn Samuel Huntington vom linken Mainstream massiv angegriffen wird, ist sein postulierter Gegensatz zwischen dem islamischen Kulturkreis und allen anderen Kulturkreisen aktueller denn je.

Innerhalb des westlichen Kulturkreises sind die Unterschiede zwischen den Menschen beträchtlich. Natürlich sind auch Atheisten dem Einfluss der christlichen Mehrheitskultur ausgesetzt. Ein in der DDR aufgewachsener Mensch natürlich weit weniger.

Kultur spiegelt sich für mich in erster Linie im Musikgeschmack und im Lebensgefühl wieder.

#18:  Autor: Wygotsky BeitragVerfasst am: 30.03.2004, 23:44
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Für mich sind Werte und Literatur am wichtigsten. Und mein Beruf.

#19:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 31.03.2004, 00:33
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Wenn wir diese widernatürliche Fixierung auf Monogamie (wenn auch nur serielle) und Eifersucht auch noch loswerden könnten*, DANN könnten wir endlich sagen, daß der Mensch wieder in einer menschenwürdigen, dem Stand der Technik und Wissenschafte entsprechenden, Kultur lebt.

Atheismus, Humanismus und ein liberales Umfeld erfordern ein gewisses Mindestmaß an Entwicklung in einer Gesellschaft. Man benötigt Demokratie, Technologie und auch so Dinge wie elektrischen Strom und das Internet.

Die Voraussetzungen für die nächste Kultur im Westen sind schon geschaffen - man müßte diese neue, vielfältige Kultur, nur noch als das anpreisen, was sie ist:

Als schmackhaft! zwinkern

Der übernächste Schritt kommt dann wohl erst, wenn wir endlich andere Planeten terraformen und besiedeln können - dann werden wir als Menschheit eine galaktische Kraft sein, eine vielfältige Kultur auf dem Boden eines wehrhaften, aufrechten Humanismus - und zwar eines unbedingten Humanismus, der seine Werte nicht an irrationale Träumereien und fanatische Toleranz gegenüber der Intoleranz verrät!

* Seit der Einführung moderner, effektiver Kontrazeptiva wäre das wohl der nächste logische Entwicklungsschritt

Nachtrag:

Morgen werde ich dazu noch einen Thread eröffnen, um mal ein paar Perspektiven aufzuzeigen, was da die Vorteile wären.

#20:  Autor: Wygotsky BeitragVerfasst am: 31.03.2004, 01:02
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Nav hat folgendes geschrieben:
Wenn wir diese widernatürliche Fixierung auf Monogamie (wenn auch nur serielle) und Eifersucht auch noch loswerden könnten*, DANN könnten wir endlich sagen, daß der Mensch wieder in einer menschenwürdigen, dem Stand der Technik und Wissenschafte entsprechenden, Kultur lebt.


Ich möchte meine widernatürliche Fixierung gerne behalten dürfen.

#21:  Autor: Frank BeitragVerfasst am: 31.03.2004, 02:04
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Nav hat folgendes geschrieben:
Wenn wir diese widernatürliche Fixierung auf Monogamie (wenn auch nur serielle)


Eine stabile Paarbeziehung halte ich schon für positiv. „Sexuelle Treue“ ist aber der größte Blödsinn, den es gibt. Wer meint, in einer Partnerschaft ein exklusives Recht auf Sex mit dem Lebenspartner erworben zu haben, lebt von der geistigen Grundhaltung her noch im Mittelalter.

#22:  Autor: frajo BeitragVerfasst am: 31.03.2004, 02:18
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Frank hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Wenn wir diese widernatürliche Fixierung auf Monogamie (wenn auch nur serielle)


Eine stabile Paarbeziehung halte ich schon für positiv. „Sexuelle Treue“ ist aber der größte Blödsinn, den es gibt. Wer meint, in einer Partnerschaft ein exklusives Recht auf Sex mit dem Lebenspartner erworben zu haben, lebt von der geistigen Grundhaltung her noch im Mittelalter.

ein nicht minder großer blödsinn ist es, geforderte und geschenkte treue in einen topf zu schmeißen.
ein weiterer blödsinn ist die semantische strangulierung des treuebegriffs auf sexuelle treue.

etwas genauer besehen, handelt es sich jedoch weniger um blödsinn als vielmehr um einen indikator für den grad des individuellen differenzierungsvermögens.

#23:  Autor: Frank BeitragVerfasst am: 31.03.2004, 02:39
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frajo hat folgendes geschrieben:
Frank hat folgendes geschrieben:

Eine stabile Paarbeziehung halte ich schon für positiv. „Sexuelle Treue“ ist aber der größte Blödsinn, den es gibt. Wer meint, in einer Partnerschaft ein exklusives Recht auf Sex mit dem Lebenspartner erworben zu haben, lebt von der geistigen Grundhaltung her noch im Mittelalter.

ein weiterer blödsinn ist die semantische strangulierung des treuebegriffs auf sexuelle treue.

Ich weiß nicht, wo Du hier eine "Strangulierung" siehst. skeptisch Treue in einer Partnerschaft und "sexuelle Treue" (sicher gibt es dafür auch treffendere Bezeichnungen) sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Sex und Beziehung harmonieren im Idealfall, aber die meisten haben auch gerne mal eine sexuelle Abwechslung. Daher muß dieser Begriff auch zwingend eingegrenzt werden.

Leider ist es auch heute noch üblich, eifersüchtig zu sein, wenn der Lebenspartner Sex mit einem anderen Menschen hat. Ehrlich gesagt ist das starre lebenslange Festhalten an einen Sexualpartner genau so unnatürlich wie das Zölibat.

#24:  Autor: frajo BeitragVerfasst am: 31.03.2004, 03:51
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Frank hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
Frank hat folgendes geschrieben:

Eine stabile Paarbeziehung halte ich schon für positiv. „Sexuelle Treue“ ist aber der größte Blödsinn, den es gibt. Wer meint, in einer Partnerschaft ein exklusives Recht auf Sex mit dem Lebenspartner erworben zu haben, lebt von der geistigen Grundhaltung her noch im Mittelalter.

ein weiterer blödsinn ist die semantische strangulierung des treuebegriffs auf sexuelle treue.

Ich weiß nicht, wo Du hier eine "Strangulierung" siehst. skeptisch

"treue" ist für mich ein viel weiterer begriff als "sexuelle treue". im heutigen sprachgebrauch wird jedoch unter "treue" meist exakt dasselbe wie "sexuelle treue" verstanden. d.h. der heutige sprachgebrauch schnürt den bedeutungshof des begriffs "treue" erheblich ein. deswegen "stranguliert".

Zitat:
Treue in einer Partnerschaft und "sexuelle Treue" (sicher gibt es dafür auch treffendere Bezeichnungen) sind zwei sehr unterschiedliche Dinge.

ja.
Zitat:
Sex und Beziehung harmonieren im Idealfall, aber die meisten haben auch gerne mal eine sexuelle Abwechslung. Daher muß dieser Begriff auch zwingend eingegrenzt werden.

ja. z.b. durch das adjektiv "sexuelle".
Zitat:
Leider ist es auch heute noch üblich, eifersüchtig zu sein, wenn der Lebenspartner Sex mit einem anderen Menschen hat.

wenn es nur eine gepflogenheit wäre, sähe die welt wesentlich unkomplizierter aus.
leider ist eifersucht bei weitem nicht so einfach abzulegen wie eine simple gewohnheit.
manche leute meinen sogar, es ginge gar nicht. ich selbst weiß es nicht; da bin ich agnostiker. jedenfalls ist es mit einem schlichten willensakt nicht getan.

Zitat:
Ehrlich gesagt ist das starre lebenslange Festhalten an einen Sexualpartner genau so unnatürlich wie das Zölibat.

es wirkt oft gezwungen, ja.
andererseits möchte ich auch niemandem verwehren, nach gusto "unnatürlich" zu sein.
nur sollten diese leute ihre vorstellungen wiederum nicht anderen aufzwängen.



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